Tagan TG480-U22 2Force-Series |
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Tagan TG480-U22 2Force-Series
Einleitung:
Nachdem sich Tagan im letzten Jahr in beeindruckender Manier auf dem hart umkämpften europäischen Netzteil-Markt etabliert hat, folgten nicht nur weitere neue Modelle, sondern auch verbesserte Versionen bereits marktpräsenter Netzteile.
Das neue Tagan TG480-U22 Netzteil ersetzt das bisherige sehr erfolgreiche TG480-U01, wodurch für die neue Variante zahlreiche Erweiterungen eingeflossen sind, wie z.B. die Kompatibilität für alle aktuellen ATX Versionen, PCI-Express, SLI, wobei sich die eigentlichen Leistungsindikatoren als solches nicht verändert haben, wenn man mal von der nun doppelt ausgelegten 12Volt Schiene absieht.
Ein Manko der frühereren Tagan Netzteile soll nun auch ausgeräumt sein, die Abwärme des Netzteils wird jetzt durch ein Gitter im Netzteilgehäuse unterstützend abgeleitet.
In unseren bisherigen Tests waren wir sehr angetan von den Netzteilen aus dem Hause Tagan. Ob dem auch diesmal so ist, werden wir in unserem ausführlichen Review klären, viel Spaß beim Lesen...
Lieferumfang:
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- Netzteil in Retailverpackung.
- abgeschirmtes Kaltgeräteanschlußkabel.
- Befestigungsschrauben.
- wiederverwendbare farbige Klett-Kabelmanschetten.
- Handbuch (mehrsprachig).
Die technischen Daten:
- 480 Watt Gesamtausgangsleistung.
- 240 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt).
- universeller Weitbereichseingang: 95-250 VAC für unterschiedliche Stromnetze.
- maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
- +3,3 Volt: 28 A
- +5,0 Volt: 48 A
- +12 Volt: 20 A
- +12 Volt zweite Leitung: 20 A.
- +12 Volt (combined): 30 A.
- +5 Volt Standby: 2,5 A
- ATX 12V 1.3, 2.0, 2.2 Version.
- EMV-geschirmter Stromversorgungsanschluss für PCI Express Grafikkarten und SLI.
- Aktiv PFC.
- 4 S-ATA Konnektoren.
- 2x 80mm Lüfter.
- Alle elektrischen Steckerkontakte sind vergoldet.
- Stromkabel haben verdrillte Adern.
- GND/RTN-Schutzverbindung.
- Schwarz eloxierte Kühlkörper.
- OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen.
- OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz.
- OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz.
- OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz.
- UVP (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz.
- SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen.
- Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×160) mm.
- Gewicht: ca. 2,65 Kg.
- Garantie: 3 Jahre.
Der Testrechner:
CPU |
Intel Northwood P4 3.4 GHZ |
Mainboard |
Asus P4C 800-E Deluxe Rev. 2.0 |
Grafikkarte |
Sapphire X800 XT PE@ATI Silencer4 |
Soundkarte |
Soundblaster Audigy 2 ZS Platinum |
TV-Karte |
Pinnacle 300i Mediacenter |
CPU-Kühler |
Thermalright XP-90 |
Arbeitsspeicher |
4x 512 MB A-DATA PC4000 DDR500 |
Festplatten System 1 |
2x Samsung 1614C (7200 U/min, S-ATA) RAID-0 |
Festplatten System 2 |
2x Western Digital WD740 (10000 U/min, S-ATA) RAID-0 |
DVD-Brenner |
Plextor PX-712A |
CDRW-Brenner |
LG 8526B |
DVD-ROM |
Toshiba M-1912 |
Gehäuse |
Lian-Li PC 73-SL |
Netzteil |
Tagan TG480-U22 |
Betriebssystem |
Windows XP Prof. SP 2 |
Zubehör |
6x Papst 8412 N/2GMLE mit Noisemagic Lüftersteuerung |
Verarbeitung und erster Eindruck:
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Das mattschwarze Netzteil wirkt tagantypisch dezent und besticht durch ein sehr akribisches Finish. Das über der Hauptplatine plazierte Belüftungsgitter sollte groß genug sein, um die Abwärme aus dem Netzteil unterstützend ableiten zu können, aber das werden unsere Testergebnisse letztendlich zeigen.
