Windows 10 reparieren und/oder aktualisieren

 
Windows 10 reparieren
 
Update 30.08.2016
 
 
Windows 10 reparieren oder aktualisieren ? ist das überhaupt noch so relevant, dass man darüber einen Artikel verfassen müsste oder sollte ? schließlich hat Microsoft doch Vorkehrungen getroffen, damit solche Szenarien keine Rolle mehr spielen oder ?
Dem ist leider nicht so, denn es gibt trotz aller ab Werk eingebauten Schalter, Werkzeuge und Selbstheilungskräfte immer wieder durchaus Situationen, in denen der Homeuser in einer prekären Sackgasse feststeckt und mit "normalen Hausmitteln" Windows 10 nicht mehr zu einer Zusammenarbeit überreden kann. Als kleines Beispiel sei an dieser Stelle die Situation erwähnt, in denen ein Anwender seine Windows 10 Installation nicht auf den aktuellsten Patch-Level aktualisieren kann. Andere mögliche Fehlerbilder wären ständige unmotivierte Abstürze oder Systemhänger, nicht mehr funktionierende Apps oder die Desfunktion anderer wichtiger Systembereiche. All dies wären denkbare Szenarien und ein Ansatz für unseren Ratgeber, der euch dabei unterstützt derartige Probleme zu meistern.
Keine Sorge, das Prozedere ist nicht kompliziert und erfordert nur etwas Geduld und die richtige Anleitung. Ersteres müsst ihr investieren, das Zweite skizzieren wir für euch im jetzt folgenden Artikel, dazu wünschen wir spannende Unterhaltung...
 
 
 
 
Die Vorbereitungen und mögliche Problem-Scenarien:
 
 
Gründe für eine System-Reparatur über die nachstehend beschriebene Option gibt es sehr viele. Hier ein paar Bespiele möglicher Scenarien:

  • Windows 10 wird nicht auf den aktuellen Patch-Level aktualisiert
  • automatische Updates werden unvollständig / gar nicht installiert
  • das Startmenü reagiert nicht mehr
  • Cortana schweigt sich aus
  • das Info-Center lässt sich nicht starten
  • vorinstallierte System-Apps funktionieren nicht
  • Windows 10 stürzt häufig ab
  • Windows 10 hängt sich auf
  • nach einer Treiber-Aktualisierung kommt es zu Fehlfunktionen
  • Windows 10 startet sehr langsam
  • installierte Programme stürzen ab
  • die neuen Windows 10 Einstellungen funktionieren teilweise nicht
  • Windows 10 lässt sich nicht aktivieren

Das sind natürlich nur einige Bespiele möglicher Unzulänglichkeiten auf einem Windows 10-System. Sicher lässt sich die Liste noch weiter fortsetzen, was aber den Rahmen für unseren Artikel sprengen würde.

Befassen wir uns also jetzt mit der versprochenen Reparatur / Aktualisierung von Windows 10
 
Damit unser Vorhaben von Erfolg gekrönt ist, müssen wir einige wenige Dinge beachten. Grundvoraussetzung ist ein noch funktionierendes Windows 10, welches frei von Schadsoftware sein muss. Wenn wir von den genannten oder ähnlichen Fehlfunktionen betroffen sind, nehmen wir zunächst die bekannten Reparatur-Optionen vor:

 
Sofern all diese Reparaturversuche scheitern, reparieren / aktualisieren wir unser System manuell, eine aktive Internetverbindung ist dafür zwingend nötig. Ferner benötigen wir das Media Creation Tool von Microsoft in der aktuellen Version. Damit ist es nicht nur möglich, ein Installations-Medium zu erstellen oder ein Windows 10 - Upgrade von Windows 7 / 8.1 auszuführen, sondern das Tool eignet sich ebenfalls für die Reparatur von Windows 10.
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
 
Merksatz:
Bitte ladet das Tool ausschließlich bei Microsoft herunter. Somit ist sichergestellt, dass die aktuelle Version verwendet wird.
 
Nach dem Download des Tools geht es im nächsten Abschnitt mit der Reparatur / Aktualisierung des Systems weiter.




