Ozone Strike Tastatur im Test

Einleitungsgrafik





Einleitung:

Ozone Gaming Gear aus Spanien hat sich selbst dem Motto "Alles für die Evolution" verschrieben. Eine Marke, die von Spielern für Spieler geschaffen wurde. Dabei legen die Macher wert auf ausgefeilte Entwicklung, Konstruktion und eine herausragende Leistung zu vernünftigen Preisen. Jeder Nutzer soll Grenzen überschreiten können und Gaming in vollen Zügen genießen. Die Palette reicht dabei von Headsets über Keyboards bis hin zu Mäusen und Zubehör.
Soviel zunächst aus der Marketingabteilung dieser noch sehr jungen Marke. Dass wir uns mit Ozone beschäftigen, hat einen triftigen Grund und der heißt Ozone Strike, eine erstaunlich preiswerte mechanische Tastatur. Nach dem Test der Zowie Celeritas (Cherry MX Brown Taster) und der Corsair Vengeance K90 (Cherry MX Red Taster) nun also die Ozone Strike mit ihren Cherry MX Black Tastern in unserem neuesten Review. Somit decken wir die drei gängigsten Cherry MX Taster-Varianten mit einem Review respektive mit einer Tastatur ab, so dass der interessierte Leser sich einen guten Einblick darüber verschaffen kann, was der Markt aktuell an Technik hergibt. Und dass der Markt von Interesse ist, zeigen die steigenden Verkaufszahlen und die Tatsache, dass plötzlich fast jeder namhafte Hersteller mindestens eine mechanische Tastatur im Portfolio aufweist. Schauen wir uns jetzt gemeinsam an, ob auch diese Tastatur der Rubberdome Konkurrenz in einem Praxis Test abermals die Rücklichter zeigt, dazu wünschen wir euch viel Vergnügen...


 

Lieferumfang:

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Verpackung Übersicht Zubehör

 

• Ozone Strike Tastatur in Retail-Verpackung
• 4x Austauschtaster (W,A,S,D)
• 1x Keycap Puller
• 1x PS/2-USB Adapter
• Kurzanleitungen (mehrsprachig)



Die technischen Daten: Ozone Strike Tastatur

technische Daten





Das Sockel 1155 Testsystem (Ivy Bridge):

Testsystem




 

Mechanische Tastaturen, Stand der Technik und weitere FAQs:

Eine mechanische Tastatur hat nur sehr wenig mit den sonst üblichen Rubber-Dome oder Membran-Tastaturen gemeinsam, die wir in der Regel an unseren Rechnern einsetzen. Das fängt mit der Verarbeitungsqualität an und hört mit der sehr viel höheren Lebenserwartung auf (ca. 50 Millionen Betätigungen pro Taster), so dass sich auch nach vielen Jahren intensiven Einsatzes weder der Anschlag noch die Auslösekraft häufig benutzter Tasten ändern (Rubber Dome Tastaturen ca. 5 Millionen Betätigungen pro Taster, Scissor Tastaturen ca. 10 Millionen Betätigungen pro Taster). Dies sind auch gleich schon zwei der herausragenden Merkmale dieser Geräte, wobei sich diese Attribute natürlich auch im Preis niederschlagen, denn mechanische Tastaturen sind kaum unter 100€ zu haben, wobei die Grenze nach oben offen ist, wenn wir z.B. an die Modelle der Firma Deck oder Filco denken, um nur zwei prominente Beispiele zu nennen.
Aber werfen wir zunächst einen Blick auf die Historie dieser Tastaturen. Angefangen hat alles mit der IBM Model M, die 1984 in Produktion ging und schnell zu einem Klassiker avancierte, der bei guter Pflege auch heute noch seinen Dienst verrichten kann. Die Mechanik dieser Tastatur war die Buckling-Spring Keyboard Technology, für die heute die Firma Unicomp die Rechte besitzt. Das Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll, denn der Taster (im Gegensatz zu einem Schalter kehrt so ein Taster nach dem Loslassen in seine Ausgangsposition zurück) löst den Befehl des Schreibers über eine Knickfeder aus. Klingt simpel, ist es aber nicht, denn im Tastenkorpus ist eine Stahlfeder integriert, die beim Drücken der Taste zunächst komprimiert wird und nach Erreichen einer genau definierten Kompression abknickt und den elektrischen Kontakt auslöst. Dabei entsteht nicht nur das berühmte Klick-Geräusch, sondern die Taste setzt den Schreibbefehl binnen Bruchteilen von Sekunden um. Durch diesen kontinuierlich ansteigenden Druck erhält der Anwender ein deutlich spürbares Feedback bezüglich des Druckpunktes, ohne dass sich die Tastenmechanik verhaken kann, egal wie schräg man sie betätigt. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber den Standard Tastaturen mit billigen Folien und verschleißträchtigen Gummi-Membranen (Rubber Dome), die ja meist schon nach kurzer Zeit verschleißen, Fehlfunktionen auslösen oder schlicht einfach nur haken.
Aktuelle mechanische Tastaturen verwenden aus den o.g. patentrechtlichen Gründen eine andere wenn auch sehr ähnliche Technik, die ebenfalls vorzüglichen MX-Taster-Mechanikenvon Cherry, die in vielerlei Varianten erhältlich sind. Das Portfolio erstreckt sich von MX-Black über MX-Brown, bis hin zu MX-Blue, MX-Red und MX-Clear, wobei die einzelnen Varianten sich vor allem in der jeweiligen Auslösekraft unterscheiden. Eines ist bei allen MX-Tasten gleich, der Weg, den eine Taste zurücklegt, bis ein Befehl umgesetzt wird, das sind exakt 2mm. Insgesamt können die MX-Tasten 4mm durchgedrückt werden, auch dies gilt für alle MX-Varianten. Wer mehr darüber erfahren möchte, darf sich gerne einmal die technische Dokumentation von Cherry anschauen:

