In der "alten" Systemsteuerung sehen wir nach dem Anniversary-Update in der Pro-Version die neue Funktion Windows To Go. Damit ist es möglich, ein mobiles Windows 10 auf einem speziell dafür freigegebenen USB-Stick zu erstellen.
Windows Ink: Speziell für die Surface Pro-Geräte mit druckempfindlichen Eingabestift wurde diese neue Funktion integriert. Windows-Ink lässt sich auf den entsprechenden Geräten über ein Stift-Symbol im Info-Bereich der Taskleiste aktivieren. Ein neues Dokument kann entweder blank oder ein Screenshot sein. Handschriftlich können nun Skizzierungen auf dem Dokument angefertigt werden.
Cortana: Die digitale Assistentin hat dazugelernt. Sie unterstützt jetzt die Interaktion mit Anwendungen, spielt auf Kommando die Lieblingsmusik, durchsucht Dokumente auf einem angemeldeten Office-365-Konto und kann ermittelte Navigations-Routen an ein im Microsoft-Konto angemeldetes Smartphone senden. Das funktioniert auf einem Windows-Phone mit Windows 10 Mobile oder auch mit einem Android-Gerät, sofern Cortana für Android (derzeit nur englisch oder chinesisch) installiert ist. Das Smartphone seinerseits überträgt dann Benachrichtigungen über neue SMS, Facebook-Nachrichten, den Akkufüllstand und mehr ins Info-Center.
Cortana lässt sich nach dem Anniversary-Update nicht mehr über die Einstellungen deaktivieren. Wer auf ihre Dienste vollständig verzichten möchte, muss einen Eingriff in der Registry vornehmen.
Windows Hello: Dabei handelt es sich um ein Verfahren zur biometrischen Authentifizierung an Windows 10, Programmen oder Webanwendungen ohne Passwort. Es funktioniert mit der Gesichtserkennung oder einem Fingerabdrucksensor. Für die Gesichtserkennung ist eine spezielle Kamera mit einem beleuchteten Infrarot-Sensor - Intel RealSenseTM Camera - zur Iris-Erkennung nötig. Derzeit gibt es nur einige Geräte, die nicht alle in Deutschland erhältlich sind. Eine Übersicht verfügbarer Geräte gibt es bei Intel.
Der Windows-Store:
Bereits heruntergeladene Apps werden unter Downloads und Updates im Windows Store gelistet. Neu ist dabei die Info, ob eine App bereits ein Update erhalten hat.
Virtuelle Desktops: Wer gerne mit mehr als einem Desktop arbeitet, kann künftig einzelne Apps und Programme auf ausgewählten Desktops anzeigen lassen. Ein Klick auf das entsprechende Symbol in der Taskleiste lässt einen neuen Desktop erstellen. Auf dem aktiven Desktop erfolgt danach ein Rechtsklick auf die entsprechende Anwendung und wir setzen einen Haken vor der Option Dieses Fenster auf allen Desktops anzeigen, fertig.
Universal-Apps zurücksetzen: In den System-Einstellungen über die Kachel System und die Option Apps und Features lassen sich die Universal-Apps bei Fehlfunktionen zurücksetzen. Dazu genügt ein Linksklick auf die entsprechende App und das Aktivieren des blauen Eintrags Erweiterte Optionen. Dort auf die Schaltfläche Zurücksetzen klicken und die App wird in den Originalzustand versetzt. Bitte beachtet, dass dadurch sämtliche Einstellungen oder Benutzervorgaben für diese App gelöscht werden.
Uhrzeit und Kalender: Bei einem Klick auf die Uhrzeit rechts in der Taskleiste wird der Kalender inklusive der eingetragenen Termine für den aktuellen Tag angezeigt. Ein Klick auf das Plus-Zeichen ermöglicht das Eintragen weiterer Termine. Beim Betrieb mehrerer Displays wird die Taskleisten-Uhr jetzt auf allen Displays angezeigt.
Die Treibersignierung: Mit dem Anniversary-Update schaltet Microsoft die Pflicht zur Treibersignierung für Kernel-Treiber scharf. Das sind Treiber, die besonders tief ins System eingreifen, um mit der Hardware zu kommunizieren. Die Treiberhersteller müssen also zwangsläufig diese Signatur bei Microsoft beantragen. Andernfalls verweigert Windows 10 Version 1607 die Installation des Treibers. Diese Einstellung lässt sich auch nicht deaktivieren. Es gibt aber eine Einschränkung: wer das Update über eine bestehende Windows 10-Installation macht, ist davon noch nicht betroffen. Wenn aber Windows 10 Version 1607 als Clean-Install erfolgen soll, muss sichergestellt sein, dass die Treiber signiert sind. Andernfalls können sie nicht installiert werden und die entsprechende Hardware funktioniert nicht. Keine Panik: es wird lediglich ältere Hardware betreffen oder Treiber, die für/von Firmen für spezielle, firmen-eigene Hardware entwickelt wurden.
Bluetooth GATT Server-Technologie für Windows 10 (Mobile): Die Bluetooth GATT-Server-Technologie wird von Fitnesstracken und ähnlichen Geräten verwendet, um Anruf- und SMS-Benachrichtigungen zwischen Smartphone und Fitnesstracker zu synchronisieren. Auch die GPS-Funktion wird auf diesem Wege genutzt. Diese Technologie ist im Anniversary-Update nicht mehr vorhanden. Zu einem späteren Zeitpunkt soll sie laut Microsoft wieder eingeführt werden, zunächst in Insider-Prviews.
Eingeschränkte Gruppenrichtlinien in den Pro-Versionen: Tipps zu Windows 10 und Vorschlägen zu Inhalten des Windows Store ließen sich bis jetzt über die Gruppenrichtlinien deaktivieren. Nach dem Anniversary-Update ist es in den Home-Versionen gar nicht mehr möglich. In der Pro-Version werden ab Werk Tipps zu Microsoft-Apps und beliebten Anwendungen von Drittanbietern angezeigt. Das kann per Gruppenrichtlinie auf nur Microsoft-Apps eingeschränkt werden. Vollständig lässt sich das nicht mehr deaktivieren. Bei den Enterprise- und Ultimate-Versionen können diese Empfehlungen weiterhin vollständig deaktiviert werden.
Optimiertes TCP/IP-Stack im Browser Edge: Microsoft hat mit dem Anniversary Update ein überarbeitetes TCP/IP-Stack mit fünf neuen Features für seinen Browser Edgeeingeführt. Damit soll die Übertragungsleistung verbessert und die Zeit für den Verbindungsaufbau verringert werden. Auch die für die Erholung von Paketverlusten benötigte Zeit soll dadurch reduziert werden. Standardmäßig ist dieses Feature allerdings nicht aktiviert. Um das zu ändern, wird in die Adresszeile des Edge about:config eingeben und die Option Enable TCP Fast Open aktiviert. In späteren Windows 10-Versionen soll das Feature im Edge und IE ab Werk aktiviert sein.