Enermax Triathlor 385 Watt Netzteil im Test

Einleitungsbild

Einleitung:

Die Modu82+ Netzteilserie Serie gehörte lange Zeit zu den meistverkauften Stromwandlern von Enermax, jetzt existiert endlich ein Nachfolger: die neue Triathlor Baureihe. Die Enermax Ingenieure legten dabei den Focus ihrer Arbeit erwartungsgemäß auf Langlebigkeit, Solidität, einen möglichst leisen Betrieb und die Optimierung der Effizienzwerte, ohne sich dabei den Blick auf die elektronische Sicherheit der Geräte zu verstellen. Das Enermax Triathlor 385 kann zwar "nur" mit einem 80+ Bronze Emblem aufwarten, erkauft sich dieses Marketing Zertifikat aber nicht mit effizienzpushenden Einsparungen in der Elektronik, wie wir es in der jüngsten Vergangenheit immer häufiger beobachten.
Klingt seriös oder? das dachten wir uns auch, darum orderten wir für unseren Test gleich zwei dieser vielversprechenden Netzteile und prüften sie auf ihre vollmundigen Marketingofferten. Wer an dieser Stelle ein weiteres 80+ Gold oder womöglich 80+ Platin Gerät erwartet hatte, sollte seine Tränen trocknen. Der effizienztechnische Unterschied ist so marginal, das sich der finanzielle Mehraufwand für den Kunden kaum lohnen würde. Insofern ist es verständlich, dass Enermax in der 300 bis 400 Watt Kategorie keine unnötigen Experimente startet, um dann im Endeffekt ein 80+ Gold Netzteil zu lancieren, das wie Blei im Regal liegt und keiner kauft, weil es schlicht zu teuer wäre. Und jetzt schauen wir uns an, was die neue Triathlor Netzteilserie in der Praxis leistet oder vielleicht auch nicht, dazu wünschen wir euch wieder viel Vergnügen...



 

Lieferumfang:
 
Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Verpackung-1 Verpackung-2 Verpackung-3

 

• Enermax Triathlor 385 Watt Netzteil in Retailverpackung
• Kaltgeräteanschlußkabel
• 2 Klettbänder
• 4 Schrauben
• Kurzanleitung (mehrsprachig)




Die technischen Daten:

• OEM: Enermax
• Gehäusematerial: Stahl
• Gesamtleistung: 385 Watt
• 100 Watt kombinierte Ausgangsleistung (+3,3 und +5 Volt)
• 384 Watt (32 Ampere) kombinierte Ausgangsleistung (+12 Volt)
• universeller Weitbereichseingang: 100-240 VAC für unterschiedliche Stromnetze •
maximale Belastbarkeit der einzelnen Strom-Schienen:
• +3,3 Volt: 20 A
• +5,0 Volt: 20 A
• +12 Volt V1: 20 A
• +12 Volt V2: 20 A
• -12 Volt: 0,5 A
• +5 Volt Standby: 2,5 A
• ATX Standard: 2.3
• Formfaktor EPS 12V: 2.92
• EMV-geschirmte Kabelstränge: ja
• Aktiv PFC (99%)
• Lüfter: 120mm T.B.Silence (Twister Gleitlager), SpeedGuard Steuerung
• Kabelmanagement: nein (nur in der Triathlor FC Baureihe)
• Gruppenregulierung: nein
• DC-to-DC Technik: ja
• LLC-Resonanzwandler: nein
• Polymer-Aluminium-Kondensatoren: teilweise (DC-to-DC VRMs)
• OCP (Over Current Protection) - Schutz vor Stromspitzen
• OTP (Over Temperature Protection) - Überhitzungsschutz
• OVP (Over Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• OPP (Over Power Protection) - Überlastungsschutz
• UVP AC (Under Voltage Protection) - Unterspannungsschutz
• UVP DC (Under Voltage Protection) - Überspannungsschutz
• SCP (Short Circuit Protection) - Schutz vor Kurzschlüssen
• SIP (Surge and Inrush Protection) - Schutz vor unvorhergesehenen Stromstößen
• Standard-PS/2-Abmessungen (B×H×T): (150×86×140mm)
• Gewicht: 1.517 Gramm (ohne Verpackung)
• bisherige Varianten: 300, 385, 450, 550 Watt
• aktueller Marktpreis: ca. 60 € (385 Watt)
• Zertifikate: 80+ Bronze
• Garantie: 3 Jahre




Verarbeitung und erster Eindruck:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Verpackung-4 Vorderansicht Heckansicht Draufsicht

