Fazit und Praxis-Erfahrungen:


Da schlägt es 12..., nach insgesamt 12 USB 3.0 Sticks im Test und den zusätzlichen zwei externen SSDs sozusagen als I-Tüppfelchen, die allesamt aus dem Dunstkreis bekannter Markenanbieter stammen, kann sich der interessierte Kunde ein ziemlich genaues Bild generieren, was dieses Marktsegment an Qualität zu bieten hat. Für unsere drei neuen Kandidaten haben wir natürlich noch einmal die Stärken und Schwächen in Kurzform skizziert:

Mach Xtreme Osmium 256 GB USB 3.0

Plus:
• attraktives Aluminium Outfit, wertige Haptik
• sehr gute und robuste Verarbeitung
• sehr gute Lese-Leistungen bei großen Dateien
• sehr gute Schreib-Leistungen bei großen Dateien
• schnelle Betriebsbereitschaft
• hohe Mobilität
• integrierte Funktions-LED (rot)
• hohe Kapazität (256 GB, gegen Aufpreis in 512 GB)
• befriedigendes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 136 €)
• übliche Garantiezeit (2 Jahre)

Minus:
• verbesserungsbedürftiger Datentransfer bei vielen kleinen Dateien
• kein deutschsprachiger Support, keine Anleitungen
• keine Steckkappensicherung
• sperrige Abmessungen
• kein Zubehör ab Werk
• keine Trim-Funktion


Samsung Portable SSD T1 500 GB USB 3.0

Plus:
• ansprechendes Kunststoff Outfit, wertige Haptik
• sehr gute und robuste Verarbeitung
• überragende Lese-Leistungen bei großen Dateien
• überragende Schreib-Leistungen bei großen Dateien
• sehr schnelle Betriebsbereitschaft
• hohe Mobilität, USB 3.0 Stecker versperrt keine Nachbar-Ports
• integrierte Funktions-LED (blau)
• AES 256 Bit Verschlüsselung
• Verschlüssellungs-Apps für Android, Windows und OS X
• hohe Kapazität (500 GB, gegen Aufpreis bis 1 TB)
• volle UASP Unterstützung (Windows 8.1 und Windows 10)
• noch ausreichendes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 175 €)
• deutschsprachigen Anleitungen, FAQs und Downloads
• lange Garantiezeit (3 Jahre)
• Varianten auch in 250 GB und in 1 TB erhältlich

Minus:
• Datentransfer bei vielen kleinen Dateien
• Kunststoffgehäusezur Wärmeableitung nicht ideal
• keine ideale Partitionierung, Alignment/Offset
• relativ kurzes USB Kabel (11cm)
• keine Trim-Funktion


Samsung Portable SSD T3 500 GB USB 3.0

Plus:
• attraktives Aluminium Outfit, optimierte Wärmeableitung
• sehr gute und robuste Verarbeitung
• überragende Lese-Leistungen bei großen Dateien
• überragende Schreib-Leistungen bei großen Dateien
• sehr schnelle Betriebsbereitschaft
• hohe Mobilität, USB Stecker versperrt keine Nachbar-Ports
• integrierte Funktions-LED (blau)
• hohe Kapazität (500 GB, bis 2 TB gegen Aufpreis)
• AES 256 Bit Verschlüsselung
• Verschlüssellungs-Apps für Android, Windows und OS X
• volle UASP Unterstützung (Windows 8.1 und Windows 10)
• ausreichend langes USB-Kabel (50cm)
• noch ausreichendes Preis-Leistungs-Verhältnis (ca. 185 €)
• deutschsprachigen Anleitungen, FAQs und Downloads
• lange Garantiezeit (3 Jahre)
• Varianten auch in 250 GB, 1 TB und in 2 TB erhältlich

Minus:
• Datentransfer bei vielen kleinen Dateien
• keine ideale Partitionierung, Alignment/Offset
• noch keine USB 3.1 Unterstützung
• keine Trim-Funktion


