Silverstone Strider Series ST75F 750 Watt Netzteil |
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Silverstone Strider Series ST75F 750 Watt Netzteil
Einleitung:
Zur Zeit schießen Netzteile mit mehr als 600 Watt wie Pilze aus dem Boden und das eigentlich ohne große Not, denn aktuelle AM2 oder Core2 Duo Systeme benötigen diese Boliden in Standardkonfigurationen nicht wirklich. Crossfire und SLI_Systeme sind in der Regel problemlos mit 600Watt Exemplaren zu versorgen und Quad-SLI inclusive Extremübertaktungen gehören eher in die Kategorie Exoten.
Für den Mainstream wurde dieses Netztel auch nicht konzipiert, darum ist es natürlich interessant, wie sich diese Kraftpakete in Punkto Stabilität, Effizienz und Lautstärke im Vergleich zu weniger üppig ausgelegten Netzteilen verhalten. Das neue Silverstone Strider ST75F 750 Watt Netzteil kommt da wie gerufen und offeriert neben enormer Leistung auch so beliebte Features wie Kabelmanagement. Darüber hinaus wird mit dem Verbau von Premium-Komponenten geworben, sowie den ohnehin zwingend erforderlichen Schutzmechanismen wie OPP, OCP, UVP, OVP,SCP usw., die bei einem modernen Netzteil zur Standardausrüstung gehören sollten.
Wie sich das Silverstone Netzteil in der Praxis bewährt hat, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Test, viel Vergnügen beim Lesen...
Lieferumfang:
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- Netzteil in Retailverpackung.
- Kaltgeräteanschlußkabel.
- Befestigungsschrauben.
- Kabelstränge.
- Kurzanleitung (englisch).
Die technischen Daten Netzteil:
- Gehäusematerial: Stahl.
- 750 Watt Gesamtleistung.
- 170 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- 54A >650 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+12 VoltV1 bis 12 VoltV4).
- universeller Weitbereichseingang: 115-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +3,3 Volt: 24 A
- +5,0 Volt: 30 A
- +12 Volt erste Leitung: 18 A.
- +12 Volt zweite Leitung: 18 A.
- +12 Volt dritte Leitung: 18 A.
- +12 Volt vierte Leitung: 18 A.
- +5 Volt Standby: 3 A
- ATX Version: 2.0, 2.1, 2.2.
- 2 Transformatoren (Dual Engine).
- EMV-geschirmte Kabelstränge.
- Aktiv PFC (99%).
- 1x 120mm Lüfter (thermogeregelt).
- eloxierte Kühlkörper.
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
- Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×185) mm.
- Gewicht: ca. 3 Kg.
- Fertigung nach RoSH Verordnung.
- MTBF: ca. 100.000 Stunden.
- aktueller Marktpreis: ca. 165 €.
- Garantie: 3 Jahre.
Der Intel-Testrechner:
CPU |
Intel Core 2 Duo E6700 |
Mainboard |
Asus P5W DH Deluxe |
Arbeitsspeicher |
G.Skill F2-6400PHU2-2GBHZ PC6400 |
Grafikkarte |
BFG Geforce 8800GTX |
Soundkarte |
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum |
CPU-Kühler |
Scythe Infinity |
CPU-Lüfter |
Scythe |
Festplatten System |
2x Western Digital Raptor a´150GB (10000 U/min, S-ATA) Raid-0 |
Festplatten Backup |
1x Hitachi T7K250 (7200 U/min, UDMA-133) |
DVD-Brenner |
Plextor PX-760 SATA |
DVD-ROM |
Samsung SH-D163 SATA |
Gehäuse |
Cooler Master Stacker STC-T01 |
Betriebssystem |
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3 |
Zubehör |
2x Aerocool Turbine 120mm @5Volt
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Der AMD-Testrechner:
CPU |
Athlon64 FX-60 Dualcore |
Mainboard |
DFI LANPARTY nF4 SLI-DR |
Arbeitsspeicher |
2x G.Skill 3200BIU2-2GBZX DDR400 |
Grafikkarte |
2x Leadtek PX7900 GT TDH Extreme GeForce 7900 GT SLI |
Soundkarte |
Soundblaster Audigy 2 ZS |
CPU-Kühler |
Thermalright SI-120 |
CPU-Lüfter |
Aerocool Turbine1000 |
Festplatten System |
2x Western Digital Raptor X 150GB SATA Raid-0 |
DVD-Brenner |
Plextor PX-760A |
DVD-ROM |
Toshiba M-1712 |
Gehäuse |
Coolermaster Stacker RC-810-SKN1 |
Betriebssystem |
Windows XP Prof. SP 2 PreSP3 |
Zubehör |
2x Aerocool Turbine/1000 |
Verarbeitung und erster Eindruck:
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"Schwarz, was sonst" könnte man schon etwas despektierlich schreiben, das Design aktueller Netzteile scheint auf diese Farbe festgelegt zu sein.