MX-Dokumentation

Wie bereits erwähnt liegt einer der unbestreitbaren Vorteile der mechanischen Tastaturen im Ansprechverhalten begründet, Sebastian Vettel würde es wahrscheinlich als "hängt gut am Gas" bezeichnen. Exakt dies macht diese Keyboards für Spieler und Vielschreiber so attraktiv, denn der Kraftaufwand bleibt überschaubar und was noch viel wichtiger ist, er ändert sich auch über längere Zeiträume nicht, sprich er bleibt absolut konstant.
Diese Technik besitzt aber durchaus auch eine Gewohnungsattitüde, darum wäre es besonders wichtig, so eine Tastatur vor dem Kauf live auszuprobieren, denn was die Tastatur beim Händler an Feedback liefert, entspricht genau dem, was ihr später daheim bekommt und das muss nicht zwangsläufig jedermanns Sache sein. Eine mechanische Tastatur vermittelt auch ein anderes Schreibverhalten als eine schlichte Rubber Dome Tastatur oder eine Tastatur mit den populären Scissor Tasten, die vergleichsweise sehr kurzhubig und leise werkeln.
Die in der Ozone Strike verbauten Cherry MX-Black Taster sind im Gegensatz zu den Cherry MX-Brown durchaus keine Allrounder, zumal sie speziell für die Hardcore Gamer konzipiert wurden, auch wenn diesbezüglich die Meinungen durchaus kontrovers diskutiert werden, denn ebenso viel Gamer schwören auf die MX-Red Taster. Trotzdem erfreuen sich die Tastaturen mit MX-Black Tastern sehr großer Beliebtheit, wegen einer angeblich niedrigeren Fehlerquote beim Schreiben. Eine taktile Rückmeldung erhält aber auch der Benutzer der MX-Black nicht, mit anderen Worten sie liefert genau wie die MX-Red keine spürbare Tipp-Bestätigung oder auch hörbares Taster-Feedback, was beim Spielen eher weniger, bei konzentrierten Textarbeiten aber durchaus stören kann. Im Gegensatz zu den MX-Black Tastern verfügen die MX-Red Taster darüber hinaus über einen geringeren Auslösewiderstand (MX-Black= ca. 60 Gramm, MX-Red = ca. 45 Gramm).
Entscheidend ist aber hier wie dort der Aufbau dieser Tastaturen, eine handelsübliche Rubber Dome Tastatur besitzt eine oder auch zwei bedruckte Folien samt Gummi-Noppen, die dann in ein Kunststoffgehäuse verfrachtet werden, womit diese Bauart dann im Grunde schon finalisiert wäre. Mechanische Tastaturen sind diesbezüglich sehr viel aufwendiger konstruiert. Jeder Cherry MX Taster besitzt eine direkte Anbindung an die Haupt-Platine, die selbst das gesamte Keyboard ausfüllt. Um n-key Rollover zu ermöglichen, sind zusätzliche Dioden notwendig und zwar für jeden Taster. Wenn man sich dann vor Augen führt, das ein MX Taster im Verkauf etwa 60 bis 80 Cent kosten (je nach Stückzahl) und dies mit 105 multipliziert, wird deutlich, warum diese Tastaturen so teuer sind und warum sie bei den Herstellern eher als Prestige Objekte und nicht als margenbringende Verkaufsschlager fungieren.
Noch ein paar Worte zu n-key Rollover (NKRO), das fälschlicherweise immer wieder mit Ghosting oder Anti-Ghosting umschrieben wird. Es geht konkret darum, wie viele Tasten einer Tastatur gleichzeitig betätigt oder gedrückt werden können, ohne das Fehler ausgegeben werden. 2-Key Rollover bedeutet beispielweise, dass maximal zwei Tasten auf einmal korrekt erkannt werden können. Werden hier mehr als zwei Tasten auf einmal betätigt, kann es zum Phantom-Key-Rollover kommen, was nichts anderes bedeutet, als das ein falsches Signal an den PC übermittelt wird, respektive ein anderer Tastendruck erkannt und ausgegeben wird. Wenn wir also beispielsweise T,G und H drücken, wird stattdessen ein Semikolon geschrieben, das wird dann als Ghosting bezeichnet, denn diese Taste hat ja Harvey der weiße Hase gedrückt (falls den noch jemand kennt). Kurzum, es werden also möglicherweise Tasten als aktiv erkannt und schriftlich umgesetzt, die tatsächlich gar nicht betätigt wurden. Tastaturen können normalerweise über die USB Schnittstelle maximal 6-Key-Rollover zur Verfügung stellen (also 6 Tasten und ein Modifier wie z.B. STRG können gleichzeitig bestätigt werden). Mehr wäre über die USB Schnittstelle prinzipiell nicht möglich, weil die Schnittstellenspezifikation dies nicht zuläßt. Wer also die volle Spannbreite nutzen will oder möchte, muß die Tastatur über die PS2 Schnittstelle anschließen. Corsair hat an dieser Stelle für seine Vengeance Tastaturen übrigens eine eigene Lösung kreiert, über eine spezielle Interface Technik wird so über USB ein 20-Key-Rollover ermöglicht, so dass ein Ausweichen auf die PS/2 Schnittstelle nicht nötig wäre. Der Trick dabei ist, dass Corsair mehrere USB Controller implementiert und somit den Rechner zwingt, mehrere USB Controller zu installieren, so dass ein 20-Key-Rollover realisiert werden kann, obwohl die Schnittstelle sie eigentlich nicht unterstützt.
Die jeweiligen Themen könnten wir jetzt noch endlos weiter vertiefen, aber zur Erklärung der wichtigsten Aspekte einer mechanischen Tastatur und seiner speziellen Obliegenheiten soll dies zunächst genügen...



