1. Webcam friert nach dem Anniversary Update ein
Millionen Webcams frieren beim Chaten nach dem Anniversary Update ein. Der Grund hierfür sind geänderte Verfahren beim Zugriff von Windows 10 Apps auf die Webcam. Um einige Performance-Probleme zu vermeiden, hat Microsoft zwei
Codierungen - MJPEG und H.264 - deaktiviert und erlaubt nur noch die YUY2 Video-Komprimierung. Scheinbar ging der Schuss nach hinten los. Microsoft hat das Problem erkannt, ein Fix soll aber erst im September veröffentlicht werden. Rafael Rivera von Thurrott.com hat eine Zwischenlösung herausgefunden, um das Problem durch einen kleinen Eingriff in die Registry zu beheben. Dazu gehen wir wie folgt vor:
Abhilfe:
1. wir starten den Ausführen-Dialog mit der Tastenkombination Windows-Taste und R, in die Eingabezeile geben wir regedit ein, OK. Anschließend bestätigen wir die Sicherheitsabfrage mit Ja
2. im Editor navigieren wir im linken Teilfenster zum Pfad HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\WOW6432Node\Microsoft\Windows Media Foundation\Platform
3. nach einem Klick im linken Teilfenster auf den Schlüssel Platform klicken wir im rechten Teilfenster mit der rechten Maustaste auf eine freie Stelle
4. es geht weiter mit einem Klick auf Neu - DWORD-Wert (32-Bit)
5. als Bezeichnung tragen wir EnableFrameServerMode ein
6. Doppelklick auf den neuen Eintrag, als Wert vergeben wir 0 (Null)
7. Editor schließen
8. Neustart des PC
Dadurch stehen die Chancen gut, dass die Webcam wieder mit den genannten Codierungen zusammenarbeitet. Leider klappt das nicht mit jedem Gerät. Dann hilft nur noch der Rückschritt zur vorigen Windows 10-Version und die Hoffnung, dass Microsoft im September einen Patch veröffentlicht.
Empfehlung:
Nach Veröffentlichung des besagten Patch sollte diese Änderung in der Registry rückgängig gemacht werden. Dazu genügt es, den eben erzeugten Eintrag zu löschen und den PC neu zu starten.
2. System friert nach dem Update während der Arbeit ein
Das passiert auf Systemen mit der Kombination SSD und HDD. Aber nur dann, wenn Anwendungen und Apps nicht auf der System-SSD sondern der HDD installiert sind. Auch auf neueren Computern mit einer Hybrid-Disk (SSHD) tritt dieser Fehler nach dem Update auf die Version 1607 auf. Microsoft empfiehlt zunächst den Rückschritt zur Version 1511, bis eine aktualisierte Version des Updates bereitgestellt wird. Das Problem wird bereits analysiert.
Abhilfe Methode 1: Wenn der Rechner noch startet, im Anmeldebildschirm die Umschalt-Taste gedrückt halten und auf den Power Off Button klicken und Neustart auswählen. Nach dem Neustart im Menü Problembehandlung - Erweiterte Optionen - Zum vorherigen Build zurückkehren auswählen.
Abhilfe Methode 2: Falls die erste Methode nicht erfolgreich war, wählen wir im zweiten Versuch die Erweiterte Optionen aus, dann Starteinstellungen und Neu starten aus. In der nun angezeigten Auswahl den Abgesicherten Modus aktivieren oder die F4-Taste. Danach öffnen wir die Einstellungen-App, manövrieren zu Update und Sicherheit und starten die Rückkehr zum vorherigen Build.
Abhilfe Methode 3: Wir spielen das zuvor angelegte Image des vorherigen System zurück und warten die Aktualisierung des Anniversary-Updates ab.
3. Update-Fehler Bitlocker und Hyper-V im Konflikt nach Neustart
Auf einigen Systemen kann es zu Unverträglichkeiten zwischen den genannten Anwendungen und Windows 10 Build 1607 kommen. Microsoft hat den Fehler bereits analysiert und wird am 23.08.2016 einen Hot-Fix bereitstellen. Bis dahin empfiehlt der Entwickler eine Lösung in drei Schritten.
