Samsung 850 Pro Series 256 GB SSD im Test


Samsung 850 Pro im Test





Einleitung:

Die Intention ist eindeutig, Samsung will mit der neuen 850 Pro Series ganz gezielt und ohne Schnörkel die Leistungsmesslatte für aktuelle SSDs noch einen Schritt weiter nach oben befördern. Was eigentlich illusorisch ist, zumal die maximalen Grenzen der verfügbaren Schnittstellen längst erreicht sind und nur ein Wechsel auf M.2 und/oder SATA Express bei der Verwendung adäquater Plattformen wirkliche Steigerungen ermöglichen könnten. Das hält Samsung aber nicht davon ab, trotzdem aufzurüsten und die 850 Pro Serie mit 3D V-NAND aus dem Enterprise Segment auszustatten. In dieser Technik sind die einzelnen Flash-Speicherzellen nicht mehr planar, sondern vertikal ausgeführt. Darüber hinaus optimiert Samsung auch die Robustheit der Zellen, sie sollen mehr Schreib-/Löschzyklen verkraften können als die derzeit handelsüblichen 19-nm MLS Speicherbausteine. Ausreichend Erfahrung scheint seitens Samsung vorhanden zu sein, denn diese Technik wird wie erwähnt seit einiger Zeit schon für Enterprise SSDs angewendet.
Was dies alles nur für den Anwender in der Praxis bedeutet und inwieweit sich eine Investition in solche SSDs lohnt, wollen wir in unserem neuesten SSD Test eingehend beleuchten, ohne uns dabei den Blick auf die Alltagstauglichkeit zu verstellen. Wir wünschen euch jetzt viel Spaß beim Lesen unserer Lektüre...



 




Die technischen Daten im Vergleich:


die technischen Daten


Der Preis pro GigaByte läßt sich sehr leicht ausrechnen, in dem wir den Preis durch die Speicherkapazität teilen. Die Festplattenhersteller rechnen die Speicherkapazität nach dem dezimalen Zahlensystem aus, obwohl der Computer ja im Binärsystem arbeitet. Darum müssen wir die vom Hersteller angegebene Speicherkapaziät durch den Faktor 1,074 teilen, um die wahre Speichergröße zu bestimmen und dann den Preis pro GigaByte entsprechend ausrechnen.
MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Datenträgers. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Festplatten im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Festplatte beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen, Einsatzdauer, Ein-Ausschaltvorgänge, Vibrationen usw.
verfügbarer Speicherplatz: Ein Gigabyte (1 GB) entspricht 10 hoch 9 = 1.000.000.000 Bytes in Zehnerpotenzen. Ein Betriebssystem hingegen weist Speicherkapazitäten in Zweierpotenzen aus (1 GB = 2 hoch 30 = 1.073.741.824 Bytes) und zeigt deshalb weniger Speicherplatz an. Der tatsächlich verfügbare Speicherplatz ist abhängig von File-Größe und -Format, Einstellungen, Betriebssystem, Software und weiteren Faktoren wie z.B. der Spare Area (Over-Provisioning).


 

Ausstattung, Verarbeitung, Technik:

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Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB


Unsere Samsung 850 SSD haben wir gezielt in einem Onlineshop unserer Wahl gekauft, um den berüchtigten golden Samples gezielt aus dem Weg zu gehen. Außerdem wollten wir natürlich wisen, ob das anfangs bemängelte störende Lastwechsel-Fiepen der 850 Pro inzwischen beseitigt wurde und ob die Lager entsprechend bereinigt sind.
Das Ausstattungspaket erscheint auf den ersten Blick sehr spartanisch, da kein Einbaurahmen enthalten ist. Unterschiedliche Kits scheint es auch nicht mehr zu geben, früher legte Samsung in sogenannte Upgrade Kits die notwendigen SATA-Datenkabel und Einbaurahmen bei. Das alles fehlt, außer dem Samsung Magician Tool und der Samsung Klon Software befindet sich neben zweier Case-Badgets nichts weiter in der etwas unscheinbaren Schachtel. Das Faltblatt für den Einbau der SSD wurde zwar hübsch bebildert, viel mehr als ein paar Einbau Prinzipien sind aber nicht erkennbar, insofern entfällt es fast schon in die Kategorie überflüssig, Anfänger werden damit nicht sehr weit kommen.
Tatsache ist jedenfalls, dass der Kunde so mit seiner SSD ziemlich allein gelassen wird, nicht jeder wacht morgens auf und weiß alles über SSDs und deren Handhabung. Die Samsung SSD Produktseite hält zu diesem Thema außer Marketing leider auch nicht viel mehr parat und der Support Bereich ist sehr unübersichtlich angelegt, das kann die Konkurrenz teilweise erheblich besser. Ein Blick auf die beigelegte CD relativiert diesen Mangel zumindest teilweise, dort sind Anleitungen für das Samsung Magician Tool und die Migrations Software auch auf deutsch verfügbar. Wohl dem, der ein optisches Laufwerk zum Auslesen hat, für Notebook/Netbook Besitzer ohne optisches Laufwerk wird das Lesen der deutschen Anleitungen sicherlich etwas schwierig. Insofern sollte Samsung dringend auch online für entsprechende Übersetzungen sorgen.
Die äußere Aluminium Hülle unterscheidet sich nicht von den Vorgängern aus der 840 Serie, die Außenhülle erweist sich nicht nur als stabil, sondern verfügt über eine recht hohe Verarbeitungsgüte, so dass der Kunde spätestens jetzt zumindest schon einmal einen optischen Gegenpart für sein investiertes Geld erhält, denn die Optik kann ohne Übertreibung als ansehnlich eingestuft werden.
Da ansonsten wie gesagt keinerlei Software beiliegt, verweisen wir an dieser Stelle gerne an unsere entsprechenden Acronis/Paragon Image und Klonartikel, die ihr an dieser Stelle gebündelt wiederfindet und zwar ganz unten in den weiterführenden Links des Artikels. Desweiteren möchten wir euch auf unseren Secure Erase Artikel aufmerksam machen:

SSD: Secure Erase (sicheres Löschen) Workaround


Die Dicke des Gehäuses mit ihren 7mm spielt eine wesentliche Rolle bei einer eventuellen Aufrüstung von Notebooks, nicht alle Notebooks oder Netbooks sind in der Lage, die standardisierten 2,5" SSDs mit 9mm dicken Gehäusen aufzunehmen. Es existieren einige Geräte beispielsweise von HP, Lenovo oder Dell, die lediglich 2,5" Schächte besitzen, in denen nicht mehr als 7 mm Platz existiert. Also informiert euch bitte vorher, welche SSDs für eure Notebooks einbaubar wären, die Samsung 850 SSDs verfügen unisono über ein 7 mm Gehäuse, so dass es trotz wenig Platz in einem handelsüblichen Notebook zu keinerlei Einbauprobleme kommen sollte.
Auf der Rückseite der SSD finden wir zwar einige krypitische Zahlen und Vermerke, aber leider keinen Hinweis auf die implementierte Firmware. Dies werden wir aber mit Hilfe unserer Tools herausfinden, wie ihr im Testkapitel noch sehen werdet. Nun ist das an sich noch kein Problem, trotzdem aber unglücklich gelöst, denn so muß der Kunde die SSD zunächst in ein laufendes System integrieren, um herauszufinden, ob ein Firmware Update nötig ist oder nicht. Der Hintergrund ist mehr als einleuchtend: wer verzichtet schon gern auf ein per Firmware Update nachgereichtes elementares Feature oder beseitigte Bugs? dabei sollten wir auch berücksichtigen, das ein Firmware Update immer auch das Risiko eines kompletten Datenverlustes beinhaltet und und nichts wäre ärgerlicher, als Windows fertig installiert zu haben und nach einem Firmware Updates von vorne anfangen zu dürfen.
Ansonsten existiert kaum Kritik an der Verarbeitung, die Passgenauigkeit der Anschlußleiste ist vorbildlich. Die Anschluss-Ports liegen auch nicht zu eng nebeneinander, so dass auch etwas anders konzipierte SATA-Datenkabel mit üppgigeren Isolierungen und Sicherheitslaschen aus dem Zubehör verwendet werden könnten.

