Crucial BX100 vs Crucial MX200 SSD im Test


Crucial BX100 vs Crucial MX200 SSD im Test





Einleitung:

Crucial BX100 im direkten Vergleich zur Crucial MX200 heißt diesmal unsere SSD-Aufgabenstellung, aber dazu kommen wir gleich. Die Lebenszyklen erfolgreicher Hardwarekomponenten sind nicht selten für den Konsumenten kaum nachvollziehbar, diesbezüglich bildet Crucial keine Ausnahme. Obwohl sich die Crucial MX100 zu einem mehr als veritablem Verkaufsschlager entwickelte, war ihr ein relativ kurzes Leben beschieden, keine 12 Monate später schiebt Crucial bereits neue Modelle nach und schickt darüber hinaus auch die M500 und M550 SSD-Serien in Rente.
Somit tritt die MX200 deren kausale Nachfolge an und die BX100 wird zum Budgetmodell tituliert, was angesichts des Silicon Motion SM2246EN Controllers und der gänzlich fehlenden Verschlüsselung nicht erst investigativ ermittelt werden müßte. Sei es wie es ist, schauen wir uns am besten gemeinsam an, was die beiden neuen Laufwerke im Vergleich zur Konkurrenz und der Vorgängermodelle und realen Bedingungen leisten, dazu wünschen wir viel Vergnügen...





Die technischen Daten im Vergleich:


Der Preis pro GigaByte läßt sich sehr leicht ausrechnen, in dem wir den Preis durch die Speicherkapazität teilen. Die Festplattenhersteller rechnen die Speicherkapazität nach dem dezimalen Zahlensystem aus, obwohl der Computer ja im Binärsystem arbeitet. Darum müssen wir die vom Hersteller angegebene Speicherkapaziät durch den Faktor 1,074 teilen, um die wahre Speichergröße zu bestimmen und dann den Preis pro GigaByte entsprechend ausrechnen.

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Datenträgers. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Festplatten im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Festplatte beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen, Einsatzdauer, Ein-Ausschaltvorgänge, Vibrationen usw.

verfügbarer Speicherplatz: Ein Gigabyte (1 GB) entspricht 10 hoch 9 = 1.000.000.000 Bytes in Zehnerpotenzen. Ein Betriebssystem hingegen weist Speicherkapazitäten in Zweierpotenzen aus (1 GB = 2 hoch 30 = 1.073.741.824 Bytes) und zeigt deshalb weniger Speicherplatz an. Der tatsächlich verfügbare Speicherplatz ist abhängig von File-Größe und -Format, Einstellungen, Betriebssystem, Software und weiteren Faktoren wie z.B. der Spare Area (Over-Provisioning).



 

Ausstattung, Verarbeitung, Technik und Tools:

 

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Noch einmal zur Erinnerung: Die Firma Crucial wird sicherlich vielen geläufig sein, tatsächlich ist Crucial der Retail Geschäftszweig des Speicher Spezialisten Micron. Die Micron Technology Inc. wiederum ist ein Technologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Boise (Idaho, USA). Micron stellt seit jeher hauptsächlich Speicherelemente für Computer und CMOS Bild-Sensoren her. Im Bereich der CMOS-Bildsensoren ist das Unternehmen seit 2006 Weltmarktführer. Aus Micron Imaging ist im Jahr 2008 Aptina Imaging hervorgegangen. Micron Technology ist an der NYSE im MU-Index notiert und hat ca. 26.000 Mitarbeiter.

Nun geht es aber wirklich los, wobei wir die Verpackungeen am liebsten wieder zur Seite geschoben hätten. Außer dem kleinen Plastikspacer für die Anpassung der Bauhöhe (von 7mm auf 9,5mm) und einem dünnen Beiblatt liegt der BX100nichts weiter bei, die MX200 bringt zumindest noch die neue Storage Executive Toolbox und Acronis 2014 mit zum Anwender. Dafür hat Crucial seine Online Präsenz weiter überarbeitet, die endlich mehr Anleitungen und Anwender-Unterstützung anbietet, zum Teil sogar auf deutsch. Das ist auch unabdingbar, denn SSDs werden nicht nur von Profis gekauft. An dieser Stelle verweisen wir gerne an unsere entsprechenden Acronis/Paragon Image und Klonartikel, die ihr an dieser Stelle gebündelt wiederfindet und zwar ganz unten in den weiterführenden Links des Artikels. Desweiteren möchten wir euch auf unseren Secure Erase Artikel aufmerksam machen:

SSD: Secure Erase (sicheres Löschen) Workaround

Gehäusetechnisch unterscheiden sich die beiden neuen Crucial Daten-Spediteure kaum voneinander, dünnes Aluminium mit farblich abgesetzten Aufklebern dominieren die Optik, wobei das Ganze einen recht wertigen Eindruck hinterläßt. Endlich druckt ein Hersteller wieder die implementierte Firmware auf den Typenaufkleber, in diesem Fall auf der Rückseite der beiden Crucials ab. Das bedeutet im Klartext, der Kunde weiß schon vor dem Einbau der SSD, ob er gleich ein Firmware Update durchführen sollte oder nicht, was ja durchaus eine entscheidende Rolle spielen kann. Wäre das nicht der Fall, weiß der Kund dies auch und muß die SSD nicht erst umständlich in ein laufendes System hängen, um solche Informationen zu eruieren. Der Hintergrund ist mehr als einleuchtend: wer verzichtet schon gern auf ein per Firmware Update nachgereichtes elementares Feature oder beseitigte Bugs und das möglichst vorder Installation des Betriebssystems? das Risiko des Datenverlustes während eines Firmware Updates ist hoch und eine erneute Installation wäre ein vermeidbarer doppelter Zeitaufwand.
Die Dicke der beiden Gehäuse mit ihren 7mm spielt eine wesentliche Rolle bei einer eventuellen Aufrüstung von Notebooks, nicht alle Notebooks oder Netbooks sind in der Lage, die standardisierten 2,5" SSDs mit 9mm dicken Gehäusen aufzunehmen. Es existieren einige Geräte beispielsweise von HP, Lenovo oder Dell, die lediglich 2,5" Schächte besitzen, in denen nicht mehr als 7 mm Platz existiert. Also informiert euch bitte vorher, welche SSDs für eure Notebooks einbaubar wären, die MX200 respektive BX100 verfügen unisono über ein 7 mm Gehäuse, so dass es trotz geringem Platzangebot zu keinerlei Einbauprobleme kommen sollte.

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Ansonsten existiert kaum Kritik an der Verarbeitung, die Passgenauigkeit der Anschlußleisten ist vorbildlich. Die Anschluss-Ports liegen auch nicht zu eng nebeneinander, so dass auch etwas anders konzipierte SATA-Datenkabel mit üppgigeren Isolierungen und Sicherheitslaschen aus dem Zubehör verwendet werden könnten.

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Crucial BX100 vs Crucial MX200 SSD Crucial BX100 vs Crucial MX200 SSD


Gewichtstechnisch liegen die Crucial SSDs auf dem üblichen Level, um die 50 Gramm sind fast schon Standardwerte. Eine Corsair Neutron GTX wiegt beispielsweise 47 Gramm, eine OCZ Vertex 4 wiegt im Vergleich 91 Gramm, Crucials MX100 wiegt 64 Gramm und eine etwas ältere Intel 510 knappe 80 Gramm. Die Unterschiede erklären sich nicht nur durch den Materialeinsatz, sondern natürlich auch dadurch, ob eine SSD einseitig oder doppelseitig mit Nandflash-Bausteinen bestückt wurde oder nicht. Aber ob nun 50 oder 150 Gramm, ein SSD Einbaurahmen wird keinesfalls vor unüberbrückbare Herausforderungen gestellt, große 3,5" Festplatten ab 1TB aufwärts wiegen dank ihrer aufwendigen Mechanik nicht selten bis zu 700 Gramm und darüber hinaus.

Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps: Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separat aufgelöteten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell oder AsMedia fallen im Performance Vergleich deutlich ab, mehr als 350 bis 400 MB/sec sind selten möglich. Nachrüststeckkarten aus dem Zubehör kann man gleich vom Einkaufszettel streichen, die rangieren in der Regel noch hinter den genannten Controllern, weil auch diesen Zusatzcontrollern sowohl die interne Anbindung als auch die entsprechende Bandbreite fehlt, um wirklich performant zu agieren.
Des weiteren empfehlen wir hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75 cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine (die transparenten Kabel). Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

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Kabeluebersicht Kabeldetails Kabel-optimiert Kabel-zerlegt


Wir haben testweise ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von InLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung deutlich zu machen. Das handelsübliche Kabel ist zwar sehr schön isoliert und gut verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung über entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eure SSD plötzlich zu langsam arbeitet, oder beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 2 bis 6 € pro Stück. Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Leider existieren auch SSDs am Markt, die keine Vertiefung in ihren SATA-Ports aufweisen, um das Einrasten der Sicherheitslaschen zu ermöglichen, solche SSDs sollte man dann einfach meiden.

Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokument studieren.

Kommen wir jetzt zur verbauten Technik der MX200 SSD:
Die Basis der MX200 SSD hat sich zumindest optisch kaum verändert, unter der Aluminium Außenhaut lauert eine in allerbester Lötqualität ausgelieferte FR4 Platine mit sechs Lagen Epoxidharz getränkten Glasfasermatten, die eine bessere Kriechstromfestigkeit und optimierte Hochfrequenzeigenschaften besitzen als Platinen mit weniger Lagen. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend, wobei FR4 schon fast die Qualitätsspitze darstellt, die nur noch von FR5 übertroffen wird. Wobei sicherlich niemand etwas gegen mehr Lagen hätte, also 8-Layer oder mehr, aber das würde den Preis natürlich wieder nach oben treiben. Für die Flash Bestückung setzt Crucial auf das ernannte 4-stufige RAIN Feature ein, das nichts anderes als Redundant Array of Independent NAND bedeutet. Dies soll für ein hohes Maß an Datenschutz und Integrität sorgen, wobei die Technik auf Daten direkt vom Controller zugreift. Tatsächlich arbeitet der 8-Kanal Controller mit 7 Kanälen und einem Paritätskanal, der sich ausschließlich um diese spezielle RAIN-Funktion kümmert. Mit anderen Worten: es wird ein Prüfverfahren verwendet, um Fehler bei der Datenübertragung zu entdecken und bei Bedarf möglichst auch zu beseitigen.

Bei der MX200-Serie setzt Crucial weiterhin auf die bewährte Kombination aus 88SS9189-Controller von Marvell und MLC-Flash aus eigener 16-nm-Fertigung, wie sie auch bei den größeren Modellen der MX100-Reihe zu finden sind. Statt das 250-GB-Modell mit vier 64-Gbit-Dies pro Chip auszustatten und dadurch die Schreibrate zu erhöhen, belässt es der Hersteller allerdings bei 128-Gbit-Chips, das ist zwar schade, senkt aber die Kosten. Um bei unserem 250 GB Modell trotzdem einen hohen Schreibdurchsatz zu erzielen, kommt die mit Microns M600 Serie eingeführte Dynamic Write Acceleration zum Einsatz und das funktioniert folgendermaßen: Die Micron-Zellen schreiben mit bis zu zwei Bit (Multi-Level-Cells, kurz MLCs). Sie sind langsamer als Single-Level-Cells (SLC) mit nur einem Bit und nur zwei statt vier Zuständen. Um die Geschwindigkeit der MX200-SSD trotzdem zu steigern, werden deren MLCs mit einem Bit statt zwei Bits beschrieben. Von der Idee her ist das also nicht anders als da, was Samsung, Sandisk oder Toshiba schon länger als Pseudo-SLC anbieten. Während jedoch diese Hersteller nur eine fest vorgegebene Speichermenge als Pseudo-SLCs verwenden, spricht Crucials MX200 die jeweiligen Zellen abhängig vom Füllstand der SSD an, also dynamisch. Ergo: Je weniger Daten gesichert sind, desto mehr Zellen agieren als SLCs, und je voller das Laufwerk ist, desto mehr Zellen sind bereits als MLCs beschrieben. Selbst bei 90 Prozent Füllstand verspricht Crucial noch eine deutliche Steigerung der Schreibgeschwindigkeit verglichen mit der Konkurrenz, zumindest in der Marketing Theorie. Die kapazitiv größeren MX200 Laufwerke verzichten auf dieses Feature, weil sie diese Tricks auf Grund ihrer größeren Anzahl an Flash Bausteinen und der damit verbundenen größeren Kanal-Anbindung an den Controller nicht nötig haben. Sie können den 8-Kanal Controller also voll ausnutzen und das tun sich auch. Diese Problematik sehen wir in der Praxis bei vielen SSD-Laufwerken, kleine Kapazitäten können den Controller wegen ihrer ihrer geringen Anzahl an Flashbausteinen nicht in vollem Umfang ansprechen. Das bewirkt eine verminderte Performance und die Hersteller greifen zu Tricks, um genau das zu kompensieren, auch wenn das nicht immer den gewünschten Effekt erarbeitet.

Als Cache kann unsere MX200 auf 256 MB LPDDR2 zurückgreifen, die beiden größeren Modelle auf 512 MB bzw. 1024 MB. Der implementierte Cache hat eine klare und grundsätzliche Intention, der Hersteller will so wesentliche Datenelemente prefetchen also vorab schon etwas "aufbereiten", damit sie dann schneller zur Verfügung stehen, was wiederum einer gesteigerten Lese-Performance zuträglich wäre. Neu ist diese Idee aber nicht, denn es ist ja kein Geheimnis, dass schneller Cache die Such-/Lese-/Schreibzeit von Flash-Speichern deutlich verkürzen kann, wodurch eine schnellere Datenübertragung möglich wird. Dank des großen temporären Speicherplatzes reduziert sich die Häufigkeit der Dateneingabe in den Flash-Speicher, so dass die Produktlebensdauer verlängert wird. Neben diesen technischen Aspekten bringt die MX200 auch bewährtes mit: die sogenannte Power-Loss Protection schützt die SSD vor kurzzeitigem Datenverlust, ein Temperatursensor überwacht die SSD und fährt das Laufwerk bei möglicher Überhitzung herunter, zwei Zusatzfeature, die leider viel zu selten verbaut werden, wobei wir die Variante mit einem zusätzlichen Stütz-Kondensator bevorzugt hätten. Die Crucial MX200 SSD enthält überdies weitere Funktionen, die wichtig für den Datenschutz und Zuverlässigkeit sind, wie eine Hardware-basierte Verschlüsselung, die TCG Opal 2.0 und IEEE 1667-Standards (TCG Opal 2.0 + IEEE 1667) umsetzt, wenn sie mit entsprechender Software kombiniert wird. Das Ganze funktioniert aber nur bei aktivem Bitlocker oder alternativer Software, UEFI und Windows 8.1. Ist das nicht vorhanden, muß wieder die CPU mithelfen, so dass die Verschlüsselung wie gewohnt etwas an Leistung schluckt.


Kommen wir jetzt noch zur verbauten Technik der BX100 SSD:
Die Technik unterscheidet sich schon optisch deutlich von der MX200, weil der BX100 lediglich 4 (4 x 128 GBit) Fashchips spendiert wurden und die beanspruchen naturgemäß wenig Platz, deuten aber auch schon den ersten gravierenden Nachteil an: hier werden maximal 4 Kanäle beansprucht, was bei dem Controller auch durch eine größere Flash-Bestückung nicht zu kompensieren wäre. Der Silicon Motion SM2246EN Controller verfügt nur über 4-Kanal Anbindung. Unsere aufmerksamen Leser kenn ihn sicherlich der Controller kommt auch in den Adata (SP610), Mushkin (Reactor), Corsair (Force LX) und TeamGroup (Ultra L5) SSDs zum Einsatz, also eher im Budget Bereich, aber mit Erfolg, denn prinzipiell wird dem Silicon Motion SM2246EN Controller Nachhaltigkeit und lange Haltbarkeit nachgesagt. Ansonsten ist es mit den Features nicht weit her, eine Datenverschlüsselung wird nicht geboten, Power-Loss Protection fehlt ebenso wie das RAIN Feature oder DevSleep. Wer nicht weiß was das bedeutet: mit Devsleep – kurz für Device Sleep – bringt die SATA-Spezifikation 3.2 eine Funktion, mit der sich eine Solid-State Disk (SSD) oder Festplatte in einen besonders sparsamen Schlafmodus versetzen lässt.
Außer dem Silicon Motion Controller wurde in jede BX100 SSD ein DRAM-Baustein als Zwischenpuffer (Cache) verlötet. Crucial verbaut in diesem Fall sparsamen DDR3L-RS-Arbeitsspeicher mit niedriger Spannung (Low Voltage) in unserem Beispiel 256 MByte DDR3L-RS-1600. RS steht dabei für Reduced Standby. Diese Chips sollen im Leerlauf ein Viertel sparsamer agieren als normale Speicherbausteine. Zusammen mit dem Controller dürfte das die geringe Leistungsaufnahme von nur 0,46 Watt (gemessen) im Idle-Zustand erklären, womit sich die BX100 natürlich besonders für Notebook Besitzer empfiehlt, zumal der Strombedarf unter Last kaum die 2,5 Watt Marke überschreitet.

