Toshiba Q Series Pro 256 GB SSD im Test

Toshiba Q Series Pro





Einleitung:

Eine Retail Konsumer SSD von Toshiba? dies ist durchaus kein Lapsus linguae, Toshiba ist tatsächlich dabei, sich neben dem SSD OEM und Enterprise Segment ein weiteres Standbein zu ermöglichen. Die Voraussetzungen sind prinzipiell ideal, denn Toshiba wäre als einer der wenigen Hersteller in der Lage, alle Komponenten der SSD aus eigener Fertigung zu beziehen, ein Vorteil der gar nicht hoch genug bewertet werden muss, zumal dann auch die eigene Qualitätskontrolle greift und sich niemand auf externes QM verlassen müßte.
Zum eigentlichen Thema: nach ein paar zaghaften ersten Modellen aus der Q Series steht bereits die neue Toshiba Q Series Pro Nachfolger Serie in den Startlöchern und wir konnten freundlicherweise einen ersten Testprobanden in unsere Redaktion bitten: die Toshiba Q Series Pro 256 GB SSD. Von den Eckdaten her klingt diese SSD zunächst einmal relativ unspektakulär und reiht sich zumindest theoretisch in die Liste der aktuellen SSD Mainstream Laufwerke ein, aber auf einen ersten Blick sollte man grundsätzlich nicht all zu viel geben. Spannend wird es immer dann, wenn ein Hersteller sich mit einem anderen an den Entwicklertisch setzt und eine gemeinsame Arbeit beschließt. Genau dies ist bei dieser SSD der Fall, denn etwas überraschend stammt der SSD Controller nicht von Toshiba, sondern aus einer Zusammenarbeit mit Marvell. Was dies in der Praxis bedeutet und ob Toshiba tatsächlich ein gewichtiges Bein in die SSD Retail-Tür stellen kann, werden wir in diesem neuen Test analysieren, dazu wünschen wir euch wieder viel Vergnügen...





Die technischen Daten:

die technischen Daten


Der Preis pro GigaByte läßt sich sehr leicht ausrechnen, in dem wir den Preis durch die Speicherkapazität teilen. Die Festplattenhersteller rechnen die Speicherkapazität nach dem dezimalen Zahlensystem aus, obwohl der Computer ja im Binärsystem arbeitet. Darum müssen wir die vom Hersteller angegebene Speicherkapaziät durch den Faktor 1,074 teilen, um die wahre Speichergröße zu bestimmen und dann den Preis pro GigaByte entsprechend ausrechnen.

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Datenträgers. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Festplatten im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Festplatte beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen, Einsatzdauer, Ein-Ausschaltvorgänge, Vibrationen usw.

verfügbarer Speicherplatz: Ein Gigabyte (1 GB) entspricht 10 hoch 9 = 1.000.000.000 Bytes in Zehnerpotenzen. Ein Betriebssystem hingegen weist Speicherkapazitäten in Zweierpotenzen aus (1 GB = 2 hoch 30 = 1.073.741.824 Bytes) und zeigt deshalb weniger Speicherplatz an. Der tatsächlich verfügbare Speicherplatz ist abhängig von File-Größe und -Format, Einstellungen, Betriebssystem, Software und weiteren Faktoren wie z.B. der Spare Area (Over-Provisioning).




 

SSDs, die technischen Fakten:

Alle Hersteller preisen ihre Solid State Disks als technisch überlegen an, sie sollen konventionelle Festplatten innerhalb der nächsten Jahre ablösen, aber ist das wirklich so einfach?
SSDs schreiben die Daten nicht auf ferromagnetische Scheiben, sondern auf Flashchips analog zu USB Sticks. Da eine SSD über keine beweglichen Bauteile verfügt, sind die Vorzüge diesbezüglich schnell zusammengetragen: es sind keine betriebsbedingten mechanischen Schäden möglich. Weitere Vorteile liegen auf der Hand: ein nahezu geräuschloser Betrieb, sehr hohe Shock-Unempfindlichkeit, minimale Wärmentwicklung. Da nicht erst ein Schreib/Lesekopf an eine bestimmte Position gefahren werden muss, sind die Daten sofort verfügbar, was in ultraschnellen Zugriffszeiten resultiert. Aber nicht nur was die lineare Transferrate angeht, haben SSDs einen prinzipiellen Vorteil gegenüber herkömmlichen Festplatten. Vor allem Zugriffe auf verstreut positionierte Daten sind ihre große Stärke. Dazu gesellt sich im Idealfall ein deutlich geringerer Strombedarf, was die Umwelt und den Geldbeutel schont.
Wo aber liegen die Nachteile? dazu müssen wir etwas weiter ausholen: wie wir ja alle wissen, gehört zu den wesentlichen Eigenschaften eines Speichermediums drei entscheidende Kriterien: 1. die Speicherkapazität, 2. die Übertragungsgeschwindigkeit und 3. die Zugriffszeit. Erst nach diesen drei Aspekten listen die Hersteller die Haltbarkeit der Daten und die Kosten auf, was ja schon mal das erste Stirnrunzeln verursacht. Davon abgesehen hängen aktuelle SSDs ihre ferromagnetischen Konkurrenten in den genannten drei Kriterien locker ab. Das beginnt bei den sequentiellen Übertragungsraten, wo es schnelle aktuelle SSDs auf mittlerweile 500 MByte/s und mehr bringen. Diese Werte werden von Konsumer-HDDs nicht mal ansatzweise erreicht und auch Server Festplatten müssen sich arg strecken. Wobei man auch hier unterscheiden muß, denn Festplatten erreichen ihre höchste Performance auf den äußersten Bereichen ihrer Magnetscheiben und diese Performance differiert deutlich zu den Ergebnissen auf den inneren Bereichen. In SSDs sind diese Performance-Zonen gänzlich unbekannt. SSDs ziehen ihre Performance durch die Qualität des Controllers und über die Anzahl der zu verwaltenden Flashchips inklusive Cache, sofern vorhanden. Grundsätzlich ist es aber so, daß der Datentransfer bis auf kleinere Amplituden in allen Bereichen nahezu gleich bleibt und auch hier muß eine HDD sehr deutlich passen. Ein anderes Thema ist das Schreiben von Daten, denn hier besitzen SSDs einen gravierenden Nachteil, mit denen sich wiederum HDDs nicht auseinandersetzen müssen: Festplatten beschreiben Sektoren, egal ob vorher Daten in ihnen gespeichert waren oder nicht. SSDs hingegen müssen erst mal einen Löschvorgang initiieren, wenn sie die Daten in einem Flashchip überschreiben wollen und das kostet eben Zeit. Das ist auch der Grund, warum die Schreibleistung einer SSD zu Beginn ihrer Entwicklung nicht ganz mit der Leseleistung korrespondierte. Kompensieren kann man dies durch entsprechende Caches, die von den Herstellern auch eingesetzt werden und natürlich den laufenden Controller Weiterentwicklungen. Einen anderen Ansatz verfolgt die Firma Sandforce, dessen Controller über keinen veritablen Cache verfügen. Dort wird der Zeitverlust durch die patentierte Komprimierung der Daten kompensiert. Neben einer geringeren Write-Amplification erhöht sich durch diese Komprimierung auch die Lebenserwartung des SSD-Laufwerks, da weniger Schreib-Lösch-Zyklen notwendig sind. Aber auch dies erbrachte noch nicht den erhofften Durchbruch und wie wir alle inzwischen wissen, mußten sandforce gesteuerte SSDs mit teilweise extremen Leistungseinbrüchen nach einer gewissen Laufleistung fertig werden.
Dazu kommt noch die begrenzte Zahl von möglichen Schreibzugriffen auf den Flash-Speicher. Während die einzelnen Speicherpunkte auf den HDD-Scheiben in Festplatten beliebig oft gelöscht und wieder beschrieben werden können, ist die Zahl dieser Zyklen in den Flashchips begrenzt und unterliegt großen Schwankungen. Somit ist die Lebensdauer aufgrund der limitierten Anzahl von Lösch- und Schreibvorgängen begrenzt. Womit wir wieder bei der Qualität und implementierten Technik des Controllers angelangt sind, zumal nicht zuletzt er darüber entscheidet, wie die Daten auf die Speicherzellen verteilt werden. Existieren defekte Zellen, sollten diese über entsprechende Fehlerroutinen erkannt und aussortiert werden. Das klingt in der Theorie logisch und einfach zu handeln, die Praxis sieht allerdings oftmals etwas anders aus.
Aber der Controller samt Firmware ist nicht das alleinige Qualitätssiegel einer SSD, denn auch die Art der verwendeten Flashtechnik spielt eine entscheidende Rolle und bestimmt letztendlich die Performance und Haltbarkeit der Flashchips. Darum beachtet bitte in unseren SSD Tests die Beschreibung der verbauten Technik, dort nehmen wir auch diesen Teilbereich sehr genau unter die Lupe. Für weitere Details zum Thema SSD beachtet bitte auch unseren separaten SSD Artikel, wo es nicht nur um die richtigen Einstellungen, sondern in erster Linie um die Erklärungen der wichtigsten Techniken geht...