 
 
 
 
Die Reparatur / Aktualisierung des Systems:
 
 
Wir navigieren zu unserem Download-Ordner und klicken das Tool doppelt an, um es zu starten. Die Benutzerkontensteuerung akzeptieren wir mit OK. Zunächst startet die Vorbereitung für wenige Sekunden und wir werden gebeten, die Lizenzbedingungen zu lesen. Danach Akzeptieren wir sie und gelangen zum nächsten Schritt. In der Auswahl entscheiden wir uns diesmal für Jetzt Upgrade für diesen PC ausführen, Weiter.
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Jetzt wird Windows 10 heruntergeladen, die Medien erstellt und Updates werden das erste Mal abgerufen. Je nach Internetverbindung dauert dieser Vorgang eine Weile.
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren


Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Danach wird zunächst der PC überprüft, einige Dinge vorbereitet und erneut Updates abgerufen.
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Nun ist der PC Bereit für die Installation. Bislang verlief alles automatisch. Jetzt sind wir gefordert und müssen uns entscheiden. Bei einer Clean-Install würden wir die vorgeschlagene Auswahl ändern, jedoch nicht für unsere Reparatur / Aktualisierung des Systems. Es sollen alle Dateien und Programme (Apps) sowie Einstellungen übernommen werden. Die Entscheidung fällt also auf Windows 10 Pro installieren und Persönliche Dateien und Apps behalten. Ein Klick noch auf Installieren und Windows 10 wird installiert.
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
 
Nach einem automatischen Neustart wird die Aktualisierung ausgeführt und die bekannten Schritte analog zu einer Clean Install laufen durch. Das dauert nun eine längere Zeit und der PC wird mehrmals neu gestartet. Nach einem letzten Neustart und dem Abarbeiten einiger abschließender Routinen steht uns ein aktualisiertes oder repariertes Windows 10 wieder zur Verfügung.
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren
 
 
Wir haben auf diese Weise unser Testsystem mit Windows 10 Pro manuell aktualisiert. Vor der Aktion riefen wir über die Tastenkombination Windows-Taste und R den Ausführen-Dialog auf. In die Eingabezeile geben wir Winver ein und wir können die Windows-Version ablesen. Nach der Aktualisierung wiederholten wir den Vorgang und waren mit dem Ergebnis zufrieden.
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren

Vorher
 
 
Windows 10 reparieren/aktualisieren

Nachher
 
 
Nachdem der PC wieder verwendet werden kann, lassen wir ihn manuell noch einmal nach Updates suchen. Dazu klicken wir einmal auf der Taskleiste rechts das Info-Center an, wählen Alle Einstellungen und anschließend Update und Sicherheit aus. Die Option Windows Update ist bereits aktiviert und wir klicken auf die Schaltfläche Nach Updates suchen. Die Suche beginnt und eventuell fehlende Updates werden installiert.

Im Anschluss drücken wir die Tastenkombination Windows-Taste + X und wählen aus dem erweiterten Startmenü den Eintrag Gerätemanager aus. Hier kontrollieren wir, dass keine gelben Ausrufezeichen vorhanden sind, was auf fehlende Treiber deuten würde. Sollten dennoch die gelben Symbole vorhanden sein, so muss der nötige Treiber manuell nachinstalliert werden. Das kann bei älterer Hardware (Scanner, Multifunktionsgeräte, Erweiterungskarten...) der Fall sein. Wenn auch dieser Schritt erledigt ist, sollte uns wieder ein korrekt funktionierendes Windows 10 zur Verfügung stehen.
 
Wir empfehlen, das System einige Tage zu testen. Bei dieser Reparatur / Aktualisierung hat Windows das vorherige System im Ordner Windows.old gesichert und es gibt für 30 Tage die Möglichkeit, zu diesem Build zurückzukehren (Rollback). Wenn sichergestellt ist, dass das aktuelle Build zufriedenstellend funktioniert, kann der Windows.old-Ordner über die Datenträgerbereinigung gelöscht werden. Auch der Ordner mit der Bezeichnung ESD wird neu angelegt. Hierin befinden sich die Installationsdateien. Dieser Ordner kann über den Dateiexplorer sofort gelöscht werden.
 
 




Das Fazit und Praxis-Erfahrungen:
 
 

Die hier aufgezeigte Reparatur-Aktualisierungs-Option stellt eine weitere komfortable Option dar, um eine stolpernde Windows 10-Installation zu reparieren. Anwender mit fortgeschrittenen Kenntnissen werden anmerken, dass es sich hierbei um ein Inplace-Upgrade handelt, was so aber nicht stimmt. Entgegen der genannten Option ist es hier nicht nötig, alle anderen Datenträger vom Mainboard zu trennen und bei der richtigen Vorbereitung und entsprechenden Auswahl bei der Durchführung bleibt das Allermeiste der vorhandenen Einstellungen, Apps usw. erhalten. Die Internetverbindung muss aktiviert sein, die automatischen Windows-Updates bleiben ebenfalls aktiv und ein Datenträger ist auch nicht erforderlich.

