Fazit und Praxiserfahrungen:

"Suum cuique" sagt der Lateiner (jedem das Seine), nur läßt sich das Thema 32GB RAM wirklich so trivial abhaken? sicherlicht nicht, dazu sind die Bedürfnisse der Anwender viel zu different. Auf einem Gaming Rechner genügen 16GB RAM noch sehr lange und unser Testkit existiert auch in einer 2x8GB Variante zu einem deutlich attraktiverem Preis. Ein pures Office System steht ebenfalls nicht auf der Fahnungsliste der RAM "Ermittler", welches denkbare Scenario eignet sich also als Verwertungspartner dieses Arbeitsspeicher-Überangebotes? wir hatten es bereits angedeutet: eine Workstation mit Windows 7 oder dem kommendem Windows 8, aufwendiger Videoschnitt, exzessiver Gebrauch von virtuellen Maschinen, CAD, Dreamweaver und Photoshop gehören zu den dankbaren Adressaten von üppig bestückten RAM-Slots. Wenn dann noch aufwendige Zip Programme, das völlig überfrachte Nero und/oder Power DVD auf dem System genutzt werden, macht die Aufrüstung durchaus Sinn. Wer diese Anforderungen nicht benötigt, sollte sich aber keine grauen Haare wachsen lassen, es besteht keinerlei Pflicht, dieses 32GB Kit zu kaufen und davon abgesehen existieren diese 8GB Module auch als 2x8GB Kits, so dass die ohnehin schon pekuniär attrraktiven Module zu einem noch preisgünstigerem Kurs verfügbar wären.
Kommen wir aber noch einmal zu den technischen Aspekten zurück, die gringe Bauhöhe der Vengeance LP Speichermodule bringt eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich. Einerseits erfordern die überschaubaren Heatspreader wenig Platz, wodurch andererseits eine mögliche Kollision mit üppig ausgelegten CPU-Kühlern vorgebeugt wird. Diesen Aspekt sollten wir nicht unterschätzen, denn der Platzbedarf wird nicht nur durch riesige Towerkühler mit doppelten Radiatoren eingefordert, auch sehr breite Towerkühler können diesbezüglich sehr sperrig agieren, insbesondere dann, wenn mehr als ein Lüfter verwendet wird. Übertaktungsrekorde werden über unsere 8GB Module kaum zu erzielen sein, schon gar nicht bei der im Test skizzierten Vollbestückung, die der Speicherverwaltung einiges abverlangt, was an anderer Stelle sprich der Übertaktungsfähigkeit fehlt. Natürlich könnte man durch eine Anhebung der Spannungen einiges davon kompensieren, aber dafür fehlt es unseren Modulen schlichtweg an Potential. Wer also die Grenzen seines Systems ausloten möchte, sollte entweder auf eine Vollbestückung verzichten und/oder Module auswählen, die eine höhere Taktrate unkomplizierter verkraften, das Portfolio von Corsair bietet dazu 32GB Kits bis hin zu DDR3-2133 und 16GB Kits bis zu DDR3-2133 an. Noch ein paar Anmerkungen aus unserem Praxis-Test: einen spürbaren Unterschied zwischen 16Gb und 32GB Speicherbestückung konnten wir unter Windows 7 64bit im herkömmlichen Alltagsbetrieb kaum herausarbeiten. Keines unserer installierten Spiele lief spürbar schneller oder lud seine jeweiligen Speicherstände performanter als die 16GB Variante, auch nicht GTA IV oder Metro 2033. Diesbezüglich bewirkt eine Systemaufrüstung durch eine aktuelle schnelle SSD wesentlich mehr. Die neueren Photoshop Versionen ab CS4 aufwärts honorierten den Ram Zuwachs hingegen mit deutlich flüssigerem Arbeitsverhalten. Beim Rendern oder aufwendigen Videoschnitt relativiert sich die Situation noch wesentlich deutlicher, hier kann gar nicht genug Ram im System arbeiten, insofern überwiegen hier die Vorteile einer größeren Kapazität immens. Dies wird im CAD-Bereich vermutlich genauso aussehen, allerdings fehlt uns diesbezüglich die Software, um die Situation objektiv zu beurteilen.
Eines haben die Hersteller in unseren bisherigen Speicher-Tests auf Sockel 1366 oder Sockel 1155 Systemen leider per se gemeinsam, die fehlenden Angaben bezüglich der QPI-Uncore Spannungen (QPI/VTT/VCCIO), die als genauso elementar anzusehen sind, wie die Angabe der "normalen" Speicherspannung. Wir haben diesbezüglich schon bei einigen Herstellern nachgefragt und erhielten fast immer folgende Antwort: "Intel validierte die Lynnfield XMP Profile bei 1,35V – die aktuelle Validierung (Bloomfield) sieht hier jedoch nur noch 1,20V vor. Auch werden von Intel nur noch XMP Profile für den Bloomfield freigegeben. Alle Corsair Module, die über XMP Profile verfügen, haben somit entweder 1,35V oder 1,20V als QPI/VTT/VCCIO Spannungen im XMP Profil hinterlegt. Schade das auch Corsair dies nirgendwo dokumentiert. Was den Support und eine eventuelle RMA angeht, so sichert Corsair eine schnelle deutschsprachige Unterstützung zu, wobei Corsair zusätzlich in vielen Foren vertreten ist (auch bei uns), so dass diesbezüglich eine schnelle und gezielte Abwicklung kein Problem darstellen sollte, zumindest bestätigen dies unsere bisherigen eigenen Erfahrungen...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten des Tests in der Gesamtübersicht:

Plus:
• exzellente Verarbeitung
• ansprechende Optik
• ausgezeichnete Stabilität
• ausgezeichnete Lese-und Schreibdurchsatzleistungen
• fehlerfrei programmiertes SPD
• XMP 1.3 fehlerfrei integriert
• gute Timings unter DDR3-1333 schon bei 1,5 Volt
• noch ausreichendes Übertaktungspotential
• Undervolting bis 1,3 Volt möglich
• akzeptable thermische Eigenschaften
• moderate Bauhöhe der Heatspreader (31,5mm)
• kaum zu erwartende Kompatibilitätsprobleme (Bauhöhe)
• sehr lange Garantiezeit (Europa 10 Jahre), deutscher Support
• gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 140,- €)

Minus:
• keine Angaben zur QPI Spannung




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das Corsair Vengeance DDR3-1600 32GB LP Dual-Channel-Kit erhält den PC-Experience Award in Gold





Weiterführende Links:

Corsair

Händlernachweis

Wir bedanken uns sehr herzlich bei Corsair Deutschland für die Bereitstellung des Testsamples und den freundlichen Support

euer PC-Experience.de Team

Cerberus