Das Fazit, Praxis-Erfahrungen und Kommentar:

Microsoft bleibt seinem selbsternannten Motto "Windows as a Service" treu und lanciert im April 2017 das Creators Update 1703 sprich Redstone 2 mit einigen Änderungen und neuen Bausteinen. Wir können also durchaus von einer Weiterentwicklung mit neuen Features des Betriebssystems sprechen.

Im Windows Defender Security Center wurden die sicherheitsrelevanten Funktionen zusammengefasst und befinden sich nun unter einem Dach. Das Handling wurde also deutlich verbessert. Ob das Ausblenden aller Apps im Startmenü zu den Highlights gehört, lassen wir mal dahingestellt. Neu hinzugekommen ist der Spielemodus, wodurch die Leistung des Computers während des Spielens auf das Spiel fokussiert wird. Wie gut das funktioniert und von den Gamern angenommen wird, bleibt abzuwarten.

Der Schutz der Privatsphäre zum Ende des Updates oder einer Neuinstallation wurde verbessert. Der oft kritisierte Express-Modus ist verschwunden, die mögliche Übertragung der Telemetriedaten wird in fünf Kategorien zum Abwählen in einer Box dargestellt. Welche Daten weiterhin an Microsoft übertragen werden, bleibt leider zum großen Teil ein immer noch gut gehütetes Geheimnis.

In den Einstellungen des Systems wurden zahlreiche Änderungen vorgenommen. Auch dort gibt es eine neue Option, den Nachtmodus. Für die Nutzung des Computers in den späten Abendstunden können Voreinstellungen zur Minderung des Blauanteils vorgenommen und somit eine Senkung der Farbtemperatur des Displays erreicht werden. Das bewirkt ein entspannteres Arbeiten und der Anwender soll entspannter zur Ruhe kommen. Weitere Neuerungen oder Änderungen finden sich in den Einstellungen zum Datenschutz, Update und Sicherheit, Apps, Konten, System und Personalisierung.

Auch der Microsoft-Browser Edge blieb nicht verschont. Neben der Möglichkeit, temporär Webseiten als Vorschaubilder abzuspeichern, ist Edge jetzt auch in der Lage, E-Books darzustellen. Das Ziel ist klar, die im US-Store vertriebenen E-Books von Microsoft sollen selbstverständlich im hauseigenen Browser lesbar sein. Hervorzuheben ist die Deaktivierung von Flash-Inhalten. Auf Nachfrage kann der Flash-Player aktiviert werden, was in den Einstellungen geändert werden kann.

Für Zeichenfreunde wurde aus dem Windows Malprogramm Paint nun Paint 3D. Damit lassen sich mit wenigen Klicks und etwas Übung 3D-Objekte erstellen, die auch in anderen Microsoft-Anwendungen eingefügt werden können.

Noch in diesem Jahr wird das Redstone 3 Update aufschlagen, wobei hier bereits erste Fokussierungen erkennbar sind, beispielsweise die Optimierungen beim Stromverbrauch, um die Akkus der entsprechenden Geräte zu entlasten. Ansonsten wären weitere Prognosen allerdings verfrüht, zumal Microsoft gerne mal Features streicht, die in einer Woche angepriesen und in der darauf folgenden Woche wiederum verworfen werden.



Kommentar: Zum Ende dieses Artikels wollen wir noch ein paar Aspekte ansprechen, die uns permanent sauer aufstoßen und auf die Microsoft bisher keine befriedigenden Antworten, geschweige denn Lösungen, liefert. Zum Einen fragen wir uns, warum Microsoft den Datenschutz neuerdings vollmundig thematisiert und dem Anwender immer noch keine umfassenden Optionen zur Verfügung stellt, die dem Thema und dem Anspruch der Datenschützer gerecht werden. Wer Windows 10 Home oder auch Windows 10 Pro nutzt, hat ohne externe Hilfsmittel kaum die notwendigen Bordmittel zur Hand, um sein System gegen Telemetrie Auswertungen und anderweitige Schnüffeleien zufriedenstellend abzuschotten.
Dies sieht bei Windows 10 Enterprise erheblich anders aus, aber diese Windows 10 Variante kann vom Privatanwender nicht erworben werden, selbst wenn er es ernsthaft wollte. Das alles generiert Kopfschütteln und Unverständnis, zu mal es doch eigentlich kein großer Aufwand wäre, entsprechende Offerten zu vermitteln. Gut, Microsoft kommuniziert immerhin jetzt endlich mit dem Kunden, aber wie lange hat das gedauert und was war dazu nötig ? Der Imageschaden dürfte beträchtlich sein, der schlechte Ruf von Windows 10 wird dadurch nicht besser und viele potentielle Kunden werden vermutlich solange wie möglich ihr Windows 7 oder Windows 8.1 System weiter pflegen, zumal Microsoft kaum noch lösungsorientiert, sondern vielmehr problemorientiert arbeitet.
Dass Microsoft aktuelle Prozessoren wie AMDs Ryzen, Intels Kaby Lake und kommende Prozessoren von einer Treiber- respektive Update-Unterstützung für Windows 7 und Windows 8.1 aussperren möchte, hat diesem Image sicherlich keine Pluspunkte beschert, ganz im Gegenteil, es zeigt wie weit weg Microsoft immer noch vom Kunden agiert, daran sollte Microsoft dringend arbeiten. Natürlich hat Microsoft Wort gehalten und Windows 10 im ersten Jahr freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt, aber wer sich nach Ablauf dieser Frist oder später Windows 10 kauft, steht ja auch nicht besser da und darf sich trotz Kauf über die angesprochenen Defizite ärgern...





weiterführende Artikel:


Ratgeber, Artikel, Tipps, Tricks und Tutorials


Artikel, Tipps, Tricks und Workshops für Windows 7


Artikel, Tipps, Tricks und Workshops für Windows 8.1


Artikel, Tipps, Tricks und Workshops für Windows 10


AMD Ryzen: Probleme und Lösungen



Euer PC-Experience Team