Seagate Barracuda 3TB vs Toshiba DT-Series 3TB

Seagate, Toshiba Vergleichstest




Einleitung:

Angesichts der Tatsache, dass sich die Festplattenpreise auch für größere Kapazitäten wieder auf einem bezahlbaren Niveau eingependelt haben, ergibt sich die Chance zwei interessante Exemplare in einem Review zu vergleichen. Einerseits die bereits arrivierte Seagate Barracuda ST3000DM001, die über einige Firmware Updates insbesondere geräuschtechnisch weiter optimiert wurde und andererseits die relativ neue Toshiba DT Series PA4293E-1HN0, die uns u.a. auch wegen ihrer Hitachi Abstammung interessierte, zumal diese Festplatten aus der HGST 5k3000 (inklusive Nachfolger) Serie einen vorzüglichen Ruf bezüglich Laufruhe und Zuverlässigkeit genießen.
Es geht dabei nicht um deren Einsatz als Systemlaufwerke, dafür sind die Zugriffszeiten für heutige Ansprüche zu langsam und SSDs klar überlegen, sondern um die Zwischenlagerung von wichtigen Daten, bevor sie auf eine entsprechende Festplatte zur Archivierung weitergeleitet werden. Klingt verwirrend, ist es aber eigentlich nicht, wer auf seinem System wichtige Daten hin-und herschiebt, wird sich hoffentlich nicht auf eine einzige Festplatte zur Datensicherung verlassen wollen, das wäre in der Tat ein fahrlässiger und wenig erfolgsversprechender Plan A ohne Plan B.
Darüber hinaus interessiert uns natürlich auch, wie es um den Stromverbrauch und die Lautstärke dieser beiden Laufwerke bestellt ist, wobei sich in der Vergangenheit insbesondere die Seagate nicht unbedingt mit Ruhm bekleckern konnte. Diese und weitere Themen reflektieren wir in unserem ausführlichen Praxis-Test, zu dem ihr wieder herzlich eingeladen seid, viel Vergnügen beim Lesen...



 

Die technischen Daten:

 

technische Daten


Der Preis pro GigaByte läßt sich sehr leicht ausrechnen, in dem wir den Preis durch die Speicherkapazität teilen. Die Festplattenhersteller rechnen die Speicherkapazität nach dem dezimalen Zahlensystem aus, obwohl der Rechner ja mit dem Binärsystem arbeitet. Darum müssen wir die vom Hersteller angegebene Speicherkapaziät durch den Faktor 1,074 teilen, um die wahre Speichergröße zu bestimmen und dann den Preis pro GigaByte entsprechend ausrechnen, in dem wir die jetzt ermittelte Kapazität durch den Preis dividieren (teilen).

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Datenträgers. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Festplatten im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Festplatte beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen, Einsatzdauer, Ein-Ausschaltvorgänge, Vibrationen usw.

verfügbarer (nutzbarer) Speicherplatz: Ein Gigabyte (1 GB) entspricht 10 hoch 9 = 1.000.000.000 Bytes in Zehnerpotenzen. Ein Betriebssystem hingegen weist Speicherkapazitäten in Zweierpotenzen aus (1 GB = 2 hoch 30 = 1.073.741.824 Bytes) und zeigt deshalb weniger Speicherplatz an. Der tatsächlich verfügbare Speicherplatz ist abhängig von File-Größe und -Format, Einstellungen, Betriebssystem, Software und weiteren Faktoren.



 

Das Testsystem (Ivy Bridge):

 

das Testsystem

 





Ausstattung, Verarbeitung, Technik:

 

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Festplatten-Test Festplatten-Test Festplatten-Test Festplatten-Test


Bevor wir in die Technik einsteigen, erlauben wir uns noch einen kleinen Schwenk zum Stichwort Nearline, das bei hochwertigen Festplatten immer wieder fällt. Wer oder was ist Nearline? Festplatten mit Nearline Technik besitzen hochwertigere, thermisch belastbarere Bauteile, eine optimierte Mechanik und andere Firmwares als ihre Desktop Pendents. Mit anderen Worten, diese Festplatten können über eine längere Laufzeit mit höheren Belastungen umgehen, was sie als Langzeit-Speichermedium geradezu prädestiniert. Dazu addieren sich geringere Fertigungstoleranzen und intensivere Belastungstests, woraus sich die in der Regel längere Garantiezeit seitens der Hersteller erklärt. Ein weiteres wichtiges Indiz für die Hochwertigkeit so einer Festplatte stellen die unkorrigierbaren Lesefehler (Unrecoverable Read Error) dar, die sich folgendermaßen kategorisieren lassen: 1 in 10^14 spiegelt eine Mainstream Desktop Festplatte wider. 1 in 10^17 wäre zur Zeit das Maximum und wird von einigen wenigen Enterprise Festplatten erreicht. 1 in 10^15 klingt oberflächlich betrachtet nur marginal mehr, bedeutet aber real den entscheidenden Unterschied zwischen einer herkömmlichen Desktop Festplatte und einem Nearline Laufwerk.

