MSI Geforce GTX 780 Lightning Grafikkarte im Test


MSI GTX 780 Lightning




Einleitung:

Der Februar 2013 dürfte im Kalender von AMD und sicherlich nicht nur dort ziemlich heftige Nachwirkungen hinterlassen haben, Nvidia präsentierte die sündhaft teure Geforce GTX Titan, die mit mit ihrer Performance alles in Grund und Boden deklassierte, was bisher auf dem Grafikkarten Segment Rang und Namen aufwies. Damit nicht genug, im Mai 2013 folgten die etwas preisgünstigeren aber kaum langsameren GTX 780 und reichten AMDs HD 7970 in den Toplisten abermals weiter nach unten durch. Wir waren in dieser Zeit auf der Suche nach einer adäquaten Grafikkarte für unser neues Haswell System und warteten auf die Eigenkreationen von Nvidias Board Partnern, nicht nur wegen der Technik Affinität, sondern insbesondere wegen der teilweise sehr interessanten Kühllösungen. Nach einigen kontroversen Diskussionen haben wir uns dann doch wieder für eine MSI Lightning entschieden, einfach auch dem Gefühl heraus, nicht an der falschen Stelle sparen zu wollen.
Damit steht auch unser GK 110 Testkandidat fest: die neue MSI Geforce GTX 780 Lightning. MSI bietet wieder ein Feuerwerk an technischen Features, die wir in unserem Test sehr genau unter die Lupe genommen haben. Dazu orderten wir bei Caseking die entsprechende MSI Karte aus einer aktuellen Fabrikations-Charge und quälten sie 14 Tage durch unseren aufwendigen Test-Parcours. Was sich dabei an verwertbaren Fakten herauskristallisierte und ob unser Bauchgefühl ein guter Berater war, reflektieren wir jetzt in unserem neuesten Grafikkarten Review, dazu wünschen wir euch wieder viel Vergnügen...





Die technischen Daten MSI Geforce GTX 780 Lightning:

 

Die technischen Daten der Grafikkarte

 






Die technischen Daten im Vergleich:

 

Vergleichsdaten der Grafikkarten




 

Lieferumfang, Layout und Technik:

 

• MSI GTX 780 Lightning in Full Retail Verpackung
• zusätzliche Kühlplatte (bei Wasserkühlungen) für den VRM Bereich
• MSI Treiber-CD und Utilities (MSI Afterburner)
• DVI-HDMI-Adapter
• Mini-DisplayPort-zu-DisplayPort-Adapter
• 2x8-Pin zu 6-pin PCIe Adapter
• 3 x Messlitzen für Spannungsmessungen
• Kurzanleitungen
• SLI Brücke

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Verpackung Verpackung Ausstattung Zubehör


Die in einem Onlineshop unserer Wahl gekaufte MSI GTX 780 Lightning offenbart nach dem Auspacken direkt die erste Enttäuschung: keine Spielevollserion, angesichts des üppigen Preises kaum nachzuziehen. Daran ändert auch die jüngste Preissenkung nach dem Launch der AMD R9 290X Grafikkarten nichts. Ansonsten ist allerdings alles wichtige zugegen, alle relevanten Adapter nebst SLI-Brücke liegen in einer massiven Schubladenbox, ein Echtheitszertifikat soll Vertrauen schaffen und dem Verbraucher die Richtigkeit seiner Kaufentscheidung zusätzlich verdeutlichen. Sehr beruhigend ist ebenfalls die Tasache, dass MSI die Kritik an der R7970 Lightning ernst genommen hat und diesmal keinen DVI Port integriert hat, der nur als Single-Link-DVI (max. Auflösung 1920x1080) ausgelegt ist.

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Der optische Ersteindruck der GTX 780 Lightning ist nicht nur wegen der Abmessungen Respekt einflößend, dabei ist der Kühler gar nicht einmal so gewaltig wie vermutet, diesbezüglich existieren durchaus monströsere Kühlergebilde, die bis zu 4 Slots belegen können. Die Höhe des Kühlers fällt mit 128mm im Gegensatz zur R7970 Lightning mit ihren 153mm diesmal fast schon moderat aus, insofern sollte es auch keinerlei Kollisionsprobleme mit dem PC Gehäuse geben. Die Platine ist mit ihren 295mm (inklusive Kühler) minimal kürzer ausgelegt als bei der R7970 (302mm). Dabei wäre zu berücksichtigen, dass die Grafikkarte je nach Mainboard Layout den internen SATA-Ports sehr nahe kommen kann, unsere SATA-Kabel können wir in einem Sockel 1155 System nur aus den SATA-Ports entfernen oder einstecken, wenn die Grafikkarte ausgebaut ist. Auf unserem aktuellen Sockel 1150 System sieht die Sachlage schon wieder etwas anders aus, aber nicht weil mehr Platz vorhanden wäre, sondern weil Asus die SATA-Ports etwas weiter nach unten plaziert hat.

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Im direkten Größenvergleich zur R7970 Lightning sehen wir die Unterschiede sehr deutlich, der neue GTX 780 Kühler ist eindeutig bulliger und die Tendenz geht darum auch ganz klar zum 3-Slot Kühler, wohingegen die Radeon Variante sich mit 2 Slots begnügte. Vielleicht noch eine Bemerkung zur Optik des neuen MSI Twin Frozr Kühlers: die ganz alte Variante auf der MSI R6970 sagte uns eher zu, der aktuelle Twin Frozr Kühler entwickelt im Gegensatz zu den älteren Varianten eindeutig weniger Haptik, ihm fehlt es schlichtweg an einem hochwertigeres Outfit. Wie gesagt, dies ist eine rein subjektive Betrachtung unsererseits, die keinerlei Rückschlüsse auf die Kühlleistung zuläßt.
Die Platine besitzt auch auf der Rückseite eine massive Metallverstärkung, die von MSI als zusätzlicher Kühler angepriesen wird, tatsächlich hat diese Platte aber gar keinen direkten Kontakt zu entsprechenden Bauteilen. Dafür fällt eine wesentliche Neuerung sofort ins Auge, die eigentlich keine mehr ist, denn im Radeon R7970 Pendant kam sie ebenfalls zum Einsatz: die runde massive schwarze Kunststoffabdeckung des sogenannten GPU Reaktors. Diese mit hochwertigen Tantalum-Elkos bestückte patentierte Zusatzplatine soll dafür Sorge tragen, dass die Grafikkarte insbesondere beim Übertakten über keinerlei Spannungsengpässe zu klagen hätte. Überdies trägt dieses MSI Feature auch zur Erhöhung der Signalqualität bei, ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn es um Stabilität geht, zu der die nochmals überarbeitete 10-lagige Platine als solche ebenfalls ihren Teil beiträgt. Üblicherweise kommen an diese Stelle 6-oder maximal 8-lagige Platinen zum Einsatz. Wie wichtig der GPU-Reaktor ist, kann man sehr schnell selbst überprüfen, entfernt man ihn, ist ein stabiler Betrieb über 1100 MHZ definitiv nicht möglich, auch nicht durch eine manuelle Anhebung der Versorgungsspannung.