Das kleine gut gesicherte Paket enthüllt auch ein "kleines" Netzteil, mit seinen 150×86×140mm bewegt es sich deutlich innerhalb der ATX-Norm und sollte auch kleine Tower oder auch HTPCs platztechnisch nicht überfordern. Als Zubehör finden wir neben dem Kaltgerätekabel und vier Schrauben immerhin zwei ausreichend lange Klettbänder und etwas Infomaterial, das aber keineswegs ein ordentliches Handbuch ersetzen kann. Eine ausreichend gepolsterte Verpackung ist insofern wichtig, als sie den gefürchtete DoA (Dead on Arrival) nach Möglichkeit verhindert.
Die Verarbeitung der Triathlor Außenhülle charakterisieren wir als auffällig unauffällig, kurzum: wenig spektakulär aber solide lackiert und darauf kommt es letztendlich an, die Schichtstärke der Pulver-Lackierung sollte ausreichen, um häßliche Kratzer beim Einbau zu minimieren. Dank der nativen Kabel (fest integriert) existieren natürlich keine Anschlußports für ein Kabelmanagement, die nicht selten das Netzteil-Gehäuse noch zusätzlich um einige mm verlängern. Die schützende Kabelmuffe für den Hauptkabelstrang ist nicht besonders attraktiv, erfüllt aber ihren Zweck: den Kabelstrang vor Beschädigungen durch das Netzteilgehäuse zu schützen. Gitterförmige Aussparungen an der Frontpartie minimieren wie gewohnt den Luftwiderstand der abzutransportierenden Abwärme aus dem Netzteil, was die Wirkung des Lüfters tatkräftig unterstützt, so soll es zumindest im Idealfall sein.
Das Lüftergitter entwickelt sich bei Enermax so langsam zum "Running Gag", auch beim Triathlor haben es die Ingenieure von Enermax nicht bewerkstelligt, das Lüftergitter versenkt oder plan zu integrieren, es steht 2,2mm über. Wer das Netzteil in einem aktuellen Lian Li/Lancool Gehäuse verbauen möchte, wird sehr oft mit den neuen Netzteilklammern konfrontiert, die auf Grund ihrer strammen Umklammerung das Gitter samt Emblem durchaus zerdrücken könnten, so man das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum verbauen möchte. Umgehen kann man das Problem im Falle des Enermax Netzteils versuchsweise dadurch, in dem man das Lüftergitter abschraubt ->dreht und wieder befestigt, so ragt das Gitter zwar minimal ins Netzteilinnere aber blockiert den Lüfter nicht. Vorsicht: das ist keine allgemein gültige Maßnahme, wir haben schon genug Netzteile erlebt, wo diese Maßnahme nicht griff, weil der Lüfter blockiert wurde ! Dies trifft auch auf das Triathlor 385W Netzteil zu, das Gitter zu drehen, wäre demnach also keine Lösung.

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Seitenansicht Daten-Aufkleber Gewicht Lueftergrill

Der Netzteil Korpus ist an den Seiten und auch hinten hermetisch geschlossen ausgeführt, und das macht Sinn, denn durch eventuelle Öffnungen kann im schlechtesten Fall zusätzlich noch warme Abluft aus dem Rechnerinneren eindringen. Das Gewicht liegt mit 1517 Gramm in etwa auch dem Niveau typischer Vertreter dieser Leistungsklasse, wobei das Gewicht natürlich absolut nichts über die Qualität des Inhalts aussagt.

Einbau-Tipps: Besitzer von Lian Li oder Lancool Gehäusen sollten wie schon erwähnt auf die mittlerweile zum Standardzubehör beförderte breite Netzteilhalteklammer verzichten und das Netzteil generell verschrauben. Nicht nur weil der Halter nach einiger Zeit unschöne Marken auf dem Netzteil hinterläßt und/oder das Lüftergitter zerdrücken kann, sondern vor allem weil der Halter einen nicht unerheblichen Teil des Gitters verdeckt und somit die nutzbare Fläche für den ansaugenden Lüfter einschränkt, sofern das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum verbaut wird. Nun könnte man einerseits das Netzteil in seiner "normalen" Position mit dem Lüfter nach unten einbauen. Dann kümmert sich das Netzteil im Grund nur um sich selbst und seine Kühlung, was sehr leise vonstatten gehen kann, da es weitestgehend vom Rest der heißen Komponenten abgeschottet arbeitet. Dank der variablen Bohrungen ist es aber auch möglich, das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum zu verbauen, beides besitzt Vor-und Nachteile. Da das Netzteil gen Innenraum nicht hermetisch abisoliert ist, gelangt ohnhin Abwärme aus dem Innenraum ins Netzteil, egal welche Einbaurichtung bevorzugt wird und unten positionierte heiße Soundkarten (bis 50°C) sind sicherlich dankbar für eine aktive Unterstützung. Außerdem saugt der Netzteillüfter dann nicht den ganzen Staub und Dreck unter eurem Gehäuse an, auch wenn ein Filter vorhanden ist. Der Netzteillüfter wird durch die Abwärme des Innenraums allerdings stärker beansprucht, was durchaus in einer erhöhten Geräuschkulisse resultieren kann. Der gerne gehörte Vorteil, das so das Netzteil auch die Grafikkarte unterstützt, weil es Abwärme von der Grafikkarte absaugt, ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Grafikkarte über einen Radiallüfter seine Abwärme selbst aus dem Gehäuse bläst, spielt die Einbauposition des Netzteils eh keine Rolle. Besitzt die Grafikkarte allerdings einen oder zwei Axiallüfter, die auf die Platine der Grafikkarte blasen, "gräbt" das Netzteil der Grafikkarte die angesaugte Luft ab, weil das Netzteil diese Luft ebenfalls ansaugt. Diese Fakten sollte man vor dem Einbau eines Netzteils kennen, damit die Komplettierung eures Rechners nicht im Thermo-Frust endet.

