Logitech Mechanical Gaming G710+ Tastatur

Einleitungsbild




Einleitung:

Eine Überraschung stellt es sicherlich nicht dar, dass Logitech den derzeitigen Hype um die mechanischen Tastaturen ausnutzt, um ein eigenes Produkt zu lancieren. Überraschend ist nur, das Logitech so viel Zeit dafür benötigte, möglicherweise wollten die Schweizer aber auch abwarten, welche Stolpersteine die Konkurrenz zu umschiffen hatte, um so ähnliche Fehler zu vermeiden. Sei es wie es ist, die Logitech G710+ steht seit Anfang des Jahres bei den Händlern im Regal und wir haben das "Sommerloch" und den Stapellauf unseres neuen Haswell Systems genutzt, um so eine Tastatur bei einem Händler unserer Wahl zu kaufen und durch den gefürchteten Redaktionsalltag zu hetzen.
Logitech setzt bei der G710+ auf die bewährten Cherry MX-Brown Taster, womit eines schon im Vorwege klar skizziert ist, nicht nur der Gaming Sektor soll mit dieser Tastatur abgedeckt werden, auch die Office Vielschreiber sollen ein adäquates Gerät erhalten, wofür auch die Dämpfung der jeweiligen Taster mit Hilfe von speziellen O-Ringen spricht, die eine Reduzierung des lauten mechanischen Klackerns bewirken soll. Darüber hinaus wirbt die Tastatur mit einer ausgereiften Software, vielen zusätzlichen Funktionstasten und einstellbaren Makros, so dass zumindest theoretisch eine enorme Einsatz Bandbreite zur Verfügung steht.
Schauen wir uns jetzt gemeinsam an, ob auch diese Tastatur der Rubber Dome Konkurrenz in unserem 4-wöchigen Praxistest abermals die Grenzen aufzeigen konnte, dazu wünschen wir euch wieder viel Vergnügen...


 

Lieferumfang:

• Logitech Mechanical Gaming G710+Tastatur in Retail-Verpackung
• Handballenauflage
• Kurzanleitungen (mehrsprachig)



Die technischen Daten: Logitech Mechanical Gaming G710+ Tastatur

technische Daten






Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell):

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

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das Testsystem





Mechanische Tastaturen, Stand der Technik und weitere FAQs:

Eine mechanische Tastatur hat nur sehr wenig mit den sonst üblichen Rubber Dome oder Membran-Tastaturen gemeinsam, die wir in der Regel an unseren Rechnern einsetzen. Das fängt mit der Verarbeitungsqualität an und hört mit der sehr viel höheren Lebenserwartung auf (ca. 50 Millionen Betätigungen pro Taster), so dass sich auch nach vielen Jahren intensiven Einsatzes weder der Anschlag noch die Auslösekraft häufig benutzter Tasten ändern (Rubber Dome Tastaturen ca. 5 Millionen Betätigungen pro Taster, Scissor Tastaturen ca. 10 Millionen Betätigungen pro Taster). Dies sind auch gleich schon zwei der herausragenden Merkmale dieser Geräte, wobei sich diese Attribute natürlich auch im Preis niederschlagen, denn mechanische Tastaturen sind kaum unter 100€ zu haben, wobei die Grenze nach oben offen ist, wenn wir z.B. an die Modelle der Firma Deck oder Filco denken, um nur zwei prominente Beispiele zu nennen.
Aber werfen wir zunächst einen Blick auf die Historie dieser Tastaturen. Angefangen hat alles mit der IBM Model M, die 1984 in Produktion ging und schnell zu einem Klassiker avancierte, der bei guter Pflege auch heute noch seinen Dienst verrichten kann. Die Mechanik dieser Tastatur war die Buckling-Spring Keyboard Technology, für die heute die Firma Unicomp die Rechte besitzt. Das Prinzip ist so einfach wie wirkungsvoll, denn der Taster (im Gegensatz zu einem Schalter kehrt so ein Taster nach dem Loslassen in seine Ausgangsposition zurück) löst den Befehl des Schreibers über eine Knickfeder aus. Klingt simpel, ist es aber nicht, denn im Tastenkorpus ist eine Stahlfeder integriert, die beim Drücken der Taste zunächst komprimiert wird und nach Erreichen einer genau definierten Kompression abknickt und den elektrischen Kontakt auslöst. Dabei entsteht nicht nur das berühmte Klick-Geräusch, sondern die Taste setzt den Schreibbefehl binnen Bruchteilen von Sekunden um. Durch diesen kontinuierlich ansteigenden Druck erhält der Anwender ein deutlich spürbares Feedback bezüglich des Druckpunktes, ohne dass sich die Tastenmechanik verhaken kann, egal wie schräg man sie betätigt. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber den Standard Tastaturen mit billigen Folien und verschleißträchtigen Gummi-Membranen (Rubber Dome), die ja meist schon nach kurzer Zeit verschleißen, Fehlfunktionen auslösen oder schlicht einfach nur haken.
Aktuelle mechanische Tastaturen verwenden aus den o.g. patentrechtlichen Gründen eine andere wenn auch sehr ähnliche Technik, die ebenfalls vorzüglichen MX-Taster-Mechanikenvon Cherry, die in vielerlei Varianten erhältlich sind. Das Portfolio erstreckt sich von MX-Black über MX-Brown, bis hin zu MX-Blue, MX-Red und MX-Clear, wobei die einzelnen Varianten sich vor allem in der jeweiligen Auslösekraft unterscheiden. Eines ist bei allen MX-Tasten gleich, der Weg, den eine Taste zurücklegt, bis ein Befehl umgesetzt wird, das sind exakt 2mm. Insgesamt können die MX-Tasten 4mm durchgedrückt werden, auch dies gilt für alle MX-Varianten. Wer mehr darüber erfahren möchte, darf sich gerne einmal die technische Dokumentation von Cherry anschauen:
MX-Dokumentation

