MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G unboxed




 



Einleitung:


Nein, die MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G ist nicht letzte Woche erst lanciert worden und nein, auch dies wird kein Hardware Test werden. Aber wir hatten euch versprochen, dass wir spezielle Hardware, die in unseren Redaktionsrechner arbeiten und/oder neu eingebaut wurden, immer wieder einmal vorstellen wollen und da bieten sich solche unboxing Illustrationen und Einschätzungen natürlich nahezu perfekt an.
Auch hier der Hinweis: dies ist kein dezidiertes Review oder Test mit Messdaten oder aufwendigen Praxis-Versuchen. Wir zeigen das Produkt, weisen auf prägnante Details und Auffälligkeiten hin und benennen wichtige Aspekte für die Praxis respektive berichten über erste Eindrücke und Erfahrungen am real existierenden Objekt, dazu wünschen wir gute Unterhaltung...





Der erste Eindruck und einige Bilder:
 
Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G



Einige erste Daten der MSI GTX 1080 Grafikkarte entnehmt bitte dem letzten Bild in der unteren Reihe.

Konkrete technische Daten haben wir für euch in einer entsprechenden Tabelle zusammengestellt: ->






Die technischen Daten der MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G






Bevor wir loslegen noch einige grundsätzliche Informationen zum Thema Nvidia Pascall und natürlich zur GTX 1080 GPU:

Zunächst also einige Basics, bei „Pascal“ handelt es sich um die Grafikkarten des Jahres 2016 von Nvidia und damit den Maxwell-Nachfolger. Sämtliche Pascal-GPUs werden bei TSMC im neuen 16-nm-Prozess und damit mit FinFET-Technologie hergestellt. Anfang Mai 2016 enthüllte Nvidia-Boss Jen-Hsun Huang persönlich die GeForce GTX 1080 als erste Spieler-Grafikkarte aus der Pascal-Generation. Unter dem Motto "ein neuer König" versprach er nicht weniger als die schnellste Single-GPU-Grafikkarte überhaupt – die ersten Testergebnisse zeigten, dass dies tatsächlich der Fall ist, AMD hat dem bisher leider nichts entgegenzusetzen.

Neben der hohen 3D-Performance und Effizienz bietet die GeForce GTX 1080 eine verbesserte Video-Engine sowie die neuesten Display-Schnittstellen zur Wiedergabe von echten HDR-Filmen und -Spielen. Außerdem unterstützt die GeForce GTX 1080 DirectX 12 (Direct3D 12_1), OpenGL 4.5, CUDA und OpenCL. Nvidias Boardpartner wie auch MSI haben optimierte Varianten mit eigenen Kühlsystemen und weiteren Modifikationen im Portfolio, die sich in etwa am Preis der Nvidia Founders Edition Referenz-Edition orientieren, wobei 789 € natürlich alles andere als ein Schnäppchen darstellt.

Das Herzstück der GeForce GTX 1080 ist der aus 7,2 Milliarden Transistoren bestehende Pascal-Grafikchip GP104. Er enthält 2560 Shader-Rechenkerne, die mit 1,61 GHz laufen und im verbesserten Turbo-Modus "GPU Boost 3.0" mindestens 1,73 GHz erreichen. In Spielen wird der Turbo-Takt die Grafikkarte auf bis zu 1848 MHz beschleunigen. Für Übertakter soll es laut Nvidia einen Spielraum von über 2 GHz geben. Für Textur- und Rasteroperationen hat jede GP104-GPU 160 Textureinheiten und 64 Rasterendstufen. Der schnelle GDDR5X-Speicher bietet Platz für 8 GByte Daten – das ist auch für aktuelle Spiele in 4K mehr als genug. Die Speicherbandbreite beträgt 320 GByte/s; verbesserte verlustfreie Texturkompressionsverfahren (4:1/8:1 Delta Color Compression) sollen die Bandbreitenanforderungen niedrig halten. Mit der GeForce GTX 1080 laufen die meisten Spiele in 4K mit voller Detailstufe ruckelfrei, in der Regel mit bis zu 40 fps. Wie Nvidia erklärte, soll die GeForce GTX 1080 nun Asynchronous Compute in Hardware unterstützen, ohne dass Context Switches notwendig sein sollen.