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Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB


Unsere Waage präsentiert 48 Gramm, auch das liegt in etwa auf dem Niveau des Vorgängers (Samsung 840 Pro 54 Gramm, Samsung 840 EVO 43 Gramm). Eine Corsair Neutron GTX wiegt beispielsweise 47 Gramm, eine OCZ Vertex 4 wiegt im Vergleich 91 Gramm, Crucials MX100 wiegt 64 Gramm und eine Intel 510 knappe 80 Gramm. Die Unterschiede erklären sich nicht nur durch den Materialeinsatz, sondern natürlich auch dadurch, ob eine SSD einseitig oder doppelseitig mit Nandflash-Bausteinen bestückt wurde oder nicht. Aber ob nun 50 oder 150 Gramm, ein SSD Einbaurahmen wird keinesfalls vor unüberbrückbare Herausforderungen gestellt, große 3,5" Festplatten ab 1TB aufwärts wiegen dank ihrer aufwendigen Mechanik nicht selten bis zu 700 Gramm und darüber hinaus.

Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps:
Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separat aufgelöteten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell oder AsMedia fallen im Performance Vergleich deutlich ab, mehr als 350 bis 400 MB/sec sind selten möglich. Nachrüststeckkarten aus dem Zubehör kann man gleich vom Einkaufszettel streichen, die rangieren in der Regel noch hinter den genannten Controllern, weil auch diesen Zusatzcontrollern sowohl die interne Anbindung als auch die entsprechende Bandbreite fehlt, um wirklich performant zu agieren. Des weiteren empfehlen wir hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75 cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine (die transparenten Kabel). Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

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Kabeluebersicht Kabeldetails Kabel-optimiert Kabel-zerlegt


Wir haben testweise ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von InLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung deutlich zu machen. Das handelsübliche Kabel ist zwar sehr schön isoliert und gut verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung über entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eure SSD plötzlich zu langsam arbeitet, oder beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 2 bis 6 € pro Stück. Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Leider existieren auch SSDs am Markt, die keine Vertiefung in ihren SATA-Ports aufweisen, um das Einrasten der Sicherheitslaschen zu ermöglichen, solche SSDs sollte man dann einfach meiden. Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokument studieren.

Kommen wir jetzt zur verbauten Technik:
Samsung ist in der fraglos vorzüglichen Situation alles aus einer Hand sprich aus den eigenen Schatullen nutzen zu lönnen, d.h. Controller, NAND Flashbausteine, Cache und auch die Firmware entstammen der eigenen Produktion. Ein Vorteil den man gar nicht hoch genug einstufen kann, denn wer verläßt sich schon gern auf die Qualitätskontrolle externer Zulieferer.
Die Basis der Samsung 850 Pro SSD bildet eine hochwertigst verarbeitete und in allerbester Lötqualität ausgelieferte FR4 Platine mit sechs Lagen Epoxidharz getränkten Glasfasermatten, die eine bessere Kriechstromfestigkeit und optimierte Hochfrequenzeigenschaften besitzen als Platinen mit weniger Lagen. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend, wobei FR4 schon fast die Qualitätsspitze darstellt, die nur noch von FR5 übertroffen wird. Wobei sicherlich niemand etwas gegen mehr Lagen hätte, also 8-Layer oder mehr, aber das würde den Preis natürlich wieder nach oben treiben.
Als zentrale Schaltstelle arbeitet der 400 MHz schnelle SATA-3-Controller Samsung MEX, der auf dem ARM Cortex R4 mit drei Rechenkernen basiert. Soweit so alt, denn dies bot auch schon die 840 Series auf. Das entscheidend Neue ist die aus dem Enterprise Segment adaptierte 3D V-NANDTechnik. Deren Flash-Chips verfügen jetzt über 32 statt 24 Funktionslagen und über ein wenig mehr Speicherkapazität. Statt auf planare Architektur (2D) setzen die NAND-Flash-Speicherhersteller von Samsung auf dreidimensionale Strukturen, um höhere Speicherkapazitäten pro Chip zu erreichen. Das spart Siliziumfläche, so dass einzelne Zellen wieder größer ausfallen können und dürfen. Jeder Chip bietet eine Speicherkapazität von 128 gigabit. Bei Samsungs V-NAND Chip-Struktur ist jede Zelle mit Charge Trap Flash (CFT) Technologie elektrisch mit einer nicht-leitenden Schicht verbunden. Jedes Zellenarray ist vertikal auf das nächste Array gestapelt, um Chips mit mehreren Milliarden Zellen zu erhalten. Der Einsatz von 3 bit-per-cell, 32 Layer, vertikal gestapelter Zellenarrays erhöht die Effizienz der Speicherproduktion enorm. Gegenüber Samsungs 10 nanometer (nm) Class* 3bit planar NAND-Flash ermöglicht das neue 3D V-NAND mehr als die doppelte Wafer-Produktivität, ein weiteres Argument für die angestrebte Massenproduktion.
Laut Samsung bieten die 3D-V-NAND-SSDs im Vergleich zu 2D-NAND-SSDs die doppelte Endurance, sollen also doppelt so viele Schreibzyklen verkraften. Über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg sollen die 850-Pro-SSDs 150 TByte Daten schreiben können (Total Bytes Written, TBW), ehe Speicherzellen auszufallen drohen. Das entspricht etwa einer täglichen Schreibleistung von 40 GByte über zehn Jahre. Gleichzeitig benötigen damit bestückte SSDs angeblich 20 Prozent weniger Energie, zumindest probagiert das die Marketing Abteilung von Samsung.