Wie bereits erwähnt liegt einer der unbestreitbaren Vorteile der mechanischen Tastaturen im Ansprechverhalten begründet, Sebastian Vettel würde es wahrscheinlich als "hängt gut am Gas" bezeichnen. Exakt dies macht diese Keyboards für Spieler und Vielschreiber so attraktiv, denn der Kraftaufwand bleibt überschaubar und was noch viel wichtiger ist, er ändert sich auch über längere Zeiträume nicht, sprich er bleibt absolut konstant. Diese Technik besitzt aber durchaus auch eine Gewohnungsattitüde, darum wäre es besonders wichtig, so eine Tastatur vor dem Kauf live auszuprobieren, denn was die Tastatur beim Händler an Feedback liefert, entspricht genau dem, was ihr später daheim bekommt und das muss nicht zwangsläufig jedermanns Sache sein. Eine mechanische Tastatur vermittelt auch ein anderes Schreibverhalten als eine schlichte Rubber Dome Tastatur oder eine Tastatur mit den populären Scissor Tasten, die vergleichsweise sehr kurzhubig und leise werkeln.
Die in der Logitech G710+ verbauten Cherry MX-Brown Taster dürfen durchaus als Allrounder in der MX-Tasterauswahl bezeichnet werden, liefern diese Tasten doch einen sehr guten Mix für die Vielschreiber und Gamer unter uns. Die Hardcore Gamer präferieren wahrscheinlich eher eine Tastatur mit Cherry MX-Black Tasten, da diese keine taktile Rückmeldung liefern, mit anderen Worten sie liefert keine spürbare Tipp-Bestätigung oder auch hörbares Taster-Feedback, was beim Spielen eher weniger aber bei kontrierten Textarbeiten ja durchaus stören kann.
Trotzdem erfreuen sich die Tastaturen mit MX-Black Tastern sehr großer Beliebtheit, wegen einer angeblich niedrigeren Fehlerquote beim Schreiben. Eine taktile Rückmeldung erhält aber auch der Benutzer der MX-Black nicht, mit anderen Worten sie liefert genau wie die MX-Red keine spürbare Tipp-Bestätigung oder auch hörbares Taster-Feedback, was beim Spielen eher weniger, bei konzentrierten Textarbeiten aber durchaus stören kann. Im Gegensatz zu den MX-Black Tastern verfügen die MX-Red Taster darüber hinaus über einen geringeren Auslösewiderstand (MX-Black= ca. 60 Gramm, MX-Red = ca. 45 Gramm, MX Brown = ca. 45 Gramm).
Entscheidend ist aber hier wie dort der Aufbau dieser Tastaturen, eine handelsübliche Rubber Dome Tastatur besitzt eine oder auch zwei bedruckte Folien samt Gummi-Noppen, die dann in ein Kunststoffgehäuse verfrachtet werden, womit diese Bauart dann im Grunde schon finalisiert wäre. Mechanische Tastaturen sind diesbezüglich sehr viel aufwendiger konstruiert. Jeder Cherry MX Taster besitzt eine direkte Anbindung an die Haupt-Platine, die selbst das gesamte Keyboard ausfüllt. Um n-key Rollover zu ermöglichen, sind zusätzliche Dioden notwendig und zwar für jeden Taster. Wenn man sich dann vor Augen führt, das ein MX Taster im Verkauf etwa 60 bis 80 Cent kosten (je nach Stückzahl) und dies mit 105 multipliziert, wird deutlich, warum diese Tastaturen so teuer sind und warum sie bei den Herstellern eher als Prestige Objekte und nicht als margenbringende Verkaufsschlager fungieren.
Noch ein paar Worte zu n-key Rollover (NKRO), das fälschlicherweise immer wieder mit Ghosting oder Anti-Ghosting umschrieben wird. Es geht konkret darum, wie viele Tasten einer Tastatur gleichzeitig betätigt oder gedrückt werden können, ohne das Fehler ausgegeben werden. 2-Key Rollover bedeutet beispielweise, dass maximal zwei Tasten auf einmal korrekt erkannt werden können. Werden hier mehr als zwei Tasten auf einmal betätigt, kann es zum Phantom-Key-Rollover kommen, was nichts anderes bedeutet, als das ein falsches Signal an den PC übermittelt wird, respektive ein anderer Tastendruck erkannt und ausgegeben wird. Wenn wir also beispielsweise T,G und H drücken, wird stattdessen ein Semikolon geschrieben, das wird dann als Ghosting bezeichnet, denn diese Taste hat ja Harvey der weiße Hase gedrückt (falls den noch jemand kennt). Kurzum, es werden also möglicherweise Tasten als aktiv erkannt und schriftlich umgesetzt, die tatsächlich gar nicht betätigt wurden. Tastaturen können normalerweise über die USB Schnittstelle maximal 6-Key-Rollover zur Verfügung stellen (also 6 Tasten und ein Modifier wie z.B. STRG können gleichzeitig bestätigt werden). Mehr wäre über die USB Schnittstelle prinzipiell nicht möglich, weil die Schnittstellenspezifikation dies nicht zuläßt. Wer also die volle Spannbreite nutzen will oder möchte, muß die Tastatur über die PS2 Schnittstelle anschließen. Corsair hatte an dieser Stelle für seine Vengeance Tastaturen übrigens eine eigene Lösung kreiert, über eine spezielle Interface Technik wird so über USB ein 20-Key-Rollover ermöglicht, so dass ein Ausweichen auf die PS/2 Schnittstelle nicht nötig wäre. Der Trick dabei ist, dass Corsair mehrere USB Controller implementiert und somit den Rechner zwingt, mehrere USB Controller zu installieren, so dass ein 20-Key-Rollover realisiert werden kann, obwohl die Schnittstelle sie eigentlich nicht unterstützt.
Die jeweiligen Themen könnten wir jetzt noch endlos weiter vertiefen, aber zur Erklärung der wichtigsten Aspekte einer mechanischen Tastatur und seiner speziellen Obliegenheiten soll dies zunächst genügen...