Vor der Inbetriebnahme muss man die Karte über einen achtpoligen PCIe-Stromstecker mit dem Netzteil verbinden. Auf Wunsch lassen sich mehrere GTX-1080-Karten zusammenschalten, dann braucht man aber je nach verwendeter Auflösung unterschiedliche Brücken. Das reduziert die Auswahl möglicher Netzteile auf hochwertige Exemplare jenseits der 500 Watt Grenze und deutlich darüber, je nach dem wieviele Grafikkarten zum Einsatz kommen.

Doch die GeForce GTX 1080 bietet nicht nur eine hohe 3D-Leistung, sondern auch fortschrittliche Display-Ausgänge und eine verbesserte Video-Engine. Über DisplayPort 1.4 lassen sich 5K-Displays mit 60 Hz oder 4K-Displays mit 120 Hz ansteuern, via HDMI 2.0b 4K-Displays mit HDR und 60 Hz. Darin unterscheiden sich diese Pascall Varianten nicht von den AMD-Polaris-GPUs, d.h. diese Grafikkarten unterstützen echtes HDR in Spielen und Filmen. Die stark aufgewertete Video-Engine dekodiert und kodiert HEVC- und H.264-Videos nun auch in 10 Bit und 12 Bit. 8-Bit-Material packt sie in 4K mit 120 Hz mit bis zu 240 Mbps. Selbst 8K-HEVC-Videos (30 Hz) dekodiert sie mit bis zu 320 Mbps.




Das soll zunächst als Einstieg genügen und jetzt sehen wir uns an, wie sich MSI dem Thema angenommen hat:

Für die Installation und als Problem-Prophylaxe empfehlen wir euch unseren entsprechenden Ratgeber:

Nvidia: Treiber optimieren, Problemen vorbeugen


Die in einem Onlineshop unserer Wahl gekaufte MSI GTX 1080 offenbart nach dem Auspacken direkt die ersten Enttäuschungen: keine Spielevollserion, keine Adapter und auch kein erwähnenswertes Handbuch, das ist angesichts des Preises nicht gerade eine Offenbarung.
Der optische Ersteindruck der Grafikkarte ist nicht nur wegen der Abmessungen Respekt einflößend, dabei ist der Kühler gar nicht einmal so gewaltig wie vermutet, diesbezüglich existieren durchaus monströsere Kühlergebilde, die bis zu 4 Slots belegen können. Die Höhe des Kühlers respektive der Karte fällt diesmal mit 145mm fast schon moderat aus, insofern sollte es auch keinerlei Kollisionsprobleme mit dem PC Gehäuse geben. Die Platine ist mit ihren 280mm (inklusive Kühler) minimal kürzer ausgelegt als bei früheren Versionen. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass die Grafikkarte je nach Mainboard Layout den internen SATA-Ports sehr nahe kommen kann.
Vielleicht noch eine Bemerkung zur Optik des neuen MSI Twin Frozr VI Kühlers: die ganz alte Variante auf der inzwischen etwas betagten MSI R6970 sagte uns eher zu, der aktuelle Twin Frozr VI Kühler entwickelt im Gegensatz zu den älteren Varianten eindeutig weniger Haptik, ihm fehlt es schlichtweg an einem hochwertigeres Outfit. Wie gesagt, dies ist eine rein subjektive Betrachtung unsererseits, die keinerlei Rückschlüsse auf die Kühlleistung zuläßt.
Überdies trägt MSI in ihrem eigenen Layout entscheidend zur Erhöhung der Signalqualität bei, ein nicht zu unterschätzender Faktor, wenn es um Stabilität geht, zu der die nochmals überarbeitete 12-lagige Platine als solche ebenfalls ihren Teil beiträgt. Üblicherweise kommen an diese Stelle 6-oder maximal 8-lagige Platinen zum Einsatz. Die Platinen Qualität von MSI korrespondiert duchaus mit dem restlichen Equipment, insofern überrascht es nicht, das wir ausschließlich FR5 vorfinden. Das dies eine Rolle spielt, wissen unsere aufmerksamen Leser selbstverständlich, denn die Güte der Platine sagt viel über deren Kriechstromfestigkeit und Hochfrequenzeigenschaften aus. Falls es jemand nicht wissen sollte, FR steht für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend. Die Einstufungen FR1 und FR2 sind kaum erwähnenswert und bleiben der Standard Qualität vorbehalten. Ab FR3 wird es für brauchbare Geräte interessant, denn so eine Platine besteht aus Epoxidharz + Papier, wobei hier mittlerweile auf Phenolharz verzichtet wurde. Dementsprechend wären diese Platinen im Normalfall auch frei von gesundheitsschädlichen Aldehyden. Ab FR4 darf man getrost von sehr hochwertig und ab FR5 von highend Platinen sprechen.
Auch wenn wir der Marketing-Floskel Military Class IV argwöhnisch gegenüber stehen, Fakt ist aber auch, dass MSI sehr hochwertige Komponenten verbaut, alles wurde auf ein Maximum an Signalqualität ausgelegt. Das beginnt bei der schon erwähnten 12-lagigen schwarzen FR5-Platine, geht weiter über die sehr effizient arbeitenden und relativ kühl bleibenden Mosfets und endet bei der Auswahl der Kondensatoren. Darüber hinaus wurde sehr viel Wert auf eine möglichst perfekte Spannungsversorgung gelegt, denn die bereits ab Werk übertaktete Grafikkarte soll ja auch noch weitere Übertaktungen ermöglichen. Dafür zog MSI ebenfalls einige Register, die Spannungsversorgung der GPU wurde 8-phasig ausgelegt, der Speicher erhielt 2 Phasen: macht summa summarum eine 10-Phasen-PWM-Architektur. Wenn wir das mit dem Referenzdesign der Founders Edition von Nvidia vergleichen (GPU: 4 Phasen, Speicher: 1 Phase) wird deutlich, wo MSI aufgerüstet hat.Die Spulen auf der Platinenvorderseite sind mit Epoxidharz vergossen worden, so daß die Spulen dieses Layouts normalerweise weder pfeifen, fiepen oder anders geartete Geräusche von sich geben. Wer das einmal selbst testen möchte, benötigt dazu keine externen Tools oder Tricks, unter Windows 7 einfach den Windows-Leistungsindex aufrufen und komplett durchlaufen lassen. Diejenige Karte die hier nicht fiept, wird dies in der Regel auch in keinem anderen Aggregatszusatnd tun.

