Ausstattung, Verarbeitung, Technik:

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Bevor wir in die Technik einsteigen, erlauben wir uns noch einen kleinen Schwenk zum Stichwort Nearline, das ja bereits in den technischen Daten gefallen ist. Wer oder was ist Nearline? Festplatten mit Nearline Technik besitzen hochwertigere, thermisch belastbarere Bauteile, eine optimierte Mechanik und andere Firmwares als ihre Desktop Pendents. Mit anderen Worten, diese Festplatten können über eine längere Laufzeit mit höheren Belastungen umgehen, was sie als Langzeit-Speichermedium geradezu prädestiniert. Dazu addieren sich geringere Fertigungstoleranzen und intensivere Belastungstests, woraus sich die in der Regel längere Garantiezeit seitens der Hersteller erklärt. Ein weiteres wichtiges Indiz für die Hochwertigkeit so einer Festplatte stellen die unkorrigierbaren Lesefehler (Unrecoverable Read Error) dar, die sich folgendermaßen kategorisieren lassen: 1 in 10^14 spiegelt eine Mainstream Desktop Festplatte wider. 1 in 10^17 wäre zur Zeit das Maximum und wird von einigen wenigen Enterprise Festplatten erreicht. 1 in 10^15 klingt oberflächlich betrachtet nur marginal mehr, bedeutet aber real den entscheidenden Unterschied zwischen einer herkömmlichen Desktop Festplatte und einem Nearline Laufwerk.
Eine Bulk Version umfaßt in der Regel kaum bis gar kein Zubehör, letzteres trifft auch auf unsere Testprobanden zu. Das ist aber nicht weiter tragisch, denn es sind keine speziellen Schrauben erforderlich, um die Festplatte zu integrieren. Wer Interesse an zusätzlicher Software hat, wird von Western Digital nicht allein gelassen, auf dieser Seite bietet WD nicht nur die neueste Diagnostic Software, sondern auch eine spezielle True Image Version kostenlos an. Besonders aktuell ist die True Image Version allerdings nicht, True Image 2009 hat keine offizielle Freigabe für Windows 7, sie funktioniert in der Regel aber trotzdem. Seagate hat diesbezüglich durch seine SeaTools spezielle Softwares auf den Servern, die bei einer möglichen Fehlerdiagnose helfen können. Darüber hinaus stehen noch eine ganze Reihe von weiteren Download-Optionen bereit, um weiteren möglichen Scenarien gerecht zu werden.

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Beide Festplatten glänzen durch eine makellose äußere Verarbeitung und durch ein recht hohes Gewicht, was sich andererseits aber in einer gewissen Robustheit darstellt, die man beiden Laufwerken nicht absprechen kann. Die Schnittstelle zu unserem Rechner wird über ein SATA-6Gb/s Interface hergestellt, beide verfügen über 64MB Cache und ebenso über eine unformatierte Kapazität von 3TB. Die Seagate Constellation ES.2 läuft mit einer konstanten Drehzahl von 7.200U/min, die Western Digital Red läuft nicht mit den von Western Digital angegebenen variablen Drehzahlen, sondern tatsächlich mit fixen 5400 U/min. Zu den weiteren neuen WD Features zählen auch NASWare und 3D Active Balance Plus. NASWare ist ein wichtiges Spektrum der eingesetzten Firmware und soll durch intelligentes Error-Recovery ein übereiltes Drop-out der Platte aus einem RAID Array verhindern helfen. NASWare bewirkt außerdem, dass die Platte bei einem Stromausfall trotzdem noch den letzten Befehl umsetzt, bevor es seine Köpfe parkt und dem Stromausfall Rechnung trägt. Zum Thema 3D Active Balance Plus lies Western Digital dies verlauten: "Festplatten ohne korrekten Massenausgleich können in einem System mit mehreren Laufwerken übermäßige Vibrationen und Geräusche verursachen, die Lebensdauer der Festplatten verringern und mit der Zeit die Leistung abfallen lassen". Mit anderen Worten: es wurde viel Zeit in Feinschliff investiert, der neben einer höheren Lenensdauer des Laufwerks auch einer Minimierung der Geräuschentwicklung zu Gute kommt. Seagate kann diesbezüglich nicht arg so viele Marketing Floskeln aufweisen, aber eine wollen wir trotzdem herausstellen: die Laufwerke der Constellation ES-2 Serie erhielten vor geraumer Zeit eine FIPS (140-2) Zertifizierung und dürfen demnach auch in Regierungs-PCs der USA und Kanada eingesetzt werden. Ob das letztendlich wirklich ein Qualitätsmerkmal darstellt, überlassen wir den dort zuständigen Administratoren, beurteilen können wir dies schlußendlich nicht. Die Seagate Constellation ES.2 Laufwerke werden auch in einer sogenannten SED "Self-Encrypting Drive) Version angeboten, wobei wir an dieser Stelle Seagate selbst zur Wort kommen lassen wollen: „Selbstverschlüsselnde Laufwerke sind eine der einfachsten und kosteneffektivsten Sicherheitsmaßnahmen, die Unternehmen implementieren können“, so Eric Ouellet, Vice President bei Gartner. „Der Einsatz von SEDs bringt Unternehmen kompletten Data-at-Rest-Schutz (ruhende Daten), so dass auf Daten nicht zugegriffen werden kann, wenn Laufwerke und Systeme außer Betrieb genommen, entsorgt, zur Reparatur geschickt, verlegt oder gestohlen werden.“

