RaiJintek Aeneas goes AMD...


RaiJintek-Aeneas-Logo




Einleitung:

Dieser RaiJintek Aeneas Gehäuse-Test stellt in jeder Hinsicht ein Novum dar. Nicht nur der Test an sich, sondern auch die Bestückung des Gehäuses, wir verwenden zum ersten mal für alle wichtigen Komponenten (außer dem Netzteil) Hardware von AMD. Somit kommt nicht nur ein aktueller AMD FX8350 Vishera Prozessor zum Einsatz, sondern auch ein passendes Asrock 970M Pro3 Mainboard, zwei Module mit darauf abgestimmtem AMD DDR3 Arbeitsspeicher, eine AMD SSD von OCZ und natürlich auch eine AMD Grafikkarte, die aus dem Hause Sapphire stammt.
Die Idee hinter diesem Projekt basiert nicht zuletzt auf den vielen Zuschriften unserer Leser, die sich seit Jahren so ein Test-System wünschen und selbstverständlich auch wissen wollen, was eine derartige Bestückung in der Praxis tatsächlich leistet und nicht zuletzt kostet. Damit die Aktualität in jeder Hinsicht zu ihrem Recht kommt, haben wir das Ganze mit der Windows 10 Threshold 2 Build 10586 bestückt und können somit auch zu diesen Aspekten Stellung beziehen. Da alle Produkte, die für den Test verwendet werden, verfügbar sind, darf dieser Test außerdem als so etwas wie eine Kaufberatung verstanden werden. Insbesondere dann, wenn ein kompaktes Micro-ATX Gehäuse wie das RaiJintek Aeneas dafür die Basis bildet. Die Weichen für einen spannenden Gehäuse-und Komponenten Test sind also gestellt, dazu wünschen wir euch jetzt viel Vergnügen...




Lieferumfang RaiJintek Aeneas:

• RaiJintek Aeneas in Retail Verpackung
• Befestigungsmaterial incl. Schrauben
• 1x PC-Speaker
• 5x Kabelbinder
• Einbauanleitung (englisch)



Technische Daten RaiJintek Aeneas Gehäuse:

• Gehäusematerial Basisstruktur: Stahl (SGCC 0.8mm stark)
• Verkleidungen: ABS Kunststoff
• Farbe: schwarz (Innenraum schwarz)
• Maße: 288 x 430 x 380 mm (B x H x T)
• Formfaktor: Micro-ATX, Mini-ITX
• Beleuchtung: ja, blaue LEDs •
Lüfter insgesamt möglich: 4x 120 mm / 1x 200 mm (Vorderseite) 2x 140 mm (Rückseite) 2x 140 mm (Deckel)
• Davon vorinstalliert: 2x 120 mm (Vorderseite) 2x 140 mm (Rückseite)
• Radiator-Optionen (Verzicht auf Lüfter-Slots):1x 240 mm (Vorderseite)1x 280 mm (Deckel)
• Radiator-Schlauchdurchführungen: 2 Stück
• Laufwerksschächte:

1x 5,25 Zoll (extern) 1x 3,5 Zoll (extern) 4x 3,5 Zoll / 2,5 Zoll (intern, werkzeuglos)
• Netzteil: 1x Standard ATX (optional)
• Erweiterungsslots: 5
• I/O-Panel: 2x USB 3.0 (interne Anbindung) 2x USB 2.0 (interne Anbindung) 1x je Audio In/Out
• Maximale Grafikkartenlänge: 310 mm
• Maximale CPU-Kühler-Höhe: 180 mm
• mögliche bisherige Farbvarianten: schwarz und schwarz mit Seitenteil Window, weiß/schwarz und weiß/schwarz mit Window Seitenteil
• Preis: ca. 79,90 € (mit Windows Seitenteil ca. 84.90)
• Garantie: 2 Jahre





Die für den Test verbaute Hardware:

Wie bereits eingangs erwähnt basiert dieses System weitestgehend auf AMD Komponenten, die wir zusammen mit den Herstellern aufeinander abgestimmt ausgewählen konnten. Dazu an dieser Stelle ein ausdrückliches Dankeschön für die Geduld der jeweiligen Supporter.

1. Das ASRock 970M Pro3 Mainboard ist ein typischer Vertreter der mATX Fraktion und wurde relativ gut ausgestattet, wenn man berücksichtigt, dass dieses Mainboard im freien Handel gerade mal um die 70 € kostet. Es ist eines der ganz wenigen Mainboards mit dem AMD 970/SB950 Chipsatz, das überhaupt diesen sehr kompakten Formfaktor anbietet. Alle anderen vergleichbaren Boards verfügen in der Regel über ältere Chipsätze und fielen somit aus unserem angestrebten Raster, denn Aktualität war uns wichtig. Das man die RAM Slots nicht farbig unterscheidet mag auf den ersten Blick ärgerlich sein, aber wozu eistiert das Handbuch, dort steht sehr dezidiert drin, was wohin gehört. Die technische Ausstattung ist befriedigend bis gut und sollte für unsere Zwecke mehr als ausreichen. Wer mehr darüber wissen möchte schaut sich bitte auf der Asrock Webseite die weiteren technischen Details an.

2. Der AMD FX-8350 Vishera-Prozessor ist bereits seit August 2012 im Umlauf und erfreut sich zusammen mit dem AMD FX-8370 immer noch einer respektablen Verbreitung, insofern viel die Auswahl auch nicht weiter schwer. Die Taktfrequenz reicht beim FX-8350 von 4.0 GHz als Basifrequenz bis hin zu 4.20 GHz als Turbotaktung, eine sehr gute Basis für die Sapphire Grafikkarte und die GPGPU Leistung. Die TDP (Thermal Design Power) liegt bei 125 Watt. Der Preis tendiert im Handel bei ca. 175 €, bleibt also in einem überschaubaren Rahmen, auch das war für unser Projekt sehr wichtig. Für den technisch interessierten Anwender gibt es hier bei AMD natürlich noch mehr relevante Daten.