Was bleibt unter dem Strich nach dem Test von insgesamt 12 verschiedenen USB 3.0 Sticks und zwei externen SSDs als Resümee übrig ?
Der Mach Xtreme Osmium 256 USB 3.0 Stick tut genau das, was man von ihm erwartet, er transportiert Daten von A nach B und das relativ schnell. Die sequentiellen Transferdaten gehören zu besten im Vergleich zu den bisher getesteten Sticks. Bei vielen kleineren Daten wird aber ebenso schnell deutlich, wo der Flaschenhals zu suchen wäre: im mittelmäßigen Controller und dessen Anbindung an den Flashspeicher. Darüber hinaus spielt der nicht benannte USB Brückenchip natürlich eine wesentliche Rolle für die reibungslose Kommunikation in diesem Bereich und beschleunigt oder verlangsamt den Datentransfer. Davon abgesehen verhindert dieser Chip erfolgreich die Trim Unterstützung, ein Umstand den sich der Osmium Stick mit nahezu allen anderen Sticks teilt. Wir gehen im Laufe dieses Fazits darauf noch einmal näher, weil man einfach verstehen muss, um was es konkret dabei geht.
Die Verarbeitung des Sticks stufen wir als sehr hochwertig ein, das Zubehörpaket kann da leider nicht mithalten, denn es existiert keines. Was den Support angeht, so ist Mach Xtreme gerade dabei den auf europäische Bedürfnisse umzustrukturieren. Solange das noch nicht fertiggestellt ist, hilft Tony Sahin von RaiJintek bei der Abwicklung, der Kund erhält also im Falle eines technischen Problems einen deutschsprachigen kompetenten Helfer. Der Preis von ca. 126 € geht angesichts der gebotenen Kapazität und Leistung noch in Ordnung, eventuell pendelt er sich ja im Laufe der Zeit noch etwas darunter ein, unter Geizhals ist der Stick jedenfalls erst seit wenigen Wochen gelistet. Der kapazitiv größere Osmium mit 512 GB kostet dort übrigens um die 200 €.

Samsung kann die portable T1 SSD schon jetzt als Erfolg verbuchen, die ersten Tests verliefen seinerzeit vielversprechend und das fertige Produkt das wir hier in unserem Praxis-Test auf Herz und Nieren prüfen konnten, bestätigt diesen vielversprechenden Eindruck. Die Performance dieser Laufwerke entspricht weitestgehend denen einer intern verbauten SSD. Selbiges gilt für die Samsung T3, die trotz ihrer marginalen technischen Aufrüstung auf 3D-Nand der 3. Generation so gut wie keine Geschwindigkeitsvorteile erwirtschaften konnte, was sich auch in der Praxis zeigte, beide Laufwerke agieren quasi auf einem Level.
Apropos Level, Samsung hat an vielen früher kritisierten Aspekten renoviert, auch wenn das erst auf dem zweiten Blick auffällt. Der Supportbereich wurde optimiert, nahezu alle online Bereiche wurden inzwischen überarbeitet, der Support und wichtige Fragen (FAQS) sind endlich auch in deutsch einsehbar. Der Bereich Downloads bietet zudem nicht nur zusätzliche Software und Treiber, sondern auch Handbücher an, das müssen wir als vorbildlich deklarieren.
Die Samsung Laufwerke wären in einer ganz bestimmten Hinsicht noch um einiges perfekter, wenn Samsung diesen kleinen Daten-Spediteuren einen Schreibschutz in Form eines kleinen mechanischen Schalters implementiert hätte. Dabei geht es gar nicht so sehr um die eventuelle Schusseligkeit des Kunden, sondern um einen praxisnahen Schutz und Sicherheit, zumal die Rechner an denen die externen Laufwerke angeschlossen werden sollen ja durchaus mit Malware befallen sein können und möchte man die auf die teuren Laufwerke loslassen ? ganz sicher nicht. Verschlüsselungen, Software-Tools oder auch die Schreibschutzfunktionen des Dateisystems bieten keinen Schutz, weil sie an anderen Computern und vor allem von anderen Betriebssystemen möglicherweise ignoriert werden. So könnte man beispielsweise das USB-Speichermedium unter Windows mit NTFS formatieren und die Benutzerrechte für einmal gespeicherte Dateien so ändern, dass kein Nutzer sie mehr löschen darf. Nur der „Besitzer“ der Datei kann diese Zugriffsrechte dann wieder ändern. Schließt man einen dermaßen präparierten USB-Stick aber an ein Linux-System an, lassen sich die gespeicherten Daten dort problemlos löschen, das sollte man einfach wissen und darum fordern wir einen entsprechenden manuellen Schalter, wobei man über das wie und wo genau sicherlich diskutieren könnte.

