Lieferumfang, Layout und Technik:

 

• MSI GTX 780 Lightning in Full Retail Verpackung
• zusätzliche Kühlplatte (bei Wasserkühlungen) für den VRM Bereich
• MSI Treiber-CD und Utilities (MSI Afterburner)
• DVI-HDMI-Adapter
• Mini-DisplayPort-zu-DisplayPort-Adapter
• 2x8-Pin zu 6-pin PCIe Adapter
• 3 x Messlitzen für Spannungsmessungen
• Kurzanleitungen
• SLI Brücke

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Verpackung Verpackung Ausstattung Zubehör


Die in einem Onlineshop unserer Wahl gekaufte MSI GTX 780 Lightning offenbart nach dem Auspacken direkt die erste Enttäuschung: keine Spielevollserion, angesichts des üppigen Preises kaum nachzuziehen. Daran ändert auch die jüngste Preissenkung nach dem Launch der AMD R9 290X Grafikkarten nichts. Ansonsten ist allerdings alles wichtige zugegen, alle relevanten Adapter nebst SLI-Brücke liegen in einer massiven Schubladenbox, ein Echtheitszertifikat soll Vertrauen schaffen und dem Verbraucher die Richtigkeit seiner Kaufentscheidung zusätzlich verdeutlichen. Sehr beruhigend ist ebenfalls die Tasache, dass MSI die Kritik an der R7970 Lightning ernst genommen hat und diesmal keinen DVI Port integriert hat, der nur als Single-Link-DVI (max. Auflösung 1920x1080) ausgelegt ist.

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Der optische Ersteindruck der GTX 780 Lightning ist nicht nur wegen der Abmessungen Respekt einflößend, dabei ist der Kühler gar nicht einmal so gewaltig wie vermutet, diesbezüglich existieren durchaus monströsere Kühlergebilde, die bis zu 4 Slots belegen können. Die Höhe des Kühlers fällt mit 128mm im Gegensatz zur R7970 Lightning mit ihren 153mm diesmal fast schon moderat aus, insofern sollte es auch keinerlei Kollisionsprobleme mit dem PC Gehäuse geben. Die Platine ist mit ihren 295mm (inklusive Kühler) minimal kürzer ausgelegt als bei der R7970 (302mm). Dabei wäre zu berücksichtigen, dass die Grafikkarte je nach Mainboard Layout den internen SATA-Ports sehr nahe kommen kann, unsere SATA-Kabel können wir in einem Sockel 1155 System nur aus den SATA-Ports entfernen oder einstecken, wenn die Grafikkarte ausgebaut ist. Auf unserem aktuellen Sockel 1150 System sieht die Sachlage schon wieder etwas anders aus, aber nicht weil mehr Platz vorhanden wäre, sondern weil Asus die SATA-Ports etwas weiter nach unten plaziert hat.

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Im direkten Größenvergleich zur R7970 Lightning sehen wir die Unterschiede sehr deutlich, der neue GTX 780 Kühler ist eindeutig bulliger und die Tendenz geht darum auch ganz klar zum 3-Slot Kühler, wohingegen die Radeon Variante sich mit 2 Slots begnügte. Vielleicht noch eine Bemerkung zur Optik des neuen MSI Twin Frozr Kühlers: die ganz alte Variante auf der MSI R6970 sagte uns eher zu, der aktuelle Twin Frozr Kühler entwickelt im Gegensatz zu den älteren Varianten eindeutig weniger Haptik, ihm fehlt es schlichtweg an einem hochwertigeres Outfit. Wie gesagt, dies ist eine rein subjektive Betrachtung unsererseits, die keinerlei Rückschlüsse auf die Kühlleistung zuläßt.
Die Platine besitzt auch auf der Rückseite eine massive Metallverstärkung, die von MSI als zusätzlicher Kühler angepriesen wird, tatsächlich hat diese Platte aber gar keinen direkten Kontakt zu entsprechenden Bauteilen. Dafür fällt eine wesentliche Neuerung sofort ins Auge, die eigentlich keine mehr ist, denn im Radeon R7970 Pendant kam sie ebenfalls zum Einsatz: die runde massive schwarze Kunststoffabdeckung des sogenannten GPU Reaktors. Diese mit hochwertigen Tantalum-Elkos bestückte patentierte Zusatzplatine soll dafür Sorge tragen, dass die Grafikkarte insbesondere beim Übertakten über keinerlei Spannungsengpässe zu klagen hätte. Überdies trägt dieses MSI Feature auch zur Erhöhung der Signalqualität bei, ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn es um Stabilität geht, zu der die nochmals überarbeitete 10-lagige Platine als solche ebenfalls ihren Teil beiträgt. Üblicherweise kommen an diese Stelle 6-oder maximal 8-lagige Platinen zum Einsatz. Wie wichtig der GPU-Reaktor ist, kann man sehr schnell selbst überprüfen, entfernt man ihn, ist ein stabiler Betrieb über 1100 MHZ definitiv nicht möglich, auch nicht durch eine manuelle Anhebung der Versorgungsspannung.