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Luefter-ohne-Grill Luefter-Detail-1 Lufter-Detail-2 Luefter-Prinzip

Enermax setzt seit einiger Zeit prinzipiell auf Lüfter mit dem hauseigenem Twister Lager und diesen Schritt können wir nur begrüßen, zumal sich diese Lüfter nicht nur in unseren bisherigen Lüfter Roundups glänzend in Szene setzen konnten, sondern weil sie dank dieser erstklassig austarierten Lagerungstechnik für Netzteile geradezu prädestiniert sind. Die dazu verfügbaren Werksdaten lauten wie folgt:

• OEM: Power Cooler
• Kennnummer: ED122512H-DD
• Lagerung: Twister Gleitlager
• Gewicht: 114g
• Beleuchtung: nein
• Abmessungen (mm): 120x120x25
• Lüfterblätter: 9 •
Betriebsspannung: 3,5 bis 13,8 Volt
• max. Lautheit: ca. 10 bis 31dBA
• MTBF: ca. 100.000 Stunden
• max. Volumentransport (CFM): 142,6m³/Std ( 83,9cfm)
• max. Geschwindigkeit: ca. 500 bis maximal 1800 U/min
• Stromaufnahme: 3,6 Watt (0,3A)
• Anschluß: 3-pin

Wir weisen an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass Power Cooler keine Fremdfirma im eigentlichen Sinn darstellt, sondern zur Enermax Technology Corporation gehört. Dieser sowohl temperatur als auch lastabhängige gesteuerte 120mm Lüfter aus der T.B.Silence Serie kam schon im
Enermax ErPro 80+ zum Einsatz, wenn auch in minimal modifizierter Version. Die Enermax SpeedGuard Lüftersteuerung regelt den Lüfter in einem Bereich von 500 bis 1800 U/Min. Das bedeutet in der Praxis, das der Lüfter bis etwa 50% Last mit exakt 500 U/Min rotiert und sich dann kontinuierlich bis zur maximalen Last steigert, wo er dann zwischen 1300 bis maximal 1800 U/min rotiert. Die maximale Drehzahl hängt davon ab, mit wieviel Abwärme das Netzteile aus dem System konfrontiert wird.
Auf eine Nachlaufsteuerung, die wir ohnehin für überflüssig erachten, wurde verzichtet. Das Prinzip des Lüftereinbaus hat sich
auch bei Enermax nicht grundlegend geändert, d.h. der Lüfter wurde so ins Netzteil integriert, das er ins Netzteil hineinbläst, so daß der Lüfter, falls er genügend kühle Luft ansaugen kann, die Netzteil Komponenten entsprechend ventiliert. Wird das Netzteil so verbaut, das es lediglich auf die warme Abluft
der System-Komonenten zurückgreifen kann, sprich mit dem Lüfter gen Innenraum, ist dieser Kühleffekt keinesfalls optimal, was nicht selten eine Drehzahlerhöhung des Lüfters zur Folge hat. Hier hilft nur eine ausreichende Frischluftzufuhr sprich Be-und Entlüftung im System durch geeignete Gehäuselüfter im PC-Gehäuse. Sitzt das Netzteil am Gehäuseboden mit einer Lüfterausrichtung in Richtung Fussboden, wird es nur rudimentär mit dieser erhitzten Abluft konfrontiert, was dem Netzteil-Belüftungs-Ideal schon sehr viel eher entspricht. Insofern wäre eine unnötig stromverbrauchende Nachlaufsteuerung des Lüfters auch überflüssig.




Die Verkabelung:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Verkabelung-1 Verkabelung-2 Verkabelung-3 Verkabelung-4

In den letzten beiden Jahren hat sich auf dem Sektor der Netzteilverkabelung einiges getan. Jenseits von "Effizienz" und "Lautstärke" wollen die Hersteller die Käufer vor allem mit einem "aufgeräumten" Kabelmanagement überzeugen: Kabelbäume verschwinden darum immer öfter zugunsten von Steckern. Der Anwender soll also nur noch die Kabel im Gehäuse unterbringen müssen, die er tatsächlich benötigt. Das schafft Platz im Gehäuse und sorgt obendrein für ein aufgeräumtes Innenleben. Die Techniker unter uns werden aber nicht zu unrecht anmerken, dass "mehr Steckverbinder" auch immer für mehr potenzielle Fehlerquellen sorgen. Zudem kosten Buchsen und Kabelverbindungen auch mehr als die trivial im Netzteil verlötete Kabelpeitschen. Andererseits ermöglichen Netzteile mit konsequentem Kabelmanagement aber auch eine effektivere und vor allem weniger fehlerträchtige Fertigung. Jede einzelne Ader muss bei der Herstellung schließlich von Hand ins richtige Loch auf der Platine gesteckt werden. Nach dem Verlöten kommt dann meist noch eine manuelle Inspektion hinzu. Diese Fehlerquelle in der Produktion erspart sich beispielsweise Seasonic inzwischen bei einigen Netzteilmodellen, in dem alle Kabel, also auch der Kabelbaum zum Mainboard, über Steckverbinder aus dem Netzteil herausgeführt werden. Durch diese physische Abkoppelung des Hauptkabelstrangs wird mehr Platinen-und Lötsicherheit erreicht, da weniger großvolumige Kaltlötstellen existieren, was wiederum mögliche Spannungsabfälle reduziert und Bruchstellen minimiert. Genau dies ist auch die Intention, die dahinter steckt, also durchaus kein optischer Voodoo, sondern technisches Kalkül.
Selbstverständlich spielt hier auch die Qualität der einzelnen Kabelstränge eine wesentliche Rolle, dem Einen sind die Kabelstränge nicht aufwendig genug gesleeved (ummantelt), darum legt man gern selbst Hand an und sleeved die Kabel mit den inzwischen kaum noch überschaubaren Angeboten in allen erdenkbaren Farbschattierungen aus diesem Bereich. Anderen Kunden sind die Werkskabel zu steif, deswegen bevorzugt diese Käuferkategorie lieber lange ungesleevte Kabel anstelle der eng gesleevten Kabelstänge eines Kabelmanagements. Wie die Hersteller es auch anlegen, irgend etwas findet sich immer als Kritikpunkt. Wir lassen diese müßige Diskussion mal beiseite und stellen davon unbenommen noch einmal zwei Fakten in den Raum:

1. zusätzliche Platinen und Anschlüsse stellen nicht nur einen deutlich höheren Fertigungsaufwand und zusätzlichen Kostenfaktor dar, sondern erhöhen auch u.U. das Risko von korrosionsbedingten Spannungsreduzierungen.

2. wenn viele Geräte versorgt werden müssen, werden dementsprechend viele Kabelstränge verlegt und damit geht der optisch/logistische Vorteil verloren.

Das wird keinen davon abhalten, auch weiterhin Kabelmanagement zu fordern, denn es ist trendy, sieht gut aus und suggeriert etwas wertiges gekauft zu haben. Insofern ist diese Diskussion auch mehr oder weniger müßig, weil sie entscheidend vom individuellen Geschmack geprägt ist.

Die Verkabelungsoptionen und Kabellängen des Enermax Triathlor 385Watt Netzteil gestalten sich wie folgt:
• 1x Kabelstrang (2x SATA, 2x PATA) Stromanschlüsse (50 bis 95cm lang, nativ)
• 1x Kabelstrang (2x SATA, 2x PATA, 1x FDD) Stromanschlüsse (50 bis 110cm lang, nativ)
• 1x PCI-Express 6+2-Pin Stromanschluß (56cm lang, nativ)
• 1x 8-Pin ATX12V/EPS12V (in 4+4 auftrennbar, 60cm lang, nativ)
• 1x 24-Pin Mainboard-Stromanschluß (20+4 auftrennbar, 55cm lang, nativ)

Enermax verzichtet zumindest beim Triathlor ohne FC Zusatz augenscheinlich auf ein Kabelmanagement. Das sehen wir auch nicht als Problem an, die Preise sollen ja überschaubar bleiben. Problematisch ist allerdings die Stecker respektive Kabelbestückung. be quiet implementiert an dieser Stelle für das Straight Power E9 400Watt immerhin 1x PCI-Express 6+2-pin sowie einen PCI-Express 6-pin Stromanschluß, darüber hinaus 5x S-ATA Anschlüsse. So eine Bestückung hätten wir uns auch für das Enermax Triathlor 385W gewünscht.
An der Länge der jeweiligen Kabelstränge gäbe es relativ wenig auszusetzen, die ist auch zwingend erforderlich, denn die Kabelwege verlängern sich, wenn das Netzteil möglicherweise im PC-Gehäuseboden verschraubt wird. Wer das Netzteil in sehr große Bigtower einbauen möchte, könnte trotzdem durchaus in die Verlegenheit kommen, den einen oder anderen Strang verlängern zu müssen.
Die vier 4-pin PATA Molex Stecker verfügen über eine sehr praktikable Herausziehhilfe und haben auch generell durchaus noch ihre Daseinsbrechtigung. Wenn jemand zwei Gehäuselüfter und seine Lüftersteuerung verkabeln muß, sind in der Regel die ersten drei Molex Stecker belegt. Kommt eine Wasserkühlung hinzu, erhöht sich der Bedarf noch weiter, ergo ist es unsererseits nicht einzusehen, warum einige Hersteller diese Stecker inzwischen rationalisieren. Ein Stromanschluß für Floppy-Laufwerke fehlt glücklicherweise nicht. Dabei sollte man berücksichtigen, das diese Stromstecker nicht nur für die vermeintlich antiquierten Floppy-Laufwerke Verwendung finden, auch aktuelle Highend Soundkarten (z.B. Asus Xonar) werden über diese physische Schnittstelle mit Strom versorgt. Die hohe Qualität der Kabelummantelungen wurde von Enermax beibehalten, die Schrumpfschläche wurden nicht zu dicht an den Steckern angebracht, so daß eine gewisse Grundflexibilität nach wie vor gegeben ist. Diese deklarieren wir ohnehin als hoch, da existieren auf dem Netzteil Markt möglicherweise optisch ansprechendere und engmaschigere Sleeves, die haben in der Regel aber auch den Nachteil einer geringen Flexibilität, was beim Verlegen der Kabel sehr schnell nerven kann.




Die Elektronik:

Bevor wir uns die verbaute Elektronik etwas detaillierter anschauen, möchten wir euch unseren Spezialartikel zu diesem Thema offerieren, damit wir dieses Review nicht mit Basics verstopfen:
Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik

In dem verlinkten Artikel erfahrt ihr auch alles zum Thema DC-to-DC, LLC-Resonanzwandler und auch das Thema Polymer-Aluminium-Kondensatoren findet dort eine entsprechende Berücksichtigung, so daß wir euch diese Schlenker hier ersparen:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Elektronik-1 Elektronik-1 Elektronik-2 Elektronik-3