Verarbeitung und erster Eindruck:

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Das Auspacken als solches ist schnell erzählt und birgt leider ein paar Enttäuschungen, gut und sicher verpackt wurde die Tastatur von Logitech auf die Reise zum Kunden geschickt, daran besteht keinerlei Zweifel. Das Problem ist der Inhalt, denn neben der Tastatur selbst, der Handballenauflage und zwei Broschüren befindet sich defintiv nichts weiter im Karton. Keine Software, keine Dokumentation der Zusatztasten und keine Keycap Puller für die Taster-Kappen. Für das Geld darf und wird der Anwender an dieser Stelle sicherlich mehr erwarten.
Die Tastatur kann da schon eher punkten, denn die Verarbeitung wirkt sehr edel und auf den Punkt optimiert, zumindest auf den ersten Blick. Das 2m lange Anschlußkabel wurde von Logitech als Doppel ausgelegt, dies läßt sich dadurch erklären, dass der integrierte USB 2.0 Port durchgeschliffen wird, ergo müssen für eine halbwegs funktionierende Stromversorgung dieses Zusatzports zwei USB-Ports am PC belegt werden. Die Kabel sind sehr aufwendig ummantelt worden, den beiden Steckern hätte eine Goldbeschichtung als Korrosionsschutz sicherlich gut zu Gesicht gestanden.
Der stählerne Tastaturkorpus erhielt von Logitech zweierlei Kunststoffverkleidungen, einerseits die äußere typische Logitech Verkleidung, die zur Seite hin ein wenig abfällt und somit die Tastatur etwas verlängert. Andererseits die Verkleidung des eigentlichen Taster Bereiches, den Logitech noch zusätzlich durch einen Spalt vom Tastatur Korpus trennt. Das sieht nicht nur eigenartig aus, das dürfte auf lange Sicht gesehen auch ein Reservoir für Dreckpartikel werden, auf den wir als Anwender sicherlich gerne verzichtet hätten. Darüber hinaus wurde die Oberfläche des Taster Bereiches in Klavierlack ausgelegt, das sieht zwar edel aus, läßt sich aber ganz schwer pflegen und wird mit der Zeit durch unseren Hand-bzw. Fingerschweiß vermutlich einen "speckigen Touch" offenbaren.
Die Handballenauflage läßt sich schnell und leicht einclipsen, von einer sicheren und stabilen Befestigung kann aber keine Rede sein, das ganze Konstrukt wirkt leicht klapperig, diesbezüglich existieren eindeutig ausgewogenere Beispiele, man denke nur an die sehr stabile Handballenauflagen-Befestigung einer Corsair K90.