 

Verarbeitung und erster Eindruck:

 
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Tastatur-Ansicht Tastatur-Verkabelung Tastatur-Unterseite Tastatur-Höhenverstellung


Ozone überläßt den Transport nicht dem Zufall, die Tastatur wird durch ausreichend Schaumstoff vor Beschädigungen geschützt, ein Umstand den wir aus der Sicht der Kunden natürlich begrüßen, aus der Sicht der Natur existieren umweltfreundlichere Lösungen. Ansonsten präsentiert sich die Verpackung relativ unspektakulär, auf der Rückseite wurden die üblichen technischen Daten gelistet, wie so oft leider in viel zu kleiner Schrift und mit einigen Fehlern behaftet.
Der Inhalt kann diesbezüglich schon eher überzeugen, Ozone spendierte der Strike Tastatur neben einer Kurzanleitung einen Keycap Puller, mit dem sich die Caps der Cherry MX Taster wunderbar entfernen lassen, um sie beispielsweise bei einem Defekt zu ersetzen, oder gegen andersfarbige Caps zu tauschen. Wir plädieren dafür, das diese Keycap Puller grundsätzlich jeder mechanischen Tastatur beigelegt werden, nicht nur weil sie außerordentlich praktisch sind, sondern weil man sie unverständlicherweise in der EU bisher nicht einzeln kaufen kann. Die leicht einclipbare Handballenauflage beschließt das Zubehörpaket von Ozone, was wir als angemessen erachten.
Die Verkabelung wurde ausreichend lang bemessen, recht aufwendig gesleeved sprich ummantelt, die Stecker sind gegen Kontaktkorrosion mit einer hauchdünnen Vergoldung geschützt. Auf der Unterseite sehen wir vier gummierte Stellbereiche, die in erster Linie sehr wirksam gegen ein Verutschen schützen, was natürlich allein schon durch das Eigengewicht von fast 1300 Gramm zusätzlich unterstützt wird. In zweiter Instanz sollen die gummierten Flächen aber auch das Tippgeräusch etwas abdämpfen, was leider kaum gelingt. Die beiden Stellwinkel oder auch Klappfüsse bringen die Tastatur in eine leichte Schräglage und erhöhen die Tastatur im hinteren Bereich um ca. 3,5cm, was einige Anwender als sehr angenehm empfinden, weil die Hände beim Schreiben nicht so überstreckt werden.