Das Gewicht von 1116 Gramm stellt den PCI-Slots zwar vor keine größeren Belastungs-Probleme, die Befestigung dieses Schwergewichtes sollte aber sichergestellt sein, darum ist eine Verschraubung über beide Einbauslotblechnasen unbedingt anzuraten. Nicht genutzte Ports mit einer passenden Abdeckung zu schließen und somit vor Staub zu schützen, sollte von anderen Herstellern übernommen werden, diese Idee macht wirklich Sinn. Die zwei Stromanschlüsse (1x 8-polig, 1x 6-polig) liegen gut zugänglich oben auf der Grafikkarte, somit verlängern sie die Karte nicht noch zusätzlich und erleichtern auf diese Weise den Anschluß. Die beiden Stromversorgungs-Port sind zur Stromversorgung über das Netzteil leider notwendig, die Grafikkarte verbraucht unter Vollast an die 393 Watt (gesamtes System) und die sind nicht aus den PCI-E Slots abgreifbar, dort ist bei 75 Watt die obere Grenze schon erreicht. Der Vollständigkeithalber, im Idle Modus ohne nennenswerte Grafiklast nimmt die GTX 1080 dank 16-nm-Fertigung und Pascal Konzeptionierung nur etwa 50 bis 55 Watt (gesamtes System) aus der Steckdose respektive Netzteil. Wer ein aktuelles Netzteil mit den passenden Steckverbindungen besitzt (bitte keinesfalls mit Adaptern arbeiten), sollte die beiden Stromanschlüsse natürlich auch entsprechend verstöpseln, ansonsten hagelt es Piep-Kanonaden vom Mainboard. Ein aktuelles hochwertiges Netzteil mit entsprechenden Anschlüssen und moderner adäquater Technik ist Pflicht für diese Grafikkarte.
Anschlußtechnisch hat sich wieder geändert. Die MSI GTX 1080verfügt über 5 korrosionsgeschützte Anschlußports (1x DVI, 1x HDMI 2.0b, 3x DisplayPort 1.4) mit einer maximalen digitalen Auflösung von 7680 x 4320 Pixel. Das auch die GTX 1080 über keinen reinrassigen VGA-Port mehr verfügt, überrascht vermutlich niemanden. Dies ist aus technischer Hinsicht kausal nachvollziehbar, zumal ein VGA Port weder die Auflösung, noch die Darstellungs-Qualität aktueller Grafikkarten an hochwertige Monitore liefern kann. DisplayPort ist daneben angetreten, die ausgereizten Schnittstellen VGA und DVI abzulösen. Wobei das größte Manko dieser Schnittstelle zur Zeit sicherlich die wenig verfügbaren TFTs mit eben diesem Port darstellt, aber das wird sich definitiv ändern. Während analoges VGA höchstens noch für den Anschluss von Notebooks an Beamer oder von PCs an billigen Monitoren eine Rolle spielt, ist DVI auf 1600 x 1200 bzw. 1920 x 1200 Bildpunkte begrenzt, heißt es in der Beschreibung für den Display Port. Über den HDMI Port können Dolby-Digital-, Dolby-Digital-Plus, Dolby-TrueHD-, DTS- sowie DTS-HD-Tonspuren von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD entsprechend ausgegeben werden. Alle Ports können gleichzeitig genutzt werden, eine wichtige Information für die entsprechenden Anwender. Mehrere Monitore (maximal 4 Stück) können natürlich auch genutzt werden, diesbezüglich ist das Stichwort Nvidia Surround maßgebend.




