Cerberus
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Alpenföhn Brocken CPU-Kühler |
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Alpenföhn Brocken CPU-Kühler
Einleitung:
Ein weiterer Bewerber auf den CPU-Luftkühlerthron läutete vehement die fünfte Runde in unserem Kühler Frühjahrsvergleich ein und das mit deutlichen Getöse aus dem Alphorn, denn es handelt sich um ein weiteres Exemplar aus dem Hause Alpenföhn respektive EKL. Die Firma EKL aus Leutkirch im Allgäu drängt in Teilbereichen ihrer Produktion inzwischen auch auf den Retailmarkt und das mit erstaunlichem Erfolg und stellenweise witzigen Namensgebungen. Die Retailmarke Alpenföhn lockt mit Produkten wie Großclockern, Gletscherspalte, Zugspitze, Rodler oder Schneekanone, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Der neue Alpenföhn Brocken Towerkühler soll den ohnehin schon sehr respektablen Großclockner in seiner Kühlleistung noch übertreffen und somit den derzeitigen Marktführern aus Fernost Paroli bieten. Ob und wie ihm das gelungen ist, erfahrt ihr wie immer in unserem ausführlichen Praxistest, viel Vergnügen beim Lesen...
Lieferumfang:
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• Alpenföhn Brocken CPU-Kühler in Retail-Verpackung
• Befestigungsmaterial bzw. Klammern für die Sockel: 775, 1156, 1366, 754, 939, 940, AM2(+), AM2
• 120mm PWM-Lüfter mit Entkoppelungspuffern
• 4x Kunststoffstifte zur Lüfterbefestigung
• Wärmeleitpaste
• Montageanleitung
Die technischen Daten: Alpenföhn Brocken Kühlkörper
• Gewicht: 780g (ohne Lüfter)
• Konstruktion: Tower Kühler
• Abmessungen: 157mm x 126mm x 104mm (Höhe x Breite x Tiefe, ohne Lüfter)
• Material: Aluminium-Kupfer Hybrid
• Heatpipes: 4 Stück a´8mm Durchmesser (U-Form), Kupfer (vernickelt)
• Heatpipe Auflagefläche: Direct Touch Technik
• Material-Lamellen: Aluminium (0,4mm stark)
• Anzahl Lamellen: 51 Stück
• Lamellen-Abstand: 2mm
• Bodenplatte: 12mm stark, Aluminium
• Kühlfläche gesamt: ca. 4200cm²
• Lüfteroptionen: 1x oder 2x 120x120x25mm
• Preis für den kompletten Kühler: ca. 39,90 €
• zugelassen laut Hersteller für folgende CPU's:
Sockel 775, 1366, 754, 939, 940, AM2(+), AM3 ->ohne Einschränkungen
• Garantie: 2 Jahre
Die technischen Daten: Alpenföhn Brocken Lüfter
• Lüfter: 120mm PWM Blue LED Lüfter
• Lagerung: GleitLager
• Lüfterblätter: 9
• Lüftergehäuse: Kunststoff
• Beleuchtung: ja (violette LEDs)
• Abmessungen: 120x120x25mm
• max. Luftdurchsatz: max. 59,54 cfm (101,89 m³/Std)
• Gewicht: ca. 156g
• Geschwindigkeit: ca. 850 bis 1500 U/min
• Geräusch: ca. 21 dBA
• Anschluß: 4-pin Molex
• Tachosignalleitung: vorhanden
• Kabellänge: 30cm (gesleeved)
• MTBF in Stunden: k.A.
• Preis: im Gesamtpreis enthalten
• Garantie: 2 Jahre
MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Lüfters. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Lüftern im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Lüfter beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen >Einsatzdauer >Ein-Ausschaltvorgänge usw. Eine solche Behauptung stellt im Übrigen kein Hersteller auf, schließlich kann auch kein Hersteller seine Lüfter jahrelang am Stück getestet haben, zumal 100.000 Stunden über 10 Jahre bedeuten würden...
Der Testrechner:
CPU |
Intel Core 2 Duo E8600@4GHZ |
Mainboard |
Asus P5E64 WS Evolution Bios 0802 |
Arbeitsspeicher |
Corsair XMS3 DHX PC3-12800 DDR3 4GB Dualkit |
Grafikkarte |
Powercolor Radeon HD4870 PCS+@Thermalright T-Rad |
Soundkarte |
Sound Blaster X-Fi |
Festplatten System |
2x Western Digital VelociRaptor a´300GB (10000 U/min, S-ATA) Raid-0 |
Festplatten Daten |
1x Samsung SpinPoint F1 320GB SATA II |
Festplatten Backup |
1x Samsung F1 320GB SATA II |
DVD-Brenner |
Plextor PX-760 SATA |
DVD-ROM |
Plextor PX-810 SATA |
Diskettenlaufwerk |
Scythe Combo |
Netzteil |
Seasonic M12D 850 Watt |
Gehäuse |
Lian Li PC-A77 |
Betriebssystem |
Windows XP Prof. SP3, Vista Ultimate SP1 64 Bit, 2008 Enterprise Server SP1 64 Bit |
Zubehör |
4x Noiseblocker Multiframe MF12-S2 @5V Zalman ZM-MFC1 Plus Lüftersteuerung |
Verarbeitung und erster Eindruck:
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Wir haben es uns nicht verkniffen, den Alpenföhn Brocken auch optisch mit der aktuellen Kühlerkonkurrenz zu vergleichen, damit die markanten Unterschiede deutlich werden. Dem Intel boxed Kühler unseres E8600 fehlt es diesbezüglich deutlich an Volumen und der IFX-14 von Thermalright stellt immer noch das derzeitige Maß der Dinge dar, wobei die schiere Größe allerdings nicht überschätzt werden sollte.
