Xigmatek Asgard 381 Midi Tower im Test






Einleitung:

Die Affinität von Xigmatek zur nordischen Mythologie zieht sich wie ein roter Faden durch viele Gehäuseserien. Diesmal begeben wir uns nach Asgard, dem Heim der Asen, einem der jüngeren nordischen Göttergeschlechter. Nun stellt sich uns weniger inspirierten natürlich die Frage: "was will uns Xigmatek damit sagen?" soll das Asgard 381 Gehäuse als perfektes Heim für unsere Hardware gelten, das außerdem noch mit einem sehr attraktivem Preis lockt? Seit 2009 verfolgt Xigmatek diese Thematik und stellt immer wieder Gehäuse aufs Parkett, die an Preis-Aggressivität kaum zu überbieten sind. Dabei ist die Zielgruppe klar definiert, wer keine 50 € für ein aktuell ausgestatteten Midi Tower ausgeben möchte oder kann, sollte sich angesprochen fühlen. Natürlich muß dieses Kundenklientel mit Einschränkungen leben, für 50 € sind naturgemäß keine High End Maßstäbe anzulegen, trotzdem soll das Gehäuse bei einem Minimum an finanziellem Aufwand ein Maximum an technischem Gegenwert bieten. Ob dieser zweifellos diffizile Spagat gelungen ist, haben wir für euch herausgefunden und wünschen euch jetzt wieder viel Spaß bei unserem neuesten Gehäuse-Test...





Lieferumfang:

• Xigmatek Asgard 381 Midi Tower in Retail Verpackung
• Schraubensortiment
• 5,25" zu 3,5" Adapterblende
• Kabelbinder
• bebilderte Anleitungen




Technische Daten Gehäuse:

• Gehäusematerial Basisstruktur: Stahl (SECC 0,7)
• Frontverkleidung: Kunststoff, Mesh (ABS)
• Seitenteile und Deckel: Stahl, ABS, Mesh(SECC 0,7)
• Farbe: schwarz (Innenraum schwarz)
• Abmessungen: 195 x 440 x 505 mm (BxHxT)
• Formfaktor: ATX, Micro-ATX, ITX
• Gewicht: ca. 5,5 Kg netto
• verfügbare Slots für Erweiterungskarten: 7
• Durchführungen für WaKü: zwei
• Mainboardschlitten: nein
• Abstand Mainboardtray-Seitenteil: 16mm
• CPU-Kühler Einbauoptionen: bis 160mm Bauhöhe
• max. Grafikkartenbautiefe: bis 310mm
• max. Netzteilbautiefe: bis 180mm
• Lüfter insgesamt möglich: 2x 120 mm (Vorderseite) 1x 120/80 mm (Rückseite) 2x 140/120 mm (linkes Seitenteil) 2x 140/120 mm (Deckel) 1x 120 mm (Boden)
• Davon vorinstalliert: 1x 120 mm (Rückseite)
• Staubfilter: Front, Netzteil, Boden
• Laufwerksschächte: 3x 5,25 Zoll (extern, werkzeuglos) 1x 3,5 Zoll (extern; statt 1x 5,25 Zoll) 8x 3,5 Zoll (intern, werkzeuglos) 1x 2,5 Zoll (intern)
• I/O Panel: 2x USB 3.0 (interner Anschluss) 2x USB 2.0 (statt 2x USB 3.0) 1x je Audio In/Out
• mögliche bisherige Farbvarianten: schwarz und weitere Farboptionen
• Preis: ca. 44,90 €
• Garantie: 2 Jahre





Die eingebaute Hardware:








Gehäuse-Verarbeitung und Technik:

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Verpackung Frontansicht IO-Panel Seitenansicht