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Für die Rückseite hält Logitech eine kleine Überraschung parat, einen Kabelkanal zur Verlegung von Kabeln anderer Geräte konnten wir an dieser Stelle bisher noch nicht beobachten. Damit die Handballenauflage diesen Kanal nicht sperrt, besitzt sie ebenfalls eine kleine Ausbuchtung zur Kabeldurchführung, wobei sich grundsätzlich die Frage stellt: an welche Kabel hat Logitech an dieser Stelle gedacht? die Maus steht normalerweise rechts oder links neben der Tastatur. Oder soll der Zugang zu den USB Ports an der Rückseite erleichtert werden? vermutlich weder noch, Logitech dachte bei diesen Kabelrillen wohl an die Durchführung von einem Headset und/oder Kopfhörerkabel, aber das ist natürlich pure Spekulation. Die ausstellbaren Klappfüße erhöhen die Tastatur im hinteren Bereich um etwa 4,5cm, diese Schräglage der Tastatur wird von vielen Anwendern als angenehm empfunden, weil die Hände beim Schreiben nicht so überstreckt werden. Damit die Logitech auch an ihrem Platz verbleibt und auf dem Schreibtisch kein Eigenleben entwickelt, sorgen vier große Gummiflächen für den nötigen Grip. In diesem Fall funktioniert dies auch wunderbar, wobei die G710+ durch ihr Eigengewicht von 1329 Gramm natürlich auch einen gehörigen Teil dazu beiträgt.

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An diesen beiden Bildern sehen wir den hinteren Bereich noch einmal etwas detaillierter und eines wird sofort klar, diese Position für den USB Port ist sehr unglücklich gewählt. Wenn die Tastatur erst einmal korrekt ausgerichtet auf dem Tisch steht, fehlt der Sichtkontakt zu diesem Port und es wird ein endloses Gefummel, bis z.B. ein USB Stick richtig eingestöpselt ist.
Über den hinten eingelassenen USB Port (wird wie gesagt durchgeschliffen) können weitere USB Geräte angeschlossen werden (z.B. ein Headset), was aber nur dann möglich ist, wenn beide USB 2.0 Stecker des G710+ Kabelstrangs ins System eingebunden werden. USB 3.0 steht an dieser Stelle nicht zur Debatte, da diese Schnittstelle für ein Headset oder eine Maus ohnehin eine untergeordnete Rolle spielt. Eine allzu große Anschlußvielfalt sollte der interessierte Anwender an dieser Stelle besser nicht erwarten, mehr als 500mA stehen nicht zur Verfügung und die werden zu 2/3 schon von der Tastatur selbst benötigt, insbesondere dann, wenn die Beleuchtung komplett genutzt wird. Wer also ausgerechnet hier seine externen Backup Festplatten anschließen möchte, sollte dies mangels adäquater Stromversorgung tunlichst unterlassen und wenn dann bitteschön nur mit eigenem Netzteil. Headsets sollten zur Not funktionieren, aufwendig beleuchtete Gaming Mäuse sind auch keine Empfehlung für diese Tastatur Schnittstelle.
Die Verarbeitung der Logitech G710+ gehört ansonsten zum Besten unserer bisher getesteten mechanischen Tastaturen, auch wenn sicherlich noch hier und da Bereiche existieren, wo etwas mehr Feinschliff angebracht wäre, denken wir nur an die überflüssigen "Schmutzspalten" auf den Korpusverkleidungen, die optisch möglicherweise zu begründen wären, technisch aber absolut keine Daseinsbrechtigung mitbringen. Zum Thema Cherry MX Taster haben wir bereits alles technische im weiter oben angesiedelten Technik-Kapitel reflektiert, darum nur ein paar Zeilen zu den Taster Caps, die zwar laserbeschriftet wurden, aber vermutlich keine sehr lange Schriftstabilität bewirken, dazu bedarf es nicht verfärbender Doubleshot-Technik und auf die hat Logitech leider verzichtet. Mehr zu den Caps selbst findet ihr in unserem Praxis Kapitel.
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Die Mehrstufenbeleuchtung von Logitech darf schon als eines der optischen Highlights bezeichnet werden, auch wenn die Farbe vielleicht nicht jeden Geschmack trifft. Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Die G710+ verfügt über eine unabhängige Zweizonenregelung der Hintergrundbeleuchtung. Mit der Taste für die Hintergrundbeleuchtung oberhalb von F11 regulieren wir die Helligkeit für die Tasten W, A, S und D sowie für die Pfeiltasten. Mit der Taste direkt daneben kann die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung für die restliche Tastatur gesteuert werden. Bei jedem Drücken auf die Helligkeitstaste wechselt die Hintergrundbeleuchtung zwischen drei voreingestellten Helligkeitsstufen und dem finalen Modus „Aus“.
Was uns in diesem Zusammenhang gar nicht gefiel, waren die viel zu grellen und nicht einstallbaren Status LEDs, also für NUM Lock ->Scroll Lock->und Caps Lock, da sie durch ihre Helligkeit viel zu sehr vom konzentrierten Tippen ablenken und das kann durchaus nerven, auch wenn sicherlich nicht alle drei LEDS gleichzeitig aktiv leuchten. Kleiner Tipp: mit einem schwarzen DVD Beschrifter die LED Lichtscheiben ein wenig aber gleichmäßig schwärzen, schon reduziert sich die Leuchtstärke drastisch und bei Nichtgefallen ist die Bemalung schnell wieder entfernt.