Die Verpackung ergab nach dem Auspacken übrigens keine Brocken, der Kühler kam samt Zubehör tatsächlich völlig unversehrt zum Vorschein, da haben wir in letzter Zeit schon andere Katastrophen erlebt. Aber zurück zum Kühler, die Bauhöhe des Brocken von 157mm läßt erahnen, das in schmalen Gehäuse um die 200mm Breite und darunter, der Kühler schwer unterzubringen sein kann, auch wenn die neuralgischen 160mm Bauhöhe unterschritten wurde.
Der erste optische Eindruck wirkt etwas farblos und trist, oder haben wir schon zu viele Kühler gesehn? daran ändern auch die neu formierten Lamellen nichts, die jetzt 0,4mm stark sind, so daß mehr Resistenz gegen Verbiegungen vorhanden ist.
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Alle 51 Lamellen wurden akkurat gefertigt und sehr sauber ins System integriert, wobei man auf eine Verlötung verzichtete, was aber der Stabilität keinen größeren Abbruch tut. Darüber hinaus wurden die Lamellen einigermaßen hoch angesetzt, das läßt Platz für umliegende Kühlkörper aus dem Mainboard und erleichtert so den Einbau und die Ausrichtung. Optisch wirken die unsymmetrischen Lamellen (39 große und 12 kleinere) sehr gewöhnungsbedürftig, aber der abwechselnde Verbau sollte seinen technischen Ursprung in der erhofft vergrößerten Kühlfläche haben. Die Kühlfläche über alle Lamellen berechnet beträgt etwas mehr als 4000cm², womit z.B. ein Thermalright ultra 120 deutlich übertroffen wird (ca.3700cm²). Ein Scythe Mugen 2 erreicht zum weiteren Vergleich diesbezüglich 6200cm². Berücksichtigt man, das jede Lamelle eine Ober-und Unterseite hat, verdoppelt sich dieser Wert sogar, aber wir wollen uns nicht in mathematischen Spitzfindigkeiten verlieren.
Garnicht gefallen hat uns das Finish der Direct Touch Kühlfläche, das sieht doch sehr grob bearbeitet aus, diesbezüglich konnte der Alpenföhn Großclockner deutlich mehr Akrebie vorweisen. Das die Bodenplatte "nur" aus Aluminium besteht, hat keinen Einfluß auf irgendetwas, zumal sie keine Abwärme weiterleitet, insofern ist das Material zu vernachlässigen. Streng genommen hat sie ihre Daseinberechtigung ohnehin nur in der Aufnahme für die Einbauhalterungen.
Im Gegensatz zur Konkurrenz wurde auf einen separaten Kühlblock verzichtet, so daß die CPU-Die direkten Kontakt zu den Heatpipes aufweist, daher rührt auch die entsprechende Direct Touch Bezeichnung (patentiert von Xigmatek), die ja mittlerweile dutzendfach kopiert wurde. Der Hintergrund für diese Technik liegt auf der Hand, man möchte so einen schnelleren Abtransport der CPU-Abwärme ermöglichen.
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Alle 51 Aluminium-Lamellen wurden ansonsten sauber mit den Heatpipes verbunden, von denen insgesamt 4 Stück mit jeweils einem Durchmesser von 8mm verwendet wurden. Es sind tatsächlich nur 4 Heatpipes und nicht 8, die Heatpipes wurden lediglich in U-Form angeordnet, das zur Verdeutlichung, um Mißverständnissen vorzubeugen. Das viel diskutierte konvex-konkav Problem existiert auch bei Direct Touch Kühlern in der Regel nicht, die Auflagefläche für den CPU Heatspreader ist absolut plan, daran hat sich auch beim Brocken nichts geändert.
Der Lamellenabstand von 2mm begünstigt keinen reinrassigen Passivbetrieb, da so die Wärmeaufnahme der Lamellen zueinander negative sprich thermische Auswirkungen erzeugen, aber dafür wurde der Kühler auch nicht konzipiert. Wenn der Abstand minimal größer wäre (z.B. 2,5mm oder besser 3mm) könnte der Lüfter auch bei 5 Volt Ansteuerung und wenig Druck relativ ungehindert die Lamellen ventilieren.