Die Ähnlichkeiten im Vergelich zu den Vorgänger Netzteilen ist unverkennbar, auch die Platine basiert auf Epoxidharz + Papier, also die Qualitätsklasse FR3. Die ist immerhin schon frei von Phenolharz und dementsprechend auch frei von gesundheitsschädlichen Aldehyden. Unangenehm riechen kann diese verbesserte Mixtur anfangs trotzdem, was in unserem Test aber nicht der Fall war. Dazu noch ein paar Infos: FR4 und FR5 Platinen besitzen eine bessere Kriechstromfestigkeit und bessere Hochfrequenzeigenschaften, bleiben aber in der Regel den deutlich teureren Netzteilen vorbehalten. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend. Die Lötqualität können wir als befriedigend bis gut attestieren, in dieser Preisklasse beileibe kein Selbstläufer.
Wenig überraschend, auch Enermax setzt innerhalb der Triathlor Baureihe auf die aktuell sehr populäre und auch preistechnisch attraktive Half-Bridge-Topologie, die sich wie der Name vermuten läßt, von einer Fullbridge-Topologie unterscheidet. Der Begriff beschreibt die Anzahl an Mosfets (Metall-Oxid-Halbleiter-Feldeffekttransistor) die dafür verantwortlich zeichnen, hochfrequente Wechselspannung zu generieren. Diese Art der Spannung besitzt den besten Wirkungsgrad bei der Haupttransformation. Vereinfacht formuliert: Half Bridge bedeutet, dass zwei Mosfets zum Einsatz kommen, bei Full Bridge werden dementsprechend vier Mosfets verwendet.
Kommen wir jetzt etwas detaillierter zum Layout unseres Testobjekts: die AC-Eingangsfilterung beginnt in ihrer kausalen Abfolge kurz hinter dem Netzschalter mit vier Y-und einem X-Kondensator sowie einer fest verankerten Spule. Die dafür notwendige kleine Platine wird zusätzlich von einer kleinen Kupferplatte abgeschirmt. Ergänzt wird dies auf der Hauptplatine durch weitere Kondensatoren und einem Thermistor, der als thermischer Schutz zur Begrenzung des Einschaltstroms fungiert, wenn auch diesmal ohne Relaisschaltung. Interessant sind in dieser Region noch die Gleichrichterbrücke von Taitron (GBUJ8) mit eigenem relativ üppigem Kühlkörper, sowie die schön fixierte Spule des Primärstromkreises. Die Spulen verfügen zwar nicht über die sogenannten Spulenstrümpfe, die Schwingungen minimieren sollen, sind aber im Vergleich zu führeren Netzteil Serien von Enermax nicht mehr so lieblos und gelegentlich auch recht provisorisch verzurrt, sondern endlich gesockelt ausgelegt worden. Hier und dort sind einige Siliconkleckse zu sehen, die als Stabilisator für potentielle Wackelkandidaten dienen sollen.

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Elektronik-4 Elektronik-5 Elektronik-6

Der große schwarze primäre Kondensator stammt aus dem Hause Panasonic (UQ Serie), ist bis 85°C spezifiziert und verfügt über 220mF Kapazität, sowie 400 Volt Spannungsfestigkeit. Der Active PFC Bereich wird von einer STMicroelectronics Leistungsdiode (STTH8R06) dominiert. Für die Umsetzung der Half-Bridge-Topologie setzt Enermax auf zwei Mosfets von MagnaChip (P18N50C). Die PWM Steuerung übernimmt ein CM6800 Chip von ChampionMicro.
Der sekundäre Bereich des Triathlor Netzteils ist überwiegend von traditionellen Elkos aus den Fertigungsstätten von Nippon-Chemicon (KZE und KY Baureihen) geprägt. Die beiden Leistungstransistoren (Mosfets ersetzen hier die sonst üblichen Schottkeys) zur Generierung der 12Volt Schienen stammen von CET (CEP6056). Die VRMs zur Erzeugung der 3,3 und 5 Volt Schienen (DC-to-DC) thronen auf zwei weiteren Tochterplatine, umgeben von Feststoffkondensatoren und kleineren Spulen. Die Absicherung des Netzteil übernimmt einerseits der schon erwähnte CM6800 Chip von ChampionMicro, sowie ein Weltrend WT7527V Chip, der OCP, UVP und OVP überwacht und darüber hinaus auch das Power-Good Signal generiert. Über die Verarbeitung im Inneren des Netzteils gibt es ansonsten wenig auszusetzen, einzig die Positionierung der beiden DC-to-DC VRMs sind etwas unglücklich gewählt, zu nah an der Eingangsfilterung und zu nah am Netzteil Ausgangsbereich, wenn auch in beiden Richtungen recht gut abgeschirmt.




Der Test:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Testgeraete-1 Testgeraete-2 Testgeraete-3

Vor den eigentlichen Tests findet grundsätzlich eine erste Funktionskontrolle statt, um insbesondere auch den Power Good Wert zu ermitteln. Sollten sich hier bereits Probleme einstellen, wie z.B. ein nicht anlaufender Lüfter, oder ein zu hoher Power Good Wert, brechen wir den Test grundsätzlich ab und das Netzteil geht zurück zum Hersteller. Der Power Good Wert (PG) gibt übrigens den Zeitraum an, in dem Mainboard und Netzteil miteinander korrespondieren und alles für ok befinden. Teile des Mainboards werden ja über das Slave Power Supply permanent mit +5V versorgt. Diese liegen dann auf der grünen Leitung, die vom Board zum Netzteil führt, an. Durch drücken des Einschaltknopfes wird diese Spannung auf Null gezogen, das Netzteil startet. Sollte irgendwas nicht i.O. sein, bricht das Netzteil seine Versorgung ab und der Rechner würde resetten. Im Normalfall liegt der Power Good Wert zwischen 100 und 500ms, was auch beim Enermax Triathlor 385W Netzteil mit 288,3ms der Fall war.