So viel zu diesem Thema, unsere beiden Festplatten sind davon ein gutes Stück entfernt, Seagates Barracude entstammt einem langen Produktzyklus, der nach anfänglichen und zwischenzeitlichen Geräusch-Probleme einen recht beachtlichen Qualitätsstandard erreichen konnte. Die Toshiba DT Series profitiert von einem Eingreifen der US Kartellbehörden, im Mai 2012 gab Western Digital auf Druck der Kartellbehörden die 3,5"-Laufwerks-Fertigung von Hitachi HGST an Toshiba ab, somit erklärt sich sehr rasch, warum in unserer Toshiba Festplatte Technik von Hitachi steckt.
Die Seagate Festplatte kommt wie gewohnt nur im Antistatik Beutel, ohne auch nur den Hauch eines Zubehörs. Immerhin bietet Seagate auf der überarbeiteten deutschsprachigen Homepage aber einiges an nützlichen Tools und Software, wie z.B. die SeaTools . Darüber hinaus stehen noch eine ganze Reihe von weiteren Download-Optionen bereit, um möglichen Problem Scenarien gerecht zu werden.
Bei Toshiba finden wir im Support Bereich eine deutschsprachige Unterstützung, das allein ist schon lobenswert und durchaus nicht selbstverständlich. Dort findet man auch das Paragon Alignment Tool zur Ausrichtung der Festplatten Partitionen auf Betriebssystemen, die von Haus aus nicht mit dem Advanced Format umgehen können, wie beispielsweise Windows 2000, XP oder Windows 7 32Bit. Nicht vergessen wollen wir natürlich den legendären HGST Windows Drive Fitness Test , über den sich mehr als 90% der am Markt befindlichen Festplatten testen lassen. Wie das funktioniert, beschreibt unser Artikel sehr ausführlich. Die Verpackung von Toshiba und deren Schaumstoffschutz für die Festplatte kategorisieren wir ebenfalls als vorbildlich.

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Beide Festplatten glänzen durch eine makellose äußere Verarbeitung und durch ein recht hohes Gewicht, was sich andererseits aber in einer gewissen Robustheit darstellt, die man beiden Laufwerken nicht absprechen kann. Die Schnittstelle zu unserem Rechner wird über ein SATA-6Gb/s Interface hergestellt, die Seagate verfügt über 64 MB Cache, die Toshiba über 32 MB Cache, beide über eine unformatierte Kapazität von 3TB. Die Seagate Constellation ES.2 läuft mit einer konstanten Drehzahl von 7.200U/min, die Toshiba hingegen mit 5940 U/min.
Seagates 3-Platter Festplatte zählt zu seinen Features die Funktionen OptiCache, AcuTrac und SmartAlign. SmartAlign ermöglicht die problemlose Umstellung auf 4K-Sektoren, AcuTrac soll die Zuverlässigkeit optimieren und OptiCache die Leistung der Festplatte verbessern. Toshiba hält sich mit Marketing Floskeln weitestgehend zurück, der einzige Unterschied zu früheren Baureihen ist die Umstellung auf die 1-Platter Technologie. d.h. die 3 TB Festplatte verfügt über einen Platter pro Terrabyte, dementsprechend also genau wie die Seagate über insgesamt 3 Platter.

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Das Gewicht der beiden Laufwerke unterscheidet sich nur marginal, denn ob eine Festplatte nun 621 Gramm (Seagate) oder 666 Gramm (Toshiba) wiegt, spielt für die Qualität oder Leistung eine eher untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist dieses Gewicht für die Festplattenaufnahme in einem Rechner, denn eine kippelige Billig-Kunststoffhalterung, wie wir sie leider immer häufiger in sogenannten Gamer Gehäusen vorfinden, sollte nach Möglichkeit gemieden werden. Ideal wären beispielsweise die zwar leichten aber sehr stabilen Einschübe von Lancool oder Lian Li, die dann über die seitlichen Gummies auch gleich noch einen Hauch von Entkoppelung einfließen lassen. Erwartet aber bitte keine Wunder, diese Entkoppelungen bewirken lediglich eine Minimierung von Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet auf diesem Weg kaum bis überhaupt nicht statt, da sind professionelle Speziallösungen in Form von entkoppelten Dämmboxen deutlich im Vorteil. Kritik an der Verarbeitung beider Festplatten können wir keine üben, beide glänzen durch ein sehr gutes Finish und die Anschlußports für Strom sowie SATA sind ausgezeichnet integriert worden, so dass auch etwas üppiger ausgelegte und hochwertigere Stecker respektive Kabel ihren Platz finden sollten.

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Festplatten-Test Festplatten-Test Festplatten-Test Festplatten-Test


Die 6-lagigen FR4 Glasfaser Platinen unserer Festplatten sind fernab jeder Kritik gefertigt worden, auf der Platine der Seagate Barracuda finden wir einen LSI B69002V0 Controller und den 64MB DDR2 Cache von WinBond. Toshiba respektive Hitachi setzt an dieser Stelle auch auf einen bewährten Controller aus dem Hause LSI: den LSI 6045. Viel mehr ist an dieser Stelle bezüglich der Technik kaum von Belang, wobei wir natürlich nicht unerwähnt lassen wollen, das beide Festplatten über hochwertige Flüssigkeitslager (FDB, Fluid Dynamic Bearing) verfügen, so dass wir tendentiell ein laufruhiges Arbeiten beider Laufwerke erwarten.

Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps: Die Anschlußports für Strom und SATA 6Gb/s wurden an beiden Laufwerken übrigens sehr sauber und stabil integriert und zwar so, das die Ports nicht zu eng nebeneinander liegen. Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separaten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich dagegen deutlich ab. Externe SATA 6Gb/s Controller, die man als Steckkarten nachrüsten kann, versprechen diesbezüglich auch mehr als sie halten, diese pendeln sich meistens auf SATA 3Gb/s Niveau ein, zumal sie sich die vorhandenen Ressourcen teilen müssen.
Desweiteren empfehlen wir auch hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine. Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

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Kabelübersicht Kabel-Detail Kabel-optimiert Kabel-zerlegt


Wir haben ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von inLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung zu verdeutlichen. Das handelsübliche Kabel ist zwar recht gut isoliert und ansehnlich verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung durch entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eines eurer Laufwerke beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 3 bis 6 €. Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokument studieren.