Abhilfe in drei Schritten:
1. Deaktivierung von Bitlocker
2. Deaktivierung von Hyper-V
3. In der Registry nach Schlüsseln über DriveGuard (2 Stück) suchen und löschen. Dazu Tastenkombination Windows-Taste und R, regedit eingeben und OK, UAC bestätigen, Bearbeiten-Suchen-DriveGuard-Weitersuchen. Beim Suchergebnis im linken Teilfenster den Schlüssel löschen. Die Taste F3 zum Weitersuchen drücken, den zweiten Schlüssel ebenfalls löschen. Editor schließen und den Computer neu starten. Nun sollte das Update funktionieren.
4. System friert nach Neustart ein
Auch dafür kommen Security-Suiten und Tuning-Tools in frage.
Abhilfe: Vor dem Update deinstallieren.
5. Update-Fehler: Das Update ist für Ihren Computer nicht verfügbar
Es fehlt ein vorbereitendes Update.
Abhilfe: Manuell die Update-Suche ausführen und Windows 10 auf den aktuellen Stand bringen.
6. Update-Fehler 0x80070057
Hierbei handelt es sich um einen inkompatiblen Filtertreiber, welcher zum Beispiel von Virenscannern oder Backup-Programmen eingesetzt wird. Auch Tuning-Tools wie TuneUp verwenden solche Treiber.
Abhilfe: Entsprechende Programme deinstallieren.
Eine weitere Möglichkeit ist eine für den Zugriff gesperrte Partition auf der Systemplatte. Hierbei handelt es sich um die Partition mit der Bezeichnung System reserviert. Sie ist nur 16 MB groß, kann aber sehr störrisch sein, wenn sie für den Zugriff gesperrt wurde. Verantwortlich hierfür sind ebenfalls Security-Suiten und Backup-Programme wie z. B. Acronis und ähnliche.
Abhilfe: Partition löschen. Das ist allerdings nicht so einfach umsetzbar, da sie in der Datenträgerverwaltung nicht sichtbar ist. Dazu benötigen wir das Befehlszeilen-Tool Diskpart. Dazu führen wir einen Rechtsklick auf das Startmenü aus und wählen Eingabeaufforderung (Administrator). Im Kommandozeilentool geben wir dann nachstehende Befehle - jeweils gefolgt von einem Druck auf die Enter-Taste - ein:
- diskpart
- list disk
- select disk Nummer der entsprechenden SSD / HDD
- list partition
- select partition 3 (das ist immer die System-reservierte Partition)
- delete partition override
- exit um diskpart zu beenden
- exit um das Kommandozeilentool zu beenden
- Neustart des Computers
Wenn der Fehler beim Update damit zusammenhing, lässt sich der Vorgang nach dem Löschen der bereits mehrfach angesprochenen Dateien (siehe Part 1) durchführen. Das System ist auch ohne diese Partition lauffähig.
7. Update-Fehler 0x80200013
Hierfür sind Fremdfirewalls und Security-Suiten verantwortlich.
Abhilfe: Entsprechende Programme deinstallieren, möglichst mit Hersteller-Tools.
8. Update-Fehler 80240FFF
Windows Update muss zurückgesetzt werden.
Abhilfe: Unser Artikel Windows Update Optionen zurücksetzen beschreibt den Vorgang.
9. Update-Fehler 0x80070070 – 0x50011– 0x50012, – 0x60000
Das sind Hinweise auf zu wenig freien Speicherplatz.
Abhilfe: Ausführen der Datenträgerbereinigung, nicht benötigte Programme temporär deinstallieren.
10. Update-Fehler 0xC1900208 – 0x4000C
Dieser Code weist auf nicht kompatible Apps hin. Leider wird der Name nicht angezeigt. In den meisten Fällen handelt es sich auch hier um Security-Suiten, Backup-Tools und Tuning-Tools. Doch auch Apps von Microsoft verhindern das Update. Dazu zählen Windows Mobile Device Center 6.1, Windows Mobile Gerätecenter, Windows Phone Gerätemanager und Virtual PC 2007.
Abhilfe: Entsprechende Apps deinstallieren.