Entkoppelung, wichtige Hinweise und Pflegetipps:

Eine sehr beliebte und in der Praxis auch sehr taugliche Maßnahme, um Lüfter wirksam zu entkoppeln, sind entsprechende Schwingungsdämpfer oder auch Entkoppelungsstifte:

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Die Funktionsweise gestaltet sich gleichermaßen simpel wie wirkungsvoll, denn so werden die Schwingungen und Vibrationen, die jeder Lüfter mehr oder weniger an unser PC-Gehäuse oder Kühler weiterleitet, entsprechend unterbunden. Besonders geeignet sind diesbezüglich sehr weiche Gummies, insofern konnten uns die Stifte von Noiseblocker (blau) und Noctua (braun) uneingeschränkt überzeugen. Die neueren Methoden von Cougar und be quiet über entkoppelte Eckenbereiche und/oder spezielle Aufhängungen sind aber diesbezüglich durchaus konkurrenzfähig.

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Oft angepriesene Entkoppelungsrahmen und auch Unterlegscheibenaus Gummi, wie sie gerne in Netzteilen verwendet werden, haben bei weitem nicht den selben Entkoppelungseffekt und sind darum eher nicht zu empfehlen. Die Entkoppelungsrahmen bewirken so gut wie nichts, da über die Schrauben die Vibrationen der Lüfter trotzdem ans Gehäuse übertragen werden. Dies gilt gleichermaßen für Schrauben mit gummierten Unterlegscheiben, wie wir sie z.B. in aktuellen Lian Li oder Lancool Gehäusen vorfinden.

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Die Entkoppelungsbemühungen unserer sechs neuen Testlüfter zeigen sehr deutlich, wohin die Reise aktuell tendiert. Die Lüfter werden über sehr steife und geräusch-optimierte Rahmen auf ein bestimmtes Verhalten getrimmt und dann über die entkoppelten Eckbereiche finalisiert. Dies kann zusätzlich noch über die entsprechenden Entkoppelungsstifte unterstützt werden. Einen ganz anderen Weg verfolgt an dieser Stelle Blacknoise mit ihren neuen bionischen Lüftern. Hier spielt die Geräuschanpassung über die vorhandenen Resonanztransformatoren die entscheidende Melodie. Im Klartext: diese speziellen Resonanztransformatoren in den Rahmenecken optimieren die Materialdichte, damit die Schwingungsfrequenzen im Rahmen gezielt in einen für das menschliche Ohr angenehmeren bzw. teilweise nicht hörbaren Frequenzbereich verschoben werden. Ein ebenso verblüffender wie einfacher Trick, der allerdings aufwendig umzusetzen ist, das und einiges mehr erklärt auch die lange Entwicklungszeit der eLoop Lüfter. Dies stellt aber nicht die einzige Maßnahme seitens Blacknoise dar, der PBT verstärkte Rahmen mit einem Glasfaseranteil von ca. 30% bewirkt eine enorme Versteifung und absorbiert so die unerwünschten Vibrationen und Resoanzen zusätzlich.
Der größte Nachteil herkömmlicher Entkoppelungsstifte ist die meistens friggelige Integration in die Lüfterbohrungen, aber mit einem Tropfen Oel kann man das Ganze etwas geschmeidiger und sicherer abwickeln. Denn allzu große Motorik halten die fragilen Silicon-Stifte nicht aus und reißen spontan und ohne Vorankündigung. Eventuell hilft es bei störrischen Exemplaren, mit einem kleinen Bindfaden-Lasso aus Mamas Nähkorb den Stift zur Zusammenarbeit mit der Lüfterbohrung zu überreden. Lüfter mit Versteifungsstreben an den Bohrungsecken eigenen sich nur sehr bedingt für unsere Entkoppelungsstifte, insofern sind hier besonders lange Stifte angesagt, wie sie z.B. von Cougar angeboten werden. Angesicht der Tatsache, das diese Gummiestifte nur wenige Cent kosten und relativ leicht zu verbauen sind, kann man für weniger Geld kaum mehr für die Geräuschminimierung tun.
Für den einen oder anderen ist das Thema eventuell zu profan, aber wir erwähnen es trotzdem: beachtet bitte die Richtungspfeileauf den Lüftern. Sie bestimmen nämlich die Richtung des erzeugten Luftstroms und der soll ja schließlich dorthin blasen, wo er benötigt wird. Da diese Pfeile sehr klein sind, werden sie gerne übersehen:

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Einbaurichtung bestimmen

Ein weiteres Thema sind die bereits erwähnten vorhandenen Stege der Lüfter an den Befestigungslöcher. Diese Stege dienen zur Versteifung des Kunststoffrahmens und sind leider auch oft im Weg, wenn es darum geht, den Lüfter per Haken auf einem CP-Kühler zu befestigen:

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Wer also gerne einen der aktuellen Top Kühler mit einem Lüfter seiner Wahl ausstatten möchte, der sollte berücksichtigen, das auf Grund dieser Stege der Lüfter-Einbau eventuell nicht zu realisieren ist !
Auch ein Lüfter braucht mal Pflege und das nicht nur 1x im Jahr, sondern regelmäßig. Gehäuse-und CPU-Kühler-Lüfter sind potentielle Druckluftspray-Kunden. Seit aber bitte vorsichtig und bringt den Lüfter mit dem Spray nicht auf abnormale Drehzahlen, euer Lüfterlager wird es euch danken. Als grobe Vorarbeit solltet ihr einen weichen und nicht haarenden Pinsel einsetzen, vorzugsweise einen mit hochwertigen Chinaborsten.
Sollten eure Gehäuselüfter bereits rauh laufen, empfiehlt sich der Ausbau und die Kontrolle der Lager. Dazu müßt ihr den Aufkleber auf der Lagerseite entfernen und den Lagerbereich mit Druckluftspray reinigen. Danach kommt ein Tropfen des sehr gut bewährten WD-40 zum Einsatz, den wir vorsichtig auf die Lagerachse geben. Dreht dann den Rotor ein paarmal durch, damit sich das Schmiermittel gut verteilt. Wenn diese Prozedur erfolglos bleibt, weil die Lagerung doch zu sehr verschlissen ist, bleibt nur noch der Austausch. Eine generell Pflegeprozedur kann es aber nicht geben, weil viele Lüfter mit gekapselten Lagereinheiten existieren, oder weil die Hersteller sehr klare Pflegehinweise formuliert haben, die natürlich zu beachten sind. Darüber hinaus bringen sehr hochwertige Lüfter auch eine lange Garantiezeit mit, so daß der Austausch zu Lasten der Herstellers bei einem Defekt wesentlich mehr Sinn ergibt, als der Beginn einer möglicherweise erfolglosen Bastelstunde.