Die Trim Funktion wird natürlich von allen Crucial SSDs unterstützt und für alle die sich mit dem Begriff immer noch etwas schwer tun, eine kleine Erklärung der Funktionsweise: ein Betriebssystem, das den Trim ATA-Befehl umsetzen kann, also Windows 7/Windows 8 aufwärts, meldet dem SSD Controller, dass bestimmte gelöschte Datenstrukturen frei geworden sind. Dies nimmt der SSD Controller zur Kenntnis und markiert diese Datenblöcke als ungültig. Dadurch werden diese Blöcke quasi vom permanent protokollierten Merkzettel der SSD gestrichen und in den Ruhephasen des Laufwerks gelöscht. Dies wiederum hat zur Folge, dass diese jetzt frei gewordenen Datenblöcke sozusagen frisch renoviert wieder vom System möglichst ohne Performanceverlust verwendet werden können. Was die möglichen P/E-Zyklen der NAND-Bausteine angeht, so schreibt Crucial diese Daten nicht konkret in seine Homepage oder auf entsprechende Datenblätter. Die P/E Zyklen gängiger High End SSDs liegen bei 3.000 und darüber. Diese P/E Zyklen geben an, nach wie viel maximalen Schreib-Lösch-Aktionen eine Flashzelle ausfallen kann und somit unbrauchbar wird, wobei die Betonung auf kann liegt. Das erklärt auch gleich, warum SSDs mit hohen P/E Zyklen deutlich mehr kosten. Diese technischen Fakten haben also durchaus Auswirkungen auf die Lebensdauer der Flashbausteine, so richtig relevant sind diese Daten für den Anwender daheim trotzdem nicht, weil er in der Regel diese Grenzwerte kaum erreichen wird. Ein weiterer wichtiger aber ebenso theoretischer Lebensdauer-Indikator wäre die voraussichtliche Lebensdauer (TBW), die Crucial für unsere MX200 mit ca. 80 TB (TBW – Total Bytes Written) und für die BX 100 in 250 GB mit ca. 72 TB fixiert. Das entspricht in etwa 65 GByte geschriebenen Daten pro Tag innerhalb der drei Jahre Garantie. Eine Samsungs 850 Pro in 256 GB Kapazität beispielsweise wird diesbezüglich mit 150 TB beworben, in der Praxis dürften die allermeisten Nutzer aber beide Werte ohnehin nie erreichen.

Das Crucial Storage Executive SSD Tool:

 

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 Crucial Storage Executive SSD Tool  Crucial Storage Executive SSD Tool  Crucial Storage Executive SSD Tool  Crucial Storage Executive SSD Tool  Crucial Storage Executive SSD Tool


Zum Thema SSD-Tools existiert unsererseits inzwischen ein separater Artikel:

SSD-Tools: Fluch oder Segen ? eine Bestandsaufnahme...

Unterschätzt diesen Artikel bitte nicht, er erspart euch eine Menge Ärger...!

Dies gilt gleichermaßen für das neue Crucial SSD-Tool, das in der jetzigen Revision nicht zu empfehlen ist. Nicht nur weil noch keine deutsche Version existiert, sondern weil es installiert werden muß und darüber hinaus auch keine manuelle Trim Funktion zur Verfügung stellt. Die neue Version 3.20 des Tools bringt den sogenannten Momentum Cache mit, eine Einstellungsoption die in etwa mit dem Rapid Mode von Samsungs Magician Tool oder dem Plexturbo Modus des Plextor Tools vergleichbar wäre. Aber egal wie diese Benchmark-Beschleuniger heißen, in der Praxis bewirken sie so gut wie nichts, weil auch hier werden lediglich Teile des vorhandenen Arbeitsspeichers als vorgeschaltete flüchtige RAM Disk dargestellt.

Zurück zum Thema Firmware-Update: das Crucial Tool erkannte zwar, dass es für unsere BX100 SSD ein aktuellere Firmware gibt, auf ein Update über das Tool haben wir aber verzichtet. Die Gefahr in einer endlosen Bootschleife zu landen, ist nach den Erfahrungen aus dem Crucial Anwender-Forum immens hoch. Darum sollten die Firmwares für Crucial Laufwerke sicherheitshalber über die bewährte ISO Methode aktualisiert werden, also z.B. über einen entsprechend präparierten USB-Stick und/oder über eine CD/DVD, was wir entsprechend umgesetzt haben. Zu dem Thema paßt ein ebenso aktueller Praxis-Artikel für euch zum Nachlesen:

Rufus - das USB-Tool und der Workaround -

Da Crucial keine nennenswerte Image respektive Kloning-Software bereitstellt, empfehlen wir für solche Scenarien Softwares wie Acronis True Image oder eben eine entsprechende Variante von Paragon:

Paragon Festplattenmanager 15 Suite in der Praxis

 

SSD klonen - leicht gemacht mit Paragon -

 






Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell, Devil's Canyon):

 

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

das Testsystem

 





Installation, synthetische Benchmarks, Trim Bewertung:

Unabhängig von den Werks Aufklebern (sofern überhaupt vorhanden) prüften wir grundsätzlich jede SSD vor unserem Test auf die Aktualität der jeweiligen Firmware:

Crucial MX200 250 GB SSD:

 

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Crucial MX200 250 GB SSD Crucial MX200 250 GB SSD

 

Crucial BX100 250 GB SSD:

 

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Crucial BX100 250 GB SSD Crucial BX100 250 GB SSD


Welche Firmwares (MU01) ab Werk integriert wurde, steht auf der Rückseite unserer Crucial SSDs, trotzdem haben wir das natürlich über unsere SSD Tools noch einmal überprüft, die Daten stimmen mit dem Aufklebern überein. Da für die BX100 eine neuere Firmware existiert (MU02), haben wir diese kurzerhand aufgespielt. Gleiches gilt für unsere ältere MX100, die von Crucial inzwischen auch upgedatet wurde.

Was die zuständigen AHCI Treiber angeht, so sollte man wissen, dass der MSAHCI Treiber von Microsoft, den Windows 7 standardmäßig installiert, oder der neue STORAHCI von Windows 8 und Windows 8.1 die Trim Funktion generell unterstützen und im Normalfall treibertechnisch völlig ausreichen. Der Intel Rapid Storage-Technologie Treiber kann dies auch, verspricht darüber hinaus zusätzlich einige Prozentpunkte mehr Performance, die aber in der Regel bestenfalls messbar und nicht spürbar wären. In unserem Test haben wir den für unser MSI Z97 Mainboard naheliegensten Intel Rapid Treiber trotzdem ausprobiert.

Man sollte sich aber vergegenwärtigen, dass der Rapid Treiber nicht für jede mögliche System-Konstellation eine Empfehlung darstellt. Was die LPM-Problematik generell angeht, so hat Intel inzwischen kräftig nachgearbeitet und seit dem Intel Rapid Storage-Technologie 13.6.0.1002 WHQL Treiber endlich eine stabile Basis geschaffen, über die sich jetzt so ganz nebenbei auch sehr komfortabel LPM deaktivieren läßt (siehe verlinkten Artikel), um die gefürchteten LPM-Aussetzer und Ruckler zu vermeiden.