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Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB Samsung 850 Pro 256 GB


Als Cache setzt Samsung auf stromsparenden DDR2-RAM , davon erhält die 128 GB Version der 850 Pro immerhin schon 256 MB, die größeren Kapazitäten erhalten 512 MB Cache und das 1 TB Topmodell ein sattes Gigabyte an Cache. Der große Cache hat eine klare und grundsätzliche Intention, der Hersteller will so wesentliche Datenelemente prefetchen also vorab schon etwas "aufbereiten", damit sie dann schneller zur Verfügung stehen, was wiederum einer gesteigerten Lese-Performance zuträglich wäre. Neu ist diese Idee aber nicht, denn es ist ja kein Geheimnis, dass schneller Cache die Such-/Lese-/Schreibzeit von Flash-Speichern deutlich verkürzen kann, wodurch eine schnellere Datenübertragung möglich wird. Dank des großen temporären Speicherplatzes reduziert sich die Häufigkeit der Dateneingabe in den Flash-Speicher, so dass die Produktlebensdauer verlängert wird.
Neu ist auch die Dynamic Thermal Guard Überwachung, über die eine Drosselung der Taktraten der Flashbausteine immer dann statt findet, wenn die Umgebungstemperatur den Schwellenwert von 70 Grad Celsius überschreitet. Samsung beließ die Spare Area respektive das Over-Provisioning bei den gewohnten 7%, die Begründung dafür liefert die fortgeschrittene Produktionsreife der verwendeten Speicherchips und die optimierten Fehlerkorrekturen einschließlich überarbeiterter Datenintegritäts-Maßnahmen.
Die Stromsparfunktion Device Sleep (DevSleep) wird ebenso supportet wie eine Verschlüsselung über AES-256, TCG Opal 2.0 & IEEE-1667. Wichtig dabei ist allerdings die verwendete Software samt Betriebssystem. Das Ganze funktioniert aber nur bei aktivem Bitlocker oder alternativer Software, UEFI und Windows 8. Ist das nicht vorhanden, muß wieder die CPU mithelfen, so dass die Verschlüsselung wie gewohnt etwas an Leistung schluckt.
Was wir beim Technik Check der 850 Pro vermißten ist ein Pufferkondensator zur Realisierung von Power-Loss Protection, mit anderen Worten eine Schutzfunktion, die die SSD vor kurzzeitigem Datenverlust bei plötzlichem Stromausfall schützt. Unter der Berücksichtigung, das selbst eine so preiswerte SSD wie die Crucial MX100 diese Funktion ab Werk implementiert, stellt dieser Fakt schon eine nicht unerhebliche Enttäuschung dar.

Die Trim Funktion wird natürlich auch von den neuen Samsung 850 SSDs unterstützt und für alle die sich mit dem Begriff noch etwas schwer tun, eine kleine Erklärung der Funktionsweise: ein Betriebssystem, das den Trim ATA-Befehl umsetzen kann, also Windows 7/Windows 8 aufwärts, meldet dem SSD Controller, dass bestimmte gelöschte Datenstrukturen frei geworden sind. Dies nimmt der SSD Controller zur Kenntnis und markiert diese Datenblöcke als ungültig. Dadurch werden diese Blöcke quasi vom permanent protokollierten Merkzettel der SSD gestrichen und in den Ruhephasen des Laufwerks gelöscht. Dies wiederum hat zur Folge, dass diese jetzt frei gewordenen Datenblöcke sozusagen frisch renoviert wieder vom System möglichst ohne Performanceverlust verwendet werden können.


 



Die mitgelieferten Samsung Tools:

 

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Übersicht Benchmark Optimierungen Updates


Zu diesem Thema existiert unsererseits inzwischen ein separater Artikel:

SSD-Tools: Fluch oder Segen ? eine Bestandsaufnahme...

Unterschätzt diesen Artikel bitte nicht, er erspart euch eine Menge Ärger...!


Darüber hinaus implementierte Samsung in das ohnehin sehr schlanke Zubehörpaket eine Migrationssoftware, die sich Samsung Data Migration nennt:

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Samsung 850 Pro 256 GB

Mit einer professionellen Software ist dieses rudimentäre Tool aber nicht vergleichbar, weil es einige Einschränkungen aufweist. Einerseits werden weder die Auslagerungsdatei, noch die Datei für den Ruhezustand (Hyperfile.sys) mit transportiert. Andererseits scheitert die Software ebenso, wenn das neue Laufwerk in der Größe zum alten Laufwerk differiert. Dies gilt insbesondere dann, wenn das neue Laufwerk kapazitiv kleiner ist, dann muss vorher der Rotstift bei den Daten des alten Laufwerks angesetzt werden. Darum empfehlen wir für solche Scenarien deutlich flexiblere Softwares wie Acronis True Image oder eben eine entsprechende Variante von Paragon:

Paragon Festplattenmanager 14 Suite in der Praxis

 


 





Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell, Devil's Canyon):

 

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner

 

der Testrechner im Überblick

 







Installation, synthetische Benchmarks, Trim Bewertung:

Unabhängig von den Werks Aufklebern (sofern überhaupt vorhanden) prüften wir grundsätzlich jede SSD vor unserem Test auf die Aktualität der jeweiligen Firmware:

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Disk-info-1 Disk-info-2


Welche Firmware integriert wurde, ist an keiner Stelle der Samsung 850 Pro vermerkt, auch nicht auf der Verpackung. Wie wir an unseren eingesetzten Tools deutlich sehen, ist die EXMO1B6Q Firmware ab Werk implementiert worden, mit anderen Worten: unser Laufwerk befindet sich auf dem aktuellsten Stand, eine neuere Version wäre derzeit nicht erhältlich.

Was die zuständigen AHCI Treiber angeht, so sollte man wissen, dass der MSAHCI Treiber von Microsoft, den Windows 7 standardmäßig installiert, oder der neue STORAHCI von Windows 8 und Windows 8.1 die Trim Funktion generell unterstützen und im Normalfall treibertechnisch völlig ausreichen. Der Intel Rapid Storage-Technologie Treiber kann dies auch, verspricht darüber hinaus zusätzlich einige Prozentpunkte mehr Performance, die aber in der Regel bestenfalls messbar und nicht spürbar wären. In unserem Test haben wir den für unser MSI Z97 Mainboard naheliegensten Intel Rapid Treiber trotzdem ausprobiert. Darüber hinaus auch gleich das aktuellste Bios 1.6, damit wir möglichst alle Eventualitäten im Zusammenspiel zwischen Chipsatz und SSD entsprechend berücksichtigen. Man sollte sich aber vergegenwärtigen, dass der Rapid Treiber nicht für jede mögliche System-Konstellation eine Empfehlung darstellt. Was die LPM-Problematik generell angeht, so hat Intel inzwischen kräftig nachgearbeitet und seit dem Intel Rapid Storage-Technologie 12.9.0.1001 WHQL Treiber endlich eine stabile Basis geschaffen, über die sich jetzt so ganz nebenbei auch sehr komfortabel LPM deaktivieren läßt (siehe verlinkten Artikel), um die gefürchteten Aussetzer und Ruckler zu vermeiden.