Die äußere Hülle des ST75F ist fern jeder Kritik und hochwertigst verarbeitet. Selbst das Lüftergitter ->die Befestigungsschrauben und Anschlußstecker respektive Ummantelungen wurden schwarz gehalten, das ist nun wirklich konsequent.
Was allerdings sofort auffällt, ist die deutlich größere Einbautiefe des Netzteils im Vergleich zu einem ATX-Standardnetzteil. Dies kann in Gehäusen mit fest vorgebenen Netzteilrahmen zu Problemen führen, darüber sollte man sich im Klaren sein und spricht nicht gerade für Kompatitilität dieses Netzteils...
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Die wabenförmigen Aussparungen an der Frontseite erleichtern den Abtransport der produzierten Wärme aus dem Netzteil nicht unerheblich und sind bei einem modernen Netzteil unverzichtbar.
Wo Silverstone 100%iges Kabelmanagement verspricht, sind auch 100%vorhanden, selbst die Hauptstromleitung ist entfernbar. Das ist zwar eigentlich überflüssig, zumal auf diesen Kabelstrang niemand ernsthaft verzichten kann, aber gut...An dieser Stelle wollen wir noch einmal darauf hinweisen, das ein vorhandenes Kabelmanagement grundsätzlich eine sehr sinnvolle Entwicklung darstellt, die zusätzlichen Platinen und Anschlüsse stellen aber auch u.U. das Risko von korrosionsbedingten Spannungsabfällen dar, das wollen wir nicht verschweigen...
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Die Qualität der Verarbeitung setzt sich auf den ersten Blick nahtlos im Inneren fort, das Platinenlayout wirkt aufgeräumt und akurat verlötet. Die Kühlkörper wirken dagegen etwas lieblos gefräst, gegen Korrosion werden sie durch eine Eloxalschicht geschützt.
Als Lüfter kommt ein kugelgelagertes 120mm Exemplar von ADDA mit der Typenbezeichnung AD1212HB-A71GL zum Einsatz. Dieser Lüfter befördert 85,2 CFM (144m³/h) bei 2200 U/min und 12 Volt Ansteuerung, bei einer Geräuschentwicklung von maximal 39,1 dBA, dies verrät zumindest die Webseite von ADDA. Der Lüfter wird natürlich über die Silverstone-Thermoregelung entsprechend angepaßt geregelt. Wie sich diese Eckdaten in der Praxis verhalten, klären wir in unserem Testkapitel.
Das Silverstone entspricht bereits der RoSH Umweltverordung (Restriction of certain Hazardous Substances) entsprechen, die ab Juli 2006 in Kraft getreten ist, womit eine separate Werbung auf dieses Attribut entfällt, es ist mittlerweile einfach Vorschrift.
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Die Verkabelung wurde sehr üppig ausgestattet, wobei die Kabellängen von 50cm bis maximal 55cm variieren, das könnte unter Umständen knapp werden.
Im Einzelnen sind folgende Anschlußmöglichkeiten vorhanden:
- 2 x dual 4-pin IDE & single floppy power connectors (500mm + 250mm + 150mm).
