Enermax Infiniti 720Watt Netzteil |
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Enermax Infiniti 720Watt Netzteil
- Update 30.03.2007 -
Einleitung:
Die Pressemitteilung aus dem Januar ließ auch uns aufhorchen, eine neue innovative Netzteilserie namens Infiniti sollte nicht für Furore, sondern auch für gesteigerte Marktanteile sorgen. Pünktlich zum avisierten Liefertermin stand es dann auf unserem Schreibtisch: das neue Enermax Infiniti Netzteil. Es ähnelt auf den ersten oberflächlichen Blick der Liberty-Serie, wartet aber mit einigen deutlichen Differenzierungen auf. Erstmals werden u.a. aktive Schutzschaltungen über eine sogenannte PowerGuard-Anzeige visuell in Form von Funktions-LEDs dargestellt und die neue Nachlaufsteuerung tangiert nun auch nicht am Netzteil angeschlossene Systemlüfter. Leistung wird im Überfluss offeriert und die Effizienz soll in Verknüpfung mit hochwertigsten Bauteilen spektakuläre Werte erreichen.
Aber genug der Prospektbeschreibungen, wie sich das neue Enermax Infiniti Netzteil im rauhen Testalltag bewährt hat, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Review, viel Vergnügen beim Lesen...
Lieferumfang:
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- Netzteil in Retailverpackung.
- Kaltgeräteanschlußkabel.
- Befestigungsschrauben.
- Kabelstränge.
- Kabeltasche.
- Handbuch (mehrsprachig).
Die technischen Daten Netzteil:
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- Gehäusematerial: Stahl.
- 720 Watt Gesamtleistung.
- 160 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- 56A >672 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+12 VoltV1 bis 12 VoltV3).
- universeller Weitbereichseingang: 110-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +3,3 Volt: 25 A
- +5,0 Volt: 30 A
- +12 Volt erste Leitung: 28 A.
- +12 Volt zweite Leitung: 28 A.
- +12 Volt dritte Leitung: 30 A.
- +5 Volt Standby: 3 A
- 12V: 0.6A.
- ATX Version: 2.0, 2.1, 2.2.
- EMV-geschirmte Kabelstränge.
- Kabelmanagement.
- Aktiv PFC (99%).
- 1x 135mm Lüfter.
- eloxierte Kühlkörper.
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
- NLO (No Load Operation).
- PowerGuard Statusanzeige.
- CoolGuard Nachlaufsteuerung.
- Abmessungen (B×H×T): (150×86×160) mm.
- Gewicht: ca. 2,3 Kg.
- Fertigung nach RoSH Verordnung.
- MTBF: ca. 100.000 Stunden bei 70% Belastung.
- aktueller Marktpreis: ca. 214,-€.
- Garantie: 3 Jahre.
Der Intel-Testrechner:
CPU |
Intel Core 2 Duo E6700 |
Mainboard |
Asus P5W DH Deluxe |
Arbeitsspeicher |
Mushkin XP2-8000 DDR2-1000 Redline Dual-Kit |
Grafikkarte |
BFG Geforce 8800GTX |
Soundkarte |
Sound Blaster X-Fi XtremeGamer Fatality |
CPU-Kühler |
Scythe Infinity |
CPU-Lüfter |
Scythe |
Festplatten System |
2x Western Digital Raptor a´150GB (10000 U/min, S-ATA) Raid-0 |
Festplatten Backup |
1x Samsung SpinPoint T133 400GB 16MB SATA II |
DVD-Brenner |
Plextor PX-760 SATA |
DVD-ROM |
Plextor PX-130A |
Gehäuse |
Cooler Master Stacker STC-T01 |
Betriebssystem |
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3 |
Zubehör |
2x Aerocool Turbine 120mm @5Volt
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Verarbeitung und erster Eindruck:
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Dunkle Gehäuse sind trendy, daran ändert auch das neue Infiniti nichts, wenn hier auch mit einem schicken gebürstetem Finish variiert wurde. Das Gehäuse hat alle Merkmale einer akribischen Verarbeitung, erweist sich aber als "Magnet" für Fingerabdrücke.
Wabenförmige Aussparungen minimieren den Luftwiderstand der abzutransportierenden Abwärme aus dem Netzteil, was die Wirkung des Lüfters tatkräftig unterstützt.
