Erste Praxis-Erfahrungen und wichtige Hinweise:


Das Bios war natürlich nicht aktuell geflasht, aber so etwas kann man auch nicht ernsthaft erwarten, dazu ergeben sich zu schnell zu viele Updates, dem die Hersteller in Form von BIOS Updates Rechnung tragen müssen. Das Update verlief über die sogenannte Instant-Flash-Funktion mit einem FAT32 formatierten USB Stick schnell und wenig spektakulär. Dazu ruft man im BIOS die letzte Seite auf und landet dann automatisch im richtigen Bereich, um das BIOS zu aktualisieren, was mit Geduld und ohne Störungen absolviert werden sollte. Nach einem Neustart und den Setup Defaults sollte man sich dann um die individuellen Einstellungen im BIOS kümmern, also beispielsweise dem Arbeitsspeicher ein XMP Profil zuordnen, damit der RAM mit korrekten Parametern arbeiten kann. Und externe bzw. interne Controller an- und abschalten, jenachdem, was man aktiv benötigt. Wir hatten uns dafür entschieden, einen störungsärmeren hochwertigen Intel Netzwerkadapter zu nutzen. Nach den letzten, nicht unproblematischen, Treibern von Killer Networks wollten wir deren Netzwerkadapter diesmal nicht nutzen.
Screenshots aus dem BIOS heraus sind sehr einfach anzufertigen, dafür steckt man seinen FAT32 formatierten USB Stick ein, wählt die gewünschte Seite im Bios und drückt auf F12, danach wird der Screenshot auf dem USB-Stick gespeichert.

Insgesamt betrachtet, hinterlässt das dezent schwarze MSI Z270 Gaming M7 Mainboard einen durchweg hochwertigen Eindruck, der nicht nur optisch mit den verbauten Komponenten korrespondiert. Das Layout ist durchdacht, die Verarbeitung auf dem Stand der Technik und die Ausstattung hinterläßt kaum offenen Wünsche: Spannungsmesspunkte und für die CPU-Stromversorgung neben einem 8-poligen EPS12V- einen zusätzlichen 4-poligen ATX12V-Stromanschluss zeigen deutlich auf die anvisierte Kundenklientel, die Übertakter. Dafür spricht natürlich auch die Anzahl der 11 CPU-Phasen. Ein Power- und Reset-Button sowie der Game-Boost-Knopf gehören in dieser Preisklasse dagegen fast schon zum Standard-Repertoire.

Überrascht hat uns die Bootdauer des fertigen Windows 10 Systems, das im Vergleich zur vorherigen Installation auf dem MSI Z170A Gaming M7 immerhin 4 Sekunden schneller bootet, was wir an einer optimierten Verschaltung der externen Controller festmachen, diesbezüglich läßt Intel dem Mainboard Hersteller eine relativ flexible Wahl - soweit möglich.

Die Unterstützung unserer RAM Module von Crucial (DDR4-2400, 32GB) und G.Skill (DDR4-2400, 64GB) stellte sich bisher als problemlos dar, eine Überprüfung jedes Moduls über Memtest ergab keinerlei sichtbare, geschweige denn spürbare Problematiken.

Das vorab angepriesene M.2-Shield für entsprechende SSDs hingegen sehen wir mit relativer Skepsis und gemischten Gefühlen, vor allem dann, wenn so ein System in einem Gehäuse ohne ausreichende Be- und Entlüftung betrieben wird. Egal, welche optische Ausprägung diese winzigen Heatspreader auch besitzen, einer aktive Kühlung kann diesbezüglich nicht ersetzt werden.


Keine Kritik ?
Oh doch und ob, der M.2 Heatspreader hinterläßt kein vertrauensbildendes Gefühl und das SATA-Port Geschwurbel wird viele Anwender überfordern, dazu ist es auch und gerade im Handbuch zu mißverständlich beschrieben, zumal man sich ein deutsches Exemplar erst einmal herunterladen darf. Dies gilt gleichermaßen für die eingeschränkte Garantie von MSI, die explizit darauf verweist, dass lediglich 3 Jahre ab Produktions- respektive Herstellungs-Zeitraum gewährt werden. Für den Kunden bedeutet dies im Klartext: wenn das Mainboard irgendwo 5 Monate herum gelegen hat und erst dann gekauft wird, ist die Garantie von 36 auf 31 Monate geschrumpft, das ist einfach nur inakzeptabel...