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Tastatur-Gewicht Seitenansicht Heckansicht USB-Hub


Das Gewicht von fast 1300 Gramm kann kaum geleugnet werden, hat die Tastatur aber ihren korrekten Platz gefunden, dann bleibt sie dort auch stehn, egal was wir auf der Mechanik veranstalten. Dafür sorgen noch zusätzlich die bereist erwähnten sehr rutschfesten Gummifüsse, so daß die Grundposition als solche schon eine enorme Statik ausstrahlt. Wem das wider Erwarten nicht genügt, sollte die zusätzliche Handballenauflage montieren, dadurch wird ein weiterer Rutschwiderstand erzeugt. Die Verarbeitung der Ozone Tastatur bewegt sich auf hohem Niveau mit noch ein wenig Luft nach oben, dass Costar als OEM Lieferant tätig war, ist kaum zu verbergen, zumal die Tastatur einigen Konkurrenzmodellen auf dem Markt ähnelt. Das Stahlkorsett ist an Solidität kaum zu übertreffen, zumal der Stahl auch gegen Rost geschützt wurde. Die Kunststoffverkleidungen der Tastatur Oberfläche sind zwar keine optische Offenbarung, erfüllen aber ihren Zweck und wurden relativ widerstandsfähig gegen Riefen und Fingernagelstreifen ausgelegt. Zum Thema Cherry MX Taster haben wir bereits alles technische im weiter oben angesiedelten Kapitel reflektiert, darum nur ein paar Zeilen zu den Taster Caps, die zwar laserbeschriftet wurden, aber vermutlich keine sehr lange Schriftstabilität bewirken, dazu bedarf es nicht verfärbender Doubleshot-Technik und die gibt es nicht zu diesem Endproduktpreis. Die Stabilisatoren und Clips der größeren Taster-Caps stammen aus dem Hause Cherry, was nicht jedem gefallen wird, da diese kleinen stählernen Spannfedern gerne mal zum quietschen neigen.
Über den hinten eingelassenen USB Hub (zwei USB 2.0 Ports, Kopfhörer und Micro) können weitere USB Geräte angeschlossen werden (z.B. ein Headset), was aber nur dann möglich ist, wenn beide USB 2.0 Stecker des Ozone Kabelstrangs ins System eingebunden werden. USB 3.0 steht an dieser Stelle nicht zur Debatte, da diese Schnittstelle für ein Headset ohnehin eine untergeordnete Rolle spielt. Eine allzu große Anschlußvielfalt sollte der interessierte Anwender an dieser Stelle besser nicht erwarten, mehr als 500mA stehen nicht zur Verfügung und die werden zu 2/3 schon von der Tastatur selbst benötigt. Wer also ausgerechnet hier seine externen Backup Festplatten anschließen möchte, sollte dies mangels adäquater Stromversorgung tunlichst unterlassen. Headsets sollten zur Not funktionieren, aufwendig beleuchtete Gaming Mäuse sind auch keine Empfehlung für diese Tastatur Schnittstelle.

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Tastatur-Heck Draufsicht Detailansicht-1 Detailansicht-2


Eine Taster Beleuchtung fehlt leider gänzlich, für knapp unter 90 € kann dies aber auch niemand erhoffen, wobei wir statt dessen gerne auf den überflüssigen USB Hub verzichtet hätten. Sämtliche Cherry MX-Black Taster-Caps sind über einen KeyCap-Puller sehr leicht zu entfernen, dazu schiebt man diesen Puller zentral über den jeweiligen Cap und hebt ihn vorsichtig mit einem leichten Ruck vom Cherry MX-Black Taster ab. Das Ganze ist unerhört praktisch, wenn es um die Reinigung der Tastatur geht, oder wenn defekte Caps ausgetauscht werden müssen. Das 1,6 m lange Kabel hinterläßt einen sehr guten Eindruck, das Kabel verfügt über eine ausreichende Länge und wurde hochwertig ummantelt. Die beiden USB Stecker sind nicht ohne Grund vorhanden, erst wenn beide Stecker mit unserem Rechner verbunden wurd, ist der interne USB Hub nutzbar.