Rein äußerlich sind die Ähnlichkeiten zu den drei Asgard Vorgänger-Generationen kaum zu übersehen, das Gehäuse stammt also zweifelsfrei vom selben Lieferanten. Frisch entpackt hinterläßt das Asgard 381 Gehäuse einen erfrischend stimmigen und designtechnisch sehr ausgewogen Eindruck, wobei die vielen Mesh Öffnungen eines aber auch signalisieren: Staubanfälligkeit und Lautstärke dürften zu einem der primären Problemzonen avancieren. Das I/O Panel sitzt zusammen mit allen wichtigen Funktionstasten gut erreichbar im vorderen Frontbereich des Gehäuses. Neben zwei USB 3.0 Ports sind die obligatorischen Audio Buchsen ebenso vorhanden, wie der dezidierte Ein-Ausschalter sowie ein Resettaster. Funktions-LEDs sind dort gut sichtbar eingelassen und signalisieren die Aktivitäten der Festplatten und den Systemstatus. Einen eSATA Port suchen wir leider vergebens, dies gilt auch für eine staubschützende Klappe.
195 x 440 x 505 mm (BxHxT) sagt uns der kinematische Messtab sprich Zollstock, das klingt nach relativ viel Platz, aber auch nach Einschränkungen bezüglich der CPU-Kühler Wahl, über 160mm Bauhöhe wird das Gehäuse dafür kaum zur Verfügung stellen. Bei der Wahl des Netzteils und der Grafikkarte dürfen wir etwas großzügiger agieren, 180mm (Netzteil) und 310mm (Grafikkarte) sollten problemlos möglich sein, insofern kann unsere Einkaufsliste durchaus flexibel ausgefüllt werden. Einen Bruch hebt sich dem Asgard 381 auch keiner, das Leergewicht liegt bei 5,5 überschaubaren Kilogramm. Die Pulverbeschichtung des Gehäuses hinterläßt einen überraschend kratzfesten Eindruck, die Gewinde wurden aber nach der Lackierung teilweise gar nicht oder nur unzureichend nachgeschnitten, die Thumbscrews der Seitenteile lassen sich nur mit Mühe entfernen.


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Draufsicht Heckansicht Gehäuseboden Innenraum-1


Der Frontbereich kann hinter seiner Kunststoffblende zwei 120mm Lüfter aufnehmen, der Gehäuseboden 1x120mm, das rechte Seitenteil 2x 140/120 mm, der Deckel 2x 140/120 mm und im Heck rotiert der leider einzige Lüfter ab Werk, ein 120mm Exemplar aus eigenem Hause. Leider können die ungenutzten Lüfteröffnungen nicht optional verschlossen werden, dadurch dringt nicht nur Schall nach außen, sondern auch Staub ins Gehäuse, zumal die Staubfilterung des Gehäuse eher als rudimentär anzusehen ist. Die wenigen Staubfilter wurden zudem über Stahlklammern fixiert, was eine Reinigung nicht gerade erleichert.
Die stählernen Seitenteile sind ansonsten sauber gefertigt und relativ kratzfest lackiert worden, könnten aber etwas präziser passen. Im gut strukturierten Heckbreich fallen die Blenden negativ auf, es ist zwar sehr schön dass auch an die Kunden mit Wasserkühlung gedacht wurde, warum muß man aber dafür Blenden herausbrechen, die dann natürlich keinen Kantenschutz besitzen? dies gilt gleichermaßen für die Slotblenden, die durch ihre Sollbruchstelle ebenfalls nicht wieder verwendbar sind. Das Gehäuse wurde auf sehr solide Gummifüße gestellt, die einen rutschsicheren Stand bewirken. Eine Entkoppelung findet an dieser Stelle nicht statt, dazu sind die Füße etwas zu hart.