Installiert, eingestellt und optimiert wurden alle Windows Versionen soweit möglich nach unserem entsprechenden Artikel:

Windows 7: FAQS und SSD Optimierungen (Stand: 19.02.2015)


In dem Artikel findet ihr auch weitere FAQs zum Thema SSD ! und wir können es gar nicht oft genug betonen, es geht in dem Artikel nicht um das Setzen von irgendwelchen ominösen Performance-Schaltern, die es ohnehin nicht gibt, sondern um das Verstehen der Materie. Wenn es Einstellungen gibt, die unter bestimmten Umständen bedenkliche Auswirkungen erzeugen können, so wird dies explizit im Artikel skizziert, nach dem Motto: nichts muß, alles kann !

weitere System bzw. BIOS-Einstellungen:

• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Turbomodus der CPU deaktiviert
• SSD Firmware möglichst aktuell
• Verwendung von hochwertigen SATA 6Gb/s Kabeln 
• MSI Z97 Gaming 9 AC, BIOS 1.7
• Intel Chipsatztreiber 10.0.26 WHQL
• Intel Rapid Treiber 13.6.0.1002 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert

Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem SSD-Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, eine unbemerkte und vor allem unerwünschte Pause einzulegen. Übertaktungen können das Resultat beeinflussen und verfälschen, darum wurden entsprechende Einstellungen genauso wie der Turbomodus grundsätzlich deaktiviert.
Die Temperaturen der Festplatten und SSDs wurden mit entsprechenden Sensoren sowohl an der Ober-und Unterseite der Festplatten gemessen, dazu verwendeten wir das digitale Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C). Einen Parallelcheck der Temperaturen haben wir mittels der Software Sensorik von Aida64 Ultimate, HW Monitor und Crystal Diskinfo versucht durchzuführen, die allerdings allesamt keine realen SSD Temperaturen auslesen können, weil eine SSD in der Regel keinen entsprechenden Hardware-Sensor besitzt. Ausnahmen bilden die aktuellen Crucial M500/M550/MX100/MX200/BX100 und Samsung 840/850 SSDs, die über eine abrufbare Sensorik verfügen.
Die Raumtemperatur betrug während aller Tests exakt 20°C (klimatisierter Raum). Die Lautheit der Datenträger wurde ca. 15 cm von der Festplatte entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät geprüft, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfasst. Jeder Datenträger wurde exakt an der selben Stelle im Tower verschraubt, so dass diesbezüglich keine störenden Abweichungen zu registrieren waren. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100 cm betragen, aber da wir nicht über einen reflexionsarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.
Was den Stromverbrauch angeht, so ist dieser relativ leicht über geeignete Multimeter messbar, die wir an der 5 Volt Leitung des SATA-Interfaces angeschlossen haben.

Zur Leistungsverifizierung verwendeten wir folgende Programme und Hilfsmittel:

• Paragon Festplattenmanager 15 Suite
• Aida64 Ultimate v5.30.3500
• AS SSD Benchmark 1.8.5608.20474
• ATTO Benchmark 2.46
• Crystal Diskmark 4.0.2
• Crystal Diskinfo 6.3.2
• Harddisk Sentinel 4.60 Pro
• HD Tune Pro 5.50
• H2Testw 1.4
• Office 2013 Professional SP1, alle Updates
• PC Mark Vantage HDD 1.2.0
• Photoshop CS3
• VMWare Workstation 10.0.3
• Windows 7 Ultimate 64bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8.1 Pro Update 1, alle aktuellen Updates
• WinRAR 5.21

Desweiteren stoppten wir für alle Laufwerke den Bootvorgang in Sekunden, wobei wir den Zeitraum vom Erscheinen des ersten Bios Screens bis zum verfügbaren Windows Desktop gestoppt haben. Wobei wir unter verfügbar verstehen, dass sich Anwendungen öffnen lassen, die pure Sichtbarkeit des Desktops ist noch keine reale Verfügbarkeit ! Das Starten von Anwendungen ist ein weiteres wichtiges Kriterium, dafür wählten wir Photoshop CS3 aus und stoppten wiederum per Hand den Zeitraum vom Programmaufruf bis zur Sichtbarkeit eine 5MB großen Bildes. Um eine Aussage über den Kopierzeitraum zu erhalten, wurde ein 5GB großes Image verwendet, das wir auf die jeweiligen Datenträger kopierten. Die Installationszeit eines bestimmten Medium wäre natürlich auch interessant, wobei wir auf Spiele DVDs verzichteten, da die Qualität der optischen Laufwerke eine größere Rolle spielt, als das datenempfangende Laufwerk sprich die SSD. Darum installierten wir Office 2013 SP1 von einer virtuellen Maschine (VMWare) aus und stoppten abermals die Zeit.

Die Crucial SSDs wurden direkt nach der Initialisierung, der Partitionierung und NTFS-Formatierung mit einem aktuellen Windows 7 SP1 Image bestückt. Dieser Betriebssystem-Transfer erfolgte mittels Paragon Festplattenmanager 15 Suite . Das Image enthält neben dem Servicepack 1 und allen verfügbaren Updates auch alle aktuellen Systemtreiber. Darüber hinaus enthält das Image einige aktuelle Spiele, Office 2013 SP1 und diverse weitere Programme und Tools. Somit kommen wir in all unseren aktuellen SSD Tests (240, 250 und 256 GB Tests) immer auf einen Füllgrad von etwa 30 bis 40%. Kleinere Diskrepanzen resultieren aus den ständigen Aktualisierungen dieser speziellen Test-Images, in denen die Windows Updates ebenso berücksichtigt werden, wie aktuelle Treiber und Aktualisierungen der jeweiligen Applikationen und Spiele.

Anschließend begann unsere erste synthetische Benchmarkrunde:



Crucial MX200 SSD mit 250 GB:

 

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Nach diesem ersten Testdurchlauf wurde die Crucial MX200 250 GB SSD per Secure Erase (Parted Magic) wieder in den Auslieferungszustand versetzt und anschließend mittels H2testw komplett mit Daten gefüllt:

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H2testw


Die Daten wurden anschließend komplett in den Papierkorb von Windows 7 transportiert und gelöscht, um den Trim Befehl auszulösen. Nach dem Löschen der Daten beließen wir die SSD die obligatorischen 5 Stunden (ein Zeitraum, den wir seit 2014 in allen SSD-Tests warten) im idle Zustand, damit genug Zeit bleibt für die Rekonvaleszenz der Flash-Zellen mit Hilfe des Garbage Collection Algorithmus. So werden die frei gewordenen Blöcke gelöscht und im Idealfall die ursprüngliche Performance der SSD wiederhergestellt. Dies haben wir nun in einer weiteren Benchmark-Session überprüft:

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Crucial MX200 250 GB SSD Crucial MX200 250 GB SSD Crucial MX200 250 GB SSD Crucial MX200 250 GB SSD Crucial MX200 250 GB SSD Crucial MX200 250 GB SSD

 



Crucial BX100 SSD mit 250 GB:

 

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Nach diesem ersten Testdurchlauf wurde die Crucial BX100 250 GB SSD per Secure Erase (Parted Magic) wieder in den Auslieferungszustand versetzt und anschließend mittels H2testw komplett mit Daten gefüllt:

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H2testw


Die Daten der Crucial BX100 wurden anschließend komplett in den Papierkorb von Windows 7 transportiert und gelöscht, um den Trim Befehl auszulösen. Nach dem Löschen der Daten beließen wir die SSD die obligatorischen 5 Stunden (ein Zeitraum, den wir seit 2014 in allen SSD-Tests warten) im idle Zustand, damit genug Zeit bleibt für die Rekonvaleszenz der Flash-Zellen mit Hilfe des Garbage Collection Algorithmus. So werden die frei gewordenen Blöcke gelöscht und im Idealfall die ursprüngliche Performance der SSD wiederhergestellt. Dies haben wir nun in einer weiteren Benchmark-Session überprüft:

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Crucial BX100 250 GB SSD Crucial BX100 250 GB SSD Crucial BX100 250 GB SSD Crucial BX100 250 GB SSD Crucial BX100 250 GB SSD Crucial BX100 250 GB SSD


Ein paar Anmerkungen zur Garbage Collextion und Trim Integration der neuen Crucial Laufwerke
:
Das Gesamtbild erweist sich komplexer als von uns erwartet und muß darum differenziert betrachtet werden. Während die neue MX200 während des ersten Testdurchlauf noch etwas unruhig wirkte und insbesondere die Schreibleistungen stärker schwankten, erschien uns das zwar ebenso niedrige Resultat der BX100 ausgewogener und unaufgeregter.
Das Ganze änderte sich allerdings nach dem Ende des ersten Durchlaufs und dem darauf folgenden Secure Erase mitsamt dem H2testw. Nach dem Auslösen des Trim-Befehls mittels dem Löschen der Testdateien über unseren Windows 7 Papierkorb und der folgenden 5-stündigen Pause, wirkten beide Laufwerke hinterher sichtlich erholt und insbesondere die MX200 schien auf die jetzt folgende zweite Benchmark-Serie gelassener zu reagieren. Die Spitzenwerte unterscheiden sich zwar nur marginal vom ersten Durchlauf und insbesondere die Schreibwerte fielen etwas ab, aber die CPU-Belastung sank merklich und darüber hinaus glätteten sich die Wogen beim Aida64 Test auch etwas.