3. Als Arbeitsspeicher wurde vom Asrock Supporter ein AMD Radeon R9 Gamer Series DIMM Kit 8GB empfohlen. Das DDR3-2133 Kit kostet ca. 65 bis 75 € und sollte zunächst einmal ausreichen. Wer für seine Anwendungen mehr RAM benötigt, kann den selbstverständlich noch weiter ausbauen und auf 16 GB erweitern. AMD AMP (AMD Memory Profile) und Intel XMP (Extreme Memory Profile) gehören bei dem Kit mittels entsprechender SPD-Programmierung zur Grundausstattung. Dieser Aspekt hatte durchaus Priorität, damit der Käufer nicht stundenlang im BIOS herumwurschteln muss, um die idealen Einstellungen zu finden. Nur so ist sichergestellt, dass das System in sicheren und stabilen Parametern läuft. Wer übertaktet wird darüber möglicherweise nur lächeln, trägt dann aber auch das volle und alleinige Risiko, denn die ausliefernden Hersteller können inzwischen sehr genau feststellen, wodurch RAM Module zu Schaden kommen. Das reduziert nicht nur den Garantieanspruch, sondern auch das Lächeln...Mehr Informationen zu dem RAM stellt AMD auf der passenden AMD RADEON™ R9 GAMER SERIES MEMORY Webseite zur Verfügung.

4. Eine SSD sollte selbstverständlich unser System antreiben, was liegt in dem Fall näher als die AMD Radeon R7 SSD 240GB, die aus der Zusammenarbeit mit OCZ resultiert. Sie verfügt über den bewährten Indilinx Barefoot 3 M00 (IDX500M00-BC) Controller, über seriös gefertigten MLC NAND-Flashspeicher von der neuen OCZ-Mutter Toshiba in 19nm Fertigung und über 512 MB Cache. Ein wichtiger Lebensdauer-Indikator wäre die voraussichtliche Lebensdauer (TBW), die AMD/OCZ mit ca. 30 TB (TBW – Total Bytes Written) pro Tag angeben, das sollte Vertrauen in die Datemsicherheit schaffen.
Das Laufwerk wird keine neuen Rekorde aufstellen, aber im vorderen Drittel der aktuellen AHCI-SATA 6Gb/s SSDs mithalten können, wie wir noch sehen werden. Was den Stromverbrauch angeht, so liegt der bei etwa 2,83 Watt unter Last und 0,55 Watt im Idle Modus, auch das paßt in unser Raster. Selbiges gilt für den Preis der 240 GB Variante, der sich auf ca. 110 € eingependeln konnte. Noch mehr Informationen findet ihr auf der OCZ Radeon R7 Webseite.

5. Sapphire stellt uns für den Test ihre aktuelle Sapphire Radeon R9 290X Tri-X OC, 8GB GDDR5, 2x DVI, HDMI, DisplayPort, full retail Version zur Verfügung. Die Grafikkarte steht mit immerhin 430 € für einen nicht unbeträchtlichen Teil des Geamt-Budgets zu Buche, aber das war durchaus kein Zufall, das System sollte über eine leistungsstarke Grafikkarte verfügen, damit die Kategorie spieletauglich auch entsprechend repräsentiert werden kann.
Der Grund respektive Entscheidung für die Variante mit 8 GB VRAM ist nicht die Menge an Speicher als solche, sondern die Änderungen von Sapphire am Kühler und an der Leistungsaufnahme, so dass diese neuere Revision leiser, kühler und effizienter arbeitet. Darüber hinaus ist sie ab Werk schon übertaktet, ein Umstand der unerfahrenen Anwendern die Arbeit und Testerei abnimmt. Natürlich hat dies seinen Preis, aber wir sind der Meinung das sich dies lohnt. Wer mehr technische Daten benötigt darf die gerne hier bei Sapphire abrufen.

6. Kommen wir zu unserem Netzteil von Seasonic, das auf Grund seiners Leistungsspektrum etwas übermotorisiert erscheint, aber die ebenso zu empfehlende Version mit 660 Watt stand nicht mehr zur Verfügung, außerdem können wir zu dem Netzteil einen relativ frischen Test des SeaSonic Platinum 760 Watt Netzteils anbieten, der darüber hinaus für die Modder gleich noch die Cable Mod Kabeloptionen bespricht, so dass auch in dieser Hinsicht einiges geboten wird.
Der Preis liegt mit knappen 160 € natürlich auf einem hohen Level, das 660 Watt Exemplar wäre mit knappen 140 € selbstverständlich auch eine Option. Keine Option stellt ein Verzicht auf die seriöse Technik von Seasonic dar, darum empfehlen wir dringend unseren Test als Lektüre, dann sollte klar werden, warum wir in dieser Hinsicht zu keinen Kompromissen bereit waren.

7. Der CPU-Kühler stammt ebenfalls aus dem Hause RaiJintek und auch das hat seinen besonderen Grund. Die Mainboards mit AMD Chipsatz benötigen eine gute Kühlung um den CPU-Sockel und seine nahe Umgebung, damit die dortigen Spannungswandler und Mosfets nicht vom kühlenden Lufstrom ausgespart werden. Wird dies nicht berücksichtigt und ein Tower-Kühler eingesetzt, kann dies sehr schnell zu thermischen Problem führen, auf die wir gerne verzichten.
Dementsprechend führte kein Weg am RaiJintek Pallas Top-Blow CPU-Kühler vorbei. In dem Link findet ihr unseren ausführlichen Test und viele weitere Informationen zu genau dieser Thematik. Davon abgsehen stellt der Kühler mit seiner Leistung und seinem mehr als fairen Preis von ca. 40 € immer noch eine eindeutige Empfehlung dar.

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AMD-Testrechner AMD-Testrechner AMD-Testrechner AMD-Testrechner


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die verbaute Hardware


Wer mehr Informationen, Ratgeber und Tipps zum Thema Windows 10 benötigt wird in unserer Tutorial Datenbank für Windows 10 natürlich auch fündig:

Tipps, Tricks, Artikel, Tutorials und Workshops für Windows 10

Wir verwendet für die jeweiligen Tests die aktuelle Version Windows 10 Pro, 1511 Threshold 2 Build 10586, 64bit als Clean Installation, also ganz bewußt kein Upgrade, um Altlasten und unerwünschte Störungen zu vermeiden.

