Die Verarbeitung und der technische Eindruck:

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Die Verpackungen sind diesmal sehr unterschiedlich gehalten, teilweise sehr schlicht und auf das Wesentliche reduziert, stellenweise aber sehr ansprechend (Samsung), so dass der Kunde zumindest ahnt, das er etwas hochwertiges gekauft hat. Eine Blisterverpackung mutet keiner der Hersteller dem Kunden zu und das ist auch gut so.
Der Mach Xtreme Osmium kommt wahrscheinlich nach der Computex ohne zusätzliche Software auf den deutschen Markt und auf der Homepage finden wir außer einem Low Format Utility keine weiteren Tools, das ist schade. An eine Sicherung der Steckkappe wurde leider ebenso wenig gedacht, bei dem Preis eigentlich ein Pflicht-Zubehör.
Samsung bietet diesbezüglich deutlich mehr, nicht nur wegen der neuen App „Samsung Portable SSD“. Darüber hinaus werden dort die bereits erwähnte Activation Software und Tools wie Data Migration Software und Samsung Magician angeboten, wobei wir letztere nicht empfehlen können:

SSD-Tools: Fluch oder Segen ? eine Bestandsaufnahme...

Samsung legt seinen portablen SSDs gleich das passende Verschlüsselungs-Rüstzeug bei, die Activation Software wurde auf einer extra dafür angelegten Partition zwischengelagert, sehr zum Leidwesen eines sauberen Offset/Alignments (siehe vorheriges Kapitel). Die attraktiven Verpackungen von Samsung enthalten außerdem passende USB Kabel (T1 USB 3.0 Kabel (11cm) (T3 USB 3.0 Kabel (50cm), so dass eine Inbetriebnahme kaum noch etwas im Wege steht, sieht man einmal von der Umpartitionierung ab.

Wenn die Hersteller dies schon nicht bewerkstelligen, hier bei VeraCrypt könnt ihr euch eine aktuelle Version des Truecrypt Nachfolgers herunterladen, die auf allen Sticks problemlos einsetzbar wäre. Über diese Software können Partitionen nach dem 256 Bit AES-Algorithmus verschlüsselt werden, die Verwendung des Sticks ist dann grundsätzlich nur noch über die Eingabe eines vorher festgelegten Passwortes möglich. Dieser Aufwand ist bei unseren beiden Samsung Laufwerken nicht notwendig, Samsung bietet sowohl für die T1 als auch für T3 SSD eine werksseitige AES 256 Bit an, die über die schon erwähnte Software aktiviert werden kann, was nachweislich fehlerfrei funktioniert.

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Nach diesem durchwachsenem Einstieg widmen wir uns jetzt zunächst einmal der Verarbeitung unserer drei Probanden. Die ist augenscheinlich und auch materialtechnisch als durchaus gelungen zu bezeichnen. Der relativ klobige Mach Xtreme Osmium Stick kann an dieser Stelle mit einem hochwertig verarbeiteten Aluminium Gehäuse aufwarten, das wir schon von anderen Herstellern (u.a. Corsair) kennen, dessen Manko allerdings die fehlende Steckkappensicherung darstellt.

Die beiden Samsung SSDs unterscheiden sich minimal in der Größe und dem Material, die T1 SSD besitzt ein recht ansprechendes Kunststoff Gehäuse, das neue T3 Laufwerk ist etwas größer, minimal dicker und wurde aus Aluminium gefertigt, was der Haptik sehr gut tut. Diese Änderung kam nicht überraschend, Kunststoff ist kein guter Wärmeleiter und bei der Abwärme die der Controller samt Flashspeicher erzeugt, wird so ein Laufwerke natürlich sehr warm. Was liegt also näher diese Abwärme schnellstmöglich abzuleiten und dafür ist Kunststoff denkbar ungeeignet.

Über die so wichtigen Funktions-LEDs verfügen alle drei Laufwerke. Warum wir das überhaupt erwähnen? die Antwort sollte einleiúchten: wir starren zwar auch nicht ständig auf den Stick, aber wenn die LED leuchtet, ist es nun einmal ein untrügerisches Indiz dafür, das Transferaktivitäten stattfinden und genau dies wäre ein relativ ungünstiger Zeitpunkt, ihn aus dem System zu entfernen. Dieser Kontrollmechanismus sollte also nicht unterschätzt werden.

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Als Ruggedized-Produkt würden wir keinen unserer drei Test Laufwerke kategorisieren, das wären besonders robuste und widerstandsfähiges Produkte. Den Waschmaschinen-Test haben wir auch nur dem Osmium Stick gegönnt, die Samsung SSD sind nicht wasserdicht und geliehene Geräte können wir diesem Härtetest nicht aussetzen. Der Mach Xtreme Osmium überstand diese Folter aber problemlos, ein eindeutiges Indiz für ein gut abgedichtete Gehäuse und sorgsam ausgewählte Materialien.

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Das Gewicht unserer Testkandidaten bewegt sich in einem sehr überschaubaren Rahmen, weder der Mach Xtreme Osmium mit seinen 23 Gramm, noch die Samsung Portable SSD T1 mit 26 Gramm, oder die Samsung Portable SSD T3 mit 50 Gramm Gewicht sollten unsere Hosentaschen auf unzumutbare Zerreißproben stellen.