Enermax hat sinnvollerweise auf seitliche Lufteinlässe verzichtet, wodurch der Airflow im Netzteilgehäuse nicht gestört wird.
Das Lüftergitter ragt wie auch bei anderen Serie von Enermax deutlich über das Gehäuse hinaus, das kann zu Problemen beim Einbau führen, da das Lüftergitter auf den seitlichen oder hinteren Auflagen für das Netzteil aufliegt und die Bohrungen für die Verschraubung des Netzteils am Gehäuse dadurch um wenigstens einen Millimeter verlagert werden.
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Enermax neue Nachlaufsteuerung CoolGuard arbeitet anders, als die Nachlaufsteuerung der Konkurrenz. Hier werden systemrelevante Lüfter, wie Prozessor(Grafikkarten-oder Gehäuselüfter vom Netzteil angesteuert, so daß auch diese bei Erreichen von 45°C Systemtemperatur solange weiterlaufen, bis diese Temperatur unterschritten wird, maximal für 2 Minuten. Ein Sensor im Enermax Netzteil mißt dafür die ausströmende Abluft aus dem Netzteilgehäuse und wertet sie entsprechend aus. Sollte das System weniger als 45°C aufweisen, so laufen die Lüfter sicherheitshalber trotzdem noch 10 Sekunden weiter.
Eine weitere Neuerung von Enermax betrifft PowerGuard, dieser Schutzmechanismus gewährleistet auch optisch einen guten Überblick über den aktuellen Betriebszustand des Netzteils. Über dem Netzanschluss an der Rückseite befindet sich eine LED, die, solange das Netzteil in Ordnung ist, grün leuchtet. Fällt beispielsweise der Lüfter aus, blinkt die LED rot. Zusätzlich macht ein "Buzzer" mit akkustischen Signalen auf Fehlfunktionen deutlich und unüberhörbar auf sich aufmerksam.
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Die Kabelstränge lassen sich leicht aber definiert am Netzteil einclipsen, eine Verwechselung ist hier auch durch die Beschriftung der Ports nicht möglich.
Sehr praktisch und nebenbei auch attraktiv enpuppt sich die beigelegte Kabeltasche, in der man alle frei zuschaltbaren Kabelstränge sauber aufbewahren kann. Ebenso sinnvoll sind auch die kleinen Siliconkappen für ungenutzte Anschlußports, so werden sie nachhaltig vor Staub und Korrosion geschützt.
Bei allem Komfort eines Kabelmanagements, die zusätzlichen Platinen und Anschlüsse stellen aber auch u.U. das Risko von korrosionsbedingten Spannungsabfällen dar, das wollen wir nicht verschweigen...
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Der kugelgelagerte 135mm Lüfter stammt zweifellos von Globefan, die ebenso zweifelsfrei sehr hochwertige Lüfterserien im Programm haben. Der Lüfter ist übrigens identisch mit dem Pendent des 1000Watt Galaxy Boliden.
Der Platinenaufbaau von Enermax ist vorbildlich und unglaublich akurat ausgeführt worden, eine bessere "Innenarchitektur" konnten wir noch bei keinem Netzteil begutachten. Mit dem Innenlayout der Liberty Serie hat dieses Netzteil nicht mehr viel gemeinsam, zumal hier auch erstmal eine separate Platine für die Eingangsfilterung eingesetzt wird.
Die einzelnen 12 Volt Leitungen sind so üppig dimensioniert worden, das auch Grafikkarten mit bis zu 300 Watt Strombedarf versorgt werden können, eine Entwicklung die bei der Aufrüstfreudigkeit der Grafikkartenhersteller wohl nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen dürfte.
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Alle perfekt ummantelten und somit abgeschirmten Verkabelungsstränge sind ausreichend lang (über 50cm) und bemerkenswert üppig bestückt, im einzelnen sind folgende Anschlußmöglichkeiten vorhanden:
- 1x 24pin Mainboard
- 1x 4pin CPU
- 1x 8pin CPU
- 2x 6pin PCIe
- 1x 6+2pin PCIe
- 9x 4pin Molex
- 9x SATA
- 2x Floppy
- 1x Lüfter RPM Kabel
Der 24 Pin Mainboard-Stromanschluß entspricht der aktuellen ATX 2.0/2.2 Norm und kann auch auf einem 20-poligem ATX verwendet werden, in dem man eben nur die oberen 20 Pins verwendet.
