Beim Threshold 2-Upgrade handelt es sich zwar um die Möglichkeit, Windows auf die nächste Stufe anzuheben, dennoch empfehlen wir auch an dieser Stelle eine Clean-Install nach Erstellung des benötigten Mediums unter Verwendung des MediaCreationTool. Warum? Es hat sich gezeigt, dass nach dem Upgrade einige Programme zunächst nicht mehr vorhanden sind bzw. schlichtweg ohne weitere Nachfrage gelöscht wurden. Dabei betrifft es nicht nur Anwendungen wie PDF-Reader oder Benchmark-Tools, sondern durchaus auch Systemtreiber wie Grafiktreiber oder auf unserem Testsystem den Netzwerktreiber. Hinzu kommt noch, dass persönliche Einstellungen zurückgesetzt werden, deren Korrektur unnötige Zeit in Anspruch nimmt. Obwohl es sich um ein Upgrade von Windows 10 auf Windows 10 handelt, haben wir mit diesen "Ergebnissen" zu kämpfen und das ist einfach nur sehr ärgerlich. An der Stelle muss Microsoft vor der Freigabe des nächsten Build im Sommer 2016 noch deutlich nachbessern. Wer möchte schon alle sechs Monate sein System komplett neu installieren? Eben, die wenigsten Anwender wären davon begeistert. Natürlich hat Microsoft Windows 10 weiterentwickelt und auch zumindest teilweise verbessert, das wiederum rechtfertigt nicht solche drastischen Maßnahmen. Wer also exotische Software einsetzen möchte oder muß, sollte mit dem TH 2 Update noch warten, oder auf passende Updates der Hersteller dieser Software hoffen.
Ein ganz wichtiger Punkt wurde endlich umgesetzt: Windows 10 lässt sich jetzt mit einem gültigen Installations-Key von Windows 7 oder 8.xx installieren und wird automatisch aktiviert, eine bestehende Internetverbindung vorausgesetzt. Allerdings muss das vorherige System auf dem entsprechenden Gerät zuvor aktiviert sein. Handelt es sich um ein vorinstalliertes Windows 8-System und der Key ist nicht vorhanden, so wird Windows 10 auf dem Gerät ebenfalls automatisch aktiviert, da der Key im BIOS hinterlegt ist. Das gilt nur für die kostenlosen Versionen ohne eigenen Key, Kaufversionen liegt er wie immer bei.
Die farbliche Unterlegung der Titelleisten wird die meisten Anwender freuen. Somit hebt sich ein im Vordergrund aktives Programm wieder deutlich von einem hellen Hintergrund ab. Auf Tablets, Smartphones oder Netbooks mit wenig Speicherplatz kann der Anwender jetzt entscheiden, dass neue Apps auch auf einer Erweiterungskarte installiert werden. Ob nun mehr als 512 Kacheln im Startmenü Platz finden müssen, sei mal dahingestellt. Jetzt ist Platz für bis zu 2048 Kacheln. Die Unterstützung der neuen Speed-Shift-Technologie von Intel auf Skylake-Systemen ist eine sinnvolle Verbesserung. Wer die gelegentlichen Vorschläge bezüglich des App-Store nicht sehen möchte, kann diese Werbung einfach abstellen.
Zum Abschluss möchten wir noch einmal dringlich empfehlen, nach entsprechender Treibervorsorge eine Clean-Install durchzuführen anstatt nach einem Upgrade mit einem langen Gesicht vor dem Display zu sitzen und sich zu ärgern. Wer dieser Empfehlung folgt, wird ein stabiles und flüssig arbeitendes Microsoft Windows 10 Version 1511 (Build 10586.3) vorfinden. Wir wünschen viel Spaß mit dem "neuen" Windows 10.