Das fertige Redaktions-System:


Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Skylake-Rechner" Skylake-Rechner Skylake-Rechner Skylake-Rechner

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !
Skylake-Rechner Skylake-Rechner Skylake-Rechner Skylake-Rechner

 

 







Erste Praxis-Erfahrungen:

 
MSI setzt seine Individual-Tradition konsequent fort, auch die MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G ist fraglos ein High-End Produkt ohne wenn und aber, zumindest auf den ersten und zweiten Blick. Die Begründungen dafür liegen nicht so offenkundig auf der Hand, wie vielleicht viele vermuten. Eine derartig teure und schnelle Grafikkarte setzt auch Emotionen frei, insofern ist es zuweilen schon verständlich, wenn deren Besitzer sich keinerlei Kritik gefallen lassen, auch wenn sie möglicherweise berechtigt wäre. Dies kann allerdings für uns nicht gelten, wir wollen keinen Besitzerstolz vermitteln, sondern technische Fakten.

Fakt ist, dass MSI einige technischen Register gezogen hat, um aus einem ab Werk schon sehr guten Produkt ein noch besseres zu kreieren und um sich von den Karten der anderen Nvidia Partner abzugrenzen. Dies beginnt traditionell bei der Komponenten Bestückung: eine 12-Layer Platine, hochwertigen und Mosfets, 8 Phasen (GPU), 2 Phasen (Speicher) Spannungsversorgung, vergoldete Kontakte, jeweils ein BIOS Chip für Werkseinstellung, Gaming und OC, Twin-Frozr-VI Kühlkonzept, sechs U-Heatpipes, usw. usw. Kurz und gut, MSI hat für die GTX 1080 die oberen Schatullen geöffnet. Das Resultat dieses Materialeinsatzes ist nicht nur optisch darstellbar, sondern auch im alltäglichen Praxisbetrieb. Diese Grafikkarte glänzt durch eine unglaubliche Stabilität in allen Aggregatszuständen, was einerseits durch den Einsatz der schon erwähnten Komponenten erklärbar ist und andererseits durch die Verwendung respektive Weiterentwicklung der Twin Frozr Kühlung, die auf jede thermische Eventualität die richtige Antwort parat hat. Diesbezüglich sei beispielsweise die clevere Dust Removal Funktion erwähnt, über die sich die Lüfter beim Systemstart von blockadefreudigem Staub trennen, in dem die Lüfter kurzzeitig in die entgegengesetzte Richtung drehen. Sicherlich hört sich unser Text ein wenig nach Marketing Katalog Seite 1 an, aber etwas differenzierter sollte man die Komponenten Beschreibung schon verstehen. Wenn wir uns vor Augen führen, das diese Komponenten u.a. eben auch einen sehr hohen Anteil daran ausmachen, ob eine Grafikkarte in bestimmten Lastzuständen Fiep/Pfeif-und/oder anders geartete Störgeräusche (Coil Whine) erzeugt oder nicht. Und diesbezüglich können wir Entwarnung geben, unsere MSI verrichtet ihren Job nahezu geräuschlos, was man ja leider nicht von allen Karten und auch nicht von den vergleichbaren Konkurrenzmodellen auf dem Markt behaupten kann. Den kleinen Fiep-Selbsttest hatten wir im Laufe des Artikels ja schon erwähnt, eine gute Methode um eine Grafikkarte schnell und ohne Klimmzuge diesbezüglich zu testen. Selbstverständlich profitiert die MSI Grafikkarte auch von den restlichen Komponenten unseres Redaktionsrechners, das hochwertige EVGA Mainboard und das Seasonic Netzteil minimieren schon von Haus aus diese Problematik und steigern durch ihre hochwertigen Bauteile die Unempfindlichkeite gegen elektronische Störgeräusche. Geiz ist also durchaus nicht geil, sondern meistens absolut fehl am Platze, vor allem wenn der Anwender zu den geräuschtechnisch empfindlichen Nutzern gehört.

