Die ersten Praxis-Erfahrungen:


Das Bios war natürlich nicht aktuell geflasht, aber so etwas kann man auch nicht ernsthaft erwarten, dazu ergeben sich zu schnell zu viele Updates, dem die Hersteller in Form von BIOS Updates Rechnung tragen müssen. Das Update verlief über die sogenannte Instant-Flash-Funktion mit einem FAT32 formatierten USB Stick schnell und wenig spektakulär. Dazu ruft man im Bios die letzte Seite auf und landet dann automatisch im richtigen Bereich um das BIOS zu aktualisieren, was mit Geduld und ohne Störungen absolviert werden sollte. Nach einem Neustart und den Setup Defaults sollte man sich dann um die individuellen Einstellungen im BIOS kümmern, also beispielsweise dem Arbeitsspeicher ein XMP Profil zuordnen, damit der RAM in korrekten Parametern arbeiten kann. Und externe bzw. interne Controller an-und abschalten, je nach dem was man aktiv benötigt. Wir hatten uns dafür entschieden den hochwertigen Intel Netzwerkadapter zu nutzen. Nach den letzten nicht unproblematischen Treibern von Killer Networks wollten wir den deren Netzwerkadapter diesmal nicht nutzen und EVGA bietet auf dem Classified K Mainboard ja beides an, so dass man erfreulicherweise die Wahl hat.

Folgende Änderungen wurden dabei mit der Bios Version 1.04 vorgenommen:

- Added a Windows 7 Installation option in the Boot page of the BIOS. This is to assist with USB support during the installation.
- Added lower memory frequency options
- Fix Kingston HX426C15FBK4 2667 8G boot issue
- Fixed BCLK not being adjustable on first boot after a CMOS reset
- Improved BCLK OC capatibility
- Fixed M.2 detection issues on E177 and E179

Screenshots aus dem BIOS sind sehr einfach anzufertigen, dafür steckt man seinen USB Stick ein, wählt die gewünschte Seite im Bios und drückt auf F12, danach wird der Screenshot auf dem USB-Stick gespeichert.

Insgesamt betrachtet hinterlässt das EVGA Z170 Classified K Mainboard einen durchweg hochwertigen Eindruck, der nicht nur mit den selbst auferlegten hohen Support Maßstäben von EVGA korrespondiert, sondern alleine für sich gesehen schon so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. Das Layout ist durchdacht, die Verarbeitung auf dem Stand der Technik und die Ausstattung hinterläßt keine offenen Wünsche, wobei die externen Controller auf dem Mainboard dem Anwender stellenweise sogar die Qual der Wahl überlassen, denken wir dabei nur an die zwei Netzwerkadapter, wo wir allerdings die Intel Variante wegen der ausgewogeneren Treiber eindeutig präferieren.

Überrascht hat uns die Bootdauer des fertigen Windows 10 Systems, das im Vergleich zur vorherigen Installation auf dem MSI Z170A Gaming M7 immerhin 5 Sekunden schneller bootet, was wir an einer optimierten Verschaltung der externen Controller festmachen, diesbezüglich läßt Intel dem Mainboard Hersteller eine relativ flexible Wahl soweit möglich.

Die Unterstützung unserer RAM Module von Crucial (DDR4-2400, 32GB) und G.Skill (DDR4-2400, 64GB) stellte sich bisher als problemlos dar, eine Überprüfung jedes Moduls über Memtest ergab keinerlei sichtbare Problematiken.

Dass EVGA zwei BIOS Bausteine verbaut um bei Problemen von einem BIOS zum nächsten zu switchen ist überdies eine weitere lobenswerte  Maßnahme, die wir auch der Konkurrenz nur empfehlen können, sofern die angestrebte Preis-Kategorie dies zulässt.

Der Preis für das  EVGA Z170 Classified K Mainboard ist natürlich keine Kleinigkeit die wir einfach so ignorieren können, denn 300 € für ein aktuelles Mainboard sind natürlich eine Hausnummer die nicht jedem schmecken wird. Das Problem oder besser gesagt der entscheidende Aspekt dabei ist aber ein anderer: so eine Qualität erhält man nicht für 100 bis 150 €, auch nicht bei einem der abgespeckten Chipsatz Varianten von Intel, denn es existiert ja nicht nur der Z-170 Chipsatz. Und genau darum sollte sich der mögliche Kunde zwei Fragen stellen: 1. was benötige ich für mein neues System an Komponenten auf dem gewünschten Mainboard und 2. welche Qualität sollen diese Komponenten aufweisen ? tendiert man an dieser Stelle zu einem Office System wäre ein Mainboard mit Z-170 Chipsatz definitiv die falsche Wahl. Steuert man aber auf ein aktuelles System für Gaming, Video Bearbeitung, Workstation und/oder Encoding zu, relativieren sich die Preise ohnehin, denn dies erfordert eine kompromisslos auf Leistung getrimmte Auswahl mit Intel Core i7-6700K Prozesssor, einem passenden Unterbau wie dem EVGA Mainboard, mindestens 32GB DDR4 Arbeitsspeicher und einer Grafikkarte aus dem Segment der aktuellen Nvidia GTX 1070/GTX 1080 oder AMD RX480 Serie nebst adäquatem Netzteil. Alles dies gilt natürlich um so mehr, wenn das Übertakten des Systems zu den Prämissen des Anwenders gehört. Dann fallen Mainboards der Einsteigerklasse und schwacher Spannungsversorgung automatisch aus dem angestrebten Raster. Das EVGA Mainboard verfügt diesbezüglich über 8 CPU-Phasen, ein vergleichbares Z-170 Mainboard in der Preiskategorie um 100 bis 150 € bringt da maximal 4 Phasen mit, das wäre dann definitiv zu wenig.
Wer es sich leisten möchte und das nötige Kleingeld dafür parat hat, sollte EVGA auf seinem Wunschzettel notieren, es spricht absolut nichts dagegen und EVGA hat unserer Ansicht sehr deutlich unterstrichen, dass sie nicht nur extraordinäre Grafikkarten bauen können, sondern das sie sich im Mainboard Segment auf hohem Niveau bewegen wollen und können. Ob dies so bleibt werden wir kontinuierlich im Focus behalten und halten euch dementsprechend auf dem Laufendem...

Keine Kritik ?
Oh doch und ob, das Handbuch ist  ein schlechter Witz und der Witz wird nicht besser oder bezüglich der Pointe schlüssiger, wenn man ihn online ständig wiederholt, denn auf ihrer Homepage stellt EVGA auch nichts umfangreicheres zur Verfügung. Neben den qualitativ schlechten Bildern stört uns vor allem die Tatsache, dass keine Zeile geschweige denn ein eigenes Kapitel zum Thema BIOS existiert. Für den intuitiv erfahrenen Profi mag das kein relevantes Thema sein, aber es soll Kunden geben, die sich vor dem Kauf gerne informieren, was sie diesbezüglich erwartet und diese berechtigten Informationswünsche stillt EVGA definitv nicht.
EVGA kann nicht ernsthaft davon ausgehen, das ihre Kunden Informatik studiert oder ein Mainboard-Installations-Praktikum absolviert haben, darum muss das Handbuch schlicht und ergreifend umfangreicher gestaltet sein. Solche Kleinigkeiten mögen einige als lapidar oder belanglos abtun, wir sehen das etwas anders, denn gerade bei solchen Kleinigkeiten zeigt sich ein funktionierendes Qualitäts-Management oder eben auch nicht...





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