Noch ein paar Anmerkungen zur Anschaffung dieses Systems. Der Preis wird ohne Monitor, ohne Backup Festplatte, ohne Tastatur und ohne Maus bei ca. 1.000 € liegen. Wir haben diese Komponenten ganz bewußt ausgespart, damit dieser spezielle Bereich nach Gusto zusammengestellt werden kann, zumal sich insbesondere was die Eingabegeräte und der Monitor angeht, erhebliche individuelle Diskrepanzen ergeben können und darauf möchten wir nur ungern Einfluß nehmen, dafür sind die Bedürfnisse und Vorlieben der Anwender einfach zu differenziert anzusehen.
Selbstverständlich kann jeder Interessent das System noch weiter optimieren und/oder ändern, z.B. durch die Verdoppelung des Arbeitsspeichers, eine andere kompaktere Grafikkarte, ein kleineres Netzteil oder durch andere Lüfter, die leiser agieren, aber auch mehr Geld kosten. Dazu sei allerdings angemerkt, dass für das Asrock Mainboard in Verbindung mit dem AMD FX Prozessor bei einer RAM Vollbestückung ein paar Aspekte zu berücksichtigen wären. Werden zwei Speichermodule eingesetzt, taktet der Speichercontroller auf 2133 MHZ. Vier Module nötigen den Speichercontroller (der sitzt in der CPU) eine Heruntertaktung auf 1600 MHZ ab. Das sollte man vorher berücksichtigen, damit es hinterher nicht zu unnötigen Irritationen kommt !


 

Gehäuse-Verarbeitung und Technik:

Bevor wir euch die Technik unseres schwarzen Testexemplars ohne Windows Seitenteil zeigen, noch einige Bilder der jeweiligen Austattungsvarianten mit Window Seitenteil und in weißer Lackierung.

Wir haben für unseren Test ganz bewußt auf ein Gehäuse mit Window Seitenteil verzichtet. Nicht nur wegen der oftmals fragwürden EMV Abschirmung, die trotz ansprechender Optik in der Regel zu wünschen übrig läßt. Sondern auch wegen der verbesserten Statik, 0.8mm Wandstärke ist kein Panzerstahl und das Gehäuse soll schließlich auch und gerade in dieser Hinsicht mit möglichst guten Werten glänzen. Wem das so ganz ohne Window nicht gefällt, der kann bei seiner Bestellung natürlich gerne die anderen Versionen auswählen, der Aufpreis von 5 € bewegt sich in einem sehr überschaubaren Rahmen.
Die Namensgebung wird erneut durch die griechisch-römische Mythologie inspiriert und so gilt der Halbgott Aeneas - Sohn der Aphrodite bzw. Venus - als trojanischer Held, der nach dem Fall von Troja als Vater des Gründers der Stadt Alba Longa in der italienischen Region Latium bekannt ist, aus der später Rom und somit ein ganzes Imperium hervor gegangen sein soll. Mit dem Aeneas Cube möchte der Hersteller RaiJintek nun ebenfalls den Grundstein für eine erfolgreiche Serie von kompakten und dennoch potenten Cube-Kreationen legen, die höchste Ingenieurskunst aus Deutschland mit ansprechendem Design und einem attraktiven Preis-/Leistungsverhältnis vereint.

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Frisch entpackt hinterläßt das RaiJintek Aeneas Gehäuse einen erfrischend stimmigen und designtechnisch sehr ausgewogen Eindruck, wobei die vielen Mesh Öffnungen eines aber sofort signalisieren: Staubanfälligkeit und Lautheit dürften zu den primären Problemzonen avancieren.

Das I/O Panel sitzt zusammen mit allen wichtigen Funktionstasten gut erreichbar aber leider nicht zentral im vorderen Frontbereich des Gehäuses nach rechts und links verteilt. Neben zwei USB 3.0 Ports und zwei USB 2.0 Ports sind die obligatorischen Audio Buchsen ebenso vorhanden, wie der dezidierte Ein-Ausschalter sowie ein Resettaster. Funktions-LEDs sind leider ebenso wenig vorhanden, wie ein eSATA Port oder staubschützende Klappen für die I/O Funktionsbereiche. 288 x 430 x 380 mm (B x H x T) sagt uns der kinematische Messtab sprich Zollstock, das klingt nach relativ viel Platz für diese Gehäuse-Kategorie und die ist auch tatsächlich vorhanden. Es dürfen CPU-Kühler bis zu 180mm Bauhöhe ebenso verwendet werden, wie Grafikkarten mit 310mm Bautiefe. Der Platz für die Netzteile ist da schon etwas eingeschränkter, aber das schauen wir uns dann im Kapitel Komplettierung etwas genauer an.

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Einen Bruch hebt sich mit dem Aeneas Gehäuse keiner, das Leergewicht liegt bei ca. 8 überschaubaren Kilogramm, das Gehäuse mit Window Seitenteil wiegt netto 9,5 KG. Die Pulverbeschichtung des Gehäuses hinterläßt einen überraschend kratzfesten Eindruck, die Gewinde wurden aber nach der Lackierung teilweise gar nicht oder nur unzureichend nachgeschnitten, die Thumbscrews der Seitenteile lassen sich nur mit Mühe entfernen.