Die Kühlung der MSI Grafikkarte wurde offenkundig aufwendig getestet, davon konnten wir uns nach einigen Probeläufen überzeugen, die MSI Karte wurde semi-passiv konzipiert, dadurch arbeitet ist sie im Idle-Modus lautlos. Konkret bedeutet dies dass die Karte im 2D Modus und unterhalb von 50°C die Lüfter nicht rotieren lässt. Erst ab 50°C aufwärts werden die Lüfter langsam dazu geschaltet, das beginnt bei knapp 590 U/Min und ist definitiv nicht aus dem System vernehmbar. Über 50°C und unter Spielelast steigert sich das Drehzahlvolumen auf bis 1300 U/min, was in unserem System allerdings ebenfalls nicht von der Arbeit der anderen Systemlüfter zu differenzieren war, das mag individuell anders ausfallen. Insgesamt funktioniert dieses Kühlkonzept gut, die Karte ist sehr lange sehr leise und die jeweiligen Komponenten der Karte werden in jedem Aggregatszustand zuverlässig gekühlt, darauf kommt es an und darauf möchte sich der Anwender daheim auch verlassen können.

Der Strombedarf der MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G hält sich mit 127 Watt (ohne Last) und 393 Watt (Spielelast) zwar noch in überschaubaren Grenzen, macht aber auch deutlich, dass selbst den von vielen wegen seiner Energie-Effizienz oftmals gelobten Pascal Architektur an seine Grenzen stößt. "Ja aber AMD kann es doch auch nicht besser" hören wir die Nvidia Fans lamentieren. Das können wir aber nicht als Argument gelten lassen, auch wenn es stimmen mag. Das gerade in diesem Bereich immer noch Optimierungs-Optionen existieren, zeigt der Effizienz-Sprung von Nvidias Maxwell und Keppler Plattform zur aktuellen Pascal Plattform sehr deutlich.
Nun könnte man abseits der funktionierenden Features noch stundenlang darüber diskutieren, ob das verbesserte AF (Anisotropische Filterung) von Nvidia oder AMDs Supersampling Kantenglättung vorzuziehen wäre, beide Philosophien haben ihre Vor-und Nachteile. Nvidia hat seine Vorteile diesbezüglich durch eine eindeutig geringere Neigung zum Flimmern als AMD, auch wenn AMD inzwischen deutlich aufgeholt hat. Die Anisotrope Filterung (der Schärfeeindruck bei entfernten Texturen) war bisher ebenfalls eine AMD Baustelle, das hat sich aber spätestens seit der Radeon 7970 geändert. Man erreicht zwar noch nicht ganz die Qualität von Nvidia, aber im Vergleich zu früheren Grafikchips sind deutlich Verbesserungen sichtbar, insbesondere seit der Einführung der Polaris10 Grafikkarten.

Das Thema Nachladeruckler wird gerne angeführt, um den Kauf einer Grafikkarte mit mehr VRAM zu rechtfertigen. Wobei die Spiele Engine und auch die Qualitätseinstellungen im Treiber diesbezüglich natürlich auch eine enorm gewichtige Rolle spielt, wie man ja beispielsweise anhand von Crysis 3, Metro Last Light oder Battlefield 4 deutlich nachvollziehen konnte. Wer nun aber alles am VRAM festmacht, wird der Sache auch nicht gerecht, da die Qualität der Texturen und Textur-Swaps ein entscheidendes Wörtchen mitreden, zu beobachten über eben diese Nachladeruckler oder starke Einbrüche beim schnellen Wechsel der Games-Level. Da kann mehr VRAM natürlich etwas Linderung erreichen, wenn auch nicht gänzlich das grundsätzliche Problem beseitigen, denn da sind die Spieledesigner ebenso um nicht zu sagen ganz entscheidend gefordert. Trotzdem werden wir im Laufe der nächsten zwei Jahre vermutlich 8GB VRAM als neue Standard-Bestückung vorfinden. 12 GB VRAM und mehr dürften den High-End Plattformen zuzuordnen sein, also AMDs Vega und Nvidias GTX 1080 TI, aber das soll jetzt nicht unser Thema sein. 
 
