Fazit und Praxiserfahrungen Part 1:

Wir freuen uns auf dieses Gehäuse, es wird ein mehr als adäquates Fundament für unser neues Haswell Redaktionssystem bilden, daran besteht kein Zweifel. Das Gehäuse ist eine verarbeitungstechnische Augenweide und wer so ein Gehäuse noch nie live begutachten durfte, kann die Faszination, die von diesen Boliden ausgeht, kaum nachvollziehen. Dass die Ausstattung nahezu perfekt abgestimmt wurde und im Grunde keine Anschlußvariante existiert, die an dem Gehäuse nicht genutzt werden könnte, steht natürlich auch auf der Habenseite. Es sind aber durchaus noch andere Aspekte vorhanden, in denen sich Lian Li von der Konkurrenz unterscheidet. So existiert kaum ein Bauteil, das nicht als Ersatzteil zu bekommen wäre, von dem unglaublich umfangreichen Zubehörkatalog ganz zu schweigen.
Caseking kann mit seinem King Mod Service ebenfalls überzeugen, die Verarbeitung der Dämmatten kann sich mit den arrivierten Firmen in jeder Hinsicht messen und die Qualität der bereits vorgefertigten Mattenverklebungen läßt keinerlei Kritik zu. Insofern würden wir allen Interessenten dringend empfehlen, diesen Service auch zu nutzen, der Aufpreis von 30 bis 40 € je nach Gehäuse armortisiert sich in jedem Fall, spätestens aber dann, wenn der Homeuser eine oder mehrere Matten selbst falsch verklebt hat und nachbestellen darf, von der Entfernung falsch verklebter Matten ganz zu schweigen. Von einer erwähnenswerten Temperaturzunahme durch die Dämmatten können wir im Falle des Lian Li PC-A75X nicht berichten, was sicherlich auch dem vorzüglichen Airflow der Werkslüfter zuzuschreiben ist und der Tatsache, dass dieses Gehäuse zwar gedämmt, aber eben nicht hermetisch verschlossen wurde, ein kleiner aber entscheidender Unterschied zu vielen mißverstandenen Dämmversuchen aus grauer Vorzeit. Das Lian Li nicht mehr als nötig auf Meshblenden setzt und ungenutzte Lüfteroptionen ab Werk über schicke Alu-Blenden verschlossen wurden, trägt natürlich noch zusätzlich zur Minimierung der Geräuschkulisse bei. Dank einer angemessenen Materialstärke besitzt der Lian Li Tower eine sehr gute Statik, die Lackierung respektive Eloxierung der Oberflächen begeistert, erfordert aber auch Montagehandschuhe, ansonsten wird es gern mal etwas fleckig beim Komplettieren. Endlich werden diese Gehäuse auch mit schwarzem Innenraum ausgeliefert, dadurch reduzieren sich auch dort unschöne Flecken, wie wir sie nach häufigem Hardware Aus-und Einbau innerhalb unserer Redaktion sonst sehr häufig beobachten mußten. Das Platzangebot selbst stellt sicherlich eines der Highlights dar, es macht einfach Spaß dieses Gehäuse zu bestücken und auch die Lüfter sind gut erreichbar, so sollte es im Idealfall auch sein. Einzig der Staubfilter das Netzteils ist einmal mehr so ungeschickt implementiert worden, dass es kaum möglich ist, ihn ohne Verrenkungen der Wirbelsäule komfortabel zu entfernen und zu reinigen. Diesen Umstand hatten wir in der Vergangenheit schon mehrfach kritisiert, allein eine Umsetzung von Lian Li fand bisher nicht statt.
Damit sind wir im Kritikbereich dieses Reviews angelangt, es kann nicht sein, dass ein so teures Gehäuse über keine Lüftersteuerung verfügt. Natürlich lassen sich die Lüfter auch an ein modernes Mainboard mit PWM-Steuerung anschließen, das Problem ist nur, dass so eine Mainboard-PWM-Steuerungen einerseits nicht grundsätzlich fehlerfrei funktioniert und andererseits meistens auch 4-polige Anschlüsse des Lüfters inklusive einer angepaßten Lüfter-Elektronik benötigt, um das PWM Signal entsprechend umzusetzen. Daran hat Lian Li leider auch gespart, die Werkslüfter verfügen lediglich über 3-pin Stecker und über keine angepaßte PWM-Elektronik.
