Die Tests:

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Extrem scharfe Timings sind in der Regel nur möglich, wenn die Module auch explizit dafür ausgelegt wurden, da kann die Anhebung der Speicherspannung bzw. eine moderate Anhebung der QPI Spannung die Situation lindern, wobei dies durchaus kein allgemeingültiges Garantiesiegel darstellt. Auch wenn die nackten Zahlen etwas anderes suggerieren, das Absenken der Timings verlangsamt das System keinesfalls spürbar, wer also Geld sparen möchte, darf sich gerne an etwas weniger scharf temperierten Speichermodulen orientieren. Corsair liegt mit den Platinum Modulen am oberen Limit und das bei einer stoischen Stabilität, die wirklich beeindruckt. Dies gilt auch und insbesondere für die Benchmarks, speziell die DDR3-2400 Module sorgen auf unseren Systemen für neue Bestmarken. Die neuen Vulcan Module von Team Group konnten diesbezüglich aber durchaus mithalten.

MaxxPi Werte


Für den Test mit Winrar 5.0 sollte eine 300MB große Datei gepackt werden, in der sich sehr viele kleinere und mittelgroße Datein befinden, die allesamt aus sehr unterschiedlichen Applikationen stammen. Die Zeit dafür haben wir entsprechend gestoppt (5 Versuche, Mittelwert berücksichtigt):

packen-entpacken


Auch hier profitieren die Ergebnisse nur marginal von den Timings, die Differenzen fallen schon fast unter Messungenauigkeiten. Da dürfte wie so oft mit höheren Taktfrequenzen mehr erreicht werden, sofern dies absturzfrei zu realisieren ist. Das dies in der Praxis funktioniert, beweisen beispielsweise die DDR3-2400 Platinum Module von Corsair.

PC Mark Vanatge
Crysis Warhead
Modern Warfare 3


Auch in den Games spielen die Timings augenscheinlich kaum eine dominante Rolle, um so unverständlicher, warum einige Hersteller ihre Module als spezielle Gaming Versionen titulieren, denn auf niedrige Timings kann sich so eine schwammige Marketing Offerte ja nicht beziehen. Eine wirkliche, wenn auch nur mess- und nicht spürbare Reaktion ist in unseren Beispielen ausschließlich über die Erhöhung der Taktraten möglich, wo die Module dann bis zu 3 bis 5% mehr Frames erreichen können. Spürbar ist das aber nur dann, wenn die Spiele nicht so sehr auf die Leistung der Grafikkarte hin optimiert wurden, sondern mehr auf die Leistung der CPU. Dann ist es durchaus möglich, dass sich Speicherdurchsatz und Latenzen auswirken können. Ein weiteres prominentes Beispiel wäre in diesem Fall noch The Elder Scrolls V: Skyrim.

maximale Taktraten


Wenn wir die Timing Latenzen auf CL 11-11-11-31 stellen (bei maximal 1,75 Volt) sind mit unseren Team Group Kits problemlos 2350 MHZ möglich, das wäre dann aber auch die absolute Obergrenze des Vertretbaren und nur über eine gute Kühlung sowie entsprechender Be-und Entlüftung des Systems möglich. Alles darüber hinaus wurde mit fast sofortigem Einfrieren des Systems quittiert, beim 32 GB Kit passiert dies dann schon bei 2200 MHZ. Ein trotzdem beachtliches Resultat angesichts der prognostizierten 2133 MHZ seitens des Herstellers. Intel macht es den Übertaktern aber wie gesagt auch nicht unbedingt leicht, das richtige Zusammenspiel zwischen BLCK, QPI, UCLK usw. muß in mühsamer Feinarbeit ermittelt und ausprobiert werden und das kostet erfahrungsgemäß viel Zeit. Wer aber wirklich das Maximum aus seinem System herausholen will, sollte dabei weniger auf die Timings, sondern vielmehr auf die Taktraten schielen, was sich im Endeffekt als wesentlich wirkungsvoller herausgestellt hat, zumindest auf unseren bisherigen Sockel 1155 und 1150 Systemen. Noch einmal: Wenn man sich überlegt, wieviel Verwaltungsaufwand die Vollbestückung mit vier 8GB Modulen abverlangt, ist das Übertaktungsresultat mehr als respektabel, wobei über entsprechende Spezialkühlungen sicherlich noch mehr herauszuholen wäre. Der Kauf schnellerer Team Group Module (bis DDR3-2400 zur Zeit möglich) wäre natürlich auch eine nicht zu verachtende Option, sofern es das eigene Budget zuläßt.


Temperatur-Vergleichswerte:
Jetzt kommen wir zum nächsten interessanten Teil des Tests, denn natürlich wollten wir auch wissen, inwieweit Heatspreader, Heatpipes usw. die Temperaturen des Speichers positiv beinflussen oder eben nicht. Darum haben wir mit verschiedenen Sensoren entsprechende Messungen vorgenommen, die DDR3 Module untereinander verglichen und sind dabei zu folgenden Resultaten gelangt:
Temperaturen im Vergleich

Bei unseren erzielten Temperaturen ist zu berücksichtigen, das bedingt durch den relativ niedrigeren Spannungsbedarf der DDR3 Module und durch unser Kühlmanagement (5x Gehäuselüfter) eine gute Be-und Entlüftung des Gehäuses und der sockelnahen Bereiche ermöglicht wird. Somit wird auch die Abwärme der Speichermodule sehr gut abtransportiert, aber exakt so sollte es im Idealfall auch sein, denn bei Wärmestaus im Gehäuse nützen die besten Heatspreader nichts, da sie ihre erzeugte Abwärme nicht adressieren können. Vile Eigenkühlung wird durch die kleinen Heatspreader von Team Group nicht ermöglicht, dass wäre auch bedingt durch die kleine wärmeableitende Fläche technisch kaum möglich. Wichtigste Grundvorraussetzung ist und bleibt darum eine aktive Be-und Entlüftung eures PC-Gehäuses. Ist das nicht der Fall, bewirkt die Heatspreader-Kühlung der RAM Module nicht allzuviel, da die Abwärme im Rechner bleibt. Übertakter sollten sich also durchaus Gedanken über eine zusätzliche Belüftung der Speichermodule machen und vor allem ihre aktive Gehäuse Be-und Entlüftung optimieren, respektive über eine Wasserkühlung nachdenken.


Wichtig: Wir weisen ausdrücklich daraufhin, daß die von uns erreichten Resultate, bedingt durch die fertigungsbedingte Serienstreuung, nicht ohne weiteres auf andere Mainboards gleichen Typs übertragen respektive garantiert werden können.

Das Übertakten von Hardware-Komponenten kann zu Fehlern bis hin zur Beschädigung von Bauteilen führen und geschieht daher auf eigenes Risiko! Typische Merkmale für Übertaktungsprobleme sind:

• Grafikfehler, CRC-Fehler

• USB Übertragungsprobleme

• unspezifische Abstürze und Freezes

Wie und womit man Arbeitsspeicher korrekt testet, könnt ihr in unserem entsprechenden Artikel nachlesen:

Memtest Workaround