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Das Gewicht von 1504 Gramm stellt den PCI-Slots zwar vor keine größeren Belastungs-Probleme, die Befestigung dieses Schwergewichtes sollte aber sichergestellt sein, darum ist eine Verschraubung über beide Einbauslotblechnasen unbedingt anzuraten.
Nicht genutzte Ports mit einer passenden Abdeckung zu schließen und somit vor Staub zu schützen, sollte von anderen Herstellern übernommen werden, diese Idee macht wirklich Sinn. Die zwei 8-poligen Stromanschlüsse liegen gut zugänglich oben auf der Grafikkarte, somit verlängern sie die Karte nicht noch zusätzlich und erleichtern auf diese Weise den Anschluß. Zweimal 8-Pole sind zur Stromversorgung über das Netzteil leider notwendig, die Grafikkarte verbraucht unter Vollast an die 370 Watt und die sind nicht aus den PCI-E Slots abgreifbar, dort ist bei 75 Watt die obere Grenze erreicht. Der Vollständigkeithalber, im Idle Modus ohne nennenswerte Grafiklast nimmt die GTX 780 Lightning nur 11,3 Watt aus der Steckdose respektive Netzteil. Wer ein aktuelles Netzteil mit den passenden Steckverbindungen besitzt (bitte keinesfalls mit Adaptern arbeiten), sollte die beiden 8-pin Stromanschlüsse natürlich auch entsprechend verstöpseln, ansonsten hagelt es Piep-Kanonaden vom Mainboard. Ein aktuelles Netzteil mit entsprechenden Anschlüssen und moderner adäquater Technik ist Pflicht für diese Grafikkarte, lest dazu bitte unsere Empfehlungen im Verlauf des eigentlichen Testkapitels.
Anschlußtechnisch hat sich im Vergleich zur R7970 Lightning wieder einiges geändert. Die MSI GTX 780 Lightning verfügt über vier vergoldete und somit korrosionsgeschützte Anschlußports (1x HDMI 1.4, 1x DisplayPort 1.2, 1x DL-DVI-I, 1x DL-DVI-D) mit einer maximalen Auflösung von 2560x1600 Pixel. Das auch die GTX 780 über keinen reinrassigen VGA-Port mehr verfügt, überrascht vermutlich niemanden. Dies ist aus technischer Hinsicht kausal nachvollziehbar, zumal ein VGA Port weder die Auflösung, noch die Darstellungs-Qualität aktueller Grafikkarten an hochwertige Monitore liefern kann. DisplayPort ist daneben angetreten, die ausgereizten Schnittstellen VGA und DVI abzulösen. Wobei das größte Manko dieser Schnittstelle zur Zeit sicherlich die wenig verfügbaren TFTs mit eben diesem Port darstellt, aber das wird sich definitiv ändern. Während analoges VGA höchstens noch für den Anschluss von Notebooks an Beamer oder von PCs an billigen Monitoren eine Rolle spielt, ist DVI auf 1600 x 1200 bzw. 1920 x 1200 Bildpunkte begrenzt, heißt es in der Beschreibung für den Display Port.
Über den HDMI 1.4 Port können Dolby-Digital-, Dolby-Digital-Plus, Dolby-TrueHD-, DTS- sowie DTS-HD-Tonspuren von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD entsprechend ausgegeben werden. Alle Ports können gleichzeitig genutzt werden, eine wichtige Information für die entsprechenden Anwender. Mehrere Monitore können natürlich auch genutzt werden, diesbezüglich ist das Stichwort Nvidia Surround maßgebend. Zur weiteren Information verlinken wir an dieser Stelle auf die entsprechende Nvidia Informationsseite.


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Ein technisches Schmankerl liefern die drei Anschlußfahnen auf der Grafikkartenoberseite, hier wäre der interessierte Anwender in der Lage, über die mitgelieferten Anschlußkabel ein Multimeter zu verwenden, um beispielsweise die Speicher und/oder die GPU-Spannung zu verifizieren. Ob das nun absolut notwendig ist, sei mal dahingestellt, interessant ist es aber allemal. Die beiden Anschlußports für maximal Tripple-SLI wollen wir natürlich nicht unterschlagen, darüber ist ein Konsortium von bis zu drei Grafikkarten gleichen Typs möglich. Quad-SLI bleibt bisher der GTX Titan vorbehalten.
Das Zerlegen der Grafikkarte ist aufwendig und sollte für den unerfahrenen Anwender keine Option darstellen. MSI bewirbt die Grafikkarte bei der Komponenten-Bestückung mit der Military Class IV Bezeichnung, die wir mal als Marketing-Instrumentarium werten und ganz bewußt außer acht lassen, denn das verwirt den Anwender nur unnötig und hat auch kaum eine relevante Aussagekraft, zumal die Grafikkarte daheim zum Einsatz kommt und nicht in einem Krisengebiet.


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Die GTX 780 Lightning verfügt wie gewohnt über zwei implementierte BIOS-Optionen (LN2-Mode-BIOS ist das zweite BIOS), die entsprechend ausgewählt werden können. Davon können wir aber eigentlich nur dringend abraten und das aus mehreren Gründen. Einerseits verfügt die GTX 780 dann nicht mehr über PowerTune-Limit, der so wichtige Überspannungsschutz (OCP) fehlt, Active Phase Switching (APS) ist nicht mehr möglich. Darüber hinaus erlischt die Garantie der Grafikkarte ad hoc, wenn die Schutzfolie des Biosumschalters entfernt wird. Insofern taugt diese BIOS-Option im Prinzip ausschließlich für Extremübertakter, die abseits der gängigen Pfade das letzte Quentchen Leistung abrufen wollen, vorzugsweise über eine Stickstoffkühlung o.ä.