 

Die Inbetriebnahme:

Die Integration der Tastatur ins System gestaltet sich sowohl unter Windows XP (SP3), Vista Ultimate x64 (SP2), Windows 7 SP1 und Windows 8 sehr komfortabel. Man fährt sein System herunter, entfernt die alte Tastatur und schließt die neue an. Nach dem Neustart können wir dann unverzüglich die Hersteller Software installieren, soweit vorhanden und verfügbar. Dies ist bei Ozone nicht nötig, nicht nur weil es keine explizite Software gibt, sondern weil die jeweiligen Betriebsssteme die Strike Tastatur korrekt ins System einbinden.

wichtig: damit eine USB Tastatur korrekt funktioniert, sollte im BIOS "USB-Keyboard Support" oder ähnlich lautende Optionen unbedingt aktiviert (enabled) sein. Wie man auf unserem Screenshot sieht, können die entsprechenden Optionen aber auch anders heißen, da hilft oftmals nur probieren. Als wichtige Grundvorraussetzung und um wichtige Aktualisierungen nicht zu verpassen, sollte das aktuellste BIOS geflasht sein, ein Blick ins Mainboard Handbuch hilft möglicherweise auch noch weiter.

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USB-Status

wichtig: unter Windows XP; Vista und Windows 7 können wir nur davon abraten, Mäuse und/oder Tastaturen an USB 3.0 Ports anzuschließen. Nicht nur wegen der fehlenden nativen Anbindung im Betriebssystem (die existiert erst in Windows 8), sondern vor allem wegen möglicher System-Irritationen, die inzwischen selbst den Mainboard Herstellern aufgefallen sind. In vielen aktuellen Sandybridge/Ivy Bridge Mainboard Handbüchern und auch per Aufkleber-Warnhinweisen wurde zwischenzeitlich deutlich markiert, dass Tastatur und Maus grundsätzlich an USB 2.0 Ports angesteckt werden sollen. USB 3.0 Ports sollten ausschließlcih mit Speichersticks und ext. Harddisks beaufschlagt werden.




 

Die Tastatur in der Praxis:

Wir erinnern uns: Tastaturen können normalerweise über die USB Schnittstelle maximal 6-Key-Rollover zur Verfügung stellen (also 6 Tasten und ein Modifier wie z.B. STRG können gleichzeitig bestätigt werden). Mehr wäre über die USB Schnittstelle prinzipiell nicht möglich, weil die Schnittstellenspezifikation dies nicht zuläßt. Wer also die volle Spannbreite nutzen will oder möchte, muß die Tastatur über die PS2 Schnittstelle anschließen. Corsair hat an dieser Stelle eine eigene Lösung kreiert, über eine spezielle Interface Technik wird so über USB ein 20-Key-Rollover ermöglicht, so daß ein Ausweichen auf die PS/2 Schnittstelle nicht nötig wäre. Der Trick dabei ist, das Corsair mehrere USB Controller implementiert und somit den Rechner zwingt, mehrere USB Controller zu installieren, so daß ein 20-Key-Rollover realisiert werden kann, obwohl die Schnittstelle sie eigentlich nicht unterstützt. Corsair ist an dieser Stelle aber nicht der Vorreiter dieser wirkungsvollen Emulierung, andere Hersteller wie QPad sind auch schon in dieser Hinsicht aktiv geworden.

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Details-links Details-mitte Details-rechts Beleuchtung