Die Staubfilter der Frontlüfter wurden im Vergleich zu anderen Gehäuseserie renoviert, anstatt sie für jeden Frontlüfter einfach herauszuclipsen, wie es früher der Fall war, befinden sich die Filter jetzt direkt verschraubt auf den 140mm Frontlüftern. Um diese nicht nur von außen zu reinigen, sondern auch auszuwaschen, was nach einiger Zeit kaum zu vermeiden wäre, ist es notwendig, die Lüfter seitlich aus ihren dafür ausgelegten gummierten Bohrungen herauszuclipsen. Dies hätte Lian Li durchaus komfortabler lösen können, die früheren von vorne heausclipbaren Filter gestalteten die Demontage deutlich einfacher. Dafür ist es allerdings jetzt möglich, den Lüfter komplett zu entnehmen, was wiederum die Reinigung des Lüfters selbst erheblich erleichtert.
Natürlich ist der Preis für dieses Gesamtkunstwerk kein Schnäppchen, aber die Qualität läßt den pekuniären Gegenwert als angemessen erscheinen und dies können wir nur nochmals unterstreichen. Das PC-A75X Gehäuse gehört in dieser Ausstattungsvariante mit King Mod Dämmung zu den empfehlenswertesten Gehäusen auf dem Markt. Daran trägt natürlich auch die Tatsache bei, dass man mit einem Lian Li Gehäuse ein Unikat erwirbt und kein Gehäuse aus der Rubrik "schon wieder so ein Mesh-Plastik Bomber". So viel zu unserem Praxistest Part I des Lian Li PC-A75X Gehäuses, im kommenden zweiten Teil dieses Reviews werden wir euch die jeweiligen Optimierungen im Detail zeigen, die wir nötig erachten, damit das Gehäuse seinen Job als Redaktions-Referenz aufnehmen kann, ihr dürft gespannt sein...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Test-Resultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
• absolut wertige zeitlose Haptik
• exzellente Verarbeitung, unglaubliches Finish
• sehr gute Statik und Verwindungssteifigkeit
• enormer Materialaufwand
• rutschfester Stand
• sehr passgenaue und klapperfreie Seitenteile
• qualitativ sehr hochwertige King Mod Gehäusedämmung
• nahezu komplette Ausstattung
• Festplatten entkoppelt verbaubar
• enormes Platzangebot, viele Einbauoptionen
• zusätzliche Lüftereinbauplätze über Blenden verschlossen
• Kompatibilität zu überlangen Netzteilen (bis 310mm)
• Kompatibilität zu überlangen Grafikkarten (bis 360mm)
• keine Probleme bei der Aufnahme großer Towerkühler (bis 170mm Bauhöhe)
• Verkabelung ausreichend lang bemessen und vorverlegt
• Schlauch-Durchführungen für Wasserkühlung vorhanden
• exzellente Kühleigenschaften
• qualitativ annehmbare Werkslüfter
• perfektes I/O Panel mit verschiebbarer Staubklappe
• USB 3.0 Anbindung über 20-poligen Mainboard Pfostenstecker (USB Header)
• unterstützt HPTX-Mainboards • auswaschbare Staubfilter (Front und Netzteil)
• ausreichendes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 209,90 €)

Minus:
• Werkslüfter ohne Lüftersteuerung zu laut
• umständliche Reinigung/Entfernung der Netzteil-Staubfilter



Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Lian Li PC-A75X Big Tower mit King Mod Dämmung erhält den PC-Experience Award in Gold

Awardvergabe


Weiterführende Links:


Lian Li

Lian Li PC-A75X inkl. King Mod Dämmung bei Caseking

Lian Li PC-A75X mit King Mod Dämmung Part 2


Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support

euer PC-Experience.de Team

Cerberus