 



4K-Sektoren und 3TB Infos:

Aktuelle Festplatten wurden vor einiger Zeit auf 4K-Sektoren umgestellt, was zur Folge hatte, dass dieses Advanced Format nicht auf allen Betriebssystemen gleichermaßen korrekt umgesetzt wird. Windows XP kann damit beispielsweise gar nichts anfangen, Windows Vista, Windows 7, das aktuelle Windows 8 und auch aktuelle Linux Kernels sind diesbezüglich eindeutig flexibler. Wir haben für euch ein paar weiterführende Links eingefügt, damit ihr euch in diese wichtigen Thematiken einlesen könnt, die diesen Artikel deutlich sprengen würden:

Advanced Format – Der Wechsel auf 4K-Sektoren

 

FAQ: 3-TByte-Festplatten

 


 



Inbetriebnahme der Festplatten:

Die Erkennung der Festplatten funktionierte auf unseren Testsystemen (Windows 7 Ultimate 64-Bit SP1) problemlos, was sich sehr deutlich im Intel Rapid Manager und dem Tool CrystalDiskInfo widerspiegelt:

Seagate Barracuda ST3000DM001:

 

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Toshiba DT Series PA4293E-1HN0:

 

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toshiba-daten toshiba-daten-2


Aktuellere Firmwares existieren zur Zeit nicht, dies könnte sich im Laufe der nächsten Monate möglicherweise noch ändern. Von so elementarer Bedeutung wie beispielsweise im SSD-Bereich ist das Thema Firmware-Update aber im Festplatten Sektor normalerweise nicht, es sei denn, es zeigen sich gravierende Mängel wie im Falle von Seagate, dann reagieren die Hersteller in der Regel aber relativ schnell.

System bzw. BIOS-Einstellungen:

• Festplatten Acoustic Management deaktiviert
• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Turbomodus der CPU deaktiviert
• Verwendung von hochwertigen SATA 6Gb/s Kabeln (InLine)
• ASUS P8Z77-V Deluxe, BIOS 2003
• Intel Chipsatztreiber 9.4.0.1017 WHQL
• Intel Rapid Treiber 11.2.0.1006
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert

Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem Datenträger-Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, ein ungewolltes Nickerchen einzulegen. Übertaktungen können das Resultat beeinflussen und verfälschen, darum wurden entsprechende Einstellungen genauso wie der Turbomodus deaktiviert.
Die Temperaturen der Festplatten wurden mit entsprechenden Sensoren sowohl an der Ober-und Unterseite der Festplatten gemessen, dazu verwendeten wir das digitale Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C). Einen Parallelcheck der Temperaturen haben wir mittels der Software Sensorik von Aida64, HW Monitor und Crystak Diskinfo durchgeführt. Die Raumtemperatur betrug während aller Tests exakt 20°C (klimatisierter Raum). Die Lautheit der Datenträger wurde ca. 15cm von der Festplatte entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät geprüft, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Jeder Datenträger wurde exakt an der selben Stelle im Tower verschraubt, so daß diesbezüglich keine störenden Abweichungen zu registrieren waren. Dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Was den Stromverbrauch angeht, so ist dieser relativ leicht über geeignete Multimeter messbar, die wir an der 5 Volt Leitung des SATA-Interfaces angeschlossen haben.

Zur Leistungsverifizierung verwendeten wir folgende Programme und Hilfsmittel:

• ArgusMonitoring Software 2.5.0.1
• AS SSD Benchmark 1.7.4739.38088
• Harddisk Sentinel 4.30 Pro
• PC Mark Vantage HDD 1.0.2.0
• Crystal Diskmark 3.01
• Crystal Diskinfo 5.6.2
• ATTO Benchmark 2.46
• Aida64 Ultimate v3.00.2500
• Windows 7 Ultimate 64bit SP1, alle aktuellen Updates
• Photoshop CS3
• Office 2010 Professional SP1
• VMWare Workstation 8.0
• WinRAR 4.20

Desweiteren stoppten wir für alle Laufwerke den Bootvorgang in Sekunden, wobei wir den Zeitraum vom Erscheinen des ersten Bios Screens bis zum verfügbaren Windows Desktop gestoppt haben. Das Starten von Anwendungen ist ein weiteres wichtiges Kriterium, dafür wählten wir Photoshop CS3 aus und stoppten wiederum per Hand den Zeitraum vom Programmaufruf bis zur Sichtbarkeit eine 5MB großen Bildes. Um eine Aussage über den Kopierzeitraum zu erhalten, wurde ein 5GB großes Image verwendet, das wir auf die jeweiligen Datenträger kopierten. Die Installationszeit eines bestimmten Medium wäre natürlich auch interessant, wobei wir auf Spiele DVDs verzichteten, da die Qualität der optischen Laufwerke eine größere Rolle spielt, als das datenempfangende Laufwerk. Darum installierten wir Office 2010 SP1 von einer virtuellen Maschine (VMWare) aus und stoppten abermals die Zeit.




