Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, dieses Medium zu erstellen. Direkt aus dem gestarteten Programm gibt es jedoch keine Möglichkeit, das Boot-Medium zu erstellen, wir benötigen für diese Aktion Zusatzprogramme, entweder den BootMediaBuilder oder den RecoveryMediaBuilder. Beide Zusatztools stehen im Downloadverzeichnis des Paragon-Kontos bereit. Wir empfehlen, alle dort gelisteten Dateien herunterzuladen. Hilfreich sind dabei auch die Manuals, um bei Bedarf nachlesen zu können. Mit diesen beiden Tools lassen sich drei verschiedene Boot-Medien erstellen. Paragon spricht hier von einer Rettungsumgebung, welche die meisten Funktionen des Hauptprogramms unterstützt und somit einen nicht mehr startenden Computer "retten" kann. Natürlich lässt sich hiermit auch ein Image erstellen, was wir bevorzugen.
Zunächst setzen wir den BootMediaBuilder ein und erstellen uns damit eine WIN-PE-Rettungsumgebung. Da dieses Medium auf Windows basiert ist es notwendig, entweder WAIK (bis Windows 7) oder ADK (ab Windows 8) bei Microsoft herunterzuladen und zu installieren. Die Erstellung dieser Rettungsumgebung ist auf CD/DVD/BD, USB‐Stick oder als ISO‐Datei zur späteren Verwendung möglich. Wir entschieden uns für einen USB-Stick. Hierbei funktioniert das Vorhaben auf Sticks der Spezifikation 2.0 und 3.0. Lediglich der Bootvorgang funktioniert ausschließlich an einem USB 2.0 Port. Bitte bedenkt dabei, dass alle Daten auf dem Stick während der Erstellung gelöscht werden. Es ist eine Mindestgröße von 512 MB erforderlich.
Die Erstellung mit dem BootMediaBuilder:
Nach der Installation des Tools schließen wir zunächst einen USB-Stick direkt am Mainboard an und nicht an einem Hub, um eventuellen Störeinflüssen vorzubeugen. Wer keine Flatrate hat oder manuell die Internetverbindung herstellt, muss jetzt die Verbindung aufbauen, denn wir benötigen noch die genannten Dateien. Wir starten das Tool und folgen dem Assistenten. Nach der Begrüßung und dem Lesen der Erklärung geht es Weiter. Unsere Wahl fällt auf USB-Flashspeicher, Weiter. Im nächsten Fenster sehen wir einen vorgegebenen Speicherort für die noch zu ladenden Dateien des ADK (Windows 8.1). Damit das Tool während der Erstellung des Bootmediums diese Dateien auch findet, belassen wir es dabei und klicken auf ADK Tools herunterladen. Wir werden sofort richtig verlinkt und können die benötigten Dateien auswählen und Installieren.
An dieser Stelle der Hinweis, dass hierfür eine schnelle und stabile Internetleitung empfehlenswert ist. Es werden stattliche 1,5 GB heruntergeladen !
Die Installation läuft automatisch ab und es wird das nächste Fenster geöffnet. Hier haben wir die Möglichkeit, vorhandene Netzwerke einzubinden. In unserem Fall haben wir darauf verzichtet und die entsprechende Option gewählt. Weiter geht es und wir gelangen zur nächsten Option. Das Programm bietet die Option, zusätzliche Treiber einzubinden. Es werden lediglich .inf-Dateien berücksichtigt. Wer sich hierfür entscheidet, drückt auf Hinzufügen und wählt die entsprechenden Dateien aus. Wer darauf verzichtet, geht einfach Weiter. Da wir einen USB-Stick bereits eingesteckt haben, wird er uns im nächsten Fenster zur Auswahl angeboten. Wer noch keinen Stick angeschlossen hat, holt das jetzt nach und klickt auf Aktualisieren. Wir markieren den angebotenen Stick und machen Weiter. Der Operationsfortschritt wird uns angezeigt und nach einigen Augenblicken ist das erstellte Medium fertig und wir können den Vorgang Abschließen.
Der Stick ist erstellt und kann somit verwendet werden. Es gibt noch zwei weitere Varianten zur Erstellung des Rettungsmediums.
Die Erstellung mit dem RecoveryMediaBuilder:
Eine Einschränkung haben diese Varianten: Die Erstellung ist nur mit Windows 7 oder Windows 8/8.1 möglich. Der Grund hierfür ist das Vorhandensein des Windows Rettungs-Image winre.wim. Auf älteren Windows-Systemen gibt es dieses Image nicht und der RecoveryMediaBuilder bricht ab. Da wir ein Windows 8.1- System nutzen, können wir mit diesem Tool ebenfalls eine Rettungsumgebung erstellen. Der Unterschied zwischen den nun gebotenen Optionen besteht in einer Linux- oder Windowsversion. Die späteren Funktionen sind identisch, aber die Oberflächen unterscheiden sich erheblich. Wir zeigen am Beispiel der Linux-Version, wie es funktioniert. Der entscheidende Vorteil dieser Variante ist das nicht benötigte WAIK/ADK. Somit sind auch die User mit einer langsamen Internetleitung in der Lage, dieses Medium zu erstellen.
Nach der Installation des RecoveryMediaBuilder starten wir das Tool wie jedes andere Programm auch. Nach dem Lesen des Hinweises im Begrüßungsfenster gehen wir Weiter. Im Konfigurationsfenster setzen wir die Punkte an entsprechender Stelle. Wichtig: Bitte wählt das richtige Firmware-Interface (EFI oder BIOS) aus, damit das Tool die Daten findet. In unserem Fall ist es eine Installation auf BIOS-Basis. Als Betriebssystem für den Stick wählen wir dann Linux aus und gehen Weiter. Dann setzen wir einen Punkt bei der Option Wechseldatenträger und klicken den zuvor eingesteckten USB-Stick an. Das Warnfenster bestätigen wir mit Ja und klicken auf Weiter. Das Tool beginnt mit der Erstellung, am Ende erfolgt noch ein Klick auf Beenden. Schon halten wir einen Rettungsstick auf Linux-Basis in den Händen.
Die Schritte zur Erstellung des Mediums in der Windows-Version sind identisch, es entfällt lediglich die Auswahl zwischen UEFI und BIOS. In der Übersicht hier die Unterschiede der beiden Oberflächen:
Das Programm weist zwar derzeit noch einen gewaltigen Bug auf, dennoch ist uns die Erstellung aller drei Boot-Medien oder auch Rettungsumgebungen gelungen. Diese drei Möglichkeiten sind jedoch nur Windows 7 und Windows 8/8.1 Nutzern vorbehalten. Ab Windows Vista abwärts bestehen nur zwei Möglichkeiten zur Erstellung der Rettungsumgebung:
Entweder mittels WAIK die Version als WinPe oder ohne WAIK die Linux-Version. Die Programmfunktionen sind dabei gleich, lediglich die Bedienoberflächen und Handhabung unterscheiden sich. Wichtig ist, dass überhaupt ein Rettungsmedium erstellt werden kann und muss. Andernfalls nutzen uns die Sicherungen nichts, wenn wir ohne ein lauffähiges Windows keine Wiederherstellung durchführen können. Und nun die spannende Frage:
Werden UEFI-Systeme unterstützt?
Ja, werden sie ! Lediglich das Linux-Medium unterstützt kein UEFI. Beide WinPE-Medien sind zu dem neuen System vollständig kompatibel, im Boot-Menü des Mainboards ist ein entsprechender Eintrag gelistet.