Die Einzelbewertung:

In unserer Einzelbewertung heben noch einmal die Vorzüge respektive Nachteile der jeweiligen Lüfter hervor und sprechen deutliche Empfehlungen aus, denn nicht jeder Lüfter kann auf Grund seines Fördervolumens oder seiner technischen Eigenschaften universell eingesetzt werden. Lüfter mit geringem Fördervolumen eignen sich nicht zwangsläufig für CPU-Kühler, wären aber als Gehäuselüfter durchaus noch eine Überlegung wert. Dazu wäre anzumerken, das auch die Einbaulage eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt, da manche Lüfter auf Grund ihrer speziellen Lagerung einen vertikalen Einbau präferieren. Ideal anzusehen ist, wenn der Lüfter sowohl vertikal als auch horizontal verbaubar wäre, das ist leider nicht immer der Fall und äußert sich gelegentlich in Vibrationen, auffallenden Lagergeräuschen oder sogar Totalausfällen.

Noctua NF-S12A FLX:
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Noctua-120mm Noctua NF-S12A FLX Noctua NF-S12A FLX Noctua NF-S12A FLX

Auch Noctua hat aufgerüstet, die NF-S12A Lüfter haben neue Lagerungen (SSO 2. Generation) erhalten. Beim SSO2 Lager sitzt der rückseitige Magnet näher an der Lüfterachse und bewirkt so eine noch bessere Stabilisierung, was zu einer weiter verbesserten Präzision und vermutlich auch Haltbarkeit führt. Die Anti-Stall Knobs, das sind die kleinen Knubbel auf den Lüfterblättern, reduzieren Wirbelablösungsphänomene in Situationen mit mittlerem bis hohem Strömungswiderstand und erweitern damit die sogenannte Stall Margin (Strömungsabrissgrenze). Die Mikrostruktur im Innenbereich des Rahmens (Inner Surface Microstructures) trägt ebenfalls dazu bei, dass die Druck- und Luftstromeffizienz weiter erhöht wurde. So richtig spürbar ist das Ganze allerdings nicht in der Praxis, wir können aber attestieren, das sich das sonst übliche Pfeifen und das Grundrauschen der Noctua Lüfter deutlich reduziert hat. Der Rahmen selbst scheint noch etwas steifer geworden zu sein, den Eindruck hatten wir zumindest. Noctua selbst benennt die Weiterentwicklung an dieser Stelle mit AAO (Advandced Acoustic Optimisation), zu dem natürlich auch die neuen Entkoppelungsecken (Anti-Vibrations Pads) wesentlich beitragen.
Wer über keine Lüftersteuerung und/oder Mainboard Optionen verfügt und die Lüfter in seiner Drehzahl absenken möchte, kann dies auch über die mitgelieferten beiden Low-Noise Adapter (L.N.A.) und Ultra-Low-Noise Adapter (U.L.N.A.) tun, die Drehzahlreduzierungen auf 900 U/min respektive 700 U/min ermöglichen. Die Skalierung des Lüfters ist nachwievor weit gefächert (läuft bei 3,81 Volt an) und auf Grund seines exzellent austarierten Lagers, ist sowohl eine vertikale als auch horizontale Ausrichtung im Gehäuse möglich. Das Ausstattungspaket ist nachwievor üppig geschnürt, die Verarbeitung über jeden Zweifel erhaben. Polarisieren werden diese Lüfter trotzdem, der Preis (19,90 €) ist hoch und die Farbe der Lüfter ist seit jeher eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Empfehlung: CPU-Kühler-und Gehäuselüfter bei 7 Volt
Einbaulage:vertikal und horizontal

