Samsung SSD 840 Evo Series 250 GB im Test

Samsung 840 EVO 250 GB




Einleitung:

Vorgestellt wurde die Samsung 840 EVO schon auf der Global Summit im Juli 2013, dass wir sie erst jetzt testen hat mehrere Gründe. Einerseits prüfen wir grundsätzlich keine Vorab Samples mehr und andererseits wollten wir nach Möglichkeit das erste inzwischen erhältliche Firmware Update noch abwarten, so dass einem interessantem Praxis Test nichts mehr im Wege stand. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch die Frage, warum Samsung seine 840er Hierarchie erweitert, zumal sie durch die 840 Basic und die 840 Pro eigentlich recht klar definiert wurde.
Die Samsungs 840 SSD Serie stellt die bisher erfolgreichste Modellreihe des südkoreanischen Konzerns dar. Auf dem SSD Global Summit 2013 präsentierte man stolz die Zahl von 2,524 Millionen SSD, welche aus dieser Serie bereits verkauft wurden. Seit ihrer Einführung im September/Oktober 2012 soll diese Reihe somit 20 Prozent der weltweiten SSD-Verkäufe ausgemacht haben, eine erstaunlich hohe Zahl. Samsung hat für die 840 EVO natürlich auch einige Marketing Trommeln betätigt, sei es nun die TurboWrite-Technologie, Advanced Signal Processing, der Dynamic Thermal Guard-Algorithmus oder die RAPID-Cache-Funktion über die Samsung Magician Software, dem Kunden wird eine Menge an Vorteilen versprochen. Da stellt sich natürlich die Frage: wie verhalten sich diese Features in der realen Praxis und wovon profitiert der Nutzer daheim ? denn spektakuläre Benchmark Screenshots sagen in der Regel sehr wenig über die Praxistauglichkeit eins Laufwerkes aus. Diese und weitere Fragen werden in unserem neuesten SSD Review beantwortet, dazu wünschen wir euch jetzt schon viel Vergnügen...





Die technischen Daten:

technische Daten



Der Preis pro GigaByte läßt sich sehr leicht ausrechnen, in dem wir den Preis durch die Speicherkapazität teilen. Die Festplattenhersteller rechnen die Speicherkapazität nach dem dezimalen Zahlensystem aus, obwohl der Computer ja im Binärsystem arbeitet. Darum müssen wir die vom Hersteller angegebene Speicherkapaziät durch den Faktor 1,074 teilen, um die wahre Speichergröße zu bestimmen und dann den Preis pro GigaByte entsprechend ausrechnen.

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Datenträgers. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Festplatten im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Festplatte beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen, Einsatzdauer, Ein-Ausschaltvorgänge, Vibrationen usw.

verfügbarer Speicherplatz: Ein Gigabyte (1 GB) entspricht 10 hoch 9 = 1.000.000.000 Bytes in Zehnerpotenzen. Ein Betriebssystem hingegen weist Speicherkapazitäten in Zweierpotenzen aus (1 GB = 2 hoch 30 = 1.073.741.824 Bytes) und zeigt deshalb weniger Speicherplatz an. Der tatsächlich verfügbare Speicherplatz ist abhängig von File-Größe und -Format, Einstellungen, Betriebssystem, Software und weiteren Faktoren wie z.B. der Spare Area (Over-Provisioning).



 

SSDs, die technischen Fakten:

Alle Hersteller preisen ihre Solid State Disks als technisch überlegen an, sie sollen konventionelle Festplatten innerhalb der nächsten Jahre ablösen, aber ist das wirklich so einfach? SSDs schreiben die Daten nicht auf ferromagnetische Scheiben, sondern auf Flashchips analog zu USB Sticks. Da eine SSD über keine beweglichen Bauteile verfügt, sind die Vorzüge diesbezüglich schnell zusammengetragen: es sind keine betriebsbedingten mechanischen Schäden möglich. Weitere Vorteile liegen auf der Hand: ein nahezu geräuschloser Betrieb, sehr hohe Shock-Unempfindlichkeit, minimale Wärmentwicklung. Da nicht erst ein Schreib/Lesekopf an eine bestimmte Position gefahren werden muss, sind die Daten sofort verfügbar, was in ultraschnellen Zugriffszeiten resultiert. Aber nicht nur was die lineare Transferrate angeht, haben SSDs einen prinzipiellen Vorteil gegenüber herkömmlichen Festplatten. Vor allem Zugriffe auf verstreut positionierte Daten sind ihre große Stärke. Dazu gesellt sich im Idealfall ein deutlich geringerer Strombedarf, was die Umwelt und den Geldbeutel schont.

Wo aber liegen die Nachteile? dazu müssen wir etwas weiter ausholen: wie wir ja alle wissen, gehört zu den wesentlichen Eigenschaften eines Speichermediums drei entscheidende Kriterien: 1. die Speicherkapazität, 2. die Übertragungsgeschwindigkeit und 3. die Zugriffszeit. Erst nach diesen drei Aspekten listen die Hersteller die Haltbarkeit der Daten und die Kosten auf, was ja schon mal das erste Stirnrunzeln verursacht. Davon abgesehen hängen aktuelle SSDs ihre ferromagnetischen Konkurrenten in den genannten drei Kriterien locker ab. Das beginnt bei den sequentiellen Übertragungsraten, wo es schnelle aktuelle SSDs auf mittlerweile 500 MByte/s und mehr bringen. Diese Werte werden von Konsumer-HDDs nicht mal ansatzweise erreicht und auch Server Festplatten müssen sich arg strecken. Wobei man auch hier unterscheiden muß, denn Festplatten erreichen ihre höchste Performance auf den äußersten Bereichen ihrer Magnetscheiben und diese Performance differiert deutlich zu den Ergebnissen auf den inneren Bereichen. In SSDs sind diese Performance-Zonen gänzlich unbekannt. SSDs ziehen ihre Performance durch die Qualität des Controllers und über die Anzahl der zu verwaltenden Flashchips inklusive Cache, sofern vorhanden. Grundsätzlich ist es aber so, daß der Datentransfer bis auf kleinere Amplituden in allen Bereichen nahezu gleich bleibt und auch hier muß eine HDD sehr deutlich passen. Ein anderes Thema ist das Schreiben von Daten, denn hier besitzen SSDs einen gravierenden Nachteil, mit denen sich wiederum HDDs nicht auseinandersetzen müssen: Festplatten beschreiben Sektoren, egal ob vorher Daten in ihnen gespeichert waren oder nicht. SSDs hingegen müssen erst mal einen Löschvorgang initiieren, wenn sie die Daten in einem Flashchip überschreiben wollen und das kostet eben Zeit. Das ist auch der Grund, warum die Schreibleistung einer SSD nicht ganz mit der Leseleistung korrespondiert. Kompensieren kann man dies zu einem kleinen Teil durch entsprechende Caches, die von den Herstellern auch eingesetzt werden. Einen anderen Ansatz verfolgt die Firma Sandforce, dessen Controller über keinen veritablen Cache verfügen. Dort wird der Zeitverlust durch die patentierte Komprimierung der Daten kompensiert. Neben einer geringeren Write-Amplification erhöht sich durch diese Komprimierung auch die Lebenserwartung des SSD-Laufwerks, da weniger Schreib-Lösch-Zyklen notwendig sind. Aber auch dies erbrachte noch nicht den erhofften Durchbruch und wie wir alle inzwischen wissen, mußten sandforce gesteuerte SSDs mit teilweise extremen Leistungseinbrüchen nach einer gewissen Laufleistung fertig werden.
Dazu kommt noch die begrenzte Zahl von möglichen Schreibzugriffen auf den Flash-Speicher. Während die einzelnen Speicherpunkte auf den HDD-Scheiben in Festplatten beliebig oft gelöscht und wieder beschrieben werden können, ist die Zahl dieser Zyklen in den Flashchips begrenzt und unterliegt großen Schwankungen. Somit ist die Lebensdauer aufgrund der limitierten Anzahl von Lösch- und Schreibvorgängen begrenzt. Womit wir wieder bei der Qualität und implementierten Technik des Controllers angelangt sind, zumal nicht zuletzt er darüber entscheidet, wie die Daten auf die Speicherzellen verteilt werden. Existieren defekte Zellen, sollten diese über entsprechende Fehlerroutinen erkannt und aussortiert werden. Das klingt in der Theorie logisch und einfach zu handeln, die Praxis sieht allerdings oftmals etwas anders aus.
Aber der Controller samt Firmware ist nicht das alleinige Qualitätssiegel einer SSD, denn auch die Art der verwendeten Flashtechnik spielt eine entscheidende Rolle und bestimmt letztendlich die Performance und Haltbarkeit der Flashchips. Darum beachtet bitte in unseren SSD Tests die Beschreibung der verbauten Technik, dort nehmen wir auch diesen Teilbereich sehr genau unter die Lupe. Für weitere Details zum Thema SSD beachtet bitte auch unseren separaten SSD Artikel, wo es nicht nur um die richtigen Einstellungen, sondern in erster Linie um die Erklärungen der wichtigsten Techniken geht...