Installiert, eingestellt und optimiert wurde Windows 7 Ultimate 64Bit SP1 nach unserem entsprechenden Artikel:

Windows 7: FAQS und SSD Optimierungen (Stand: 22.10.2014)


In dem Artikel findet ihr auch weitere FAQs zum Thema SSD ! und wir können es gar nicht oft genug betonen, es geht in dem Artikel nicht um das Setzen von irgendwelchen ominösen Performance-Schaltern, die es ohnehin nicht gibt, sondern um das Verstehen der Materie. Wenn es Einstellungen gibt, die unter bestimmten Umständen bedenkliche Auswirkungen erzeugen können, so wird dies explizit im Artikel skizziert, nach dem Motto: nichts muß, alles kann !

weitere System bzw. BIOS-Einstellungen:

• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Turbomodus der CPU deaktiviert
• SSD Firmware möglichst aktuell
• Verwendung von hochwertigen SATA 6Gb/s Kabeln von InLine
• MSI Z97 Gaming 9 AC, BIOS 1.6
• Intel Chipsatztreiber 10.0.17 WHQL
• Intel Rapid Treiber 13.1.0.1058 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert

Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem SSD-Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, eine unbemerkte und vor allem unerwünschte Pause einzulegen. Übertaktungen können das Resultat beeinflussen und verfälschen, darum wurden entsprechende Einstellungen genauso wie der Turbomodus grundsätzlich deaktiviert.
Die Temperaturen der Festplatten und SSDs wurden mit entsprechenden Sensoren sowohl an der Ober-und Unterseite der Festplatten gemessen, dazu verwendeten wir das digitale Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C). Einen Parallelcheck der Temperaturen haben wir mittels der Software Sensorik von Aida64 Ultimate, HW Monitor und Crystal Diskinfo versucht durchzuführen, die allerdings allesamt keine realen SSD Temperaturen auslesen können, weil eine SSD in der Regel keinen entsprechenden Hardware-Sensor besitzt. Ausnahmen bilden die aktuellen Crucial M500/M550/MX100 und Samsung 840/850 SSDs, die über eine abrufbare Sensorik verfügen. Die Raumtemperatur betrug während aller Tests exakt 20°C (klimatisierter Raum).
Die Lautheit der Datenträger wurde ca. 15 cm von der Festplatte entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät geprüft, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfasst. Jeder Datenträger wurde exakt an der selben Stelle im Tower verschraubt, so dass diesbezüglich keine störenden Abweichungen zu registrieren waren. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100 cm betragen, aber da wir nicht über einen reflexionsarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Was den Stromverbrauch angeht, so ist dieser relativ leicht über geeignete Multimeter messbar, die wir an der 5 Volt Leitung des SATA-Interfaces angeschlossen haben.

Zur Leistungsverifizierung verwendeten wir folgende Programme und Hilfsmittel:

• Paragon Festplattenmanager 14 Suite
• Aida64 Ultimate v4.70.3200
• Argus Monitoring Software 3.0.0.8
• AS SSD Benchmark 1.7.4739.38088
• ATTO Benchmark 2.46
• Crystal Diskmark 3.0.3b
• Crystal Diskinfo 6.2.1
• Harddisk Sentinel 4.50.8c Pro
• HD Tune Pro 5.50
• H2Testw 1.4
• Office 2013 Professional SP1
• PC Mark Vantage HDD 1.0.2.0
• Photoshop CS3
• VMWare Workstation 10.0
• Windows 7 Ultimate 64bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8.1 Pro Update 1, alle aktuellen Updates
• WinRAR 5.11

Desweiteren stoppten wir für alle Laufwerke den Bootvorgang in Sekunden, wobei wir den Zeitraum vom Erscheinen des ersten Bios Screens bis zum verfügbaren Windows Desktop gestoppt haben. Wobei wir unter verfügbar verstehen, dass sich Anwendungen öffnen lassen, die pure Sichtbarkeit des Desktops ist noch keine reale Verfügbarkeit ! Das Starten von Anwendungen ist ein weiteres wichtiges Kriterium, dafür wählten wir Photoshop CS3 aus und stoppten wiederum per Hand den Zeitraum vom Programmaufruf bis zur Sichtbarkeit eine 5MB großen Bildes. Um eine Aussage über den Kopierzeitraum zu erhalten, wurde ein 5GB großes Image verwendet, das wir auf die jeweiligen Datenträger kopierten. Die Installationszeit eines bestimmten Medium wäre natürlich auch interessant, wobei wir auf Spiele DVDs verzichteten, da die Qualität der optischen Laufwerke eine größere Rolle spielt, als das datenempfangende Laufwerk sprich die SSD. Darum installierten wir Office 2013 SP1 von einer virtuellen Maschine (VMWare) aus und stoppten abermals die Zeit.

Die Samsung 850 Pro 256 GB SSD wurden direkt nach der Initialisierung, der Partitionierung und NTFS-Formatierung mit einem aktuellen Windows 7 SP1 Image bestückt. Dieser Betriebssystem-Transfer erfolgte mittels Paragon Festplattenmanager 14 Suite . Das Image enthält neben dem Servicepack 1 und allen verfügbaren Updates auch alle aktuellen Systemtreiber. Darüber hinaus enthält das Image einige aktuelle Spiele, Office 2013 SP1 und diverse weitere Programme und Tools. Somit kommen wir in all unseren aktuellen SSD Tests (240, 250 und 256 GB Tests) immer auf einen Füllgrad von etwa 30 bis 40%. Kleinere Diskrepanzen resultieren aus den ständigen Aktualisierungen dieser speziellen Test Images, in denen die Windows Updates ebenso berücksichtigt werden, wie aktuelle Treiber und Aktualisierungen der jeweiligen Applikationen.

Anschließend begann unsere erste synthetische Benchmarkrunde:

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diskmark AS SSD AS SSD AS SSD ATTO Argus Monitor


Nach diesem ersten Testdurchlauf wurde die Samsung 850 Pro 256 GB SSD per Secure Erase (Parted Magic)wieder in den Auslieferungszustand versetzt und anschließend mittels H2testw komplett mit Daten gefüllt:

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H2testw


Die Daten wurden anschließend komplett in den Papierkorb von Windows 7 transportiert und gelöscht, um den Trim Befehl auszulösen. Nach dem Löschen der Daten beließen wir die SSD die obligatorischen 5 Stunden (ein Zeitraum, den wir seit 2014 in allen SSD-Tests warten) im idle Zustand, damit genug Zeit bleibt für die Rekonvaleszenz der Flash-Zellen mit Hilfe des Garbage Collection Algorithmus. So werden die frei gewordenen Blöcke gelöscht und im Idealfall die ursprüngliche Performance der SSD wiederhergestellt. Dies haben wir nun in einer weiteren Benchmark-Session überprüft:


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diskmark AS SSD AS SSD AS SSD ATTO Argus Monitor


Die Rekonvaleszenz der Flash Zellen hinterlässt einen äußerst positiven Eindruck, ein Performance Einbruch, wie wir ihn bei Konkurrenzprodukten oftmals erleben, findet auf unserem System definitiv nicht statt. Sollte die SSD in einem System ohne Trim Funktion eingesetzt werden, besteht ebenfalls kein Grund zur Sorge, über das Samsung Magician Tool könnte dieser Vorgang manuell angestossen werden. Darüber hinaus agiert die Garbage Collection Funktion des Samsung Laufwerkes relativ agressiv, wodurch die Performance der 850 Pro über eine lange Zeit auch ohne aktive Trim Funktion auf einem recht hohen Niveau gehalten wird.