 


Die Tests (synthetische Benchmarks und reale Praxis):

Beide Festplatten wurde mit Hilfe von Acronis Disk Director 11 Home partitioniert (eine große aktive primäre Partition als GPT Datenträger) und anschließend mit dem NTFS Dateisystem formatiert. Würden wir nicht GPT (GUID Partition Table), sondern MBR (Master Boot Record) wählen, wären nur maximal 2TB der Festplattenkapazität nutzbar. Über die Datenträgerverwaltung von Windows 7 wäre dies natürlich auch möglich gewesen, dies nur der Vollständigkeithalber. Die Festplatten wurden hinterher jeweils mit einem aktuellen Windows 7 SP1 Image bestückt, das neben dem Servicepack 1 und allen verfügbaren Updates auch alle aktuellen Systemtreiber enthielt. Darüber hinaus enthält das Image einige aktuelle Spiele, Office 2010 SP1 und diverse weitere Programme und Tools, die für unseren Test relevant sind. Anschließend begann unsere synthetische Benchmarkrunde:

1. Seagate Barracuda ST3000DM001:

 

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2. Toshiba DT Series PA4293E-1HN0:

 

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Die Seagate Barracuda kann sich zumindest in den synthetischen Benchmarks recht deutlich von der Toshiba absetzen, was angesichts der Drehzahldifferenzen von 7200 U/Min (Seagate) zu 5940 U/min (Toshiba) keine unerwarteten Fakten produziert. Interessant ist dabei noch die Kategorie Random Read von unserem HD Tune Tool, weil sich hier zeigt, wieviele Dateioperationen sprich Lese-und Schreibe Operationen von den Festplatten gleichzeitig durchgeführt werden können, auch an dieser Stelle sieht die Toshiba Festplatte nur die Rücklichter der Seagate Barracuda. Die Situation bessert sich ein wenig, sobald viele kleine Dateien transferiert werden, trotzdem bleibt auch hier die Seagate noch minimal vorne. Bei aller Begeisterung für schicke Screenshots und Diagramme, sollten wir nicht in den Fehler verfallen und die synthetischen Benchmarks als "Maß der Dinge" zu stilisieren. Es sind und bleiben de facto keine alltagsrelevanten Scenarien und werden es auch niemals sein.
Interessant sind diese Benchmark-Tools natürlich trotzdem, weil sie jeder Anwender daheim schnell und unkompliziert ausprobieren kann. Das Problem ist dabei nur, das diesen Benchmarks zu viel Gewicht beigemessen wird, was wiederum sehr oft dazu führt, das sich Anwender über zu langsame Datenträger in ihren Systemen beklagen, die aber in der Realität gar nicht zu langsam arbeiten, auch wenn irgendwelche Tools dies oftmals falsch suggerieren. Darüber hinaus existieren selbst bei 100%ig identischen Systemen durchaus noch noch herstellungsbedingte Toleranzwerte, die bei einem Benchmark-Vergleich berücksichtigt werden müßten, was aber leider kaum jemand tut.

Temperaturen und Lautheit


Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.

Die alte Raptoren Generation war ohne Entkoppelung und Dämmung kaum zu ertragen. Die VeloCiraptor VR200M Generation arbeitet dagegen etwas leiser, sollte aber trotzdem zumindest entkoppelt verbaut werden. Selbiges gilt auch für die Black Caviar mit zwei Plattern, die zudem beim Zugriff deutlich knarzt. Unsere aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ hat zumindest unter Last wieder etwas zugelegt und arbeitet deutlich vernehmbarer als das VR200M Vorgängermodell. Eine Samsung F4 Festplatte weißt eine sehr ähnliche Geräuschcharakteristik wie die F1 oder F3 mit ebenfalls einem Platter auf und agiert sehr leise. Die beiden 3TB Festplatten von Seagate und Western Digital könnten unterschiedlicher kaum agieren. Während die WD Red zu den leisesten Festplatten gehört, ist die Seagate Constellation aus jedem System heraus zu identifizieren und das nervt nach kurzer Zeit beträchtlich. Die Toshiba DT Series PA4293E-1HN0 kann sich an dieser Stelle schon ein wenig von der Seagate Seagate Barracuda ST3000DM001 absetzen, während die Seagate deutlich zu Vibrationen neigt, läuft die Toshiba/Hitachi Festplatte sehr geschmeidig und fast geräuschlos. Das ekelige Geknarze und Geratter der Seagate wurde durch das letzte Firmware Update beseitigt, so dass die Parkgeräusche der Schreib- und Leseköpfe nicht mehr zu hören sein sollten. Wer sich nicht sicher ist, ob seine Seagate über die aktuellste Firmware verfügt, sollte sich an dieser Stelle bitte informieren, wo auch gleich entsprechende Updates bereit gestellt werden. Temperaturtechnische Ausreisser konnten wir keine herausarbeiten, unsere beiden Testprobanden arbeiten auch unter Last auf einem relativ kühlem Niveau.
SSDs können darüber hochstwahrscheinlich nur mitleidvoll grinsen. Eine realistische Geräuschmessung der SSDs mag unter Laborbedingungen möglich sein, unsere Messgeräte sind da völlig überfordert. Die SSDs sind aber auch objektiv nicht als Geräuschkulisse wahrnehmbar, egal ob sie nun eingebaut sind oder auf dem Schreibtisch liegen. Hin und wieder berichten Anwender von Fieb-Geräuschen der SSDs, dies konnten wir bisher nicht bestätigen. Wobei diesbezüglich in der Regel andere Verursacher wie Mainboard, Grafikkarte, Zusatzkarten, Netzteil als Verursacher in Frage kommen, zumal dort schwingende Spulen vorhanden sind. Es bietet sich aber durchaus an, C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations testweise zu deaktivieren, um der Ursache auf die Spur zu kommen.

