Sapphire Grafikkarten Lieferumfang, Layout und Technik:

• Sapphire R9 290X Vapor-X OC 4GB in Full Retail Verpackung
• Sapphire Mini-Mauspad
• Sapphire Treiber-CD und Utilities (TRIXX Übertaktungssoftware)
• 2x 8-Pin zu 6-pin PCIe Adapter
• 1x HDMI 1.4a Kabel (180mm)
• Kurzanleitungen
• 1x Case Badge

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Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC


Die kryptischen AMD Bezeichnungen zu entwirren ist kein leichtes Unterfangen, noch schwieriger wird es, wenn es von den Herstellern dann auch noch viele verschiedene Versionen gibt, wie im Falle von Sapphire. Damit keine Mißverständnisse aufkommen, in unserem Test handelt es sich um die Sapphire R9 290X Vapor-X OC mit 4GB VRAM, also eine ab Werk bereits übertaktete R9 290X, die überdies mit einem überarbeiteten Kühler aus der bewährten Vapor-X Technik ausgestattet wurde. Diese Grafikkarte existiert auch noch mit 8 GB VRAM, aber deswegen einen Aufpreis von 200 € zu zahlen, erschien uns bei dem geringen technischen Mehrwert dann doch "etwas" überzogen. Auch wenn das üppige Paket viel verspricht, den meisten Platz darin beansprucht naturgemäß die Grafikkarte. Das Zubehör fällt nicht sonderlich üppig aus, nicht einmal eine kleine Crossfire-Brücke oder ein aktuelles Spiel wurde hinzugefügt, das konnte Sapphire auch schon besser. Immerhin kann der Käufer über das AMD Never-Settle-Programmzusätzliche Spiele ordern. Die Zubehörschachtel bietet darüber hinaus ein hochwertiges HDMI 1.4a Kabel, die Sapphire Treiber-CD und Utilities (Sapphire TRIXX Übertaktungssoftware), ein Mini Mauspad, 2x 8-Pin zu 6-pin PCIe Adapter, eine Kurzanleitung, ein Echtheits-Zertifikat, sowie ein Case Badge.

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Auch wenn die Sapphire R9 290X Vapor-X OC rein optisch beeindruckende Ausmasse suggeriert, die Karte sollte trotzdem nicht mehr als 2,5 Slots vom Mainboard an Platz beanspruchen. Das wäre auch beileibe nicht rekordverdächtig, es existieren soagr 4-Slot Konstruktionen. Die Höhe des Kühlers fällt mit 114mm im Gegensatz zur MSI GTX 780 Lightning mit ihren 128mm diesmal fast schon moderat aus, insofern sollte es auch keinerlei Kollisionsprobleme mit dem PC Gehäuse geben. Die Platine kommt auf 305mm (inklusive Kühler), das ist minimal länger als bei der vorherigen GTX 780 (295mm) von MSI. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass die Grafikkarte je nach Mainboard Layout den internen SATA-Ports sehr nahe kommen kann, unsere SATA-Kabel können wir in einem Sockel 1155 System nur aus den SATA-Ports entfernen oder einstecken, wenn die Grafikkarte ausgebaut ist. Auf unserem aktuellen Sockel 1150 Z97 System sieht die Sachlage schon wieder etwas anders aus, aber nicht weil mehr Platz vorhanden wäre, sondern weil MSI die SATA-Ports etwas weiter nach unten plaziert hat.
Die Sapphire verfügt zwar über drei Lüfter, der Kühler wurde aber der Platinenlänge von 305mm geschickt angepaßt, so dass er die Grafikkarte nicht entscheidend verlängert, auch nicht durch seine Stromanschluß-Ports, die sitzen nach oben ausgerichtet auf der Platine. Ob einem die Optik der Sapphire R9 290X Vapor-X OC zusagt, ist wie immer eine Frage des individuellen Geschmacks, eines kann man der Grafikkarte aber nicht absprechen: die wertige Haptik und die offensichtliche Verarbeitungsgüte. Die Platine besitzt auch auf der Rückseite eine massive Metallverstärkung, die von Sapphire zwar nicht als Zusatzkühler angepriesen wird, sie bewirkt aber eine zusätzliche Wärmeableitung und verstärkt zudem die Stabilität der Grafikkarte. Die Platine selbst besteht aus einem 10-Layer Design, es wurde also eine hochwertige 10-Schichten Platine verwendet, wie sie für Highend Grafikkarten mittlerweile als obligatorisch anzusehen ist.