- 2 x dual 4-pin IDE connectors (500mm + 250mm).
- 1 x quad SATA power connectors (2 x 500mm + 250mm).
- 4 x 6-pin PCI-E (550mm).
- 1 x 6-pin AUX connector (550mm).
- 1 x 4-pin ATX12V connector (550mm).
- 1 x 8-pin ATX12V connector (550mm).
- 1 x 24-pin motherboard connector ( 550mm ).
Der 24 Pin Mainboard-Stromanschluß ist nicht zu verkürzen, das Netzteil kann also nur dann auf einem 20-poligem Anschluß verwendet werden, wenn ein entsprechender Adapter verwendet wird, der im Lieferumfang allerdings fehlt...
Ein SLI-Quad-SLI oder Crossfire Systeme können dank der separaten 4 PCI-Express Stromleitungen problemlos versorgt werden.
Möglicherweise vermissen einige User Tachosignalgeber und temperaturgeregelte Anschlüsse, denen sei aber gesagt, daß sich genau dadurch nicht selten Probleme ergeben, denn es gibt nicht wenige Mainboards, die bei einer Drehzahl von unter 1000 U/min schlichtweg streiken.
Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik:
1. Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen! Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegebenen Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Um dergleichen zu vermeiden, greift man am besten zu leistungsseitig ausreichend dimensionierten Qualitätsnetzteilen.
Ein vor allem in der Übertaktergemeinde zentrales Problem und Qualitätskriterium ist die sogenannte "Stabilität" der einzelnen Spannungsschienen. Gerade bei qualitativ schlechteren oder schlichtweg überlasteten Netzteilen kann es dazu führen, daß die Spannungslinien von ihren Werten her einbrechen. So liefert ein Netzteil statt der erwünschten 12V dann etwa 11V und statt der benötigten 5V nur noch 4,7V. Während eine gewisse Abweichung im Bereich der Toleranz liegt (siehe ATX V2.03 Spezifikation) und vollkommen unproblematisch ist, führen gröbere Abweichungen in der Regel zu Instabilität und Systemabstürzen, die leider auch nicht immer sofort als Netzteilproblem verifizierbar sind.
Grundsätzlich ist es so:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor wenn auch mit Abstrichen, denn mittlerweile beziehen aktuelle Komponenten ihr Lebenselixier vermehrt aus den 12 Volt Leitungen. Intel hatte seinerzeit bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker zur Entalstung eingeführt. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen entsprechenden 12V-Anschluß an. Bei der nicht geringen Stromaufnahme der nForce und Athlon 64 Boards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Selbstverständlich sollte diese +12 Volt Schiene (mittlerweile dank ATX 2.0 2 Schienen) ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere liefern können, je mehr desto besser...
2. Power Factor Correction (PFC):
"Power Factor Correction" oder kurz PFC ist ein in der EU für PC-Netzteile mittlerweile vorgeschriebener Standard, um die Stromaufnahme von Geräten für das Stromnetz weniger belastend auszulegen. Schaltnetzteile beziehen den Strom in Form kurzer Impulse, was dazu führt, daß die sinusförmige Netzspannung durch die Erzeugung harmonischer Oberwellen verzerrt wird. Insgesamt ist die komplexe Lastcharakteristik eines gewöhnlichen PC-Netzteils für das Stromnetz sehr ungünstig, da eine hohe Phasenverschiebung von Spannung und Strom sowie eine allgemein hohe Verzerrung der Wellenform auftritt. Je größer diese Phasenverschiebung ist, desto niedriger ist der "Power Factor" oder Leistungsfaktor eines Gerätes: Beträgt die Phasenverschiebung zwischen Spannung und Strom 90° ist der Leistungsfaktor 0 (0%, cos(90) = 0). Tritt hingegen keine Phasenverschiebung auf, d.h. sind Spannung und Strom perfekt synchron, ist der Leistungsfaktor 1 (100%, cos(0) = 1). Zu unterscheiden ist daher die sich aus der einfachen Rechnung Spannung*Stromstärke ergebende "Scheinleistung" sowie die den Phasenwinkel berücksichtigende "Wirkleistung": Stromstärke*Spannung*Leistungsfaktor. Der Leistungsfaktor beschreibt also zugleich das Verhältnis zwischen der an den Stromanschluß übertragenen "Wirkleistung" und der vom Verbraucher tatsächlich entnommenen "Scheinleistung" (Leistungsfaktor = Wirkleistung / Scheinleistung). Je weiter der Leistungsfaktor vom optimalen Wert 1 (100%) absinkt, desto höher ist die aus dem Stromnetz entnommene sogenannte "Blindleistung".