Vibrationen und Zugriff


Bezüglich der Zugriffsgeräusche verhalten sich aber auch Festplatten wie die Samsung F4 und F3 sehr respektabel und schonen die Nerven des Anwenders. Die WD VRM200 VeloCiraptor liefert da ein recht ausgewogenes Bild im Vergleich zur ersten Raptoren Generation, deutlich hörbar ist sie aber ohne Entkoppelung trotzdem. Die Black Caviar Festplatten kann diesbezüglich kaum mithalten, zumal das Zugriffsgeknarze schon leicht störende Tendenzen entwickelt. Die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ orientiert sich bei den Zugriffsgeräuschen in etwa am VR200M Vorgänger, klingt aber trotzdem noch etwas kerniger. Auch an dieser Stelle müssen wir die WD Red loben, von nervigen Zugriffsgeräuschen kann keine Rede sein. Leider können wir dies der Seagate Constellation nicht attestieren, sie knarzt munter vor sich hin, was ein konzentriertes Arbeiten nicht unbedingt erleichtert. Die Geräuschcharakteristik der Seagate Barracuda ST3000DM001 und der Toshiba DT Series PA4293E-1HN0 hatten wir schon im letzten Kapitel beschrieben, dem ist nichts hinzuzufügen, außer das sich beide Festplatten sicherlich nicht über eine Entkoppelung beklagen würden, was insbesondere auf die Seagate zutrifft, die wie gesagt zu Vibrationen neigt. Die Vibrationen/Dröhnen können in einem massiven (SECC 1.0) PC-Tower aus Stahl beinahe gänzlich absorbiert werden. In dünnwandigen Alu-Towern sollte man in jedem Fall über eine Entkoppelung inclusive Dämmung nachdenken, eine entsprechende Empfehlung können wir diesbezüglich aussprechen, in denen ihr auch die konkreten Details zu den Entkoppelungen entnehmen könnt:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox


Anzumerken ist in diesem Zusammenhang noch, dass das aktivierte Acoustic Managements (AAM) die dBA-Werte der HDDs im Schnitt um etwa 3 dBA senken. Wobei dies dann die Zugriffszeiten widerum geringfügig erhöht. Die Zugriffsgeräusche und Vibrationen bleiben vom AAM aber unbenommen, diese Problematik ist damit keinesfalls zu minimieren ! das nur der Vollständigkeithalber, auf SSDs trifft dies alles nicht zu.

Zugriffszeiten


Nicht einmal die ultraschnellen VeloCiraptoren sind der Zugriffsperformance einer SSD auch nur ansatzweise gewachsen. Dies ist auch eine der eklatantesten Bereiche, denn je nachdem wie verstreut die Daten auf der Festplatte oder SSD angeordnet sind, können sich diese Zeitunterschiede erheblich aufsummieren, so daß man auch ohne Stoppuhr oder Benchmarks den Unterschied spürt.
Bei den HDDs muß man differenzieren, hier zeigt sich sehr deutlich die Kehrseite der Ein-Platter-Technologie, denn die Zugriffszeiten korrespondieren nicht mit der durch die hohe Datendichte des einen Platters erzeugten Lese-oder Schreibperformance dieser Festplatten. Der Grund dafür ist ganz einfach erklärt, die Minimierung der Platteranzahl ist ausschlagebend für die Verlangsamung der Zugriffszeiten. Wenn dann noch das Acoustic Management aktiviert ist, multiplizieren sich diese Werte deutlich, so daß ein Einsatz als Systemfestplatte nahezu wegfällt. Wird AAm deaktiviert, relativieren sich diese schlechten Werte wieder ein wenig. Festplatten mit mehreren Plattern arbeiten aber naturgemäß performanter, wie sich im direkten Vergleich sehr schön ablesen läßt.
Eine spürbare Differenz in den Zugriffszeiten zwischen WD VeloCiraptor WD1000DHTZ 1000GB und WD VeloCiraptor VR200M 600GB sind weder darstellbar noch spürbar, was uns schon etwas überrascht hat, zumal die hinzugefügte Magnetscheibe diesbezüglich eine Verbesserung zumindest erhoffen lies. Die beiden 3TB Enterprise Festplatte von Seagate und Western Digital (Red) offerieren keine wirklichen Überraschungen, beide sind nicht auf ultraschnelle Zugriffszeiten optimiert worden, sondern auf hohe Datenintegrität, also genau das, was wir in einem NAS, Server oder RAID-Array benötigen und erwarten. Trotzdem distanziert die Seagate Constellation ES.2 ihren Konkurrenten WD Red an dieser Stelle relativ deutlich. Seagates Barracuda ST3000DM001 und auch die Toshiba DT Series PA4293E-1HN0 agieren in einem guten Mittelfeld, wobei die Barracuda sich schon ein wenig von der Toshiba absetzen kann.

Lesen und schreiben


Crystal Diskmark simuliert prinzipiell das, was auf unseren Rechnern täglich vorwiegend geschieht, nämlich das Lesen und Schreiben in unterschiedlichen Blockgrößen. Bezüglich der Lese-und Schreibleistung bei den HDDs hat die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ den alten Spitzenreiter VR200M relativ deutlich überflügeln können. Alle anderen Festplatten müssen sich an diesen Spitzenwerten orientieren und messen lassen, eine ernsthafte Bedrohung der VeloCiraptoren ist aber aktuell nicht in Sicht, auch wenn sich alle vier 3TB Festplatten zumindest in Schlagdistanz befinden.