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Innenraum-2 Innenraum-3 Innenraum-4 Innenraum-5


Das Ambiente des Innenraums fügt sich nahtlos ins Gesamtkonzept ein, dank der schwarzen Lackierung und orangefarbenen Inlets ergibt sich ein optisch stimmiges Gesamtbild. Wir raten für die Kompletterung trotzdem zu OP-Handschuhen, der eventuelle Nachbesitzer und der vergessene Putzlappen werden es euch danken. Unabhängig davon wurde angemessen gefinisht, hinterhältige Kanten, die den Komplettierer ärgern könnten, existieren defintiv nicht, man darf in diesem Zusammenhang durchaus von gelungenem Feinschliff sprechen.
Der Festplattenkäfig wurde sehr dicht am Frontlüfter angebracht, das optimiert zwar die Kühlung der Festplatten und schafft Platz für ausladende Grafikkarten (bis 310mm), macht das eventuelle Auswechseln des Lüfters respektive das Reinigen des Staubfilters aber recht umständlich, denn dafür muß grundsätzlich die Frontverkleidung entfernt werden. Im Fall des Asgard 381 lauern dort noch zusätzlich nicht entfernbare lüftergitter, was die Reinigung der Lüfter zusätzlich erschwert. Gut erkennbar sind die Arretierungshebel für die optischen Laufwerke und die Festplattenaufnahmen, über die wir während der Komplettierung noch detaillierter berichten werden. Die Beschriftung der einzelnen Kabel ist vorbildlich und sollte niemanden bei der Vervollständigung des Rechners vor größere Probleme stellen. Sehr schön sind auch die jeweiligen Kabellängen, so daß man durchaus in der Lage ist, mit Hilfe der vorhandenen Löcher im Mainboard Tray, die Kabel sehr sauber und gerne auch etwas versteckt zu verlegen, damit sie den Airflow im Gehäuse nicht behindern.
Der hintere 120mm Lüfter sitzt hinten im Einzugsbereich des Mainboards/Grafikkarte/CPU, also genau an der richtigen Stelle. Auf Grund der schnörkellosen Befestigung, wäre es kein Problem, den Hecklüfter mit entsprechenden Gummistiften zu entkoppeln. Aber was für ihn gilt, gilt auch für alle anderen Bereiche, Lüfterentkoppelungen sind leider ein Fremdwort. Die in diesem Preissegment immer wieder anzutreffenden Lüftergitter lassen sich leider nicht entfernen, dadurch wird nicht nur die Effizienz eines Lüfters beschränkt, es entstehen auch störende Verwirbelungsgeräusche. Auf einen Mainboardschlitten wurde verzichtet, das war aber angesichts des angestrebten Preisgefüges auch nicht ernsthaft zu erwarten. Im Mainboard Backbereich wurden wie bereits erwähnt viele Öfffnungen eingearbeitet, um die Kabel der Komponenten und des Netzteils vernünftig zu verlegen. Die große Aussparrung im Mainboard Bereich ermöglicht es, den eventuell verschraubten CPU-Kühler auch im eingebauten Zustand zu entfernen, ein Luxus, den wir wohlwollend registrieren. Auf den Netzteileinbau gehen wir ebenfalls im Kapitel Komplettierung noch detalliert ein, denn diesbezüglich sollte man schon einige wichtige Aspekte beachten. Im linken Bereich entdecken wir die obligatorischen Slotblenden für die Steckkarten, die leider nicht verschraubt wurden, sondern als Klappmechanismus ausgerichtet sind, was nicht sonderlich viel Stabilität vermittelt. Die oberen Lüfteraufnahmen sind wie leider alle im Gehäuse befindlichen Lüfteraufnahmen nicht optional zu nutzen, d.h. man kann sie bei Nichtgebrauch nicht schließen, um den Luftstrom zu optimieren. Der 120mm Lüfter verfügt über einen 3-pin Stromanschluß, der bequem an eine Lüftersteuerung angeschlossen werden könnte, wenn das Kabel nicht so kurz wäre. Wer Lüfter gerne ans Netzteil anschließen möchte, geht leer aus, denn diesbezügliche Adapter fehlen.