Wieder einmal hat uns die äußerst sinnvolle Easy-Plug Technik für die 4-Pin Stromstecker überzeugt, denn nur so kann man ohne abgebrochene Fingernägel und herausgezogene Anschlußpins der Laufwerke sehr komfortabel die Steckverbindungen lösen.
Enermax hat auch schon für kommende DirectX10 Grafikkartengenerationen die passenden 6+2pin PCIe Stecker an Bord, so daß diesbezüglich vorgesorgt ist.
Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:
1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen! Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind...
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor wenn auch mit Abstrichen, denn mittlerweile beziehen aktuelle Komponenten ihr Lebenselixier vermehrt aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entlastung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an, bei aktuellen Sockel 775 Boards sieht es nicht anders aus. Bei der nicht geringen Stromaufnahme dieser Mutterbretter ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene (mittlerweile bedingt durch ATX 2.0: mindestens 2 Schienen) ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere pro 12V-Schiene liefern können, je mehr desto besser...
2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95%. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Unser bevorzugtes Gerät, um den Wirkungsgrad in Zusammenarbeit mit einem Energy Monitor 3000 zu verifizieren, ist der grafische Leistungsmesser Peak Tech 2535. Mit diesem Gerät kann man sowohl Wirkleistung >Scheinleitung als auch Blindleistung und Leistungsfaktor ermitteln.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacherer Geräte angepaßt wird.
3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:
- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide
.
Zu Thema Effizienz ist anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen...
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert. Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.
4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad von rund 60-80%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert! Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann. Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile die mit einem oder 2 langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung sehr skeptisch zu beurteilen.
5. Schutzschaltungen:
Aktuelle hochwertige Netzteile verfügen über zahlreiche Schutzmechanismen, um unsere verbaute teure Hardware vor Beschädigungen durch Kurzschlüsse, Spannungsspitzen und anders geartete Irritationen zu schützen:
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
- NLO (No Load Operation) - Schutz vor lastlosen Operationen.
Sollten eure ins Auge gefassten Netzteile, dieses Schutzmechanismen nicht beinhalten, solltet ihr von einem Kauf Abstand nehmen, denn diese Netzteile reissen bei entsprechenden Problemen nicht selten angeschlossene Hardware mit in den Abgrund...!
Die Montage:
Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ?
Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden:
Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.
Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !
Der Test:
Vor dem Einbau des Netzteils und vor den eigentlichen Tests findet grundsätzlich eine erste Funktionskontrolle statt, den wir mit dem Power Supply Tester durchführen. Sollten sich hier bereits Probleme einstellen, wie z.B. ein nicht anlaufender Lüfter, brechen wir den Test ab...
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Nachdem wir unseren 12-stündigen Belastungstest abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt gemessenen Multimeter-Werten verglichen, wobei die real gemessenen Werte natürlich eine größere Relevanz aufweisen, als ungenaue Software Resultate.
Die Effizienz haben wir mit Hilfe des grafischen Leistungsmessers Peak Tech 2535 und einem Energy Monitor 3000 von Voltcraft ermittelt.
Die Lautheit der Lüfter haben wir ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem geliehenen ACR-264-plus Messgerät verifiziert und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Mit dem Digitalen Temperaturmessgerät TL-305 haben wir während sämtlicher Testdurchläufe die Abluft des Netzteils direkt per Sensor gemessen und aufgezeichnet. Somit erhält der mögliche Käufer auch eine gute Übersicht bezüglich der zu erwartenden Kühlleistung respektive Eigenkühlung des Netzteils.
Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :
Ausgang |
Toleranz |
Umin. |
UNom. |
Umax. |
|
[%] |
Volt |
Volt |
Ampere |
+12 V* |
5 |
11,4 |
12,00 |
12,60 |
+5V |
5 |
4,75 |
5,00 |
5,25 |
+3,3V |
5 |
3,14 |
3,30 |
3,47 |
-5V |
10 |
4,50 |
5,00 |
5,50 |
-12V |
10 |
10,80 |
12,00 |
13,20 |
+5Vsb |
5 |
4,75 |
5,00 |
5,25 |
Die Testwerte des Enermax-Netzteil:
Richtspannung |
+3.3V |
+5V |
+12V |
|
niedrigster Wert |
3,35V |
5,04V |
12,16V |
|
höchster Wert |
3,39V |
5,10V |
12,22V |
|
durchschnittlicher Wert |
3,37V |
5,07V |
12,19V |
|
Auf den ersten Blick mag die combined Power von 160 Watt für die
3,3 Volt und 5 Volt Schiene etwas knapp bemessen erscheinen, aber die Skeptiker können wir nachhaltig trösten, aktuelle Systeme belasten das Netzteil überwiegend auf den vorhandenen 12 Volt-Leitungen und dort sind 56 Ampere (672 Watt) verteilt auf insgesamt drei 12-Leitungen nun wahrlich mehr als genug.
Leistung und Stabilität sind fern jeder Kritik, unser Rechner produzierte keine Leistungseinbrüche oder besorgniserregenden Schwankungen, egal ob Idle >Vollast, die Laststabilität stimmt in jedem Bereich perfekt.
Unser aktuelles Intel Core 2 Duo System konnte trotz der Geforce 8800GTX auch unter Last nicht mehr als 325 Watt abrufen (übertaktet maximal 410 Watt). Eine spaßeshalber kurzfristig eingebaute zweite BFG 8800GTX verschob die Meßlatte allerdings dann auf 590 Watt unter Last, so daß die Leistungsreserven schon deutlich zusammenschrumpften. Ein G80-SLI Komplettsystem benötigt also zum "Atmen" deutlich mehr als die bisher schon beinahe obligatorischen 600 Watt, insbesondere dann, wenn wie in unserem Fall auch noch übertaktet wird...
Die Lautstärke des Lüfters ohne Last war subjektiv als nicht störend zu deklarieren, im Idle Modus konnten wir den Lüfter aus dem System heraus nicht identifizieren, es ergaben sich gute 26 dBA bei 1120 U/min. Unter Last und deutlicher Drehzahlsteigerung des Lüfters stellt sich die Situation ganz anders dar, hier steigert sich der Lüfter leider auf deutlich vernehmbare 37 dBA bei 1790 U/min, was aber angesichts dieser Leistungskategorie auch nicht anders zu erwarten war und in Silent-Systemen dürfte dieses Netzteil ohnehin kaum einen Platz finden...
Die Netzteilelektronik trat geräuschtechnisch kaum in Erscheinung, weder Pfeiffgeräusche noch anders geartete Störgeräusche waren zu identifizieren.br>
Die Eigenkühlung des Netzteils funktioniert ausgezeichnet, auch unter Last konnten wir keine Netzteilinnenraum-Temperaturen über 43°C messen, im Idle Modus 31°C bei 20°C Zimmertemperatur. Die warme Abluft erreicht unter Last Temperaturen bis zu 40°C, das zur Information für all diejenigen, die sich über den warmen Luftstrom aus dem Netzteilgehäuse wundern. Die Werte sind absolut ok, unter 20% Last liegen diese Werte bei 27°C.
Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Bei 80% Last konnten wir eine Effizienz von knapp 86,5% attestieren, der bisher beste Wert eines bei uns getesteten Netzteils. Bei 20% Last wurden immerhin 82% Effizienz erreicht, auch eine mehr als deutliche Verbesserung im Vergleich zu anderen Modellen aus der bisherigen Enermax-Palette.
Dagegen stehen 1,9 Watt Stromverbrauch im Standbymodus (ausgeschalteter Rechner), das geht noch in Ordnung...
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit den verwendeten Test-Systemen beziehen...