Ausstattung, Verarbeitung, Technik und Tools:

 

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Verpackung-1 Zubehör Erstansicht Größenvergleich


Designerpreise wird Toshiba mit der Q Series nicht gewinnen, egal ob mit ohne Pro in der Artikelbezeichnung. Das sehr schlichte SSD Gehäuse strahlt keine besondere Haptik aus, auch wenn es stabil verarbeitet wurde. Zubehörtechnisch bleiben ebenfalls viele Wünsche offen, außer einem 9,5mm Spacer und ein paar Kurzanleitungen liegt der SSD nicht bei, was der Erstbesitzer verwerten könnte. Hier fehlt eindeutig ein Einbaurahmen und ein gutes Sata Datenkabel. Die Anleitungen selbst sind nicht nur dünn, sie helfen dem unerfahrenen Anwender auch nicht weiter. Leider setzt sich dies auf der zuständigen Toshiba Produktseite fort, wo es zwar Marketing Offerten ohne Ende regnet, aber keine weiterführenden Hilfsmittel in Form von deutschsprachigen Anleitungen. Geht Toshiba wirklich davon aus, das SSDs nur von "Profis" eingebaut werden, die alles wissen? Niemand wacht morgens auf und weiß alles, darum sollte deren Marketing Abteilung dringend ein paar Nachhilfestunden in Sachen Kundenservice buchen. Immerhin bietet Toshiba ein kostenloses Klontool an, so dass euer Betriebssystem auf die neue SSD transferiert werden könnte:

NTI Echo 3 for Toshiba

Da ansonsten wie gesagt keinerlei Software beiliegt, verweisen wir an dieser Stelle gerne an unsere entsprechenden Acronis Image und Klonartikel, die ihr an dieser Stelle gebündelt wiederfindet und zwar ganz unten in den weiterführenden Links des Artikels.

Die 7mm Dicke des Toshiba Gehäuses spielt eine wesentliche Rolle bei einer eventuellen Aufrüstung von Notebooks, nicht alle Notebooks oder Netbooks sind in der Lage, die standardisierten 2,5" SSDs mit 9mm dicken Gehäusen aufzunehmen. Es existieren einige Geräte beispielsweise von HP, Lenovo oder Dell, die lediglich 2,5" Schächte besitzen, in denen nicht mehr als 7 mm Platz existiert. Also informiert euch bitte vorher, welche SSDs für eure Notebooks einbaubar wären, die M500 SSDs verfügen unisono über ein 7 mm Gehäuse, so dass es bei wenig Platz zu keinerlei Einbauprobleme kommen sollte.

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Gewicht Ansicht Ansicht-2 Ansicht-3


Schön dass ein Hersteller mal wieder die implementierte Firmware auf den Typenaufkleber druckt, in diesem Fall auf der Rückseite der Q Series Pro SSD. Das bedeutet im Klartext, der Kunde weiß schon vor dem Einbau der SSD, ob er gleich ein Firmware Update durchführen sollte oder nicht, was ja durchaus eine entscheidende Rolle spielen kann. Wäre das nicht der Fall, weiß der Kund dies auch und muß die SSD nicht erst umständlich in ein laufendes System hängen, um solche Informationen zu eruieren. Der Hintergrund ist mehr als einleuchtend: wer verzichtet schon gern auf ein per Firmware Update nachgereichtes elementares Feature oder beseitigte Bugs und das möglichst vorder Installation des Betriebssystems? das Risiko des Datenverlustes während eines Firmware Updates ist hoch und eine erneute Installation wäre ein vermeidbarer doppelter Zeitaufwand. Ansonsten existiert kaum Kritik an der Verarbeitung, die Passgenauigkeit der Anschlußleiste ist vorbildlich. Die Anschluss-Ports liegen auch nicht zu eng nebeneinander, so dass auch etwas anders konzipierte SATA-Datenkabel mit üppgigeren Isolierungen und Sicherheitslaschen aus dem Zubehör verwendet werden könnten.

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Ansicht-4 Kabel und Ports-1 Kabel und Ports-2


Unsere Waage präsentiert trotz Stahlblechmantel nur 51 Gramm, eine Corsair Neutron GTX wiegt beispielsweise 47 Gramm. Damit liegt auch die Toshiba SSD im Bereich aktueller SSDs, eine OCZ Vertex 4 wiegt im Vergleich 91 Gramm, die Samsung 840 wiegt 54 Gramm, Crucials m4 wiegt 73 Gramm und eine Intel 510 knappe 80 Gramm. Die Unterschiede erklären sich nicht nur durch den Materialeinsatz, sondern natürlich auch dadurch, ob eine SSD einseitig oder doppelseitig mit Nandflashbausteinen bestückt wurde oder nicht. Aber ob nun 50 oder 150 Gramm, ein Einbaurahmen wird keinesfalls vor unüberbrückbare Herausforderungen gestellt, große 3,5" Festplatten ab 1TB aufwärts wiegen dank ihrer aufwendigen Mechanik nicht selten bis zu 700 Gramm und darüber hinaus.

Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps: Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separat aufgelöteten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich deutlich ab. Nachrüststeckkarten aus dem Zubehör kann man gleich vom Einkaufszettel streichen, die rangieren in der Regel noch hinter den Marvell Controllern, weil auch diesen Zusatzcontrollern sowohl die interne Anbindung als auch die entsprechende Bandbreite fehlt, um wirklich performant zu agieren. Des weiteren empfehlen wir hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75 cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine (die transparenten Kabel). Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

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Kabeluebersicht Kabeldetails Kabel-optimiert Kabel-zerlegt

Wir haben testweise ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von InLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung deutlich zu machen. Das handelsübliche Kabel ist zwar sehr schön isoliert und gut verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung über entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eure SSD plötzlich zu langsam arbeitet, oder beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 2 bis 6 € pro Stück. Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Leider existieren auch SSDs am Markt, die keine Vertiefung in ihren SATA-Ports aufweisen, um das Einrasten der Sicherheitslaschen zu ermöglichen, solche SSDs sollte man dann einfach meiden. Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokument studieren.

Kommen wir jetzt zur verbauten Technik:
Das Grundgerüst dieser SSD bildet eine hochwertig verarbeitete und in allerbester Lötqualität ausgelieferten FR4 Platine mit sechs Lagen Epoxidharz getränkten Glasfasermatten, die eine bessere Kriechstromfestigkeit und optimierte Hochfrequenzeigenschaften besitzen als Platinen mit weniger Lagen. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend, wobei FR4 schon fast die Qualitätsspitze darstellt, die nur noch von FR5 übertroffen wird.

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Technik-1 Technik-2 Technik-3


Bestückt wurde die Platine nur einseitig mit den Toshiba MLC Toogle 2.0 NAND Flashbausteinen (TH58TEG8CDJBABC), was wiederum das relativ geringe Gewicht der SSD erklärt. Die Herz-Kreislauf Maschinerie wird von einem 8-Kanal Controller mit der Bezeichnung TC358790XBG geleitet, wobei der starke Verdacht besteht, dass dieser Controller aus einer Zusammenarbeit mit Marvell hervorgeht, was sich bereits bei Q Series ohne Pro gezeigt hatte. Warum Toshiba diesen Weg geht und nicht auf eigene Controller zurückgreift, bleibt ein ungelöstes Rätsel. Möglicherweise existieren noch Verpflichtungen oder anders geartete Vereinbarungen, wer weiß das schon genau. Schlußendlich spielt das auch keine so wesentliche Rolle, ihre Leistung im Test kann die SSD so jedenfalls nicht verschleiern, wie wir noch sehen werden...
Fakt ist auch, dass in dieser Konfiguration kein externer Cache implementiert wurde, obwohl der Steckplatz auf der Platine sozusagen vorgezeichnet wurde, was man sehr deutlich sieht. Ob ein interner Cache zur Verfügung steht beispielsweise als Multi-Chip-Modul und wie groß dieser wohl wäre, darüber schweigt sich Toshiba bisher leider ebenfalls aus, aus welchen Gründen auch immer. Ein Cache hätte eine klare Intention, der Hersteller will so wesentliche Datenelemente prefetchen also vorab schon etwas "aufbereiten", damit sie dann schneller zur Verfügung stehen, was wiederum einer gesteigerten Lese-Performance zuträglich wäre. Neu ist diese Idee aber nicht, denn es ist ja kein Geheimnis, dass schneller Cache die Such-/Lese-/Schreibzeit von Flash-Speichern deutlich verkürzen kann, wodurch eine schnellere Datenübertragung möglich wird. Dank des großen temporären Speicherplatzes reduziert sich die Häufigkeit der Dateneingabe in den Flash-Speicher, so dass die Produktlebensdauer verlängert wird.

Die Trim Funktion wird natürlich auch von den neuen M500 SSDs unterstützt und für alle die sich mit dem Begriff noch etwas schwer tun, eine kleine Erklärung der Funktionsweise: ein Betriebssystem, das den Trim ATA-Befehl umsetzen kann, also Windows 7 aufwärts, meldet dem SSD Controller, dass bestimmte gelöschte Datenstrukturen frei geworden sind. Dies nimmt der SSD Controller zur Kenntnis und markiert diese Datenblöcke als ungültig. Dadurch werden diese Blöcke quasi vom permanent protokollierten Merkzettel der SSD gestrichen und in den Ruhephasen des Laufwerks gelöscht. Dies wiederum hat zur Folge, dass diese jetzt frei gewordenen Datenblöcke sozusagen frisch renoviert wieder vom System möglichst ohne Performanceverlust verwendet werden können.

Was die möglichen P/E-Zyklen der NAND-Bausteine angeht, macht Toshiba ebenfalls keine Angaben. Die P/E Zyklen gängiger High End SSDs liegen bei 5.000 und darüber. Diese P/E Zyklen geben an, nach wie viel maximalen Schreib-Lösch-Aktionen eine Flashzelle ausfallen kann und somit unbrauchbar wird, wobei die Betonung auf kann liegt. Das erklärt auch gleich, warum SSDs mit hohen P/E Zyklen deutlich mehr kosten. Diese technischen Fakten haben also durchaus Auswirkungen auf die Lebensdauer der Flashbausteine, so richtig relevant sind diese Daten für den Anwender daheim trotzdem nicht, weil er in der Regel diese Grenzwerte kaum erreichen wird.




Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell):

 

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

 


 




Installation, synthetische Benchmarks, Trim Bewertung:

Unabhängig von den Werks Aufklebern (sofern überhaupt vorhanden) prüften wir grundsätzlich jede SSD vor unserem Test auf die Aktualität der jeweiligen Firmware:

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Disk-info-1 Disk-info-2 Disk-info-3 Disk-info-4


Welche Firmware integriert wurde, steht auf der Rückseite der Toshiba SSD, trotzdem haben wirds natürlich über unsere SSD Tools noch einmal überprüft, dabei stellt Aida64 interessantweise fest, das die Toshiba SSD über einen Marvell Controller verfügt, was wir ja bereits vermutet hatten.
Was die zuständigen AHCI Treiber angeht, so sollte man wissen, dass der MSAHCI Treiber von Microsoft, den Windows 7 standardmäßig installiert, oder der neue STORAHCI von Windows 8 und Windows 8.1 die Trim Funktion generell unterstützen und im Normalfall treibertechnisch völlig ausreichen. Der Intel Rapid Storage-Technologie Treiber kann dies auch, verspricht aber zusätzlich einige Prozentpunkte mehr Performance, die in der Regel bestenfalls messbar aber nicht spürbar wären. In unserem Test haben wir den für unser Z87 Mainboard naheliegensten Intel Rapid Treiber trotzdem ausprobiert. Darüber hinaus auch gleich das aktuellste Bios für unser Mainboard, damit wir möglichst alle Eventualitäten im Zusammenspiel zwischen Chipsatz und SSD entsprechend berücksichtigen. Man sollte sich aber vergegenwärtigen, dass der Rapid Treiber nicht für jede mögliche System-Konstellation eine Empfehlung darstellt.