Die Komplettierung:

Für den Einbau der optischen Laufwerke in den 5,25" Schächten ist die Entfernung der Frontverkleidung unabdingbar, was aber mit etwas Gefühl und einem kurzen Ruck schnell erledigt ist. Auch hier ist der in der Frontverkleidung verhakte Staubfilter nur mit viel Aufwand zu reinigen. Wer Frontlüfter einbauen möchte, kann dies gerne tun, leider lassen sich die effizienz-störenden Gitter nicht entfernen, die darüber hinaus auch noch Verwirbelungsgeräusche begünstigen.

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Innenraum-6 Frontverkleidung optisches-Laufwerk Slotblenden


Auch hier finden wir die herauszubrechenden Blenden, das ist in zweierlei Hinsicht ärgerlich. Zum einen verbleiben scharfkantige Reste und zum anderen lassen sich die Blenden nicht weiterverwenden, wodurch sich eine Rückversetzung in den Auslieferungszustand nicht bewerkstelligen läßt. Etwas nervig gestaltet sich auch das Herausdrücken der Laufwerksblenden aus der Frontverkleidung, die Teile sitzen viel zu stramm und agieren sehr widerspenstig. Der Einbau eines optischen Laufwerks als solches ist sehr praktisch und denkbar einfach. Es wird in einen freien Steckplatz geschoben und über die seitlichen Arretierungshebel fixiert. Wem das nicht stabil genug ist, der kann sie natürlich auch verschrauben, was wir ehrlich gesagt in jedem Fall bevorzugen. Wir haben grundsätzlich Laufwerke mit schwarzer Frontblende verwendet, damit die Corporate Identity nicht unterbrochen wird. Nichts würde das Gesamtbild mehr stören, als ein Laufwerk im ohnehin häßlichen Computermausgrau. Die Slotblenden ließen es schon vermuten, das Konstrukt zur Befestigung von Steckkarten erscheint wenig durchdacht, Nicht nur weil die Blenden herausgebrochen werden müssen, die Fixierung der Steckkarten ist alles andere als stabil. Diesbezüglich wären konventionelle Verschraubungen in jedem Fall vorzuziehen. Viel Platz für das versteckte Verlegen unserer Kabel bleibt nicht, die vorhandenen 16mm Platz zwischen Mainboard Tray und Seitenteil lassen aber im ZUsammenspiel mit dem Kabelkanal zumindest so viel Spielraum, dass einige Strippen getarnt verlegt werden könnten.

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Netzteil-1 Netzteil-2 Netzteil-3


Der Einbau des Netzteils kann ausschließlich im schon entsprechend vorbereiteten unteren Gehäusebereich erfolgen. Nun könnte man einerseits das Netzteil in seiner "normalen" Position mit dem Lüfter nach unten einbauen. Dann kümmert sich das Netzteil im Grund nur um sich selbst und seine Kühlung, was sehr leise vonstatten gehen kann, da es weitestgehend vom Rest der heißen Komponenten abgeschottet arbeitet. Dank der variablen Bohrungen ist es aber auch möglich, das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum zu verbauen, beides besitzt Vor-und Nachteile. Da das Netzteil gen Innenraum nicht hermetisch abisoliert ist, gelangt ohnhin Abwärme aus dem Innenraum ins Netzteil, egal welche Einbaurichtung bevorzugt wird und unten positionierte heiße Soundkarten (bis 50°C) sind sicherlich dankbar für eine aktive Unterstützung. Außerdem saugt der Netzteillüfter dann nicht den ganzen Staub und Dreck unter eurem Gehäuse an, auch wenn ein Filter vorhanden ist. Der Netzteillüfter wird durch die Abwärme des Innenraums allerdings stärker beansprucht, was durchaus in einer erhöhten Geräuschkulisse resultieren kann. Der gerne gehörte Vorteil, das so das Netzteil auch die Grafikkarte unterstützt, weil es Abwärme von der Grafikkarte absaugt, ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Grafikkarte über einen Radiallüfter seine Abwärme selbst aus dem Gehäuse bläst, spielt die Einbauposition des Netzteils eh keine Rolle. Besitzt die Grafikkarte allerdings einen oder zwei Axiallüfter, die auf die Platine der Grafikkarte blasen, "gräbt" das Netzteil der Grafikkarte die angesaugte Luft ab, weil das Netzteil diese Luft ebenfalls ansaugt. Für den Einbau im unteren Gehäusebereich sollte ein Netzteil auch über ausreichend Kabellänge verfügen, weil der Weg von unten nach oben zum Mainboard einige cm weiter ist, als umgekehrt, da hilft dann nur ausprobieren.
Was uns gar nicht einleuchtet, ist der eigenartige kleine Metallsteg am Mainboardtray, der scheinbar so etwas wie eine Führung des Netzteils unterstützen soll. Nur was soll da bitteschön geführt werden? das Netzteil steht auf klar definiertem Untergrund und wird verschraubt, wozu also dieser Steg, der den Netzteileinbau auch erst dann zuläßt, wenn er leicht nach oben gebogen wird, ansonsten zerkratzt der Metallsteg die Netzteil Außenhülle.