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Der 120mm Lüfter wurde mit einer grundsätzlichen PWM Steuerung versehen, was wir ehrlich gesagt nicht unbedingt gutheißen. Der Grund dafür ist sehr simpel, es steht und fällt alles mit der PWM Integrität auf dem Mainboard und das diesbezüglich sehr schlechte Beispiele existieren, ist sicherlich hinreichend bekannt. Die PWM Steuerung des Lüfters kann noch so gut implementiert sein, wenn das Mainboard nicht mitspielt, kann schnell Frust aufkommen. Vereinfacht formuliert: über die 4-pin PWM Steuerung erhält der Lüfter sowohl seine 12 Volt Spannung, als auch das notwendigen 5 Volt PWM Signal mit der dazugehörigen 25 khz Basis-Frequenz. Wenn da nun in der Korrespondenz mit dem Mainboard irgendwas falsch interpretiert wird, dreht der Lüfter im Worst Case nie mit der erhofften Drehzahl.
Das Kabel verfügt über ausreichende 30cm Länge und wurde endlich auch ummantelt (gesleeved), was nicht nur gut ausschaut, sondern auch wirkungsvoll Interferenzen minimiert. Sehr lobenswert sind auch die neuen Entkoppelungspads, die deutlich wirkungsvoller agieren sollten, als die vergleichsweise winzigen Pendents des Großclockners.
Alles weitere zum Lüfter und natürlich zur Kühlleistung des Brocken reflektieren wir in unserem Testsegment...
Der Einbau:
Eine Mainboard Kompatibilitätsliste extiert bisher nicht, deses Manko sollte abgestellt werden, damit der Käufer sich vorher informieren kann und nicht vor vollendete Tatsachen gestellt wird.
Zumindest auf unseren drei Sockel 775 Intel Mainboards paßt der Kühler problemlos (Asus P5W DH Deluxe, Asus P5E64 WS Evolution und Asus P5E3 WS Professional).
Schon sind wir bei den Einbau Details, zu dem wir auch wieder einige generelle Tipps zusammengetragen haben:
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Da immer wieder leicht vermeidbare Fehler im Umgang mit Wärmeleitpaste gemacht werden, empfehlen wir an dieser Stelle unseren neuen Artikel zu dem Thema Wärmeleitpasten-Workaround
zu diesem Thema, der diesbezüglich alle offenen Fragen klärt.
Die Kühlfläche des Brocken haben wir demzufolge gründlich mit etwas ArctiClean
gereinigt, um etwaige Konservierungsmittel und vor allem auch unsere fettigen Fingerabdrücke zu entfernen. Dieses Prozedere wiederholten wir anschließend mit dem Heatspreader der CPU, denn auch dort müssen natürlich die Reste der alten Wärmeleitpaste oder Fettfinger rückstandlos entfernt werden. Es empfiehlt sich ohnehin, für den Einbau entsprechende Einweghandschuhe zu verwenden, was auch gleichzeitig den Rest des Kühlers vor hässlichen Fingerabdrücken bewahrt.
Als Paste verwendeten wir nach vielen eigenen Tests grundsätzlich für alle Kühler die MX-2 von Arctic Cooling
, damit es diesbezüglich zu keinen ungewollten Diskrepanzen kommt.
Über die Pushpin Kühlerbefestigung von Intels Sockel 775 ist schon viel geschrieben worden, wir empfinden sie auch als mittelschwere Frechheit, zumal allein das Einrastgeräusch keinen Aufschluß darüber gibt, ob der einzelne Pin nun wirklich richtig eingerastet ist oder nicht. Von der Verschleißträchtigkeit dieser Kühlerbefestigung wollen wir dabei noch gar nicht reden. Den Kühler bei nicht ausgebautem Mainboard einzubauen halten wir für risikoreich, zumal nur auf der Rückseite zu erkennen ist, ob die Spreizstifte wirklich weit genug eingesteckt wurden. Dieses üble Prozedere hat uns Alpenföhn glücklicherweise erspart:
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Auf der Rückseite des Mainboards wird die Backplate samt Isolierfolie positioniert und auf der Gegenseite müssen anschließend die vier Rändelschrauben eingedreht werden. Ist dies soweit erfolgt, kann nun der Haltbügel eingesetzt werden, der mit seiner Nut exakt in das Gegenstück auf der Bodenplatte des Kühlers paßt. Die Befestigungsmuttern können abschließend angesetzt und über kreuz gleichmäßig angezogen werden, wobei die Betonung auf gleichmäßig liegt. Tut euch selbst einen Gefallen und verhakt den Lüfter erst hinterher, sonst kommt ihr an 50% der Befestigungsmuttern nicht mehr heran.
Das Ganze läßt sich relativ schnell und unkompliziert absolvieren, in dieser Hinsicht hat Alpenföhn deutlich zugelegt und die Montagefreundlichkeit erhöht. Das Konstrukt hinterläßt einen stabilen Eindruck, so daß der Kühler eigentlich auch eine Lan-Party unverrückbar überstehen sollte.