Die Inbetriebnahme:

Die Integration der Tastatur ins System gestaltet sich sowohl unter Windows XP (SP3), Vista Ultimate x64 (SP2), Windows 7 SP1 und Windows 8 sehr komfortabel. Man fährt sein System herunter, entfernt die alte Tastatur und schließt die neue Tastatur über beide USB Stecker an. Beide Stecker deshalb, weil sonst über den durchgeschliffnen USB 2.0 Port nicht genug Strom zur Verfügung gestellt wird. Nach dem Neustart können wir dann unverzüglich die Hersteller Software installieren, soweit vorhanden und verfügbar. Das wäre zwar nicht zwingend erforderlich, aber die Logitech Software bewirkt einiges an Einstellungs Komfort, dem wir uns nicht entziehen wollten:

Logitech Gaming Software 8.46

wichtig:
damit eine USB Tastatur korrekt funktioniert, sollte im BIOS "USB-Keyboard Support" oder ähnlich lautende Optionen unbedingt aktiviert (enabled) sein. Wie man auf unserem Screenshot sieht, können die entsprechenden Optionen aber auch anders heißen, da hilft oftmals nur probieren. Als wichtige Grundvorraussetzung und um wichtige Aktualisierungen nicht zu verpassen, sollte das aktuellste BIOS geflasht sein, ein Blick ins Mainboard Handbuch hilft möglicherweise ebenfalls weiter.

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USB-Status

noch wichtiger:
unter Windows XP; Vista und Windows 7 können wir nur davon abraten, Mäuse und/oder Tastaturen an USB 3.0 Ports anzuschließen. Nicht nur wegen der fehlenden nativen Anbindung im Betriebssystem (die existiert erst in Windows 8), sondern vor allem wegen möglicher System-Irritationen, die inzwischen selbst den Mainboard Herstellern aufgefallen sind. In vielen aktuellen Sandybridge/Ivy Bridge/Haswell Mainboard Handbüchern und auch per Aufkleber-Warnhinweisen wurde zwischenzeitlich deutlich markiert, dass Tastatur und Maus grundsätzlich an USB 2.0 Ports angesteckt werden sollen. USB 3.0 Ports sollten ausschließlich mit Speichersticks und ext. Harddisks mit eigenem Netzteil beaufschlagt werden.





Die Tastatur in der Praxis:

Wir erinnern uns: Tastaturen können normalerweise über die USB Schnittstelle maximal 6-Key-Rollover zur Verfügung stellen (also 6 Tasten und ein Modifier wie z.B. STRG können gleichzeitig bestätigt werden). Mehr wäre über die USB Schnittstelle prinzipiell nicht möglich, weil die Schnittstellenspezifikation dies nicht zuläßt. Wer also die volle Spannbreite nutzen will oder möchte, muß die Tastatur über die PS2 Schnittstelle anschließen. Corsair hat an dieser Stelle eine eigene Lösung kreiert, über eine spezielle Interface Technik wird so über USB ein 20-Key-Rollover ermöglicht, so daß ein Ausweichen auf die PS/2 Schnittstelle nicht nötig wäre. Der Trick dabei ist, das Corsair mehrere USB Controller implementiert und somit den Rechner zwingt, mehrere USB Controller zu installieren, so daß ein 20-Key-Rollover realisiert werden kann, obwohl die Schnittstelle sie eigentlich nicht unterstützt. Corsair ist an dieser Stelle aber nicht der Vorreiter dieser wirkungsvollen Emulierung, andere Hersteller wie QPad sind auch schon in dieser Hinsicht aktiv geworden und Logitech hat für die G710+ ein ähnliches Konzept umgesetzt.
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Die Stabilisatoren und Clips der größeren Taster-Caps stammen aus dem Hause Cherry, was nicht jedem gefallen wird, da diese kleinen stählernen Spannfedern gerne mal zum quietschen neigen, was wir aus unserem 4-wöchigen Praxisbetrieb heraus bisher allerdings nicht bestätigen können. Sämtliche ABS Taster-Caps sind über einen KeyCap-Puller sehr leicht zu entfernen, dazu schiebt man diesen Puller zentral über den jeweiligen Cap und hebt ihn vorsichtig mit einem leichten Ruck von den Cherry MX-Brown Tastern ab. Das Ganze ist unerhört praktisch, wenn es um die Reinigung der Tastatur geht, oder wenn defekte Caps ausgetauscht werden müssen. Leider hat Logitech auf die Lieferung so eines KeyCap-Pullers verzichtet, ein kaum nachzuvollziehender Umstand angesichts des Kaufpreises.
Die 1,4mm starken O-Ringe in den Taster-Caps sollen das Betätigungsgeräusch der MX Brown Taster dämpfen und das tun sich auch erstaunlich wirksam. Im Vergleich zu unserer ohnehin nicht übermäßig lauten Zowie Celeritas bewirken diese O-Ringe eine deutliche Reduzierung des "Betriebsgeräusches". Wer nun denkt, das würde negative Auswirkungen auf die Präzision haben, den können wir beruhigen, dergleichen konnten wir nicht attestieren, genauso wenig wie einen schwammigen oder auch zu weichen Anschlag. Da stellt sich natürlich die Frage: wie lange halten diese O-Ringe? das wird keiner aus der Erfahrung vorhersagen können, aber 50 Millionen Tasteranschläge ganz sicher nicht, insofern wäre Logitech gut beraten, solche O-Ringe als Ersatzteil zu bevorraten.
Das Tastatur Layout der Logitech G710+ ist schnell erklärt, ganz oben finden wir die Zusatztasten, die leider nur in Rubberdome Qualität ausgeführt sind. Als da wären 4 Multimediatasten oben ganz rechts, links daneben die beiden Tasten für die Beleuchtung und ganz links oben 5 weitere Tasten. Direkt über F5 befindet sich die Aktiviertaste für den Gaming Modus, über diese Taste wird bei Aktivierung verhindert, dass die Tasten mit dem Windows Symbol negativ ins Spielgeschehen eingreifen können. Die daneben positionierten M-Tasten dienen zur Aufzeichnung bestimmter Verhaltensmuster sprich Tastenmakros, die dann über die sechs Zusatztasten in dem orange abgetrennten Bereich der Tastatur (ganz links außen) abgerufen wereden können. Jede dieser 6 G-Tasten kann dreifach belegt werden, daraus ergeben sich demnach 18 verschiedene Funktionen und Optionen. Über dem Ziffernblock finden wir darüber hinaus auch noch eine Rubberdome Taste für eine eventuelle Stummschaltung, sowie ein üppig ausgeprägtes aber sehr fein einzustellendes Scrollrad für die Lautstärkeregelung. Alle anderen 104 Taster stammen aus den Cherry MX-Brown Schatullen und verfügen über deren typische Merkmale, also eine Taktile Rückmeldung, eine Taster Auslösekraft von ca. 45 Gramm, einen Tasterweg von 2mm bis zur Befehlsumsetzung und eine zu erwartende Lebensdauer von ca. 50 Millionen Betätigungen pro Taster.
Gesteuert werden kann all dies über eine sehr umfangreiche Soiftware, die inzwischen auch über eine entsprechende deutschsprachige Dokumentation verfügt, denn machen wir uns nichts vor, das Thema ist zu komplex, als dass es lediglich durch Intuition nachvollziehbar wäre. Gespeichert werden die Makros lokal auf unserem Rechner, so dass sie auch nach einem technischen Problem oder Systemabsturz normalerweise nicht verloren gehen.