Vom USB Stecker und Versions-Wirrwarr sollte man sich nicht täuschen lassen, das Samsung T3 Laufwerk unterstützt USB 3.1 definitiv nicht, USB 3.1 Gen.1 entspricht der alten USB 3.0 Definition allerdings mit anderen Stecker-Varianten. Eine reinrassige USB 3.1 Unterstützung wäre als USB 3.1 Gen.2 bezeichnet worden und würde natürlich auch ganz andere Datentransferraten erzielen, sofern das Mainboard einen entsprechenden Gegenpart besitzen würde. Also achtet bitte auf diese wichtigen Unterschiede, damit aus solchen Kleinigkeiten keine überflüssigen Reklamationsgespräche entstehen.
Das Thema Trim-Support für Flash-Laufwerke die über USB angeschlossen werden, hatten wir schon innerhalb dieses Artikels angerissen und dabei sehr deutlich thematisiert, wo der Hund respektive die Trim Funktion begraben liegt. Die Trim Funktion steht unseren und natürlich auch anderen externen Laufwerken mit Flashspeicher de facto nur selten bis gar nicht zur Verfügung. Der Grund dafür ist schnell gefunden: der mehrfach erwähnte USB Brückenchip, der als Übermittler dieses Befehls nicht geeignet ist, woran allerdings Microsoft und Apple nicht ganz unbeteiligt sind, sie hätten das längst durch spezielle Treiber Stacks ändern können. Die Verwendung des USAP-Treibers bewirkt an dieser Stelle leider keine Abhilfe und selbst externe Hilfen wie das Samsung Magician Tool verweigern das manuelle Trimmen, falls jemand darauf gehofft hatte. Wir hatten insgeheim auf die unter Windows 8.1 und vor allem Windows 10 unterstützten USAP Treiber gesetzt, das Problem dabei ist allerdings dass USAP auf SCSI Befehlssätzen basiert und Trim eine dezidierte und lückenlose ATA Befehlskette voraussetzt. SCSI UNMAP wäre wahrscheinlich eine mögliche Lösung dieser Misere, aber dafür müßte ein USB-SATA-Bridgechip in der Lage sein, SCSI-UNMAP für ATA TRIM per Interpreter zu übersetzen und genau daran mangelt es.

Die Wärmeentwicklung externe Laufwerke ist ja immer wieder mal ein Thema, diesmal können wir zumindest in dieser Hinsicht Entwarnung geben, scheinbar ist man bei den Herstellern zu der Einsicht gelangt, das man diesen nicht unwichtigen Punkt nicht unter den Tisch kullern sollte. Bestes Bespiel stellt in diesem Zusammenhang die Abkehr vom schlecht leitenden Kunststoff-Gehäuse des Samsung T1 Laufwerks zum thermisch freundlicher agierenden Gehäuse des Samsung T3 Laufwerks dar, was unter dem Strich fast 10°C weniger Abwärme produziert. Die Samsung T1 erwärmte sich unter längerer Dauerschreiblast bis zu 67°C, die Samsung T3 im Vergleich dazu nur bis 58°C. Die Temperaturen unserer bisher getesteten USB-Sticks beliefen sich in vergleichbaren Szenarien auf ca. 40 bis maximal 55°C.