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Das Gewicht von 1272 Gramm stellt den PCI-Slot vor keine größeren Belastungs-Probleme, die Befestigung dieses Schwergewichtes sollte aber sichergestellt sein, darum ist eine Verschraubung über beide Einbau-Slotblechnasen unbedingt anzuraten. Nicht genutzte Ports mit einer passenden Abdeckung zu schließen und somit vor Staub zu schützen, sollte von anderen Herstellern übernommen werden, diese Idee macht wirklich Sinn. Schade das Sapphire dies offensichtlich anders sieht. Die zwei 8-poligen Stromanschlüsse liegen wie erwähnt gut zugänglich oben auf der Grafikkarte, somit verlängern sie die Karte nicht noch zusätzlich und erleichtern auf diese Weise den Anschluß. Zweimal 8-Pole (bis maximal 375 Watt) sind zur Stromversorgung über das Netzteil leider notwendig, die Grafikkarte verbraucht unter Vollast an die 270 Watt und die sind nicht aus den PCI-E Slots abgreifbar, dort ist bei 75 Watt die obere Grenze erreicht. Der Vollständigkeithalber, im Idle Modus ohne nennenswerte Grafiklast nimmt die Sapphire nur 21,4 Watt aus der Steckdose respektive Netzteil.
Wer ein aktuelles Netzteil mit den passenden Steckverbindungen besitzt (bitte keinesfalls mit Adaptern arbeiten), sollte die beiden 8-pin Stromanschlüsse natürlich auch entsprechend verstöpseln, ansonsten hagelt es Piep-Kanonaden vom Mainboard. Ein aktuelles Netzteil mit entsprechenden Anschlüssen und moderner adäquater Technik ist Pflicht für diese Grafikkarte, lest dazu bitte unsere Empfehlungen im Verlauf des eigentlichen Testkapitels.
Anschlußtechnisch können wir das übliche für diese Preisklasse attestieren: 1x DisplayPort 1.2, 1x HDMI 1.4a, 2x DVI-D (Dual-Link) sind vorhanden, das Ganze über vergoldete und somit korrosionsgeschützte Ports mit einer maximalen Auflösung von 2560x1600 Pixel. Das auch die Sapphire R9 290X Vapor-X OC über keinen reinrassigen VGA-Port mehr verfügt, überrascht vermutlich niemanden. Dies ist aus technischer Hinsicht kausal nachvollziehbar, zumal ein VGA Port weder die Auflösung, noch die Darstellungs-Qualität aktueller Grafikkarten an hochwertige Monitore liefern kann. DisplayPort ist daneben angetreten, die ausgereizten Schnittstellen VGA und DVI abzulösen. Wobei das größte Manko dieser Schnittstelle zur Zeit sicherlich die wenig verfügbaren TFTs mit eben diesem Port darstellt, aber das wird sich definitiv schnell ändern. Während analoges VGA höchstens noch für den Anschluss von Notebooks an Beamer oder von PCs an billigen Monitoren eine Rolle spielt, ist DVI auf 1600 x 1200 bzw. 1920 x 1200 Bildpunkte begrenzt, heißt es in der Beschreibung für den Display Port.
Über den HDMI 1.4a Port können Dolby-Digital-, Dolby-Digital-Plus, Dolby-TrueHD-, DTS- sowie DTS-HD-Tonspuren von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD entsprechend ausgegeben werden. Alle Ports können gleichzeitig genutzt werden, eine wichtige Information für die entsprechenden Anwender. Mehrere Monitore können natürlich auch genutzt werden, diesbezüglich ist das Stichwort AMD Eyefinity 2.0 maßgebend. Zur weiteren Information verlinken wir an dieser Stelle auf die entsprechende AMD Informationsseite.

Das Zerlegen der Grafikkarte ist aufwendig und sollte für den unerfahrenen Anwender keine Option darstellen. Sapphire verwendet für die R9 290X Vapor-X OC ein Custom Layout. bei dem im Vergleich zur AMD Referenz einiges geändert wurde. Neben der bereits erwähnten 10-layer Platine erwarten den Schrauber nach dem Zerlegen der Karte neben den inzwischen üblichen Polymer-Aluminium-Kondensatoren eine ganze Batterie von Black-Diamond Spulen, die neben einer speziellen Deckelung mit Epoxidharz vergossen wurden, so daß die Spulen dieses Layouts normalerweise weder pfeifen, fiepen oder anders geartete Geräusche von sich geben, was sich in unserem Test auch bestätigt hat. Die SAPPHIRE R9 290 VAPOR-X ist mit einem Dual BIOS ausgestattet. So kann man mit einem einfachen Tastendruck zwischen Kompatibilität mit den neuesten UEFI-Systemen oder mit Altsystemen wechseln. Optimale Leistung erbringt die Karte bei einem Mainboard mit PCI-Express Gen3.0-Erweiterungssteckplätzen. Dank AMD CrossFire-Unterstützung können bei einem kompatiblen Mainboard wie gewohnt mehrere Karten parallel eingesetzt werden.