Noctua NF-S12A ULN:
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Der Noctua NF-S12A ULN bringt alle Innovationen des Noctua NF-S12A FLX mit sich, richtet sich aber eher an den Anwender, der einen sehr leisen und besonders laufruhigen Gehäuselüfter sucht. Als Lüfter für einen CPU-Kühler ist er eher nicht geeignet, dazu fehlt es einfach an Luftvolumen für Kühler mit eng stehenden Lamellen, obwohl niedrig temperierte Prozessoren in Verbindung mit einem guten Kühler möglicherweise eine Option wären. Interessanterweise läuft der ULN Lüfter auch schon bei 4,74 Volt an, so dass eine Minimaldrehzahl um die 300 U/min durchaus zu realisieren wären, dann aber wirklich nur als unterstützenden Gehäuselüfter. Der Preis ist mit 19,90 € auch für dieses Paket ziemlich hoch angesetzt, diesbezüglich sollte Noctua noch einmal diskutieren, 4 bis 5 € weniger halten wir für angemessener.
Empfehlung: Gehäuselüfter bei 7 Volt
Einbaulage:vertikal und horizontal


Noiseblocker eLoop B12-1:
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In den neuen eLoop Lüfter von Blacknoise stecken zwei Jahre Entwicklungszeit und das sieht vermutlich auch jemand, dem das Lüfter Thema ansonsten fremd ist. Wir wollen euch jetzt nicht mit endlosen Marketing Tiraden langweilen, außerdem könnt ihr alles zur Entwicklung auch bei Blacknoise nachlesen, ein paar technisch markante Aspekte müssen aber hier einfließen.
Am Glasfaserverstärkten PBT-Lüfterchassis wurde weiter optimiert, so dass es noch verwindungssteifer anzusehen ist, als die ohnehin schon ausgezeichneten S12 Multiframe Rahmen. Diese Steifigkeit in Verbindung mit den Resonanz Transformatoren tragen enorm dazu bei, dass Vibrationen und Resonanzen nahezu völlig eliminiert wurden. Das gekapselte, staubgeschützte NB-NanoSLI 2 Magnetschwebelager mit seiner lageinvarianten Endlosschmierung liefert das dazu perfekt passende Lagerungssystem.
Das Bionisches Rotorblattdesign mit seinem strömungsoptimierten Schlaufenrotor und die Vorticity Guides an den Flügelkanten tragen ihren entscheidenden Teil dazu bei, dass der Wirkungsgrad des Lüfters verbessert wurde. Dies hat nicht automatisch auch eine Erhöhung des Druckes zur Folge, mit dem die Luft transportiert wird. Dazu lassen wir Noiseblocker kurz selbst zu Wort kommen: "Die tatsächliche nutzbare Leistung eines Lüfters ist über den Wert "maximaler statischer Druck" nicht ableitbar. Der Wert "maximaler statischer Druck" ist der gemessene Maximaldruck der an dem Punkt gemessen wird an dem der Gegendruck den Volumenstrom auf null reduziert. Entscheidend für die tatsächliche Leistung ist damit die Druckstabilität des Lüfters, also welche Luftmenge noch bei mechanischen Widerstand transportiert wird oder anders ausgedrückt es zählt nur "was hinten rauskommt". Gute Beispiele sind Radiatoren oder CPU Kühler, diese reduzieren die effektiv geförderte Luftmenge erheblich. Ein NB-eLoop Lüfter ist wesentlich druckstabiler als herkömmliche Axiallüfter bei gleicher Lautstärke bzw Drehzahl. Der Schlaufenrotor des NB-eLoop fördert also auch bei mechanischen Widerstand mehr Luft und erzeugt dadurch eine höhere Kühlleistung."
Etwas mehr zur neuen Technik reflektieren wir bei der Betrachtung des eLoop B12-2, jetzt zählen erst einmal die Fakten aus dem Test und die sind größtenteils höchst erfreulich zu bewerten. Die Einlaufzeit erstreckte sich relativ lang, wir hatten auf einigen eLoop Lüftern ein hochfrequentes Jaulen, das sich erst nach 4 bis 5 Stunden verflüchtigte und auch nicht wieder zu hören war. Fremgeräusche konnten wir weder vom Lager, noch vom Motor wahrnehmen, selbst die Verwirbelungen des Rotors erzeugen keine unangenehmen Frequenzen. Aber auch dies hängt davon ab, wo der Lüfter eingesetzt wird und ob er externen Widerstand in Form von Lüftergittern, Sieben o.ä. zu überwinden hat. Auf Grund seines hohen Wirkungsgrades kann selbst der langsam drehende eLoop B12-1 Lüfter nicht nur als Gehäuselüfter, sondern auch als CPU-Kühlerlüfter zum Einsatz kommen. Die Ausstattung ist nahezu komplett, das Kabelmanagement mit zwei Auswahlmöglichkeiten (20cm oder 50cm lange Kabel) verdient das Prädikat vorbildlich. Legilich die Schraubbefestigungen der Lüfter hinterläßt einen etwas provisorischen Nachgeschmack, möglicherweise hat Blacknoise diesbezüglich noch andere Varianten in der Schublade. Den Preis von 16,90 € erachten für das Gebotene als fair und mehr als angemessen.