An dieser Stelle nochmals der Verweis zu unserem Spezialartikel:

Technische Aspekte zur aktuellen Netzteiltechnik, Testprozedere und Testequipment

In dem Artikel steht auch sehr detailliert, womit wir seit Februar 2010 unsere Netzteile nach ATX-Norm testen, insofern ersparen wir euch und uns weitere Abschweifungen. Unser eigentlicher Testablauf gestaltet sich wie folgt:

1. 15 Minuten warmlaufen bei 50% Last
2. Das Vorbereiten der jeweiligen Testabläufe für die Bereiche 5%, 10%, 20%, 50%, 80%, 100% und 110% Last, die dann über die Chroma Racks oder FAST FA-828 initiiert werden. In jedem Fall werden programmierte AC Lasten verwendet (230Volt, 50Hz).
3. Während dieser 7 Abschnitte werden parallel dazu die Spannungsstabilität, Ripple&Noise Werte über das Tektronix TPS 2014 Oszilloskop und FAST FA-828 ATE aufgezeichnet und hinterher ausgewertet (Peak-to-Peak Werte, 20MHZ Bandbreite)
4. Die Temperaturwerte werden dabei über das Yokugawa Temperaturmessgerät mit vier verschiedenen Sensoren ermittelt und ständig kontrolliert und zwar an den Hotspot-Bereichen des Netzteils.
5. PFC messen wir über die FAST FA-828 ATE und das Seasonic Power Angel.
6. Die Lautheit des Lüfters wird ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Eventuelle Lager- oder andere Störgeräusche werden dabei ebenfalls berücksichtigt
7. Die Effizienz im 230Volt Netz ergibt sich aus dem Input der elektronischen Lasterzeuger und dem Output an den Netzteilausgängen, die auf einer speziell angefertigten Anschlußlatine von Enhance gesteckt sind (mit 10uF und 0.1uF Glättungskondensatoren)
8. Der Standby Verbrauch (S5, ausgeschalteter Rechner) wird nach dem Abschluß der Leistungstests gemessen
9. Um die Lautheit des Lüfters zu messen, Inkompatibilitäten und eventuelle Störgeräusche durch Spulen und Wandler im Bereich Netzteil und Mainboard auszuschließen, wird das Netzteil abschließend in unseren Redaktionsrechnernverbaut und in Betrieb genommen. 14 weitere Tage Praxistest folgen, wo wir verschiedene Lastzustände simulieren. Wir sind in der Lage, über unsere Rechner bis zu 1200 Watt über Vollast abzurufen
10. In diesem Praxistest werden auch noch einmal die Temperaturen des eingebauten Netzteils überprüft und in unserer Resultatstabelle zusätzlich eingepflegt.
11. Die Messdaten für die Stützzeit, Power-Good und den Standby-Verbrauch werden separat ausgegeben und nicht in unserer Haupttabelle abgebildet.

Die ATX V2.03 Spezifikation lässt folgende Grenzwerte zu :

Die Ripple&Noise (Restwelligkeit und Rauschen) ATX 2.03 Vorgaben für 10 HZ bis 20MHZ sehen folgendermaßen aus:
• 3,3Volt Schiene: maximal 50mV
• 5Volt Schiene: maximal 50mV
• 12Volt Schiene: maximal 120mV

Mess-Resultate

Für die Technik-Freaks unter unseren Lesern noch ein paar Hinweise, wann die wichtigsten Schutzschaltungen ansprechen:


OCP (Schutz vor Stromspitzen):
• 3,3 Volt Schiene: OCP schaltet bei mehr als 32 Ampere Belastung ab
• 5 Volt Schiene: OCP schaltet bei mehr als 38 Ampere Belastung ab
• 12 Volt V1 Schiene: OCP schaltet bei mehr als 36 Ampere Belastung ab
• 12 Volt V2 Schiene: OCP schaltet bei mehr als 35 Ampere Belastung ab

OVP (Überspannungsschutz):
• 3,3 Volt Schiene: OVP schaltet bei mehr als 4,33 Volt Spannung ab
• 5 Volt Schiene: OVP schaltet bei mehr als 6,49 Volt Spannung ab
• 12 Volt V1 Schiene: OVP schaltet bei mehr als 14,23 Volt Spannung ab
• 12 Volt V2 Schiene: OVP schaltet bei mehr als 14,27 Volt Spannung ab

• Die Stützzeit lag auf allen Schienen deutlich über den geforderten 17ms: 12Volt= 20,31ms, 5Volt=27,16ms, 3,3Volt=22,04ms. Diesbezüglich gibt es also ebenfalls keinen Anlass zur Kritik.

• Die Unterdrückung der Restwelligkeit liegt beim Enermax Triathlor offenkundig auf dem sehr positiven Niveau unserer letzten Enermax Test, das verbuchen wir darum eindeutig auf der Haben Seite.

• Die Spannungsregulierung ordenen wir als gut bis sehr gut ein, die aktuellen High End Netzteile von Enermax bieten diesbezüglich noch etwas mehr Feinschliff, das ändert aber nichts an dem guten Resultat unserer beiden Triathlor Boliden.

