Fazit und Praxiserfahrungen:

Da ist sie nun also, die Samsung 840 EVO und womit? mit Recht wie wir meinen, diese SSD hinterläßt einen deutlich ausgewogeneren Eindruck als seinerzeit die 840 Basic, die insbesondere im Vergleich zur 840 Pro in ihrer Leistung deutlich abfiel. Somit haben wir auch gleich die Motivation von Samsung herausgefiltert, die 840 Basic einzustampfen und künftig nicht mehr anzubieten. Wer nun aber glaubt, dass die 840 EVO das Maß der Dinge in der 840 Baureihe von Samsung darstellt, der schießt deutlich übers Ziel hinaus. Die 840 Pro ist und bleibt das Flaggschiff, auch wenn die 840 EVO in einigen Bereichen durchaus dagegen halten kann, wenn auch nur unter Zuhilfenahme von einigen Cache Tricks. Abseits dieser Tricks konnten wir über unseren 3 wöchtigen Praxis Test gesehen nicht viel negatives zum Systemverhalten der EVO attestieren. Insbesondere die neue Firmware hinterläßt einen stimmigen Eindruck, sie scheint die Qualität der Trim Funktion und ebenso der Garbage Collection weiter optimiert zu haben, selbst eine hohe Frequentierung durch üppige Datentransfers und anschließendem Löschen bringt keinerlei Leistungseinbrüche zu Tage, so dass wir diese SSD durchaus auch für Systeme empfehlen können, in denen keine native Trim Funktion existiert.
Was die Geschwindigkeit des 840 EVO Laufwerks angeht, so sollte man seinen Blick nicht zur Gänze auf die sythetischen Benchmarks fokussieren, diese Daten spiegeln nicht einmal ansatzweise das tatsächliche Verhalten eines SSD-Laufwerkes wieder. Das tägliche Arbeiten mit der SSD ist es worauf es ankommt und da fühlt sich die 840 EVO genaus schnell an wie die Konkurrenz, egal ob die nun Samsung 840 Pro oder Corsair Neutron oder Plextor M5 Pro Xtreme oder wie auch immer heißt. Natürlich können wir in den realen Praxismessungen unserer Tests eine Performance Differenz darstellen und dort hat die 840 EVO durchaus auch Defizite zu verbuchen, insbesondere wenn es um die Schreibleistung, das Kopieren von großen Dateien sowie das Packen/Entpacken geht. Dies sind aber kleinere Diskrepanzen, die keine entscheidende Rolle spielen, geschweige denn wirklich stören.
Stören kann man sich hingegen an der Magician Software, die nicht nur mit einem völlig überflüssigen Rapid Mode "glänzt", der absurde Benchmark Resultate erzeugt, sondern dem Anwender ein gänzlich überflüssiges Verhalten suggeriert. In synthetischen Benchmarks mag es als Blendwerk noch genügen, unter realen Praxisbedingungen offenbart sich hingegen sehr schnell, was tatsächlich dahinter steckt: eine verbuggte Software, die nichts als Luftblasen produziert und das ist ein Fakt den Samsung schnellstens abstellen sollte.
Dass die Samsung 840 EVO trotzdem unseren begehrten Technology Award in Gold erhält, hat andere Gründe und die haben wir bereits erläutert. Zum Einen wird natürlich niemand dazu gezwungen, die Magician Software zu installieren und das ist auch gut so. Zum Anderen haben wir im Verlauf des Tests sehr genau begründet, warum wir darauf verzichten sollten, somit wäre dieses Thema auch final abgehandelt. Woran Samsung ebenfalls noch zu arbeiten hat, ist die Unterstützung der Anwender daheim mit unterstützendem Material, sei es nun in der Form eines gut dokumentierten deutschsprachigen Handbuches, oder eben entsprechender Informationen auf der Samsung Support Webseite, wo alles dies nur in englisch abrufbar ist. Samsung kann und darf sich die Sicht auf die Endkonsumenten nicht verstellen, dass sind in der Regel keine Profis, sondern sehr viele Anwender, die sich zum ersten Mal mit dem Thema SSD befassen und so etwas kann nicht nur, so etwas muß berücksichtigt werden.

Zum Schluß unseres Test bleibt natürlich noch die obligatorische Frage: was erhalte ich für mein Geld ? dazu schauen wir uns noch einmal kurz den aktuellen Preisvergleich an (Stand: 5.12.2013). Eine Samsung SSD 840 Pro Series 256 GB liegt bei knappen 170 €, eine 840 EVO in 250 GB kostet ca. 145 € und als Upgrade Kit 160 €. Der Unterschied ist also marginal zu bewerten und wenn wir die Wahl hätten, müßten wir nicht lange überlegen. Angesichts der Tatsache dass die 840 Pro ihe Leitungen ohne Taschenspieler Tricks abrufen kann und die Garantiezeit 5 anstatt 3 Jahre beträgt, sprechen sehr viele Argumente für die 840 Pro Variante. Darüber hinaus wären natürlich auch noch die SanDisk Ultra Plus (ca. 145 € für 256 GB) und die Crucial m500 (130 € für 240 GB) zu erwähnen, was die Entscheidung nicht unbedingt einfacher gestaltet. Aber egal wie sich die Kunden entscheiden, sie erhalten mittlerweile sehr viel herausragende SSD Technik für ihr Geld und das war beileibe nicht immer so...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• sehr gute und hochwertige Verarbeitung
• gute bis sehr gute sequentielle Transferleistungen
• gute bis sehr gute 4K-Transferleistungen
• herausragende Zugriffszeiten
• sehr gute Trim-und sehr gute Garbage Collection Implementierung
• funktioneller Temperaturüberwachungssensor
• Controller, NAND Bausteine, Cache usw. aus eigener Produktion
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf (7mm Gehäusedicke) und Gewicht
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• recht lange Garantiezeit (3 Jahre)
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 145 €)

Minus:
• magere Ausstattung
• Samsung Magician Tool eindeutig verbesserungsbedürftig
• softwaregesteuerter Rapid Mode bremst stellenweise die Kopierleistung
• ausbaufähiger Support und unterstützende Kundeninformationen

Nachtrag vom 14.12.2013: die neue Firmware EXT0BB6Q oder die neue 4.3 Revision der Samsung Magician Software ändern nichts an unserer Beurteilung, geschweige denn am Testergebnis oder Fazit.




Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Die Samsung SSD 840 Evo Series 250 GB erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

PC-Experience Gold Award

 

Weiterführende Links:

Samsung

Samsung 840 EVO 250 GB bei Caseking

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de

euer PC-Experience.de Team

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