 



Ausstattung, Verarbeitung, Technik und Tools:

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Verpackung-1 Verpackung-2 Ausstattung Erstansicht

Die Ausstattung unserer Samsung 840 EVO macht auf uns keinen sonderlich vollständigen Eindruck, da weder ein hilfreicher Einbaurahmen, Kabel oder Schrauben der Verpackung beiliegen. Außer der Samsung Magician Software, einer Migrations Software und zweier Aufkleber herrscht gähnende Leere. Dazu müssen wir anmerken, dass es durchaus auch ein sogenanntes Desktop Upgrade Kit existiert, das im Vergleich zu unserer Version ca. 17 bis 20 € mehr kostet und das alles beinhaltet was bei uns fehlt: ein Einbaurahmen, ein SATA Datenkabel, ein USB-2.0-SATA-Adapter, Schrauben, das Magician Tool, Migrationssoftware. Wobei wir uns die Softwares auch über die neu gestaltete Samsung SSD Anlaufstelle herunterladen könnten. Der Besuch auf dieser speziellen Seite von Samsung offenbart noch einige andere Features wie Handbücher, technische Daten und diverse Anleitungen, leider alle nur in englischer Sprache.
Ein Blick auf die beigelegte CD relativiert diesen Mangel zumindest teilweise, dort sind Anleitungen für das Samsung Magician Tool und die Migrations Software auch auf deutsch verfügbar. Wohl dem, der ein optisches Laufwerk zum Auslesen hat, für Notebook/Netbook Besitzer ohne optisches Laufwerk wird das Lesen der deutschen Anleitungen sicherlich etwas schwierig. Insofern sollte Samsung dringend auch online für entsprechende Übersetzungen sorgen.

Mehr Kritikpunkte sind zu Beginn nicht zu entdecken, die Aluminium/Stahlblech Außenhülle erweist sich nicht nur als stabil, sondern verfügt über eine recht hohe Verarbeitungsgüte, so dass der Kunde spätestens jetzt zumindest schon einmal einen optischen Gegenpart für sein investiertes Geld erhält, denn die Optik kann ohne Übertreibung als ansehnlich eingestuft werden. Von Haptik wollen wir in diesem Zusammenhang allerdings nicht sprechen, dazu paßt weder die etwas grobkörnige Pulverlackierung der Oberseite, noch die blecherne Unterseite der SSD. Die Dicke des Gehäuses mit ihren 7mm spielt eine wesentliche Rolle bei einer eventuellen Aufrüstung von Notebooks, nicht alle Notebooks oder Netbooks sind in der Lage, die standardisierten 2,5" SSDs mit 9mm dicken Gehäusen aufzunehmen. Es existieren einige Geräte beispielsweise von HP, Lenovo oder Dell, die lediglich 2,5" Schächte besitzen, in denen nicht mehr als 7 mm Platz existiert. Also informiert euch bitte vorher, welche SSDs für eure Notebooks einbaubar wären, die Samsung 840 SSDs verfügen unisono über ein 7 mm Gehäuse, so dass es bei wenig Platz zu keinerlei Einbauprobleme kommen sollte.

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

von vorne Ansicht Vergleich Gewicht


Auf der Rückseite der SSD finden wir zwar einige krypitische Zahlen und Vermerke, aber leider keinen Hinweis auf die implementierte Firmware. Dies werden wir aber mit Hilfe unserer Tools herausfinden, wie ihr im Testkapitel noch sehen werdet. Nun ist das an sich noch kein Problem, trotzdem aber unglücklich gelöst, denn so muß der Kunde die SSD zunächst in ein laufendes System integrieren, um herauszufinden, ob ein Firmware Update nötig ist oder nicht. Der Hintergrund ist mehr als einleuchtend: wer verzichtet schon gern auf ein per Firmware Update nachgereichtes elementares Feature oder beseitigte Bugs? dabei sollten wir auch berücksichtigen, das ein Firmware Update immer auch das Risiko eines kompletten Datenverlustes beinhaltet und und nichts wäre ärgerlicher, als Windows fertig installiert zu haben und nach einem Firmware Updates von vorne anfangen zu dürfen.
Ansonsten existiert kaum Kritik an der Verarbeitung, die Passgenauigkeit der Anschlußleiste ist vorbildlich. Die Anschluss-Ports liegen auch nicht zu eng nebeneinander, so dass auch etwas anders konzipierte SATA-Datenkabel mit üppgigeren Isolierungen und Sicherheitslaschen aus dem Zubehör verwendet werden könnten. Ein zusätzlicher 4-poliger Stromanschluß rundet den externen Anschlußbereich ab.

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Verkabelung Queransicht hochkant Rückseite


Unsere Waage präsentiert 43 Gramm, eine Corsair Neutron GTX wiegt beispielsweise 47 Gramm. Damit liegt auch die Samsung 840 EVO im Bereich aktueller SSDs, eine OCZ Vertex 4 wiegt im Vergleich 91 Gramm, die Samsung 840 Pro wiegt 54 Gramm, Crucials m4 wiegt 73 Gramm und eine Intel 510 knappe 80 Gramm. Die Unterschiede erklären sich nicht nur durch den Materialeinsatz, sondern natürlich auch dadurch, ob eine SSD einseitig oder doppelseitig mit Nandflash Bausteinen bestückt wurde oder nicht. Aber ob nun 50 oder 150 Gramm, ein Einbaurahmen wird keinesfalls vor unüberbrückbare Herausforderungen gestellt, große 3,5" Festplatten ab 1 TB aufwärts wiegen dank ihrer aufwendigen Mechanik nicht selten bis zu 700 Gramm und darüber hinaus.

Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps: Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separat aufgelöteten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich deutlich ab. Nachrüststeckkarten aus dem Zubehör kann man gleich vom Einkaufszettel streichen, die rangieren in der Regel noch hinter den Marvell Controllern, weil auch diesen Zusatzcontrollern sowohl die interne Anbindung als auch die entsprechende Bandbreite fehlt, um wirklich performant zu agieren. Des weiteren empfehlen wir hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75 cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine (die transparenten Kabel). Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Kabeluebersicht Kabeldetails Kabel-optimiert Kabel-zerlegt

Wir haben testweise ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von InLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung deutlich zu machen. Das handelsübliche Kabel ist zwar sehr schön isoliert und gut verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung über entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eure SSD plötzlich zu langsam arbeitet, oder beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 2 bis 6 € pro Stück.
Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Leider existieren auch SSDs am Markt, die keine Vertiefung in ihren SATA-Ports aufweisen, um das Einrasten der Sicherheitslaschen zu ermöglichen, solche SSDs sollte man dann einfach meiden. Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokument studieren.

