Fazit und weitere Praxis-Erfahrungen:


Unser Crucial Ballistix Sport Series DDR4-2400 32 GB Kit hinterläßt einen überragenden Eindruck, nicht nur weil die Module platzsparend konzipiert wurden, sehr schnell arbeiten und dabei das System extrem stabil mit RAM versorgen, sondern weil DDR4 inzwischen im Preisgefüge so weit gerutscht ist, das ihn sich nahezu jeder potenzielle Kunde leisten kann. Dass der Speicher schon mit 1,20 Volt als verlässlicher Partner fungiert, rundet das sehr positive Gesamtbild zusätzlich ab.
Selbstverständlich ist dies durchaus nicht, Intel spezifiziert abhängig vom verwendeten Haswell-E-/Broadwell-E-/Skylake-Prozessor nur DDR4-2133 oder DDR4-2400 als offiziell unterstützten RAM-Takt. Höhere Taktraten (DDR4-3000 usw.) stellen in der Praxis zwar selten Probleme dar, eine Garantie dafür existiert aber nicht. Dementsprechend gehört dazu also nicht nur seriös gefertigter RAM, ein fehlerfreies SPD samt XMP 2.0 Profil, sondern auch ein aktuelles BIOS und eine CPU, die dem Scenario gewachsen ist.

Aber noch einmal chronlogisch und detaillierter: auf der einen Seite tätigt Crucial keine Versprechungen, die sie nicht einhalten, die Module arbeiten exakt nach den vorgegebenen Parameter und glänzen dabei durch eine stoische Stabilität. Auf der anderen Seite liefert Crucial vier glänzend präparierte Speichermodule ab, deren Herstellungsgüte auch den größten Skeptiker überzeugen dürfte. Das ist aber beileibe noch nicht das Ende der Fahnenstange, die Module ermöglichen durchaus auch Übertaktungen, obwohl dies eigentlich nicht ihr primäres Anwendungsgebiet darstellt. Die sorgsam programmierten EEproms ersparen uns unliebsame Überraschungen, weil sie so ein Mindestmaß an Einbausicherheit abliefern. Darüber hinaus bewegen sich die Schreib-und Leseleistungen auf sehr hohen Niveau, wobei Crucial auch hier zu keiner Zeit die Sicht auf die Stabilität des Systems aus den Augen verliert. Undervolten ist ausdrücklich erwünscht, schon bei 1,20 Volt laufen die Module insbesondere auf unserem Z170 System vorzüglich, wobei die Stellschraube des Undervoltings sicherlich der falsche Weg ist, um aus einem schnellen System eine Energiespardose zu fabrizieren. Diejenigen die gerne ans Übertakten denken werden nicht enttäuscht, die Module haben durchaus dementsprechende Reserven und verkraften auch 1,35 Volt über einen längeren Zeitraum, sofern das Ganze durch eine adäquate Kühlung unterstützt wird.

Die geringe Bauhöhe der Speichermodule erwirtschaftet zusätzlich eine ganze Reihe von Vorteilen. Einerseits erfordern die überschaubaren Heatspreader wenig Platz, wodurch andererseits eine mögliche Kollision mit üppig ausgelegten CPU-Kühlern vorgebeugt wird. Diesen Aspekt sollten wir nicht unterschätzen, denn der Platzbedarf wird nicht nur durch riesige Towerkühler mit doppelten Radiatoren eingefordert, auch sehr breite Towerkühler können diesbezüglich sehr sperrig agieren, insbesondere dann, wenn mehr als ein Lüfter verwendet wird. Klingt gut? das ist es auch in der Praxis, unsere Tests gestalteten sich komplett stressfrei um nicht zu sagen völlig sorglos, ein Umstand der beim Testen von Arbeitsspeicher durchaus nicht die Regel darstellt.