Was die LPM-Problematik angeht, so hat Intel inzwischen kräftig nachgearbeitet und mit dem Intel Rapid Storage-Technologie 12.9.0.1001 WHQL Treiber endlich eine stabile Basis geschaffen, über die sich so ganz nebenbei auch sehr komfortabel LPM deaktivieren läßt (siehe verlinkten Artikel).
Installiert, eingestellt und optimiert wurde Windows 7 Ultimate 64Bit SP1 nach unserem entsprechenden Artikel:

Windows 7: FAQS und SSD Optimierungen (Stand: 27.12.2013)


In dem Artikel findet ihr auch weitere FAQs zum Thema SSD ! und wir können es gar nicht oft genug betonen, es geht in dem Artikel nicht um das Setzen von irgendwelchen ominösen Performanceschaltern, die es ohnehin nicht gibt, sondern um das Verstehen der Materie. Wenn es Einstellungen gibt, die unter bestimmten Umständen bedenkliche Auswirkungen erzeugen können, so wird dies explizit im Artikel skizziert, nach dem Motto: nichts muß, alles kann !

weitere System bzw. BIOS-Einstellungen:

• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert •
LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Turbomodus der CPU deaktiviert
• SSD Firmware möglichst aktuell
• Verwendung von hochwertigen SATA 6Gb/s Kabeln
• ASUS Z87-Deluxe, BIOS 1602
• Intel Chipsatztreiber 9.4.0.1027 WHQL
• Intel Rapid Treiber 12.9.0.1001 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB jeweils für für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert

Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem SSD-Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, eine unbemerkte und vor allem unerwünschte Pause einzulegen. Übertaktungen können das Resultat beeinflussen und verfälschen, darum wurden entsprechende Einstellungen genauso wie der Turbomodus grundsätzlich deaktiviert. Die Temperaturen der Festplatten und SSDs wurden mit entsprechenden Sensoren sowohl an der Ober-und Unterseite der Festplatten gemessen, dazu verwendeten wir das digitale Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C). Einen Parallelcheck der Temperaturen haben wir mittels der Software Sensorik von Aida64 Ultimate, HW Monitor und Crystal Diskinfo versucht durchzuführen, die allerdings allesamt keine realen SSD Temperaturen auslesen können, weil eine SSD in der Regel keinen entsprechenden Hardware-Sensor besitzt, auch wenn hier und dort mal etwas angezeigt wird, wie beispielsweise bei der neuen Toshiba Q Series Pro, der Crucial M500, der Corsair Neutron oder den Samsung 830 und 840, die diese beiden SSDs ausnahmsweise über einen auslesbaren Sensor verfügen. Die Raumtemperatur betrug während aller Tests exakt 20°C (klimatisierter Raum). Die Lautheit der Datenträger wurde ca. 15 cm von der Festplatte entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät geprüft, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfasst. Jeder Datenträger wurde exakt an der selben Stelle im Tower verschraubt, so dass diesbezüglich keine störenden Abweichungen zu registrieren waren. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100 cm betragen, aber da wir nicht über einen reflexionsarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Was den Stromverbrauch angeht, so ist dieser relativ leicht über geeignete Multimeter messbar, die wir an der 5 Volt Leitung des SATA-Interfaces angeschlossen haben.

Zur Leistungsverifizierung verwendeten wir folgende Programme und Hilfsmittel:

• Acronis True Image 2014 build 5560
• Aida64 Ultimate v4.00.2731
• Argus Monitoring Software 2.5.06
• AS SSD Benchmark 1.7.4739.38088
• ATTO Benchmark 2.46
• Crystal Diskmark 3.0.3
• Crystal Diskinfo 6.0.3
• Harddisk Sentinel 4.40.5 Pro
• HD Tune Pro 5.50
• H2Testw 1.4
• Office 2010 Professional SP2
• PC Mark Vantage HDD 1.0.2.0
• Photoshop CS3
• VMWare Workstation 10.0
• Windows 7 Ultimate 64bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8.1 Pro, alle aktuellen Updates
• WinRAR 5.01

Desweiteren stoppten wir für alle Laufwerke den Bootvorgang in Sekunden, wobei wir den Zeitraum vom Erscheinen des ersten Bios Screens bis zum verfügbaren Windows Desktop gestoppt haben. Wobei wir unter verfügbar verstehen, dass sich Anwendungen öffnen lassen, die pure Sichtbarkeit des Desktops ist noch keine reale Verfügbarkeit ! Das Starten von Anwendungen ist ein weiteres wichtiges Kriterium, dafür wählten wir Photoshop CS3 aus und stoppten wiederum per Hand den Zeitraum vom Programmaufruf bis zur Sichtbarkeit eine 5MB großen Bildes. Um eine Aussage über den Kopierzeitraum zu erhalten, wurde ein 5GB großes Image verwendet, das wir auf die jeweiligen Datenträger kopierten. Die Installationszeit eines bestimmten Medium wäre natürlich auch interessant, wobei wir auf Spiele DVDs verzichteten, da die Qualität der optischen Laufwerke eine größere Rolle spielt, als das datenempfangende Laufwerk sprich die SSD. Darum installierten wir Office 2010 SP2 von einer virtuellen Maschine (VMWare) aus und stoppten abermals die Zeit.

Die Toshiba Q Series Pro 256 GB SSD wurde direkt nach der Initialisierung, der Partitionierung und NTFS-Formatierung durch Acronis Disc Director 11 (build 2343) mit einem aktuellen Windows 7 SP1 Image bestückt. Dieser Betriebssystem-Transfer erfolgte mittels True Image 2013. Das Image enthält neben dem Servicepack 1 und allen verfügbaren Updates auch alle aktuellen Systemtreiber. Darüber hinaus enthält das Image einige aktuelle Spiele, Office 2010 SP2 und diverse weitere Programme und Tools. Somit kommen wir in all unseren aktuellen SSD Tests (240, 250 und 256 GB Tests) immer auf einen Füllgrad von etwa 25 bis 35%. Die Diskrepanzen resultieren aus den ständigen Aktualisierungen dieser speziellen Test Images, in denen die Windows Updates ebenso berücksichtigt werden, wie aktuelle Treiber und Aktualisierungen der jeweiligen Applikationen.
Anschließend begann unsere erste synthetische Benchmarkrunde:

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diskmark AS SSD AS SSD AS SSD ATTO Aida64


Nach diesem ersten Testdurchlauf wurde die Toshiba Q Serie Pro SSD per Secure Erase (Parted Magic)wieder in den Auslieferungszustand versetzt und anschließend mittels H2testw komplett mit Daten gefüllt:

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H2testw Aida64


Da einige unserer Leser davon berichteten, dass die Toshiba SSDs aus der Q Series dazu neigen, ab ca. 55 bis 60% Füllungsgrad beträchtlich an Performance zu verlieren, haben wir dies getestet und über einen Aida64 Benchmark zusätzlich dargestellt. Der Performance Einbruch beträgt für die komplett gefüllte SSD zwischen 15 und 30%, das ist nicht wenig, aber auch noch kein Grund um Alarm zu schlagen.