Kommen wir jetzt zur verbauten Technik:
Samsung ist in der fraglos vorzüglichen Situation alles aus einer Hand sprich aus den eigenen Schatullen nutzen zu lönnen, d.h. Controller, NAND Flashbausteine, Cache und auch die Firmware entstammen der eigenen Produktion. Ein Vorteil den man gar nicht hoch genug einstufen kann, denn wer verläßt sich schon gern auf die Qualitätskontrolle externer Zulieferer. Dementsprechend bildet das Grundgerüst dieser SSD eine hochwertigst verarbeitete und in allerbester Lötqualität ausgelieferten FR4 Platine mit sechs Lagen Epoxidharz getränkten Glasfasermatten, die eine bessere Kriechstromfestigkeit und optimierte Hochfrequenzeigenschaften besitzen als Platinen mit weniger Lagen. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend, wobei FR4 schon fast die Qualitätsspitze darstellt, die nur noch von FR5 übertroffen wird. Verbaut werden Samsung TLC Toogle NAND (K90KGY8S7M) als 128 Gbit mit einer jeweiligen 8 KB Page Size und in 19nm Fertigung. Als zentrale Schaltstelle arbeitet der 400 MHz schnelle SATA-3-Controller Samsung MEX, der auf dem ARM Cortex R4 mit drei Rechenkernen basiert. Wie bereits bei der Basic-Variante setzt Samsung auch für die Evo-Familie Flashspeicher des Typs TLC (Triple Level Cell) ein, der statt zwei gleich drei Bits pro Flashzelle speichert. TLC Speicher ist grundsätzlich langsamer, aber dafür kostengünstiger zu produzieren.
Neu ist auch die Dynamic Thermal Guard Überwachung, über die eine Drosselung der Taktraten der Flashbausteine immer dann statt findet, wenn die Umgebungstemperatur den Schwellenwert von 70 Grad Celsius überschreitet. Ebenso neu ist die Cache Implementierung von Samsung, wobei man sich allerdings das eine oder andere bei SanDisk abgeschaut hat. Alle 840 EVO Modelle nutzen einen zusätzlichen Pufferspeicher für Schreibzugriffe, den Samsung als "TurboWrite Cache" bezeichnet. Dabei handelt es sich nicht um einen speziellen Wunderchip, Samsung nutzt an dieser Stelle ganz einfach einen kleinen Teil des TLC-Flashspeichers als virtuelles SLC (Single Level Cell), das dann nur 1 statt 3 Bit pro Flashzelle speichert. Dieser zusätzliche Schreibpuffer "TurboWrite Cache" ist je nach Modell zwischen 3 und 12 Gigabyte groß, unsere SSD verfügt also über einen TurboWrite Cache von 3 GB. Die Funktion ist relativ schnell erklärt, ein Teil der Flash-Zellen wird dabei als eine Art Schreibcache dauerhaft reserviert und als Single-Level-Cell-Flash angesprochen. Dadurch wird die Schreibrate deutlich höher. Das funktionert aber nur, solange die Menge der hintereinander zu schreibenden Daten die Kapazität des Turbo-Write-Speichers nicht erreicht. Ist diese Schwelle (in unserem Fall also 3 GB) erreicht, muß der Cache geleert werden und das dauert ein wenig, in diesen notwendigen Pausen leert unsere 840 EVO den Cache und schreibt die Daten automatisch in den normalen, langsameren Tri-Level-Cell-Bereich. Das ist in der Praxis durchaus spürbar und führt im Extremfall auch zu einer kleinen "Denkpause" der SSD. Zum Thema Rapid Mode lest bitte das Kapitel Samsung Magician SSD Tool 4.2.1, wo wir deren Vor-und Nachteile ausführlich erklären. Da diese ausschließlich softwareseitig gesteuert werden, wären sie an dieser Stelle fehl am Platz.

Die Trim Funktion wird natürlich auch von den Samsung 840 SSDs unterstützt und für alle die sich mit dem Begriff noch etwas schwer tun, eine kleine Erklärung der Funktionsweise: ein Betriebssystem, das den Trim ATA-Befehl umsetzen kann, also Windows 7 aufwärts, meldet dem SSD Controller, dass bestimmte gelöschte Datenstrukturen frei geworden sind. Dies nimmt der SSD Controller zur Kenntnis und markiert diese Datenblöcke als ungültig. Dadurch werden diese Blöcke quasi vom permanent protokollierten Merkzettel der SSD gestrichen und in den Ruhephasen des Laufwerks gelöscht. Dies wiederum hat zur Folge, dass diese jetzt frei gewordenen Datenblöcke sozusagen frisch renoviert wieder vom System möglichst ohne Performanceverlust verwendet werden können.

Was die möglichen P/E-Zyklen der NAND-Bausteine angeht, gibt Samsung keine konkreten Zahlen an, darum können wir die Angaben aus unseren Technischen Daten nach Hörensagen und einigen veröffentlichten Lagzeittests nur mutmaßen ->siehe technische Daten. Die P/E Zyklen gängiger High End SSDs liegen bei 5.000 und darüber. Diese P/E Zyklen geben an, nach wie viel maximalen Schreib-Lösch-Aktionen eine Flashzelle ausfallen kann und somit unbrauchbar wird, wobei die Betonung auf kann liegt. Das erklärt auch gleich, warum SSDs mit hohen P/E Zyklen deutlich mehr kosten. Diese technischen Fakten haben also durchaus Auswirkungen auf die Lebensdauer der Flashbausteine, so richtig relevant sind diese Daten für den Anwender daheim trotzdem nicht, weil er in der Regel diese Grenzwerte kaum erreichen wird. Gehen wir trotzdem einmal davon aus, dass eine SSD hauptsächlich als Betriebssystem Datenträger eingesetzt wird und hierbei durchschnittlich 70 bis 75% der Zugriffe auf einer SSD lesend statt finden, dürfte eine tägliche Schreiblast zwischen 1 GB und 1.5 GB ein durchaus realistischer Wert für einen Großteil der Nutzer darstellen, bei Intel und Micron etwa geht man davon aus, dass ein normaler Desktop-Anwender zwischen 7 und 10 GiByte an Daten pro Tag schreibt. Aber bleiben wir bei den 1 bis 1.5 GB pro Tag, dann hat eine durchschnittliche 128 GB SSD eine theoretische Lebenserwartung von etwa 100 Jahren, sofern man die Angaben der Hersteller berücksichtigt und die im Netz dafür vorhandenen Tools zur Berechnung nutzt. Natürlich kann man diese hohen Werte nicht pauschalisieren, weil es zu viele Faktoren gibt, die sich auf diese Werte auswirken können. Darum konstatieren wir zur Vereinfachung: eine SSD wird sehr lange halten, sehr viel länger als den üblichen Nutzungsmodus von 3 bis 5 Jahren, dananch werden die von uns daheim genutzten SSDs in der Regel durch schnellere und/oder aktuellere und/oder kapazitiv größere Modelle ersetzt, insofern ist die Frage nach der Haltbarkeit einer SSD fast schon eine rhetorische Frage...

Das Samsung Magician SSD Tool 4.2.1:

Mal ganz davon abgesehen, dass die beigelegte Magician Version in der Verpackung nicht aktuell ist (Version 4.0) und der Kunde sich an hier bei Samsung eine aktuellere Version herunterladen sollte, werden wir euch in Kürze aufzeigen, was dieses Tool leistet, respektive was es nicht leistet. Unterschätzt dieses Kapitel bitte nicht, es erspart euch eine Menge Ärger...!

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Übersicht Benchmark Optimierungen Updates

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Optimierung-2 Reserve Speicher sicheres löschen RAM Cache


Dieses Tool erinnert in seiner Abfolge und auch im grundsätzlichen Aufbau sehr stark an die SSD Toolbox von Intel, oder hat es sich zumindest als Vorbild auserkoren, was ja durchaus keine schlechte Wahl wäre. So können beispielsweise Systeminformationen abgerufen werden, Leistungsoptimierungen und -Benchmarks durchgeführt, Overprovisioning manuell eingestellt sowie die Firmware aktualisiert werden. Darüber hinaus kann der Anwender über dieses Tool die aktuellen Werte in Bezug auf das sequentielle Lesen/Schreiben oder die Random Lese-/Schreibperformance überprüfen. Mit anderen Worten, dieses Tool kann die Trim Funktion manuell ausführen, was besonders dann wichtig wird, wenn die Samsung SSD nicht in einer Windows 7 oder Windows 8 Umgebung arbeitet, sondern z.B. unter Windows Vista oder Windows XP und/oder in einem RAID-Array eingesetzt wird. In beiden Fällen ist die Trim-Funktion nicht mehr gegeben, ergo muß sie manuell angeschubst werden. Eine Secure Erase Option ist ebenfalls vorhanden, so dass die Samsung SSD jederzeit wieder in ihren Werkszustand versetzt werden kann. Eines setzt dieses Tool allerdings voraus, das die SSD im AHCI Modus läuft, ist das nicht der Fall, tut sich Samsungs Magician Tool sehr schwer, die SSD überhaupt zu finden, geschweige denn korrekt anzusprechen !