Was heißt das nun für den Verbraucher im Klartext ? ->beide Laufwerke sollten in einem System ohne aktive Trim-Unterstützung nicht eingesetzt werden, es sei denn, man könnte diesen Vorgang manuell anstossen, was mangels Crucial-Tool mit entsprechender Implementierung derzeit noch nicht möglich ist. Für den Desktop Bereich sind beide Laufwerke eine Empfehlung wert, für ständig wechselnde Workloads in Server und Enterprise Umgebungen allerdings ganz sicher nicht...

Bei aller Begeisterung für schicke Screenshots und Diagramme, sollten wir nicht in den Fehler verfallen und die synthetischen Benchmarks als "Maß der Dinge" zu stilisieren. Es sind und bleiben de facto keine alltagsrelevanten Scenarien und werden es auch niemals sein. ATTO ist das Marketing-Aushängeschild für viele SSD-Hersteller insbesondere für sandforce-basierte SSDs, weil es das bestmögliche aber auch theoretischte aller Scenarien abildet, das sequentiell zu erreichen ist. ATTO testet ein Laufwerk mit Nullen, d.h in der Praxis, dass sich die Daten wunderbar komprimieren lassen. Kein Wunder also, dass die Hersteller mit sandforce-basierten SSDs diesen Benchmark bevorzugen. Der AS SSD Benchmark generiert zufällige Daten, die sich nicht komprimieren lassen, demzufolge schneiden Sandforce-SSDs entsprechend schlechter ab. AS SSD besitzt darüber hinaus aber auch eine Option zum Benchen von komprimierten Daten, so dass auch dieser Bereich inzwischen berücksichtig wurde.
HD Tune ist, wie der Name schon impliziert, nie für SSDs geschrieben worden und darum setzen wir es auch nicht mehr ein. Crystal Diskmark testet nicht nur mit Nullen, sondern über zufällige Blockgrößen, was der Realität zumindest näher kommt. Sicherlich werden einige über unsere hohen Resultate beim Kopierbenchmark vom AS SSD Tool stolpern, aber das ist schnell entschlüsselt, denn dieser Kopierbenchmark scaliert über den verbauten Arbeitsspeicher. Die in unserem Fall vorhandenen 32GB Arbeitsspeicher haben dementsprechend einen sehr hohen Anteil an dem guten Ergebnis. Kurz und knapp: je mehr Arbeitsspeicher im System steckt, desto höher fallen in der Regel diese Kopierwerte aus.

Interessant sind diese Benchmark-Tools natürlich trotzdem, weil sie jeder Anwender daheim schnell und unkompliziert ausprobieren kann. Das Problem ist dabei nur, das diesen Benchmarks sehr oft zu viel Gewicht beigemessen wird, was wiederum noch öfter dazu führt, das sich Anwender über zu langsame SSDs beklagen, die aber in der Realität gar nicht zu langsam arbeiten, auch wenn irgendwelche Tools dies optisch suggerieren. Darüber hinaus existieren selbst bei 100% identischen Systemen durchaus unvermeidbare und herstellungsbedingte Toleranzwerte, die bei einem Benchmark-Vergleich berücksichtigt werden müssten, was aber nur in den seltensten Fällen jemand tut. Kurzum, man sollte das Thema nicht überbewerten, sondern sich stattdessen über die SSD und ihre wahren Stärken freuen und das sind ultraschnelle Zugriffszeiten, die Fähigkeit der parallelen Abarbeitung von Eingabe/Ausgabe Operationen unter extrem hohen Transferleistungen und natürlich die Geräuscharmut, um nur einige Vorteile zu nennen. Wir können das alles gar nicht oft genug betonen, trotzdem werden sich die Anwender weiter an die Benchmarks halten und deren vermeintlich schwache Ergebnisse reklamieren, das ist so sicher wie die nächste Generation der SSDs.



 

Die praxisnahen Testresultate:

 

Temperaturen und Lautheit


Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.

Da die aktuellen Crucial Laufwerke über einen real existierenden Temperatursensor verfügen, können die SSds nicht nur aktiv überwacht werden, die von externen Tools angezeigten Temperaturen entsprechen sogar den tatsächlichen Werten. Somit schließt die Crucial Flottille zur Samsung 840 Pro/850 Pro Serie auf, wobei die 840 Pro ihren Sensor nicht mit einer Schutzfunktion kombiniert, die Crucial MX100/MX200/M550 werden bei erhöhten Temperaturen automatisch heruntergefahren, das ist bei Samsung erst ab der 850 Pro SSD implementiert worden.
Geräusch-und kühlungs-technisch ergeben sich an diesem durchaus sensiblen Bereich des Tests keinerlei negativen Auffälligkeiten, sämtliche neuen SSDs reihen sich nahtlos in die Phalanx der kühlen und leisen SSDs ein. Trotzdem: eine realistische Geräuschmessung der SSDs mag unter Laborbedingungen möglich sein, unsere Messgeräte sind da völlig überfordert.
Die SSDs sind aber auch objektiv nicht als Geräuschkulisse wahrnehmbar, egal ob sie nun eingebaut sind oder auf dem Schreibtisch liegen. Hin und wieder berichten Anwender von Fieb-Geräuschen der SSDs, dies konnten wir bisher nicht bestätigen. Der Samsung 850 Pro wurde zu Beginn ihrer Produktion heftige Fiep-Geräusche nachgesagt, die scheinbar durch ein zu kleines Wärmeleitpad zwischen Gehäuse und den Komponenten auf der Platine verursacht wurden. Dies wurde in der laufenden Serie bereinigt, unser Laufwerk war in der Hinsicht komplett unauffällig. Die Samsung 850 EVO zeigt sich diesbezüglich völlig unauffällig, wir konnten während unserer Tests keinerlei störende Geräusch verifizieren. Dies trifft ebenso auf die neue Crucial MX200 und BX100 Modelle zu. Wobei diesbezüglich in der Regel auch oftmals andere Verursacher wie Mainboard, Grafikkarte, Zusatzkarten, Netzteil als Verursacher durchaus in Frage kommen, zumal dort schwingende Spulen vorhanden sind. Es bietet sich aber durchaus an, C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations testweise zu deaktivieren, um der Ursache auf die Spur zu kommen.
Was unsere Festplatten in dieser Rubrik "leisten" ist unübersehbar und leider auch unüberhörbar, insbesondere die WD VeloCiraptor WD1000DHTZ 1000GB erreicht mit fast 2 sone eine traurige Bestmarke.

Vibrationen

 

Zugriff-Lautheit


Wenig überraschend können die SSDs sich auch hier von ihrer besten Seite zeigen und sich somit deutlich von der HDD Konkurrenz absetzen. Für empfindliche Ohren stellt eine SSD darum derzeit das Maß der Dinge dar. Bezüglich der Zugriffsgeräusche verhalten sich aber auch die Festplatten relativ respektabel und schonen die Nerven des Anwenders. Eine Black Caviar Festplatte kann diesbezüglich kaum mithalten, zumal das Zugriffsgeknarze wie bei vielen anderen Desktop-Festplatten sehr schnell leicht nervende Tendenzen entwickelt. Die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ orientiert sich bei den Zugriffsgeräuschen in etwa am VR200M Vorgänger, klingt aber trotzdem noch etwas kerniger. Die Vibrationen und/oder das Dröhnen können in einem massiven (SECC 1.0) PC-Tower aus Stahl beinahe gänzlich absorbiert werden. In dünnwandigen Alu-Towern sollte man in jedem Fall über eine Entkoppelung inklusive Dämmung nachdenken, eine entsprechende Empfehlung können wir diesbezüglich aussprechen, in denen ihr auch die konkreten Details zu den Entkoppelungen entnehmen könnt:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox


Anzumerken ist in diesem Zusammenhang noch, dass das aktivierte Acoustic Managements (AAM) die dBA-Werte der HDDs im Schnitt um etwa 3 dBA senken. Wobei dies dann die Zugriffszeiten widerum geringfügig erhöht. Die Zugriffsgeräusche und Vibrationen bleiben vom AAM aber unbenommen, diese Problematik ist damit keinesfalls zu minimieren ! das nur der Vollständigkeithalber, auf SSDs trifft dies alles nicht zu.

