Ausstattung, Verarbeitung, Technik:

 

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Bevor wir in die Technik einsteigen, erlauben wir uns noch einen kleinen Schwenk zum Stichwort Nearline, das bei hochwertigen Festplatten immer wieder fällt. Wer oder was ist Nearline? Festplatten mit Nearline Technik besitzen hochwertigere, thermisch belastbarere Bauteile, eine optimierte Mechanik und andere Firmwares als ihre Desktop Pendents. Mit anderen Worten, diese Festplatten können über eine längere Laufzeit mit höheren Belastungen umgehen, was sie als Langzeit-Speichermedium geradezu prädestiniert. Dazu addieren sich geringere Fertigungstoleranzen und intensivere Belastungstests, woraus sich die in der Regel längere Garantiezeit seitens der Hersteller erklärt. Ein weiteres wichtiges Indiz für die Hochwertigkeit so einer Festplatte stellen die unkorrigierbaren Lesefehler (Unrecoverable Read Error) dar, die sich folgendermaßen kategorisieren lassen: 1 in 10^14 spiegelt eine Mainstream Desktop Festplatte wider. 1 in 10^17 wäre zur Zeit das Maximum und wird von einigen wenigen Enterprise Festplatten erreicht. 1 in 10^15 klingt oberflächlich betrachtet nur marginal mehr, bedeutet aber real den entscheidenden Unterschied zwischen einer herkömmlichen Desktop Festplatte und einem Nearline Laufwerk.

So viel zu diesem Thema, unsere beiden Festplatten sind davon ein gutes Stück entfernt, Seagates Barracude entstammt einem langen Produktzyklus, der nach anfänglichen und zwischenzeitlichen Geräusch-Probleme einen recht beachtlichen Qualitätsstandard erreichen konnte. Die Toshiba DT Series profitiert von einem Eingreifen der US Kartellbehörden, im Mai 2012 gab Western Digital auf Druck der Kartellbehörden die 3,5"-Laufwerks-Fertigung von Hitachi HGST an Toshiba ab, somit erklärt sich sehr rasch, warum in unserer Toshiba Festplatte Technik von Hitachi steckt.
Die Seagate Festplatte kommt wie gewohnt nur im Antistatik Beutel, ohne auch nur den Hauch eines Zubehörs. Immerhin bietet Seagate auf der überarbeiteten deutschsprachigen Homepage aber einiges an nützlichen Tools und Software, wie z.B. die SeaTools . Darüber hinaus stehen noch eine ganze Reihe von weiteren Download-Optionen bereit, um möglichen Problem Scenarien gerecht zu werden.
Bei Toshiba finden wir im Support Bereich eine deutschsprachige Unterstützung, das allein ist schon lobenswert und durchaus nicht selbstverständlich. Dort findet man auch das Paragon Alignment Tool zur Ausrichtung der Festplatten Partitionen auf Betriebssystemen, die von Haus aus nicht mit dem Advanced Format umgehen können, wie beispielsweise Windows 2000, XP oder Windows 7 32Bit. Nicht vergessen wollen wir natürlich den legendären HGST Windows Drive Fitness Test , über den sich mehr als 90% der am Markt befindlichen Festplatten testen lassen. Wie das funktioniert, beschreibt unser Artikel sehr ausführlich. Die Verpackung von Toshiba und deren Schaumstoffschutz für die Festplatte kategorisieren wir ebenfalls als vorbildlich.