Bei aller Begeisterung für schicke Screenshots und Diagramme, sollten wir nicht in den Fehler verfallen und die synthetischen Benchmarks als "Maß der Dinge" zu stilisieren. Es sind und bleiben de facto keine alltagsrelevanten Scenarien und werden es auch niemals sein. ATTO ist das Marketing-Aushängeschild für viele SSD-Hersteller insbesondere für sandforce-basierte SSDs, weil es das bestmögliche aber auch theoretischte aller Scenarien abildet, das sequentiell zu erreichen ist. ATTO testet ein Laufwerk mit Nullen, d.h in der Praxis, dass sich die Daten wunderbar komprimieren lassen. Kein Wunder also, dass die Hersteller mit sandforce-basierten SSDs diesen Benchmark bevorzugen. Der AS SSD Benchmark generiert zufällige Daten, die sich nicht komprimieren lassen, demzufolge schneiden Sandforce-SSDs entsprechend schlechter ab. AS SSD besitzt darüber hinaus aber auch eine Option zum Benchen von komprimierten Daten, so dass auch dieser Bereich inzwischen berücksichtig wurde.
HD Tune ist, wie der Name schon impliziert, nie für SSDs geschrieben worden und darum setzen wir es auch nicht mehr ein. Crystal Diskmark testet nicht nur mit Nullen, sondern über zufällige Blockgrößen, was der Realität zumindest näher kommt. Sicherlich werden einige über unsere hohen Resultate beim Kopierbenchmark vom AS SSD Tool stolpern, aber das ist schnell entschlüsselt, denn dieser Kopierbenchmark scaliert über den verbauten Arbeitsspeicher. Die in unserem Fall vorhandenen 32GB Arbeitsspeicher haben dementsprechend einen sehr hohen Anteil an dem guten Ergebnis. Kurz und knapp: je mehr Arbeitsspeicher im System steckt, desto höher fallen in der Regel diese Kopierwerte aus.
Interessant sind diese Benchmark-Tools natürlich trotzdem, weil sie jeder Anwender daheim schnell und unkompliziert ausprobieren kann. Das Problem ist dabei nur, das diesen Benchmarks sehr oft zu viel Gewicht beigemessen wird, was wiederum noch öfter dazu führt, das sich Anwender über zu langsame SSDs beklagen, die aber in der Realität gar nicht zu langsam arbeiten, auch wenn irgendwelche Tools dies optisch suggerieren. Darüber hinaus existieren selbst bei 100% identischen Systemen durchaus unvermeidbare und herstellungsbedingte Toleranzwerte, die bei einem Benchmark-Vergleich berücksichtigt werden müssten, was aber nur in den seltensten Fällen jemand tut. Kurzum, man sollte das Thema nicht überbewerten, sondern sich stattdessen über die SSD und ihre wahren Stärken freuen und das sind ultraschnelle Zugriffszeiten, die Fähigkeit der parallelen Abarbeitung von Eingabe/Ausgabe Operationen unter extrem hohen Transferleistungen und natürlich die Geräuscharmut, um nur einige Vorteile zu nennen. Wir können das alles gar nicht oft genug betonen, trotzdem werden sich die Anwender weiter an die Benchmarks halten und deren vermeintlich schwache Ergebnisse reklamieren, das ist so sicher wie die nächste Generation der SSDs.


 



Die Praxisnahen Testresultate:

 

die Messungen von Temperaturen und Lautheit


Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition:
Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.

Da die Crucial MX100 genau wie die M550 als eine der wenigen aktuellen SSDs neben der Crucial M500 über einen real existierenden Temperatursensor verfügt, kann die SSD nicht nur aktiv überwacht werden, die von externen Tools angezeigten Temperaturen entsprechen sogar den tatsächlichen Werten. Somit schließt die Crucial Flottille zur Samsung 840 Pro/850 Pro auf, wobei die 840 Pro ihren Sensor nicht mit einer Schutzfunktion kombiniert, die Crucial MX100/M550 werden bei erhöhten Temperaturen automatisch heruntergefahren, das ist bei Samsung erst ab 850 Pro implementiert worden.
Geräusch-und kühlungs-technisch ergeben sich an diesem durchaus sensiblen Bereich des Tests keinerlei negativen Auffälligkeiten, sämtliche neuen SSDs reihen sich nahtlos in die Phalanx der kühlen und leisen SSDs ein. Trotzdem: eine realistische Geräuschmessung der SSDs mag unter Laborbedingungen möglich sein, unsere Messgeräte sind da völlig überfordert.
Die SSDs sind aber auch objektiv nicht als Geräuschkulisse wahrnehmbar, egal ob sie nun eingebaut sind oder auf dem Schreibtisch liegen. Hin und wieder berichten Anwender von Fieb-Geräuschen der SSDs, dies konnten wir bisher nicht bestätigen. Der Samsung 850 Pro wurde zu Beginn ihrer Produktion heftige Fiep-Geräusche nachgesagt, die scheinbar durch ein zu kleines Wärmeleitpad zwischen Gehäuse und den Komponenten auf der Platine verursacht wurden. Dies wurde in der laufenden Serie bereinigt, unser Laufwerk war in der Hinsicht komplett unauffällig.
Wobei diesbezüglich in der Regel auch oftmals andere Verursacher wie Mainboard, Grafikkarte, Zusatzkarten, Netzteil als Verursacher durchaus in Frage kommen, zumal dort schwingende Spulen vorhanden sind. Es bietet sich aber durchaus an, C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations testweise zu deaktivieren, um der Ursache auf die Spur zu kommen. Was unsere Festplatten in dieser Rubrik "leisten" ist unübersehbar und leider auch unüberhörbar, insbesondere die WD VeloCiraptor WD1000DHTZ 1000GB erreicht mit fast 2 sone eine traurige Bestmarke.

Vibrationsmessungen

 

Messung der Zugriffsgeräusche


Wenig überraschend können die SSDs sich auch hier von ihrer besten Seite zeigen und sich somit deutlich von der HDD Konkurrenz absetzen. Für empfindliche Ohren stellt eine SSD darum derzeit das Maß der Dinge dar. Bezüglich der Zugriffsgeräusche verhalten sich aber auch die Festplatten relativ respektabel und schonen die Nerven des Anwenders. Eine Black Caviar Festplatte kann diesbezüglich kaum mithalten, zumal das Zugriffsgeknarze wie bei vielen anderen Desktop-Festplatten sehr schnell leicht nervende Tendenzen entwickelt. Die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ orientiert sich bei den Zugriffsgeräuschen in etwa am VR200M Vorgänger, klingt aber trotzdem noch etwas kerniger. Die Vibrationen und/oder das Dröhnen können in einem massiven (SECC 1.0) PC-Tower aus Stahl beinahe gänzlich absorbiert werden. In dünnwandigen Alu-Towern sollte man in jedem Fall über eine Entkoppelung inklusive Dämmung nachdenken, eine entsprechende Empfehlung können wir diesbezüglich aussprechen, in denen ihr auch die konkreten Details zu den Entkoppelungen entnehmen könnt:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox


Anzumerken ist in diesem Zusammenhang noch, dass das aktivierte Acoustic Managements (AAM) die dBA-Werte der HDDs im Schnitt um etwa 3 dBA senken. Wobei dies dann die Zugriffszeiten widerum geringfügig erhöht. Die Zugriffsgeräusche und Vibrationen bleiben vom AAM aber unbenommen, diese Problematik ist damit keinesfalls zu minimieren ! das nur der Vollständigkeithalber, auf SSDs trifft dies alles nicht zu.