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Laufwerke Komplettierung-1 Komplettierung-2


Sämtliche Festplatten finden ihren Platz im fest vernieteten Festplattenkäfig und den entsprechenden Einschüben, die allerdings keine Entkoppelung zulassen, weil diese Optionen schlichtweg fehlen. Ein 2,5" Laufwerk oder eine SSD muß im Gehäuseboden unterhalb des Käfigs verschraubt werden, das ist auch gleichzeitig der einzige dafür vorgesehene Platz für so ein Laufwerk. Um das USB 3.0 Kabel der vorderen Portschnittstellen auf einem aktuellen Mainboard zu verstöpseln sind keine Adapter mehr notwendig. Xigmatek liefert das Asgard 381 Gehäuse bereits mit dem 20-poligen Stecker aus, der auf den entsprechenden Headern der Mainboards perfekt paßt. Auf älteren Mainboards ohne USB 3.0 Header kann mittels eines entsprechenden Adapters ebenfalls eine Verbindung hergestellt werden. Unsere letzten Bilder vermitteln noch einmal das Platzangebot dieses Gehäuses, so daß sich jeder im Vorwege über seine zu verbauende Hardware klar wird, damit es keine bösen Überraschungen gibt. Unser Thermalright IFX-14 (162mm Bauhöhe) paßt dank seiner schicken Hutmuttern auf dem Deckel definitiv nicht ins Gehäuse, das Seitenteil ließ sich nicht mehr schließen...






Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker Multiframe M12 sowie die be quiet! Silent Wings 2 Lüfterserie in sich, darum stellen sie zur Zeit für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar.










Der Gehäuse-Test:

Mit Core Temp 1.0 RC4, Real Temp 3.70, dem Hardware Monitor 1.20 und AIDA64 v2.70 wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach einer Stunde 3D Mark 11 und Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C (klimatisierter Raum). Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm von den Lüftern entfernt mit einem modifiziertem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Die Werksbestückung der Lüfter beliessen wir im Testdurchlauf so wie geliefert, steuerten aber für den Test die Lüfter über unsere eigens dafür kalibrierte Zalman ZM-MFC1 Plus Steuerung entsprechend herunter:





Das die System Be-und Entlüftung ausschließlich über den vorhandenen Hecklüfter nicht sonderlich viel bewirken kann, hatten wir erwartet. Über eine mangelnde Frischluftversorgung beklagen sich auch die HDD und SSD, die gemessenen Temperaturen unterstreichen dies überdeutlich. Der Hecklüfter und das Netzteil (mit dem Lüfter gen Innenraum ausgerichtet) sind demzufolge ziemlich überfordert, darum haben wir kurzentschlossen einen weiteren Xigmatek XLF-F1253 120mm Lüfter als einblasende Unterstützung im Frontbereich plaziert und die Messungen wiederholt:



Die Temperaturen haben sich nach unserer kleinen Lüfteroptimierung um bis zu 12 °C verringert und das insbesondere im so sensiblen Datenträgerbereich, weil Festplatte und SSD endlich in den Genuß von Frischluft kommen. Daran läßt sich überdies wieder einmal sehr schön ablesen, das für eine adäquate Gehäusekühlung kein halbes Dutzend Lüfter notwendig wären. Die Geräuschkulisse ist natürlich noch optimierbar, aber der Reihe nach: Bei 12 Volt und realen 1492 U/min belasten die beiden 120mm Lüfter das menschliche Ohr mit 27,5 dBA Schalldruck (0,8 sone). Wenn wir die Ansteuerung auf 7 Volt absenken, bleiben davon 959 U/min und 21,3 dBA (0,2 sone) übrig. Das würde für ein sehr leises System ausreichen, zumindest was die Lüfter angeht. Mit anderen Worten, wer eine Lüftersteuerung besitzt, kann die Lüfter auf ein sehr leises Niveau herunterregeln.

Solltet ihr daran interessiert sein, die Lüfter auszutauschen, möchten wir euch entsprechende Artikel ans Herz legen, die eure Auswahl erleichtern:
140mm Lüfter Roundup 2011

140mm Lüfter Roundup 2010

140mm Lüfter Roundup 2009 Part II

140mm Lüfter Roundup 2009
Kommen wir zur Geräuschentwicklung der Laufwerke: Unsere Corsair Performance Pro SSD verhält sich natürlich SSD-typsich, sie entwickelt keinerlei störende Geräusche, so sollte es im Idealfall auch sein. Die Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ kann ihre Arbeit nicht so gekonnt verbergen und lärmt ohne Entkoppelung normalerweise mit 24,3 dBA (idle) und 35,1 dBA unter Last. Daran ändert sich auch im Xigmatek Asgard 381 nichts, da die Taiwanesen keinerlei Entkoppelungsmaßnahmen für Festplatten in diesem Gehäuse anbieten. Professionelle Dämmboxen wie z.B. die Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox, könnten diesbezüglich bis zu 7 dBA Reduktion erwirken, sind aber durchaus kein Schnäppchen und passen nicht in jedes Gehäuse:
Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox


Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen...!





 

Fazit und Praxiserfahrungen:

Der eingangs erwähnte Spagat steht zwar auf wackeligen Füßen, aber er steht und darauf kommt es schlußendlich an. Wer angesichts des Preises von 44,90€ skeptisch abgewinkt hat, sieht sich eines Besseren belehrt. Natürlich hat das Gehäuse seine Schwächen, aber in der Summe werden viele Mankos vom Preis ausbalanciert. Wer bei der Systembestückung darauf achtet, dass die Komponenten nicht all zu viel Lärm erzeugen, wer einen Frontlüfter und eine Lüftersteuerung dazu kauft, bleibt unterm Strich immer noch innerhalb eines sehr überschaubaren Investions-Levels. Davon abgesehen würden wir uns nicht wundern, wenn Caseking über kurz oder lang das Gehäuse in einem Bundle mit den vorzüglichen King Mod Dämmatten anbietet, was dem Bestreben, ein leises System zu realisieren, enorm entgegenkommt.
Aber gehen wir unsere Test Resultate noch einmal chronologisch durch: das Gehäuse kann über seine Verarbeitung und die Lackierung fraglos Punkte sammeln, auch wenn uns der Feinschliff wie nachgeschnittene Gewinde und dergleichen fehlt. Es ist zwar löblich, dass Xigmatek so viele Lüftereinbauoptionen anbietet, dann aber bitteschön mit der Lizenz zum Verschließen bei Nichtgebrauch. Das I/O Panel wurde aktuell bestückt, der 20-polige USB 3.0 Headerstecker ist vorbildlich. An Platz mangelt es sicherlich nicht, einzig die Gehäusebreite ist etwas schmal geraten, dies schränkt die Kühlerauswahl beträchtlich ein, die allermeisten guten Towerkühler benötigen mehr als 160mm Platz. Warum Xigmatek Staubfilter so integriert, das eine akkurate Reinigung kaum möglich ist, dürfte sicherlich nicht nur uns ärgern. Dies läßt sich nahtlos erweitern, denken wir nur an die perforierten Lüftergitter, die sich nicht entfernen lassen. Nun ist uns natürlich klar, dass auch das Asgard 381 Gehäuse von einem der wenigen echten Gehäuse OEMs in Fernost gefertigt wird und das diese nicht unzählig viele verschiedene Fertigungsschablonen besitzen, sollte auch niemand überraschen. Manch aktuelles Gehäuse in diesem Preissegement unterscheidet sich tatsächlich nur durch die Frontverkleidung. Trotzdem sollte Xigmatek unsere Kritik ernst nehmen, denn der Kunde sieht die Vor-und Nachteile sehr genau und ist auch durchaus bereit, für das eine oder andere Feature etwas mehr Geld auszugeben, wenn es denn wenigstens ansatzweise einen funktionellen Mehrwert bietet.
Wie simpel und gleichzeitig effektiv eine Be-und Entlüftungsoptimierung sein kann, haben wir euch in unserem Test gezeigt. Diesen kleinen pekuniären Mehraufwand könnte Xigmatek an andere Stelle wieder kompensieren, in dem sie z.B. den klapperigen Slotblenden Mechanismus weglassen und statt dessen konventionell verschraubbare Blenden integrieren. Diese Lösung wäre nicht nur billiger, sie würde auch eine technische Aufwertung darstellen, zumal nur auf diesem Weg die Steckkarten nachhaltig fixiert werden können. Sollte unsere kaufmännische Rechnung wider Erwarten nicht aufgehen, könnte Xigmatek auch noch an anderer Stelle sparen, Möglichkeiten gäbe es einige, der Hersteller muß es nur umsetzen wollen...


Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Test-Resultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
• ansprechende Optik
• sehr kratzfeste Lackierung
• befriedigende bis gute Verarbeitung
• befriedigende Verwindungssteifigkeit
• rutschfester Stand
• recht gutes Platzangebot
• sinnvoll plaziertes I/O Panel mit USB 3.0 Ports
• viele Öffnungen im Mainboard-Tray zur Kabelverlegung
• Wasserkühlungsoption vorhanden
• Kompatibilität zu langen Netzteilen (bis 180mm Gehäusetiefe)
• Kompatibilität zu überlangen Grafikkarten (bis 310mm Platinenlänge)
• Kompatibilität zu großen Tower-Kühlern (bis 160mm Bauhöhe)
• gute Beschriftung der Verkabelung
• Verkabelung ausreichend lang bemessen und vorverlegt
• Kompatibilität zu Standard ATX Netzteilen (bis 160mm Bautiefe)
• Kompatibilität für lange Grafikkarten (bis 310mm Platinenlänge)
• Kompatibilität zu mittelhohen CPU-Kühlern (bis 150mm Bauhöhe)
• USB 3.0 Anbindung über 20-poligen Mainboard Pfostenstecker (USB Header)
• Staubfilter (eingeschränkt)
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 44,90 €)

Minus:
• viel zu viele ungefilterte Mesh Öffnungen, die nicht optional geschlossen werden können
• Blenden müssen herausgebrochen werden
• wackelige Steckkarten Befestigung
• keine Festplatten Entkoppelung
• umständliche Staubfilterreinigung
• Hecklüfter allein ist mit Kühlung überfordert





Gesamtergebnis unseres Reviews:

Der Xigmatek Asgard 381 Midi Tower erhält den PC-Experience Award in Silber






Weiterführende Links:

Xigmatek

Xigmatek Asgard 381 bei Caseking

Wir bedanken uns bei Xigmatek sehr herzlich für die Bereitstellung des Testexemplars und für den freundlichen Support.

euer PC-Experience.de Team

Cerberus