Empfehlung: Radiatoren, CPU-und/oder Gehäuselüfter bei 12 oder 7 Volt
Einbaulage:vertikal und horizontal

Noiseblocker eLoop B12-2:
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Noiseblocker-120mm Noiseblocker eLoop B12-2 Noiseblocker eLoop B12-2 Noiseblocker eLoop B12-2

Insgesamt existieren zur Zeit sechs Varianten des eLoop Lüfters, die technischen Daten im Vergleich könnt ihr hier bei Blacknoise vergleichen. Wie es sich für ein Hightech Produkt gehört, verfügen die erwähnten Motoren auch über eine Autorestart-Funktion, sowie einen Blockier- und Überlastungsschutz. Die Scalierbarkeit der Lüfter präsentierte sich in unserem Test als sehr gut, der eLoop B12-1 lief bei 5,07 Volt an, der eLoop B12-2 schon bei 3,51 Volt. Eine Drosselung der Drehzahl ohne Neustart des Motors ist beim eLoop B12-1 bis zu 300 U/min und beim eLoop B12-2 bis zu 500 U/min möglich.
Vorsicht ist allerdings bei beiden Lüftern geboten wenn es darum geht, die Lüfter in einer saugenden Position zu verbauen, das Betriebsgeräusch kann sich dadurch erhöhen. Dazu lassen wir wieder Blacknoise zu Worte kommen:"Dies ist aerodynamisch bedingt, erhöhen Sie einfach den Abstand zwischen Lüfter und dem Kühler auf ca. 5-10 mm z.B. durch Abstandsrahmen (normales PC Zubehör) und das Geräusch verschwindet. Wir empfehlen möglichst eine aufblasende Montage, darauf ist der Lüfter optimiert".
Der Noiseblocker eLoop B12-2 erscheint uns zusammen mit dem eLoop B12-1 das ideale Allroundpaket für alle erdenklichen Kühl-und Belüftungsvariationen darzustellen. Egal ob auf einem WAKÜ-Radiator, einem CPU-Kühler oder als Gehäuslüfter, das Einsatzgebiet ist nahezu frei wählbar und die Einbaulage dank der vorzüglich austarierten Lagerung ohnehin. Wenn das Prädikat German Engineering noch ihren Bestand als Qualitätsmaßstab besitzt, spätestens bei diesen Lüftern sollte es wieder eingesetzt werden.
Empfehlungen: Radiatoren, CPU-und/oder Gehäuselüfter (bei 7 Volt)
Einbaulage:vertikal und horizontal

Scythe Glide Stream 800:
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Scythe Glide Stream-120mm Scythe Glide Stream 800 Scythe Glide Stream 800 Scythe Glide Stream 800