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Rapid-Mode-1 Rapid-Mode-2 Rapid-Mode-3


Unter Windows 8.1 startet das Magician Tool oftmals nur wenn es mit Adminrechten gestartet wird, mitunter reicht aber nicht einmal das. Samsung hat also offensichtlich noch Nachholbedarf was die Kompatibilität angeht. Leider sind das nicht die einzigen Mankos, die sich in unseren Tests zeigten. Das Tool schreibt sich direkt nach der Installation ungefragt in den Autostartbereich von Windows und mischt sich darüber hinaus auch in die Energieverwaltung ein. Ferner suggeriert es in der Kategorie OS Optimization das unsere SSD für eine HDD optimiert wäre, was völlig absurd ist, denn einerseits hat Windows 7 SP1 die Samsung korrekt erkannt und wir haben die SSD nach unserem SSD Artikel eingestellt, wozu auch die manuelle Einstellung des virtuellen Speichers gehört, der u.a. vom Magician Tool als nicht konfiguriert bemängelt wird...

Die Verwendung der Rapid Mode stellt im Prinzip eine Nutzung des vorhandenen Arbeitsspeichers als vorgeschaltete flüchtige RAM Disk dar, allerdings sind die Grenzen klar abgesteckt, es werden maximal 25% oder maximal 1 GB RAM verwendet. Die Funktion merkt sich, welche Daten über den Rapid-Mode beschleunigt werden sollen und legt ein Abbild auf der SSD dafür ab. Die SSD beschleunigt das System also erst nach dem Bootvorgang, das erklärt den notwendigen Neustart nach dem Aktivieren des Rapid Mode und nachdem das Abbild der häufig genutzten Daten in den Arbeitsspeicher kopiert wurde. Im Gegensatz zum Windows-Cache bleibt der RAPID-Cache bei einem Neustart aber erhalten, denn der Inhalt wird wie gesagt auf der SSD abgelegt. Sollte Windows den Hauptspeicher benötigen, wird der Rapid Cache geleert und der Beschleinigungseffekt läuft ins Leere.

Nochmal etwas detaillierter: nutzen wir den Rapid Mode, wird bis zu ein Gigabyte des Arbeitsspeichers als zusätzlichen Datenpuffer reserviert. Alle Schreibzugriffe vom System auf die SSD werden dann zunächst im Arbeitsspeicher gepuffert, dann im TurboWrite-Cache zwischengelagert, anschließend in den eigentlichen Cache-Chip weitergeleitet und erst dann auf den TLC-Flashspeicher geschrieben, wenn die letzte Cache-Stufe in der vorgebenen Kette vollgelaufen ist. Theoretisch kann sich die Samsung 840 Evo auf diese Weise einen großen Zeitvorteil beim Schreiben von Daten verschaffen, der sogar über das theoretische Maximum der SATA-3-Schnittstelle von 600 MB/s hinausgeht. Das dies in der Praxis ganz anders aussieht, läßt sich bereits erahnen, denn wie unser AS SSD Benchmark Screenshot zeigt, werden teilweise abstruse Werte dargestellt, die mit der Praxis sehr wenig zu tun haben. Das ist aber nicht der Punkt, der Punkt ist, dass der Rapid Mode unserer 250 GB Samsung Evo in der Praxis so gut wie nichts bewirkte, weder beim Kopieren noch beim Packen/Entpacken oder in anderen Bereichen unserer realen Praxis Tests konnten sich damit Vorteile herausarbeiten lassen, Im Gegenteil, beim Kopieren von größeren aber auch vielen kleineren Dateien fror unser Z87 System einige Male ein und eine Weiterarbeit war definitiv nicht mehr möglich. Insofern können wir von diesem "Beschleunigungs Cache" nur abraten, was leider ebenso für das komplette Samsung Magician Tool gilt. Einerseits wegen der bereits beschriebenen Probleme, dann wegen der teilweise völlig absurden Optimierungsvorschläge und im Besonderen wegen einer unzureichenden Dokumentation, die den unerfahrenen Heimanwender völlig im Unklaren darüber läßt, was er da eigentlich tut. Als wäre das noch nicht ausreichend, konnten wir auf unseren Systemen beobachten, dass das Magician Tool auch noch den Schreibcache von Windows und die Windows Sicherung von Windows 7 deaktiviert. Das dies beleibe keinen Einzelfall darstellt und von Anwendern aus unserem Forum bestätigt wird, kommen wir nicht umhin und attestieren dem Tool keinerlei Praxis-Tauglichkeit. Die Firmware der Samsung SSDs läßt sich auch ohne dieses Tool aktualisieren, für einen Secure Erase ist das Tool ebenso wenig notwendig und die Trim Funktion wird ab Windows 7 vom Betriebssystem nativ unterstützt.

Dazu ergänzende Artikel:

SSD: Secure Erase (sicheres Löschen) Workaround
Acronis True Image 2013 im Praxistest Teil 1
Acronis True Image 2013 im Praxistest Part 2
Windows 7 auf neue SSD spiegeln Part I
Windows 7 auf neue SSD spiegeln Part II
Windows 7 auf neue SSD spiegeln Part III
SSD-Alignment nachträglich ohne Datenverlust ändern



 



Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell):

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

Testsystem

 


 




Installation, synthetische Benchmarks, Trim Bewertung:

Unabhängig von den Werks Aufklebern (sofern überhaupt vorhanden) prüften wir grundsätzlich jede SSD vor unserem Test auf die Aktualität der jeweiligen Firmware:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

Disk-info-1 Disk-info-2 Disk-info-3 Disk-info-4


Welche Firmware integriert wurde, ist an keiner Stelle der Samsung 840 EVO vermerkt, auch nicht auf der Verpackung. Also haben wir kurzerhand die SSD ins System gehängt, mit Crystal DiskInfo ausgelesen und die Firmware auf die Version EXT0BB0Q aktualisiert.
Was die zuständigen AHCI Treiber angeht, so sollte man wissen, dass der MSAHCI Treiber von Microsoft, den Windows 7 standardmäßig installiert, oder der neue STORAHCI von Windows 8 und Windows 8.1 die Trim Funktion generell unterstützen und im Normalfall treibertechnisch völlig ausreichen. Der Intel Rapid Storage-Technologie Treiber kann dies auch, verspricht aber zusätzlich einige Prozentpunkte mehr Performance, die in der Regel bestenfalls messbar aber nicht spürbar wären. In unserem Test haben wir den für unser Z87 Mainboard naheliegensten Intel Rapid Treiber trotzdem ausprobiert. Darüber hinaus auch gleich das aktuellste Bios für unser Mainboard, damit wir möglichst alle Eventualitäten im Zusammenspiel zwischen Chipsatz und SSD entsprechend berücksichtigen.
Man sollte sich aber vergegenwärtigen, dass der Rapid Treiber nicht für jede mögliche System-Konstellation eine Empfehlung darstellt und darüber hinaus ab Version 10 die LPM-Problematik auslösen kann. Installiert, eingestellt und optimiert wurde Windows 7 Ultimate 64Bit SP1 nach unserem entsprechenden Artikel:

Windows 7: FAQS und SSD Optimierungen (Stand: 01.12.2013)


In dem Artikel findet ihr auch weitere FAQs zum Thema SSD ! und wir können es gar nicht oft genug betonen, es geht in dem Artikel nicht um das Setzen von irgendwelchen ominösen Performanceschaltern, dies ohnehin nicht gibt, sondern um das Verstehen der Materie. Wenn es Einstellungen gibt, die unter bestimmten Umständen bedenkliche Auswirkungen erzeugen können, so wird dies explizit im Artikel skizziert, nach dem Motto: nichts muß, alles kann !

weitere System bzw. BIOS-Einstellungen:

• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Turbomodus der CPU deaktiviert
• SSD Firmware möglichst aktuell
• Verwendung von hochwertigen SATA 6Gb/s Kabeln
• ASUS Z87-Deluxe, BIOS 1602
• Intel Chipsatztreiber 9.4.0.1027 WHQL
• Intel Rapid Treiber 12.8.0.1016 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert

Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem SSD-Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, eine unbemerkte und vor allem unerwünschte Pause einzulegen. Übertaktungen können das Resultat beeinflussen und verfälschen, darum wurden entsprechende Einstellungen genauso wie der Turbomodus grundsätzlich deaktiviert. Die Temperaturen der Festplatten und SSDs wurden mit entsprechenden Sensoren sowohl an der Ober-und Unterseite der Festplatten gemessen, dazu verwendeten wir das digitale Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C). Einen Parallelcheck der Temperaturen haben wir mittels der Software Sensorik von Aida64 Ultimate, HW Monitor und Crystal Diskinfo versucht durchzuführen, die allerdings allesamt keine realen SSD Temperaturen auslesen können, weil eine SSD in der Regel keinen entsprechenden Hardware-Sensor besitzt, auch wenn hier und dort mal etwas angezeigt wird, wie beispielsweise bei der neuen Crucial M500, der Corsair Neutron oder den Samsung 830 und 840, die diese beiden SSDs ausnahmsweise über einen auslesbaren Sensor verfügen. Die Raumtemperatur betrug während aller Tests exakt 20°C (klimatisierter Raum). Die Lautheit der Datenträger wurde ca. 15 cm von der Festplatte entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät geprüft, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfasst. Jeder Datenträger wurde exakt an der selben Stelle im Tower verschraubt, so dass diesbezüglich keine störenden Abweichungen zu registrieren waren. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100 cm betragen, aber da wir nicht über einen reflexionsarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Was den Stromverbrauch angeht, so ist dieser relativ leicht über geeignete Multimeter messbar, die wir an der 5 Volt Leitung des SATA-Interfaces angeschlossen haben.

Zur Leistungsverifizierung verwendeten wir folgende Programme und Hilfsmittel:

• Acronis True Image 2014 build 6614
• Aida64 Ultimate v4.00.2706
• Argus Monitoring Software 2.5.06
• AS SSD Benchmark 1.7.4739.38088
• ATTO Benchmark 2.46
• Crystal Diskmark 3.0.3
• Crystal Diskinfo 6.0.1
• Harddisk Sentinel 4.40.5 Pro
• HD Tune Pro 5.50
• H2Testw 1.4
• Office 2010 Professional SP2
• PC Mark Vantage HDD 1.0.2.0
• Photoshop CS3
• VMWare Workstation 10.0.1 •
Windows 7 Ultimate 64bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8.1 Pro, alle aktuellen Updates
• WinRAR 5.00

Desweiteren stoppten wir für alle Laufwerke den Bootvorgang in Sekunden, wobei wir den Zeitraum vom Erscheinen des ersten Bios Screens bis zum verfügbaren Windows Desktop gestoppt haben. Wobei wir unter verfügbar verstehen, dass sich Anwendungen öffnen lassen, die pure Sichtbarkeit des Desktops ist noch keine reale Verfügbarkeit !

Das Starten von Anwendungen ist ein weiteres wichtiges Kriterium, dafür wählten wir Photoshop CS3 aus und stoppten wiederum per Hand den Zeitraum vom Programmaufruf bis zur Sichtbarkeit eine 5MB großen Bildes.

Um eine Aussage über den Kopierzeitraum zu erhalten, wurde ein 5GB großes Image verwendet, das wir auf die jeweiligen Datenträger kopierten. Die Installationszeit eines bestimmten Medium wäre natürlich auch interessant, wobei wir auf Spiele DVDs verzichteten, da die Qualität der optischen Laufwerke eine größere Rolle spielt, als das datenempfangende Laufwerk sprich die SSD. Darum installierten wir Office 2010 SP2 von einer virtuellen Maschine (VMWare) aus und stoppten abermals die Zeit.

Die Samsung 840 EVO 250 GB SSD wurde direkt nach der Initialisierung, der Partitionierung und NTFS-Formatierung durch Acronis Disc Director 11 (build 2343) mit einem aktuellen Windows 7 SP1 Image bestückt. Dieser Betriebssystem-Transfer erfolgte mittels Acronis True Image 2014. Das Image enthält neben dem Servicepack 1 und allen verfügbaren Updates auch alle aktuellen Systemtreiber. Darüber hinaus enthält das Image einige aktuelle Spiele, Office 2010 SP2 und diverse weitere Programme und Tools. Somit kommen wir in all unseren aktuellen SSD Tests (240, 250 und 256 GB Tests) immer auf einen Füllgrad von etwa 25 bis 35%. Die Diskrepanzen resultieren aus den ständigen Aktualisierungen dieser speziellen Test Images, in denen die Windows Updates ebenso berücksichtigt werden, wie aktuelle Treiber und Aktualisierungen der jeweiligen Applikationen.

Anschließend begann unsere erste synthetische Benchmarkrunde:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

diskmark AS SSD AS SSD AS SSD ATTO Aida64


Nach diesem ersten Testdurchlauf wurde die Samsung 840 EVO per Secure Erase (Parted Magic)wieder in den Auslieferungszustand versetzt und anschließend mittels H2testw komplett mit Daten gefüllt:

Zum Vergrößern bitte das Bild anklicken !

 

H2testw


Die Daten wurden anschließend komplett in den Papierkorb von Windows 7 transportiert und gelöscht, um den Trim Befehl auszulösen. Nach dem Löschen der Daten beließen wir die SSD die obligatorischen 5 Stunden (ein Zeitraum, den wir neuerdings in allen SSD-Tests warten) im idle Zustand, damit genug Zeit bleibt für die Rekonvaleszenz der Flash-Zellen mit Hilfe des Garbage Collection Algorithmus. So werden die frei gewordenen Blöcke gelöscht und im Idealfall die ursprüngliche Performance der SSD wiederhergestellt. Dies haben wir nun in einer weiteren Benchmark-Session überprüft:

Zum Vergrößern bitte die Bilder anklicken !

 

diskmark AS SSD AS SSD AS SSD ATTO Aida64


Die Rekonvaleszenz der Flash Zellen hinterlässt einen äußerst positiven Eindruck, ein Performance Einbruch, wie wir ihn von SSDs mit Sandforce SF-2281 Controllern kennen, findet auf unserem System definitiv nicht statt. Sollte die SSD in einem System ohne Trim Funktion eingesetzt werden, besteht ebenfalls kein Grund zur Sorge, über das Samsung Magician Tool kann dieser Vorgang manuell angestossen werden. Darüber hinaus agiert die Garbage Collection Funktion des Samsung Laufwerkes relativ agressiv, wodurch die Performance der 840 Pro über eine lange Zeit auch ohne aktive Trim Funktion auf einem ausgesprochen hohen Niveau gehalten wird.

Bei aller Begeisterung für schicke Screenshots und Diagramme, sollten wir nicht in den Fehler verfallen und die synthetischen Benchmarks als "Maß der Dinge" zu stilisieren. Es sind und bleiben de facto keine alltagsrelevanten Scenarien und werden es auch niemals sein. ATTO ist das Marketing-Aushängeschild für viele SSD-Hersteller insbesondere für sandforce-basierte SSDs, weil es das bestmögliche aber auch theoretischte aller Scenarien abildet, das sequentiell zu erreichen ist. ATTO testet ein Laufwerk mit Nullen, d.h in der Praxis, dass sich die Daten wunderbar komprimieren lassen. Kein Wunder also, dass die Hersteller mit sandforce-basierten SSDs diesen Benchmark bevorzugen. Der AS SSD Benchmark generiert zufällige Daten, die sich nicht komprimieren lassen, demzufolge schneiden Sandforce-SSDs entsprechend schlechter ab. AS SSD besitzt darüber hinaus aber auch eine Option zum Benchen von komprimierten Daten, so dass auch dieser Bereich inzwischen berücksichtig wurde.
HD Tune ist, wie der Name schon impliziert, nie für SSDs geschrieben worden und darum setzen wir es auch nicht mehr ein. Crystal Diskmark testet nicht nur mit Nullen, sondern über zufällige Blockgrößen, was der Realität zumindest näher kommt. Sicherlich werden einige über unsere hohen Resultate beim Kopierbenchmark vom AS SSD Tool stolpern, aber das ist schnell entschlüsselt, denn dieser Kopierbenchmark scaliert über den verbauten Arbeitsspeicher. Die in unserem Fall vorhandenen 32GB Arbeitsspeicher haben dementsprechend einen sehr hohen Anteil an dem guten Ergebnis. Kurz und knapp: je mehr Arbeitsspeicher im System steckt, desto höher fallen in der Regel diese Kopierwerte aus.