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Als GDDR5-Speicher kommen 12 Stück FBGA Chips von Elpida (W2032BBBG-60-F) zum Einsatz, unserer Meinung nach ein klarer Rückschritt und keine konsequente Umsetzung des Overclocking Koneptes für diese Grafikkarte. Die Elpida Chips sind bis 1500MHZ bei 1,5 Volt (effektiv 3000MHZ) freigegeben, was der ursprünglichen Werksvorgabe für die Standard Karten entspricht. Viel Lift zum Übertakten des Speichers bleibt da nicht, insofern wäre eine Verwendung von passendem Hynix Speicher ganz sicher die bessere Wahl gewesen.
Was die Kühlung angeht, so zieht MSI zwar keine optischen, aber dafür alle technischen register, das TriFrozr Kühldesign mit insgesamt 7 Heatpipes und einer ganzen Armada von großflächigen Kühllamellen läßt die Hoffnung keimen, das die Kühlleistung auf einem hohen Niveau liegt und die Grafikkarte darum auch leise gekühlt werden könnte.

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Auch wenn wir der Marketing-Floskel Military Class IV argwöhnisch gegenüber stehen, Fakt ist aber auch, dass MSI sehr hochwertige Komponenten verbaut, alles wurde auf ein Maximum an Signalqualität ausgelegt. Das beginnt bei der schon erwähnten 10-lagigen schwarzen FR5-Platine, geht weiter über die sehr effizient arbeitenden und relativ kühl bleibenden DrMOS4 Mosfets und endet bei der Auswahl der Kondensatoren. Hier wurden neben den inzwischen fast schon obligatorischen Feststoff-Elkos, die nicht auslaufen, auch acht Tantalum-Elkos verbaut, die sicherlich einige Leser aus der Signaloptimierung von Highendigen HIFI-Anlagen kennen. Darüber hinaus wurde sehr viel Wert auf eine möglichst perfekte Spannungsversorgung gelegt, denn die bereits ab Werk übertaktete Grafikkarte soll ja auch noch weitere Übertaktungen ermöglichen. Dafür zog MSI ebenfalls einige Register, die Spannungsversorgung der GPU wurde 16-phasig ausgelegt, der Speicher erhielt 3 Phasen und eine Phase kümmert sich um die Stromzufuhr: macht summa summarum eine 20-Phasen-PWM-Architektur. Wenn wir das mit dem Referenzdesign vergleichen (GPU: 6 Phasen, Speicher: 2 Phasen) wird deutlich, wo MSI aufgerüstet hat. Gesteuert wird dieses digitale Layout über einen Controller von CHIL 8318, den wir in dieser Preisklasse zum ersten Mal antreffen. Die Spulen auf der Platinenvorderseite sind mit Epoxidharz vergossen worden, so daß die Spulen dieses Layouts normalerweise weder pfeifen, fiepen oder anders geartete Geräusche von sich geben, was sich in unserem Test auch bestätigt hat.
Neben extremer Gaming-Performance begeistert NVIDIA bei der GeForce GTX 780 noch durch weitere Maßnahmen, welche exklusiv mit Kepler präsentiert wurden. Adaptive Vertical Sync schaltet automatisch die vertikale Synchronisation bei aufwendigen Szenen ab, bei denen die Leistung der Grafikkarte kurzzeitig nicht ausreicht, um die Bildwiederholrate des Monitors zu bedienen.
Außerdem liefert NVIDIA mit FXAA und TXAA gleich zwei moderne Bildverbesserungs-Modi. Weitere Features sind die Unterstützung für PCI Express 3.0 und DirectX 11. Zudem ist mit NVENC eine dedizierte Video-Engine für die schnelle und sparsame H.264-Transkodierung vorhanden. Natürlich fehlen auch alte Bekannte wie die Möglichkeit zu GPU-PhysX, SLI, 3D Vision und Surround nicht.
Die Kühlung der GTX 780 Lightning ist aufwendiger, als es auf den ersten Blick erscheint. Für frischen Wind in den Wärmetauschern sind gleich drei Lüfter zuständig, zwei 90-mm-Fans außen, ein weiterer gelber 75mm Lüfter in der Mitte. Zusätzlich entschärfen eine Frontplate und eine Backplate die Wärmesituation auf dem PCB, im Bereich des Speichers sowie der Spannungsregulierung. Darüber hinaus lassen sich per Software gesondert die Temperaturen von GPU, Spannungswandlern und GDDR5-RAM auslesen.
Die Wärme der GPU wird dabei über eine besonders große, vernickelte Kupferbodenplatte an gleich sieben Heatpipes mit je üppigem 8-mm-Durchmesser abgeleitet, die wiederum von zwei Lamellenblöcken umgeben sind. Interessant ist die Tatsache, das die schwarze Basisgrundplatte auf der Vorderseite der Platine im Gegensatz zum Referenzdesign abnehmbar integriert wurde, so daß die einzelnen Kühlkomponenten detailliert zerlegbar wären. Wer also auf einen anderen Kühler setzen möchte, der kann dies im Zusammenhang mit der schwarzen Grundplatte durchaus realisieren. Die drei Axiallüfter können die Abwärme im Gegensatz zu Radiallüftern nur zu einem geringen Teil über die Lüftungsschlitze in der Slotblende aus dem PC-Gehäuse herausbefördern, eine sinnvoll armierte Gehäuse Be-und Entlüftung ist also Pflicht.





Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell):

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner


der Testrechner






Montage, Treiberinstallation und Tipps:

• Bevor wir den Vorgänger der neuen MSI GTX 780 Lightning, eine MSI R7970 Lightning aus dem Rechner entfernt haben, wurde der alte Catalyst Treiber aus dem System verbannt, dazu bevorzugen wir die Vorgehensweise aus unserem entsprechenden Artikel:

ATI-Catalyst-Workshop Part II

• Wenn das System bereinigt ist, wird das System heruntergefahren und die alte Grafikkarte entfernt.
• Die neue Karte wird nun verschraubt und über zwei entsprechende Stromanschlüsse (2x8-pin) mit dem Netzteil verbinden, schon wäre die MSI Grafikkarte startklar.
• Achtet nach Möglichkeit darauf, das sich die Grafikkarte die Stromstecker nicht mit anderen Geräten teilen muß, also verzichtet bitte auf entsprechende Adapter ! in der Regel benötigt die Grafikkarte dezidierte Stecker, die in Verbindung mit seriösen Netzteilen ohnehin entsprechend gekennzeichnet sind.
• Das System wird jetzt neu gestartet und die gewünschten Treiber installiert, in unserem Fall der Nvidia GeForce-Treiber 326.80 Beta.
• Vor dem Einsatz irgendwelcher Bereinigungstools können wir unter Windows 7 oder Windows 8 nur dringend abraten.
• Abschließend kontrollierten wir für Windows 7 die vorhandene DirectX Version: DirectX-Endbenutzer-Runtimes April 2011. Da diesbezüglich keine Aktualisierungen vorlagen, war dieser Vorgang ebenfalls abgeschlossen.
• Noch ein Hinweis zum verbesserten Treiberkonzept: mit der GTX-700-Serie führt NVIDIA auch neue Treiber ein. Ab jetzt heißt es "experience GeForce with GEFORCE EXPERIENCE"! Das geniale Tool ist nun nach einer separaten Installation in den Grafiktreiber integriert und ermöglicht neben kinderleichten Driver-Updates auch perfekte Settings für jeden Rechner bei jedem Game! Dazu wird die riesige Datenbank in NVIDIAs Cloud-Rechenzentrum auf diverse Konfigurationen abgefragt, so dass sich per Mausklick die optimalen Einstellungen vornehmen lassen.
• Damit wäre die Montage der GrafikKarte und auch die Treiberinstallation zunächst erfolgreich abgeschlossen und wir installierten die noch fehlenden Treiber für den Eizo Foris FX2431 Monitor. Abschließend stellten wir die Auflösung für den Desktop auf 1920x1200 bei 32-Bit und die Bildschirmaktualisierungsrate auf die von Eizo empfohlenen 60 Hertz.

Als ersten Eindruck erhielten wir wie gewohnt sehr schöne und kontrastreiche 2D-Farben und ein gestochen scharfes Bild. Scheinbar können die Eizo Monitore die gelieferten Signale optimal umsetzen.

Noch eine kleine nicht unwesentliche Anmerkung am Rande: wer sich eine teure Grafikkarte kauft, sollte darauf achten, das sein Monitor ebenfalls diesen gehobenen Ansprüchen gerecht wird. Denn Frust ist vorprogrammiert, wenn die teure High-End Grafikkarte mit einem Billig-Monitor kommunizieren muß, der gar nicht in der Lage ist, das erhofft attraktive Bild zu reproduzieren...!





Die Tests:

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Setup GPU-Z Setup-2 Setup-3


Als Testeinleitung wurde das gesamte System eine Stunde mit dem Systemstabilitätstest von Aida64 "vorgeheizt". Die Lautheit der Grafikkarten-Lüfter haben wir nicht separat gemessen, sondern als Systemgesamtlautstärke in die Tests eingebunden. Dabei wurden der Schalldruck ca. 15cm vom Rechner entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Das Gerät verfügt ab Werk normalerweise über einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Mit dem Digitalen Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) haben wir während sämtlicher Testdurchläufe die Temperaturen der Grafikkarte per Sensor gemessen und aufgezeichnet. Somit erhält der mögliche Käufer auch eine gute Übersicht bezüglich der zu erwartenden Kühlleistung des Grafikkartenkühlers. Um den Stromverbrauch möglichst genau wiederzugeben (gesamtes System), haben wir den grafischen Leistungsmesser Peak Tech 2535verwendet. Das Gerät eignet sich für Messungen von 0,0 Watt bis 4 kW/0,0 bis 600 V und 0,0 bis 15 A (mit externem Zangen-Adapter bis 1000 A)

Betriebssysteme, Spiele und Testprogramme, Einstellungen:

• Windows XP X64 Edition, alle aktuellen Updates
• Windows 7 Ultimate 64Bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8 Pro 64Bit, alle aktuellen Updates
• DirectX9 Spiele (aktuell gepatcht)
• DirectX10 Spiele (aktuell gepatcht)
• DirectX11 Spiele (aktuell gepatcht)
• AIDA64 v3.20.2656 Beta
• MSI Afterburner 3.0.0 beta 14
• GPU-Z 0.7.2
• ASUS Z87-Deluxe, Z87, BIOS 1504
• Intel Chipsatztreiber 9.4.0.1026 WHQL
• Intel Rapid Treiber 12.8.0.1016 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert


Treibereinstellungen Nvidia GeForce-Treiber 326.80 Beta:

• 3D Einstellungen: Standard
• Vertikale Synchronisierung: Aus sonst ebenfalls alles auf Standard
Kommentare zu den üblichen synthetischen 3DMark Benchmark-Programmen ersparen wir uns, dafür gibt es einfach zu viele Irritationen bei Vergleichswerten und ebenso viele Möglichkeiten diese, in welcher Form auch immer, zu manipulieren. Grundsätzlich sollte man trotz 3DMark Vantage oder des neuen 3D Mark 11 synthetischen Benchmarks nicht allzu große Bedeutung beimessen, denn 1. sind einige schon etwas betagt und haben somit kaum einen ernsthaften Bezug zur aktuellen Technik und 2. entstehen immer wieder mal kuriose Situationen, in denen der eine oder andere programmierbedingte Treiber-Lapsus dieser oder jener Grafikkarte Vorteile verschafft, die real gar nicht vorhanden sind. Das ist auch der Grund, warum wir auf dererlei Tests künftig komplett verzichten.
Für aussagekräftige Spiele-Benchmarks sollte als Testeinstieg in jedem Fall die Auflösung 1280x1024 (Standard-TFT-Auflösung für 17 und 19" Geräte) als Minimum und die Option Quality 4AAx16AF (4-fach Antialiasing + 16-fach anisotropischer Filter) aktiviert sein, ansonsten gerät die Beurteilung aktueller High-End Grafikkarten zur Farce. Dies gilt insbesondere für Crossfire/SLI Systeme, wo alles unter 1600x1200 Pixel den Sinn eines solchen Systems mehr als nur in Frage stellt. Ohne entsprechende Qualitätseinstellung, kann man keine Aussage darüber treffen, welche Leistung wirklich erbracht wird, zumal auch eine Mittelklasse Grafikkarte ohne 4xAA und 16xAF recht schnell sein kann. Da sind Spielebenchmarks schon etwas aussagekräftiger, auch wenn viele der Spiele entweder auf ATI oder Nvidia optimiert wurden. Da gilt es dann zu unterscheiden: Open GL Spiele von id-Software wie Doom 3 oder Rage z.B. laufen generell etwas schneller auf Nvidia-Karten und Direct3D Spiele wie Halflife 2 oder die Call of Duty Serie favorisieren AMD, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Selbstverständlich kommen auch aktuelle DirectX11-Spiele in unserem Testparcour zum Einsatz, die dann unter Windows 7 und/oder Windows 8 entsprechend berücksichtigt wurden. Wer einen Widescreen TFT besitzt, dem sei erklärt, das es bezüglich der Füllrate keinen großen Unterschied macht, ob nun in 1600x1200 (1,9 Millionen Pixel) oder 1680x1050 (1,75 Millionen Pixel) aufgelöst wird. Damit wir den Grafikspeicher auch entsprechend berücksichtigen, haben wir die Tests grundsätzlich bei Auflösungen von 1600x1200, 1920x1600 und 2560x1600 vorgenommen. Zumindest dort, wo es möglich war, ansonsten wurden alternative Auflösungen eingestellt, wie z.B. in Crysis Warhead.