Neben dem Kaltgeräteanschluß fällt eine Neuerung auf, die uns durchaus sinnvoll erscheint: ein Umschalter für den Wechsel von Split auf Combined in Bezug auf die Ansteuerung der beiden 12 V Schienen.
Die Erklärung dafür ist sehr einfach, man kann manuell bestimmen, ob die beiden separat vorhandenen 12 Volt-Leitungen einzeln mit jeweils 20 Ampere maximaler Belastung angesteuert werden, oder eben kombiniert mit maximal 30 Ampere. Mit anderen Worten, wer aktuellste Hardware verwendet und mit SLI liebäugelt, der wird ganz sicher diese Combined-Option begrüßen, da sie eine Verstärkung der 12 Volt-Schiene bedeutet.
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Die Verkabelungsoptionen sind wie immer enorm:
- acht 4-polige Stromanschlüsse
- vier separate S-ATA Anschlüsse
- zwei Floppy-Anschlüsse
- einen 20 bzw. 24-poligen Stecker
- einen 4- bzw. 8-poligen Intel P 4- Anschluss
- einen 6-Pol Stecker für PCI-Express VGA mit EMI-Abschirmung
- ein Massekabel
- einen 4-Pol VGA Anschluss mit EMI-Abschirmung
Die durchschnittliche Kabellänge ist mit ca. 50cm nicht übermäßig üppig, aber ausreichend.
Generell läßt sich an der Verkabelung kaum etwas bemängeln, es ist alles ausreichend vorhanden und da das Tagan Netzteil u.a. auch bereits die aktuelle ATX12V v2.0 erfüllt, werden sich die Anwender mit PCI-Express Grafikkarten über den vorhandenen Anschluß freuen. 4 S-ATA Konnektoren sichern künftige Aufrüstungen, denn mittlerweile gibt es ja auch schon entsprechend anschlußfreudige DVD-Brenner, so daß auch hier der Bedarf gedeckt wird. Darüber hinaus sind wie üblich separate und speziell abgeschirmte Verkabelungen für die Grafikkarte/Festplatte/PCI-Express vorhanden, das Ganze mit vergoldeten Anschlüssen für größtmögliche Leitfähigkeit. Es wurde auch nicht an einem AnschlußAdapter für SLI Grafikkarten gespart, ein deutliches Signal für den aktuellen Grafikkartenmarkt, ob man SLI nun für sinnvoll erachtet oder nicht...
Warum ist ATX12V v2.0 so wichtig?
Dies ist die modernste Spezifikation für Desktop Motherboards und Netzteilen, welche wesentliche Änderungen im Vergleich zum v1.3 Standard beeinhaltet:
- Die SATA Anschlüsse sind jetzt offiziell zertifiziert.
- Der Motherboard Hauptanschlussstecker wurde von 20 auf 24 Pins erweitert, um den Stromverbrauch auf dem PCI Express Bus besser verarbeiten zu können.
- Die 6 Pin Aux Stecker sind weggefallen.
- Die Schaltungstechnik wurde zu dualen 12V Ausgängen modernisiert, welches CPU und Peripheriegeräten größere Stabilität garantiert. Zusätzlich wurde die +12V Ausgangsleistung insgesamt erhöht, um den Verbrauch des PCI Express Erweiterungsteckplatz auszugleichen.
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Die Verarbeitung der Platinen und die Anordnung der internen Bauelemente wirken aufgeräumt und akkurat. Die Eloxierung der zahlreichen Kühlkörper ist nicht nur ansehnlich sondern auch sinnvoll, zumal sie Korrosion vorbeugt.
Die Montage:
Ein Netzteiltausch sollte auch den ungeübten Anwender vor keine größeren Probleme stellen, insofern sparen wir uns den detaillierten Ablauf.
Die wichtigste Grundregel bei Bauarbeiten am eigenen Rechner ist, daß ihr alle Komponenten spannungsfrei macht.
Dazu müßt ihr als erstes das Netzteil ausschalten oder noch besser das Netzkabel abziehen.
Doch jetzt ist der Rechner noch nicht völlig spannungsfrei, da sich auf dem Mainboard und dem Netzteil noch geladene Kondensatoren befinden.
Diese Kondensatoren sollen im Betrieb Stromschwankungen ausgleichen.Normalerweise entladen sich die Bauteile von selbst, dies kann aber bis zu 10 Minuten dauern.
Wer hat aber schon so viel Zeit und möchte dies abwarten ?
