Neben den nicht sichtbaren Änderungen in den Tiefen des Systems (Ubuntu Linux 12.0.4.4 LTS) fällt eine Neuerung nach dem Start von Desinfec't 2014 ins Auge: die Info-Box rechts oben am Monitorrand. Hier werden auf einen Blick die wichtigsten Informationen über die Auslastung der Hardware, die Aktualität der Virensignaturen und die Aktivität des Netzwerks angezeigt. In der zweiten Zeile erkennen wir auch, dass es sich um einen USB-Stick handelt, von dem das System gestartet wurde, nämlich von unserem USB-Stick:
Eine weitere Neuerung ist die Möglichkeit, gelistete Virenfunde direkt auf VirusTotal hochzuladen. Hier werden die Dateien von vierzig Virenscannern untersucht. Damit ist die Identifikation einfacher, als bisher. Erstmalig wurde diese Möglichkeit der Identifikation eines Virenfundes in Desinfec't implementiert. Auf zwei Wegen ist es möglich, diesen Dienst in Anspruch zu nehmen. Zum Einen direkt aus der "Fundliste" nach einem Scan. Es ist ein blauer Schriftzug sichtbar mit der Bezeichnung VirusTotal. Nach einem Klick darauf wird eine Kopie der Datei hochgeladen und bei VirusTotal analysiert. Zeigen fast alle Virenscanner eine Bedrohung an, so ist eine Aktion des Anwenders erforderlich. Umbenennen ist eine Option, über den Dateimanager zum Speicherort der Datei zu navigieren und zu löschen ist eine weitere Option. Im ersten Schritt sollte die Datei umbenannt werden. Dann wird die Endung .VIRUS angehängt und die Dateirechte bleiben erhalten. Lediglich das Ausführen ist unterbunden. Wenn sich nach einem mehrtägigen Test des Systems keine Probleme einstellen, kann die Datei gelöscht werden. Andernfalls ist die Aktion mit Desinfec't rückgängig zu machen.
Zum Anderen kann eine Datei mit der rechten Maustaste angeklickt und aus dem Kontext-Menü der Eintrag Skripte und Auf VirusTotal hochladen ausgewählt werden. Das haben wir mit einem von den Entwicklern des Programms erstellten Skript getestet. Hier sehen wir das Ergebnis:
Wie deutlich erkennbar ist, sind die Virenscanner durchaus nicht immer einer Meinung. Dies ist nur ein Ausschnitt aus den Ergebnissen. Fünf Scanner haben eine Feststellung getroffen, alle Anderen waren neutral oder der grüne Haken war gesetzt. Bei der Datei handelt es sich um ein Skript, welches Windows 8 vollständig beendet. Das Skript ist also ungefährlich und es bedarf keiner weiteren Aktion.
Zwar nicht mehr ganz neu, aber dennoch ein weiteres Highlight: die "Nachbarschaftshilfe" über TeamViewer. Hierbei handelt es sich um ein Fernwartungstool, welches für den privaten Gebrauch kostenlos genutzt werden darf. Damit lässt sich ein entfernter Computer Fernwarten, sofern er noch funktioniert. Das Tool muss auf beiden Computern vorhanden sein, eine Internetverbindung muss bestehen und ein Telefon verfügbar sein. Dann werden die Partner-ID und das Kennwort per Telefon dem Helfer genannt und die Verbindung zum "Patienten" kann hergestellt werden. Das funktioniert von Desinfec't zu Desinfec't oder von Desinfec't zum Computer und umgekehrt. Steht die Verbindung, kann die Hilfsaktion starten. Dieses Tool war bereits in Desinfec't 2013 integriert.
Das waren die für den Anwender sichtbaren Neuerungen in Desinfec't 2014. Ebenfalls hat sich unter der Motorhaube Einiges getan, was für den Anwender aber nicht erkennbar ist.