Die Tests, Vorbereitungen und Praxis:

• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• ASUS Z87-Deluxe, BIOS 1802
• Intel Chipsatztreiber 9.4.0.1027 WHQL
• Intel Rapid Treiber 12.9.0.1001 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert
• Windows 7 Ultimate 64bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8.1 Pro, alle aktuellen Updates

• Mit Core Temp 1.0 RC6, Real Temp 3.70, dem Hardware Monitor 1.24 und Aida64 Ultimate v4.30.2925 wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach einer Stunde Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben. • Die Zimmertemperatur lag in allen Tests bei 20 °C (klimatisierter Raum).
• Zur vorsorglichen Fehlerkorrektur, haben wir die Kühler mehrmals gedreht aufgesetzt und wiederum erneut gemessen, denn der Heatspreader der CPU ist leider auch nicht immer wirklich eben. Dazu kommen unterschiedliche Hotspots der CPU, die in gelegentlich unterschiedlichen Messungen resultieren.
• Alle Kühler wurden und werden grundsätzlich in unsere Redaktionsrechner eingebaut, dadurch haben wir den entsprechenden Vergleich und identische Bedingungen. Die Begründung dafür ist realtiv einfach, weil sich das Volumen verändert, je mehr Widerstände im Rechner zu überwinden sind, hat ein offener Lüfteraufbau auf einem Schreibtisch für uns keinerlei Aussagekraft. Ein Lüfter, der auf dem Tisch steht, kann sein Volumen nahezu ungehindert entfalten, ein Lüfter der im System als CPU-Kühler-Lüfter fungiert eben nicht, denn dort befinden sich Kabel und Komponenten und die machen sich nach dem Einbau eines Lüfters nicht automatisch unsichtbar, sondern beeinflussen erfolgreich den Luftstrom.
• Auf eine Verwendung eventuell implementierter PWM Ansteuerungen haben wir im Test ebenfalls verzichtet, da die Hersteller sich einerseits über dessen Integrations-Details doch weitestgehend ausschweigen und weil die PWM Qualität sehr stark schwankt, um es mal vorsichtig zu formulieren. Das gilt gleichermaßen auch für die teilweise irritationslastige Implementierung auf den Mainboards, denn es steht und fällt alles mit der PWM Integrität auf dem Mainboard und das diesbezüglich sehr schlechte Beispiele existieren, ist sicherlich hinreichend bekannt. Die PWM Steuerung des Lüfters kann noch so gut implementiert sein, wenn das Mainboard nicht mitspielt, kann schnell Frust aufkommen. Vereinfacht formuliert: über die 4-pin PWM Steuerung erhält der Lüfter sowohl seine 12 Volt Spannung, als auch das notwendigen 5 Volt PWM Signal mit der dazugehörigen 25 khz Basis-Frequenz. Wenn da nun in der Korrespondenz mit dem Mainboard irgendwas falsch interpretiert wird, dreht der Lüfter im Worst Case nie mit der erhofften Drehzahl...
• Der Test selbst umfaßt jetzt folgende Kategorien: einmal mit dem Werkslüfter (Standardtakt und Übertakten bei 700 U/min und 1200 U/min). Das Ganze dann noch einmal mit unseren Referenzlüftern, sofern sich dies technisch realisieren läßt. Der Grund dafür sollte einleuchten, bei gleichen Drehzahlen und Volumen entscheidet der Kühler über den Ausgang des Vergleichs.

Test mit den Werkslüftern


Der 700 U/min und 1200 U/min Vergleich über die Werkslüfter bot nur wenig Überraschungen, die Doppeltower Kühler domieren das Vergleichsfeld, aber auch die Top-Blow CPU-Kühler schlagen sich wacker, wobei der RaiJintek Pallas Kühler den direkten Vergleich mit dem Thermalright AXP 200 Kühler sehr deutlich für sich entscheidet. Schauen wir uns das Ganze noch einmal an, wenn wir unser Haswell System auf 4 GHZ hochschrauben:

Test mit den Werkslüftern, übertaktet


Eine Haswell Plattform zu übertakten ist ein schwieriges Unterfagen, da muß wirklich alles stimmen. Angefangen von der PC Gehäuse Be-und Entlüftung bis hin zur Wärmeleitpaste und eine gescheiten Kabelverlegung im Inneren des Gehäuses. Dazu benötigt man auch etwas Glück bei der CPU Lieferung, denn nicht jede Haswell CPU läßt sich gleichermaßen gut übertakten, wobei in diesem Fall die Bezeichnung gut schon fast zynisch klingt, denn von gut kann eigentlich keine Rede sein. Gut übertakten läßt sich die Haswell CPU eigentlich nur unter Wasser oder Flüssigstickstoff. Darum waren wir auch nicht erstaunt, dass sich unser System bei einigen Kühlern abschaltete, wir hatten insgeheim mit noch mehr Übertaktungsverweigerungen gerechnet. Um so lobenswerter, dass der RaiJintek Pallas diesbezüglich durchaus mit Reserven aufwarten kann, was wir durchaus nicht von jedem Top-Blow behaupten können, insbesondere der AXP 200 von Thermalright hat uns ziemlich enttäuscht. Was die Doppel Tower Konkurrenz angeht, so geht es zwar recht knapp zu, aber der neue Tisis Bolide von RaiJintek kann sich in allen Belangen souverän behaupten und das ohne Tricks und doppelten Boden.
Im zweiten Teil unseres Praxis-Tests wiederholen wie die voran gegangenen Abläufe noch einmal, diesmal allerdings unter Verwendung unseres be quiet! SilentWings 2 140mm Referenzlüfters, sofern er sich entsprechend befestigen ließ. Innerhalb unserer Doppel-Tower Kühler wurde der Referenz-Lüfter grundsätzlich in der Mitte zwischen beiden Radiatoren befestigt.

der Test mit den Referenzlüftern
der Test mit den Referenzlüftern, übertaktet


Das nicht alle Kühler mit unserem Referenzlüfter gut scalieren hatten wir auch nicht erwartet, einige profitieren aber schon von seinem Fördervolumen und das sind in der Regel genau die Kühler, die über breit gestellte Lamellen verfügen, so dass die warme Abluft sehr schnell abtransportiert werden kann. Unsere Top-Blow oder Top-Down CPU-Kühler hingegen profitieren eher weniger, dies liegt natürlich daran, dass diese Kühler schlicht und ergreifend nur schnöde auf die CPU pusten, den Abtransport dürfen dann die Gehäuselüfter übernehmen. In unserer Rangliste als solche hat sich einiges geändert, der neue RaiJintek Tisis Kühler konnte sich auf Platz 1 kühlen und das in allen relevanten Belangen. Zu erwarten war dies natürlich durchaus, die Doppeltower haben sich an der Spitze ohnehin festgesetzt und sind unter normalen Umständen dort oben kaum zu verdängen. Allerdings sind die Abstände relativ gering, so dass wir fast von einem "toten Rennen" sprechen können. Die besten Kühler unterscheiden sich in allen Leistungstests so minimal, dass der Käufer sich wegen 3 oder 4°C mehr oder weniger keine grauen Haare einfärben müßte, insofern darf das Kalkül des Preises gerne die wesentlichere Rolle spielen. Übertakter mögen das anders sehen, dies ändert aber nichts an den harten Fakten.

Was können die mitgelieferten 140mm Lüfter ?
Ohne PWM Signal rotieren die RaiJintek 140mm Lüfter bei 12 Volt Ansteuerung mit 1193 bis 1197 U/min und erzeugen dabei einen Schalldruckpegel von 27,4 dBA (0,8 sone). Reduzieren wir die Spannung auf 7 Volt herunter, bleiben davon 811 U/min und 20,6 dBA (0,1 sone) übrig, was wir schon als deutlich angenehmer einstufen, zumal die Förderleistung dieses Lüfters immer noch hoch genug wäre, um auch in diesem Drehzahlbereich eine ausreichende Luftmenge zu transportieren. Eine weitere Absenkung auf 5 Volt wird allerdings kritisch, da unsere Testexemplare erst ab 6,11 Volt sauber anliefen. Die RaiJintek 140mm Lüfter benötigen darüber hinaus eine relativ lange Einlaufphase, so dass ihr daheim mindestens zwei bis drei Stunden warten solltet, bevor ihr euer finales Urteil über den Lüfter bildet. Das Lagerschleifen bei 12 Volt und 7 Volt Ansteuerung und darunter stellt einen klaren negativen Aspekt dar, wobei wir allerdings über keinen Vergleichslüfter verfügten, insofern kann diese Problematik durchaus auch chargenbedingt auftreten.

Die Lautheit des Lüfter haben wir ca. 15cm vom Lüfter entfernt mit einem modifizierten ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition: Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review erarbeiteten Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau mit dem entsprechenden Test-System beziehen!

Unsere bisherigen Lüftertests:

120mm Lüfter Roundup 2013
140mm Lüfter Roundup 2011
140mm Lüfter Roundup 2010
140mm Lüfter Roundup 2009 Part II
140mm Lüfter Roundup 2009
120mm Lüfter Roundup 2009
Noiseblocker Multiframe M12 120mm Lüfter
120mm Lüfter Roundup 2008