Die Komplettierung der Hardware:

Es empfiehlt sich grundsätzlich die CPU, das Mainboard und den Kühler im ausgebauten Zustand miteinander zu verbinden. Nichts ist ekeliger als in einem dunklen Gehäuseinneren eine CPU sauber einsetzen, respektive hinterher den Kühler zu verbauen, die Gefahr das wir auf dem Sockel die empfindlichen Pins verbiegen ist sehr hoch und das zu revidieren ist kein leichtes Unterfangen. Also setzt die CPU bitte außerhalb des Gehäuses ein, montiert den Kühler nach Herstellervorschriften, vergeßt die Wärmeleitpaste nicht und entfernt unbedingt vorher die Schutzfolie an der Kühlerbodenplatte. Auf welche Seite ihr den Lüfter montiert hängt vom Mainboard Layout, der Kühlergröße und der Menge an verwendetem RAM ab.
Über mögliches Pushpin Gefriggel müssen wir auch beim RaiJintek Pallas Kühler nicht diskutieren, da der Kühler grundsätzlich verschraubt wird. Das Prozedere wäre für geübte Schrauber sicherlich kein Problem, weniger geübte sollten sich fachkundige Hilfe dazu holen, denn ein CPU-Kühler Einbau ist eines ganz sicher nicht: trivial...
Mit Hilfe der Anbauteile und geeignetem Werkzeug ist der Kühlkörper relativ schnell mit dem Mainboard verschraubt, wichtig dabei ist, dass ihr zuerst die Backplate mit dem Mainboard verschraubt, dann ist der Rest eigentlich fast schon Formsache. Auf die Vorderseite des Mainboards folgen Abstandshalter, die anschließend über entsprechende Montagehalterungsbleche erweitert werden. Jetzt kann der Kühler ausgesetzt und mit den Montageblechen verbunden werden, was wiederum mit Hilfe eines zentralen Metalstegs erfolgt. Den dafür notwenigen Schraubendreher liefert RaiJintek leider nicht mit.
Eine 90° Versetzung wäre theoretisch möglich, leider nur auf Intel Mainboards, AMD Besitzer schauen diesbezüglich in die buchstäbliche Röhre. Das wäre aber kein Beinbruch, es handelt sich schließlich nicht um einen Tower Kühler der seine Abwärme in eine bestimmte Richtung blasen soll, die ist bei einem Top-Blow CPU-Kühler ohnehin fest vorgegeben, nämlich direkt auf die CPU. Damit wäre die Montage auf der Aeneas Gehäuse-Grundplatte finalisiert und der Lüfter kann aufgesetzt und verhakt werden. Dieses Prozedere ist allerdings nicht ohne, da diese Haken sehr widerspenstig agieren, dafür den Lüfter aber äußerst sicher fixieren. Wir haben uns beim Asrock Mainboard dafür entschieden, das ausladende Heck des RaiJintek Pallas direkt über die Frequenzgeneratoren (PLL) und Transistoren (MOSFET's) zu plazieren, was die speziellen Konstruktionsaspekte dieses Kühlers zur Geltung bringt, denn schließlich wollen wir exakt diesen sensiblen Bereich tatkräftig mitkühlen. Aber egal ob wir den Kühler nun mit Heck voraus oder umgekehrt montieren, die Heatpipes sind immer horizontal ausgerichtet und niemals vertikal, was die Wirkung dieses Kühlers negativ beeinflussen könnte, da die Heatpipes sonst ungewollt gegen die Schwerkraft arbeiten. Also baut den Kühler bitte nicht so ein, dass die Abschlußkappen der Heatpipes nach unten in Richtung Fussboden zeigen, das ist ganz wichtig !

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die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses


Die Ausmaße des Kühlers erfordern auf unserem System keinen Wechsel der Speichermodule auf die hinteren Bänke, wobei dies weniger am Kühler, sondern mehr an den AMD RAM Modulen ohne so ausladende Heatspreader liegt. Das fertig montierte Gesamtkunstwerk zeigt sich extrem stabil, so dass selbst der Transport zu einer LAN Party kein frommer Wunsch bleiben muß.
Für den Einbau des optischen Laufwerks in den einzigen 5,25" Schacht ist die Entfernung der Frontverkleidung unabdingbar, was aber mit etwas Gefühl und einem kurzen Ruck schnell erledigt ist. Auch hier ist der hinter der Frontverkleidung verhakte Staubfilter gut zu reinigen. Wer andere Frontlüfter einbauen möchte, kann dies gerne tun, leider lassen sich die effizienz-störenden Gitter nicht entfernen, die darüber hinaus auch noch Verwirbelungsgeräusche begünstigen.