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Das Gewicht von 1504 Gramm stellt den PCI-Slots zwar vor keine größeren Belastungs-Probleme, die Befestigung dieses Schwergewichtes sollte aber sichergestellt sein, darum ist eine Verschraubung über beide Einbauslotblechnasen unbedingt anzuraten.
Nicht genutzte Ports mit einer passenden Abdeckung zu schließen und somit vor Staub zu schützen, sollte von anderen Herstellern übernommen werden, diese Idee macht wirklich Sinn. Die zwei 8-poligen Stromanschlüsse liegen gut zugänglich oben auf der Grafikkarte, somit verlängern sie die Karte nicht noch zusätzlich und erleichtern auf diese Weise den Anschluß. Zweimal 8-Pole sind zur Stromversorgung über das Netzteil leider notwendig, die Grafikkarte verbraucht unter Vollast an die 370 Watt und die sind nicht aus den PCI-E Slots abgreifbar, dort ist bei 75 Watt die obere Grenze erreicht. Der Vollständigkeithalber, im Idle Modus ohne nennenswerte Grafiklast nimmt die GTX 780 Lightning nur 11,3 Watt aus der Steckdose respektive Netzteil. Wer ein aktuelles Netzteil mit den passenden Steckverbindungen besitzt (bitte keinesfalls mit Adaptern arbeiten), sollte die beiden 8-pin Stromanschlüsse natürlich auch entsprechend verstöpseln, ansonsten hagelt es Piep-Kanonaden vom Mainboard. Ein aktuelles Netzteil mit entsprechenden Anschlüssen und moderner adäquater Technik ist Pflicht für diese Grafikkarte, lest dazu bitte unsere Empfehlungen im Verlauf des eigentlichen Testkapitels.
Anschlußtechnisch hat sich im Vergleich zur R7970 Lightning wieder einiges geändert. Die MSI GTX 780 Lightning verfügt über vier vergoldete und somit korrosionsgeschützte Anschlußports (1x HDMI 1.4, 1x DisplayPort 1.2, 1x DL-DVI-I, 1x DL-DVI-D) mit einer maximalen Auflösung von 2560x1600 Pixel. Das auch die GTX 780 über keinen reinrassigen VGA-Port mehr verfügt, überrascht vermutlich niemanden. Dies ist aus technischer Hinsicht kausal nachvollziehbar, zumal ein VGA Port weder die Auflösung, noch die Darstellungs-Qualität aktueller Grafikkarten an hochwertige Monitore liefern kann. DisplayPort ist daneben angetreten, die ausgereizten Schnittstellen VGA und DVI abzulösen. Wobei das größte Manko dieser Schnittstelle zur Zeit sicherlich die wenig verfügbaren TFTs mit eben diesem Port darstellt, aber das wird sich definitiv ändern. Während analoges VGA höchstens noch für den Anschluss von Notebooks an Beamer oder von PCs an billigen Monitoren eine Rolle spielt, ist DVI auf 1600 x 1200 bzw. 1920 x 1200 Bildpunkte begrenzt, heißt es in der Beschreibung für den Display Port.
Über den HDMI 1.4 Port können Dolby-Digital-, Dolby-Digital-Plus, Dolby-TrueHD-, DTS- sowie DTS-HD-Tonspuren von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD entsprechend ausgegeben werden. Alle Ports können gleichzeitig genutzt werden, eine wichtige Information für die entsprechenden Anwender. Mehrere Monitore können natürlich auch genutzt werden, diesbezüglich ist das Stichwort Nvidia Surround maßgebend. Zur weiteren Information verlinken wir an dieser Stelle auf die entsprechende Nvidia Informationsseite.


