Fazit und Praxiserfahrungen:

Wie nicht anders zu erwarten hat Enermax für die Triathlor Netzteilserie auf Experimente verzichtet und seinen Focus ganz klar auf Solidität und Langlebigkeit ausgerichtet. Das mag die Effizienz Freaks enttäuschen und das 80+ Bronze Emblem besitzt möglicherweise nicht die optische Anziehungskraft eines 80+ Gold Emblems. Schlußendlich empfinden wir diese Entscheidung aber als durchaus nachvollziehbar und richtig, zumal die Effizienz nahezu 80+ Silber Werte erreicht und damit der Unterschied in den einzelnen 80+ Gold Bewertungstabellen kaum mehr als 3 Prozentpunkte beträgt, die sich die Hersteller zudem teuer bezahlen lassen, so dass eine solche Investition in unseren Augen absolut unrentabel erscheint.
Aber spielt das alles überhaupt eine tragende Rolle? wir meinen nein, viel wichtiger als ein Marketingsymbol ohne Mehrwert ist der Garant für die Dauerhaltbarkeit eines Gerätes und genau hier Enermax durch eine geschickte Komponentenwahl und die Implementierung aller wichtigen Schutzschaltungen die entsprechende Vorsorge getroffen. Unterstrichen wird dies durch unsere Testergebnisse, die dem Triathlor Netzteil einerseits eine erstklassige Spannungsstabilität bescheinigen und andererseits in nahezu allen anderen Teilbereichen Spitzenwerte attestieren. Dies gilt auch einmal mehr für die Unterdrückung der Restwelligkeit, die zwar in der Spitze nicht mit dem Seasonic G-360 konkurrieren kann, ansonsten aber keinen Vergleich zu scheuen braucht. Auch die Resultate im Crossload Test zeigen keine negativen Ausrutscher, sowie die Beurteilung der elektronischen Störgeräuche, wo das Enermax dem Seasonic G-360 eindeutig vorzuziehen wäre.
Da wir diese Netzteile auch gerne an ihre Leistungsgrenzen heranführen, haben wir auch in diesem Fall ein kleines Experiment gewagt: dazu komplettierten wir abermals folgenden Rechner: Intel Core i7-2600K mit Thermalright Macho Kühler, EVGA GTX 660 TI Grafikkarte, 16GB Arbeitsspeicher, separate Creative XFI Soundkarte, Samsung 830 256GB SSD und eine schnelle 2TB Festplatte sowie zwei 140mm Gehäuselüfter von Noiseblocker. Das System mußte sich einige Stunden mit Battlefield 3 auseinander setzen und darüber hinaus eine halbe Stunde Furmark ertragen. Fazit: auch das Enermax Triathlor 385W kann so ein System problemlos versorgen, leider fehlt dafür eine angemessene Steckerbestückung, die Grafikkarte mangels Anschluß über einen Adapter zu versorgen, ist keine sehr glückliche Lösung. be quiet liefert für das Straight Power E9 400Watt Netzteil zwei entsprechende PCI-Stecker, das sollte auch für Enermax möglich sein. Obwohl die Intention dahinter natürlich völlig klar ist, man möchte in so einem Fall lieber das Triathlor mit 450 Watt verkaufen...
Wollen wir nochmals über das überstehende Lüftergitter diskutieren? ich denke Enermax konnte diese Zeilen schon oft genug lesen, allein es fehlt die Umsetzung und so langsam beschleicht uns das Gefühl, dass Enermax dieses Thema lieber aussitzt, hoffentlich wird wenigstens mal der Stuhl gewechselt. Was die Lautstärke angeht, so ist Enermax etwas über das Ziel hinausgeschossen, der Lüfter mit Twister Lagerung agiert zwar deutlich angenehmer als sein Seasonic G-360 Pendant und stört darum auch aus dem System heraus nicht über die maßen. Er könnte trotzdem langsamer laufen, 1700 bis 1800 U/min im oberen Lastbereich sind nicht nötig, um das Netzteil adäquat zu kühlen, diesbezüglich sollten 1100 bis 1200 U/min durchaus vertretbar sein, ohne die Netzteil Sicherheit zu gefährden. Wer zu Weihnachten noch ein grundsolides Netzteil sucht, das darüber hinaus allen aktuellen Ansprüchen genügt, sollte sich Enermax Triathlor (egal in welcher Leistungsklasse) auf dem Wunschzettel notieren, wir können es ohne Bedenken uneingeschränkt empfehlen. Sollten sich dennoch Fragen ergeben, so könnt ihr uns gerne im PC-Experience Forum ansprechen...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten unseres Tests in einer kurzen Zusammenfassung:

Plus:
• gute bis sehr gute Verarbeitung
• hochwertige, robuste Lackierung
• befriedigende bis gute Lötqualität
• gute bis sehr gute Effizienz in fast allen Lastbereichen
• sehr niedrige Spannungstoleranzwerte
• exzellente Spannungsstabilität
• gute bis sehr gute Stützzeiten auf allen Spannungsschienen
• makelloser Crossload Test
• sehr gute Ripple and Noise Werte
• befriedigende Leistungsreserven (bis maximal 461 Watt)
• korrekt ansprechende umfangreiche Schutzschaltungen
• gute bis sehr gute active PFC-Werte
• sehr gute Filterungsmechanismen
• wenig Störgeräusche durch die Netzteilelektronik
• sehr effektive Kabelabschirmungen und Isolierungen
• ausreichend lange Kabelstränge
• sehr hochwertige Bauteile
• noch ausreichendes Ausstattungspaket
• gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 60 €)
• kompetenter stets erreichbarer Support
• Garantiezeit: 3 Jahre

Minus:
• Lüfter unter Vollast etwas zu laut
• Lüftergitter steht 2,2mm über
• Effizienz bei niedriger Last könnte höher sein
• Verkabelung, Steckerbestückung verbesserungsbedürftig




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Enermax Triathlor 385W Netzteil erhält den PC-Experience Technology Award in Gold


Weiterführende Links:


Enermax

Händlernachweis

Wir bedanken uns bei Enermax Deutschland sehr herzlich für die Bereitstellung der Testexemplare

euer PC-Experience.de Team

Cerberus