Der RaiJintek Morpheus Nachrüstkühler im Detail:

 

Natürlich wollten wir in unserem Test auch herausarbeiten, was ein Nachrüstkühler aus so einer Grafikkarte noch herauskitzeln kann. Wobei für uns die Reduzierung der Temperaturen und der Geräuschkulisse im Vordergrund stand. RaiJintek will dies mit dem aktuellen Morpheus Kühler realisieren, der von der Form her einigen vergleichbaren und bereits vorhandenen Lösungen ähnelt, wobei sich die ähnlichekt tatsächlich nur auf die Optik beschränkt.
Der 524 Gramm schwere Grafikkarten Kühler (ohne Lüfter) verfügt über 129 Kühllamellen aus Aluminium in einem Abstand von 2 mm zueinander und erreicht als Kühlfläche ca. 3300 cm², der früher hoch gelobte Thermalright Shaman bietet diesbezüglich beispielsweise 3100cm². Dazu gesellen sich 6 Kupfer-Heatpipes a´6 mm Durchmesser und eine gekonnt aufgetragene Vernickelung, die dem ganzen Kupferkonsortium den entsprechenden Korrosionsschutz vermittelt. Auch sonst stellt sich die Verarbeitung sehr deutlich in den Focus des Betrachters, die Lamellen sind akkurat mit den Heatpipes verlötet worden, was deren Stabilität zusätzlich erhöht und die mit 2520 mm² immens große Kühlfläche ist hochgradig feinpoliert worden, ein Augenschmaus für jeden Hardware-Enthusiasten. Die Heatpipe-Spitzen unseres Testsamples haben aber scheinbar noch nicht den finalen Status erreicht, dort schimmert noch ein Hauch Kupfer durch. Dank einer Wandstärke von 0,4mm und der schon erwähnten Verlötung sind die Lamellen relativ resistent gegen Verbiegung, Grobmothorik ist an dieser Stelle aber trotzdem fehl am Platze.

 

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Der enge Lamellenabstand von 2mm ist für den reinen Passivbetrieb kontraproduktiv zu attestieren, da so die Wärmeaufnahme der nahestehenden Nachbar Lamellen negative thermische Auswirkungen erzeugen, dafür wurde der Kühler allerdings auch nicht konzipiert. Der Lamellenabstand reicht aber noch aus, um auch Lüftern mit etwas weniger Druck den schnellen Abtransport der vom Kühler aufgenommenen Abwärme zu ermöglichen. Der Kühlblock des RaiJintek Morpheus ist im Gegensatz zu vielen aktuellen Kühlern absolut eben und nicht konvex gefräst worden, diesbezüglich sind also kaum Probleme bei der Kontaktaufnahme mit der AMD-GPU zu erwarten.

 

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Das Gewicht des Morpheus Kühlers ohne die beiden möglichen 120mm Lüfter Lüfter liegt bei 524 Gramm, sicherlich nicht wenig, aber im Vergleich zum MK-26 von Prolimatech (590 Gramm) durchaus im üblichen Bereich, zumal beispielsweise der ATI Referenzkühler auch schon 563 Gramm (Sapphire Vapor-X: 684 Gramm) auf die Waage bringt.
Was versprechen wir uns von dem RaiJintek Morpheus Kühler ? werden sich bestimmt viele technik-interessierte Leser fragen...und die Antwort darauf wollen wir natürlich nicht schuldig bleiben: Die GPU auf einem niedrigen Niveau zu kühlen, ist kein Problem, das ermöglicht fast jeder bessere Nachrüstkühler. Die neuralgischen Hotspots der Radeon R9 Grafikkarten sind ganz klar die VRMs (Voltage Regulator Modules) zu deutsch Spannungswandler/Mosfets des GDDR5 Speichers, die Speicherbausteine und die VDDC Steuerung. Darüber hinaus befinden sich auf der Platine so einer High-End Grafikkarte weitere Zusatzchips und jede Mene Elkos, die zwar allesamt für hohe Belastungen ausgelegt wurden, dies aber nur bei einer adäquaten Kühlung abrufen können. Natürlich ermöglicht dies der Vapor-Kühler von Sapphire und die Kühlgrundplatte tut ihr übriges, zumal sie alle wichtigen Bereiche abdeckt und somit eine gute Wärmeableitung ermögicht. Ein weitere Zusatzkühler für die empfindlichen VRMs ist ebenfalls vorhanden. Das Problem ist dabei allerdings das die drei relativ kleinen Lüfter bestimmte Drehzahlen erreichen müssen, um ihre Kühlbereich entscheidend zu ventilieren, was in der Regel nur über eine dann störende Geräuschkulisse zu realisieren ist. Ohne Last läuft nur der mittlere Lüfter alleine und auf Sparflamme, so daß rechts und links viele wichtige Bereiche der Grafikkarte nicht mit Frischluft versorgt werden.
RaiJintek verfolgt hier einen anderen Ansatz, der Kühler als solcher überdeckt natürlich auch die gesamte Platine, er bietet aber auch einen freieren Zugang für die beiden möglichen 120mm Lüfter, die ihrerseits ihr Luftvolumen ungehindert auf die zu kühlenden Bereiche abgeben können, ohne dass sich gefährliche Hotspots bilden können. Darüber hinaus bietet RaiJintek eine Vielzahl von kleineren und größeren Zusatzkühlern auf, damit der Nachteil der fehlenden Grundplatte ausgeglichen wird. Leider paßt der VRM Zusatzkühler von RaiJintek nicht auf unsere Sapphire, vielleicht kann RaiJintek dies noch korrigieren, dadurch würde sich das Volumen der Wärmeabgabe noch zusätzlich vergrößern. Das Thema VRM-Kühlung sollte niemand unterschätzen, diese Spuelen könnten ohne Kühlung und Kühlkörper sehr schnell 120°C und mehr erreichen, was fast unweigerlich zu Abstürzen führt. Demzufolge ist ein großflächiger Zusatzkühler für diesen Bereich zwingend erforderlich. Was diese theoretischen Betrachtungen in der Praxis für Auswirkungen zeigen, könnt ihr Testkapitel studieren, jetzt geht es erst einmal um den Einbau der Kühlers...