Kritik
Es existieren und nun kommen wir zu unserem dritten Blickwinkel, durchaus einige Aspekte, die uns ganz und gar nicht nicht zusagen: das Handbuch ist sehr karges Faltblatt und das Zubehörpaket ist eigentlich gar keines, es fehlt definitiv ein attraktives aktuelles Spiel, darüber hinaus hätten wir uns gängige Adapter für alle wichtigen Eventualitäten gewünscht. MSI kann nicht ernsthaft davon ausgehen, das ihre Kunden Informatik studiert oder ein Grafikkarten-Installations-Praktikum absolviert haben, darum muss das Handbuch schlicht und ergreifend umfangreicher gestaltet sein. Solche Kleinigkeiten mögen einige als lapidar oder belanglos abtun, wir sehen das etwas anders, denn gerade bei solchen Kleinigkeiten zeigt sich ein funktionierendes Qualitätsmanagement oder eben auch nicht.
Das der Homeuser sich Netflix-Filme auch auf dem PC in 4K-Auflösung anschauen möchte, liegt nahe, aber warum ermöglicht Nividia dies dann nicht ? Aktuelle Grafikkarten der Serien Radeon RX 400 (Polaris) und GeForce GTX 1000 (Pascal) werden derzeit nicht unterstützt, obwohl sie nach Angaben der GPU-Hersteller die erforderlichen Kopierschutzmechanismen unterstützen (PlayReady 3.0 SL3000, HDCP 2.2). Ob Nvidia dies durch eine entsprechende Treiber-Modifikation nachliefern wird, ist derzeit noch ungeklärt. Das mag als Fauxpas erscheinen, wir sind allerdings der Meinung, dass man solche Defizite damit nicht abtun kann, der Anwender erwartet für sein Geld praxisnahe Lösungen und keine ärgerlichen Luftlöcher.
Dies gilt gleichermaßen für die eingeschränkte Garantie von MSI, die explizit darauf verweist, das lediglich 3 Jahre ab Produktions-respektive Herstellungs-Zeitraum gewährt werden. Für den Kunden bedeutet dies im Klartext: wenn die Grafikkarte irgendwo 5 Monate herum gelegen hat und erst dann gekauft wird, ist die Garantie von 36 auf 31 Monate geschrumpft, das ist einfach nur inakzeptabel...


Schlussendlich stellt sich natürlich die Frage nach der angestrebten Käufer-Zielgruppe für so eine schnelle Grafikkarte, auch wenn der hohe Preis fraglos schon eine grundsätzliche Vorselektierung erzeugt. Die Frage ist relativ leicht zu beantworten: wer sich diese Grafikkarte leisten kann, über einen großen Monitor (24" Minimum) verfügt und an einer prinzipiellen Übertaktung interessiert ist, sowie die dafür technischen Ambitionen besitzt, kommt als Klientel in die Verlosung. Klingt trivial und ist es auch, weil so eine Grafikkarte an einen 19-Zoll Monitor anzuschließen ist in etwa so sinnvoll wie der Einsatz von 32GB Arbeitsspeicher auf einem Office Rechner. Und wer nicht übertaktet und auch sonst keine Begeisterung für ultimativ ausgeklügelte Hardware empfindet, sollte sich einen anderen und vor allem preiswerteren Grafikbeschleuniger suchen, zumal die Preise wegen der zahlreichen Neu-und Weiterentwicklungen noch weiter in Bewegung geraten werden. Eine ausgesprochen vorzüglich agierende Radeon RX480 kostet keine 300 € mehr, die Nvidia GTX 1070 liegt inzwischen bei 490 € respektive schon deutlich darunter und genau das macht die Entscheidung für eine unserer Meinung nach überteuerte MSI GeForce GTX 1080 Gaming X 8G nicht unbedingt plausibler, zuml in der Ferne bereits die kommende Geforce GTX 1080 TI die Fähnchen schwingt...



Weiterführende Links:


MSI

Händlernachweis





euer PC-Experience.de Team

Cerberus