Interessant sind diese Benchmark-Tools natürlich trotzdem, weil sie jeder Anwender daheim schnell und unkompliziert ausprobieren kann. Das Problem ist dabei nur, das diesen Benchmarks sehr oft zu viel Gewicht beigemessen wird, was wiederum noch öfter dazu führt, das sich Anwender über zu langsame SSDs beklagen, die aber in der Realität gar nicht zu langsam arbeiten, auch wenn irgendwelche Tools dies optisch suggerieren. Darüber hinaus existieren selbst bei 100% identischen Systemen durchaus unvermeidbare und herstellungsbedingte Toleranzwerte, die bei einem Benchmark-Vergleich berücksichtigt werden müssten, was aber nur in den seltensten Fällen jemand tut. Kurzum, man sollte das Thema nicht überbewerten, sondern sich stattdessen über die SSD und ihre wahren Stärken freuen und das sind ultraschnelle Zugriffszeiten, die Fähigkeit der parallelen Abarbeitung von Eingabe/Ausgabe Operationen unter extrem hohen Transferleistungen und natürlich die Geräuscharmut, um nur einige Vorteile zu nennen. Wir können das alles gar nicht oft genug betonen, trotzdem werden sich die Anwender weiter an die Benchmarks halten und deren vermeintlich schwache Ergebnisse reklamieren, das ist so sicher wie die nächste Generation der SSDs.


 

Praxisnahe Testresultate:

 

Temperaturen und Schalldruck


Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Da die Crucial M500 als eine der wenigen aktuellen SSDs über einen real existierenden Temperatursensor verfügt, kann die SSD nicht nur aktiv überwacht werden, die von externen Tools angezeigten Temperaturen entsprechen sogar den tatsächlichen Werten. Somit schließt die M500 zur Samsung 840 Pro und 840 EVO auf, wobei die 840 Pro/840 EVO ihren Sensor nicht mit einer Schutzfunktion kombiniert, die Crucial M500 hingegen wird bei erhöhten Temperaturen automatisch heruntergefahren. Ansonsten ergeben sich an dieser Stelle keine Auffälligkeiten, auch nicht aus unseren aktuellen Tests, die aktuellen Samsung 840 SSDs (Basic, EVO, Pro)arbeiten aber deutlich kühler als ihr etwas aus der Reihe tanzender Vorgänger. Geräuschtechnisch ergeben sich an diesem durchaus sensiblen Bereich des Tests keinerlei negativen Auffälligkeiten, sämtliche neuen SSDs reihen sich nahtlos in die Phalanx der kühlen und leisen SSDs ein. Trotzdem: eine realistische Geräuschmessung der SSDs mag unter Laborbedingungen möglich sein, unsere Messgeräte sind da völlig überfordert. Die SSDs sind aber auch objektiv nicht als Geräuschkulisse wahrnehmbar, egal ob sie nun eingebaut sind oder auf dem Schreibtisch liegen. Hin und wieder berichten Anwender von Fieb-Geräuschen der SSDs, dies konnten wir bisher nicht bestätigen. Wobei diesbezüglich in der Regel andere Verursacher wie Mainboard, Grafikkarte, Zusatzkarten, Netzteil als Verursacher in Frage kommen, zumal dort schwingende Spulen vorhanden sind. Es bietet sich aber durchaus an, C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations testweise zu deaktivieren, um der Ursache auf die Spur zu kommen. Was unsere Festplatten in dieser Rubrik "leisten" ist unübersehbar und leider auch unüberhörbar, insbesondere die WD VeloCiraptor WD1000DHTZ 1000GB erreicht mit fast 2 sone eine traurige Bestmarke.

Vibrationen und Zugriff


Wenig überraschend können die SSDs sich auch hier von ihrer besten Seite zeigen und sich somit deutlich von der HDD Konkurrenz absetzen. Für empfindliche Ohren stellt eine SSD darum derzeit das Maß der Dinge dar. Bezüglich der Zugriffsgeräusche verhalten sich aber auch die Festplatten relativ respektabel und schonen die Nerven des Anwenders. Eine Western Digital Black Caviar Festplatte kann diesbezüglich kaum mithalten, zumal das Zugriffsgeknarze schon leicht nervende Tendenzen entwickelt. Die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ orientiert sich bei den Zugriffsgeräuschen in etwa am VR200M Vorgänger, klingt aber trotzdem noch etwas kerniger. Die Vibrationen und/oder das Dröhnen können in einem massiven (SECC 1.0) PC-Tower aus Stahl beinahe gänzlich absorbiert werden. In dünnwandigen Alu-Towern sollte man in jedem Fall über eine Entkoppelung inklusive Dämmung nachdenken, eine entsprechende Empfehlung können wir diesbezüglich aussprechen, in denen ihr auch die konkreten Details zu den Entkoppelungen entnehmen könnt:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox


Anzumerken ist in diesem Zusammenhang noch, dass das aktivierte Acoustic Managements (AAM) die dBA-Werte der HDDs im Schnitt um etwa 3 dBA senken. Wobei dies dann die Zugriffszeiten widerum geringfügig erhöht. Die Zugriffsgeräusche und Vibrationen bleiben vom AAM aber unbenommen, diese Problematik ist damit keinesfalls zu minimieren ! das nur der Vollständigkeithalber, auf SSDs trifft dies alles nicht zu.

Zugriffszeiten


Was die Zugriffszeiten angeht, so ergibt sich ein unverändertes Bild, die SSDs distanzieren die HDDs überdeutlich und spielen eine ihrer primären Stärken überzeugend aus. Innerhalb der SSDs sind marginale Differenzen erkennbar, die controller-abhängig zu betrachten sind, aber kaum eine messbare geschweige denn spürbare Relevanz aufweisen und ohnehin chargen-und systemabhängig betrachtet werden müssen. Daran ändern auch die "Bestmarken" der Samsung 470, Samsung 840 Pro/840 EVO, OCZ Vector und Corsair Neutron GTX nichts, die von den SSDs mit den aktuellen Marvell Controllern (Crucial M500, Plextor M5 Pro, und M5 Pro Xtreme) ebenfalls erreicht werden. Die SSDs mit dem Sandforce SF-2281 Controller liegen in etwa auf einem Level, aber auch einen Hauch hinter den Erstgenannten.
Nicht einmal die ultraschnelle VeloCiraptor ist der Zugriffsperformance einer SSD auch nur ansatzweise gewachsen. Dies ist auch eine der eklatantesten Bereiche, denn je nachdem wie verstreut die Daten auf der Festplatte oder SSD angeordnet sind, können sich diese Zeitunterschiede erheblich aufsummieren, so dass wir auch ohne Stoppuhr oder Benchmarks den Unterschied deutlich spüren. Das ist auch kein Wunder der Technik, auf einer SSD existieren konstruktionsbedingt keine schnellen oder langsamen Sektoren, sie arbeitet überall gleich schnell.

Diskmark


Crystal Diskmark simuliert quasi genau das, was auf unseren Rechnern täglich vorwiegend geschieht, nämlich das Lesen und Schreiben in unterschiedlichen Blockgrößen. Hier entscheiden die Controller eindeutig über die Performance der SSDs und es zeigt sich, das die aktuellen Controller von Indilinx, Marvell, Samsung, LAMD, aber auch Sandforce SF-2281 in Verbindung mit Toggle Nands ihre Hausaufgaben außerordentlich gut gemacht haben. Die Samsung 830 hat ihren ersten Platz aber inzwischen verloren, wobei die Koreaner dies sicherlich verschmerzen werden, zumal der neue Spitzenreiter den Nachfolger darstellt. Wer demzufolge viel mit sequentiellen Lese/Schreibzugriffen arbeitet, sollte sich die Samsung 840 Pro ebenso notieren, wie den deutlich preiswerteren Vorgänger, solange er noch zu erwerben ist.
Die 840 EVO kann trotz aller Bemühungen der 840 Pro an dieser Stelle nicht das Wasser reichen, auch nicht mit eingeschaltetem Rapid Mode, das muß man einfach so realistisch sehen. Die aktuelle OCZ Vector und auch die Corsair Neutron GTX, sowie Corsairs Performance Pro wären in diesem Zusammenhang auch noch zu nennen und natürlich auch die SSDs mit dem Marvell 88SS9187 Controller, egal in welcher Variante. Das der Abstand der Plextor M5 SSDs zur Crucial M500 insbesondere beim Schreiben aber so deutlich aufällt, hätten wir nicht erwartet. Insgesamt gesehen müssen wir die sequentiellen Schreibwerte der M500 als enttäuschend einstufen. Bezüglich der Lese-und Schreibleistung bei den HDDs hat die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ den alten Spitzenreiter VR200M relativ deutlich überflügeln können. Alle anderen Festplatten müssen sich an diesen Spitzenwerten orientieren und messen lassen, eine ernsthafte Bedrohung der VeloCiraptoren ist aber aktuell nicht in Sicht, zumindest nicht von der HDD Fraktion.