Passiv-PFC Systeme erreichen einen Leistungsfaktor von bis zu 0,8 durch Unterdrückung der harmonischen Oberwellen mittels eines relativ simplen, passiven Bausteins. Activ-PFC Systeme hingegen beziehen das Verhältnis zwischen der bestehenden Grundschwingung und den hinzugekommenen Oberwellen, den sogenannte Klirrfaktor, mittels einer integrierten Schaltung (IC) ein und regeln die Stromaufnahme gemäß dem Spannungsverlauf, als ob eine reine Widerstands-Last ohne Phasenverschiebung (d.h. Leistungsfaktor = 1) angeschlossen wäre. Active-PFC erreicht daher einen deutlich höheren Leistungsfaktor von über 95%. Zusätzlich ermöglicht die Schaltung eine einfachere Adaption an alle Stromnetze von 85 bis 265V.
Unser bevorzugtes Gerät, um den Wirkungsgrad in Zusammenarbeit mit einem Energy Monitor 3000 zu verifizieren, ist der grafische Leistungsmesser Peak Tech 2535. Mit diesem Gerät kann man sowohl Wirkleistung >Scheinleitung als auch Blindleistung und Leistungsfaktor ermitteln.
Allgemein handelt es sich bei PFC um eine Technologie, die der Verbesserung der allgemeinen Stromversorgung dienen soll, indem die komplexe Lastcharakteristik von Verbrauchern möglichst weit an jene einfacherer Geräte angepaßt wird.
3. Worin liegen die Neuerungen der ATX12V v2.0 bzw. 2.2 Norm?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:
- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die neuen Spezifikationen fordern unter Volllast und typischer Last (50 Prozent) lediglich 70 Prozent Wirkungsgrad, bei geringer Belastung (bei unbelastetem Prozessor) sind sogar nur 60 Prozent gefordert. Als Empfehlungen nennt die Spezifikation 80 Prozent im typischen Lastfall, 75 Prozent unter Volllast und 68 Prozent bei geringer Belastung. Dazu der aktuelle ATX 2.2 Netzteil Design Guide
.
Zu Thema Effizienz ist anzumerken, das sich wohl sehr wenig ändern wird, solange die überwiegende Mehrzahl der Käufer hauptsächlich auf Preis, Ausstattung und Leistung achtet und nicht bereit ist, für Energie-Effizienz mehr Geld zu bezahlen...
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert. Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.
4. Belüftung Lautstärke und Effizienz:
Zwar steht heute bereits auf beinahe jeder Netzteil-Verpackung werbewirksam "Silent", gut beraten ist man damit zwangsläufig allerdings noch nicht. Oft entpuppt sich, was beim Start noch erstaunlich leise klang bei entsprechender Belastung als störende Lärmquelle. Ursache dafür sind zumeist nicht nur die hochdrehenden, lastgesteuerten Lüfter, sondern oft auch ein von den überlasteten Spannungswandlern verursachtes Pfeifen oder Brummen, das nicht selten von heftigen Vibrationen begleitet wird.