Der Frontbereich kann hinter seiner Kunststoff-Meshblende zwei 120mm Lüfter oder einen 200mm Lüfter respektive 240mm Radiator aufnehmen, der Gehäusedeckel 2x140mm Lüfter oder einen 240mm Radiator, der Heckbereich 2x140mm Lüfter. Am Seitenteil wäre die Montage eines weiteren 140mm Lüfters möglich, der dann allerdings den Luftstrom im Gehäuse stört und somit keine ernsthafte Option darstellt. Leider können die ungenutzten Lüfteröffnungen nicht optional verschlossen werden, dadurch dringt nicht nur Schall nach außen, sondern auch Staub ins Gehäuse. Was den Staubschutz angeht, so hat RaiJintek gute Arbeit geleistet, die Frontverkleidung verfügt über eine ausreichende Staubschutzvorrichtung, genauso wie die Meshverkleidung im Gehäusedeckel.
Die stählernen Seitenteile sind ansonsten sauber gefertigt und relativ kratzfest lackiert worden, die Gewinde der Verschraubungen wurden leider nicht nachgeschnitten. Im gut strukturierten Heckbreich fallen die gummierten Durchführungen für optionale Wasserkühlungsschläuche positiv auf. Negativ bewerten wir die nicht entfernbaren Lüftergitter und die wenig flexiblen und nicht entkoppelten Lüfterbefestigungen. Auf Grund der schnörkellosen Befestigung, wäre es kein Problem, den Hecklüfter mit entsprechenden Gummistiften zu entkoppeln. Aber was für ihn gilt, gilt auch für alle anderen Bereiche, Lüfterentkoppelungen sind leider ein Fremdwort. Die in diesem Preissegment immer wieder anzutreffenden Lüftergitter lassen sich leider nicht entfernen, dadurch wird nicht nur die Effizienz eines Lüfters beschränkt, es entstehen auch störende Verwirbelungsgeräusche. Das Gehäuse wurde ansonsten auf sehr solide Gummifüße gestellt, die einen rutschsicheren Stand bewirken. Eine Entkoppelung findet an dieser Stelle kaum statt, dazu sind die Füße etwas zu hart.


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Mit dem Aeneas Gehäuse erweitert RaiJintek sein stetig wachsendes Gehäusesortiment und stellt erstmals die Möglichkeit in den Fokus, sehr kräftige Kompakt-Systeme mit Mini-ITX- oder Micro-ATX-Mainboard als Herzstück zu bauen, die entweder per massiv gutem Aircooling oder mittels üppiger Wasserkühlung auf Temperatur gehalten werden können. Weitere Highlights des mit auf Knopfdruck abschaltbarer blauer LED-Beleuchtung ausgestatteten Cubes sind beispielsweise die von RaiJintek gewohnte makellose Verarbeitung, der ausziehbare Mainboard-Tray, abnehmbare Front- und Deckel-Partien oder die sinnvollen Staubfilter an allen Mesh-Öffnungen.
Im nächsten Kapitel zeigen wir euch die Montage der Komponenten und was es dabei zu beachten gibt, denn enge Gehäuse bauen nicht selten kleinere Stoplersteine auf, die man aber mit etwas Geschick recht gut umschiffen kann...




Die Komplettierung der Hardware:

Es empfiehlt sich grundsätzlich die CPU, das Mainboard und den Kühler im ausgebauten Zustand miteinander zu verbinden. Nichts ist ekeliger als in einem dunklen Gehäuseinneren eine CPU sauber einsetzen, respektive hinterher den Kühler zu verbauen, die Gefahr das wir auf dem Sockel die empfindlichen Pins verbiegen ist sehr hoch und das zu revidieren ist kein leichtes Unterfangen. Also setzt die CPU bitte außerhalb des Gehäuses ein, montiert den Kühler nach Herstellervorschriften, vergeßt die Wärmeleitpaste nicht und entfernt unbedingt vorher die Schutzfolie an der Kühlerbodenplatte. Auf welche Seite ihr den Lüfter montiert hängt vom Mainboard Layout, der Kühlergröße und der Menge an verwendetem RAM ab.
Über mögliches Pushpin Gefriggel müssen wir auch beim RaiJintek Pallas Kühler nicht diskutieren, da der Kühler grundsätzlich verschraubt wird. Das Prozedere wäre für geübte Schrauber sicherlich kein Problem, weniger geübte sollten sich fachkundige Hilfe dazu holen, denn ein CPU-Kühler Einbau ist eines ganz sicher nicht: trivial...
Mit Hilfe der Anbauteile und geeignetem Werkzeug ist der Kühlkörper relativ schnell mit dem Mainboard verschraubt, wichtig dabei ist, dass ihr zuerst die Backplate mit dem Mainboard verschraubt, dann ist der Rest eigentlich fast schon Formsache. Auf die Vorderseite des Mainboards folgen Abstandshalter, die anschließend über entsprechende Montagehalterungsbleche erweitert werden. Jetzt kann der Kühler ausgesetzt und mit den Montageblechen verbunden werden, was wiederum mit Hilfe eines zentralen Metalstegs erfolgt. Den dafür notwenigen Schraubendreher liefert RaiJintek leider nicht mit.
Eine 90° Versetzung wäre theoretisch möglich, leider nur auf Intel Mainboards, AMD Besitzer schauen diesbezüglich in die buchstäbliche Röhre. Das wäre aber kein Beinbruch, es handelt sich schließlich nicht um einen Tower Kühler der seine Abwärme in eine bestimmte Richtung blasen soll, die ist bei einem Top-Blow CPU-Kühler ohnehin fest vorgegeben, nämlich direkt auf die CPU. Damit wäre die Montage auf der Aeneas Gehäuse-Grundplatte finalisiert und der Lüfter kann aufgesetzt und verhakt werden. Dieses Prozedere ist allerdings nicht ohne, da diese Haken sehr widerspenstig agieren, dafür den Lüfter aber äußerst sicher fixieren. Wir haben uns beim Asrock Mainboard dafür entschieden, das ausladende Heck des RaiJintek Pallas direkt über die Frequenzgeneratoren (PLL) und Transistoren (MOSFET's) zu plazieren, was die speziellen Konstruktionsaspekte dieses Kühlers zur Geltung bringt, denn schließlich wollen wir exakt diesen sensiblen Bereich tatkräftig mitkühlen. Aber egal ob wir den Kühler nun mit Heck voraus oder umgekehrt montieren, die Heatpipes sind immer horizontal ausgerichtet und niemals vertikal, was die Wirkung dieses Kühlers negativ beeinflussen könnte, da die Heatpipes sonst ungewollt gegen die Schwerkraft arbeiten. Also baut den Kühler bitte nicht so ein, dass die Abschlußkappen der Heatpipes nach unten in Richtung Fussboden zeigen, das ist ganz wichtig !