PC Mark


PC Mark Vantage HDD generiert aus acht unterschiedlichen Abfolgen praxisnahe Scenarien, in denen beispielsweise Spiele simuliert werden, das Importieren von Bildern, Windows Defender, das Booten und auch das Kopieren von Daten wird einbezogen. Kurzum, PC Mark Vantage HDD vollzieht eine durchaus alltagstaugliche Analyse der Systemperformance mit dem Hauptaugenmerk auf die jeweiligen Datenträger. Auch hier legen unsere SSDs die Messlatte so hoch, das die HDDs nur noch wie Statisten wirken, anders kann man diese eklatanten Unterschiede kaum umschreiben. Die VeloCiraptoren ändern an diesen Fakten auch nichts und können die Wogen bestenfalls glätten, wobei die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ zumindest an der magischen 10.000 Punkte Marke kratzt.

Bootzeit


Das Kopf-an-Kopf Rennen zwischen der Samsung 840 Pro, der Samsung 830, der OCZ Vector und der Neutron GTX geht weiter, wobei unsere Marvell Probanden inklusive der Vertex 4, der SanDisk Ultra Plus, sowie die Crucial M500, Plextor M5, M3 und Corsairs Performance Pro diesen Parcours ebenfalls ausgezeichnet absolvieren, die Sandforce SF-2281 SSDs halten unisono recht gut dagegen, wie überhaupt alle SSDs.
Aber: eine Stelle hinter dem Komma besagt beim Booten rein gar nichts. Die Bootzeitdauer ist zwar immer wieder ein gern diskutiertes Kriterium, allerdings sollte man sie auch nicht überbewerten, denn ob eine SSD nun das Betriebssytem in 25 oder 29 Sekunden (handgestoppt) bootet, ist irrelevant. Die HDDs fallen auch hier deutlich ab, wobei selbst eine knappe Minute immer noch einen überschaubaren Zeitraum darstellt, in dem niemand ein Referat schreiben könnte oder den Hund Gassi führt. Die WD VeloCiraptor VR200M 600GB galt lange Zeit in dieser Kategorie unter den Festplatten als Maß der Dinge, dies wurde nun durch die aktuelle WD1000DHTZ endlich übertroffen, der Abstand zu unseren SSDs kann trotzdem nicht entscheidend verkürzt werden.

Photoshop


HDDs benötigen nahezu die dreifache Zeit, um unser 5MB großes Bild in Photoshop CS3 zu laden, man darf also auch hier von einer deutlichen Zeitersparnis sprechen. Wie bei allen Messungen mit der Stoppuhr, haben wir den Mittelwert aus insgesamt 5 Versuchen gemittelt, um Fehler und Reaktionsungenauigkeiten auszugrenzen.

Kopierzeitraum


Erstmals bleiben mit der OCZ Vector, der Neutron GTX und der Samsung 840 Pro gleich drei SSDs unter der bisher als schier unüberwindliche Hürde angesehenen 30 Sekundenmarke. Die Plextor M5 Pro Varianten, Samsung 840 EVO, Samsung 830, Patriots Wildfire, die Vertex 4 von OCZ sowie die Corsair Performance Pro und Plextor M3 folgen direkt dahinter, mit etwas Abstand dann noch die neue Crucial M500, Kingstons HyperX und die Vertex 3 von OCZ, Intels 520/330 sowie Crucials m4 SSD. Das bedeutet nun keineswegs, das die anderen SSDs an dieser Stelle versagen, alles unter 50 Sekunden ist eine ausgezeichnete Leistung. Wobei uns die gemessenen Zeiten der SanDisk Ultra Plus schon ein wenig enttäuschten, fallen sie doch im Vergleich zur Konkurrenz deutlich ab. Die HDDs benötigten übrigens für den gleichen Vorgang mit Ausnahme der VeloCiraptoren fast die dreifache Zeit.

Office 2010

Unsere Installation aus einer virtuellen Maschine heraus erwies sich einmal mehr als recht praxisnah, zumal die direkte Installation von einem ROM-Laufwerk aus zu sehr von dessen Performance abhängt. Die Zeitdiskrepanzen sind zwar immer noch hoch, aber eine VeloCiraptor schlägt sich im Vergleich zu den SSDs doch relativ wacker.
Viel deutlicher und wichtiger ist aber die "Multitasking Fähigkeit" der SSDs, denn während der Installation war das Weiterarbeiten mit dem System problemlos möglich, so daß wir in der Zwischenzeit an mehreren Excel Tabellen experimentieren konnten. Das wäre zwar mit den HDDs auch möglich, aber auf Grund der deutlich höheren Systemlast eben doch sehr eingeschränkt und weniger performant. Auf der anderen Seite wird hoffentlich niemand ernsthaft auf die Idee kommen, während einer Programminstallation wichtige Schreib-oder Rechenarbeiten durchzuführen, denn sollte sich die Installation aufhängen, landen die anderen Daten sehr wahrscheinlich ebenfalls im Nirvana.

Für den nun folgenden Test haben wir ein 6GB großes Windows 7 SP1 Image mit Winrar 4.20 gepackt/entpackt und den Zeitraum wiederum per Hand gestoppt (5 Durchgänge, anschließend gemittelt):

Packen und Entpacken


Natürlich zeigen unsere SSDs den Festplatten auch an dieser Stelle die Rücklichter, aber die Abstände werden deutlich geringer, insbesondere SSDs mit älterem Controller verfügen einfach nicht über die notwendige sequentielle Leistung, um den aktuellen SSDs Paroli zu bieten. Die Leistung beim Packen und Entpacken wird aber auch durch die Kapazität beeinflußt, wenn ihr euch also für einen Hersteller/Controller entschieden habt, dann solltet ihr die jeweilige SSD mit größerer Kapazität wählen, zumindest dann, wenn viel gepackt/entpackt wird und wenn eine hohe sequentielle Leistung eine Rolle spielt. Also im Zweifel lieber die 120/128GB Version anstatt der 60 oder 64GB Version kaufen, oder eben die 240/256GB SSD anstatt der 120/128GB Variante. Dies gilt eigentlich generell für nahezu alle Leistungstests, es fällt aber an keiner anderen Stelle so extrem ins Gewicht, wie in diesem speziellen Testbereich.

Game Level


Die Ladedauer von Spiele-Leveln ist auch ein immer wieder gerne diskutiertes Thema. Ein typischer aktueller Vertreter ist Battlefield 3, das je nach Level schon einiges an Geduld abverlangen kann. Dabei sind zwei Faktoren besonders zu beachten: einerseits die Zugriffs-und Lesegeschwindigkeit der Speichermedien und andererseits die Prozessorleistung bei der Verarbeitung der geladenen Dateien. Nun ist aber durchaus nicht so, das die Spieleentwickler dies nicht wissen, darum packen sie viel vom Spiel in entsprechende Archivdateien, damit die Festplatte ihre Suchzugriffe nicht unnötig ausdehnen muß und die passenden Informationen möglichst schnell findet. Das allein reicht aber meistens nicht aus und hier kommt nun unsere SSD ins Spiel, die so eine Suche deutlich beschleunigen kann. Die traditionellen Festplatten fallen diesbezüglich deutlich ab, insofern ist eine SSD bei passendem Restsystem, viel Arbeitsspeicher und schneller CPU eine ganz klare Empfehlung für einen aktuellen Spielerechner.
Das unsere Vergleichstabelle diesmal etwas schlanker ausfällt, hat durchaus einen trifftigen Grund: es stehen einfach nicht mehr alle Laufwerke für diesen Test zur Verfügung, zumal wir diesen Test-Teilbereich wir erst vor kurzem in unseren Praxis Parcours aufgenommen hatten.