Allgemein läßt sich im Hinblick auf Lautstärke und Belüftung bei Netzteilen folgendes attestieren:
Moderne ATX- Netzteile verfügen je nach Bauart und Qualität über eine Wirkungsgrad von rund 60-80%. Daraus ergibt sich, daß in Situationen, wo das Netzteil 150W Strom ans System liefert, im Gerät gleichzeitig gut 60Watt an Wärmeenergie entstehen, die abgeführt werden müssen um eine zu Instabilität führende Überhitzung zu vermeiden - ein nicht unbeträchtlicher Wert! Die meisten aktuellen Netzteile verfügen dafür entweder über eine Last-oder Temperatursteuerung (oder eine Kombination), d.h. die Drehzahl der Lüfter wird automatisch angepaßt - die Lautstärke steigt mit Last bzw. Temperatur. Alternativ gibt es Modelle mit manueller oder halbautomatischer Regelung. Hier ist jedoch Vorsicht geboten: Zu viel Lärmempfindlichkeit wird oft mit Überhitzung bezahlt. Wer also seine Hardware nicht riskieren oder dauernd zur Anpassung der Drehzahl hinter den Rechner krabbeln möchte, müßte diese zur Sicherheit entsprechend hoch einstellen und ist daher mit einem guten automatisch gesteuerten Netzteil bedeutend besser beraten.
Klar ist jedenfalls, daß z.B. Belüftungskonzepte, welche vorsehen, die vom System erhitzte Luft ausschließlich durch das Netzteil abzuführen, in doppelter Hinsicht problematisch sind: Erstens wird das Netzteil schlechter gekühlt, was unter Umständen wieder zu instabilen Spannungsschienen führen kann. Zweitens müssen die Lüfter des Netzteils schneller drehen, um das gleiche Maß an Kühlung zu erzielen und werden somit zu einem stärkeren Lärmfaktor. Es sei denn man dimensioniert den Netzteillüfter grundsätzlich so, daß ein Kompromiss möglich ist, z.B. durch einen volumenintensiven 120mm oder 140mm Lüfter.
Grundsätzlich sind darum Silentnetzteile die mit einem oder 2 langsam drehenden 80mm Lüfterm daher kommen, ob ihrer Kühlleistung sehr skeptisch zu beurteilen.
5. Schutzschaltungen:
Aktuelle hochwertige Netzteile verfügen über zahlreiche Schutzmechanismen, um unsere verbaute teure Hardware vor Beschädigungen durch Kurzschlüsse, Spannungsspitzen und anders geartete Irritationen zu schützen:
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
Sollten eure ins Auge gefassten Netzteile, dieses Schutzmechanismen nicht beinhalten, solltet ihr von einem Kauf Abstand nehmen, denn diese Netzteile reissen bei entsprechenden Problemen nicht selten angeschlossene Hardware mit in den Abgrund...!
Die Montage:
Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern schenken wir uns den detaillierten Ablauf, weisen aber auf wichtige Aspekte deutlich hin.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ?
Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden:
Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos gegen das Neue getauscht werden.
Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !
Der Test:
Vor dem Einbau des Netzteils findet grundsätzlich ein erster Funktionstest statt, den wir mit dem Power Supply Tester durchführen. Sollten sich hier bereits Probleme einstellen, brechen wir den Test ab...
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Nachdem wir unseren 12-stündigen Belastungstest abgeschlossen hatten (Prime95 und 3DMark2005 im Loop), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt sowie mit den direkt gemessenen Multimeter-Werten verglichen, wobei die real gemessenen Werte natürlich eine größere Relevanz aufweisen, als ungenaue Software Resultate.
Die Effizienz haben wir mit Hilfe des grafischen Leistungsmessers Peak Tech 2535 und einem Energy Monitor 3000 von Voltcraft ermittelt.
Die Lautheit der Lüfter haben wir ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem geliehenen ACR-264-plus Messgerät verifiziert und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Mit dem Digitalen Temperaturmessgerät TL-305 haben wir während sämtlicher Testdurchläufe die Abluft des Netzteils direkt per Sensor gemessen und aufgezeichnet. Somit erhält der mögliche Käufer auch eine gute Übersicht bezüglich der zu erwartenden Kühlleistung respektive Eigenkühlung des Netzteils.
Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :
Ausgang |
Toleranz |
Umin. |
UNom. |
Umax. |
|
[%] |
Volt |
Volt |
Ampere |
+12 V* |
5 |
11,4 |
12,00 |
12,60 |
+5V |
5 |
4,75 |
5,00 |
5,25 |
+3,3V |
5 |
3,14 |
3,30 |
3,47 |
-5V |
10 |
4,50 |
5,00 |
5,50 |
-12V |
10 |
10,80 |
12,00 |
13,20 |
+5Vsb |
5 |
4,75 |
5,00 |
5,25 |
Die Testwerte des Silverstone-Netzteil:
Richtspannung |
+3.3V |
+5V |
+12V |
|
niedrigster Wert |
3,30V |
4,97V |
12,21V |
|
höchster Wert |
3,37V |
5,06V |
12,38V |
|
durchschnittlicher Wert |
3,34V |
5,02V |
12,30V |
|
Auf den ersten Blick mag die combined Power von 170 Watt für die
3,3 Volt und 5 Volt Schiene etwas knapp bemessen erscheinen, aber die Skeptiker können wir nachhaltig trösten, aktuelle Systeme belasten das Netzteil überwiegend auf den vorhandenen 12 Volt-Leitungen und dort sind 56 (650 Watt) Ampere nun wirklich mehr als genug.
Leistung und Stabilität sind fern jeder Kritik, auch unser SLI-Rechner prozierte keine Leistungseinbrüche oder besorgniserregenden Schwankungen, egal ob Idle >Vollast oder Übertaktung, die Laststabilität stimmt in jedem Bereich. Die etwas hohen +12V Werte machten sich in unserem Test nicht negativ bemerkbar.
Wie erwartet konnte das neue Intel Core 2 Duo System trotz der Geforce 8800GTX auch unter Last nicht mehr als 325 Watt abrufen (übertaktet maximal 410 Watt). Leider erwies sich der Adda-Lüfter nicht gerade als Leisetreter, 1180 U/min. bei 29 dBA bis maximal 161
0 U/min bei 35 dBA sind die Resultate unserer Messungen, für ein Silent-System kommt das Netzteil wahrlich nicht in Frage...
Auf AMD-SLI System sah es trotz SLI-Gespanns nicht viel anders aus, denn hier wurden unter Dauerlast und Übertaktung (Prime95, 3DMark2006 Loop) als Spitzenwert 396 bis knapp 410 Watt gefordert (durchschnittliche Last von 351 Watt). Die Netzteilelektronik trat geräuschtechnisch kaum in Erscheinung, weder Pfeiffgeräusche noch anders geartete Störgeräusche waren zu identifizieren.br>
Die Eigenkühlung des Netzteils funktioniert ausgezeichnet, denn auch unter Last konnten wir keine Netzteilgehäuse-Temperaturen über 40°C messen (Innenraum bis maximal 44°C), im Idle Modus 30°C bei 20°C Zimmertemperatur. Die warme Abluft erreicht unter Vollast Temperaturen bis zu 49°C, das zur Information für all diejenigen, die sich über den warmen Luftstrom aus dem Netzteilgehäuse wundern. Die Werte sind absolut ok, unter 20% Last liegen diese Werte bei 23°C.
Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Bei 80% Last konnten wir eine Effizienz von knapp 81% attestieren, in der heutigen Zeit der Stromeinsparungen ein durchaus guter Wert. Bei 20% Last wurden dagegen nur knapp 73% Effizienz erreicht, da herrscht Optimierungsbedarf.
Knapp 4 Watt Stromverbrauch im Standbymodus, das ist etwas zu viel des Guten und sollte deutlich reduziert werden.
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit den verwendeten Test-Systemen beziehen...