Wie schon bei anderen aktuellen HDT (Direct Touch) Kühlern, liegen die äußeren Heatpipes nicht komplett auf dem IHS (integrated head spreader) unserer 45nm CPU (3cm IHS Kantenlänge) auf. Das mag bei AMD CPUs in 55nm/65nm Fertigung und älteren Sockel 775 CPUs in 55nm Fertigung und darüber keine Rolle spielen. Auf den aktuellen Phenom II und Intel Core I7 Prozessoren ohnehin nicht, da beide über deutlich größere Heatspreader verfügen. In unserem Fall bleibt allerdings ein ungutes Gefühl zurück, auch wenn sich dies unsererseits nicht in Zahlen dokumentieren läßt.
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Bezüglich der Speicherbänke kann es sehr eng zugehen, da hilft im Zweifel nur ein Wechsel auf die anderen Bänke, was uns glücklicherweise erspart blieb. Man sollte aber grundsätzlich das Mainboardlayout berücksichtigen, insbesondere dann, wenn die Speicherslots nahe am CPU-Sockel angebracht sind, aber dafür hat man ja auch 2 Einbaurichtungsoptionen zur Verfügung, zumindest wenn man nicht mehr als 2 Speichermodule verwendet.
Begünstigt durch das Intel-Layout kann man den Kühler wahlweise in Richtung Netzteil oder in Richtung Gehäuselüfter blasen lassen, wir haben uns für letzteres entschieden. Nicht zuletzt darum, weil so auch die aufsteigende Abwärme von Spannungswandlern & Co gleich schnell mit abtransportiert wird.
Für die AMD User unter uns existiert allerdings keinesfalls so viel Flexibilität, da das mitgelieferte Retention Modul variable Ausrichtungen des Kühlers nur sehr begrenzt zuläßt. Man kann ihn nur entweder zum Netzteil oder zur Grafikkarte ausrichten, wobei insbesondere Letzteres nun wirklich keine ernsthafte Option wäre.
Ein optionaler zweiter Lüfter würde in unserem System keinen wirklichen Nutzen erwirtschaften, da der absaugende Gehäuselüfter nur ca. 10cm vom Kühler entfernt arbeitet. Den Aufwand können wir uns also getrost schenken. Eine horizontale respektive vertikale Ausrichtungs-Direktive entfällt bei der U-Form der Heatpipes, darum spielt es keine Rolle, wie der Kühler auf dem Mainboard ausgerichtet und verbaut wird.
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Das Verhaken des Lüfters stellt sicherlich niemand mehr vor größere Probleme, es funktioniert auch genauso gut oder schlecht, wie bei allen anderen Kühlern.
Damit wäre die Montage auch schon finalisiert und nach dem Anstecken des Lüfterstromkabels auf dem Mainboard CPU-Fan Port kann das System in Betrieb genommen werden, wobei der Lüfter ein schickes Violett erzeugt, das auf unserem Bild leider nicht so recht rüberkommt.
Die Referenz-Lüfter:
Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker in sich, darum wären sie für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen.
Der Scythe Slipstream verfügt über ähnlich exzellente Eigenschaften, wenngleich die Lagerung des Scythe Slipstream nicht mit der fein austarierten Lagerung des Multiframe Lüfters konkurrieren kann. Darüber hinaus fehlt natürlich die geniale Entkoppelung von Noiseblocker. Dafür bietet er überragende Luftvolumina, die gerade bei eng stehenden Kühlerlamellen sehr viel bewirken können, somit war er für den Thermalright Test wie schon so oft unsere erste Wahl.
|
Scythe |
Slipstream 1200 |
Leistungsaufnahme |
3,1 Watt |
Betriebsspannung |
12 Volt |
Lüfterblätter |
9 |
Nabendurchmesser |
35mm |
Lüftergehäuse |
Kunststoff |
Gewicht |
115g |
Abmessungen |
120 x 120 x 25mm |
Nenndrehzahl |
1200 U/min (+/- 10%) |
max. Volumenstrom |
116,5 m³/Std |
Lautstärke |
ca. 24 dBA |
Lagerung |
Gleitlager |
beleuchtet |
nein |
Tachosignalleitung |
ja |
Kabellänge |
ca. 35 cm |
Anschluß über... |
3-pin Molex |
MTBF in Stunden |
ca. 30.000 Stunden |
Garantie |
2 Jahre |
Extras |
4zu3-pin Adapter |
Entkoppelung |
nein |
Preis |
7,90 € |
Bezugsquelle |
Scythe |
|
Noiseblocker |
Multiframe MF12-S2 |
Leistungsaufnahme |
2,91 Watt |
Betriebsspannung |
4,5 bis 13,8 Volt |
Lüfterblätter |
7 |
Nabendurchmesser |
40mm |
Lüftergehäuse |
PBT 30% GS, PC, Silikon |
Gewicht |
150g |
Abmessungen |
120 x 120 x 25mm |
Nenndrehzahl |
1250 U/min ( + /- 10% ) |
max. Volumenstrom |
87 m³/Std |
Lautstärke |
ca. 19 dBA |
Lagerung |
NB Nano-SLI Gleitlager |
beleuchtet |
nein |
Tachosignalleitung |
ja |
Kabellänge |
50 cm sleeved |
Anschluß über... |
3-pin Molex |
MTBF in Stunden |
ca. 160.000 Stunden |
Garantie |
6 Jahre |
Extras |
4 Schrauben |
Entkoppelung |
bereits integriert |
Preis |
21,95 € |
Bezugsquelle |
Noiseblocker |
Die Tests:
Mit Core Temp 0.99.5, dem Hardware Monitor 1.13 und Everest Ultimate Edition 5.00.1650 wurden die Temperatur verglichen, die wir nach vier Stunden Stunden 3D Mark 2006 und Prime 95 (Orthos) erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C (klimatisierter Raum). Wir haben die Temperaturen der einzelnen Kühler sowohl im standardmäßigen 12 Volt-Modus, als auch im reduzierten 5 Volt-Modus betrieben (sofern der Lüfter diesen Wert zuläßt), damit wir auch für die Silentfreunde ein aussagekräftiges Resultat vorweisen konnten.