Die Scythe Slip Stream Lüfter agierten sehr lange als eine der Referenz Lüfter in unseren Kühler-und Gehäuse Tests und das nicht ohne Grund. Ein mehr als attraktives Preis-Leistungsverhältnis gepaart mit einem sehr guten Gleitlager und hoher Laufruhe bei gleichzeitig hohem Luftfördervolumen, das kann wahrlich nicht jeder Lüfter von sich behaupten. Der Glide Stream Nachfolger will sich diese Lorbeeren natürlich auch möglichst sichtbar ans Revers heften, aber dazu mußte er zunächst einmal unseren Testparcours bewältigen.
Eines gleich vorweg, das Preis-Leistungsverhältnis (9,90 e) ist immer noch mehr als attraktiv. Die Gleitlager laufen bis auf minimale Schleifgeräusche sehr ansprechend und bedingt duch die kleine Rotornabe und neuen optimierten Rotorblätter ist auch das geförderte Luftvolumen wieder entsprechend hoch. Einziges Manko: der 800 RPM Lüfter läuft bei 5 Volt nicht an. Dafür bietet er ein neues Feature, die integrierte Entkoppelung der Bohrungsecken durch entsprechende Gummieinlagerungen. Wer diesen Lüfter bei 7 Volt Ansteuerung als Gehäuselüfter verwendet, hat das perfekte Betätigungsfeld für diesen Lüfter gefunden.
Empfehlung: Gehäuselüfter bei 7 Volt
Einbaulage:vertikal, horizontal

Scythe Glide Stream 1200:
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Scythe Glide Stream-120mm Scythe Glide Stream 1200 Scythe Glide Stream 1200 Scythe Glide Stream 1200

Die neue Glide Stream wird in sieben Varianten angeboten, von 600 U/min bis hin zu 2000 U/min erstreckt sich das Portfolio. Wir haben uns als zweiten Kandidaten für die 1200 U/min Version entschieden, schließlich sollte auch eine Empfehlung für CPU-Kühler dabei sein, die ihren Dienst trotzdem noch leise verrichtet. Für ebenfalls 9,90 € wechselt der Glide Stream 1200 RPM den Besitzer und das ist gut so, denn sämtliche Vorzüge aus unserer Glide Stream 800 Bewertung gelten auch für diesen Lüfter, wobei sich weitere Vorzüge reflektieren lassen, wie z.B. die flexiblere Scalierbarkeit, der Lüfter beginnt seinen Dienst schon bei 4,77 Volt. Insofern ist sein Einsatzgebiet natürlich auch weiter gefächert, ob nun als 7 Volt Gehäuse und/oder als 7 Volt Lüfter an einem CPU-Kühler, die geförderten Luftvolumina sind in beiden Einsatzkategorien als überaus adäquat zu bezeichnen. Das minimale Lagerschleifen müssen wir allerdings auch ihm ankreiden, wenn auch in einem kaum störenden Frequenzbereich.
Empfehlung: CPU-und/oder Gehäuselüfter bei 7 Volt
Einbaulage:vertikal und horizontal


wichtige Info zum Thema Netzteillüfter:

Einige werden sich eventuell wundern, warum wir keinen der Lüfter mehr als Netzteillüfter-Ersatz katalogisieren, dies hat einen trifftigen Grund. Jeder Netzteillüfter wurde vom Hersteller auf die jeweilige Lüfter-respektive Thermoregelung mit entsprechenden Messgeräten präzise abgestimmt, ergo muß der eventuelle Ersatzlüfter diesbezüglich zur Lüfter-und Thermoregelung des Netzteils perfekt passen, ansonsten sind thermische und lautstärketechnische Probleme vorprogrammiert. Dazu kommt noch, das viele Lüfter auf ihre Nenndrehzahl hin optimiert wurden, d.h. wenn ein Lüfter auf 12Volt justiert wurde, kann es durchaus sein, das er bei 7 oder 5 Volt Ansteuerung unerwünschte Nebengeräusche fabriziert. oder gar nicht erst anläuft. Natürlich halten wir mit dieser Warnung niemanden vor entsprechenden Bastellarbeiten an den Netzteillüftern ab, aber wir ermutigen auch niemanden, womit unsere Mission erfüllt wäre. Um es ganz deutlich zu formulieren: das Basteln an den Netzteilen kann nicht nur die Garantie und die Betriebserlaubnis des Netzteils kosten (das hat auch versicherungstechnische Konsequenzen), sondern auch die angeschlossene Hardware und im Extremfall auch das Leben, auch wenn einige Spaßvögel diese Warnung wie gewohnt in den Wind pfeifen werden...