1a. Spiele-Benchmarks DirectX 9:

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The Witcher 2 The Witcher 2 The Witcher 2 The Witcher 2

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The Elder Scrolls V: Skyrim The Elder Scrolls V: Skyrim The Elder Scrolls V: Skyrim The Elder Scrolls V: Skyrim


Spiele Tests Directx 9






1b. Spiele-Benchmarks DirectX 10:

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Crysis Warhead Crysis Warhead Crysis Warhead Crysis Warhead

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Far Cry 2 Far Cry 2 Far Cry 2 Far Cry 2


Spiele Tests DirectX 10





1c. Spiele-Benchmarks DirectX 11:

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Metro: Last Light Metro: Last Light Metro: Last Light Metro: Last Light

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Crysis 3 Crysis 3 Crysis 3 Crysis 3


Spiele Tests DirectX 11



Hinweis
: Auf Nachfrage hat Nvidia eingeräumt, dass auf der GeForce GTX 780 Double-Precision-Berechnungen sehr wohl funktionieren, aber nur im Verhältnis von 1:24 im Vergleich zu Single-Precision-Berechnungen. Das noch als Anmerkung für die Technik Interessierten.

Nvidias Fermi GK104 und GK110 Revisionen können sich mehr oder weniger deutlich von ihren Vorgängern und den AMD Grafikkarten aus unserem Vergleich absetzen, ohne allerdings nun gleich uneinholbare Rekorde zu erzielen.Die GTX Titan agiert in Spielen durchschnittlich nur 10 Prozent schneller als die Standard GTX 780, bei manchen Benchmarks ist der Unterschied sogar noch geringer. Den satten Aufpreis zur GeForce GTX Titan können sich auch die Hardcore-Spieler also sparen. Dass Nvidia der GTX 780 nur 3 statt 6 GByte Speicher implementiert, ist zum Spielen irrelevant, denn dermaßen viel Videospeicher bekommen wir selbst in sehr hohen Auflösungen auf normalem Wege kaum zum Überlaufen. Die Transferrate des Speichers bleibt somit bei knapp 290 GByte/s. Unsere MSI GTX 780 Lightning verkürzt den Abstand zur Titan GTX weiter und betrifft sie stellenweise sogar, ein weiteres Argument gegen diese völlig überteuerte Grafikkarte. Zu den Dual-GPU Grafikkarten brauchen wir sicherlich nicht allzu viele Worte verlieren, sie setzen sich erwartungsgemäß deutlich vor ihre Single-GPU Pendents, die Kraft der zwei "Herzen" ist definitiv nicht wegzudiskutieren, sofern die Technik halbwegs aktuell ist. Ältere Dual-GPU Grafikkarten haben gegen die derzeitig schnellsten Single-GPU Grafikkarten aber kaum noch eine Performance-Chance, von den traditionellen Mikrorucklern wollen wir dabei gar nicht sprechen, auch wenn sich dieses Thema tendentiell durch die Treiberarbeit von AMD und Nvidia etwas eintschärft hat.
Trotzdem kann man es gar nicht oft genug betonen: viel wichtiger als die schnöden Frames per Sekunde ist eindeutig die Bildqualität und diesbezüglich haben beide Hersteller einen guten Job abgeliefert, wobei sich Nvidias ursprünglicher Tessellationsvorsprung minimiert hat. Die erstklassige Super-Sampling-Anti-Aliasing Qualität ist auch kein Alleinstellungsmerkmal von AMD mehr, denn Nvidia ermöglicht inzwischen ebenfalls diese Bildqualitätsoption und dies sogar in allen APIs, also auch in DirectX 10 und 11.
Unsere Maßstäbe mögen da eventuell etwas anachronistisch wirken, aber wir sehen diese Benchmarkparaden immer etwas skeptisch. Was spielt es für eine Rolle, ob man in einem Spiel 99 oder 101 Frames angezeigt bekommt, oder bei 3DMark in der Topliste der Benchmarks auftaucht? das Spiel wird dadurch keine Nuance ansehnlicher. Für uns steht die Bildqualität beim Spielen eindeutig im primären Focus und genau an diesem Punkt sind nicht nur die Spiele-Designer, sondern in erster Linie die Grafikkarten-Hersteller entscheidend gefragt...




 



2. Stromverbrauch (gesamtes System, C-States aktiviert, EIST deaktiviert):

Stromverbrauch


Zugebenermaßen haben die Grafikkartenhersteller in den zurückliegenden zwei Jahren einiges getan, um den immer weiter explodierenden Stromverbräuchen einen Riegel vorzuschieben, aber von einem haltbaren Zustand kann immer noch keine Rede sein. Der Idle Verbrauch wurde tendentiell stark gesenkt, die Grafikkarten aus AMDs 7900-Serie und auch Nvidias neue GTX 770/780/Titan Baureihe sollten diesbezüglich als Vorreiter erwähnt werden. Unsere MSI GTX 780 Lightning benötigt in diesem Aggegratzustand auch nur 11,3 Watt.
Dies ändert aber nichts daran, das der Stromverbrauch unter Last noch einiges an Optimierung bereit hält. Natürlich muß eine extrem hohe Grafikleistung auch energetisch versorgt werden, aber uns beschleicht das Gefühl, dass sich die Hersteller damit begnügen, sich auf die Senkung des Idle Verbrauchs zu beschränken und das kann es nicht sein, denn niemand gibt 500 € für eine High End Grafikkarte aus, um sie dann im 2D Modus zu betreiben.