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Ein technisches Schmankerl liefern die drei Anschlußfahnen auf der Grafikkartenoberseite, hier wäre der interessierte Anwender in der Lage, über die mitgelieferten Anschlußkabel ein Multimeter zu verwenden, um beispielsweise die Speicher und/oder die GPU-Spannung zu verifizieren. Ob das nun absolut notwendig ist, sei mal dahingestellt, interessant ist es aber allemal. Die beiden Anschlußports für maximal Tripple-SLI wollen wir natürlich nicht unterschlagen, darüber ist ein Konsortium von bis zu drei Grafikkarten gleichen Typs möglich. Quad-SLI bleibt bisher der GTX Titan vorbehalten.
Das Zerlegen der Grafikkarte ist aufwendig und sollte für den unerfahrenen Anwender keine Option darstellen. MSI bewirbt die Grafikkarte bei der Komponenten-Bestückung mit der Military Class IV Bezeichnung, die wir mal als Marketing-Instrumentarium werten und ganz bewußt außer acht lassen, denn das verwirt den Anwender nur unnötig und hat auch kaum eine relevante Aussagekraft, zumal die Grafikkarte daheim zum Einsatz kommt und nicht in einem Krisengebiet.


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Die GTX 780 Lightning verfügt wie gewohnt über zwei implementierte BIOS-Optionen (LN2-Mode-BIOS ist das zweite BIOS), die entsprechend ausgewählt werden können. Davon können wir aber eigentlich nur dringend abraten und das aus mehreren Gründen. Einerseits verfügt die GTX 780 dann nicht mehr über PowerTune-Limit, der so wichtige Überspannungsschutz (OCP) fehlt, Active Phase Switching (APS) ist nicht mehr möglich. Darüber hinaus erlischt die Garantie der Grafikkarte ad hoc, wenn die Schutzfolie des Biosumschalters entfernt wird. Insofern taugt diese BIOS-Option im Prinzip ausschließlich für Extremübertakter, die abseits der gängigen Pfade das letzte Quentchen Leistung abrufen wollen, vorzugsweise über eine Stickstoffkühlung o.ä.

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Als GDDR5-Speicher kommen 12 Stück FBGA Chips von Elpida (W2032BBBG-60-F) zum Einsatz, unserer Meinung nach ein klarer Rückschritt und keine konsequente Umsetzung des Overclocking Koneptes für diese Grafikkarte. Die Elpida Chips sind bis 1500MHZ bei 1,5 Volt (effektiv 3000MHZ) freigegeben, was der ursprünglichen Werksvorgabe für die Standard Karten entspricht. Viel Lift zum Übertakten des Speichers bleibt da nicht, insofern wäre eine Verwendung von passendem Hynix Speicher ganz sicher die bessere Wahl gewesen.
Was die Kühlung angeht, so zieht MSI zwar keine optischen, aber dafür alle technischen register, das TriFrozr Kühldesign mit insgesamt 7 Heatpipes und einer ganzen Armada von großflächigen Kühllamellen läßt die Hoffnung keimen, das die Kühlleistung auf einem hohen Niveau liegt und die Grafikkarte darum auch leise gekühlt werden könnte.