Da wir ab sofort ausschließlich unser neues Asus P5E64 WS Evolution Mainboard einsetzen, wurden kurzerhand alle bisherigen Sockel775 Kühler noch einmal getestet, womit sich Diskrepanzen zu unseren früheren Einzeltests ergeben haben.
Zur vorsorglichen Fehlerkorrektur, haben wir den Kühler mehrmals gedreht aufgesetzt und wiederum erneut gemessen, denn der Heatspreader der CPU ist leider auch nicht immer wirklich eben. Dazu kommen unterschiedliche Hotspots der CPU, die in gelegentlich unterschiedliche Messungen resultieren.
Für den einen oder anderen ist das Thema eventuell zu profan, aber wir erwähnen es trotzdem: beachtet bitte die Richtungspfeile auf den Lüftern. Sie bestimmen nämlich die Richtung des erzeugten Luftstroms und der soll ja schließlich dorthin blasen, wo er benötigt wird. Da diese Pfeile sehr klein sind, werden sie gerne übersehen:
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Um die wirkliche Kühlleistung der jeweiligen Kühler herauszukristallieren, haben wir für den Load-Test unsere Referenz-Lüfter auf 1200 U/min und für den Low Noise Test alle Lüfter auf 700 U/min einreguliert, denn bei gleichen Drehzahlen und Volumen entscheidet der Kühler über den Ausgang des Vergleichs. Verglichen haben wir den Alpenföhn Kühler mit allen bisher getesteten Kühlern:
Temperaturvergleichswerte Sockel 775: 1200 U/min
|
Kühler: |
CPU-Kern idle |
CPU-Kern Last |
ichbinleise®40XX + HR10 2x120+1x80mm |
33°C |
45°C |
Prolimatech Megahalems + Slipstream 1200 |
34°C |
46°C |
Thermalright True Copper + Scythe Slipstream 1200 + IFX10 |
34,5°C |
46,5°C |
Scythe Mugen 2 + Slipstream 1200 |
34,5°C |
47°C |
Thermalright IFX-14 2x140mm |
35°C |
47°C |
Thermalright True Copper + Scythe Slipstream 1200 |
35,5°C |
48°C |
Xigmatek Thor's Hammer + Slipstream 1200 |
36°C |
49,5°C |
Noctua NH-U12P + Noctua P12 1300 |
38°C |
52°C |
Alpenföhn Brocken + Slipstream 1200 |
38°C |
52,5°C |
Xigmatek S1284 Achilles |
38,5°C |
52,5°C |
Alpenföhn Groß-Clock'ner Blue |
39°C |
53°C |
Xigmatek HDT S-1283 |
39°C |
53°C |
Thermalright Ultra 120 extreme |
39°C |
53,5°C |
Zerotherm BTF90 |
40°C |
54°C |
Scythe Mugen |
41,5°C |
55,5°C |
Thermalright AXP-140 |
42°C |
55,5°C |
Noctua NH-C12P |
42°C |
56°C |
Cooler Master V8 |
42,5°C |
56,5°C |
Scythe Ninja CU |
43°C |
57°C |
Scythe Zipang |
43,5°C |
58,5°C |
ichbinleise® Cooler 13XX |
46°C |
61°C |
Andy Samurai Master |
46°C |
61,5°C |
NoiseBudget Thermalright SI-128 |
46,5°C |
61,5°C |
Revoltec Freeze Tower |
47°C |
61,5°C |
Scythe Ninja Mini |
47,5°C |
63°C |
Aerocool X-Fire |
48°C |
64°C |
Intel -boxed- (Penryn) |
50°C |
68°C |
Temperaturvergleichswerte Sockel 775: 700 U/min
|
Kühler: |
CPU-Kern idle |
CPU-Kern Last |
ichbinleise®40XX 2x120+1x80mm + HR10 |
37°C |
49°C |
Prolimatech Megahalems + Slipstream 1200 |
37,5°C |
50,5°C |
Thermalright True Copper + Scythe Slipstream 1200 + IFX10 |
37,5°C |
51,5°C |
Scythe Mugen 2 + Slipstream 1200 |
38°C |
52°C |
Thermalright IFX-14 2x140mm |
38°C |
52°C |
Thermalright True Copper + Scythe Slipstream 1200 |
39°C |
53°C |
Noctua NH-U12P + Noctua P12 1300 |
40,5°C |
54,5°C |
Xigmatek Thor's Hammer + Slipstream 1200 |
42,5°C |
54,5°C |
Alpenföhn Brocken + Slipstream 1200 |
42,5°C |
55°C |