Die Daten wurden anschließend komplett in den Papierkorb von Windows 7 transportiert und gelöscht, um den Trim Befehl auszulösen. Nach dem Löschen der Daten beließen wir die SSD die obligatorischen 5 Stunden (ein Zeitraum, den wir neuerdings in allen SSD-Tests warten) im idle Zustand, damit genug Zeit bleibt für die Rekonvaleszenz der Flash-Zellen mit Hilfe des Garbage Collection Algorithmus. So werden die frei gewordenen Blöcke gelöscht und im Idealfall die ursprüngliche Performance der SSD wiederhergestellt. Dies haben wir nun in einer weiteren Benchmark-Session überprüft:

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diskmark AS SSD AS SSD AS SSD ATTO Aida64


Die Rekonvaleszenz der Flash Zellen hinterlässt einen äußerst positiven Eindruck, die Toshiba SSD zeigt sich gut erholt und liefert wieder die Werte, die wir zu Beginn unseres Testes gesehen hatten. Allerdings bleibt ein ziemlich fader Nachgeschmack bezüglich des Performance Einbruches bei hohem Füllgrad der SSD. Auf einem System ohne native Trim Unterstützung sollte das System nicht eingesetzt werden, da bisher kein Tool existiert, mit dem diese Funktion manuell ausgelöst werden könnte. Darüber hinaus agiert die Garbage Collection Funktion des Toshiba Laufwerkes aber relativ performant, wodurch die Grundgeschwindigket relativ schnell wiederhergestellt werden kann.

Bei aller Begeisterung für schicke Screenshots und Diagramme, sollten wir nicht in den Fehler verfallen und die synthetischen Benchmarks als "Maß der Dinge" zu stilisieren. Es sind und bleiben de facto keine alltagsrelevanten Scenarien und werden es auch niemals sein. ATTO ist das Marketing-Aushängeschild für viele SSD-Hersteller insbesondere für sandforce-basierte SSDs, weil es das bestmögliche aber auch theoretischte aller Scenarien abildet, das sequentiell zu erreichen ist. ATTO testet ein Laufwerk mit Nullen, d.h in der Praxis, dass sich die Daten wunderbar komprimieren lassen. Kein Wunder also, dass die Hersteller mit sandforce-basierten SSDs diesen Benchmark bevorzugen. Der AS SSD Benchmark generiert zufällige Daten, die sich nicht komprimieren lassen, demzufolge schneiden Sandforce-SSDs entsprechend schlechter ab. AS SSD besitzt darüber hinaus aber auch eine Option zum Benchen von komprimierten Daten, so dass auch dieser Bereich inzwischen berücksichtig wurde.
HD Tune ist, wie der Name schon impliziert, nie für SSDs geschrieben worden und darum setzen wir es auch nicht mehr ein. Crystal Diskmark testet nicht nur mit Nullen, sondern über zufällige Blockgrößen, was der Realität zumindest näher kommt. Sicherlich werden einige über unsere hohen Resultate beim Kopierbenchmark vom AS SSD Tool stolpern, aber das ist schnell entschlüsselt, denn dieser Kopierbenchmark scaliert über den verbauten Arbeitsspeicher. Die in unserem Fall vorhandenen 32GB Arbeitsspeicher haben dementsprechend einen sehr hohen Anteil an dem guten Ergebnis. Kurz und knapp: je mehr Arbeitsspeicher im System steckt, desto höher fallen in der Regel diese Kopierwerte aus.

Interessant sind diese Benchmark-Tools natürlich trotzdem, weil sie jeder Anwender daheim schnell und unkompliziert ausprobieren kann. Das Problem ist dabei nur, das diesen Benchmarks sehr oft zu viel Gewicht beigemessen wird, was wiederum noch öfter dazu führt, das sich Anwender über zu langsame SSDs beklagen, die aber in der Realität gar nicht zu langsam arbeiten, auch wenn irgendwelche Tools dies optisch suggerieren. Darüber hinaus existieren selbst bei 100% identischen Systemen durchaus unvermeidbare und herstellungsbedingte Toleranzwerte, die bei einem Benchmark-Vergleich berücksichtigt werden müssten, was aber nur in den seltensten Fällen jemand tut. Kurzum, man sollte das Thema nicht überbewerten, sondern sich stattdessen über die SSD und ihre wahren Stärken freuen und das sind ultraschnelle Zugriffszeiten, die Fähigkeit der parallelen Abarbeitung von Eingabe/Ausgabe Operationen unter extrem hohen Transferleistungen und natürlich die Geräuscharmut, um nur einige Vorteile zu nennen. Wir können das alles gar nicht oft genug betonen, trotzdem werden sich die Anwender weiter an die Benchmarks halten und deren vermeintlich schwache Ergebnisse reklamieren, das ist so sicher wie die nächste Generation der SSDs.



 

Praxisnahe Testresultate:

 

Temperaturen und Lautheit


Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Da die Crucial M500 als eine der wenigen aktuellen SSDs über einen real existierenden Temperatursensor verfügt, kann die SSD nicht nur aktiv überwacht werden, die von externen Tools angezeigten Temperaturen entsprechen sogar den tatsächlichen Werten. Somit schließt die M500 zur Samsung 840 Pro auf, wobei die 840 Pro ihren Sensor nicht mit einer Schutzfunktion kombiniert, die Crucial M500 hingegen wird bei erhöhten Temperaturen automatisch heruntergefahren. Da kann unsere Toshiba Q Series Pro nicht mithalten, ohne externe Tiools ist ein Auslesen der Temperaturen nicht möglich. Geräusch-und kühlungs-technisch ergeben sich an diesem durchaus sensiblen Bereich des Tests keinerlei negativen Auffälligkeiten, sämtliche neuen SSDs reihen sich nahtlos in die Phalanx der kühlen und leisen SSDs ein. Trotzdem: eine realistische Geräuschmessung der SSDs mag unter Laborbedingungen möglich sein, unsere Messgeräte sind da völlig überfordert. Die SSDs sind aber auch objektiv nicht als Geräuschkulisse wahrnehmbar, egal ob sie nun eingebaut sind oder auf dem Schreibtisch liegen. Hin und wieder berichten Anwender von Fieb-Geräuschen der SSDs, dies konnten wir bisher nicht bestätigen. Wobei diesbezüglich in der Regel andere Verursacher wie Mainboard, Grafikkarte, Zusatzkarten, Netzteil als Verursacher in Frage kommen, zumal dort schwingende Spulen vorhanden sind. Es bietet sich aber durchaus an, C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations testweise zu deaktivieren, um der Ursache auf die Spur zu kommen. Was unsere Festplatten in dieser Rubrik "leisten" ist unübersehbar und leider auch unüberhörbar, insbesondere die WD VeloCiraptor WD1000DHTZ 1000GB erreicht mit fast 2 sone eine traurige Bestmarke.