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Das Gewicht der beiden Laufwerke unterscheidet sich nur marginal, denn ob eine Festplatte nun 631 Gramm (Western Digital Red) oder 669 Gramm (Seagate Constellation ES.2) wiegt, spielt für die Qualität oder Leistung eine eher untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist dieses Gewicht für die Festplattenaufnahme in einem Rechner, denn eine kippelige Billig-Kunststoffhalterung, wie wir sie leider immer häufiger in sogenannten Gamer Gehäusen vorfinden, sollte nach Möglichkeit gemieden werden. Ideal wären beispielsweise die zwar leichten aber sehr stabilen Einschübe von Lancool oder Lian Li, die dann über die seitlichen Gummies auch gleich noch einen Hauch von Entkoppelung einfließen lassen. Erwartet aber bitte keine Wunder, diese Entkoppelungen bewirken lediglich eine Minimierung von Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet auf diesem Weg kaum bis überhaupt nicht statt, da sind professionelle Speziallösungen in Form von entkoppelten Dämmboxen deutlich im Vorteil.

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Die FR4 Glasfaser Platinen unserer Festplatten sind fernab jeder Kritik gefertigt worden, auf der Platine der Seagate Constellation finden wir einen LSI B6650B Controller und den 64MB DDR2 Cache von WinBond. Western Digital setzt an dieser Stelle auf einen bewährten Controller: den Marvell 88i9346-TFJ2, den wir schon von der aktuellen VelociRaptor WD1000DHTZ kennen. Dazu gesellt sich der 64MB DDR2 Cache von Samsung. Viel mehr ist an dieser Stelle bezüglich der Technik kaum von Belang, wobei wir natürlich nicht unerwähnt lassen wollen, das die WD Red über 3 Magnetscheiben a' 1.000GB verfügt sowie über 6 Schreib-und Leseköpfe. Die Seagate ihrerseits beinhaltet 5 Magnetscheiben a' 600GB mit 10 Schreib-Lese-Köpfen, wodurch sich auch ohne unseren folgenden Test schon eine gewisse Tendenz bezüglich der zu erwartenden Geräuschekulisse prognostizieren läßt.
Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps: Die Anschlußports für Strom und SATA 6Gb/s wurden an beiden Laufwerken übrigens sehr sauber und stabil integriert und zwar so, das die Ports nicht zu eng nebeneinander liegen. Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separaten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich deutlich ab. Desweiteren empfehlen wir auch hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine. Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

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Kabelübersicht Kabel-Detail Kabel-optimiert Kabel-zerlegt


Wir haben ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von inLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung zu verdeutlichen. Das handelsübliche Kabel ist zwar recht gut isoliert und ansehnlich verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung durch entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eines eurer Laufwerke beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 3 bis 6 €. Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokument studieren.