|
Moin,
dann will ich mal ein paar Fakten in die Geisterdiskussion einführen:
Seit 13 Monaten läuft in meinem I7-950 eine SSD Crucial C-300 128 GB problemlos.
Model Number: C300-CTFDDAC128MAG
Firmware Revision: 0006
Während dieser Zeit wurde der Rechner 400 mal eingeschaltet und die SSD lief ca. 218 Tage. Quellen sind die SMART-Daten der SSD.
Die Crucial C-300 habe ich damals ausgewählt, da sie beim Lesen deutlich schneller war als alle anderen. Zu der Zeit gab es bei den Performance-Besten
2 Varianten: Leserate 350 MB/S und Schreibrate 130 MB/S oder beides ca. 200 MB/S (sequentielles Schreiben).
Würde ich die SSD heute wieder kaufen? Ja und nein.
Ja, ich würde unter denselben Voraussetzungen wieder dieselbe SSD kaufen. Die Lesegeschwindigkeit bestimmt die Systemperformance bei typischen Anwendungen deutlich mehr als die Schreibgeschwindigkeit. Die Crucial C-300 ist zuverlässig. Ich habe auch keine Anhaltspunkte gefunden, dass andere Leute damit Probleme haben. Bei meinem Computerhändler gab es noch wenig Erfahrungswerte mit SSD und keine belastbaren Reklamationsquoten. Von der letzten Festplatte die ich gekauft hatte gab es bei 700 Verkäufen 6 Reklamationen. Im Massenmarkt dürfte die SSD immer noch nicht angekommen sein, aber ein besseres Gefühl für SSDs könnte es heute schon geben.
Nein, es gibt mittlerweile schnellere Modelle. Als ca. 128 GB große SSD würde ich heute eine Extrememory XLR8 Express 120 GB oder vielleicht auch eine Patriot Wildfire 120 GB kaufen. Da liegen die Leseraten bei ca. 470 MB und die Schreibraten bei ca. 400 MB.
*****************************************************************
Im folgenden will ich auf einige Punkte eingehen, die immer wieder Gegenstand von Diskussionen in diversen Foren sind.
BIOS: AHCI (vor der Partitionierung eingestellt)
Abstürze: keine
Firmware-Updates: keine gemacht, läuft im Auslieferungszustand
TRIM-Unterstützung: ist hardwaremäßig schon länger kein Thema mehr, im Betriebssystem sind eventuell Einstellungen erforderlich, für Linux siehe unten
Auslagerungsdateien: Es kursieren immer wieder Hinweise, diese nicht auf eine SSD zu legen bzw. abzuschalten. Bei Windows bis XP würde ich von einer Abschaltung abraten. Das System wird unter Umständen instabil. Bei neueren Versionen kenne ich mich nicht aus. Bei Linux habe ich die swap-Partition bei ausreichend RAM abgeschaltet. Siehe unten.
Temporäre Dateien: Die habe ich unter Linux auf eine Ramdisk verlegt. Die ist schneller als die SSD Siehe unten.
Schreibzugriffe verringern: Meine SSD ist Unter Ubunutu 10.10 mit ext4 formatiert. Ich habe die Aktualisierung des letzten Lesezugriffs im Dateiverzeichnis abgeschaltet. Das wird für SSD häufig empfohlen. Das würde ich zugunsten einer höheren Performance auch für HD erwägen. Siehe unten.
Fazit:Insgesamt wurde vor Anschaffung meiner SSD viel Hype um diverse Dinge gemacht. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das alles SSDs betraf, die noch nicht reif für den Markt waren, verstärkt durch etwas Panikmache.
Auch heute gibt es zur Frage der SSD Lebensdauer keine abschließende Sicherheit sondern nur ein weiteres Jahr positive Erfahrung. Ich gehe damit um wie bei den Festplatten: Jedes mal, wenn eine Anschaffung ansteht, gebe ich den ausgewählten Typen in eine Suchmaschine ein. Wie viele berichten über Probleme?
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
zu siehe unten:
in /etc/fstab habe ich folge Einstellungen vorgenommen:
# Das Doppelkreuz leitet Kommentare ein. "EIGENE_FESTPLATTE" ist z.B. die ID der Festplatte oder z.B. /dev/sda1
# <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass>
#UUID=EIGENE_FESTPLATTE / ext4 discard,noatime,errors=remount-ro 0 1
#Die Option discard sorgt dabei dafür, dass TRIM-Befehle vom ext4-Dateisystem an den Controller der SSD durchgereicht werden, wenn Blöcke frei werden. Diese Option muss manuell gesetzt werden, da sie zurzeit noch deaktiviert ist {en} („…but it is off by default until sufficient testing has been done.“).
#Die Option noatime sorgt dafür, dass durch die Nicht-Protokollierung von Zugriffszeiten die Festplattenaktivitäten reduziert werden, da nicht jedesmal bei einem Dateizugriff die Inodetabelle aktualisiert werden muss. Nach einem Neustart des Rechners sind beide Optionen aktiv.
# Quelle: http://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM
# UUID=EIGENE_FESTPLATTE none swap sw 0 0
# ^swap durch Auskommentierung abgeschaltet, Infos siehe http://wiki.ubuntuusers.de/Swap
# eigene Änderungen für die dynamische Ramdisk
tmpfs /tmp tmpfs nosuid,size=16G 0 0
# könnte sein, dass die letzte Zeile in /etc/fstab eine Leerzeile sein muss
|
|