Vibrationen und Störgeräusche


Wenig überraschend können die SSDs sich auch hier von ihrer besten Seite zeigen und sich somit deutlich von der HDD Konkurrenz absetzen. Für empfindliche Ohren stellt eine SSD darum derzeit das Maß der Dinge dar. Bezüglich der Zugriffsgeräusche verhalten sich aber auch die Festplatten relativ respektabel und schonen die Nerven des Anwenders. Die Black Caviar Festplatte kann diesbezüglich kaum mithalten, zumal das Zugriffsgeknarze schon leicht nervende Tendenzen entwickelt. Die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ orientiert sich bei den Zugriffsgeräuschen in etwa am VR200M Vorgänger, klingt aber trotzdem noch etwas kerniger. Die Vibrationen und/oder das Dröhnen können in einem massiven (SECC 1.0) PC-Tower aus Stahl beinahe gänzlich absorbiert werden. In dünnwandigen Alu-Towern sollte man in jedem Fall über eine Entkoppelung inklusive Dämmung nachdenken, eine entsprechende Empfehlung können wir diesbezüglich aussprechen, in denen ihr auch die konkreten Details zu den Entkoppelungen entnehmen könnt:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox


Anzumerken ist in diesem Zusammenhang noch, dass das aktivierte Acoustic Managements (AAM) die dBA-Werte der HDDs im Schnitt um etwa 3 dBA senken. Wobei dies dann die Zugriffszeiten widerum geringfügig erhöht. Die Zugriffsgeräusche und Vibrationen bleiben vom AAM aber unbenommen, diese Problematik ist damit keinesfalls zu minimieren ! das nur der Vollständigkeithalber, auf SSDs trifft dies alles nicht zu.

die Zugriffszeiten in ms


Was die Zugriffszeiten angeht, so ergibt sich ein unverändertes Bild, die SSDs distanzieren die HDDs überdeutlich und spielen eine ihrer primären Stärken überzeugend aus. Innerhalb der SSDs sind marginale Differenzen erkennbar, die controller-abhängig zu betrachten sind, aber kaum eine messbare geschweige denn spürbare Relevanz aufweisen und ohnehin chargen-und systemabhängig betrachtet werden müssen. Daran ändern auch die "Bestmarken" der Samsung 470, Samsung 840 Pro, OCZ Vector und Corsair Neutron GTX nichts, die von den SSDs mit den aktuellen Marvell Controllern (Crucial M500, Plextor M5 Pro, und M5 Pro Xtreme) ebenfalls erreicht werden. Die SSDs mit dem Sandforce SF-2281 Controller liegen in etwa auf einem Level, aber auch einen Hauch hinter den Erstgenannten. Nicht einmal die ultraschnelle VeloCiraptor ist der Zugriffsperformance einer SSD auch nur ansatzweise gewachsen. Dies ist auch eine der eklatantesten Bereiche, denn je nachdem wie verstreut die Daten auf der Festplatte oder SSD angeordnet sind, können sich diese Zeitunterschiede erheblich aufsummieren, so dass wir auch ohne Stoppuhr oder Benchmarks den Unterschied deutlich spüren. Das ist auch kein Wunder der Technik, auf einer SSD existieren konstruktionsbedingt keine schnellen oder langsamen Sektoren, sie arbeitet überall gleich schnell.

Diskmark Resultate


Crystal Diskmark simuliert quasi genau das, was auf unseren Rechnern täglich vorwiegend geschieht, nämlich das Lesen und Schreiben in unterschiedlichen Blockgrößen. Hier entscheiden die Controller eindeutig über die Performance der SSDs und es zeigt sich, das die aktuellen Controller von Indilinx, Marvell, Samsung, LAMD, aber auch Sandforce SF-2281 in Verbindung mit Toggle Nands ihre Hausaufgaben außerordentlich gut gemacht haben. Die Samsung 830 hat ihren ersten Platz aber inzwischen verloren, wobei die Koreaner dies sicherlich verschmerzen werden, zumal der neue Spitzenreiter den Nachfolger 840 darstellt. Wer demzufolge viel mit sequentiellen Lese/Schreibzugriffen arbeitet, sollte sich die Samsung 840 Pro ebenso notieren, wie den deutlich preiswerteren Vorgänger, solange er noch zu erwerben ist. Die OCZ Vector und auch die Corsair Neutron GTX, sowie Corsairs Performance Pro wären in diesem Zusammenhang auch noch zu nennen und natürlich auch die SSDs mit dem Marvell 88SS9187 Controller, egal in welcher Variante. Die Toshiba SSD leistet sich an dieser Stelle kaum Schwächen und reiht sich im gehobenen Mittelfeld ein. Bezüglich der Lese-und Schreibleistung bei den HDDs hat die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ den alten Spitzenreiter VR200M relativ deutlich überflügeln können. Alle anderen Festplatten müssen sich an diesen Spitzenwerten orientieren und messen lassen, eine ernsthafte Bedrohung der VeloCiraptoren ist aber aktuell nicht in Sicht, zumindest nicht von der HDD Fraktion.

PC Mark Vantage Resultate


PC Mark Vantage HDD generiert aus acht unterschiedlichen Abfolgen praxisnahe Scenarien, in denen beispielsweise Spiele simuliert werden, das Importieren von Bildern, Windows Defender, das Booten und auch das Kopieren von Daten wird einbezogen. Kurzum, PC Mark Vantage HDD vollzieht eine durchaus alltagstaugliche Analyse der Systemperformance mit dem Hauptaugenmerk auf die jeweiligen Datenträger. Auch hier legen unsere SSDs die Messlatte so hoch, das die HDDs nur noch wie Statisten wirken, anders kann man diese eklatanten Unterschiede kaum umschreiben. Die VeloCiraptoren ändern an diesen Fakten auch nichts und können die Wogen bestenfalls glätten, wobei die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ zumindest an der magischen 10.000 Punkte Marke kratzt.

Bootdauer in Sekunden

Das Kopf-an-Kopf Rennen zwischen der Samsung 840 Pro, der Samsung 830, der OCZ Vector und der Neutron GTX geht weiter, wobei unsere Marvell Probanden inklusive der neuen Toshiba, der OCZ Vertex 4, der SanDisk Ultra Plus, sowie die Crucial M500, Plextor M5, M3 und Corsairs Performance Pro diesen Parcours ebenfalls ausgezeichnet absolvieren, die Sandforce SF-2281 SSDs halten unisono recht gut dagegen, wie überhaupt alle SSDs. Aber: eine Stelle hinter dem Komma besagt beim Booten rein gar nichts. Die Bootzeitdauer ist zwar immer wieder ein gern diskutiertes Kriterium, allerdings sollte man sie auch nicht überbewerten, denn ob eine SSD nun das Betriebssytem in 25 oder 29 Sekunden (handgestoppt) bootet, ist irrelevant. Die HDDs fallen auch hier deutlich ab, wobei selbst eine knappe Minute immer noch einen überschaubaren Zeitraum darstellt, in dem niemand ein Referat schreiben könnte oder den Hund Gassi führt. Die WD VeloCiraptor VR200M 600GB galt lange Zeit in dieser Kategorie unter den Festplatten als Maß der Dinge, dies wurde nun durch die aktuelle WD1000DHTZ endlich übertroffen, der Abstand zu unseren SSDs kann trotzdem nicht entscheidend verkürzt werden.