die Zugriffszeiten


Was die Zugriffszeiten angeht, so ergibt sich ein unverändertes Bild, die SSDs distanzieren die HDDs überdeutlich und spielen eine ihrer primären Stärken überzeugend aus. Innerhalb der SSDs sind marginale Differenzen erkennbar, die controller-abhängig zu betrachten sind, aber kaum eine messbare geschweige denn spürbare Relevanz aufweisen und ohnehin chargen-und systemabhängig betrachtet werden müssen. Daran ändern auch die "Bestmarken" der Samsung 470, Samsung 840/850 Pro, OCZ Vector und Corsair Neutron GTX nichts, die von den SSDs mit den aktuellen Marvell Controllern (Crucial MX100, Crucial M550, Crucial M500, Plextor M5 Pro, und M5 Pro Xtreme) ebenfalls erreicht werden. Die SSDs mit dem Sandforce SF-2281 Controller liegen in etwa auf einem Level, aber auch einen Hauch hinter den Erstgenannten.
Nicht einmal die ultraschnelle VeloCiraptor ist der Zugriffsperformance einer SSD auch nur ansatzweise gewachsen. Dies ist auch eine der eklatantesten Bereiche, denn je nachdem wie verstreut die Daten auf der Festplatte oder SSD angeordnet sind, können sich diese Zeitunterschiede erheblich aufsummieren, so dass wir auch ohne Stoppuhr oder Benchmarks den Unterschied deutlich spüren. Das ist auch kein Wunder der Technik, auf einer SSD existieren konstruktionsbedingt keine schnellen oder langsamen Sektoren, sie arbeitet überall gleich schnell.

Crystal DiskMark Lesewerte

 

Crystal DiskMark Schreibwerte


Crystal Diskmark simuliert quasi genau das, was auf unseren Rechnern täglich vorwiegend geschieht, nämlich das Lesen und Schreiben in unterschiedlichen Blockgrößen. Hier entscheiden die Controller eindeutig über die Performance der SSDs und es zeigt sich, das die aktuellen Controller von Marvell, Samsung, LAMD, aber auch Sandforce SF-2281 in Verbindung mit Toggle Nands ihre Hausaufgaben außerordentlich gut gemacht haben. Die Samsung 830 hat ihren ersten Platz aber inzwischen verloren, wobei die Koreaner dies sicherlich verschmerzen werden, zumal der neue Spitzenreiter den Nachfolger 840 darstellt. Wer demzufolge viel mit sequentiellen Lese/Schreibzugriffen arbeitet, sollte sich die Samsung 840 Pro ebenso notieren, wie den deutlich preiswerteren Vorgänger, solange er noch zu erwerben ist. Die OCZ Vector und auch die Corsair Neutron GTX, sowie Corsairs Performance Pro wären in diesem Zusammenhang auch noch zu nennen und natürlich auch die SSDs mit dem Marvell 88SS9187/88SS9189 Controller, egal in welcher Variante. Die Toshiba SSD leistet sich an dieser Stelle kaum Schwächen und reiht sich im gehobenen Mittelfeld ein. Die aktuelle Crucial MX100 kann sich zwischen der M500 und der M550 positionieren, kein schlechter Einstieg für diesen Newbie, zumal die 512 GB Version bezüglich der Schreibraten erfahrungsgemäß noch ein paar MB/sec mehr zu bieten hat. Unsere neue Samsung 850 Pro positioniert sich ebenfalls im Spitzenfeld und leistet sich keinerlei Blöße.
Bezüglich der Lese-und Schreibleistung bei den HDDs hat die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ den alten Spitzenreiter VR200M relativ deutlich überflügeln können. Alle anderen Festplatten müssen sich an diesen Spitzenwerten orientieren und messen lassen, eine ernsthafte Bedrohung der VeloCiraptoren ist aber aktuell nicht in Sicht, zumindest nicht von der HDD Fraktion.

PC Mark Vantage Resultate


PC Mark Vantage HDD generiert aus acht unterschiedlichen Abfolgen praxisnahe Scenarien, in denen beispielsweise Spiele simuliert werden, das Importieren von Bildern, Windows Defender, das Booten und auch das Kopieren von Daten wird einbezogen. Kurzum, PC Mark Vantage HDD vollzieht eine durchaus alltagstaugliche Analyse der Systemperformance mit dem Hauptaugenmerk auf die jeweiligen Datenträger. Auch hier legen unsere SSDs die Messlatte so hoch, das die HDDs nur noch wie Statisten wirken, anders kann man diese eklatanten Unterschiede kaum umschreiben. Die VeloCiraptoren ändern an diesen Fakten auch nichts und können die Wogen bestenfalls glätten, wobei die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ zumindest an der magischen 10.000 Punkte Marke kratzt.

die Bootdauer im Vergleich


Das Kopf-an-Kopf Rennen zwischen der Samsung 840/850 Pro, der Samsung 830, der OCZ Vector und der Neutron GTX geht weiter, wobei unsere Marvell Probanden inklusive der neuen Toshiba, der OCZ Vertex 4, der SanDisk Ultra Plus, sowie die Crucial MX100, M550, Crucial M500, Plextor M5, M3 und Corsairs Performance Pro diesen Parcours ebenfalls ausgezeichnet absolvieren, die Sandforce SF-2281 SSDs halten unisono recht gut dagegen, wie überhaupt alle SSDs.
Aber: eine Stelle hinter dem Komma besagt beim Booten rein gar nichts. Die Bootzeitdauer ist zwar immer wieder ein gern diskutiertes Kriterium, allerdings sollte man sie auch nicht überbewerten, denn ob eine SSD nun das Betriebssytem in 25 oder 29 Sekunden (handgestoppt) bootet, ist irrelevant. Die HDDs fallen auch hier deutlich ab, wobei selbst eine knappe Minute immer noch einen überschaubaren Zeitraum darstellt, in dem niemand ein Referat schreiben könnte oder den Hund Gassi führt. Die WD VeloCiraptor VR200M 600GB galt lange Zeit in dieser Kategorie unter den Festplatten als Maß der Dinge, dies wurde nun durch die aktuelle WD1000DHTZ endlich übertroffen, der Abstand zu unseren SSDs kann trotzdem nicht entscheidend verkürzt werden.