PC Mark


PC Mark Vantage HDD generiert aus acht unterschiedlichen Abfolgen praxisnahe Scenarien, in denen beispielsweise Spiele simuliert werden, das Importieren von Bildern, Windows Defender, das Booten und auch das Kopieren von Daten wird einbezogen. Kurzum, PC Mark Vantage HDD vollzieht eine durchaus alltagstaugliche Analyse der Systemperformance mit dem Hauptaugenmerk auf die jeweiligen Datenträger. Auch hier legen unsere SSDs die Messlatte so hoch, das die HDDs nur noch wie Statisten wirken, anders kann man diese eklatanten Unterschiede kaum umschreiben. Die VeloCiraptoren ändern an diesen Fakten auch nichts und können die Wogen bestenfalls glätten, wobei die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ zumindest an der magischen 10.000 Punkte Marke kratzt. Unsere vier 3TB Festplatten halten recht gut dagegen, wobei sich insbesondere die Seagate Barracuda ST3000DM001 gut in Szene setzt.

Bootdauer


SSDs könnten an dieser Stelle unsere Festplatten abermals des il lu si o nie ren, zumal das Booten sicherlich zu einer der prägnantesten Eigenschaften einer SSD gehört, wenngleich wir diesen Vorzug im Vergleich zu anderen Bewertungskriterien nicht überbewerten sollten, denn eine Stelle hinter dem Komma besagt beim Booten rein gar nichts, denn ob eine SSD nun das Betriebssytem in 25 oder 29 Sekunden (handgestoppt) bootet, ist irrelevant. Die HDDs fallen auch hier deutlich ab, wobei selbst eine knappe Minute immer noch einen überschaubaren Zeitraum darstellt, in dem niemand ein Referat schreiben könnte oder den Hund Gassi führt. Die WD VeloCiraptor VR200M 600GB galt lange Zeit in dieser Kategorie unter den Festplatten als Maß der Dinge, dies wurde nun durch die neue WD1000DHTZ endlich übertroffen, der Abstand zu den SSDs kann trotzdem nicht entscheidend verkürzt werden.

Photoshop


Die HDDs benötigen im Vergleich zu SSDs die nahezu dreifache Zeit, um unser 5MB großes Bild in Photoshop CS3 zu laden, man darf also auch hier von einer deutlichen Zeitersparnis sprechen. Wie bei allen Messungen mit der Stoppuhr, haben wir den Mittelwert aus insgesamt 5 Versuchen gemittelt, um Fehler und Reaktionsungenauigkeiten auszugrenzen.

kopieren


Unsere HDDs benötigten für den Vorgang im Vergleich zu einer guten SSD mit Ausnahme der beiden VeloCiraptoren fast die dreifache Zeit, wobei die Seagate Constellation sich von den anderen Festplatten zumindest etwas absetzen kann, ohne aber den Raptoren gefährlich werden zu können.

Office installieren


Unsere Installation aus einer virtuellen Maschine heraus erwies sich einmal mehr als recht praxisnah, zumal die direkte Installation von einem ROM-Laufwerk aus zu sehr von dessen Performance abhängt. Die Zeitdiskrepanzen sind zwar immer noch hoch, aber eine VeloCiraptor und auch die Seagate Constellation schlagen sich im Vergleich zumindest respektabel, was ebenso für die Seagate Barracuda ST3000DM001 und die Toshiba DT Series PA4293E-1HN0 gilt. Viel deutlicher und wichtiger ist aber die "Multitasking Fähigkeit" einer SSD, denn während der Installation eines Office Paketes wäre das Weiterarbeiten mit dem System problemlos möglich, so dass wir in der Zwischenzeit an mehreren Excel Tabellen experimentieren könnten. Das wäre zwar mit den HDDs auch möglich, aber auf Grund der deutlich höheren Systemlast eben doch sehr eingeschränkt und weniger performant. Auf der anderen Seite wird hoffentlich niemand ernsthaft auf die Idee kommen, während einer Programminstallation wichtige Schreib-oder Rechenarbeiten durchzuführen, denn sollte sich die Installation aufhängen, landen die anderen Daten sehr wahrscheinlich ebenfalls im Nirvana.

Für den nun folgenden Test haben wir ein 6GB großes Windows 7 SP1 Image mit Winrar 4.20 gepackt und entpackt und den Zeitraum wiederum per Hand gestoppt (5 Durchgänge, anschließend gemittelt):

packen, entpacken


Natürlich zeigen SDs den Festplatten auch an dieser Stelle die Rücklichter, aber die Abstände werden deutlich geringer, insbesondere SSDs mit älterem Controller verfügen einfach noch nicht über die notwendige sequentielle Leistung, um den aktuellen SSDs Paroli zu bieten. Die Leistung beim Packen und Entpacken wird aber auch durch die Kapazität beeinflußt, wenn ihr euch also für einen Hersteller/Controller entschieden habt, dann solltet ihr die jeweilige SSD mit größerer Kapazität wählen, zumindest dann, wenn viel gepackt/entpackt wird und wenn hohe sequentielle Leistung eine Rolle spielt. Also im Zweifel lieber die 120/128GB Version anstatt der 60 oder 64GB Version, oder eben die 240/256GB SSD anstatt der 120/128GB Variante. Dies gilt eigentlich generell für alle Leistungstests, es fällt aber an keiner anderen Stelle so extrem ins Gwicht, wie in diesem speziellen Testbereich. Unsere Festplatten absolvieren diesen Test erwartungsgemäß, wobei sich die Raptoren wieder einmal deutlich absetzen und die aktuellen 3TB Festplatten wiederum respektable Resultate erzielen.