Photoshop Anwendungsstart

HDDs benötigen nahezu die dreifache Zeit, um unser 5MB großes Bild in Photoshop CS3 zu laden, man darf also auch hier von einer deutlichen Zeitersparnis sprechen. Wie bei allen Messungen mit der Stoppuhr, haben wir den Mittelwert aus insgesamt 5 Versuchen gemittelt, um Fehler und Reaktionsungenauigkeiten auszugrenzen.

Kopierdauer in Sekunden

Erstmals bleiben mit der OCZ Vector, der Neutron GTX und der Samsung 840 Pro gleich drei SSDs unter der bisher als schier unüberwindliche Hürde angesehenen 30 Sekundenmarke. Die Plextor M5 Pro Varianten, Samsung 830, Patriots Wildfire, die Vertex 4 von OCZ sowie die Corsair Performance Pro und Plextor M3 folgen direkt dahinter, mit etwas Abstand dann noch die neue Toshiba SSD, die Crucial M500, Kingstons HyperX und die Vertex 3 von OCZ, Intels 520/330 sowie Crucials m4 SSD. Das bedeutet nun keineswegs, das die anderen SSDs an dieser Stelle versagen, alles unter 50 Sekunden ist eine ausgezeichnete Leistung. Wobei uns die gemessenen Zeiten der SanDisk Ultra Plus schon ein wenig enttäuschten, fallen sie doch im Vergleich zur Konkurrenz deutlich ab. Die HDDs benötigten übrigens für den gleichen Vorgang mit Ausnahme der VeloCiraptoren fast die dreifache Zeit.

Office Installation in Sekunden

Unsere Installation aus einer virtuellen Maschine heraus erwies sich einmal mehr als recht praxisnah, zumal die direkte Installation von einem ROM-Laufwerk aus zu sehr von dessen Performance abhängt. Die Zeitdiskrepanzen sind zwar immer noch hoch, aber eine VeloCiraptor schlägt sich im Vergleich zu den SSDs doch relativ wacker. Viel deutlicher und wichtiger ist aber die "Multitasking Fähigkeit" der SSDs, denn während der Installation war das Weiterarbeiten mit dem System problemlos möglich, so daß wir in der Zwischenzeit an mehreren Excel Tabellen experimentieren konnten. Das wäre zwar mit den HDDs auch möglich, aber auf Grund der deutlich höheren Systemlast eben doch sehr eingeschränkt und weniger performant. Auf der anderen Seite wird hoffentlich niemand ernsthaft auf die Idee kommen, während einer Programminstallation wichtige Schreib-oder Rechenarbeiten durchzuführen, denn sollte sich die Installation aufhängen, landen die anderen Daten sehr wahrscheinlich ebenfalls im Nirvana.

Für den nun folgenden Test haben wir ein 6GB großes Windows 7 SP1 Image mit Winrar 4.20 gepackt/entpackt und den Zeitraum wiederum per Hand gestoppt (5 Durchgänge, anschließend gemittelt):

Packen und entpacken

Natürlich zeigen unsere SSDs den Festplatten auch an dieser Stelle die Rücklichter, aber die Abstände werden deutlich geringer, insbesondere SSDs mit älterem Controller verfügen einfach nicht über die notwendige sequentielle Leistung, um den aktuellen SSDs Paroli zu bieten. Die Leistung beim Packen und Entpacken wird aber auch durch die Kapazität beeinflußt, wenn ihr euch also für einen Hersteller/Controller entschieden habt, dann solltet ihr die jeweilige SSD mit größerer Kapazität wählen, zumindest dann, wenn viel gepackt/entpackt wird und wenn eine hohe sequentielle Leistung eine Rolle spielt. Also im Zweifel lieber die 120/128GB Version anstatt der 60 oder 64GB Version kaufen, oder eben die 240/256GB SSD anstatt der 120/128GB Variante. Dies gilt eigentlich generell für nahezu alle Leistungstests, es fällt aber an keiner anderen Stelle so extrem ins Gewicht, wie in diesem speziellen Testbereich.

ein Spielelevel starten


Die Ladedauer von Spiele-Leveln ist auch ein immer wieder gerne diskutiertes Thema. Ein typischer aktueller Vertreter ist Battlefield 3, das je nach Level schon einiges an Geduld abverlangen kann. Dabei sind zwei Faktoren besonders zu beachten: einerseits die Zugriffs-und Lesegeschwindigkeit der Speichermedien und andererseits die Prozessorleistung bei der Verarbeitung der geladenen Dateien. Nun ist aber durchaus nicht so, das die Spieleentwickler dies nicht wissen, darum packen sie viel vom Spiel in entsprechende Archivdateien, damit die Festplatte ihre Suchzugriffe nicht unnötig ausdehnen muß und die passenden Informationen möglichst schnell findet. Das allein reicht aber meistens nicht aus und hier kommt nun unsere SSD ins Spiel, die so eine Suche deutlich beschleunigen kann. Die traditionellen Festplatten fallen diesbezüglich deutlich ab, insofern ist eine SSD bei passendem Restsystem, viel Arbeitsspeicher und schneller CPU eine ganz klare Empfehlung für einen aktuellen Spielerechner.
Das unsere Vergleichstabelle diesmal etwas schlanker ausfällt, hat durchaus einen trifftigen Grund: es stehen einfach nicht mehr alle Laufwerke für diesen Test zur Verfügung, zumal wir diesen Test-Teilbereich wir erst vor kurzem in unseren Praxis Parcours aufgenommen hatten.