Mit einem kleinem Trick könnt ihr die Restelektrizität loswerden:
Ihr müßt einfach noch einmal den Einschaltknopf drücken,nachdem ihr das Netzkabel entfernt habt.
Ihr werdet merken, daß die Lüfter nochmals kurz anlaufen und sofort wieder stillstehen.
Jetzt ist der Rechner garantiert spannungsfrei und das alte Netzteil kann problemlos entfernt werden.
Vergeßt bitte nicht, euch vor den Arbeiten zu erden !
Der Test:
Bevor wir zum eigentlichen Leistungstest kommen, noch ein paar Worte zu den Leistungsspezifikationen von Netzteilen:
Bei einem PC-Netzteil wird die Leistung oft mit der Angabe "Total DC Output" (DC steht für Gleichstrom) ausgewiesen. Dieser Maximal-Wert sagt aus, wieviel Watt das Netzteil insgesamt auf allen Leitungen liefern kann. "Combined Power" setzt sich hingegen aus der maximalen Leistung der +3,3-Volt- und +5-Volt-Leitung zusammen. Einzel belastet ist mehr möglich, aber zusammen eben nicht, da müssen dann entsprechende Abstriche hinsichtlich der Belastung gemacht werden.
Über die +12-Volt- und +5-Volt-Leitung werden u.a. Festplatten, CD-/ DVD-Drives und Disketten-Laufwerke mit Spannung versorgt. Die wichtigste Leitung ist jedoch die 3,3-Volt-Leitung, über die das Mainboard den Prozessor (CPU), den Hauptspeicher (RAM), den AGP-Bus und nahezu alle PCI-Steckkarten mit Power versorgt. Vor dem Release der ATX-Spezifikation wurde diese sog. "I/O-Spannung" aus der 5-Volt-Leitung gewandelt. Ein gut dimensioniertes Netzteil sollte ~30 Ampere auf der +5-Volt Leitung und ~25 Ampere auf der +3.3-Volt-Leitung liefern können, sowie mindestens 200 Watt Combined Power liefern.
Diese Empfehlung gilt nach wie vor, da die meisten Computer aus diesen beiden Leitungen die stromhungrigsten Komponenten versorgen, es sei denn, es handelt sich um ein Pentium 4 System. Intel hat dort bekanntermaßen den ATX12V Stromstecker eingeführt. Der Pentium 4 bezieht seinen Strombedarf aus der weniger belasteten +12 V Leitung. Mittlerweile haben es die Hersteller auf den nForce 2/3/4 und Athlon 64 Boards nachempfunden und bietet dort einen 12V-Anschluß zur Entlastung an. Bei der nicht geringen Stromaufnahme der nForce und Athlon 64 Boards ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Darüber hinaus sollte aber auch die +12 Volt Schiene ausreichend dimensioniert sein und wenigstens 15 Ampere liefern können, je mehr desto besser...
Das Tagan Netzteil verfügt über den vor geraumer Zeit eingeführten Standard Active PFC. Dieses Kürzel bedeutet PFC "Power-Factor-Correction". Zu deutsch bedeutet "PFC" "Leistungsfaktorkorrektur". Dieses Verfahren vermindert die Oberwellenbelastung auf den (Wechselspannungs-) Versorgungsleitungen und verbessert deren Ausnützung. Die meisten Schaltnetzteile richten die Netzspannung gleich und glätten sie mit einem Elektrolytkondensator. Durch dieses Verfahren kann jedoch nur dann Netzstrom fließen, wenn die Netzspannung höher ist als die Spannung am Elektrolytkondensator. Dadurch entstehen relativ schmale und hohe Stromimpulse in der Netzleitung, abhängig vom Netz, von der Größe des ELKOs und natürlich von der aufgenommenen Leistung.
Durch die PFC wird der Stromflußwinkel (sinusähnlich) erhöht und dadurch der Effektivwert des Netzstromes verringert.
wichtiger Hinweis:
Es zeigt sich immer wieder in unseren Tests, daß weder die vollmundigen Herstellerangaben auf den Typenschildern, noch die angegebenen Wattzahlen auch nur annähernd etwas über das tatsächliche Leistungsvermögen eines Netzteils aussagen!