Die Strike Tastatur von Ozone bietet dies nicht, darum sei die PS/2 Schnittstelle empfohlen, wenn NKRO komplett genutzt werden soll. Die Strike Tastatur arbeitet ab Werk mit einer USB Abtastrate (Polling Rate) von 1000 Hertz, das mag bei Gaming Mäusen durchaus eine entscheidende Rolle spielen, in unserem Test konnten wir keinen spürbaren Unterschied zwischen den herkömmlichen 125 Hertz und den 1000 Hertz der Ozone Strike herausarbeiten. Vielleicht sind Profi Gamer dazu in der Lage, wir waren es jedenfalls nicht.
Im Praxistest zeigte sich einmal mehr, wie wichtig stabile Anstellwinkel für eine Tastatur sein können, denn durch die somit leicht angeschrägte Grundstruktur der Tastatur ist eine sehr unangestrengte Arbeitsweise möglich, weil die Hände nach oben normalerweise nicht abknicken können. Auf Grund des Tasten Standard Layouts (105 Taster), ist eine Umgewöhnung an neue Tastenpositionen kaum nötig. Einzige Ausnahme ist die fehlende linke Windows-Taste, für die Ozone einen Multifunktionstaster intergriert hat, über den die F1 bis F8 und F12 Taster andere Funktionen erhalten können. Etwas ärgerlich ist die Tatsache, dass auf dem Q-Taster das @-Symbol fehlt. Aufgerufen wird das Emailsymbol aber genauso wie auf anderen Tastaturen, also über ALT GR und Q. E
in weiterer ganz wichtiger Qualitätsaspekt ist eine relativ rutschfeste Oberflächenbeschichtung der jeweiligen Taster-Caps, zumal wir schon Tastaturen erlebt haben, wo man nur im Schlingerkurs tippen konnte, weil die Taster-Caps viel zu glatt waren. Dies ist hier definitiv nicht der Fall, die einzelnen leicht muldigen Taster-Caps sind sehr griffig und bedingt durch eine Lasergrafur auch nachhaltig gekennzeichnet. Selbstverständlich existieren durchaus noch wesentlich hochwertigere und vor allem teurere Möglichkeiten eine Taster-Cap zu beschriften, wie z.B. das sogenannte Double-Shot Injection Molding, aber eine Tastatur sollte auch bezahlbar bleiben.
Die Alltagstauglichkeit der Ozone Strike bezüglich normaler Schreibarbeiten charakterisieren wir als befriedigend bis gut. In Office 2010 existierten keine Scenarien, die durch negative Aspekte auffielen, die Geräuschkulisse der Cherry MX-Black Taster ist dabei einigermaßen erträglich. Wenn wir einen Vergleich ziehen sollten, zwischen den MX-Brown, den MX-Red und diesen MX-Black Tastern, dann sind die MX-Brown für Office Arbeiten einddeutig im Vorteil, weil sie schlichtweg leiser agieren. Man könnte dies noch durch entsprechende O-Ringe weiter optimieren und somit die Geräuschkulisse noch ein wenig reduzieren. Viele Liebhaber der Cherry-MX Taster verzichten gern auf die MX-Red oder MX-Black Taster, wenn es ums Schreiben geht, weil die Präzision angeblich fehlt. Wir können diese Erfahrungen nicht teilen und wir sind aber durchaus der Meinung, dass exakt dies entscheidend vom Schreiber abhängt und nicht nur von der Tastatur, zumal die Umgewöhnungszeit natürlich eine maßgebliche Rolle spielt.
Im Gaming Test liegt die Ozone Strike in etwa auf dem Niveau der Corsair K90 und das ist durchaus keine Überraschung, denn trotz des möglichen Anschlagwegs von 4mm lösen auch die MX-Black Taster schon nach 2mm den Tastenbefehl aus. Das klingt nicht nur schnell, das ist es auch in der Realität, auch wenn das nötige Auslösegewicht mit 60 Gramm (MX-Red 45 Gramm) etwas höher ausfällt. Diese Werte werden zwar auch von den MX-Brown Tastern der Celeritas Tastatur ermöglicht, trotzdem fühlen sich sowohl die K90 mit ihren MX-Red Tastern, als auch die Ozone Strike mit den MX-Black auf Grund der fehlenden taktilen Rückmeldung noch einen Hauch flinker an, auch wenn dies ein subjektives Gefühl sein mag. Wenn wir unsere Enermax Aurora Premium als Vergleich heranziehen, haben wir zwar auch einen sehr kurzen Tastenhub (2,5mm), aber die Auslösekraft ist deutlich höher. Die Taster Auslösekraft liegt bei der Ozone Strike bei 60 Gramm, unsere Enermax benötigt dafür schon fast 70 Gramm. Demzufolge ist ein ermüdungsfreies Spielen auf den mechanischen Tastaturen eindeutig eher zu erreichen als auf unserer Enermax Tastatur, mit der schon etwas besseren Scissor Tastertechnik. Unseren Spiele Parcour mit Crysis 2, Anno 1404 und Mass Effect 3 meisterte die Strike Tastatur ansonsten ohne irgendeinen Ausrutscher oder Funktions-Fehlinterpretation. Das Ozone keinerlei Makros über eine eigene Software zur Verfügung stellt, dämpft die Euphorie allerdings beträchtlich. Natürlich existieren diesbezüglich 3rd-party Alternativen im WWW, aber wer so viel Geld für eine Tastatur ausgibt, der wartet einfach etwas mehr Unterstützung vom Hersteller und keine stundenlange Suche nach passenden Alternativen. Ansonsten gab es kaum Grund zu Beanstandungen, die komplette n-Key-Rollover (NKRO) funktioniert über PS/2 nahezu perfekt, sofern das in der Praxis vom jeweiligen Spieler überhaupt umsetzbar ist, diesbezüglich haben wir so unsere Zweifel.
Überaus störend stellt sich die Situation hingegen bei den drei Funktions-LEDs (NUM Lock, Shift Lock und Scroll-Lock) dar, diese wurden in rot ausgeführt und leuchten derart hell, das man schon nicht mehr von einem Kontrastprogramm sprechen kann. Nun leuchten diese LEDs nicht permanent alle gleichzeitig, aber eine allein reicht aus, um von der Arbeit abzulenken und genau das kann nicht im Sinne des Erfinders sein...