Unsere Kritik an der Intel Core i7-7700K CPU klang ja schon im Laufe des Artikels sehr deutlich an, darum wollen wir das nicht noch einmal wiederholen. Wer also diese Prozessoren nützen möchte, sollte auf eine adäquate Kühlung und auf einen behutsamen Einbau achten, damit das Vorhaben nicht in einem Fiasko endet.

Der Preis für das MSI Mainboard ist wahrlich keine Kleinigkeit, die wir einfach so ignorieren können, denn 220 € für ein aktuelles Mainboard sind natürlich eine Hausnummer, die nicht jedem schmecken wird. Das Problem oder besser gesagt der entscheidende Aspekt dabei ist aber ein anderer: so eine Qualität erhält man nicht für 80 bis 120 €, auch nicht bei einem der abgespeckten Chipsatz Varianten von Intel, denn es existiert ja nicht nur der Z-270 Chipsatz. Und genau darum sollte sich der mögliche Kunde zwei Fragen stellen: 1. was benötige ich für mein neues System an Komponenten auf dem gewünschten Mainboard und 2. welche Qualität sollen diese Komponenten aufweisen? Tendiert man an dieser Stelle zu einem Office System, wäre ein Mainboard mit Z-170 Chipsatz definitiv die falsche Wahl. Steuert man aber auf ein aktuelles System für Gaming, Video Bearbeitung, Workstation und/oder Encoding zu, relativieren sich die Preise ohnehin, denn dies erfordert eine kompromisslos auf Leistung getrimmte Auswahl mit Intel Core i7-7700K Prozesssor, einem passenden Unterbau wie dem MSI Mainboard, mindestens 32GB DDR4 Arbeitsspeicher und einer Grafikkarte aus dem Segment der aktuellen Nvidia GTX 1070/GTX 1080 oder AMD RX480/RX580 Serie nebst adäquatem Netzteil. All dies gilt natürlich um so mehr, wenn das Übertakten des Systems zu den Prämissen des Anwenders gehört. Dann fallen Mainboards der Einsteigerklasse und schwacher Spannungsversorgung automatisch aus dem angestrebten Raster.


Der Windows Update/Treiber/Unterstützungs Komplex...

Dieses extrem unschöne Thema ist inzwischen an Absurdität kaum noch zu überbieten. Und auch wenn es den Artikel nur indirekt streift, wir können uns diesbezüglich nicht wegducken, dafür ist dieser Bereich zu wichtig. Microsoft hatte zwar im letzten Jahr angekündigt, dass man aktuelle, respektive neue Hardware wie Intels Kaby Lake und AMD Ryzen Prozessoren nur noch ab Windows 10 nativ unterstützen wolle, aber das ganze Drumherum und die bisher katastrophale Kommunikation verunsichert nicht nur die Kunden, sondern natürlich auch die Lieferanten. Als sei das noch nicht Anlass genug für ein Umdenken seitens Microsoft, so geistern inzwischen Hinweise durch die Foren, dass bereits nicht so brandaktuelle Hardware auf Windows 7 und 8.1 Systemen dafür sorgen, dass keine Windows Updates mehr installiert werden können, weil die vorhandene Hardware nicht kompatibel sei.
Die Reaktion kam postwendend, man könne bestimmte Updates deinstallieren, um das Problem zu lösen, oder man bedient sich selbst geschnitzter Scripte aus ominösen Quellen, die dann Windows Updates entsprechend manipulieren. Nachhaltige Lösungen sehen definitiv ganz anders aus, zumal die Script-Manipulierungen vermutlich am nächsten Microsoft Patchday ihre Wirkung ohnehin wieder verlieren.

Was also tun ? Kommen wir zum Punkt: die Kundschaft ist extrem verunsichert, Anwender, die sich mit aktueller schneller Hardware ein neues System aufbauen möchten und parallel dazu nicht auf Windows 7 oder 8.1 verzichten wollen, stehen da wie eine Katze, die zum ersten Mal ihr Spiegelbild sieht. Dabei läuft der extended Support für Windows 7 noch bis Januar 2020 und der für Windows 8.1 sogar bis Januar 2023. Es wird also Zeit, dass Microsoft dazu endlich klare Kante spricht und das in einer Sprache, die alle verstehen und nicht in verschlüsselten Botschaften mit täglichen Updates per Twitter. Der Kunde hat ein Recht darauf und lässt sich nicht per Nasenring zum Windows 10 Regal führen, das sollte Microsoft einfach mal begreifen...




Weiterführende Links:


MSI Händlernachweis

Intel Händlernachweis





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