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Beide Festplatten glänzen durch eine makellose äußere Verarbeitung und durch ein recht hohes Gewicht, was sich andererseits aber in einer gewissen Robustheit darstellt, die man beiden Laufwerken nicht absprechen kann. Die Schnittstelle zu unserem Rechner wird über ein SATA-6Gb/s Interface hergestellt, die Seagate verfügt über 64 MB Cache, die Toshiba über 32 MB Cache, beide über eine unformatierte Kapazität von 3TB. Die Seagate Constellation ES.2 läuft mit einer konstanten Drehzahl von 7.200U/min, die Toshiba hingegen mit 5940 U/min.
Seagates 3-Platter Festplatte zählt zu seinen Features die Funktionen OptiCache, AcuTrac und SmartAlign. SmartAlign ermöglicht die problemlose Umstellung auf 4K-Sektoren, AcuTrac soll die Zuverlässigkeit optimieren und OptiCache die Leistung der Festplatte verbessern. Toshiba hält sich mit Marketing Floskeln weitestgehend zurück, der einzige Unterschied zu früheren Baureihen ist die Umstellung auf die 1-Platter Technologie. d.h. die 3 TB Festplatte verfügt über einen Platter pro Terrabyte, dementsprechend also genau wie die Seagate über insgesamt 3 Platter.

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Das Gewicht der beiden Laufwerke unterscheidet sich nur marginal, denn ob eine Festplatte nun 621 Gramm (Seagate) oder 666 Gramm (Toshiba) wiegt, spielt für die Qualität oder Leistung eine eher untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist dieses Gewicht für die Festplattenaufnahme in einem Rechner, denn eine kippelige Billig-Kunststoffhalterung, wie wir sie leider immer häufiger in sogenannten Gamer Gehäusen vorfinden, sollte nach Möglichkeit gemieden werden. Ideal wären beispielsweise die zwar leichten aber sehr stabilen Einschübe von Lancool oder Lian Li, die dann über die seitlichen Gummies auch gleich noch einen Hauch von Entkoppelung einfließen lassen. Erwartet aber bitte keine Wunder, diese Entkoppelungen bewirken lediglich eine Minimierung von Vibrationen, eine Dämmung der Festplatte zur Reduzierung der Zugriffsgeräusche findet auf diesem Weg kaum bis überhaupt nicht statt, da sind professionelle Speziallösungen in Form von entkoppelten Dämmboxen deutlich im Vorteil. Kritik an der Verarbeitung beider Festplatten können wir keine üben, beide glänzen durch ein sehr gutes Finish und die Anschlußports für Strom sowie SATA sind ausgezeichnet integriert worden, so dass auch etwas üppiger ausgelegte und hochwertigere Stecker respektive Kabel ihren Platz finden sollten.

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Die 6-lagigen FR4 Glasfaser Platinen unserer Festplatten sind fernab jeder Kritik gefertigt worden, auf der Platine der Seagate Barracuda finden wir einen LSI B69002V0 Controller und den 64MB DDR2 Cache von WinBond. Toshiba respektive Hitachi setzt an dieser Stelle auch auf einen bewährten Controller aus dem Hause LSI: den LSI 6045. Viel mehr ist an dieser Stelle bezüglich der Technik kaum von Belang, wobei wir natürlich nicht unerwähnt lassen wollen, das beide Festplatten über hochwertige Flüssigkeitslager (FDB, Fluid Dynamic Bearing) verfügen, so dass wir tendentiell ein laufruhiges Arbeiten beider Laufwerke erwarten.

Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps: Die Anschlußports für Strom und SATA 6Gb/s wurden an beiden Laufwerken übrigens sehr sauber und stabil integriert und zwar so, das die Ports nicht zu eng nebeneinander liegen. Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separaten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich dagegen deutlich ab. Externe SATA 6Gb/s Controller, die man als Steckkarten nachrüsten kann, versprechen diesbezüglich auch mehr als sie halten, diese pendeln sich meistens auf SATA 3Gb/s Niveau ein, zumal sie sich die vorhandenen Ressourcen teilen müssen.
Desweiteren empfehlen wir auch hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine. Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

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Kabelübersicht Kabel-Detail Kabel-optimiert Kabel-zerlegt


Wir haben ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von inLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung zu verdeutlichen. Das handelsübliche Kabel ist zwar recht gut isoliert und ansehnlich verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung durch entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eines eurer Laufwerke beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 3 bis 6 €. Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokument studieren.