 

Pflegetipps:

Was im Laufe der Monate sich auf der Tastatur ablagert, macht sich in dunklen Schlieren auf dem Keyboard unmißverständlich bemerkbar. Auch in den Zwischenräumen der einzelnen Tasten sammeln sich über die Zeit Staub, Krümel und ähnliches. Stellt eure Tastatur einmal auf den Kopf und schlagt vorsichtig von oben mehrmals an verschiedenen Stellen auf die Rückseite, um Staub und ähnliches aus den Zwischenräumen zu klopfen. Der Einsatz von Druckluftspray und das Auspinseln mit einem Chinaborsten behafteten Pinsel wäre eine weitere Alternative, um hartnäckigen Schmutz zu entfernen. Bitte keine hochwirksamen Staubsauger verwenden, es haben schon mehr Anwender hinterher ihre Staubbeutel nach Tasten durchsuchen dürfen ! Wer einen Taster-Cap-Heber oder auch Cap-Puller für mechanische Tastaturen besitzt, kann die Caps natürlich relativ bequem abhebeln und so gründlich das Keyboard reinigen. Ist das nicht möglich, wischt ihr die Tastenkappen dann mit einem angefeuchtetem Tuch (ohne Zusätze, wie Spülmittel oder Seife) mehrmals ab. Wenn das Tuch groß genug ist, könnt ihr es um die Handfläche wickeln und so mit der flachen Hand über die Tastenkappen wischen. Hierbei könnt ihr ruhig kräftig aufdrücken.
Achtet aber darauf, daß beim Reinigen der Tastatur das Tuch nur angefeuchtet ist und kein Wasser in die Tastatur tropfen oder fließen kann. Sehr gute Erfahrungen haben wir auch mit den vorgetränkten Reinigungstüchern von Cleanlike gemacht, mit denen ihr auch hartnäckige Kugelschreiberflecken o.ä. entfernen könnt.



 

Fazit:

"Wer klappert so spät noch durch die Nacht? Es ist der Gamer und es ist schon nach Acht...durchläuft den Level mit Müh und Not, der Gamer lebt, die KI ist tot..." Johann Wolfgang möge uns diese kleine Anleihe an den Erlkönig verzeihen, aber das mußte einfach sein...
Ozone besitzt mit der Striker Tastatur ein gewichtiges Argument für den Umstieg auf so ein langlebiges und ungemein präzises Stück Hardware, da kann es nach diesem Test keinen Zweifel geben. Zugegeben, auch Ozone stellt nicht selber her, sondern kauft ein und warum auch nicht, die wenigen echten Hersteller besitzen die entsprechende Erfahrung, warum sollte ein so junges Unternehmen wie Ozone also nicht davon profitieren wollen?
Trotzdem ist es erstaunlich, wie schnell so eine Trendwende vonstatten geht, vor zwei oder drei Jahren hat sich kaum jemand um so ein vermeintliches Nischenprodukt ernsthaft gekümmert und urplötzlich erwacht diese ehemals beliebte Technik wieder aus ihrem Dornröschenschlaf und jeder zweite Anbieter von Tastaturen erweitert sein Portfolio um mechanisch betätigte Tastaturen. Möglicherweise wurde diese Wiederbelebung aber auch ganz bewußt beschleunigt, weil die Hersteller um ihr Renommee fürchten, wenn die Rubberdome Tastauren nach 12 oder 15 Monaten bereits mit Ausfällen und Defekten durch die Kundenbewertungen einschlägiger Portale geistern. Man weiß es nicht, eines aber ist gewiß, wer so eine Tastatur sein Eigen nennt, wird sich schwerlich wieder davon trennen wollen.
Aber kommen wir wieder zu unserem Testkandidaten zurück: die Ozone Strike ermöglicht nicht zuletzt durch ihren attraktiven Preis den Einstieg in diese Thematik und kann auch technisch vieles von dem bieten, was die Kenner aber auch die Neuankömmlinge erwarten. Die Ausstattung kann sich soweit sehen lassen, die Austauschbaren WASD Tasten inklusive Keycap Puller sind eine äußerst nützliche Zugabe. Die Ergonomie attestieren wir als ausgesprochen anwenderfreundlich, die Taster wurden nicht zu eng positioniert und die Griffigkeit der Taster-Caps rundet das positive Gesamtbild ab. Verarbeitungstechnisch gäbe es dementsprechend nur sehr wenig zu beanstanden, trotzdem existieren einige Aspekte, die uns weniger gut gefallen. Als da wären beispielsweise so vermeidbare Stockfehler wie die fehlende Makrosoftware, oder die fehlende @ Beschriftung des Q Tasters. Wir wollen jetzt nicht noch einmal die ohnehin müßige Diskussion über 3rd-party Makro Software lostreten, ein Hersteller der Wert auf ein schlüssiges Gesamtkonzept legt, liefert so etwas mit dazu, Punktum. Die viel zu grelle LED-Beleiúchtung der Funktionstasten kann ebenfalls sehr einfach reduziert werden, in dem man dünne Blendstreifen davor setzt und ein USB-Hub ist an einer Tastatur schlichtweg überflüssig, zumal die Tastatur viel zu viel Strom selbst benötigt und damit als Stromspender kaum ernsthaft in Erwägung gezogen werden sollte. Dass Ozone noch keinen expliziten deutschen Support anbietet, ist über kurz oder lang sicherlich noch ausbaufähig, solange will Caseking die Kunden unterstützen, was wir sehr begrüßen. Meckern auf hohem Niveau? nun das ist wie gewohnt natürlich Ansichtssache, der betroffene Anwender sieht das in der Regel etwas anders als derjenige, den das alles nicht tangiert. Das Problem ist nur, dass der Hersteller sich seine Kunden nicht aussuchen kann, ergo muß er auch beide Seiten der Medaille ins Kalkül ziehen und die Kritik ernst nehmen...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:

Plus:
• durchaus wertige Haptik, ansprechendes Design
• gute bis sehr gute Verarbeitung, sehr gute Ergonomie
• für eine mechanische Tastatur noch akzeptable Lautstärke
• extrem schnelle Reaktionszeiten
• exzellente Präzision
• befriedigende bis gute Office Eignung
• kompletter n-Key-Rollover (NKRO) über PS/2 möglich
• äußerst solide Bauweise
• exzellenter Tastenanschlag, relativ niedrige Auslösekräfte
• problemlos im System integrierbar
• sehr griffige Taster-Caps-Oberflächen
• kratzfeste gelaserte Taster-Cap-Beschriftung
• Keycap Puller und W,A,S,D Caps im Lieferumfang
• befriedigendes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 89,90 €)

Minus:
• keine Makro Optionen über Tasten oder Software, kein interner Speicher
• viel zu grelle Status LEDs
• keine Taster Beleuchtung
• auf dem Q-Taster fehlt das @ Symbol
• integrierter USB Hub stromtechnisch unterversorgt
• kein deutschsprachiger Support beim Hersteller

Wie immer der Hinweis: Der Kauf einer Tastatur ist wie der Kauf eines Paar Schuhe, sie müssen passen und darum sollte so einem Kauf immer eine gründliche "Anprobe" vorausgehen. Es reicht eben nicht, die Tastatur nach optischen Aspekten zu selektieren, oder lediglich nach den Features zu schielen. Wer mit seiner Tastatur nicht zurecht kommt, wird schnell Frust aufbauen und dafür wäre der Preis einer mechanischen Tastatur nun wirklich zu hoch. Also probiert so eine Tastatur bitte live aus, auch wenn der Gang zum Fachhändler unbequemer erscheint, als ein Klick beim Onlinehändler. Letztendlich kann nur so aussagekräftig verifiziert werden, ob sie zu eurem Schreib/Spielverhalten paßt. Unsere inzwischen absolut postive Pro-Mechanische-Tastatur-Meinung ist abseits der Technik in diesem Fall rein subjektiv zu betrachten.



Gesamtergebnis unseres Reviews:
 
Die Ozone Strike Tastatur erhält den PC-Experience-Award in Silber

 

 

Weiterführende Links:
Ozone
Ozone Strike bei Caseking

 

Wir bedanken uns bei Caseking sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support

 

euer PC-Experience.de Team

 

Cerberus