• Natürlich haben wir auch einen Crossloading-Test durchgeführt, in diesem Fall sah der so aus, das wir bei 100% Systemlast zusätzlich 4 bis 6 Ampere über die +3,3 Volt Leitung abgerufen haben. Das Gleiche haben wir über die +5 Volt Schiene wiederholt, auch hier zeigte sich das Netzteil stabilitätstechnisch unbeeindruckt. Ein Extremtest mit 8 Ampere, sowohl über die 3,3 Volt als auch über die 5 Volt Schiene gleichzeitig, änderte an der Situation nichts. Überbewerten sollte man unser Experiment aber trotzdem nicht, weil so etwas in der Praxis einerseits kaum nachzustellen sein wird und andererseits auch daheim ohne überwachende Messgeräte keinesfalls zu empfehlen wäre.

• Was die Effizienz angeht, so rangiert das Enermax Triathlor 385W innerhalb der von 80+.org ernannten 80+ Bronze-Parameter (81% bei 20% Last, 85% bei 50% Last, 81% bei 100%Last) bei 230 V Eingangsspannung, mit Tendenz zu 80+ Silber. Man kann das nun bewerten wir man möchte, es ändert aber nichts daran, das diese Wertetabellen kein Gütesiegel darstellen und als Qualitätsmaßstab für ein Netzteil bestenfalls rudimentär taugen. Wir haben es oft genug erlebt, das Hersteller alles daran setzen, die erforderlichen Zertifikatswerte zu erreichen und dann andere wichtige Aspekte vernachlässigen wie z.B. die Minimierung der Restwelligkeit und/oder die Vernachlässigung der Störimunität und Spannungstoleranzwerte. Nicht selten werden auch Schutzschaltungen weggelassen, extrem verkürzte Kabelstränge verwendet, oder effizienz-komplizierende Bauteile entfernt, um die Resultate zusätzlich zu pushen. Dass diese golden Samples dann oftmals gar nicht beim Verbraucher ankommen, sondern statt dessen kostenreduzierte abgespeckte Varianten, ist leider durchaus keine Ausnahme.

• Kommen wir zur Effizienz der 5VSB Schiene, die laut ATX Spezifikation mindestens 50% bei 100mA Last, mindestens 60% bei 250mA und mindestens 70% bei 1A Last betragen soll. Auch hier erreichte unser Netzteil ansehnliche Resultate mit seinen 57,6%, 64,9% und 70,3% Effizienz.

Störgeräusche abseits unseres Crossload-Tests konnten wir an der Teststation keine aufspüren. Damit haben wir uns aber nicht zufrieden gegeben, sondern beide Netzteile turnusgemäß auch in unsere Redaktionsrechner verbaut, um dort deren Zusammenwirken mit aktuellen Intel-Systemen zu verifizieren. Hier ergaben sich ab 80% Last leichte Surrgeräusche, die aber überhaupt nur hörbar waren, wenn alle aktiven Lüfter im System kurzzeitig deaktiviert wurden, was beileibe keinem realen Praxisverhalten entspricht. Sollten sich derartige Probleme äußern, hilft zur Zeit scheinbar nur das Abschalten der Energiesparoptionen im Bios (C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations deaktivieren). Darüber hinaus sollten auch die Windows Energiesparmaßnahmen abgestellt werden. Wobei anzumerken wäre, das diese Geräusche sich in der Regel im Bereich von 15-khz bemerkbar machen und dementsprechend auch nicht von jedem gehört werden können! Sollte über die genannten Einstell-Optionen keine Besserung erreicht werden und sind andere Geräte wie Mainboard und/oder Grafikkarte als Störquellen ausgeschlossen worden (ganz wichtig !), sollte der Kunde nicht vor einer entsprechenden RMA beim Netzteil Hersteller zurückgeschrecken.

• Schlußendlich werfen wir noch einen Blick auf den Standby-Verbrauch im ausgeschalteten Zustand (S5), der sich auf 0,21 Watt belief, damit liegt das Netzteil deutlich innerhalb der geforderten ErP Lot 6 ready Verordnung (< 1W im Standby-Betrieb). Wir können es aber gar nicht oft genug betonen: dieser spezielle Sparmechanismus greift erst dann, wenn im BIOS des jeweiligen Mainboards auch die entsprechende Funktion (ErP ready) aktiviert wurde, ansonsten ist dieses Feature ein Papiertiger und nichts als eine Marketing Luftblase.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition: Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet. Um vergleichen zu können, haben wir aber ab sofort die entsprechenden Sone Werte mit angegeben.

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen !



 

Fazit und Praxiserfahrungen:

Wie nicht anders zu erwarten hat Enermax für die Triathlor Netzteilserie auf Experimente verzichtet und seinen Focus ganz klar auf Solidität und Langlebigkeit ausgerichtet. Das mag die Effizienz Freaks enttäuschen und das 80+ Bronze Emblem besitzt möglicherweise nicht die optische Anziehungskraft eines 80+ Gold Emblems. Schlußendlich empfinden wir diese Entscheidung aber als durchaus nachvollziehbar und richtig, zumal die Effizienz nahezu 80+ Silber Werte erreicht und damit der Unterschied in den einzelnen 80+ Gold Bewertungstabellen kaum mehr als 3 Prozentpunkte beträgt, die sich die Hersteller zudem teuer bezahlen lassen, so dass eine solche Investition in unseren Augen absolut unrentabel erscheint.
Aber spielt das alles überhaupt eine tragende Rolle? wir meinen nein, viel wichtiger als ein Marketingsymbol ohne Mehrwert ist der Garant für die Dauerhaltbarkeit eines Gerätes und genau hier Enermax durch eine geschickte Komponentenwahl und die Implementierung aller wichtigen Schutzschaltungen die entsprechende Vorsorge getroffen. Unterstrichen wird dies durch unsere Testergebnisse, die dem Triathlor Netzteil einerseits eine erstklassige Spannungsstabilität bescheinigen und andererseits in nahezu allen anderen Teilbereichen Spitzenwerte attestieren. Dies gilt auch einmal mehr für die Unterdrückung der Restwelligkeit, die zwar in der Spitze nicht mit dem Seasonic G-360 konkurrieren kann, ansonsten aber keinen Vergleich zu scheuen braucht. Auch die Resultate im Crossload Test zeigen keine negativen Ausrutscher, sowie die Beurteilung der elektronischen Störgeräuche, wo das Enermax dem Seasonic G-360 eindeutig vorzuziehen wäre.
Da wir diese Netzteile auch gerne an ihre Leistungsgrenzen heranführen, haben wir auch in diesem Fall ein kleines Experiment gewagt: dazu komplettierten wir abermals folgenden Rechner: Intel Core i7-2600K mit Thermalright Macho Kühler, EVGA GTX 660 TI Grafikkarte, 16GB Arbeitsspeicher, separate Creative XFI Soundkarte, Samsung 830 256GB SSD und eine schnelle 2TB Festplatte sowie zwei 140mm Gehäuselüfter von Noiseblocker. Das System mußte sich einige Stunden mit Battlefield 3 auseinander setzen und darüber hinaus eine halbe Stunde Furmark ertragen. Fazit: auch das Enermax Triathlor 385W kann so ein System problemlos versorgen, leider fehlt dafür eine angemessene Steckerbestückung, die Grafikkarte mangels Anschluß über einen Adapter zu versorgen, ist keine sehr glückliche Lösung. be quiet liefert für das Straight Power E9 400Watt Netzteil zwei entsprechende PCI-Stecker, das sollte auch für Enermax möglich sein. Obwohl die Intention dahinter natürlich völlig klar ist, man möchte in so einem Fall lieber das Triathlor mit 450 Watt verkaufen...
Wollen wir nochmals über das überstehende Lüftergitter diskutieren? ich denke Enermax konnte diese Zeilen schon oft genug lesen, allein es fehlt die Umsetzung und so langsam beschleicht uns das Gefühl, dass Enermax dieses Thema lieber aussitzt, hoffentlich wird wenigstens mal der Stuhl gewechselt. Was die Lautstärke angeht, so ist Enermax etwas über das Ziel hinausgeschossen, der Lüfter mit Twister Lagerung agiert zwar deutlich angenehmer als sein Seasonic G-360 Pendant und stört darum auch aus dem System heraus nicht über die maßen. Er könnte trotzdem langsamer laufen, 1700 bis 1800 U/min im oberen Lastbereich sind nicht nötig, um das Netzteil adäquat zu kühlen, diesbezüglich sollten 1100 bis 1200 U/min durchaus vertretbar sein, ohne die Netzteil Sicherheit zu gefährden. Wer zu Weihnachten noch ein grundsolides Netzteil sucht, das darüber hinaus allen aktuellen Ansprüchen genügt, sollte sich Enermax Triathlor (egal in welcher Leistungsklasse) auf dem Wunschzettel notieren, wir können es ohne Bedenken uneingeschränkt empfehlen. Sollten sich dennoch Fragen ergeben, so könnt ihr uns gerne im PC-Experience Forum ansprechen...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten unseres Tests in einer kurzen Zusammenfassung:

Plus:
• gute bis sehr gute Verarbeitung
• hochwertige, robuste Lackierung
• befriedigende bis gute Lötqualität
• gute bis sehr gute Effizienz in fast allen Lastbereichen
• sehr niedrige Spannungstoleranzwerte
• exzellente Spannungsstabilität
• gute bis sehr gute Stützzeiten auf allen Spannungsschienen
• makelloser Crossload Test
• sehr gute Ripple and Noise Werte
• befriedigende Leistungsreserven (bis maximal 461 Watt)
• korrekt ansprechende umfangreiche Schutzschaltungen
• gute bis sehr gute active PFC-Werte
• sehr gute Filterungsmechanismen
• wenig Störgeräusche durch die Netzteilelektronik
• sehr effektive Kabelabschirmungen und Isolierungen
• ausreichend lange Kabelstränge
• sehr hochwertige Bauteile
• noch ausreichendes Ausstattungspaket
• gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 60 €)
• kompetenter stets erreichbarer Support
• Garantiezeit: 3 Jahre

Minus:
• Lüfter unter Vollast etwas zu laut
• Lüftergitter steht 2,2mm über
• Effizienz bei niedriger Last könnte höher sein
• Verkabelung, Steckerbestückung verbesserungsbedürftig




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Enermax Triathlor 385W Netzteil erhält den PC-Experience Technology Award in Gold


Weiterführende Links:


Enermax

Händlernachweis

Wir bedanken uns bei Enermax Deutschland sehr herzlich für die Bereitstellung der Testexemplare

euer PC-Experience.de Team

Cerberus