Was bedeutet dies nun für den eventuellen Netzteilkauf ? Wer eine MSI GTX 780 Lightning kaufen möchte und ein dazu passendes System gleich dazu mit ins Kalkül zieht, benötigt ein qualitativ hochwertiges und effizientes Netzteil aus der 500 bis 600 Watt Kategorie, dementsprechend empfehlen wir euch die Highend Spitzenreiter von Seasonic (X-Serie, Platinum Serie), Corsair (AX Serie) oder Enermax Platinum aus unserem Netzteil-Testarchiv. An dieser Stelle zu sparen ist der definitiv falsche Weg, was sich spätestens dann bewahrheitet, wenn das neue System von Instabilitäten geplagt wird. Die prinzipielle Auswahl hängt aber auch davon ab, was an Peripherie vorhanden ist respektive noch dazu gekauft wird und ob Übertakten für euch ein Thema ist. Solltest ihr diesbezüglich konkrete Fragen haben, könnt ihr sie gerne in unserem Forum stellen.



 

4. Temperaturen:

Temperaturen


Erinnert sich noch jemand? die Kühler der betagten Geforce 7900 GTX Karten waren lange Zeit die Messlatte für alle anderen Grafikkarten, wobei die Kühler der G80 Baureihe ebenfalls sehr gute Werte ablieferten, insbesondere wenn man deren damalige Stromaufnahme dabei zusätzlich noch berücksichtigt. Die 40nm Fertigung zeigte ja schon bei unserer HD5850/HD5870 Tests deutliche Reduzierungen hinsichtlich der Stromaufnahme und dementsprechend auch eine optimierte Basis für eine effektivere Kühlung. Dies hat Sapphire mit den Vapor-X Kühler Systemen inzwischen mehrmals potenziert, unsere HD5870 Vapor-X katapultierte sich damals auch unter Last mühelos an die Spitze unseres Testfeldes. Das alles ist aber Schnee von gestern, mittlerweile sind die Grafikkarten Hersteller mit leichten Abstrichen auch bei AMD durchaus in der Lage annehmbare Werkskühlungen anzubieten und die Boardpartner setzen gerne noch einen drauf und offerieren übertaktete Custom Pendents mit Spezialkühlern und entsprechender Garantie. Für den Verbraucher bedeutet diese Vielfalt in der Auswahl natürlich einen enormen Fortschritt, zumal eine separate aufwendige Kühlernachrüstung mit dem gleichzeitigen Verlust der Garantie in der Regel entfällt. Die MSI GTX 780 Lightning zieht ihr alle Register ihres vorzüglichen Kühlers und kann sich insbesondere unter Last sehr überzeugend im Spitzenbereich unserer Charts etablieren, wenn auch zu Kosten des Schalldruckes, wie wir noch sehen werden.




 

5. Lautstärke (Schalldruck, gesamtes System):

Schalldruck


AMD hat auf seinen Tahiti Referenz Layouts ohne Not viel Potentail verschenkt, insbesondere die Kühlleistung und Lautstärke unter Last sind so einer Grafikkarte kaum würdig. Da macht es Nvidia mit den aktuellen GTX 770/780 und Titan Karten eindeutig besser, wenn auch bei weitem noch nicht optimal. MSI greift da schon zu anderen Kalibern, vergibt für die Lightning aber wie schon beim Vorgänger leider das mögliche Potential des Twin Frozr Kühlers, denn die Lüftersteuerung ist wie schon zu Zeiten der R6970 Lightning eindeutig zu agressiv eingestellt. Der Kühler besitzt wesentlich mehr Potential, als die MSI Ingenieure ihm zutrauen, insofern liegt hier noch einiges an Geräuschreduktion brach, was aber schnell und problemlos über den MSI Afterburner korrigiert werden kann, ohne das die Karte überhitzt. Ideal wäre, wenn man den mittleren Lüfter deaktivieren könnte, denn der arbeitet zu weilen ein wenig übereifrig und nervt durch minimale Nebengräusche. Das ist leider nicht möglich, eigentlich schade, zumal MSI schon den Aufwand betrieben hat, die drei Lüfter über zwei getrennt voneinander arbeitende Lüftersteuerungen zu kontrollieren, wobei eine Steuerung die beiden größeren Lüfter und eine den mittleren Lüfter zügelt, so dass über die entsprechende MSI Steuersoftware die Drehzahlen der äußeren und des mittleren Lüfters getrennt voneinander justiert werden können. Wie gesagt, das Potentiel dafür wäre vorhanden, aber MSI hat diesen letzten Schritt wahrscheinlich doch der Grafikkartensicherheit geopfert, aus gewährleistungstechnischen Gründen zumindest nachvollziehbar.




 

6. Video/DVD/Blu-Ray-Qualität:

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Monitorauswahl


Wer diese Karten gerne in Bezug auf HDTV und einer 1080p Auflösung testen möchte, der kann sich bei Microsoft ein entsprechendes Video herunterladen (110MB):

Step into Liquid

Der Mediplayer 11 bzw. 12 sollte dafür aber schon installiert sein, die 10er Variante kann nur nach einem speziellem Update genutzt werden: Update für MP10

Noch einige technische Anmerkungen zur Wiedergabe von Blu-ray und HD-DVD Material: ATI hat diesbezüglich immer noch klar die Nase vorne, die Karten decodieren entsprechendes Material etwas schneller und mit weniger Prozessorlast und das nicht ohne Grund: als Avivo bezeichnet AMD eine bereits mit der Radeon X1300 eingeführte Video-Plattform, um die Multimedia-Fähigkeiten von ATIs Grafikkarten deutlich zu verbessern (Qualität und Flexibilität). Die Weiterentwicklung dieser Technologie nennt sich ATI-Avivo-HD-Technologie und kommt seit der HD2000er Grafikkartenserie zum Einsatz. Der Unified Video Decoder (UVD) (früher auch „Universal Video Decoder“) ist ein Videoprozessor der Firma AMD und basiert auf der Technik der Multimedia-Prozessoren Xilleon. Die ersten Produkte, in die er integriert wurde, waren die ATI Radeon HD 2400 und 2600 der ATI-Radeon-HD-2000-Serie. UVD wird für Avivo HD benötigt und wurde dementsprechend auch für die HD 7900 Baureihe in der neuesten Version implementiert. Bei der Wiedergabe von bestimmten Videoformaten kann der UVD die Decodierarbeit übernehmen und somit den Hauptprozessor deutlich entlasten. Das funktioniert ausgezeichnet, wobei wir darauf hinweisen, das Blu-ray nur mit einem HDCP-fähigen Monitor am PC möglich ist, mit einem Blu-ray Laufwerk allein ist es nicht getan:

Ist der Rechner bereit für Blu-Ray?