Nach dem Download des Media Creation Tool direkt bei Microsoft und einem Doppelklick auf das Tool kann die manuelle Aktualisierung oder die Reparatur von Windows 10 ausgeführt werden. Es beginnt mit dem Akzeptieren der Lizenzbedingungen. Jetzt muss entschieden werden, was wir vorhaben. In unserem Fall soll das System ein Upgrade ausführen und die entsprechende Option wird aktiviert. Danach startet der Download und die Erstellung des benötigten Mediums sowie der anschließenden, erstmaligen Suche nach Updates.

Dann wird der PC überprüft, einige Dinge vorbereitet und erneut nach Updates gesucht. Diese Schritte werden automatisch erledigt und erfordern keine weitere Aktion unsererseits. Erst im nächsten Schritt müssen wir eine Entscheidung treffen.

Dieser Schritt bezieht sich wie schon erwähnt auf die eigenen Dateien, Apps (Programme) und Einstellungen. Da ein Upgrade oder eine Reparatur ausgeführt werden soll, setzen wir beide Punkte. Das erspart eine spätere Neu-Konfiguration des Systems und die Installation unserer Programme. Sollten sich auf dem Systemlaufwerk eigene Dateien befinden, bleiben auch diese erhalten. An der Stelle empfehlen wir, zur Vorsorge ein Komplett-Image vom korrekt konfigurierten System zu erstellen und regelmäßig durch inkrementelle Images zu aktualisieren, möglichst auf einem externen Medium. Damit ist sichergestellt, dass im Falle eines Totalausfalls des Systems nichts verloren geht und das System binnen kurzer Zeit wiederhergestellt werden kann. Hierfür empfehlen wir Paragon 15.

Ein finaler Klick auf die Schaltfläche Installieren startet den Vorgang mit einem Neustart des Systems und Windows 10 wird entsprechend unserer Vorgaben installiert, in unserem Fall als Aktualisierung oder Reparatur. Nach einigen automatischen Neustarts steht uns wieder ein vollständig funktionierendes Windows 10 zur Verfügung.

Da Windows 10 bereits aktiviert ist, benötigen wir für diese Art der Aktualisierung / Reparatur auch keinen Windows-Key. Ein weiterer Vorteil ist die nahezu aktuelle Version des Media Creation Tool. Es wird zwar nicht immer zeitgleich zum Patchday aktualisiert, aber zumindest auf dem Stand der vorletzten Version. Die inzwischen veröffentlichten Updates werden während des Downloads integriert. Wer dann nach dem Vorgang manuell nach Updates sucht, erhält auch die letzten Schnipsel und das System befindet sich auf dem aktuellen Stand. Auf unserem Testsystem blieben alle Dateien, Apps und Einstellungen erhalten und funktionierten wie gewohnt.

Der Zeitbedarf dieser Option ist zwar wesentlich größer, als bei einer Clean-Install. Da wir aber keine weiteren Programm-Installationen ausführen oder Einstellungen vornehmen mussten, hat sich dieser zeitliche Mehraufwand schnell relativiert. Wenn also das Windows 10-System unmotiviert, nachhaltig und ohne schnelle Lösung ins Straucheln gerät, haben wir mit dieser Option der Reparatur / Aktualisierung ein probates Mittel zur Verfügung, um das System ohne große Anstrengungen wieder zu einer Zusammenarbeit mit uns zu überreden.

Solltet ihr zu dem Artikel noch Fragen haben, so könnt ihr euch gerne in unserem Forum austauschen und darüber diskutieren...

 

 

 

weiterführende Links:

 
Download des Media Creation Tool bei Microsoft

Windows 10 1607: Redstone 1 Troubleshooting

Windows 10 1607: Aktivierung trotz Mainboard-Wechsel

Windows.old Ordner entfernen

sfc /scannow zur System-Datei-Reparatur

DISM.exe als schnelle Systemrettung

Update-Probleme beheben

Windows Update Optionen zurückzusetzen

System auf Basisinstallation zurücksetzen Teil 1

System auf Basisinstallation zurücksetzen Teil 2

Tipps, Tricks, Artikel, Tutorials und Workshops für Windows 10

 

 

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