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Tastatur-Software Tastatur-Software Tastatur-Software Tastatur-Software

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Scheinbar kann die Firmware über den jetzigen Revisionsstand der Software nicht aktualisiert werden, möglicherweise ist dies auch nicht so vorgesehen, es wäre aber eine sehr sinnvolle Option und Logitech sollte sie zumindest in Betracht ziehen. Die G710+ Tastatur arbeitet ab Werk mit einer USB Abtastrate (Polling Rate) von 1000 Hertz, das mag bei Gaming Mäusen durchaus eine entscheidende Rolle spielen, in unserem Test konnten wir keinen spürbaren Unterschied zwischen den herkömmlichen 125 Hertz und den 1000 Hertz der Logitech herausarbeiten. Vielleicht sind Profi Gamer dazu in der Lage, wir waren es jedenfalls nicht.
Im Praxistest zeigte sich einmal mehr, wie wichtig stabile Anstellwinkel für eine Tastatur sein können, denn durch die somit leicht angeschrägte Grundstruktur der Tastatur ist eine sehr unangestrengte Arbeitsweise möglich, weil die Hände nach oben normalerweise nicht abknicken können. Auf Grund des Tasten Standard Layouts, ist eine grundsätzliche Umgewöhnung an neue Tastenpositionen kaum nötig. Ein weiterer ganz wichtiger Qualitäts-Aspekt ist eine relativ rutschfeste Oberflächenbeschichtung der jeweiligen Taster-Caps, zumal wir schon Tastaturen erlebt haben, wo man nur im Schlingerkurs tippen konnte, weil die Taster-Caps viel zu glatt waren. Dies ist hier definitiv nicht der Fall, die einzelnen leicht muldigen Taster-Caps sind sehr griffig und bedingt durch eine Lasergrafur auch relativ nachhaltig gekennzeichnet. Selbstverständlich existieren durchaus noch wesentlich hochwertigere und vor allem teurere Möglichkeiten eine Taster-Cap zu beschriften, wie z.B. das sogenannte Double-Shot Injection Molding, aber eine Tastatur sollte auch bezahlbar bleiben. 

Die Alltagstauglichkeit der Logitech G710+ bezüglich normaler Office-Schreibarbeiten charakterisieren wir als durchweg gut. In Office 2010 existierten keine Scenarien, die durch negative Aspekte auffielen, die Geräuschkulisse der Cherry MX-Brown Taster mit den O-Ringen ist dabei sehr hilfreich, denn sie lenkt nicht duch nerviges Geklacker von der konzentrerten Arbeit ab. Wenn wir einen Vergleich ziehen sollten, zwischen den MX-Brown, den MX-Red und den MX-Black, dann sind die MX-Brown für Office Arbeiten eindeutig im Vorteil, nicht nur weil sie prinzipiell leiser agieren, sondern insbesondere weil wir als Anwender eine taktile Rückmeldung darüber erhalten, was wir mit unseren Fin´gern auf den Tastern veranstalten. Das mag beim Spielen stören, beim Schreiben ganz sicher nicht.