Xigmatek S1284 Achilles |
42°C |
55,5°C |
Alpenföhn Groß-Clock'ner Blue |
42,5°C |
56°C |
Xigmatek HDT S-1283 |
43°C |
56°C |
Thermalright Ultra 120 extreme |
43,5°C |
57,5°C |
Zerotherm BTF90 |
44,5°C |
58,5°C |
Scythe Mugen |
45°C |
60,5°C |
Noctua NH-C12P |
45°C |
56°C |
Thermalright AXP-140 |
45,5°C |
60,5°C |
Cooler Master V8 |
45,5°C |
61°C |
Scythe Ninja CU |
46,5°C |
62°C |
Scythe Zipang |
47°C |
62,5°C |
ichbinleise® Cooler 13XX |
49°C |
64°C |
Andy Samurai Master |
49°C |
64,5°C |
NoiseBudget Thermalright SI-128 |
46,5°C |
61,5°C |
Revoltec Freeze Tower |
49°C |
65°C |
Scythe Ninja Mini |
50,5°C |
65,5°C |
Aerocool X-Fire |
52°C |
66°C |
Intel -boxed- (Penryn) |
55°C |
69°C |
Der Weg an die Spitze ist nicht geglückt, aber zumindest kann der Brocken sich als der bisher beste Towerkühler aus dem Hause Alpenföhn in Szene setzen. Um das zu überhaupt erreichen, benötigt auch der Brocken einen volumenstarken Lüfter, ansonsten bricht er bei langsamen Drehzahlen auf Grund des geringen Lamellenabstandes in seiner Kühlleistung etwas ein. Für einen reinrassigen Passivbetrieb stehen wie bereits erwähnt die Lamellen (2mm Abstand) zu eng zusammen, auch wenn die passiven Resultate zumindest Respekt abverlangen. Die Verringerung des Lamellenabstandes bewirkt zwar grundsätzlich eine größere Kühlfläche, wirkt sich aber auf einen eventuellen Passivbetrieb des Kühlers kontraproduktiv aus, da so die Abwärme des Lamellennachbars thermische Auswirkungen erzeugt. Darüber hinaus erhöht sich durch den engen Lamellenabstand natürlich der Strömungswiderstand. Um das zu kompensieren, bedarf es eben eines Lüfters mit entsprechendem Druck sprich Fördervolumen.
Die Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) des Lüfters stellt ein weiteres wichtiges Test Kriterium dar. Eines sei aber deutlich vermerkt, es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft ! Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Die Lautheit des Lüfter haben wir ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Die PWM Funktion haben für unseren Test nicht genutzt, da die Hersteller sich einerseits über dessen Integrations-Details doch weitestgehend ausschweigen und weil die PWM Qualität einfach noch keine konstante Qualität erreicht, um es mal vorsichtig zu formulieren.
Der Scythe Slipstream 1200 Lüfter fristet nicht ohne Grund schon einige Zeit sein Dasein in unserer Referenzliste, da er immer dann zum Einsatz kommt, wenn enge Lamellen entsprechenden Druck benötigen. Der Scythe Slipstream konnte sich in allen Belangen gekonnt in Szene setzen. Bei 12Volt (7 Volt) und realen 1216 U/min (803 U/min) "belastet" der Lüfter das menschliche Ohr mit 25,5 dBA (18,5 dBA). Bei 5 Volt Ansteuerung rotiert der Lüfter noch mit 536 U/min und erzeugt 14 dBA. Dazu gesellen sich nahezu nebengeräuschfreie Lager und eine Scalierung von 4,6 bis 13,8 Volt.
Auch wenn er weder technisch noch qualitativ dem Multiframe Lüfter gefährlich werden kann, so stellt er doch eine willkommene Alternative dar, wenn es darum geht, eng stehende Kühlerlamellen erfolgreich zu ventilieren. Weitere Daten zu dem Lüfter entnehmt bitte unserem 120mm Lüfterroundup 2008
, in dem wir auch die Luftfördermengen gemessen haben.