Die mögliche Zielgruppe für unsere Test-Laufwerke ist schnell identifiziert: alle diejenigen, die ihre Daten schnell und ohne größere Klimmzüge möglichst sicher von Rechner zu Rechner transportieren wollen und das sind durchaus viele. Denn eines wollen wir nicht außer Acht lassen, das Vertrauen in die Cloud ist immer noch nicht besonders ausgeprägt. Die kausale Begründung dafür lautet: fehlendes Vertrauen, technische Probleme und sicherheitstechnische Schlupflöcher. Da steckt man sich doch lieber gleich den Stick in die Hosentasche und nimmt die Disk mit zum ohnehin geplanten Treffen mit seinen Kollegen oder Freunden.
Wenn es allerdings um Datenintegrität und vorrangig um Sicherheit wichtiger Backup-Daten geht, sind herkömmliche externe Festplatten allerdings immer zu bevorzugen, nicht nur wegen der inzwischen viel größeren Kapazitäten (bis zu 10 TB), sondern auch in pekuniärer Hinsicht, zumal die gute und bewährte 3-2-1 Backup Strategie ( 3 Kopien aller kritischen Daten sollten mindestens auf 2 unterschiedlichen Medien existieren, 1 davon sollte extern gelagert werden, d. h. an einem anderen Standort als die Original-Daten) sonst ein gewaltiges Loch ins Budget reißen würde. Immerhin kostet eine Samsung portable T3 mit 2 TB Kapazität an die 750 €. Und wer große Mengen an Daten zu sichern, zu kopieren und/oder zu transportieren hat, der wird natürlich froh sein, wenn die Daten an ihrem Bestimmungsort produktiv verwertbar ankommen, dabei spielt das Transfer-Tempo eine eher sekundäre Rolle.

Einen Testsieger wollen und werden wir nicht küren, dazu unterscheiden sich USB-Sticks und externe SSDs zu sehr voneinander, aber eines können und wollen wir klar herausstellen: Samsung ist mit seinen portablen SSDs auf einem fraglos guten Weg und voll im Trend, das beweist auch die Konkurrenz, die sehr ähnlich konzipierte Laufwerke avisiert. Wobei sich eines wieder einmal als deutlicher Vorteil herauskristallisiert, wenn ein Hersteller auf eigene Controller, eigenen Flashspeicher, Platinen usw. zurückgreifen kann, dann besteht die Hoffnung auf ein qualitativ hochwertiges Produkt in der Regel eher, als wenn ein Hersteller alles einkaufen muss und sich dabei auf das Qualitätsmanagement der Anderen verlassen mus. Und machen wir uns nichts vor, genau daran kranken doch viele Geräte. Nein, auch Samsung agiert nicht fehlerfrei, man denke nur an ihre verkorkste Magician SSD Software und gelegentliche Firmware Bugs, aber dank der kurzen Wege besteht zumindest die Hoffnung, dass bei Problemen zeitnah gegengesteuert wird.

Wenn die Preise jetzt noch etwas sinken, größere Kapazitäten angeboten werden und das Trim Problem endlich gelöst wird, sollten sich die Stückzahlen der verkauften Geräte weiter steigern lassen, daran besteht aus unserer Sicht kein Zweifel...




Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Der Mach Xtreme Osmium 256 GB USB-3.0-Stick erhält den PC-Experience-Award in Silber

 

PC-Experience Award in Silber

 

Die Samsung Portable SSD T1 500 GB erhält den PC-Experience-Award in Gold

 

PC-Experience Award in Gold

 

Die Samsung Portable SSD T3 500 GB erhält den PC-Experience-Award in Gold

 

PC-Experience Award in Gold

 


Weiterführende Links:


Mach Xtreme Händlernachweis

Samsung T1 Händlernachweis

Samsung T3 Händlernachweis




euer PC-Experience.de Team

Cerberus