Kommen wir jetzt noch zur verbauten Technik. Mach Xtreme hüllt sich weitestgehend in Schweigen, aber dank einiger USB Tools und intensiver Recherche konnten wir zumindest den Controller des Sticks und den Hersteller des Flashspeichers ermitteln: einen Phison PS2308 4-Kanal Controller und Toshiba Toogle NANDs. Letztere bewegen sich auf gehobener Mainstream Qualität, der Phison Controller etwas darunter. Wegen des USB3.0 to SATA Bridge Controller wäre auch mit spezieller Software keine Trim Funktion möglich.
Samsung setzt bei der Technik ihrer T1 und T3 Laufwerke auf vorhandene Produkte, in diesen Fällen auf die Technik der bekannten Samsung 850 Evo SSD, allerdings zurechtgestutzt als mSATA-Modul. Der Unterschied zwischen dem T1 und T3 Modell liegt in der Aktualität der verwendeten 3D-NAND-Generation. Das T1 Laufwerk setzt auf die zweite Generation mit TLC-V-NAND mit 32 Lagen und 128 Gigabit pro Die. Das T3 Laufwerk kann diesbezüglich mit der dritten Generation aufwarten, das bedeutet TLC-V-NAND mit 48 Lagen und 256 Gigabit pro Die. Als Controller wird auf beiden Laufwerken der 4-Kanal Samsung MGX Controller verwendet.
Ein spezielles Feature verwenden beide Samsung Laufwerke: die TurboWrite Technik, dabei handelt es sich nicht um einen speziellen Wunderchip, Samsung nutzt an dieser Stelle ganz einfach einen kleinen Teil des TLC-Flashspeichers als virtuelles SLC (Single Level Cell), das dann nur 1 statt 3 Bit pro Flashzelle speichert. Dieser zusätzliche Schreibpuffer "TurboWrite Cache" ist je nach Modell und Kapazität zwischen 3 und 12 Gigabyte groß, unsere SSDs (jeweils 500 GB Kapazität) verfügen dementsprechend über einen TurboWrite Cache von jeweils 6 GB. Die Funktion ist relativ schnell erklärt, ein Teil der Flash-Zellen wird dabei als eine Art Schreibcache dauerhaft reserviert und als Single-Level-Cell-Flash angesprochen. Dadurch wird die Schreibrate deutlich höher. Das funktionert aber nur, solange die Menge der hintereinander zu schreibenden Daten die Kapazität des Turbo-Write-Speichers nicht erreicht. Ist diese Schwelle (in unserem Fall also 6 GB) erreicht, muß der Cache geleert werden und das dauert ein wenig, in diesen notwendigen Pausen leeren unsere Laufwerke den Cache und schreiben die Daten automatisch in den normalen, langsameren Tri-Level-Cell-Bereich. Das ist in der Praxis durchaus spürbar und führt im Extremfall auch zu einer kleinen "Denkpause" der SSD.
Als Brückenchip fungiert für die Samsung Laufwerke ein alter Bekannter: der ASMedia 1153e USB to SATA Bridgechip, das ist durchaus erprobte und bewährte Technik. Aber auch hier gilt wieder einmal die bekannte Einschränkung: die Trim-Funktion steht den beiden Samsung Laufwerken nicht zur Verfügung, was in erster Linie durch den USB to SATA Bridgechip verursacht wird. Denn der Samsung GMX Controller unterstützt von Haus den Trim Befehl und die gängigen Windows Betriebssysteme ab Windows 7 ohnehin. Das Trim unter USB trotzdem nicht funktioniert liegt am schon erwähnten USB Brückenchip, der als Übermittler dieses Befehls nicht geeignet ist, woran allerdings Microsoft und Apple nicht ganz unbeteiligt sind, sie hätten das längst durch spezielle Treiber Stacks ändern können. Die Verwendung des USAP-Treibers bewirkt an diesser Stelle leider keine Abhilfe und das Berüchtigte Samsung Magician Tool verweigert ebenfalls eine Zusammenarbeit, falls jemand auf eine manuelle Trim Funktion gehofft hatte. Wir hatten insgeheim auch auf die USAP Hilfe gehofft, das Problem dabei ist allerdings dass USAP auf SCSI Befehlssätze basiert und Trim eine dezidierte und lückenlose ATA Befehlskette voraussetzt. SCSI UNMAP wäre wahrscheinlich eine mögliche Lösung dieser Misere, aber dafür müßte ein USB-SATA-Bridgechip in der Lage sein, SCSI-UNMAP für ATA TRIM per Interpreter zu übersetzen und genau daran mangelt es.

Alle Test-Laufwerke wurden ab Werk in FAT32 Formatierung geliefert, was uns gelinde gesagt schon etwas überraschte, denn die optimale Transfer Performance erreichen USB Sticks in der Regel nur in einer NTFS Formatierung, was wir natürlich ad hoc entsprechend geändert haben.

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Die Abmessungen aktueller USB Laufwerke speziell die der Sticks mögen auf den ersten Blick unbedeutend erscheinen, dies ändert sich aber spätestens dann, wenn mehr als ein Stick zum Einsatz kommt, insofern sollten die jeweiligen Gehäusebreiten entsprechend dimensioniert sein. Dies mag in der Praxis vielleicht nicht so häufig zutreffen, aber spätestens an einem Notebook wird deutlich, warum die Breite eines USB Sticks durchaus eine wesentliche Rolle spielen kann. Wenn dort bereits ein kleiner Maus Empfänger in einem der beiden USB Ports arbeitet, wird es daneben auch für schlanke USB Sticks sehr eng, also probiert das bitte vorher aus, bevor ihr euch den jeweiligen USB Stick kauft.

Zum Schluß dieses Kapitels noch ein kleiner Tipp: wer seinen Stick vor Verschmutzung und/oder Beschädigung schützen möchte, sollte über eine kleine Tasche wie ihr sie in dieser Auswahl seht, nachdenken. Viel praktischer kann man seine mobilen Datenspediteure kaum schützen und transportieren.