Natürlich stellt sich auch hier wieder die Frage: wer oder was profitiert von so viel Speicher? wir hatten es bereits in früheren 16 GB und 32 GB Tests angedeutet: eine Workstation mit Windows 7/8.1 oder dem im Juli 2015 veröffentlichten Windows 10, aufwendiger Videoschnitt, exzessiver Gebrauch von virtuellen Maschinen, CAD, Dreamweaver und Photoshop gehören zu den dankbarsten Adressaten von üppig bestückten RAM-Slots. Wenn dann noch aufwendige Zip Programme, das völlig überfrachte Nero und/oder Power DVD parallel dazu auf dem System genutzt werden, macht die Aufrüstung durchaus Sinn. Dazu käme dann noch der Aspekt aktueller Spiele, Battlefield 4 beispielsweise nennt in der Idealkonfiguration schon 8 GB als RAM Empfehlung und GTA 5 liegt bei 6 GB für die Konsolenversion. Kurz und gut, spätestens in einem Jahr werden 16 GB RAM auf einem Gaming System zur Standardausrüstung gehören, dazu bedarf es weder eines Propheten noch dessen Bart... Eines wollen wir aber auch nicht verschweigen: einen spürbaren Unterschied zwischen 16Gb und 32GB Speicherbestückung konnten wir weder unter Windows 7 64bit noch unter Windows 8.1 oder gar Windows 10 im herkömmlichen Alltagsbetrieb nachweisbar herausfiltern. Keines unserer installierten Spiele lief spürbar schneller oder lud seine jeweiligen Speicherstände performanter als die 16GB Variante, auch nicht GTA 5 oder Metro Last Light. Diesbezüglich bewirkt eine Systemaufrüstung durch eine aktuelle schnelle SSD eindeutig mehr.

Die aktuell erstaunlich niedrigen Preise hatten wir im Verlauf dieses Reviews schon skizziert und entsprechend positiv herausgestellt. Bliebe abschließend noch die Supportfrage, denn auch dem besten Speichermodul können unter Umständen mal ein paar Bytes quer sitzen. Wer die Module über einen deutschen Händler kauft, kann sich in jedem Fall auf die üblichen 2 Jahre Garantie berufen. Die von Crucial skizzierten 10 Jahre sind nur über Crucial selbst möglich und die sitzen mit ihrem Supportcenter in England. Lassen wir mal deren steuerrechtliche Motivation außen vor und konzentrieren wir uns auf die Konsequenzen dieses Insel-Daseins. Für den Kunden bedeutet es de facto: ich schicke die Module im RMA-Fall nach England, was je nach Paketgröße bis zu 10 € kostet und sicherlich einige Wochen dauert... Nicht besonders kundenaffin oder? das sehen wir ähnlich. Immerhin existiert bei Crucial inzwischen für technische Probleme ein deutschsprachiger Live-Chat, der den Kunden bei seinen Problem unterstützen kann. Besonders einladend klingt das alles trotzdem nicht, darum sollte Crucial an diesen Support Defiziten gezielt und möglichst zeitnah arbeiten, diesbezüglich liegt noch einiges an ungenutzem Potential brach.
Wer eine Aufrüstung auf DDR4 Arbeitsspeicher plant, sollte nicht zu lange warten, die Preise ziehen nach einer längeren Tiefpreis-Phase wieder leicht an...

Sollten zu diesem Test noch Fragen existieren, so helfen wir euch in unserem Forum gerne weiter...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten des Tests in der Gesamtübersicht:

Plus:
• exzellente Verarbeitung
• ansprechende Optik
• hochwertiges Basismaterial (APCB, 8-Layer)
• ausgezeichnete Stabilität
• unproblematische Ranking Anordnung
• ausgezeichnete Lese-und Schreibdurchsatzleistungen
• fehlerfrei programmiertes SPD, sichere Basis Einstellung
• XMP 2.0 fehlerfrei für 1,20 Volt integriert
• gute Timings unter DDR4-2400 schon bei 1,20 Volt
• sehr gutes Übertaktungspotential inklusive Timings
• akzeptables Heatspreader Kühlsystem mit extrem geringer Bauhöhe ( 31mm)
• kaum zu erwartende technische Kompatibilitätsprobleme
• sehr lange Garantiezeit (Europa 10 Jahre)
• inzwischen sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (32 GB: ca. 140 €)

Minus:
• Support nur englisch, RMA nach England kostet ca. 10 €
• keine Angaben zur QPI Spannung






Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Crucial Ballistix Sport Series DDR4-2400 32 GB Kit erhält den PC-Experience Award in Gold

 

der PC-Experience Award





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