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Auch wenn wir der Marketing-Floskel Military Class IV argwöhnisch gegenüber stehen, Fakt ist aber auch, dass MSI sehr hochwertige Komponenten verbaut, alles wurde auf ein Maximum an Signalqualität ausgelegt. Das beginnt bei der schon erwähnten 10-lagigen schwarzen FR5-Platine, geht weiter über die sehr effizient arbeitenden und relativ kühl bleibenden DrMOS4 Mosfets und endet bei der Auswahl der Kondensatoren. Hier wurden neben den inzwischen fast schon obligatorischen Feststoff-Elkos, die nicht auslaufen, auch acht Tantalum-Elkos verbaut, die sicherlich einige Leser aus der Signaloptimierung von Highendigen HIFI-Anlagen kennen. Darüber hinaus wurde sehr viel Wert auf eine möglichst perfekte Spannungsversorgung gelegt, denn die bereits ab Werk übertaktete Grafikkarte soll ja auch noch weitere Übertaktungen ermöglichen. Dafür zog MSI ebenfalls einige Register, die Spannungsversorgung der GPU wurde 16-phasig ausgelegt, der Speicher erhielt 3 Phasen und eine Phase kümmert sich um die Stromzufuhr: macht summa summarum eine 20-Phasen-PWM-Architektur. Wenn wir das mit dem Referenzdesign vergleichen (GPU: 6 Phasen, Speicher: 2 Phasen) wird deutlich, wo MSI aufgerüstet hat. Gesteuert wird dieses digitale Layout über einen Controller von CHIL 8318, den wir in dieser Preisklasse zum ersten Mal antreffen. Die Spulen auf der Platinenvorderseite sind mit Epoxidharz vergossen worden, so daß die Spulen dieses Layouts normalerweise weder pfeifen, fiepen oder anders geartete Geräusche von sich geben, was sich in unserem Test auch bestätigt hat.
Neben extremer Gaming-Performance begeistert NVIDIA bei der GeForce GTX 780 noch durch weitere Maßnahmen, welche exklusiv mit Kepler präsentiert wurden. Adaptive Vertical Sync schaltet automatisch die vertikale Synchronisation bei aufwendigen Szenen ab, bei denen die Leistung der Grafikkarte kurzzeitig nicht ausreicht, um die Bildwiederholrate des Monitors zu bedienen.
Außerdem liefert NVIDIA mit FXAA und TXAA gleich zwei moderne Bildverbesserungs-Modi. Weitere Features sind die Unterstützung für PCI Express 3.0 und DirectX 11. Zudem ist mit NVENC eine dedizierte Video-Engine für die schnelle und sparsame H.264-Transkodierung vorhanden. Natürlich fehlen auch alte Bekannte wie die Möglichkeit zu GPU-PhysX, SLI, 3D Vision und Surround nicht.
Die Kühlung der GTX 780 Lightning ist aufwendiger, als es auf den ersten Blick erscheint. Für frischen Wind in den Wärmetauschern sind gleich drei Lüfter zuständig, zwei 90-mm-Fans außen, ein weiterer gelber 75mm Lüfter in der Mitte. Zusätzlich entschärfen eine Frontplate und eine Backplate die Wärmesituation auf dem PCB, im Bereich des Speichers sowie der Spannungsregulierung. Darüber hinaus lassen sich per Software gesondert die Temperaturen von GPU, Spannungswandlern und GDDR5-RAM auslesen.
Die Wärme der GPU wird dabei über eine besonders große, vernickelte Kupferbodenplatte an gleich sieben Heatpipes mit je üppigem 8-mm-Durchmesser abgeleitet, die wiederum von zwei Lamellenblöcken umgeben sind. Interessant ist die Tatsache, das die schwarze Basisgrundplatte auf der Vorderseite der Platine im Gegensatz zum Referenzdesign abnehmbar integriert wurde, so daß die einzelnen Kühlkomponenten detailliert zerlegbar wären. Wer also auf einen anderen Kühler setzen möchte, der kann dies im Zusammenhang mit der schwarzen Grundplatte durchaus realisieren. Die drei Axiallüfter können die Abwärme im Gegensatz zu Radiallüftern nur zu einem geringen Teil über die Lüftungsschlitze in der Slotblende aus dem PC-Gehäuse herausbefördern, eine sinnvoll armierte Gehäuse Be-und Entlüftung ist also Pflicht.