Die Ladedauer von Spiele-Leveln ist auch ein immer wieder gerne diskutiertes Thema. Ein typischer aktueller Vertreter ist Battlefield 3, das je nach Level schon einiges an Geduld abverlangen kann. Dabei sind zwei Faktoren besonders zu beachten: einerseits die Zugriffs-und Lesegeschwindigkeit der Speichermedien und andererseits die Prozessorleistung bei der Verarbeitung der geladenen Dateien. Nun ist aber durchaus nicht so, das die Spieleentwickler dies nicht wissen, darum packen sie viel vom Spiel in entsprechende Archivdateien, damit die Festplatte ihre Suchzugriffe nicht unnötig ausdehnen muß und die passenden Informationen möglichst schnell findet. Das allein reicht aber meistens nicht aus und hier kommt nun unsere SSD ins Spiel, die so eine Suche deutlich beschleunigen kann. Die traditionellen Festplatten fallen diesbezüglich deutlich ab, insofern ist eine SSD bei passendem Restsystem, viel Arbeitsspeicher und schneller CPU eine ganz klare Empfehlung für einen aktuellen Spielerechner.

Stromverbrauch


Alles über 4 Watt eignet sich im Grunde schon nicht mehr für die Verwendung in einem Notebook oder Netbook. Zumindest dann nicht, wenn die Stromersparnis eine wesentliche Rolle spielt und dies tut sie, wenn wir an die Laufzeit des Akkus denken. Darum sollten die Hersteller nicht nur auf die Performancekrone hin optimieren, sondern auch den Stromverbrauch im Focus behalten, die derzeitige Entwicklung ist jedenfalls kontraproduktiv zu bewerten. Die VeloCiraptoren glänzen in dieser Hinsicht auch nicht unbedingt mit neuen Bestmarken, aber Western Digital hat zumindest eines erreicht, die neue VelociRaptor WD1000DHTZ benötigt trotz gesteigerter Leistung weniger Strom. Unsere WD Red hält sich in einem akzeptablen Mittelfeld, wohingegen die Seagate Constellation sich leider den Makel des neuen Spitzenreiters ans Revers heften muß, insbesondere der Idle Verbrauch ist viel zu hoch. Die Seagate Barracuda ST3000DM001 ist zwar schnell, kötte aber insbesondere unter Last gerne weniger Energie verbrauchen. Das es auch anders geht, zeigt die Toshiba DT Series PA4293E-1HN0, die nur minimal mehr Strom verbaucht, als der bisherige 3TB HDD Spitzenreiter WD Red.

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen und auf Grund von unterschiedlichen Systemen und Herstellungstoleranzen variieren können...! Man hört gelegentlich von langsamen neuen Festplatten und erheblichen Transferproblemen. Dazu wäre anzumerken, das natürlich die aktuellsten Chipsatztreiber ebenso zur Pflichtinstallation gehören, wie ein aktuelles Mainboard-BIOS und ein sauber konfiguriertes Betriebssystem, bei dem nicht 20 Programme im Hintergrund laufen, während die Festplatte seine Daten aufs System schaufelt oder vom System aufnimmt.



 

Fazit und Praxiserfahrungen:

Was genau sehen wir am Ende des Tunnels? ist es die schnöde Grubenlampe der Enttäuschung oder doch das Licht der positiven Erkenntnis...? wenn es doch nur so einfach wäre, aber es existieren einfach zu viele Aspekte, die wir für unser Fazit ins Kalkül ziehen müssen, aber der Reihe nach... Zunächst einmal glänzten beide Festplatten innerhalb der 14 Tage Testdauer durch eine vorbildliche Stabilität und keinerlei Ausfallerscheinungen, ein Umstand der obligatorisch erscheinen mag, aber beileibe nicht ist. Sequentiell kann sich die Seagate ein wenig von der Toshiba absetzen, in den realen Praxistests kehren sich diese Vorsprünge aber größtenteils um und Probleme beim Transfer mit vielen kleinen Dateien zeigen beide Probanden, ein weiteres Indiz dafür sie nicht als Systemfestplatten einzusetzen.

Darüber hinaus konnten beide Aspiranten ihre Tauglichkeit als Backup Festplatten durchaus unter Beweis stellen, wobei wir die Toshiba eindeutig vorziehen würden, weil sie weniger Strom verbraucht und schlichtweg leiser agiert. Die Seagate hat zwar auf Grund einiger Firmware Updates an Störgeräuschen speziell die Parkeräusche der Schreib-Leseköpfe verloren, leider setzt sich diese positive Tendenz nicht fort, wenn es um Vibrationen geht und genau diese können in einem eventuell nicht sehr stabilen externen Gehäuse schnell nerven. Wer die Festplatten intern verbaut kann vieles von dem aber durch eine hochwertige Entkoppelung kompensieren, sofern das PC Gehäuse dies bietet. Empfehlenswert sind diesbezüglich die Gehäuse von Lian und Lancool. Trotzdem sollte niemand Wunder erwarten,  tatsächlich reduziert werden durch die Entkoppelung lediglich mögliche Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet auf diesem Weg kaum statt, da sind professionelle Speziallösungen in Form von entkoppelten Dämmboxen deutlich im Vorteil. Der kapazitive Aspekt spielt den Backupern ebenfalls in die Hände, 3 Terrabyte sollten für die allermeisten Fallbespiele ausreichen. Weniger lärmempfindliche Anwender könnten natürlich auch die Seagate verwenden, zumal das Backup ja durchaus nicht stationär im Rechner durchgeführt werden muß, sondern auch extern per eSATA oder USB 3.0 Gehäuse optioniert werden könnte. Außerdem wird kaum ein Anwender alle halbe Stunde seinen PC backupen, darum hätte die Seagate diesbezüglich durchaus ihre Daseinberechtigung.