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die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses


Die Ausmaße des Kühlers erfordern auf unserem System keinen Wechsel der Speichermodule auf die hinteren Bänke, wobei dies weniger am Kühler, sondern mehr an den AMD RAM Modulen ohne so ausladende Heatspreader liegt. Das fertig montierte Gesamtkunstwerk zeigt sich extrem stabil, so dass selbst der Transport zu einer LAN Party kein frommer Wunsch bleiben muß.
Für den Einbau des optischen Laufwerks in den einzigen 5,25" Schacht ist die Entfernung der Frontverkleidung unabdingbar, was aber mit etwas Gefühl und einem kurzen Ruck schnell erledigt ist. Auch hier ist der hinter der Frontverkleidung verhakte Staubfilter gut zu reinigen. Wer andere Frontlüfter einbauen möchte, kann dies gerne tun, leider lassen sich die effizienz-störenden Gitter nicht entfernen, die darüber hinaus auch noch Verwirbelungsgeräusche begünstigen.

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die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses die Montage des Gehäuses


Der Einbau der Festplatten und SSDs ist relativ einfach und schnell erledigt, dafür müssen lediglich die vorhandenen Einschübe aus dem Aeneas Gestell herausgezogen und die Laufwerke verklemmt werden. SSDs werden allerdings nicht geklemmt, sondern verschraubt. Eine Entkoppelung der Festplatten ist durch die gummierten Klemmvorrichtungen zwar gegeben aber nicht besonders effektiv. Reduziert werden durch die Entkoppelung lediglich mögliche Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet so natürlich kaum statt, da sind professionelle Speziallösungen deutlich im Vorteil.

Der Einbau eines optischen Laufwerks als solches ist sehr praktisch und denkbar einfach. Es wird in den einzigen freien Steckplatz geschoben und seitlich verschraubt. Das ist zwar mit Handarbeit verbunden, garantiert aber auf der anderen Seite einen stabilen und sicheren Sitz des Laufwerkes. Wir haben natürlich ein Laufwerk mit schwarzer Frontblende verwendet, damit die Corporate Identity nicht unterbrochen wird. Nichts würde mehr stören, als ein Laufwerk im ohnehin häßlichen Computermausgrau.

Zusatz-Tipp: Dank überschaubarer Preise ist es kein Problem vor der Inbetriebnahme der Laufwerke noch ein wenig in die Signal-Qualität der Verkabelung zu investieren. Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separat aufgelöteten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich deutlich ab. Nachrüststeckkarten aus dem Zubehör kann man gleich vom Einkaufszettel streichen, die rangieren in der Regel noch hinter den Marvell Controllern, weil auch diesen Zusatzcontrollern sowohl die interne Anbindung als auch die entsprechende Bandbreite fehlt, um wirklich performant zu agieren. Darum empfehlen wir hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75 cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine (die transparenten runden Kabel). Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen.

Für das Netzteil bleiben nur zwei Einbauoptionen, eigentlich sogar nur eine: die seitliche Verschraubung mit Lüfter-Ausrichtung zum perforierten Seitenteil, damit der Netzteillüfter dort seine Kühlluft ansaugen und über das Aenea-Heck die dann mit Abwärme beaufschlagte Luft wieder ausstossen kann. Mit anderen Worten: als zusätzliche Kühloption für die verbaute Hardware kann das Netzteil nicht einbezogen werden. Auf der anderen Seite müßte der Netzteil-Lüfter dann aber auch nicht besonders schnell drehen, was die Geräuschkulisse minimiert.

Um das USB 3.0 Kabel der vorderen Portschnittstellen auf einem aktuellen Mainboard zu verstöpseln sind keine Adapter mehr notwendig. RaiJintek liefert das Aeneas Gehäuse bereits mit passenden 20-poligen Steckern aus, die auf den entsprechenden Headern der Mainboards perfekt zugeschnitten sind. Auf älteren Mainboards ohne USB 3.0 Header könnte mittels eines Adapters ebenfalls eine Verbindung hergestellt werden, den liefert RaiJintek aber nicht mit.

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die Montage des Gehäuses


Damit wäre die Komplettierung im Grunde abgearbeitet und eines wird sehr deutlich: die Komplettierung dauert eindeutig länger als bei einem herkömmlichen handelsüblichen Mdi Tower, dafür sind das ansonsten gute Platzangebot hier und dort einfach zu knapp, um in einem Rutsch das Aeneas Gehäuse zu bestücken. Es gibt immer wieder kurze Zwischenstopps, weil man diese oder jene Komponenten zu voreilig festgeschraubt hatte und noch einmal entfernen muß. Das wird auch erfahrenen Schraubern widerfahren, also laßt euch nicht frusten, sondern nehmt euch Zeit und arbeitet bitte sorgfältig, das hinterher stabil laufende System wird es euch danken...und das schicke Blau der Aeneas Beleuchtung rundet das Ganze stilvoll ab.



 



Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker Multiframe eLoop B12-1 sowie die be quiet! Silent Wings 2 Lüfterserie für 120mm und 140mm Lüfter in sich, darum stellen sie zur Zeit für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar.

die Referenz-Luefter


Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte bitte unsere dazu passenden Reviews studieren:

120mm Lüfter Roundup
140mm Lüfter Roundup







Der Gehäuse-und Komponenten Test:

System bzw. BIOS-Einstellungen:

• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Turbomodus der CPU deaktiviert
• SSD Firmware möglichst aktuell
• Verwendung von hochwertigen SATA 6Gb/s Kabeln von InLine
• ASROCK 970M Pro3, BIOS 1.30
• amd-catalyst-15.11 Beta -sb-sata-ahci-win10 Treiber
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert

Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem SSD-Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, eine unbemerkte und vor allem unerwünschte Pause einzulegen. Übertaktungen können das Resultat beeinflussen und verfälschen, darum wurden entsprechende Einstellungen genauso wie der Turbomodus grundsätzlich deaktiviert.