Zugriffszeiten


Was die Zugriffszeiten angeht, so ergibt sich ein unverändertes Bild, die SSDs distanzieren die HDDs überdeutlich und spielen eine ihrer primären Stärken überzeugend aus. Innerhalb der SSDs sind marginale Differenzen erkennbar, die controller-abhängig zu betrachten sind, aber kaum eine messbare geschweige denn spürbare Relevanz aufweisen und ohnehin chargen-und systemabhängig betrachtet werden müssen. Daran ändern auch die "Bestmarken" der Samsung 470, Samsung 840/850 Pro/EVO, OCZ Vector und Corsair Neutron GTX nichts, die von den SSDs mit den aktuellen Marvell Controllern (Crucial MX100, Crucial MX200, Crucial M550, Crucial M500, Plextor M5 Pro, und M5 Pro Xtreme) ebenfalls erreicht werden. Die SSDs mit dem Sandforce SF-2281 Controller liegen in etwa auf einem Level, aber auch einen Hauch hinter den Erstgenannten.

Nicht einmal die ultraschnelle VeloCiraptor ist der Zugriffsperformance einer SSD auch nur ansatzweise gewachsen. Dies ist auch eine der eklatantesten Bereiche, denn je nachdem wie verstreut die Daten auf der Festplatte oder SSD angeordnet sind, können sich diese Zeitunterschiede erheblich aufsummieren, so dass wir auch ohne Stoppuhr oder Benchmarks den Unterschied deutlich spüren. Das ist auch kein Wunder der Technik, auf einer SSD existieren konstruktionsbedingt keine schnellen oder langsamen Sektoren, sie arbeitet permanent gleich schnell.

CrystalDiskmark-lesen

 

CrystalDiskmark-schreiben


Crystal Diskmark simuliert quasi genau das, was auf unseren Rechnern täglich vorwiegend geschieht, nämlich das Lesen und Schreiben in unterschiedlichen Blockgrößen. Hier entscheiden die Controller eindeutig über die Performance der SSDs und es zeigt sich, das die aktuellen Controller von Marvell, Samsung, LAMD, aber auch die älteren Sandforce SF-2281 in Verbindung mit Toggle Nands ihre Hausaufgaben außerordentlich gut gemacht haben. Die Samsung 830 hat ihren ersten Platz aber inzwischen verloren, wobei die Koreaner dies sicherlich verschmerzen werden, zumal der neue Spitzenreiter den Nachfolger 840 darstellt. Wer demzufolge viel mit sequentiellen Lese/Schreibzugriffen arbeitet, sollte sich die Samsung 840 Pro ebenso notieren, wie den deutlich preiswerteren Vorgänger, solange er noch zu erwerben ist. Die OCZ Vector und auch die Corsair Neutron GTX, sowie Corsairs Performance Pro wären in diesem Zusammenhang auch noch zu nennen und natürlich auch die SSDs mit dem Marvell 88SS9187/88SS9189 Controller, egal in welcher Variante. Die Toshiba SSD leistet sich an dieser Stelle auch kaum Schwächen und reiht sich im gehobenen Mittelfeld ein. Die aktuellen Crucial Laufwerke tendieren sehr deutlich zum Spitzenfeld, außer der BX100, die schreib-technisch nicht ganz mithalten kann. Die gerade getesteten Samsung 850 Pro und 850 EVO positionieren sich ebenfalls im Spitzenfeld und leisten sich keinerlei Blöße.
Bezüglich der Lese-und Schreibleistung bei den HDDs hat die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ den alten Spitzenreiter VR200M relativ deutlich überflügeln können. Alle anderen Festplatten müssen sich an diesen Spitzenwerten orientieren und messen lassen, eine ernsthafte Bedrohung der VeloCiraptoren ist aber aktuell nicht in Sicht, zumindest nicht von der HDD Fraktion.

PC-Mark-Vantage


PC Mark Vantage HDD generiert aus acht unterschiedlichen Abfolgen praxisnahe Scenarien, in denen beispielsweise Spiele simuliert werden, das Importieren von Bildern, Windows Defender, das Booten und auch das Kopieren von Daten wird einbezogen. Kurzum, PC Mark Vantage HDD vollzieht eine durchaus alltagstaugliche Analyse der Systemperformance mit dem Hauptaugenmerk auf die jeweiligen Datenträger. Auch hier legen unsere SSDs die Messlatte so hoch, das die HDDs nur noch wie Statisten wirken, anders kann man diese eklatanten Unterschiede kaum umschreiben. Die VeloCiraptoren ändern an diesen Fakten auch nichts und können die Wogen bestenfalls glätten, wobei die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ zumindest an der magischen 10.000 Punkte Marke kratzt.

die Bootzeiten


Das Kopf-an-Kopf Rennen zwischen den Samsung 840/850 Pro/850 EVO, der Samsung 830, der OCZ Vector und der Neutron GTX geht weiter, wobei unsere Marvell Probanden inklusive der neuen Toshiba, der OCZ Vertex 4, der SanDisk Ultra Plus, sowie die Crucial MX100/MX200, M550, Crucial M500, Plextor M5, M3 und Corsairs Performance Pro diesen Parcours ebenfalls ausgezeichnet absolvieren, die Sandforce SF-2281 SSDs halten unisono recht gut dagegen, wie überhaupt alle SSDs. Wichtig: Für die Bootzeit eines Systems sind natürlich nicht nur die SSDs das maßgebliche Kriterium, alle angeschlossenen Datenträger haben darauf Einfluß, ergo sollten externe USB Datenträger vor der Messung abgeklemmt werden und interne Laufwerke sollten berücksichtigt werden, denn deren Controller müssen beim Booten selbstverständlich auch initialisiert werden.

Aber: eine Stelle hinter dem Komma besagt beim Booten rein gar nichts. Die Bootzeitdauer ist zwar immer wieder ein gern diskutiertes Kriterium, allerdings sollte man sie auch nicht überbewerten, denn ob eine SSD nun das Betriebssytem in 25 oder 29 Sekunden (handgestoppt) bootet, ist irrelevant. Die HDDs fallen auch hier deutlich ab, wobei selbst eine knappe Minute immer noch einen überschaubaren Zeitraum darstellt, in dem niemand ein Referat schreiben könnte oder den Hund Gassi führt.

Die früheren VeloCiraptorren von Western Digital galten lange Zeit in dieser Kategorie unter den Festplatten als Maß der Dinge, deren Bestmarken wurden vor geraumer Zeit durch die immer noch aktuelle WD 1000DHTZ übertroffen, der Abstand zu unseren SSDs kann trotzdem nicht entscheidend verkürzt werden.

Photoshop


HDDs benötigen nahezu die dreifache Zeit, um unser 5MB großes Bild in Photoshop CS3 zu laden, man darf also auch hier von einer deutlichen Zeitersparnis sprechen. Wie bei allen Messungen mit der Stoppuhr, haben wir den Mittelwert aus insgesamt 5 Versuchen gemittelt, um Fehler und Reaktionsungenauigkeiten auszugrenzen.

ein Image kopieren


Erstmals bleiben mit der OCZ Vector, der Neutron GTX, der Samsung 840 Pro und unseren neuen 850 Pro/850 EVO gleich fünf SSDs unter der bisher als schier unüberwindliche Hürde angesehenen 30 Sekundenmarke. Die Plextor M5 Pro Varianten, Samsung 830, Patriots Wildfire, die Vertex 4 von OCZ sowie die Corsair Performance Pro und Plextor M3 folgen direkt dahinter, mit etwas Abstand dann noch die neue Toshiba SSD, die Crucial M500, Kingstons HyperX und die Vertex 3 von OCZ, Intels 520/330 sowie Crucials m4 SSD. Die aktuellen Crucial MX100/MX200/Bx100 und M550 können sich ebenfalls beachtlich in Szene setzen und lassen die M500 relativ deutlich hinter sich. Das bedeutet nun keineswegs, das die anderen SSDs an dieser Stelle versagen, alles unter 50 Sekunden ist eine ausgezeichnete Leistung. Wobei uns die gemessenen Zeiten der SanDisk Ultra Plus schon ein wenig enttäuschten, fallen sie doch im Vergleich zur Konkurrenz deutlich ab. Die HDDs benötigten übrigens für den gleichen Vorgang mit Ausnahme der VeloCiraptoren fast die dreifache Zeit.