Was die Zuverlässigkeit für eine Langzeitarchierung angeht, sehen wir ein "klares" Patt, beide Festplatten bringen dafür zu wenig Technik (z.B. Nearline) mit, insbesondere die unkorrigierbaren Lesefehler von 1 in 10^14 (gilt für beide Festplatten) gestattet dies normalerweisse nicht, es sei denn, der Anwender hält eine Absicherung in der Form von weiteren Ersatzfestplatten sozusagen als Redundanz bereit. Den Enterprise/Server/NAS Kunden wird die Lautstärke in der Regel weniger tangieren, hier sind hohe Transferleistungen in allen I/O Scenarien, Zugriffszeiten und Kapazität in Verbindung mit unterschiedlichen Workloads das entscheidene Kriterium und da scheiden sich die Geister schon etwas deutlicher. Keine unserer Festplatten ist explizit für einen 24/7 Betrieb taxiert worden und eines müssen wir sehr deutlich betonen, es besteht ein gravierender Unterschied zwischen einem 24/7 Betrieb und 24/7 Last, vor diesem letzterem Scenario sollten wir sowohl die Seagate als auch die Toshiba möglichst bewahren, auch wenn letztere tendentiell auf Grund ihrer hochwertigen Lagerung und Mechanik dies möglicherweise überstehen könnte. Aber wir wollen hier nicht spekulieren und irgendwelche Horror Scenarien skizzieren, es geht um das Einsatzgebiet unserer Testfestplatten. NAS/RAID/Server Einsätze gehören definitiv nicht dazu, es sei denn Hersteller wie Synology, QNAP usw. erteilen eine explizite Freigabe für ihre Geräte.

Was das Zubehör angeht, können beide Hersteller durchaus punkten, zumindest online. Neben einem deutschsprachigem Support, der bei Seagate noch etwas holperig funktioniert, offerieren Toshiba und Seagate verschiedene Software Pakete und Diagnosetools an. Toshiba glänzt mit dem legendären HGST Windows Drive Fitness Test sowie dem Alignment Tool von Paragon, Seagate setzt an dieser Stelle auf seine Seatools sowie Downloadoptionen für Firmware Updates, Dokus und vieles mehr. Was bleibt unterm Strich? die eingeschränkte Backup Tauglichkeit hatten wir schon erwähnt, beide Festplatten sollten in einem Scenario als Video Speicher und/oder reiner Datenspeicher eine sehr gute Rolle spielen können. Geht es um die pure Performance, schnelle Zugriffszeiten, den Einsatz als Systemdatenträger und den Transfer von vielen kleinen Dateien sind SSDs kaum zu toppen und darum unseren Festplatten ganz klar vorzuziehen, auch wenn der Preis noch etwas schrecken mag. Wer einen Server und/oder NAS/RAID Einsatz plant und die dafür notwendigen pekuniären Mittel nicht scheut, sollte entsprechende Enterprise Geräte ins Kalkül ziehen, diesbezüglich stellen weder die Seagate noch die Toshiba eine empfehlenswerte Alternative dar...


Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:


Seagate Barracuda ST3000DM001, 3TB

Plus:
• exzellente Verarbeitung, robuste Mechanik
• gute bis sehr gute sequentielle Transferleistungen
• befriedigende bis gute Transferleistung bei vielen kleinen Dateien
• befriedigende bis gute Zugriffszeiten
• ausreichende thermische Eigenschaften
• problemloses Einbinden ins vorhandene System
• guter Support mit vielen kostenlosen Downloadoptionen
• gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 102 €)
• recht lange Garantiezeit (3 Jahre)

Minus:
• verbesserungsbedürftige Transferleistung bei vielen kleinen Dateien
• deutliche Vibrationen
• recht hoher Stromverbrauch


Toshiba DT Series PA4293E-1HN0, 3TB

Plus:
• exzellente Verarbeitung, sehr robuste Mechanik
• befriedigende bis gute sequentielle Transferleistungen
• ausreichende Zugriffszeiten
• gute thermische Eigenschaften
• für RAID und NAS (QNAP) geeignet
• gute Geräuschcharakteristik
• akzeptabler Stromverbrauch
• problemloses Einbinden ins vorhandene System
• guter deutschsprachiger Support mit vielen kostenlosen Downloadoptionen
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 95 €)
• Garantiezeit (2 Jahre)

Minus:
• verbesserungsbedürftige Transferleistung bei vielen kleinen Dateien



Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Die Seagate Barracuda ST3000DM001 3TB Festplatte erhält den PC-Experience Technology Award in Silber

 

Award in Silber

 

Die Toshiba DT Series PA4293E-1HN0 3TB Festplatte erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

Award in Gold

 

Weiterführende Links:

Seagate

Toshiba

Händlernachweis Seagate Barracuda ST3000DM001

Händlernachweis Toshiba DT Series PA4293E-1HN0

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