Stromverbrauch


Das Thema Leistungsaufnahme sollte im Idealfall eigentlich zu den Schokoladenseiten einer SSD gehören. Wie wir unserer Liste entnehmen können, ist dies leider nicht unisono der Fall. Alles über 4 Watt eignet sich im Grunde schon nicht mehr für die Verwendung in einem Notebook oder Netbook. Zumindest dann nicht, wenn die Stromersparnis eine wesentliche Rolle spielt und dies tut sie, wenn wir an die Laufzeit der Akkus denken. Darum sollten die SSD Hersteller nicht nur auf die Performancekrone in einem Benchmarktool hin optimieren, sondern auch den Stromverbrauch im Focus behalten, die derzeitige Entwicklung ist jedenfalls kontraproduktiv zu bewerten. Dass die Samsung 830 ausgerechnet an dieser Stelle eine neue "Bestmarke" für SSDs setzt, zeigt die Denkfehler der Hersteller überdeutlich auf.
Die neue SansDisk hätte bezüglich des Stromverbrauchs auch noch einiges an Verbesserungspotential zu bieten. Die Corsair Neutron GTX agiert zwar unter Last ökonomischer, dafür sind deren Idle Werte zu hoch. Die Samsung 840 Pro und auch die 840 EVO schlagen sich genauso wie die aktuelle Crucial M500, oder die OCZ Vector hingegen angenehm unauffällig, deren Werte bewegen sich im grünen Bereich, das werden die eventuellen Notebook Aufrüster sicherlich erfreut zur Kenntnis nehmen. Die VeloCiraptoren glänzen in dieser Hinsicht auch nicht unbedingt mit neuen Bestmarken, aber Western Digital hat zumindest eines erreicht, die neue VelociRaptor WD1000DHTZ benötigt trotz gesteigerter Leistung weniger Strom.

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen und auf Grund von unterschiedlichen Systemen und Herstellungstoleranzen variieren können...!




Fazit und Praxiserfahrungen:

Da ist sie nun also, die Samsung 840 EVO und womit? mit Recht wie wir meinen, diese SSD hinterläßt einen deutlich ausgewogeneren Eindruck als seinerzeit die 840 Basic, die insbesondere im Vergleich zur 840 Pro in ihrer Leistung deutlich abfiel. Somit haben wir auch gleich die Motivation von Samsung herausgefiltert, die 840 Basic einzustampfen und künftig nicht mehr anzubieten. Wer nun aber glaubt, dass die 840 EVO das Maß der Dinge in der 840 Baureihe von Samsung darstellt, der schießt deutlich übers Ziel hinaus. Die 840 Pro ist und bleibt das Flaggschiff, auch wenn die 840 EVO in einigen Bereichen durchaus dagegen halten kann, wenn auch nur unter Zuhilfenahme von einigen Cache Tricks. Abseits dieser Tricks konnten wir über unseren 3 wöchtigen Praxis Test gesehen nicht viel negatives zum Systemverhalten der EVO attestieren. Insbesondere die neue Firmware hinterläßt einen stimmigen Eindruck, sie scheint die Qualität der Trim Funktion und ebenso der Garbage Collection weiter optimiert zu haben, selbst eine hohe Frequentierung durch üppige Datentransfers und anschließendem Löschen bringt keinerlei Leistungseinbrüche zu Tage, so dass wir diese SSD durchaus auch für Systeme empfehlen können, in denen keine native Trim Funktion existiert.
Was die Geschwindigkeit des 840 EVO Laufwerks angeht, so sollte man seinen Blick nicht zur Gänze auf die sythetischen Benchmarks fokussieren, diese Daten spiegeln nicht einmal ansatzweise das tatsächliche Verhalten eines SSD-Laufwerkes wieder. Das tägliche Arbeiten mit der SSD ist es worauf es ankommt und da fühlt sich die 840 EVO genaus schnell an wie die Konkurrenz, egal ob die nun Samsung 840 Pro oder Corsair Neutron oder Plextor M5 Pro Xtreme oder wie auch immer heißt. Natürlich können wir in den realen Praxismessungen unserer Tests eine Performance Differenz darstellen und dort hat die 840 EVO durchaus auch Defizite zu verbuchen, insbesondere wenn es um die Schreibleistung, das Kopieren von großen Dateien sowie das Packen/Entpacken geht. Dies sind aber kleinere Diskrepanzen, die keine entscheidende Rolle spielen, geschweige denn wirklich stören.
Stören kann man sich hingegen an der Magician Software, die nicht nur mit einem völlig überflüssigen Rapid Mode "glänzt", der absurde Benchmark Resultate erzeugt, sondern dem Anwender ein gänzlich überflüssiges Verhalten suggeriert. In synthetischen Benchmarks mag es als Blendwerk noch genügen, unter realen Praxisbedingungen offenbart sich hingegen sehr schnell, was tatsächlich dahinter steckt: eine verbuggte Software, die nichts als Luftblasen produziert und das ist ein Fakt den Samsung schnellstens abstellen sollte.
Dass die Samsung 840 EVO trotzdem unseren begehrten Technology Award in Gold erhält, hat andere Gründe und die haben wir bereits erläutert. Zum Einen wird natürlich niemand dazu gezwungen, die Magician Software zu installieren und das ist auch gut so. Zum Anderen haben wir im Verlauf des Tests sehr genau begründet, warum wir darauf verzichten sollten, somit wäre dieses Thema auch final abgehandelt. Woran Samsung ebenfalls noch zu arbeiten hat, ist die Unterstützung der Anwender daheim mit unterstützendem Material, sei es nun in der Form eines gut dokumentierten deutschsprachigen Handbuches, oder eben entsprechender Informationen auf der Samsung Support Webseite, wo alles dies nur in englisch abrufbar ist. Samsung kann und darf sich die Sicht auf die Endkonsumenten nicht verstellen, dass sind in der Regel keine Profis, sondern sehr viele Anwender, die sich zum ersten Mal mit dem Thema SSD befassen und so etwas kann nicht nur, so etwas muß berücksichtigt werden.

Zum Schluß unseres Test bleibt natürlich noch die obligatorische Frage: was erhalte ich für mein Geld ? dazu schauen wir uns noch einmal kurz den aktuellen Preisvergleich an (Stand: 5.12.2013). Eine Samsung SSD 840 Pro Series 256 GB liegt bei knappen 170 €, eine 840 EVO in 250 GB kostet ca. 145 € und als Upgrade Kit 160 €. Der Unterschied ist also marginal zu bewerten und wenn wir die Wahl hätten, müßten wir nicht lange überlegen. Angesichts der Tatsache dass die 840 Pro ihe Leitungen ohne Taschenspieler Tricks abrufen kann und die Garantiezeit 5 anstatt 3 Jahre beträgt, sprechen sehr viele Argumente für die 840 Pro Variante. Darüber hinaus wären natürlich auch noch die SanDisk Ultra Plus (ca. 145 € für 256 GB) und die Crucial m500 (130 € für 240 GB) zu erwähnen, was die Entscheidung nicht unbedingt einfacher gestaltet. Aber egal wie sich die Kunden entscheiden, sie erhalten mittlerweile sehr viel herausragende SSD Technik für ihr Geld und das war beileibe nicht immer so...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• sehr gute und hochwertige Verarbeitung
• gute bis sehr gute sequentielle Transferleistungen
• gute bis sehr gute 4K-Transferleistungen
• herausragende Zugriffszeiten
• sehr gute Trim-und sehr gute Garbage Collection Implementierung
• funktioneller Temperaturüberwachungssensor
• Controller, NAND Bausteine, Cache usw. aus eigener Produktion
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf (7mm Gehäusedicke) und Gewicht
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• recht lange Garantiezeit (3 Jahre)
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 145 €)

Minus:
• magere Ausstattung
• Samsung Magician Tool eindeutig verbesserungsbedürftig
• softwaregesteuerter Rapid Mode bremst stellenweise die Kopierleistung
• ausbaufähiger Support und unterstützende Kundeninformationen

Nachtrag vom 14.12.2013: die neue Firmware EXT0BB6Q oder die neue 4.3 Revision der Samsung Magician Software ändern nichts an unserer Beurteilung, geschweige denn am Testergebnis oder Fazit.




Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Die Samsung SSD 840 Evo Series 250 GB erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

PC-Experience Gold Award

 

Weiterführende Links:

Samsung

Samsung 840 EVO 250 GB bei Caseking

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de

euer PC-Experience.de Team

Cerberus