Messwerte mit Photoshop


HDDs benötigen nahezu die dreifache Zeit, um unser 5MB großes Bild in Photoshop CS3 zu laden, man darf also auch hier von einer deutlichen Zeitersparnis sprechen. Wie bei allen Messungen mit der Stoppuhr, haben wir den Mittelwert aus insgesamt 5 Versuchen gemittelt, um Fehler und Reaktionsungenauigkeiten auszugrenzen.

die Kopierleistung der SSDs


Erstmals bleiben mit der OCZ Vector, der Neutron GTX, der Samsung 840 Pro und unserer neuen 850 Pro gleich vier SSDs unter der bisher als schier unüberwindliche Hürde angesehenen 30 Sekundenmarke. Die Plextor M5 Pro Varianten, Samsung 830, Patriots Wildfire, die Vertex 4 von OCZ sowie die Corsair Performance Pro und Plextor M3 folgen direkt dahinter, mit etwas Abstand dann noch die neue Toshiba SSD, die Crucial M500, Kingstons HyperX und die Vertex 3 von OCZ, Intels 520/330 sowie Crucials m4 SSD. Die aktuellen Crucial MX100 und M550 können sich ebenfalls beachtlich in Szene setzen und lassen die M500 relativ deutlich hinter sich. Das bedeutet nun keineswegs, das die anderen SSDs an dieser Stelle versagen, alles unter 50 Sekunden ist eine ausgezeichnete Leistung. Wobei uns die gemessenen Zeiten der SanDisk Ultra Plus schon ein wenig enttäuschten, fallen sie doch im Vergleich zur Konkurrenz deutlich ab. Die HDDs benötigten übrigens für den gleichen Vorgang mit Ausnahme der VeloCiraptoren fast die dreifache Zeit.

eine Office Installation


Unsere Installation aus einer virtuellen Maschine heraus erwies sich einmal mehr als recht praxisnah, zumal die direkte Installation von einem ROM-Laufwerk aus zu sehr von dessen Performance abhängt. Die Zeitdiskrepanzen sind zwar immer noch hoch, aber eine VeloCiraptor schlägt sich im Vergleich zu den SSDs doch relativ wacker.
Viel deutlicher und wichtiger ist aber die "Multitasking Fähigkeit" der SSDs, denn während der Installation war das Weiterarbeiten mit dem System problemlos möglich, so daß wir in der Zwischenzeit an mehreren Excel Tabellen experimentieren konnten. Das wäre zwar mit den HDDs auch möglich, aber auf Grund der deutlich höheren Systemlast eben doch sehr eingeschränkt und weniger performant. Auf der anderen Seite wird hoffentlich niemand ernsthaft auf die Idee kommen, während einer Programminstallation wichtige Schreib-oder Rechenarbeiten durchzuführen, denn sollte sich die Installation aufhängen, landen die anderen Daten sehr wahrscheinlich ebenfalls im Nirvana.

Für den nun folgenden Test haben wir ein 6GB großes Windows 7 SP1 Image mit Winrar 5.11 gepackt/entpackt und den Zeitraum wiederum per Hand gestoppt (5 Durchgänge, anschließend gemittelt):

packen und entpacken im Vergleich


Natürlich zeigen unsere SSDs den Festplatten auch an dieser Stelle die Rücklichter, aber die Abstände werden deutlich geringer, insbesondere SSDs mit älterem Controller verfügen einfach nicht über die notwendige sequentielle Leistung, um den aktuellen SSDs Paroli zu bieten. Die Leistung beim Packen und Entpacken wird aber auch durch die Kapazität und die DIE-Größe der Flashchips beeinflußt, wenn ihr euch also für einen Hersteller/Controller entschieden habt, dann solltet ihr die jeweilige SSD mit der größeren Kapazität wählen, zumindest dann, wenn viel gepackt/entpackt wird und wenn eine hohe sequentielle Leistung eine Rolle spielt. Also im Zweifel lieber die 120/128GB Version anstatt der 60 oder 64GB Version kaufen, oder eben die 240/256GB respektive 480/512 GB SSD anstatt der 120/128GB Variante. Dies gilt eigentlich generell für nahezu alle Leistungstests, es fällt aber an keiner anderen Stelle so extrem ins Gewicht, wie in diesem speziellen Testbereich.

Spielelevel im Vergleich


Die Ladedauer von Spiele-Leveln ist auch ein immer wieder gerne diskutiertes Thema. Ein typischer aktueller Vertreter ist Battlefield 4, das je nach Level schon einiges an Geduld abverlangen kann. Dabei sind zwei Faktoren besonders zu beachten: einerseits die Zugriffs-und Lesegeschwindigkeit der Speichermedien und andererseits die Prozessorleistung bei der Verarbeitung der geladenen Dateien. Nun ist aber durchaus nicht so, das die Spieleentwickler dies nicht wissen, darum packen sie viel vom Spiel in entsprechende Archivdateien, damit die Festplatte ihre Suchzugriffe nicht unnötig ausdehnen muß und die passenden Informationen möglichst schnell findet. Das allein reicht aber meistens nicht aus und hier kommt nun unsere SSD ins Spiel, die so eine Suche deutlich beschleunigen kann. Die traditionellen Festplatten fallen diesbezüglich deutlich ab, insofern ist eine SSD bei passendem Restsystem, viel Arbeitsspeicher und schneller CPU eine ganz klare Empfehlung für einen aktuellen Spielerechner.
Das unsere Vergleichstabelle diesmal etwas schlanker ausfällt, hat durchaus einen trifftigen Grund: es stehen einfach nicht mehr alle Laufwerke für diesen Test zur Verfügung, zumal wir diesen Test-Teilbereich wir erst vor kurzem in unseren Praxis Parcours aufgenommen hatten.

der Stromverbruach im Vergleich


Das Thema Leistungsaufnahme sollte im Idealfall eigentlich zu den Schokoladenseiten einer SSD gehören. Wie wir unserer Liste entnehmen können, ist dies leider nicht unisono der Fall. Alles über 4 Watt eignet sich im Grunde schon nicht mehr für die Verwendung in einem Notebook oder Netbook. Zumindest dann nicht, wenn die Stromersparnis eine wesentliche Rolle spielt und dies tut sie, wenn wir an die Laufzeit der Akkus denken. Darum sollten die SSD Hersteller nicht nur auf die Performancekrone in einem Benchmarktool hin optimieren, sondern auch den Stromverbrauch im Focus behalten, die derzeitige Entwicklung ist jedenfalls kontraproduktiv zu bewerten. Dass die Samsung 830 ausgerechnet an dieser Stelle seinerzeit eine neue "Bestmarke" für SSDs setzte, zeigt die Denkfehler der Hersteller überdeutlich auf.
Die neueren Laufwerke von Crucial und Samsung, insbesondere die neue Samsung 850 Pro rücken die negativen Resulate vergangener Tests wieder ein wenig gerade, womit sich auch dieses Laufwerk durchaus für einen Einsatz in mobilen Rechnern eignet. Die VeloCiraptoren glänzen in dieser Hinsicht als schneller Vertreter der HDDs auch nicht unbedingt mit neuen Bestmarken, aber Western Digital hat zumindest eines erreicht, die aktuelle VelociRaptor WD1000DHTZ benötigt trotz gesteigerter Leistung weniger Strom.

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen und auf Grund von unterschiedlichen Systemen und Herstellungstoleranzen variieren können...!


 



Fazit und Praxiserfahrungen:

Eines gleich vorweg und in eigener Sache, es hat sich einmal mehr gelohnt, nicht hinter verfrühten Testsamples für so einen Test hinterher zu hecheln, sondern auf das zu warten, was beim Händler schlussendlich im Regal liegt. Dies werden wir auch für die Zukunft soweit möglich beibehalten, early Adopter Hardware liefert in der Regel keinen relevanten Informationsgehalt für den interessierten Leser.