Die wichtigsten Leistungsdaten und Temperaturen aller bisher von uns getesteten Netzteile im Vergleich:
Netzteil |
Ø Spannungswerte |
max. Effizienz |
Temp-Idle |
Temp-Last |
Aerocool Turbine Power ATX 450Watt |
3,35V |
5,02V |
12,19V |
74% |
30° |
38° |
be quiet! Blackline PFC Serie 1.3 350Watt |
3,35V |
5,03V |
11,99V |
70% |
35° |
44° |
be quiet! BQT P5 S1.3 470Watt |
3,33V |
5,06V |
12,09V |
70% |
35° |
43° |
be quiet! BQT P6 Dark Power 520Watt |
3,30V |
4,98V |
12,07V |
78% |
35° |
42° |
be quiet! BQT P6 Dark Power Pro 600Watt |
3,32V |
5,05V |
12,03V |
78% |
31° |
44° |
be quiet! BQT P6 Dark Power Pro 850Watt |
3,36V |
5,01V |
12,15V |
83% |
33° |
46° |
be quiet! Straight Power BQT ES-600Watt |
3,34V |
5,04V |
12,07V |
79,5% |
32° |
45° |
Enermax Coolergiant EG 485AX 480Watt |
3,33V |
5,10V |
12,06V |
69% |
35° |
47° |
Enermax Coolergiant EG565AX-VH 535Watt |
3,35V |
5,02V |
12,03V |
75% |
34° |
46° |
Enermax Coolergiant EG 701AX-VH 600Watt |
3,31V |
5,08V |
12,19V |
76% |
33° |
45° |
Enermax Liberty 500 Watt Yate-Loon NMT3 |
3,35V |
5,08V |
12,09V |
79% |
35° |
46° |
Enermax Liberty ELT 620Watt AWT |
3,36V |
5,09V |
12,13V |
79% |
34° |
45° |
Enermax Infiniti 720Watt |
3,37V |
5,07V |
12,19V |
86,5% |
31° |
43° |
Etasis ET EFN-560 550Watt |
3,28V |
4,99V |
11,96V |
78% |
51° |
58° |
NoiseMagic AcBel NMT-2 F/2GL 400Watt |
3,29V |
4,99V |
12,06V |
76% |
33° |
43° |
NorthQ NQ-4775 400Watt |
3,26V |
4,92V |
12,11V |
62% |
30° |
39° |
Revoltec Chromus II 400 Watt |
3,33V |
4,81V |
11,97V |
77% |
34° |
44° |
Seasonic S12 Energy Plus 550Watt |
3,34V |
5,03V |
12,05V |
84,5% |
32° |
42° |
Seasonic M12 600Watt |
3,35V |
5,04V |
12,14V |
82% |
32° |
42° |
Seasonic S-12 600Watt |
3,34V |
5,06V |
12,14V |
82% |
32° |
43° |
NoiseMagic Seasonic S12 500Watt F/2GML |
3,29V |
5,07V |
12,05V |
81% |
32° |
43° |
Seasonic S-12 430Watt |
3,30V |
5,03V |
12,06V |
80% |
31° |
41° |
Silverstone Strider ST56F 560Watt |
3,39V |
4,90V |
12,22V |
80% |
31° |
43° |
Silverstone Element ST40EF 400Watt |
3,29V |
5,09V |
12,30V |
85% |
32° |
42° |
Silverstone Element ST50EF 500Watt |
3,32V |
5,01V |
12,10V |
81% |
32° |
44° |
Silverstone Strider ST60F 600Watt |
3,35V |
5.03V |
12,34V |
78% |
31° |
42° |
Silverstone Strider ST75F 750Watt |
3,34V |
5.02V |
12,30V |
81% |
30° |
40° |
Silverstone Zeus ST56ZF 560Watt |
3,31V |
5.08V |
12,19V |
76% |
34° |
45° |
Silverstone Zeus ST75ZF 750Watt |
3,31V |
4,98V |
12,06V |
79% |
30° |
42° |
Tagan TG420-U02 i-Xeye 420Watt |
3,32V |
5,01V |
12,02V |
75% |
36° |
46° |
Tagan TG480-U01 480Watt |
3,39V |
5,05V |
12,05V |
72% |
35° |
46° |
Tagan TG480-U15 Easycon 480Watt |
3,32V |
5,01V |
12,10V |
75% |
34° |
46° |
Tagan TG480-U22 2Force 480Watt |
3,34V |
5,12V |
12,13V |
70% |
35° |
45° |
Tagan TG600-U25 Dualengine 600Watt |
3,29V |
5,12V |
12,22V |
79% |
34° |
44° |
Tagan TG600-U35 EasyCon XL 600 Watt |
3,37V |
5,13V |
12,15V |
79% |
34° |
44° |
|