Die Erfahrung hat oft genug gezeigt, daß es auch 450 Watt Netzteile gibt, die schon bei geringster Last einbrechen und nicht im entferntesten die angegeben Leistungsparameter abliefern können. Im Gegensatz dazu existieren sehr leistungsstarke 300 Watt Netzteile, die auch hochgerüstete Systeme durchaus ausreichend versorgen können. Es ist also offensichtlich, daß die Wattangabe absolut nichts über die Leistungsfähigkeit eines Netzteils aussagt, die aufgeklebten Herstellerangaben leider sehr oft ganz genauso wenig.
Darum lest bitte unsere Definitionen der Leistungsindikatoren sorgfältig durch, damit ihr nicht aufs falsche Pferd beim Netzteilkauf setzt...
Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :
Ausgang |
Toleranz |
Umin. |
UNom. |
Umax. |
|
[%] |
Volt |
Volt |
Ampere |
+12 V* |
5 |
11,4 |
12,00 |
12,60 |
+5V |
5 |
4,75 |
5,00 |
5,25 |
+3,3V |
5 |
3,14 |
3,30 |
3,47 |
-5V |
10 |
4,50 |
5,00 |
5,50 |
-12V |
10 |
10,80 |
12,00 |
13,20 |
+5Vsb |
5 |
4,75 |
5,00 |
5,25 |
Die Testwerte des Tagan-Netzteil:
Richtspannung |
+3.3V |
+5V |
+12V |
|
niedrigster Wert |
3,29V |
5,08V |
12,08V |
|
höchster Wert |
3,37V |
5,15V |
12,17V |
|
durchschnittlicher Wert |
3,34V |
5,12V |
12,13V |
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Nachdem wir unseren 12-stündigen Test abgeschlossen hatten (Prime95), konnten wir die Meßwerte unserer eingesetzten Testprogramme (AIDA32, Everest, SiSoftSandra, MBM) vergleichen und haben sie danach zur besseren Fehlerkorrektur gemittelt und mit den direkt gemessenen Multi-und Voltmeter-Werten verglichen.
Die Werte sind auf jeder Leistungsschiene ausgezeichnet, man kann diesem Netzteil wirklich absolute Stabilität bescheinigen. Insbesondere die Leistung auf der für P4/A64 so wichtigen 12-Volt Schiene hat uns sehr beeindruckt.
Was die Lautstärke des Netzteils angeht, so empfanden wir sie allenfalls als sehr leises und objektiv kaum wahrnehmbares Säuseln. Das Netzteil wird lediglich unter extremen Lasten geringfügig lauter, aber in keinem Fall so, daß es wirklich stört.
Was die Eigenkühlung des Tagan angeht, so hat sich die Perforierung der Gehäuseoberseite als richtig erwiesen, denn die neue Revision wird deutlich weniger warm, als das Vorgängermodell. Wir konnten im Vergleich zum vorher im System eingebauten Enermax Netzteil keinen Temperaturanstieg in unserem System feststellen. Ein einzelner 120mm Lüfter würde aber auch dem Tagan sicher nicht schlecht zu Gesicht stehen, zumal er die Eigenkühlung enorm unterstützen würde.
Die durchschnittlichen Leistungswerte aller bisher von uns getesteten Netzteile zum direkten Vergleich:
Netzteil |
Ø Spannungswerte |
Antec Neopower 480 Watt |
3,32V |
5,00V |
12,06V |
Antec True Blue 480 Watt |
3,32V |
5,05V |
12,18V |
Antec True Control 550 Watt |
3,33V |
5,06V |
12,19V |
Antec True Power 430 Watt |
3,33V |
5,03V |
12,18V |
Be Quiet! Blackline PFC Serie 1.3 350 Watt |
3,35V |
5,03V |
11,99V |
Enermax Coolergiant EG 485AX 480 Watt |
3,33V |
5,02V |
12,03V |
Enermax Coolergiant EG 701AX-VH 600 Watt |
3,31V |
5,08V |
12,19V |
Etasis EFN-300 Fanless 300 Watt |
3,31V |
4,92V |
11,95V |
NB-TSP Top350 P4 II 460 Watt |
3,27V |
4,89V |
12,11V |
NoiseMagic AcBel NMT-2 F/2GL 400 Watt |
3,29V |
4,99V |
12,06V |
NoiseMagic Enermax EG465AX-VE 460 Watt |
3,26V |
4,92V |
12,11V |
Tagan TG420-U02 i-Xeye 420 Watt |
3,32V |
5,01V |
12,02V |
Tagan TG480-U01 480 Watt |
3,39V |
5,05V |
12,05V |
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