Was den Alpenföhn PWM Lüfter angeht, so wollen wir euch dessen Ergebnisse nicht voranthalten. Seine PWM Spannbreite reicht dabei von 710 U/min bis 1451 U/min, das stellt für einen PWM Lüfter schon ein respektables Resultat dar, zumal er dabei mit 13,5 dBA (0,1sone) bis 30,5 dBA (1,1sone) auch lautstärketechnisch zu den klar besseren PWM Lüftern zählt. Die Lagerung gehört ebenfalls zu seinen positiven Merkmalen, wir konnten weder Lagerschleifen noch nennenswerte Klappergeräusche attestieren.
Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Achtung:
Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Ergebnisse sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit dem verwendeten Test-System beziehen!
Der Lüfter ->Technische Aspekte:
• Was prädestiniert einen Lüfter, um ihn als wirklich leise zu bezeichnen? zumal ja der subjektive Höreindruck auch eine nicht geringe Rolle spielt und jeder Lüfter eine eigene Geräuschcharakteristik besitzt...
• Grundsätzlich sollte man sich nicht auf vollmundige Produktbeschreibungen der Hersteller verlassen, denn im Prospekt ist jeder Lüfter leise und eine Messung im schalltoten oder schallarmen Raum hat mit der Realität in einem Rechner wenig bis nichts zu tun. Außerdem trägt ein Lüfter durch sein Rotor- und Motorgeräusch selbst nicht wenig zu der Geräuschcharakteristik eines Rechners bei, das sollte man dabei berücksichtigen. Ein Rechner mit einem oder zwei Gehäuse-Lüftern klingt ganz anders anders, als ein Lüfter mit 5 oder 7 Lüftern, wobei man dann natürlich auch noch die Lautheit als solche dazuaddieren darf.
• Die Lagerungstechnik der Axiallüfter spielt auch eine nicht unerhebliche Rolle, denn es ist hörbar, ob ein Lüfter Kugel-oder gleitgelagert ist. Die bei Gehäuselüftern gerne eingesetzten Sintec Gleitlager (Papst) oder Bronze Gleitlager (z.B. Yate Loon) weisen einige sigifikante Unterschiede zu ihren Kugellagerpendents auf:
Sintec Gleitlager werden aus Metallpulver gefertigt, das unter Druck in die gewünschte Form gepresst und bei hohen Temperaturen gesintert wird (daher der Name). Gegenüber massiven Gleitlagern bietet dieser Werkstoff einen Vorteil: Er ist porös. Das Porensystem nimmt etwa 15 bis 30 % des Lagerkörpers ein, wird mit Schmierstoff gefüllt und verbessert als zusätzliches Ölreservoir die Lagereigenschaften. Ein weiteres Argument für Gleitllager ist der Preis, denn die Fertigung dieser Lager kostet nur etwa die Hälfte der Kugellagerfertigung. Kugellager haben den Vorteil der längeren Lebensdauer bei nicht sofortigem verschleißbedingten Ausfall, denn ein Gleitlager stellt seinen Betrieb bei finalem Verschleiß einfach ad hoc ein, ein Kugellager läuft weiter, wenn auch mit lauten Klappergeräuschen begleitet.
Grundsätzlich laufen Kugellager etwas lauter als Gleitllager, man hört immer ein leichtes Lagerschleifen. Wenn man also 2 Lüftermodelle eines Herstellers vergleicht, wobei der eine gleit-und der andere kugelgelagert ist, wird der Gleitgelagerte in der Regel leiser sein. Selbstverständlich gibt es auch laute Gleitlagerlüfter, das hängt wie immer von der Fertigungsgüte ab und die ist bei Billigprodukten naturgemäß nicht allzu hoch.
• Es hat diesbezüglich in den letzten 2 Jahren eine Reihe von Verbesserungen gegeben, über welche die Gleitlagertechnik zum Teil deutlich optimiert werden konnte. So existieren seit geraumer Zeit die von Sony patentierte Fluid Dynamic Bearing und die NB Nano-SLI Gleitlager von Noiseblocker. Beide Techniken bilden aktuell die Speerspitze in punkto Innovation und Laufruhe.
Bleibt die Frage, warum setzen dann nicht alle Hersteller auf die Gleitlagerschiene? Diese Frage stellten sich scheinbar auch die Hersteller und so verwundert es wenig, das immer mehr Hersteller auf diese Lagertechnik umschwenken, eine kluge Wahl...
• Die Anordnung der Rotoren hat auch Relevanz, denn die Strömungsgeschwindigkeiten und demzufolge Strömungsgeräusche werden auch durch die Form und Stellung der Rotorblätter beinflußt. Diesbezüglich spielen auch die Lüftergitter in den PC-Gehäusen eine nicht unwesentliche Rolle, denn es macht naturgemäß einen Unterschied, ob ein Lüfter sich frei entfalten kann, oder ob er durch winzige Perforationen im Gehäuse atmen muß.
• Die Drehzahlen sind ebenfalls ein wichtiges Kriterium, zumal man mit dem Absenken der Lüfter-Drehzahlen automatisch auch das Grundgeräusch eines Lüfters absenken kann, sofern die Skalierbarkeit des Lüfters dies zuläßt.