Was den 3D-Modus angeht, so bieten die AMD Grafikkarten ab Baureihe HD 5000 aufwärts den sogenannten HD3D Modus an, wobei sich AMD dabei fast völlig auf Fernseher und Beamer konzentriert, die Liste an zertifizierten TFTs ist relativ klein: eine Übersicht. Ansonsten fährt man auf einem ähnlichen Weg wie Nvidia, man bedient sich der Shutter Technologie, setzt aber bei der Software auf einen Drittanbieter sprich separaten Treiber (iZ3D), wohingegen Nvidia dies in seinem Treiber bereits integriert hat.



 

7. Übertakten:

Natürlich wollen die Kunden wissen, was die ohnehin schon ab Werk übertaktete MSI GTX 780 Lightning noch an Reserven in petto hat. In unserem Test nutzen wir dafür das ideale Afterburner Tool von MSI. Ohne Spannungserhöhung kamen wir für die GPU ohne Boost auf einen Maximaltakt von 1140 MHZ (980 MHZ ab MSI, 1033 MHZ Boost) und 1650 MHZ (1502 MHZ ab Werk) für den Speicher. Im Boost Modus erreichten wir 1170 MHZ für die GPU. Nach einer Spannungserhöhung auf 1,2 Volt und dem Wechsel auf das LN2 BIOS erreichten wir für die GPU 1210 MHZ und MHZ im 1290 MHZ im Boost Modus. Der Speicher lies keine weiteren Übertaktungen zu. Mit anderen BIOS Versionen und einer angepaßten Kühlung wird sicherlich noch mehr möglich sein, man denke nur an LN2, aber wir haben uns ganz bewußt für eine Testweise entschieden, die jeder daheim nachstellen kann, ohne das ein Guru für Flüssigstickstoff eingeflogen werden müßte. Der Stromverbrauch der Karte kratzte bei diesen Versuchen schon arg an der 400 Watt Marke, so dass neben allen üblichen Vorssichtsmaßnahmen auch ein adäquates Netzteil dafür vorhanden sein muß, mit einem handelsüblichen 500 Watt Netzteil ist diesbezüglich kein Strohhalm zu gewinnen. Wir empfehlen an dieser Stelle je nach Restsystem entweder ein Seasonic Platinum Series 660 Watt oder das Enermax Platimax 750 Watt, das noch mehr Reserevn bietet.

Wichtig: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die von uns erreichten Resultate, resultierend aus der fertigungsbedingten Serienstreuung, nicht ohne weiteres auf andere Grafikkarten gleichen Typs übertragen respektive garantiert werden können...!




 

Fazit und Praxiserfahrungen:

MSI setzt seine Lightning Tradition konsequent fort, auch die GTX 780 Lightning ist ein Highend Produkt ohne wenn und aber, zumindest auf den ersten und zweiten Blick. Die Begründungen dafür liegen nicht so offenkundig auf der Hand, wie vielleicht viele vermuten. Eine derartig teure und schnelle Grafikkarte setzt auch Emotionen frei, insofern ist es zuweilen schon verständlich, wenn deren Besitzer sich keinerlei Kritik gefallen lassen, auch wenn sie möglicherweise berechtigt wäre. Dies kann allerdings für uns nicht gelten, wir wollen keinen Besitzerstolz vermitteln, sondern technische Fakten.
Fakt ist, dass MSI nahezu alle technischen Register gezogen hat, um aus einem ab Werk schon sehr guten Produkt ein noch besseres zu kreieren. Dies beginnt tradionell bei der Komponenten Bestückung: eine 10-Layer Platine, Tantalum-Elkos, Feststoff-Elkos, DrMOS4 Mosfets, 16 Phasen (GPU), 3 Phasen (Speicher) 1 Phase (Stromzufuhr), vergoldete Kontakte, jeweils ein BIOS Chip für Werkseinstellung, Gaming und OC, TriFrozr Kühldesign, 7 Heatpipes, usw. usw. Kurz und gut, MSI hat für die GTX 780 Lightning die obersten Schatullen geöffnet. Das Resultat dieses Materialeinsatzes ist nicht nur optisch darstellbar, sondern auch im alltäglichen Praxisbetrieb. Diese Grafikkarte glänzt durch eine unglaubliche Stabilität in allen Aggregatszuständen, was einereits durch den Einsatz hochwertigster Komponenten erklärbar ist und andererseits durch die Verwendung respektive Weiterentwicklung der Twin Frozr Kühlung, die auf jede thermische Eventualität die richtige Antwort parat hat. Diesbezüglich sei beispielsweise die clevere Dust Removal Funktion erwähnt, über die sich die Lüfter beim Systemstart von blockadefreudigem Staub trennen, in dem die Lüfter kurzzeitig in die entgegengesetzte Richtung drehen. Sicherlich hört sich unser Text ein wenig nach Marketing Katalog Seite 1 an, aber etwas differenzierter sollte man die Komponenten Beschreibung schon verstehen. Wenn wir uns vor Augen führen, das diese Komponenten u.a. eben auch einen sehr hohen Anteil daran ausmachen, ob eine Grafikkarte in bestimmten Lastzuständen Fieb-und/oder anders geartete Störgeräusche erzeugt oder nicht. Und diesbezüglich können wir Entwarnung geben, unsere Lightning verrichtet ihren Job nahezu geräuschlos, was man ja leider nicht von allen GTX 780 Karten und auch nicht von den vergleichbaren Konkurrenzmodellen auf dem Markt behaupten kann. Das sie dabei dann auch noch so schnell agiert wie eine Nvidia GTX Titan für 1.000 €, verkommt dabei schon fast zur Randnotiz.
Es extieren aber und nun kommen wir zu unserem dritten Blick, durchaus Aspekte, die uns ganz und gar nicht nicht zusagen. Da wäre zum einen das Zubehörpaket, das sehr karg geschnürt wurde, es fehlt definitiv ein attraktives aktuelles Spiel. Die Steuerung der drei Lüfter hat MSI eindeutig zu agressiv eingestellt, ab ca. 65°C drehen die Lüfter mächtig auf. Allerdings konnten über den MSI Afterburner die Drehzahl unter Last problemlos absenken, ohne dass der Kühler im roten Bereich agierte. Darum sollte MSI seine Werkseinstellung überdenken, zumal insbesondere der kleinere mittlere Lüfter etwas aus der Reihe fällt und unter Spielelast besonders nervig rotiert. Obwohl es natürlich verständlich ist, das der Hersteller gerne auch extreme Szenarien berücksichtigt, denn die Möglichkeit dass so eine Grafikkarte in einem schlecht belüfteten Gehäuse arbeiten muß, besteht ja durchaus. Ein weiterer negativer Aspekt wäre der Stromverbrauch unter Last, der keinesfalls unter den Tisch fallen darf, auch wenn die Übertakter und die anvisierte Zielgruppe dieser Grafikkarte dies wahrscheinlich eher sekundär tangiert. Etwas enttäuscht hat uns die Verwendung von Elpida (W2032BBBG-60-F) Speicherchips, die sehr wenig Übertaktungsreserven mitbringen und dem Gesamtkonzept dieser Grafikkarte schon etwas widersprechen. Diesbezüglich bieten Speicherchips von Hynix oder Samsung deutlich mehr Potential.
Nun könnte man abseits der funktionierenden Features noch stundenlang darüber diskutieren, ob das verbesserte AF (Anisotropische Filterung) von Nvidia oder ATIs Supersampling Kantenglättung vorzuziehen wäre, beide Philosophien haben ihre Vor-und Nachteile. Nvidia hat seine Vorteile diesbezüglich durch eine eindeutig geringere Neigung zum Flimmern als ATI, auch wenn AMD inzwischen deutlich aufgeholt hat. Die Anisotrope Filterung (der Schärfeeindruck bei entfernten Texturen) war bisher ebenfalls eine AMD Baustelle, das hat sich aber späestens mit der HD 7970 geändert. Man erreicht zwar noch nicht ganz die Qualität von Nvidia, aber im Vergleich zum Cayman Grafikchip Vorgänger sind deutlich Verbesserungen sichtbar. Das Thema Nachladeruckler wird gerne angeführt, um den Kauf einer Grafikkarte mit mehr VRAM zu rechtfertigen. Wobei die Spiele Engine und auch die Qualitätseinstellungen im Treiber diesbezüglich natürlich auch eine enorm gewichtige Rolle spielt, wie man ja beispielsweise anhand von Crysis 3, Metro Last Light oder Battlefield 4 deutlich nachvollziehen konnte. Wer nun aber alles am VRAM festmacht, wird der Sache auch nicht gerecht, da die Qualität der Texturen und Textur-Swaps ein entscheidendes Wörtchen mitreden, zu beobachten über eben diese Nachladeruckler oder starke Einbrüche beim schnellen Wechsel der Games-Level. Da kann mehr VRAM schon etwas Linderung erreichen, wenn auch nicht gänzlich das grundsätzliche Problem beseitigen, denn da sind die Spieledesigner ebenso um nicht zu sagen ganz entscheidend gefordert.
Aber noch einmal zurück zu unserer MSI GTX 780 Lightning Grafikkarte, denn schlußendlich stellt sich natürlich die Frage nach der angestrebten Zielgruppe für so eine Grafikkarte, auch wenn der hohe Preis fraglos schon eine grundsätzliche Vorselektierung erzeugt. Die Frage ist relativ leicht zu beantworten: wer sich diese Grafikkarte leisten kann, über einen großen Monitor (24" Minimum) verfügt und abseits des Mainstream Gebrauchs an einer Übertaktung interessiert ist, sowie die dafür notwendige technische Erfahrung besitzt, kommt als Klientel in die Verlosung. Klingt simpel und ist es auch, weil so eine Grafikkarte an einen 19-Zoll Monitor anzuschließen ist in etwa so sinnvoll wie der Einsatz von 32GB Arbeitsspeicher auf einem Office Rechner. Und wer nicht übertaktet und auch sonst keine Begeisterung für ultimativ ausgeklügelte Hardware empfindet, sollte sich einen anderen und vor allem preiswerteren Grafikbeschleuniger suchen, zumal die Preise auch wegen der neuen Radeon R9 Grafikkarten gewaltig rutschen und ehemals uninteressante Angebote durchaus wieder einen gewissen Stellenwert erreichen. Man denke diesbezüglich nur an die vorzügliche MSI R7970 Lightning, die nur noch 250 € kostet und genau das macht die Entscheidung für die GTX 780 Lightning nicht unbedingt leichter...


Zur besseren Übersicht unsere Test-Resultate noch einmal in einer kompakteren Zusammenfassung:

Plus:
• ausgezeichnete Verarbeitung, extraordinäre Lötqualität
• ansprechendes Design
• sehr leiser Betrieb ohne Last
• hervorragende 3D-Leistungen, auch in sehr hohen Auflösungen
• sehr hohe GPGPU Leistung
• exzellente Bildqualität, Super-Sampling Kantenglättung nutzbar (ohne externe Tools)
• hervorragendes Übertaktungspotential (GPU)
• überragende Stromversorgung
• integrierte Spannungsmesspunkte
• Übertaktungs-BIOS vorhanden (ohne Schutzfunktionen)
• erstklassige DVD/Blu-ray Qualität
• HD-DVD und Blue-ray auch an großen TFTs möglich
• Unterstützung für mehrere Monitore
• SLI +Tripple-SLI fähig
• nahezu überragende Komponentenbestückung
• erstklassige Kühlung über 3 Lüfter, 7 Heatpipes mit zusätzlicher Kühlplatte
• stabilisierende Backplate
• keinerlei Fieb-oder Schwing-Störgeräusche der Spulen und Komponenten im Test
• minimaler Stromverbrauch (ohne Last)
• danke effektivem Kühlsystem deutlich minimierte Temperaturen
• akzeptables Preis-Leistungsverhältnis (ca. 530 €)


Minus:
• Stromverbrauch unter Last zu hoch
• Lüfter unter Last etwas zu laut
• VRAM läßt sich kaum übertakten (Komponentenauswahl)
• keine Quad-SLI Unterstützung (GTX Titan vorbehalten)




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Die MSI Geforce GTX 780 Lightning Grafikkarte erhält den PC-Experience-Award in Gold


PC-Experience Award




Weiterführende Links:

MSI

MSI GTX 780 Lightning bei Caseking

euer PC-Experience.de Team

Cerberus