Office 2013 installieren


Unsere Installation aus einer virtuellen Maschine heraus erwies sich einmal mehr als recht praxisnah, zumal die direkte Installation von einem ROM-Laufwerk aus zu sehr von dessen Performance abhängt. Die Zeitdiskrepanzen sind zwar immer noch hoch, aber eine VeloCiraptor schlägt sich im Vergleich zu den SSDs doch relativ wacker. Viel deutlicher und wichtiger ist aber die "Multitasking Fähigkeit" der SSDs, denn während der Installation war das Weiterarbeiten mit dem System problemlos möglich, so daß wir in der Zwischenzeit an mehreren Excel Tabellen experimentieren konnten. Das wäre zwar mit den HDDs genauso möglich, aber auf Grund der deutlich höheren Systemlast eben doch eingeschränkt und weniger performant. Auf der anderen Seite wird hoffentlich niemand ernsthaft auf die Idee kommen, während einer Programminstallation wichtige Schreib-oder Rechenarbeiten durchzuführen, denn sollte sich die Installation aufhängen, landen die anderen Daten sehr wahrscheinlich ebenfalls im Nirvana.

Für den nun folgenden Test haben wir ein 6GB großes Windows 7 SP1 Image mit Winrar 5.21 gepackt/entpackt und den Zeitraum wiederum per Hand gestoppt (5 Durchgänge, anschließend gemittelt):

packen und entpacken


Natürlich zeigen unsere SSDs den Festplatten auch an dieser Stelle die Rücklichter, aber die Abstände werden deutlich geringer, insbesondere SSDs mit älterem Controller verfügen einfach nicht über die notwendige sequentielle Leistung, um den aktuellen SSDs Paroli zu bieten. Die Leistung beim Packen und Entpacken wird aber auch durch die Kapazität und die DIE-Größe der Flashchips beeinflußt, wenn ihr euch also für einen Hersteller/Controller entschieden habt, dann solltet ihr die jeweilige SSD mit der größeren Kapazität wählen, zumindest dann, wenn viel gepackt/entpackt wird und wenn eine hohe sequentielle Leistung eine Rolle spielt. Also im Zweifel lieber die 120/128GB Version anstatt der ohnehin meistens viel zu kleinen und so langsam vom Markt verschwindenden 60 oder 64GB Version kaufen, oder eben gleich die 240/256GB respektive 480/512 GB SSD anstatt der 120/128GB Variante. Dies gilt eigentlich generell für nahezu alle Leistungstests, es fällt aber an keiner anderen Stelle so extrem ins Gewicht, wie in diesem speziellen Testbereich.

Spiele-Level


Die Ladedauer von Spiele-Leveln ist auch ein immer wieder gerne diskutiertes Thema. Ein typischer aktueller Vertreter ist Battlefield 4, das je nach Level schon einiges an Geduld abverlangen kann. Dabei sind zwei Faktoren besonders zu beachten: einerseits die Zugriffs-und Lesegeschwindigkeit der Speichermedien und andererseits die Prozessorleistung bei der Verarbeitung der geladenen Dateien. Nun ist aber durchaus nicht so, das die Spieleentwickler dies nicht wissen, darum packen sie viel vom Spiel in entsprechende Archivdateien, damit die Festplatte ihre Suchzugriffe nicht unnötig ausdehnen muß und die passenden Informationen möglichst schnell findet. Das allein reicht aber meistens nicht aus und hier kommt nun unsere SSD ins Spiel, die so eine Suche deutlich beschleunigen kann. Die traditionellen Festplatten fallen diesbezüglich deutlich ab, insofern ist eine SSD bei passendem Restsystem, viel Arbeitsspeicher und schneller CPU eine ganz klare Empfehlung für einen aktuellen Spielerechner. Das unsere Vergleichstabelle diesmal etwas schlanker ausfällt, hat durchaus einen trifftigen Grund: es stehen einfach nicht mehr alle Laufwerke für diesen Test zur Verfügung, zumal wir diesen Test-Teilbereich wir erst vor kurzem in unseren Praxis Parcours aufgenommen hatten.

der Stromverbrauch


Das Thema Leistungsaufnahme sollte im Idealfall eigentlich zu den Schokoladenseiten einer SSD gehören. Wie wir unserer Liste entnehmen können, ist dies leider nicht unisono der Fall. Alles über 4 Watt eignet sich im Grunde schon nicht mehr für die Verwendung in einem Notebook oder Netbook. Zumindest dann nicht, wenn die Stromersparnis eine wesentliche Rolle spielt und dies tut sie, wenn wir an die Laufzeit der Akkus denken. Darum sollten die SSD Hersteller nicht nur auf die Performancekrone in einem Benchmarktool hin optimieren, sondern auch den Stromverbrauch im Focus behalten, die derzeitige Entwicklung ist jedenfalls kontraproduktiv zu bewerten. Dass die Samsung 830 ausgerechnet an dieser Stelle seinerzeit eine neue "Bestmarke" für SSDs setzte, zeigt die Denkfehler der Hersteller überdeutlich auf.

Die aktuellen Laufwerke von Crucial (MX100, MX200 und BX100) und Samsung, insbesondere die neuen Samsung 850 Pro und die 850 EVO rücken die negativen Resultate vergangener Tests wieder ein wenig gerade, womit sich auch diese Laufwerke durchaus für einen Einsatz in mobilen Rechnern eignen. Die VeloCiraptoren glänzen in dieser Hinsicht als schneller Vertreter der HDDs auch nicht unbedingt mit neuen Bestmarken, aber Western Digital hat zumindest eines erreicht, die aktuelle VelociRaptor WD1000DHTZ benötigt trotz gesteigerter Leistung weniger Strom.


Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen und auf Grund von unterschiedlichen Systemen und Herstellungstoleranzen variieren können...!






Fazit und Praxis-Erfahrungen Crucial MX200 250 GB:

Die Tendenz zu immer kürzeren Produkt-Zyklen sind unsere Sache nicht, das wollen wir an dieser Stelle deutlich voranstellen. Nicht nur weil sie ohne Not stattfinden, die MX100 war auf dem Maximum ihrer Beliebheit, sondern vor allem weil dafür keine valide technische Begründung existiert. Die Lebensdauer hätte man auch durch eine optimierte Firmware verlängern können. Und das die MX200 länger halten soll als die MX100 suggeriert, dass die MX100 unter hohen Ausfallraten zu leiden hatte, was definitiv nicht der Fall war oder ist. Aber sei es wie es ist, der Laufwerkswechsel ist vollzogen und der MX100 Abverkauf findet definitiv statt, wobei eine Crucial MX100 aktuell sogar 3 bis 4 € mehr kostet als die neue MX200.
Zurück zu unserem Test, wir haben wieder ganz bewußt die 250 GB Variante ausgewählt, nicht nur weil wir dann mehr Vergleichswerte darstellen können, sondern weil diese MX200 wegen der Microns Dynamic Write Acceleration auch in unterschiedlichen Workflows eine glänzende Figur abliefert. Zugegeben, das ist eine ähnliche Pseudo-SLC-Trickserei wie bei SanDisk oder Samsung, aber sie funktioniert bei der MX200 und zwar so gut, dass der Anwender davon quasi nichts bemerkt. Der entscheidende Unterschied ist, das im Gegensatz zu ScanDisk und Samsung diese zweite Cache Stufe dynamisch ausgelegt wurde und nicht in vorher festgelgten also fixen Bereichen aktiv wird.
Die kapazitiv größeren MX200 Modelle müssen auf dieses Feature verzichten und benötigen es auch nicht, da sie auf die volle 8-Kanal-Bandbreite des Controllers zurückgreifen können, der jetzt natürlich mehr NAND-Bausteine zur Verfügung hat und somit ungebremst agieren kann. Weitere Vorteile wenn auch eher theoretischer Natur ergeben sich im maximalen Schreibvolumen, dass für die 1 TB MX200 mit 360 TB und für die 250 GB MX200 mit lediglich 80 TB angegeben wurde. Überbewerten sollten man diese Zahlen trotzdem nicht, weil es entscheidend davon abhängig ist, wie und wo eine SSD genutzt wird.

