Fazit und Praxiserfahrungen:

Crucial/Micron hat die M500 SSD Baureihe lange zurückgehalten, einige Spekulationen entfacht, letztendlich erreicht die M500 die aktuelle Highend SSD Führungsriege nicht, auch wenn der Marvell 88SS9187 Controller mehr erhoffen ließ. Aber wir hatten es ja bereits angedeutet, die Firmen sind für den Inhalt der Controller Firmwares selbst verantwortlich und Micron/Crucial hat es offensichtlich vorzogen, weniger auf Performance als auf Zuverlässigkeit hin zu optimieren, was wir durchaus begrüßen würden, wenn die Garantiezeit auch darauf ausgerichtet wäre, 5 Jahre anstatt 3 Jahre wäre diesbezüglich ein deutliches Signal. Über Probleme während unseres 14 tägigen Test können wir nicht berichten, Stabilität, Systemintegrität und das Ansprechverhalten trotz mehrmaligem Ein-und Ausbau gestaltete sich durchweg positiv. Die Trim respektive Garbage Collection Algorythmen arbeiten noch etwas träge, hier könnten spätere Firmware Updates noch für Optimierung sorgen, dies war seinerzeit bei der Crucial m4 sehr ähnlich. Der integrierte Temperatursensor arbeitet sehr verläßlich und einschlägige Tools wie bespielsweise Crystal DiskInfo sind in der Lage, realistische Temperaturen auszulesen und anzuzeigen. Wie gut der Puffer-Stützkondensator seinen Dienst verrichtet, haben wir nicht überprüft, einen akuten Stromausfall wollten wir dem ausgeliehenen Laufwerk und unseren Daten nicht zumuten. Die Verarbeitung der SSD bewegt sich fernab von jeglicher Kritik und eine hardwarebasierte 256-Bit AES-Verschlüsselung nach TCG Opal 2.0 und IEEE 1667 ohne Performanceverlust bietet sonst kein Konkurrent. Voraussetzung dafür sind allerdings Windows 8, Bitlocker o.ä. und wenn möglich ein entsprechendes TPM Modul, ansonsten kann das Ganze nur über einen USB Stick realisiert werden, wo sollte der Schlüssel sonst abgelegt werden?
Aber wir kommen auch um Kritik nicht herum, dazu ist die Ausstattung einfach zu spartanisch gehalten und das Fehlen jeglicher Dokumentationen und Anleitungen auf deutsch ist ein Fauxpax, den wir schon seit einiger Zeit nicht mehr tolerieren. Crucial kann und darf sich die Sicht auf die Anwender daheim nicht verstellen, dass sind in der Regel keine Profis, sondern sehr viele Anwender, die sich zum ersten Mal mit dem Thema SSD befassen und so etwas kann nicht nur, so etwas muß berücksichtigt werden.
Was die Geschwindigkeit des 240 GB M500 Laufwerks angeht, so sollte man seinen Blick nicht zur Gänze auf die sythetischen Benchmarks focussieren, diese Daten spiegeln nicht einmal ansatzweise das tatsächliche Verhalten eines SSD-Laufwerkes wider. Das tägliche Arbeiten mit der SSD ist es worauf es ankommt und da fühlt sich die M500 genaus schnell an wie die Konkurrenz, egal ob die nun Samsung 840 Pro oder Corsair Neutron oder Plextor M5 Pro Xtreme heißt. Natürlich können wir in den realen Praxismessungen unserer Tests eine Performance Differenz darstellen und dort hat die M500 durchaus auch Defizite zu verbuchen, insbesondere wenn es um die Schreibleistung und das Kopieren von großen Dateien geht. Dies sind aber keine Diskrepanzen, die eine entscheidende Rolle spielen, geschweige denn wirklich stören. Darüber hinaus wird die jetzige Firmware sicherlich nicht der Weißheit letzter Schluß sein, insofern sollten wir dieses Thema auch nicht überbewerten, zumal sich die Performance erhöht je mehr Flashchips verbaut sind.
Viel entscheidender ist doch: was erhalte ich für mein Geld? eine ausgezeichnete SSD und das zu einem fairen Preis. Dieser Preis wird um so attraktiver, je größer die Kapazität ist. Unser 240 GB Testobjekt liegt schon im Bereich der preiswertesten SSDs, die 480 GB Variante führt diese Liste bereits an und solange Mushkin mit der Chronos Deluxe 960 GB nicht den Markt erreicht, wird die 960 GB Version der M500 konkurrenzlos ihre Kreise ziehen. Knappe 50 Cent pro Gigabyte bei einer Kapazität von fast einem Terrabyte waren noch vor Jahresfrist nahezu undenkbar und das ist ein Aspekt, dem kann man sich nicht verschließen. Da gerät der Hinweis, dass die Crucial M500 zum Booten des Systems 26,7 Sekunden benötigt und eine Samsung 840 Pro nur 23,4 Sekunden schon fast in den Bereich Realsatire...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• sehr gute und hochwertige Verarbeitung
• gute bis befriedigende sequentielle Transferleistungen (eingeschränkt)
• gute bis sehr gute 4K-Transferleistungen
• herausragende Zugriffszeiten
• befriedigende Trim-und Garbage Collection Implementierung
• 256-Bit AES Hardwareverschlüsselung ohne Performanceverlust möglich
• Temperaturüberwachungssensor
• Pufferkondensator schützt die SSD vor kurzzeitigem Datenverlust
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf und Gewicht
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• recht lange Garantiezeit (3 Jahre)
• gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 165 €)

Minus:
• keine deutschsprachigen Anleitungen, FAQs oder Hinweise
• magere Ausstattung
• Schreib-und Kopierleistung verbesserungsbedürftig




Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Die Crucial M500 240 GB SSD erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

Gold-Award

 

Weiterführende Links:

Crucial

Crucial M500 bei Caseking

Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de

euer PC-Experience.de Team

Cerberus