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Als GDDR5-Speicher kommen 16 Stück FBGA Chips von Hynix (H5GQ2H24AFR-R0C) zum Einsatz, unserer Meinung nach eine gute Wahl, da diese Speicherchips mit ihren 2,5 Gigahertz bei 1,35 Volt und 3,0 Gigahertz bei 1,50 Volt spezifizierten Herstellerdaten genau das bereitstellen, was die Übertakter für weitere Leistungssteigerungen benötigen.
Die Auswahl der einzelnen Komponenten darf ohne Übertreibung als hochwertig angsehen werden, neben den Feststoff Elkos und patentierten Black-Diamond Spulen, sowie der hochwertigen Platine kommt die Spannungsversorgung natürlich nicht zu kurz, denn die bereits ab Werk übertaktete Grafikkarte soll ja auch noch weitere Übertaktungen ermöglichen. Dafür zog Sapphire ebenfalls einige Register, die Spannungsversorgung der GPU wurde 10-phasig ausgelegt, der Speicher erhielt 2 Phasen und zwei Phasen kümmern sich um die Stromzufuhr: macht summa summarum eine 14-Phasen-PWM-Architektur. Wenn wir das mit dem Referenzdesign vergleichen (GPU: 5 Phasen, Speicher: 1 Phase, Stromzufuhr: 1 Phase) wird deutlich, das Sapphire hier keinen Rotstift angesetzt hat. Gesteuert wird dieses digitale Layout über einen Controller von International Rectifier (IR3567B).

Was die Kühlung angeht, so zieht Sapphire zwar keine optischen, aber dafür viele technischen Register, das Vapor-X Kühldesign und einer ganzen Armada von großflächigen Kühllamellen läßt die Hoffnung keimen, das die Kühlleistung auf einem hohen Niveau liegt und die Grafikkarte darum auch leise gekühlt werden könnte.
Realisiert wird die Kühlung im Detail über die bewährte Vapor-X Technologie von Sapphire. Sapphire war seinerzeit die erste Firma, die auf Vakuum-Dampf-Kammer -Technologie (Vapor Chamber Technology) basierte Kühler für ihre Grafikkarten setzte. Ursprünglich stammt diese Technik aus der Raumfahrt und konnte sich auch schon in der Kühlung von Highspeed Servern bewähren. Das Grundprinzip ähnelt der Heatpipe Technik, wobei das Ganze hier doch etwas komplexer aufgebaut wurde, auch wenn es ähnlich simpel klingt. Ein flüssiges Kühlmittel verdampft auf einer heißen Oberfläche. Der entstehende Dampf kondensiert auf einer kalten Oberfläche und die so erzeugte kühlere Flüssigkeit wird danach wiederum zur heißen Oberfläche geleitet. Dieser Kreislauf findet in einer Vakuum-Kammer statt und wird durch ein äußerst komplexes Schichtsystem kontrolliert. U
nterstützt wird dies durch insgesamt 5 Heatpipes mit 10mm, 8mm und 6mm Durchmesser. Dazu kommt eine massive Aluminium Platte zur Kühlung der Speicherbausteine und eine separate Kühlplatte (Aluminium) zur Kühlung der VRMs (Voltage Regulator Modules) zu deutsch: Spannungswandler/Mosfets des GDDR5 Speichers. Dieser Kühler hat neben einem schicken Schriftzug noch eine weitere optischen Leckerbissen zu bieten, er leuchtet während verschiedener Aggregatszuständen in verschiedenen Farben. Standardfarbe ist blau, dann folgt gelb bis hin zu rot, die aber erst ab 75°C zu sehen wäre.
Werden auf dem System bei aktivierter IFC (Intelligent Fan Control – intelligente Lüftersteuerung) weniger anspruchsvolle Anwendungen ausgeführt, beispielsweise 2D-Anwendungen oder Videos, läuft nur einer der drei Lüfter, was einen nahezu geräuschlosen Betrieb ermöglicht. Steigt bei anspruchsvolleren Anwendungen wie Spielen oder dem 3D-Rendering die GPU-Temperatur, laufen alle drei Lüfter, und zwar mit einer über das Temperaturprofil regulierten Geschwindigkeit. Für besonders anspruchsvolle Anwender oder begeisterte Spieler, die alle drei Lüfter permanent nutzen wollen, ist die Karte auf der Rückseite mit einem Schalter zum Deaktivieren der IFC ausgestattet. Das Drehzahlspektrum der Lüfter reicht dabei von 1435 U/min bis hin zu deutlich vernehmbaren 2695 U/min.
Die drei Axiallüfter (jeweils 85mm) können die Abwärme im Gegensatz zu Radiallüftern nur zu einem geringen Teil über die Lüftungsschlitze in der Slotblende aus dem PC-Gehäuse herausbefördern, eine sinnvoll armierte Gehäuse Be-und Entlüftung ist also Pflicht.