Die Temperaturen der Festplatten und SSDs wurden mit entsprechenden Sensoren sowohl an der Ober-und Unterseite der Festplatten gemessen, dazu verwendeten wir das digitale Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C). Einen Parallelcheck der Temperaturen haben wir mittels der Software Sensorik von Aida64 Ultimate, HW Monitor und Crystal Diskinfo versucht durchzuführen, die allerdings allesamt keine realen SSD Temperaturen auslesen können, weil eine SSD in der Regel keinen entsprechenden Hardware-Sensor besitzt. Ausnahmen bilden die aktuellen Crucial M500/M550/MX100/MX200/BX100 und Samsung 840/850 SSDs, die über eine abrufbare Sensorik verfügen. Die Raumtemperatur betrug während aller Tests exakt 20°C (klimatisierter Raum).

Zur Leistungsverifizierung verwendeten wir folgende Programme und Hilfsmittel:

• Paragon Festplattenmanager 15 Suite
• Aida64 Ultimate v5.60.3700
• AS SSD Benchmark 1.8.5608.20474
• Crystal Diskmark 5.0.2
• Crystal Diskinfo 6.5.2
• Harddisk Sentinel 4.60 Pro
• HD Tune Pro 5.50
• H2Testw 1.4
• Office 2013 Professional SP1, alle Updates
• PC Mark Vantage HDD 1.2.0 •
Photoshop CS3
• VMWare Workstation 10.0.3
• Windows 10 Pro, Threshold 2 1511, alle aktuellen Updates
• WinRAR 5.30

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RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test


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RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test RaiJintel Aeneas im Test


Über die vorgenannten Programmen wurden die Temperaturen mit den Werten verglichen, die wir nach einer Stunde 3D Mark 11 und Prime 95 (Orthos) über unser digitales Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) erhalten haben. Die Zimmertemperatur lag bei 20 °C (klimatisierter Raum).

Die Lautheit der Lüfter wurde ca. 15cm von den Lüftern entfernt mit einem modifiziertem ACR-264-plus Messgerät verifiziert, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich.

Die Werksbestückung der Lüfter beliessen wir im Testdurchlauf so wie geliefert, steuerten aber für den Test die Lüfter über unsere eigens dafür kalibrierte Zalman ZM-MFC1 Plus Steuerung auf 7 Volt respektive 5 Volt entsprechend herunter, soweit möglich:

gemessene Temperaturen


Der Airflow des RaiJintek Aeneas Gehäuse ermöglicht eine gute Kühlleistung, auch thermisch anspruchsvolle Komponenten werden demzufolge im Sommer nicht unter Hitzestaus leiden. Die Be-und Entlüftung des Gehäuses wäre auch für noch schnellere Komponenten und SLi oder Crossfire Bestückung nahezu ideal, wenn denn alle Lüfteroptionen bestückt werden können, was in unserem Fall wegen des RaiJintek Pallas Kühlers nicht möglich war, da der Kühler samt Lüfter den rückwärtigen Hecklüfter blockierte.

Was die Geräuschkulisse angeht, so sieht die Situation folgendermaßen aus: Um relevante Werte zu erhalten, haben wir alle Lüfter über unsere Zalman Steuerung angesteuert, zumal das Aeneas Gehäuse über keine Lüftersteuerung verfügt.

Die beiden verbauten gleitgelagerten 120mm Lüfter in der Frontpartie drehen bei 12 Volt Ansteuerung mit 1394 U/min und erzeugen dabei jeweils 34,7 dBA Schalldruck (1,7 sone). Das ließe sich auf 7 Volt herunterregeln, so daß letztendlich 896 U/min und 18,6 dBA (0,1 sone) übrig bleiben, was durchaus als leise definiert werden muß. Mehr wäre nicht möglich, da die 120mm Lüfter mindestens 6,9 bis 7,1 Volt zum Anlaufen benötigen. Dafür sind die Gleitlager recht leise und agieren mit minimalem Lagerschleifen. Die gleitgelagerten 140mm Lüfter im Heckbereich rotieren unter 12 Volt Ansteuerung mit 1074 U/min und erzeugt dabei 26,2 dBA Schalldruck (0,7 sone). Eine Reduzierung auf 7 Volt minimiert das Ganze auf 18,3 dBA (0,1 sone) bei 781 U/min, damit könnte man durchaus leben. Unter 5 Volt lief der 120mm Lüfter noch an, was aber angesichts der dann deutlich reduzierten Luftfördermenge zu vernachlässigen wäre. Die Lagerqualität der 120mm Lüfter geht in Ordnung, die Gleitlager agierten recht unauffällig und verursachten kaum nennenswerte Störgeräusche. Zu diesem Thema Anlaufspannung der Lüfter sind ein paar Umstände zu berücksichtigen, die in der Praxis oft falsch verstanden werden: es geht nicht darum, wie weit sich ein Lüfter herunterregeln läßt, sondern darum, wann ein Lüfter tatsächlich anläuft ! Die allermeisten Lüfter lassen sich auf 5 Volt herunterregeln, wenn sie denn in Bewegung sind. Ein Neustart mit 5 Volt Ansteuerung ist etwas völlig anderes und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen, weil viele Lüfter eben nicht anlaufen...

Kommen wir zur Geräuschentwicklung der Laufwerke: Unsere AMD SSD verhält sich natürlich SSD-typsich, sie entwickelt keinerlei störende Geräusche, so sollte es im Idealfall auch sein. Eine kurzfristig verbaute Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ kann ihre Arbeit nicht so gekonnt verbergen und lärmt ohne Entkoppelung normalerweise mit 24,3 dBA (idle) und 35,1 dBA unter Last, was durch die Entkoppelung und Dämmung des Aeneas Gehäuses immerhin um 3,2 dBA reduziert wurde.
Das RaiJintek Aeneas Gehäuse bietet also durchaus eine akzeptable Basis, um ein leises System zu konzipieren. Die Seitenwände klappern definitiv nicht und auch sonst "fühlt" sich das System statisch recht stabil an. Zugegeben, die Lüfter profitieren erst durch eine gute analoge Lüftersteuerng von einer Geräusch-Reduktion und auch die um 3 dBA reduzierte Geräuschkulisse unserer Festplatten sind kein Quantensprung, aber in der Summe eben doch spürbar, auch wenn die reinen Messdaten dies vielleicht nicht so verdeutlichen.