Im Gaming Test liegt die G710+ auf dem Niveau der Zowie Celeritas und das ist durchaus keine Überraschung, schließlich verfügen beide Tastaturen über die MX-Brown Taster. Das klingt nicht nur schnell, das ist es auch in der Realität, lediglich 45 Gramm Auslösekraft sind nunmal nicht wegzudiskutieren. Trotzdem fühlen sich sowohl die Corsair K90 mit ihren MX-Red Tastern, als auch die Ozone Strike mit den MX-Black auf Grund der fehlenden taktilen Rückmeldung noch einen Hauch flinker an, auch wenn dies ein subjektives Gefühl sein mag. Wenn wir unsere Enermax Aurora Premium als Vergleich heranziehen, haben wir zwar auch einen sehr kurzen Tastenhub (2,5mm), aber die Auslösekraft ist deutlich höher. Die Taster Auslösekraft liegt bei der Celeritas und auch der G710+ bei 45 bis maximal 55 Gramm, unsere Enermax benötigt dafür schon fast 70 Gramm. Demzufolge ist ein ermüdungsfreies Spielen auf den mechanischen Tastaturen eindeutig eher zu erreichen als auf unserer Enermax Tastatur, mit der schon etwas besseren Scissor Tastertechnik.
Unseren Spiele Parcour mit Crysis 2, Anno 1404 und Mass Effect 3 meisterte die mechanische Logitech Tastatur ansonsten ohne irgendeinen Ausrutscher oder Funktions-Fehlinterpretation. Grundsätzlich gab es kaum Grund zu Beanstandungen, NKRO auf 26 Tasten fixiert funktioniert über USB 2.0 nahezu perfekt, sofern das in der Praxis vom jeweiligen Spieler überhaupt umsetzbar ist, diesbezüglich haben wir so unsere Zweifel...




Pflege-Tipps:

Was sich im Laufe der Monate auf einer Tastatur ablagert, macht sich in dunklen Schlieren auf dem Keyboard unmißverständlich bemerkbar. Auch in den Zwischenräumen der einzelnen Tasten sammeln sich über die Zeit Staub, Krümel und ähnlicher Unrat, von Bakterien ganz zu schweigen.
Stellt eure Tastatur einmal auf den Kopf und schlagt vorsichtig von oben mehrmals an verschiedenen Stellen auf die Rückseite, um Staub und ähnliches aus den Zwischenräumen zu klopfen. Der Einsatz von Druckluftspray und das Auspinseln mit einem Chinaborsten behafteten Pinsel wäre eine weitere Alternative, um hartnäckigen Schmutz zu entfernen. Bitte keine hochwirksamen Staubsauger verwenden, es haben schon mehr Anwender hinterher ihre Staubbeutel nach Tasten durchsuchen dürfen ! Wer einen Taster-Cap-Heber oder auch Cap-Puller für mechanische Tastaturen besitzt, kann die Caps natürlich relativ bequem abhebeln und so gründlich das Keyboard reinigen. Ist das nicht möglich, wischt ihr die Tastenkappen dann mit einem angefeuchtetem Tuch (ohne Zusätze, wie Spülmittel oder Seife) mehrmals ab. Wenn das Tuch groß genug ist, könnt ihr es um die Handfläche wickeln und so mit der flachen Hand über die Tastenkappen wischen. Hierbei könnt ihr ruhig kräftig aufdrücken.
Achtet aber darauf, daß beim Reinigen der Tastatur das Tuch nur angefeuchtet ist und kein Wasser in die Tastatur tropfen oder fließen kann, denn leider sind mechanische Tastaturen keineswegs gekapselt ausgeführt, so dass es durchaus möglich wäre, dass Flüssigkeiten die empfindliche Hauptplatine erreicht. Sehr gute Erfahrungen haben wir auch mit den vorgetränkten Reinigungstüchern von Cleanlike gemacht, mit denen ihr auch hartnäckige Kugelschreiberflecken o.ä. entfernen könnt.




Das Fazit:

Wer hätte das gedacht, eine mechanische Tastatur mit der die Nachbarn nicht geweckt werden..., damit hatten wir in dieser Form nicht gerechnet, obwohl wir schon eine gewisse Geräuschreduzierung erhofft hatten. Logitech wird sich aber auch selbst die Frage stellen müssen: wie lange halten die O-Ringe? insofern wäre eine Bevorratung als Ersatzteil sicherlich nicht die schlechteste Entscheidung.
Die eingefleischten Logitech Tastatur Fans werden aber vermutlich trotzdem aufschreien und ein Display fordern, das bekommen sie ja sonst auch für ihr Geld geliefert. Diese Tastatur dürfte möglicherweise ohnehin polarisieren, nicht nur wegen des fehlenden Displays, sondern auch wegen der Farbgebung und dem Klavierlack, der auf einer Tastatur völlig fehl am Platz ist. Neben dieser beiden eindeutig subjektiven Geschmacksaspekte kann eines keiner der G710+ absprechen: die Qualität. Diesbezüglich hat Logitech einiges an Knowhow aufgefahren und Fehler der Konkurrenz vermieden. Fangen wir mit der Verabeitung an, die für uns zum Besten gehört, was die Branche hergibt. Weiter geht es mit einer sehr schönen und universell einstellbaren Beleuchtung, die darüber hinaus auch gespeichert wird, was vielen Konkurrenz Produkten leider abgeht. Die O-Ring Modifizierung der Taster Caps ist keine Erfindung von Logitech, sie haben halt sehr aufmerksam in Foren mitgelesen und verstanden, was ihre Kunden fordern. Die Entscheidung für die MX-Brown Taster ist nachvollziehbar, weil sie schlichtweg den Allrounder im Cherry Portfolio darstellen. Perfekt wäre es allerdings, wenn Logitech die Taster Entscheidung dem Kunden überlassen würde, wer die Wahl hat, dem liefert der Hersteller auch weniger Angriffsfläche für eine mögliche Reklamation. An der Software gibt es in der aktuellen Revision kaum noch etwas auszusetzen, die Dokumentation ist stichhaltig und überzeugend ausgearbeitet worden, andere schaffen so etwas nicht einmal auf englisch. Was die Ergonomie angeht, so hat Logitech das ermöglicht, was machbar ist und das ist wahrlich nicht zu verachten.
Was uns allerdings extrem stört und was Logitech beinahe den Gold Award gekostet hätte, ist die äußerst magere Ausstattung. Es kann nicht sein, das man sich die Software auf der Homepage erst einmal mühsam zusammen suchen muß. Genauso wenig kann es angehn, das eine mechanische Tastatur ohne Keycap Puller und ein paar Ersatz Caps ausgeliefert wird, diesbezüglich sollte Logitech schnellstens umdenken. Die viel zu grelle LED-Beleiúchtung der Funktionstasten kann ebenfalls sehr einfach reduziert werden, in dem man dünne Blendstreifen davor setzt und ein USB-Hub ist an einer Tastatur genauso überflüssig wie ein zusätzlicher Audio Port, zumal die Tastatur viel zu viel Strom selbst benötigt und damit als Stromspender kaum ernsthaft in Erwägung gezogen werden sollte. Und nur weil die Konkurrenz es vorlebt, rechtfertigt dies noch lange keinen überflüssigen Firlefanz. Dafür bietet Logitech einen kompetenten deutschsprachigen Support, agiert sehr hilfsbereit (wir haben es mehrfach anonym ausprobiert) und geht auch unangenehmen Fragen nicht aus dem Weg. Ob der Preis für die Logitech G710+ gerechtfertigt ist? wir meinen ja, insbesondere dann, wenn Logitech die genannten Stockfehler korrigiert...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in der Übersicht:

Plus:
• recht wertige Haptik, ansprechendes Design
• sehr gute Verarbeitung, sehr solide umgesetzt
• für eine mechanische Tastatur erstaunlich leise
• befriedigende bis gute Ergonomie
• extrem schnelle Reaktionszeiten
• exzellente Präzision
• Cherry MX-Brown Taster mit O-Ringen
• befriedigende bis gute Office Eignung
• n-Key-Rollover (NKRO) für 26 Tasten über USB möglich
• exzellenter Tastenanschlag, relativ niedrige Auslösekräfte
• problemlos im System integrierbar
• sehr griffige Taster-Caps-Oberflächen mit Mulden
• kratzfeste gelaserte Taster-Cap-Beschriftung
• kompetenter deutschsprachiger Support, gute Dokumentation (online)
• USB 2.0 Port-Stromversorgung durch zwei Stecker sichergestellt
• einstellbare attraktive Beleuchtung, Einstellungen werden gespeichert
• umfangreiche gut gegliederte Software mit vielen Makro-Optionen
• ausreichendes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 110,00 €)

Minus:
• Tastatur nicht komplett mechanisch
• zu grelle Status LEDs
• stellenweise schmutzempfindliche Korpusoberfläche
• sehr mageres Zubehör

Wie immer der Hinweis: Der Kauf einer Tastatur ist wie der Kauf eines Paar Schuhe, sie müssen passen und darum sollte so einem Kauf immer eine gründliche "Anprobe" vorausgehen. Es reicht eben nicht, die Tastatur nach optischen Aspekten zu selektieren, oder lediglich nach den Features zu schielen. Wer mit seiner Tastatur nicht zurecht kommt, wird schnell Frust aufbauen und dafür wäre der Preis einer mechanischen Tastatur nun wirklich zu hoch. Also probiert so eine Tastatur bitte live aus, auch wenn der Gang zum Fachhändler unbequemer erscheint, als ein Klick beim Onlinehändler. Letztendlich kann nur so aussagekräftig verifiziert werden, ob sie zu eurem Schreib/Spielverhalten paßt.



Gesamtergebnis unseres Reviews:

Die Logitech Mechanical Gaming G710+ Tastatur erhält den PC-Experience-Award in Gold

Gold-Award



Weiterführende Links:

Logitech

Logitech Mechanical Gaming G710+ bei Caseking

euer PC-Experience.de Team

Cerberus