Schade dass Samsung oftmals nur abgezählte High-End-Scheibchen an uns weiterreicht und keine komplett kompromisslos durchkonstruierte High-End SSD. Die 3D V-NANDs stammen zwar aus der Enterprise Technik und zielen auf eine lang anhaltende Performance ab, aber sonst sehen wir doch eher gehobenen Mainstream. Hochwertige Stützkondensatoren von Tantal hätten der 850 Pro ebenso gut getan, wie eine M.2 und SATA-Express Anbindung. Aber dann wäre der Preis natürlich in eine Region gerutscht, die kaum ein Home-User bezahlen möchte, außerdem will Samsung selbstverständlich seine Enterprise SSDs nicht einmotten, sondern verkaufen...
Aber genug der Träumerei, kommen wir in die Realität zurück, die 850 Pro SSD bildet derzeit die Speerspitze für den Home-User Bereich und das mit Recht und sicherlich auch weil Samsung alles selbst fertigt und auf keine extern dazu gekauften Flashbausteine, Controller, Cache, usw. zurückgreifen muss. Technisch brillierte die 850 Pro in allen Belangen und in jedem Workload unseres Test Parcours mit einer selten erlebten Souveränität. Das Problem der störenden Nebengeräusche hat Samsung im Griff, unsere SSD aus dem Regal eines Onlinehändlers war diesbezüglich unauffällig. Selbst eine hohe Frequentierung durch üppige Datentransfers und anschließendem Löschen bringt keinerlei Leistungseinbrüche zu Tage, so dass wir diese SSD durchaus auch für Systeme empfehlen können, in denen keine native Trim Funktion existiert. Inwieweit sich die 3D V-NAND auf die Dauerhaltbarkeit der Laufwerke auswirkt, kann derzeit niemand beurteilen, aber wenn Samsung diese Technik im Enterprise erfolgreich einsetzt, so steht zu hoffen, dass es sich im Desktop Segment zumindest ähnlich verhält.
Was die Geschwindigkeit des 850 Pro Laufwerks angeht, so sollte man seinen Blick nicht zur Gänze auf die synthetischen Benchmarks fokussieren, diese Daten spiegeln nicht einmal ansatzweise das tatsächliche Verhalten eines SSD-Laufwerkes wieder. Das tägliche Arbeiten mit der SSD ist es worauf es ankommt und da fühlt sich die 850 zumindest ab 256 GB Kapazität genauso schnell an wie die Konkurrenz, egal ob die nun Samsung 840 Pro, Crucial M550/MX 100 oder Plextor M6 Pro oder wie die Konkurrenz auch immer heißt. Natürlich können wir in den realen Praxismessungen unserer Tests eine Performance Differenz darstellen und dort rangiert die neue Samsung nahezu durchgehend auf dem Spitzenplatz, wirklich spürbar sind die dortigen Diskrepanzen aber in der Regel nicht. Das liegt natürlich vorrangig am SATA Flaschenhals, der den Laufwerken die Grenzen klar absteckt.
Dass Samsung die Dynamic Thermal Guard Protection einbaut und somit das Laufwerk vor Überhitzung schützt, sehen wir äußerst positiv. Genauso wie die Verlängerung der Garantiezeit von 5 auf 10 Jahre, das schafft Vertrauen, auch wenn man hier das Kleingedruckte nicht wegwischen sollte. Die Erweiterungen bezüglich der möglichen Verschlüsselungsoptionen kann Samsung ebenso auf der Habenseite verbuchen.
Kritik existiert dennoch, die beginnt bei der fehlenden Power-Loss Protection, eine Maßnahme gegen den Datenverlust bei akutem Stromausfall. Selbst eine deutlich preiswerte Crucial MX 100 ist diesbezüglich besser ausgestattet. Was wir von dem Samsung Magician Tool halten, haben wir inzwischen in diesem Artikel skizziert. Hoffentlich werden diese Erfahrungen berücksichtigt, denn insbesondere der Rapid Mode erwirtschaftet nichts als Fragezeichen und Sorgenfalten. In synthetischen Benchmarks mag es als Blendwerk noch genügen, unter realen Praxisbedingungen offenbart sich hingegen sehr schnell, was tatsächlich dahinter steckt: eine Software, die nichts als Luftblasen produziert. Wir konnten in keinem Workload per Rapid Mode Vorteile messen, ganz im Gegenteil, unmotivierte Abstürze bis hin zu Bluescreens waren auf unserem Z97 Testsystem keine Seltenheit.
Wenn Samsung dann noch etwas Feinschliff in den Support einfließen lässt, wäre dies ein weiterer Pluspunkt. Sei es nun in der Form eines gut dokumentierten deutschsprachigen Handbuches, oder eben entsprechender Informationen auf der Samsung Support Webseite, wo alles dies nur in englisch abrufbar ist. Samsung kann und darf sich die Sicht auf die Endkonsumenten nicht verstellen, dass sind in der Regel keine Profis, sondern sehr viele Anwender, die sich zum ersten Mal mit dem Thema SSD befassen und so etwas kann nicht nur, so etwas muss berücksichtigt werden.

Wie stellt sich die Kausa Preis-Leistungsverhältnis dar? nach einem kräftigen Preisrutsch liegt die 850 Pro quasi auf dem gleichen Level wie die 840 Pro (beide kosten um die 150 € in 256 GB Kapazität), so dass der interessierte Kunde durchaus gleich zum neueren Laufwerk greifen könnte und sollte. Trotzdem kann und sollte man die Konkurrenz nicht gänzlich ausblenden. Die Crucial MX100 kostet in 256 GB nur noch knappe 90 € und bietet auch eine gehörige Portion aktueller Technik für vergleichsweise wenig Geld. Leichter macht es uns die aktuelle Marktsituation also nicht, wer aber bereits über eine Samsung 840 Pro verfügt, braucht sich seine Denkerstirn nicht in Falten legen, so ein Laufwerk genügt noch eine ganze Weile den derzeitigen Desktop Ansprüchen. Für die Erstkäufer bietet die neue 850 Pro sehr viel Reizpotential und wer sein Portemonnaie nicht so weit öffnen möchte oder kann, der wird sicherlich bei der Konkurrenz fündig, daran besteht auch kein Zweifel...Was bleibt ist die Technik Affinität und die wird von der 850 Pro nicht zu knapp bedient, da beißt keine Maus das Sata-Kabel ab...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• sehr gute und hochwertige Verarbeitung, wertige Haptik
• sehr gute sequentielle Transferleistungen
• sehr gute 4K-Transferleistungen
• herausragende Zugriffszeiten
• sehr gute Trim-und Garbage Collection Implementierung
• 256-Bit AES Hardwareverschlüsselung ohne Performanceverlust möglich
• Temperaturüberwachungssensor, Thermal-Throtteling
• Samsung 32 Layer 3D V-Nand mit hoher TBW Erwartung
• das Problem mit dem Wärmeleitpad und den Fiepgeräuschen ist gelöst
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf, Notebook-Kompatibilität
• vergleichsweise geringer Stromverbrauch
• sehr lange Garantiezeit (10 Jahre oderoder bis Erreichen des max. Schreibvolumens)
• befriedigendes bis gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 149 €)

Minus:
• keine Power-Loss Protection
• Samsung Magician Tool nicht empfehlenswert
• ausbaufähiger Support und unterstützende Kundeninformationen




Gesamtergebnisse unseres Reviews:

 

Die Samsung 850 Pro Series erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

der Award von PC-Experience

 



Weiterführende Links:


Samsung

Händlernachweis

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de

euer PC-Experience.de Team

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