Noch ein paar zusätzliche Tipps: Vor der Komplettierung des Gehäuses haben wir uns aus dem Zubehörhandel passende Staubschutzabdeckungen besorgt, um die nach hinten offenen und ungenutzten Mainboard Ports zu verschließen. Für die Grafikkarte existieren solche Abdeckungen in den unterschiedlichsten Schattierungen. Denken wir außerdem nur an all die ungenutzten USB, Netzwerkadapter, Bluetooth, WIFI, eSATA usw. Ports. Netzwerkadapter ? aber den benötigen wir doch oder ? den benötigen wir in der Tat, aber viele hochwertige Mainboards verfügen über zwei Netzwerkadapter und wenn einer nicht genutzt wird, kann der andere auf diese Weise probat gegen Staub geschützt werden. Ein weiterer nicht zu unterschätzender Vorteil drängt sich beim Umgang mit dem Rechner förmlich auf, wenn der ungenutzte Netzwerkadapter-Port verschlossen wurde, laufen wir nicht Gefahr unser Netzwerkkabel aus Versehen in den falschen Port zu stöpseln. Das passiert nicht? und ob das passsiert, spätestens wenn ihr euren Rechner von allen Kabeln trennt und einer Grundreinigung unterzieht, steht ihr nach der Reinigungsprozedur genau vor dem folgendem Problem: welches war jetzt gleich der aktive Port...?

Was können wir an guten analogen Lüftersteuerungen empfehlen ? diese Frage erreicht uns sehr oft und auch wenn das Angebot mittlerweise leider sehr ausgedünnt wurde, so sind solche Steuerungen immer noch erhältlich. Denken wir nur an die vorzügliche Zalman ZM-MFC1 Plus und seine Varianten oder die Scythe Kaze Master II, die sich auch auf Grund ihres überragenden Preis-Leistungsverhältnisses für den Einsatz an diesem Gehäuse nahezu aufdrängen. Natürlich wären die Lüfter auch über das Mainboard regelbar, aber dazu muß es dann auch über entsprechende Einstellmöglichkeiten verfügen und in der Preiskategorie unter 100 € sind solche Optionen leider sehr rar gesät...

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen...!



 



Fazit und Praxis-Erfahrungen :

Ein paar Anmerkungen sozusagen off-the-Record: Die Komplexität der Einfachheit ist ein Aspekt, an dem leider viele PC Gehäuse scheitern, das bezieht sich jetzt gar nicht so sehr auf RaiJintek, ist aber ein grundsätzliches Ärgernis, das sich durch viele unserer Gehäuse-Tests wie ein schlecht gewaschener Faden zieht. Selbst teure Gehäuse kommen ohne Lüftersteuerung, aber warum ? oder warum sind die Lüftergitter an 95% der verfügbaren Gehäuse nicht genauso entfernbar wie z.B. bei Lian Li ? oder warum werden Gehäuse als Gaming Gehäuse tituliert, obwohl sie dem Gamer nicht ein eniziges Frame mehr Leistung bewerkstelligen, geschweige denn die Grafikkarte oder CPU beschleunigen. Diese Fragen stellen wir uns seit über 10 Jahren und bemängeln das ebenso lange, allein die Hersteller interessiert es offensichtlich nicht...

Und eines beweist unser Praxis-Test unmissverständlich, ein Review mit ein paar Bildern und den technischen Daten des Herstellers hat mit einem ganzheitlichen aussagekräftigen Test nicht einmal peripher etwas zu tun und erwirtschaftet auch keine Erkenntnisse darüber, ob das Produkt etwas taugt oder nicht, darum lehnen wir solche Hofberichterstattungen mit Anhang auch kategorisch ab. Das sei all denen gesagt, die uns manchmal vorwerfen, wir würden zu viel schreiben oder gerne über den Tellerand schauen...

Bevor wir jetzt aber völlig am eigentlichen Thema vorbei schwimmen, schnell zurück zu den Testresultaten: das RaiJintek Gehäuse kann über seine Verarbeitung und die Lackierung fraglos Punkte sammeln, auch wenn uns der Feinschliff wie nachgeschnittene Gewinde und dergleichen fehlt. Es ist zwar löblich, dass RaiJintek so viele Lüftereinbauoptionen anbietet, dann aber bitteschön mit der Lizenz zum Verschließen bei Nichtgebrauch und entfernbaren Lüftergittern.
Das I/O Panel hätte auch gern an einer zentraleren Stelle platziert werden können und inklusive einer Staubkappe wären kaum noch Wünsche offen gewesen. Die Bestückung mit USB 2.0 und 3.0 ist vorbildlich, das passt und ergibt Sinn, denn viele externe Eingabegeräte haben so ihre Probleme wenn es um die Verstöpselung respektive Erkennung unter USB 3.0 geht.
Platzprobleme dürften bei gezieltem Einkauf der Komponenten eigentlich keine Rolle spielen, Netzteile mit Kabelmanagement sind grundsätzlich vorzuziehen, das erleichtert die Komplettierung und die spätere Pflege des Innenraums kolossal. Und wer eine der aktuellen kompakten Grafikkarten wie z.B. die Sapphire Radeon R9 380 ITX Compact verwendet, spart trotz hoher Grafik-Leistung einiges an nervigem Kabel-Chaos. Außerdem ist es nicht besonders erquickend, eine ausgewachsene Grafikkarte durch die Ecken und Winkel kleiner Gehäuse zu manövrieren. Insofern hätte eine kompakte Grafikkarte ganz klar Priorität, die uns für diesen Test aber leider nicht zur Verfügung stand.
Das eine Frontverkleidung leicht entfernbar sein sollte, hat sich glücklicherweise zu den Herstellern herumgesprochen, warum RaiJintek die Lüfter dahinter trotzdem so versteckt, bleibt uns ein Rätsel. Dadurch werden nicht nur die Wirkungsgrade der Lüfter eingeschränkt, es fällt auch sehr schwer, die Lüfter zu reinigen, weil man an den Streben kaum vorbekommt. Nun ist uns natürlich klar, dass auch das Aeneas Gehäuse von einem der wenigen echten Gehäuse OEMs in Fernost gefertigt wird und dass diese nicht unzählig viele verschiedene Fertigungsschablonen besitzen, sollte auch niemand überraschen. Das eine oder andere aktuelle Gehäuse in diesem Preissegment unterscheidet sich tatsächlich nur durch die Frontverkleidung. Trotzdem sollte RaiJintek unsere Kritik ernst nehmen, denn der Kunde sieht die Vor-und Nachteile sehr genau und ist auch durchaus bereit, für praxisorientierte Features etwas mehr Geld auszugeben, wenn es denn wenigstens ansatzweise einen funktionellen Mehrwert bietet.