Die wichtigsten Leistungsdaten und Temperaturen aller bisher von uns getesteten Netzteile im Vergleich:
Netzteil |
Ø Spannungswerte |
max. Effizienz |
Temp-Idle |
Temp-Last |
Aerocool Turbine Power ATX 450Watt |
3,35V |
5,02V |
12,19V |
74% |
30° |
38° |
be quiet! Blackline PFC Serie 1.3 350Watt |
3,35V |
5,03V |
11,99V |
70% |
35° |
44° |
be quiet! BQT P5 S1.3 470Watt |
3,33V |
5,06V |
12,09V |
70% |
35° |
43° |
be quiet! BQT P6 Dark Power 520Watt |
3,30V |
4,98V |
12,07V |
78% |
35° |
42° |
be quiet! BQT P6 Dark Power Pro 600Watt |
3,32V |
5,05V |
12,03V |
78% |
31° |
44° |
be quiet! Straight Power BQT ES-600Watt |
3,34V |
5,04V |
12,07V |
79,5% |
32° |
45° |
Enermax Coolergiant EG 485AX 480Watt |
3,33V |
5,10V |
12,06V |
69% |
35° |
47° |
Enermax Coolergiant EG565AX-VH 535Watt |
3,35V |
5,02V |
12,03V |
75% |
34° |
46° |
Enermax Coolergiant EG 701AX-VH 600Watt |
3,31V |
5,08V |
12,19V |
76% |
33° |
45° |
Enermax Liberty 500 Watt Yate-Loon NMT3 |
3,35V |
5,08V |
12,09V |
79% |
35° |
46° |
Enermax Liberty ELT 620Watt AWT |
3,36V |
5,09V |
12,13V |
79% |
34° |
45° |
Etasis ET EFN-560 550Watt |
3,28V |
4,99V |
11,96V |
78% |
51° |
58° |
NoiseMagic AcBel NMT-2 F/2GL 400Watt |
3,29V |
4,99V |
12,06V |
76% |
33° |
43° |
NorthQ NQ-4775 400Watt |
3,26V |
4,92V |
12,11V |
62% |
30° |
39° |
Revoltec Chromus II 400 Watt |
3,33V |
4,81V |
11,97V |
77% |
34° |
44° |
Seasonic S12 Energy Plus 550Watt |
3,34V |
5,03V |
12,05V |
84,5% |
32° |
42° |
Seasonic M12 600Watt |
3,35V |
5,04V |
12,14V |
82% |
32° |
42° |
Seasonic S-12 600Watt |
3,34V |
5,06V |
12,14V |
82% |
32° |
43° |
NoiseMagic Seasonic S12 500Watt F/2GML |
3,29V |
5,07V |
12,05V |
81% |
32° |
43° |
Seasonic S-12 430Watt |
3,30V |
5,03V |
12,06V |
80% |
31° |
41° |
Silverstone Strider ST56F 560Watt |
3,39V |
4,90V |
12,22V |
80% |
31° |
43° |
Silverstone Element ST50EF 500Watt |
3,32V |
5,01V |
12,10V |
81% |
32° |
44° |
Silverstone Strider ST60F 600Watt |
3,35V |
5.03V |
12,34V |
78% |
31° |
42° |
Silverstone Strider ST75F 750Watt |
3,34V |
5.02V |
12,30V |
81% |
30° |
40° |
Silverstone Zeus ST56ZF 560Watt |
3,31V |
5.08V |
12,19V |
76% |
34° |
45° |
Silverstone Zeus ST75ZF 750Watt |
3,31V |
4,98V |
12,06V |
79% |
30° |
42° |
Tagan TG420-U02 i-Xeye 420Watt |
3,32V |
5,01V |
12,02V |
75% |
36° |
46° |
Tagan TG480-U01 480Watt |
3,39V |
5,05V |
12,05V |
72% |
35° |
46° |
Tagan TG480-U15 Easycon 480Watt |
3,32V |
5,01V |
12,10V |
75% |
34° |
46° |
Tagan TG480-U22 2Force 480Watt |
3,34V |
5,12V |
12,13V |
70% |
35° |
45° |
Tagan TG600-U25 Dualengine 600Watt |
3,29V |
5,12V |
12,22V |
79% |
34° |
44° |
Tagan TG600-U35 EasyCon XL 600 Watt |
3,37V |
5,13V |
12,15V |
79% |
34° |
44° |
|