Ein Jahr Windows 10, ein Grund zum Jubeln ? Auf diese Frage sollten wir nicht mit kontroversen oder emotionalen Meinungsschüben antworten, sondern versuchen die Fakten differenziert herauszuarbeiten.
Microsoft betitelt die Arbeit an Windows 10 ja gerne als „Windows as a Service“ Konzept. Was will uns Microsoft damit sagen ? dass der Windows 10 Anwender für die nächsten 10 Jahre als Betatester herhalten muss ? Nun zunächst einmal bedeutet dies nichts anders, als dass Windows 10 über die Updatefunktion permanent aktuell gehalten werden sollte, damit das Konzept überhaupt aufgeht. Anderseits ist die aufgeworfene These bezüglich des kontinuierlichen Betatesters so falsch sicherlich nicht, insbesondere dann wenn man sich vor Augen führt, wie viele Funktionen, Verbesserungen und Features in den vergangenen 12 Monaten aus der Schublade gezogen wurden, um sie dann im nächsten kumulativen Update wieder zu verwerfen.
Wer also gerne einmal seine Windows Installation fertig konfiguriert, davon ein Image erstellt und dann die Beine hochlegt, wird als Zielgruppe kaum in Frage kommen, diese Kundschaft holt Microsoft mit Windows 10 kaum ab, dazu ändert sich einfach zu schnell die jeweiligen Systemparameter.
Wer im Gegenzug dazu bereit ist, auf diesen nennen wir ihn einmal experimentellen Zug aufzuspringen, wird an Windows 10 auch künftig seine helle Freude haben.
Unserer Meinung nach bleibt Microsoft nichts anderes übrig, als diesen „Windows as a Service“ Modus transparenter zu kommunizieren und den User da abzuholen, wo er steht und nicht irgendwo im Nirgendwo. Es kann nicht sein, dass Microsoft über viele wichtige Änderungen nur in den englischsprachigen Logs kaum bekannter Blogs oder in den sozialen Netzwerken informiert. Und es kann ebenso wenig sein, dass der Anwender sich unter Windows 10 einrichtet und mühsam einarbeitet und Microsoft wirft bestimmte Funktionen wieder um, streicht und/oder ergänzt sie derartig nachhaltig, wie zuletzt im Thema Cortana, Treibersignierung, Gruppenrichtlinien oder dem Startmenü.
Kurzum: der Kunde möchte rechtzeitig und umfassend informiert sein, für welche Reise er seine Karten gebucht hat und das möglichst schon am Kartenschalter und nicht erst 5 KM vor dem Ziel-Bahnhof, zumal die kostenlose Upgrade Phase vorüber ist und der Umstieg auf Windows 10 künftig Geld kostet. Solange Microsoft dies nicht begreift, solange wird Windows 10 auch weiterhin heftige Kontroversen auslösen und die angestrebte Zahl von 1 Milliarde Windows 10 Nutzer bleibt ein Wunschtraum…und dabei ist das Thema Datenschutz noch nicht einmal ansatzweise reflektiert…denn die Kunden kommunizieren ja mit Microsoft, leider aber immer noch größtenteils ungefragt…und das kann es einfach nicht sein…
Wenn ihr Fragen zu diesem Artikel habt, stellt sie gerne in unserem Forum. Alles weitere zum Thema Anniversary Update und eventuellen Problemen mit dessen Installation könnt ihr in unseren kommenden Artikeln lesen...
weiterführende Links:
Artikel, Tipps, Tricks und Workshops für Windows 10
Windows 10: Build-Nummer der Installations-ISO verifizieren
Windows 10 1607: Redstone 1 Troubleshooting
Windows 10 1607: Aktivierung trotz Mainboard-Wechsel
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Athena, Cerberus und JT452