Der mehrfach erwähnte Spagat steht zwar auf wackeligen Füßen, aber er steht und darauf kommt es schlußendlich an. Wer angesichts des Preises von 79,90 € skeptisch abgewinkt hat, sieht sich eines Besseren belehrt. Natürlich hat das Gehäuse seine Schwächen, aber in der Summe werden viele Mankos vom Preis ausbalanciert. Wer bei der Systembestückung darauf achtet, dass die Komponenten nicht all zu viel Lärm erzeugen, wer die Lüfter austauscht und/oder eine gute analoge Lüftersteuerung dazu kauft, bleibt unterm Strich immer noch innerhalb eines sehr überschaubaren Investitions-Levels von ca. 1.000 € für ein ebenso schnelles wie gut gekühltes System. Vielleicht bietet RaiJintek in Zusammenarbeit mit Caseking über kurz oder lang das Gehäuse in einem Bundle mit den vorzüglichen King Mod Dämmatten an, was dem Bestreben, ein leises System zu realisieren, enorm entgegenkommt. Wenn RaiJintek noch mehr Kunden abholen möchte, sollte dieser Vorschlag zumindest in Erwägung gezogen werden. Unter dem berühmten Strich steht der Gold Award, das wollen wir fairerweise nicht unerwähnt lassen, in erster Linie auf der Habenseite des AMD-Komponenten-Mix, die ein sehr stimmiges Gesamtkonzept formten, so dass wir ein sehr schnelles, gut gekühltes, bei Bedarf auch sehr leises und trotz aller Ansprüche durchaus preiswertes System kreieren konnten. Und das trotz aller Skeptiker, die uns im Vorfeld davon abgeraten hatten. Umso mehr haben wir uns im Nachhinein über das eindrucksvolle Resultat gefreut und natürlich hat auch RaiJintek seinen Anteil daran, darüber besteht absolut kein Zweifel...
Nein, das Thema Support haben wir nicht zur Seite gestellt oder vergessen, unsere aufmerksamen Leser wissen natürlich, wie entscheidend gerade dieser Aspekt bei der Bewertung der jeweiligen Produkte von uns gewichtet wird. Was nützt dem späteren Käufer die lukrativste Preisersparnis, wenn der Support nicht einmal rudimentär leistet, was von ihm erwartet wird: nämlich schnelle und unkomplizierte Unterstützung. Was für RaiJintek gilt, hat auch für die anderen beteiligten Firmen an diesem Test-Projekt seine Gültigkeit: es existiert ein deutschsprachiger kompetenter Support, so dass der Kunde im Problemfall keinesfalls allein gelassen wird und genau das ist es doch, worauf es ankommt...


Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Test-Resultate in der Gesamtübersicht:

Plus:
• relativ wertige Optik, schicke Beleuchtung
• befriedigende bis gute Verarbeitung
• noch ausreichende Statik und Verwindungssteifigkeit
• sehr robuste Pulverbeschichtung, außen wie innen
• rutschfester leicht entkoppelter Stand
• sehr passgenaue und klapperfreie Seitenteile
• weitestgehend komplette Ausstattung
• Festplatten entkoppelt verbaubar
• befiredigendes Platzangebot, viele Einbauoptionen
• Kompatibilität zu langen Grafikkarten (bis 310mm)
• keine Probleme bei der Aufnahme großer Towerkühler (bis 180mm Bauhöhe)
• Verkabelung noch ausreichend lang bemessen und vorverlegt
• zwei Schlauch-Durchführungen für optionale Wasserkühlung vorhanden
• gute bis sehr gute Kühleigenschaften
• qualitativ noch annehmbare Werkslüfter
• USB 3.0 Anbindung über 20-poligen Mainboard Pfostenstecker (USB Header)
• auswaschbare Staubfilter (Front und Gehäusedeckel)
• deutschsprachiger kompetenter Support
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 79,90 €)


Minus:
• Werkslüfter ohne Lüftersteuerung zu laut
• I/O Panel könnte praktikabler plaziert sein, keine Staubkappen
• Lüfter umständlich zu reinigen, Lüftergitter nicht entfernbar
• zu viel Mesh erhöht den Aufwand für einen Silent Betrieb
• keinerlei Entkoppelungen für Lüfter oder Netzteil




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das RaiJintek Aeneas Gehäuse erhält in Verbindung mit den AMD-Komponenten den PC-Experience Award in Gold



Weiterführende Links:

AMD

Asrock

Sapphire

RaiJintek

Händlernachweis RaiJintek Aeneas


Abschließend bedanken wir uns bei AMD (Jochen Roeth), Asrock (Peter Fest), Sapphire (Alexander Schmidt) und natürlich RaiJintek (Tony Sahin) sehr herzlich für die Bereitstellung der Testexemplare und für den freundlichen Support


euer PC-Experience.de Team

Cerberus