Jetzt sind wir aber noch einmal sehr weit in den Technikbereich eingetaucht, kommen wir darum wieder auf die weniger subtilen Eckdaten unseres Reviews zurück. Ernsthafte Probleme konnten wir innerhalb unseres 14 Tage Testmarathons keine attestieren. Die Trim respektive Garbage Collection Algorythmen arbeiten sehr effektiv und gründlich. Der integrierte Temperatursensor zeigt verlässliche Daten an und einschlägige Tools wie beispielsweise Crystal DiskInfo sind in der Lage, entsprechend realistische Temperaturen auszulesen. Wie gut die Power-Loss Protection in Verbindung mit der RAIN-Technology und Stützkondensator ihren Dienst verrichten, haben wir nicht überprüft, einen akuten Stromausfall wollten wir dem ausgeliehenen Laufwerk und unseren Daten nicht zumuten. Die Verarbeitung der SSD bewegt sich fernab von jeglicher Kritik und eine hardwarebasierte 256-Bit AES-Verschlüsselung nach TCG Opal 2.0 und IEEE 1667 ohne Performanceverlust bietet sonst kaum ein Konkurrent in dieser Preisklasse.
Was die Ausstattung angeht, so hat Crucial schon zu Zeiten der MX100 nachgebessert, der Käufer erhält inzwischen eine etwas abgespeckte aber trotzdem sehr sinnvoll einsetzbare Version von True Image 2014. Außerdem bietet Crucial jetzt auch online deutlich mehr deutsche Anleitungen an. Dies ist ein ganz wichtiger Aspekt, denn ein Hersteller darf sich die Sicht auf die Anwender daheim nicht verstellen, dass sind in der Regel keine Profis, sondern sehr viele Anwender, die sich zum ersten Mal mit dem Thema SSD befassen und so etwas kann nicht nur, so etwas muss berücksichtigt werden.
Das neue Crucial Storage Executive SSD Tool erhält von uns allerdings keine Empfehlung, nicht nur weil über dieses Tool unter Windows kein abgesichertes Firmware Update möglich ist, sondern weil das Tool keine manuelle Trim Funktion bietet, die den Einsatz in Umgebungen sicherstellt, wo der Trim-Befehl nicht unterstützt wird. Die neue Version 3.20 des Tools bringt den sogenannten Momentum Cache mit, eine Einstellungsoption die in etwa mit dem Rapid Mode von Samsungs Magician Tool oder dem Plexturbo Modus des Plextor Tools vergleichbar wäre. Aber egal wie diese Benchmark-Beschleuniger heißen, in der Praxis bewirken sie so gut wie nichts, weil auch hier werden lediglich Teile des vorhandenen Arbeitsspeichers als vorgeschaltete flüchtige RAM Disk dargestellt. Mit anderen Worten: der praktische Nutzwert dieser Software tendiert gen Null.

Kommen wir zur Kernfrage: Hat die neue MX200 die Qualität für eine Preis-Leistungs-Referenz-SSD, kann sich also als kompetenter Nachfolger der MX100 etablieren ? Wir meinen ja, man sollte aber dazu wiederum grundsätzliches beachten, der technische Focus für eine SSD sollte keinesfalls auf synthetische Benchmarks begrenzt sein, die täglichen Workloads stellen die primäre Relevanz dar und da hat sicherlich jeder Anwender seine eigenen individuellen Prämissen. Das andere Problem wären die kontinuierlich fallenden Preise, die auch vor der Konkurrenz nicht Halt machen. Eine Samsung 850 Pro ist ein Muster an Zuverlässigkeit, bietet immerhin 10 Jahre Garantie und kostet als 256 GB Version auch nur noch 138 € (Retail Version). Eine Crucial MX100 ist derzeit noch verfügbar und Samsung hat mit der 850 EVO und den aktuell dafür notwendigen 100 € natürlich ein weiteres heißes Eisen im Feuer der 256 GB
Marktdominanz. Warum Crucial für die MX200 trotz klarer Marketingaussagen wie "„führenden Spezifikationen an allen Fronten“ und „neuen Standard für SSDs“ die Garantiezeit auf lediglich 3 Jahre beschränkt erscheint nicht nur uns als deutlicher Widerspruch, oder vertraut man der eigenen Werbung nicht ...?

Nachtrag: die neue MU02 Firmware kam für eine zeitnahe Integration in den Testablauf zu spät, aber zumindest ein paar kleinere Stichproben waren noch möglich, so dass wir eines noch hinzufügen können: gravierende Performance-Steigerungen konnten wir keine beobachten, insofern werden sich die Optimierungen der neuen Firmware vermutlich aufs Bugfixing beschränken, was Crucial auch immer darunter versteht.

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• sehr gute und hochwertige Verarbeitung
• sehr gute sequentielle Transferleistungen
• gute bis sehr gute 4K-Transferleistungen
• herausragende Zugriffszeiten
• sehr gute Trim-und Garbage Collection Implementierung
• 256-Bit AES Hardwareverschlüsselung ohne Performanceverlust möglich
• Temperaturüberwachungssensor mit Schutzschaltung
• Power-Loss Protection schützt die SSD vor kurzzeitigem Datenverlust
• RAIN-Technology bewahrt die Datenintegrität vor Kompromittierung
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf und Gewicht
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• Adapter auf 9,5mm Bauhöhe vorhanden, Acronis 2014 Software
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 97 €)

Minus:
• nur 3 Jahre Garantie
• Crucial Storage Executive-Tool noch nicht zu empfehlen



 




Fazit und Praxis-Erfahrungen Crucial BX100 250 GB:

Für unseren zweiten Test-Probanden fällt das Fazit deutlich zwiespältiger aus, was hauptsächlich an der Performance des Laufwerks abzulesen ist. Die schieren Werte ordnen das Laufwerk in eine gute durchschnittliche Kategorie ein, aber so richtig gerecht wird es der Sache nicht. Die Ausstattung ist äußerst spartanisch ausgefallen und es fehlen sehr viele technische Features einer MX100 oder MX200 SSD. Darüber hinaus hatten wir im Test ständig das unbestimmte Gefühl, das diese SSD ausgebremst wird, von den temporären Aussetzern bei hoher Schreib-und Leselast ganz zu schweigen. Unser Intel Z97 System kommt dafür ganz sicher nicht in Betracht, wohl aber der nicht besonders performante Silicon Motion SM2246EN Controller, der nur eine 4-Kanal Anbindung an die Flash-Bausteine ermöglicht und mit deren Verwaltung unter Last etwas überfordert erscheint.

In den 14 Tagen Test erwies sich die BX100 mit der neuen MU02 Firmware trotzdem als relativ zuverlässiger Partner. Wir haben die SSD sowohl mit einem Windows 7 Image, als auch mit Windows 8.1 und einer aktuellen Build der Windows 10 Preview gefüttert, was keine größeren Ausfälle bewirkte. Natürlich immer vorausgesetzt, das der AHCI Unterbau bereits vor der Windows Installation im BIOS aktiviert wurde. Dabei spielt es keine Rolle, ob eine frische Neuinstallation oder ein Kloning per Paragon 15 Suite das Mittel unserer Wahl war. Unterschiedliche Workloads quittierte das Laufwerk ohne Nebengeräusche und ohne irgend welche weiteren Problem-Symptome.

Warum wir das Crucial Storage Executive SSD Tool nicht empfehlen können, hatten wir bereits im Fazit zur MX200 begründet und natürlich ist es schade, das so wichtige Features wie Power-Loss Protection, die RAIN Technology oder auch die werksseitige Verschlüsselung fehlen. Das alles hat aber Auswirkungen auf den Preis und genau dies ist im Falle der BX100 SSD das primäre Hauptargument für potentielle Interessenten. 85 € für ein 250 GB Laufwerk sind nur schwer zu widerlegen, es sei denn, wir schauen uns bei Crucial selbst um, die MX100 kostet in dieser Kapazität um die 106 € und die MX200 ca. 97 €. Die technischen Vorzüge dieser Laufwerke im Vergleich zur BX100 SSD sind nicht zu revidieren, insofern wird es für die BX100 kein Spaziergang, sich am Markt zu etablieren, auch wenn sich Crucial genau dies deutlich auf die Fahnen geschrieben hat...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• gute und hochwertige Verarbeitung
• gute bis sehr gute sequentielle Transferleistungen
• befriedigende bis gute 4K-Transferleistungen
• sehr gute Zugriffszeiten
• befriedigende bis gute Trim-und Garbage Collection Implementierung
• Temperaturüberwachungssensor, Thermal-Throtteling
• Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf, Notebook-Kompatibilität
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• Adapter auf 9,5mm Bauhöhe vorhanden
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 84 €)

Minus:
• keine Power-Loss Protection und keine RAIN Technology
• gelegentliche Aussetzer unter hoher Last
• keine werksseitige Datenverschlüsselung
• Crucial Storage Executive-Tool noch nicht zu empfehlen
• magere Ausstattung
• nur 3 Jahre Garantie




Gesamtergebnisse unseres Reviews:

 

Die Crucial MX200 250 GB SSD erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

PC-Experience Award in Gold

 

Die Crucial BX100 250 GB SSD erhält den PC-Experience Technology Award in Bronze

 

PC-Experience Award in Bronze

 


 

Weiterführende Links:


Crucial

Händlernachweis Crucial MX200 250 GB

Händlernachweis Crucial BX100 250 GB

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de


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