Energiebedarf in Watt


Das Thema Leistungsaufnahme sollte im Idealfall eigentlich zu den Schokoladenseiten einer SSD gehören. Wie wir unserer Liste entnehmen können, ist dies leider nicht unisono der Fall. Alles über 4 Watt eignet sich im Grunde schon nicht mehr für die Verwendung in einem Notebook oder Netbook. Zumindest dann nicht, wenn die Stromersparnis eine wesentliche Rolle spielt und dies tut sie, wenn wir an die Laufzeit der Akkus denken. Darum sollten die SSD Hersteller nicht nur auf die Performancekrone in einem Benchmarktool hin optimieren, sondern auch den Stromverbrauch im Focus behalten, die derzeitige Entwicklung ist jedenfalls kontraproduktiv zu bewerten. Dass die Samsung 830 ausgerechnet an dieser Stelle eine neue "Bestmarke" für SSDs setzt, zeigt die Denkfehler der Hersteller überdeutlich auf. Die neue SansDisk hätte bezüglich des Stromverbrauchs auch noch einiges an Verbesserungspotential zu bieten, Toshiba macht es an dieser Stelle des Tests eindeutig besser. Die Corsair Neutron GTX agiert zwar unter Last ökonomischer, dafür sind deren Idle Werte zu hoch. Die Samsung 840 Pro schlägt sich genauso wie die neue Crucial M500, oder die OCZ Vector hingegen angenehm unauffällig, deren Werte bewegen sich im grünen Bereich, das werden die eventuellen Notebook Aufrüster sicherlich erfreut zur Kenntnis nehmen.
Die VeloCiraptoren glänzen in dieser Hinsicht auch nicht unbedingt mit neuen Bestmarken, aber Western Digital hat zumindest eines erreicht, die neue VelociRaptor WD1000DHTZ benötigt trotz gesteigerter Leistung weniger Strom.

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen und auf Grund von unterschiedlichen Systemen und Herstellungstoleranzen variieren können...!




 

Fazit und Praxiserfahrungen:

So richtig angekommen ist Toshiba im operativen SSD Retail Geschäft noch nicht, das ist in unserem Test recht deutlich geworden. Dabei geht es gar nicht so sehr um die Technik, sondern viel mehr um den Support, technische Transparenz und die Kommunikation mit dem Kunden. Aber der Reihe nach, zunächst einmal beleuchten wir noch einmal kurz unsere Testresultate.
Technisch betrachtet ergeben sich vordergründig kaum Aspekte für Kritik, die Toshiba Q Series Pro SSD hinterließ während ihrer 14-tägigen Testphase einen ausgesprochen positiven Eindruck und absolvierte alle Testsituationen mit stoischer Stabilität und guten Transferleistungen, egal in welchem Redaktionsrechner sie verstöpselt wurde. Die Systemintegrität und das Ansprechverhalten trotz mehrmaligem Ein-und Ausbau gestaltete sich durchweg positiv. Der bis zu 30%ige Einbruch der Leistung ab einem Füllgrad von 60% aufwärts ist natürlich eine Kröte, die keiner gerne schluckt, auf der anderen Seite erholt sich die Toshiba nach dem Bereinigen und/oder einem Secure Erase sehr schnell wieder und ganz ehrlich: zu spüren ist der Performance Einbruch kaum, einzig die Kopierleistungen lassen in der Tat fühlbar nach, sind aber im Vergleich immer noch so schnell, dass keiner in die Bedrängnis gerät, einen Kopiervorgang abzubrechen. Der Verbraucher wird dies so aber nicht tolerieren und darum sollte Toshiba diesbezüglich nicht lange seine Wunden lecken, sondern sich dieser Problematik schnellstens annehmen, möglicherweise ist dies schon über ein Firmware Update zu realisieren.
Was die Geschwindigkeit des 256 GB Toshiba Laufwerks angeht, so sollte man seinen Blick nicht zur Gänze auf die synthetischen Benchmarks focussieren, diese Daten spiegeln nicht einmal ansatzweise das tatsächliche Verhalten eines SSD-Laufwerkes wider. Das tägliche Arbeiten mit der SSD ist es, worauf es ankommt und da fühlt sich die Q Series Pro genauso schnell an, wie die Konkurrenz, egal ob die nun Samsung 840 Pro oder Crucial m500 oder Plextor M5 Pro Xtreme heißt. Natürlich können wir in den realen Praxismessungen unserer Tests eine Performance Differenz darstellen und dort hat das Toshiba Laufwerk durchaus auch defizitäre Unterschiede zu verbuchen. Dies sind aber keine Diskrepanzen, die eine entscheidende Rolle spielen, geschweige denn wirklich stören. Darüber hinaus wird die jetzige Firmware sicherlich nicht der Weißheit letzter Schluß sein, insofern sollten wir dieses Thema nicht überbewerten, zumal sich die Performance erhöht, je mehr Flashchips verbaut sind. Und wenn wir unseren Blick noch einmal auf den Energieverbrauch richten, so gehört die Toshiba SSD zweifellos zu empfehlenswertesten aktuellen Laufwerken.
Dass Toshiba so gar keine interessanten Details über die interne Verschaltung der Q Series verrät und weder zum Controller noch zum vermutlich intern zugeordneten Cache Daten Preis gibt, ist in Verbindung mit den fehlenden Support Unterstützungen des Verbrauchers der zweite Negativpunkt, der uns erheblich stört, zumal sich insbeondere an dieser Stelle sehr deutlich zeigt, dass Toshiba bei der Kundenkommunikation noch einige Schwachstellen aufweist. Das mag im Enterprise oder OEM Geschäft anders aussehen, das ist aber nicht unser Thema und zu einem funktionierenden Retail Geschäft gehört nun einmal der Support und nochmal der Support. Wer das nicht versteht, unterschätzt den Geduldsfaden der Kunden, der zwar durchaus aus einem dehnbarem aber nicht sehr reißfestem Material besteht...
Wenn Toshiba schon dabei ist, sollte das Ausstattungspaket noch ein wenig optimiert werden und eine 5-jährige Garantiezeit würde sich nicht nur optisch besser vermarkten lassen, es wäre ein sehr eindeutiges Signal, dass diese SSD Serie sowohl performance-technisch als auch auf Zuverlässigkeit hin optimiert wurde. Zum Preis-Leistungsverhältnis können wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur mutmaßen, die UVP liegt zwar bei 199 €, erhältlich ist die Q Series Pro aber bisher bei keinem deutschen Händler, insofern können wir natürlich auch nicht spekulieren, ob und in welchem Maße dieser Preis noch rutschen könnte. Sollten sich diesbezüglich Veränderungen ergeben, so tragen wir diese selbstverständlich nach, dies betrifft natürlich auch technische Änderungen, so sie denn wirklich etwas bewirken, insofern ist unser Silber Award derzeit als ein vorläufiger Award zu betrachten...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• gute und hochwertige Verarbeitung
• gute bis befriedigende sequentielle Transferleistungen (eingeschränkt)
• gute bis sehr gute 4K-Transferleistungen (eingeschränkt)
• herausragende Zugriffszeiten
• sehr gute Trim-und gute Garbage Collection Implementierung
• Komponenten nahezu komplett aus eigener Fertigung
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf und Gewicht
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• sehr gute Energieverbrauchswerte
• Garantiezeit (3 Jahre, eingeschränkt)
• (UVP: 199 €)

Minus:
• magere Ausstattung
• Füllgrad kann Transferleistung negativ beeinflussen
• ausbaufähiger Support, fehlende unterstützende Kundeninformationen
• noch nicht erhältlich, teilweise unklarer technischer Background


Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Die Toshiba Q Series pro 256 GB SSD erhält den PC-Experience Technology Award in Silber

 

PC-Experience Award

 

Weiterführende Links:

Toshiba

Wir bedanken uns bei Toshiba für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de

euer PC-Experience.de Team

Cerberus