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Der Einbau der Festplatten und SSDs ist relativ einfach und schnell erledigt, dafür müssen lediglich die vorhandenen Einschübe aus dem Aeneas Gestell herausgezogen und die Laufwerke verklemmt werden. SSDs werden allerdings nicht geklemmt, sondern verschraubt. Eine Entkoppelung der Festplatten ist durch die gummierten Klemmvorrichtungen zwar gegeben aber nicht besonders effektiv. Reduziert werden durch die Entkoppelung lediglich mögliche Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet so natürlich kaum statt, da sind professionelle Speziallösungen deutlich im Vorteil.

Der Einbau eines optischen Laufwerks als solches ist sehr praktisch und denkbar einfach. Es wird in den einzigen freien Steckplatz geschoben und seitlich verschraubt. Das ist zwar mit Handarbeit verbunden, garantiert aber auf der anderen Seite einen stabilen und sicheren Sitz des Laufwerkes. Wir haben natürlich ein Laufwerk mit schwarzer Frontblende verwendet, damit die Corporate Identity nicht unterbrochen wird. Nichts würde mehr stören, als ein Laufwerk im ohnehin häßlichen Computermausgrau.

Zusatz-Tipp: Dank überschaubarer Preise ist es kein Problem vor der Inbetriebnahme der Laufwerke noch ein wenig in die Signal-Qualität der Verkabelung zu investieren. Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separat aufgelöteten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich deutlich ab. Nachrüststeckkarten aus dem Zubehör kann man gleich vom Einkaufszettel streichen, die rangieren in der Regel noch hinter den Marvell Controllern, weil auch diesen Zusatzcontrollern sowohl die interne Anbindung als auch die entsprechende Bandbreite fehlt, um wirklich performant zu agieren. Darum empfehlen wir hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75 cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine (die transparenten runden Kabel). Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen.

Für das Netzteil bleiben nur zwei Einbauoptionen, eigentlich sogar nur eine: die seitliche Verschraubung mit Lüfter-Ausrichtung zum perforierten Seitenteil, damit der Netzteillüfter dort seine Kühlluft ansaugen und über das Aenea-Heck die dann mit Abwärme beaufschlagte Luft wieder ausstossen kann. Mit anderen Worten: als zusätzliche Kühloption für die verbaute Hardware kann das Netzteil nicht einbezogen werden. Auf der anderen Seite müßte der Netzteil-Lüfter dann aber auch nicht besonders schnell drehen, was die Geräuschkulisse minimiert.

Um das USB 3.0 Kabel der vorderen Portschnittstellen auf einem aktuellen Mainboard zu verstöpseln sind keine Adapter mehr notwendig. RaiJintek liefert das Aeneas Gehäuse bereits mit passenden 20-poligen Steckern aus, die auf den entsprechenden Headern der Mainboards perfekt zugeschnitten sind. Auf älteren Mainboards ohne USB 3.0 Header könnte mittels eines Adapters ebenfalls eine Verbindung hergestellt werden, den liefert RaiJintek aber nicht mit.

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die Montage des Gehäuses


Damit wäre die Komplettierung im Grunde abgearbeitet und eines wird sehr deutlich: die Komplettierung dauert eindeutig länger als bei einem herkömmlichen handelsüblichen Mdi Tower, dafür sind das ansonsten gute Platzangebot hier und dort einfach zu knapp, um in einem Rutsch das Aeneas Gehäuse zu bestücken. Es gibt immer wieder kurze Zwischenstopps, weil man diese oder jene Komponenten zu voreilig festgeschraubt hatte und noch einmal entfernen muß. Das wird auch erfahrenen Schraubern widerfahren, also laßt euch nicht frusten, sondern nehmt euch Zeit und arbeitet bitte sorgfältig, das hinterher stabil laufende System wird es euch danken...und das schicke Blau der Aeneas Beleuchtung rundet das Ganze stilvoll ab.