• Die Ansteuerung der Lüfter sollte frei einstellbar sein, d.h. der Lüfter sollte nicht nur mit 12 Volt sondern auch mit 5 Volt störungs-und klapperfrei laufen, zumal wir erst dann durch die Absenkung der Drehzahl wirklich einen geräuscharmen Modus erreichen. Viele Lüfter "glänzen" bei 5 oder 7 Volt leider durch deutliche Motorengeräusche, oder laufen überhaupt nicht mehr an. Zu diesem Thema sind ein paar Umstände zu berücksichtigen, die in der Praxis oft falsch verstanden werden:
es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft !
Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weil viele Lüfter eben nicht anlaufen...
• Interessant ist auch der Durchmesser der Lüfternaben, da sie Rückschlüsse auf die zu erwartende Luftfördermenge zulassen. Der Grund dafür sollte einleuchten, je kleiner die Nabe, desto größer ist die Strömungsfläche. Rückschlüsse auf die Qualität oder Laufruhe der Lager lassen die Nabendurchmesser allerdings keine zu. Es existieren große Naben mit laufruhigen Lagern ebenso, wie kleine Naben mit klappernden oder schleifenden Lagern.
Pflegetipps:
Auch ein Kühler/Lüfter braucht mal Pflege und das nicht nur 1x im Jahr, sondern regelmäßig.
Gehäuse-und CPU-Lüfter sind potentielle Druckluftspray-Kunden. Seit aber bitte vorsichtig und bringt den Lüfter mit dem Spray nicht auf abnormale Drehzahlen, euer Lüfterlager wird es euch danken. Als grobe Vorarbeit solltet ihr einen weichen und nicht haarenden Pinsel einsetzen, vorzugsweise einen mit hochwertigen Chinaborsten.
Sollten eure Gehäuselüfter bereits rauh laufen, empfiehlt sich der Ausbau und die Kontrolle der Lager. Dazu müßt ihr den Aufkleber auf der Lagerseite vorsichtig entfernen und den Lagerbereich mit Druckluftspray reinigen. Danach kommt ein Tropfen des sehr gut bewährten WD-40 zum Einsatz, den wir vorsichtig auf die Lagerachse geben. Dreht dann den Rotor ein paarmal durch, damit sich das Schmiermittel gut verteilt. Wenn diese Prozedur erfolglos bleibt, weil die Lagerung doch zu sehr verschlissen ist, bleibt nur noch der Austausch.
Die Kühllamellen des Alpenföhn Kühlers kann man natürlich auch problemlos mit Druckluftspray und Pinsel reinigen.
Fazit:
EKL/Alpenföhn kreiert mit dem Brocken ihren eindeutig besten Towerkühler, das steht für uns nach einer sehr intensiven Testwoche fest. Frühere Fehler wurden größtenteils korrigiert, so daß auch unterm Strich das Positive überwiegt.
Was bleibt ist das Unverständnis bezüglich der AMD Befestigung und die unbefriedigende Verarbeitung der Kühlfläche, zumal Alpenföhn es nachweislich besser kann. Wir schreiben das mal einem eventuell sehr frühen Testsample zu, ob dem so ist, werden wir noch in Erfahrung bringen...
Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:
Plus:
• wertige Haptik
• stellenweise sehr gute Verarbeitung
• recht stabile Lamellen (0,4mm)
• hervorragende Kühlleistungen bei volumenstarken Lüftern
• sehr hohe Leistungsreserven
• für die Größe noch akzepables Gewicht
• sehr stabile Befestigung dank Verschraubung
• Multi-Sockel Kompatibilität (auch Sockel 1156 und 1366)
• gute Lüfter-Flexibilität
• sehr ausgewogener PWM-Lüfter
• sehr gute Lüfterentkoppelung
• schicke Beleuchtung
• sehr gutes Ausstattungspaket
• sehr gutes Preis-Leistungs Verhältnis (ca. 39,90)
Minus:
• mögliche Kompatibilitäts-Probleme (Bauhöhe)
• auf aktuellen AMD Systemen kaum flexibel montierbar
• Lamellenboden/Kühlfläche sehr grob bearbeitet
Wenn viele Kühler sich auf einem annähernd gleichen Leistungslevel bewegen, entscheiden Kleinigkeiten über den Kaufentscheid. Sei es die Optik, eine besonders exzellente Verabeitung oder andere individuelle Attribute. Insofern sollten es die Hersteller dem zukünftigen Kunden nicht zu leicht machen, ein Produkt abzulehnen, in dem sie von Haus schon Ausschlußkriterien einbauen, wie z.B. die unflexible AMD Befestigung, die garantiert einige Anwender verärgern wird. Darum bewegt sich unser Gold Award auch auf sehr dünnem Eis...
Gesamtergebnis unseres Reviews:
Der Alpenföhn Brocken CPU-Kühler erhält den PC-Experience-Award in Gold !
Weiterführende Links:
Alpenföhn
Caseking
Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support
euer PC-Experience.de Team
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