Plextor M5 Pro Xtreme 256 GB SSD im Test

Plextor M5 Pro Xtreme



Einleitung:

Eigentlich wollten wir den Test einer Plextor M5 Pro auslassen, zumal wir ja die OCZ Vertex 4 bereits getestet hatten und die arbeitet mit dem gleichen Marvell 88SS9187 Controller, wenn auch in einer früheren Revision. Da Plextor nun allerdings die überarbeitete Plextor M5 Pro Xtreme anbietet, die M5 Pro Standard mit einer neuen Firmware (1.0.3) ausgestattet hat und wir dank eines unserer Leser kurzfristig auch auf die normale M5 Pro Standard zurückgreifen konnten, haben wir die sich daraus ergebende Chance spontan genutzt.
Was unterscheidet die beiden Laufwerke, werden sich vermutlich viele fragen. Die M5 Pro Standard (nennen wir sie einfach mal so) wurde durch die Firmware 1.03 in drei Bereichen optimiert: Trim Effizienz, Datenfehler Recovery Fähigkeit und die Stabilität unter großer Last. Die Firmware 1.03 macht also eine Plextor M5 Pro definitiv nicht zur M5 Pro Xtreme, auch wenn das stellenweise so falsch publiziert wurde. Die M5 Pro Xtreme bringt tatsächlich ein paar weitere Neuerungen mit: einerseits wurden die Toggle Nand Flashbausteine von Toshiba überarbeitet, die jetzt über eine 16KB Page Size verfügen (vorher 8KB Page Size). Andererseits wurde der Garbage Collection Algorythmus optimiert, der seinen Dienst jetzt etwas aggressiver verrichtet. Das bedeutet im Klartext: Garbage Collection nimmt seine Arbeit nun schon bei 10 Prozent statt wie vorher bei 4 Prozent verbleibender freier Speicherblöcke auf.
Eine aktualisierte Firmware sorgt noch zusätzlich für einen Leistungsschub der M5 Pro Xtreme und etwas Feinschliff: Während die sequenzielle Leserate unverändert bei 540 MByte/s liegt, steigt die Schreibrate gegenüber der Vorgängerserie von 450 auf 470 MByte/s. Die Performance beim Verarbeiten von 4-KByte-Blöcken erhöht sich von 94.000 auf 100.000 Eingabebefehle pro Sekunde (IOPS) im Lesebetrieb (Random Read). Der Schreibmodus hingegen hat sich mit den schon bekannten 88.000 IOPS nicht geändert. Aber genug getrommelt, nach diesen Appetithäppchen steigen wir jetzt endlich in unser neuestes SSD Review ein, zu dem ihr wieder herzlich eingeladen seid...



 

Die technischen Daten:
 
technische Daten


Der Preis pro GigaByte läßt sich sehr leicht ausrechnen, in dem wir den Preis durch die Speicherkapazität teilen. Die Festplattenhersteller rechnen die Speicherkapazität nach dem dezimalen Zahlensystem aus, obwohl der Computer ja im Binärsystem arbeitet. Darum müssen wir die vom Hersteller angegebene Speicherkapaziät durch den Faktor 1,074 teilen, um die wahre Speichergröße zu bestimmen und dann den Preis pro GigaByte entsprechend ausrechnen.

MTBF: Der MTBF(Mean-Time-between-Failure)-Wert gibt einen statistischen Anhaltspunkt über die Zuverlässigkeit eines Datenträgers. Er repräsentiert nicht die tatsächlich angenommene Lebensdauer. MTBF-Werte bewegen sich bei Festplatten im Bereich von mehreren zehntausend Stunden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass eine Festplatte beispielsweise garantiert 100.000 Stunden am Stück fehlerfrei läuft, das ist von sehr vielen Faktoren abhängig, wie z.B. Umgebungstemperaturen, Einsatzdauer, Ein-Ausschaltvorgänge, Vibrationen usw.

verfügbarer Speicherplatz: Ein Gigabyte (1 GB) entspricht 10 hoch 9 = 1.000.000.000 Bytes in Zehnerpotenzen. Ein Betriebssystem hingegen weist Speicherkapazitäten in Zweierpotenzen aus (1 GB = 2 hoch 30 = 1.073.741.824 Bytes) und zeigt deshalb weniger Speicherplatz an. Der tatsächlich verfügbare Speicherplatz ist abhängig von File-Größe und -Format, Einstellungen, Betriebssystem, Software und weiteren Faktoren wie z.B. der Spare Area (Over-Provisioning).



 

SSDs, die technischen Fakten:

Alle Hersteller preisen ihre Solid State Disks als technisch überlegen an, sie sollen konventionelle Festplatten innerhalb der nächsten Jahre ablösen, aber ist das wirklich so einfach? SSDs schreiben die Daten nicht auf ferromagnetische Scheiben, sondern auf Flashchips analog zu USB Sticks. Da eine SSD über keine beweglichen Bauteile verfügt, sind die Vorzüge diesbezüglich schnell zusammengetragen: es sind keine betriebsbedingten mechanischen Schäden möglich. Weitere Vorteile liegen auf der Hand: ein nahezu geräuschloser Betrieb, sehr hohe Shock-Unempfindlichkeit, minimale Wärmentwicklung. Da nicht erst ein Schreib/Lesekopf an eine bestimmte Position gefahren werden muss, sind die Daten sofort verfügbar, was in ultraschnellen Zugriffszeiten resultiert. Aber nicht nur was die lineare Transferrate angeht, haben SSDs einen prinzipiellen Vorteil gegenüber herkömmlichen Festplatten. Vor allem Zugriffe auf verstreut positionierte Daten sind ihre große Stärke. Dazu gesellt sich im Idealfall ein deutlich geringerer Strombedarf, was die Umwelt und den Geldbeutel schont.
Wo aber liegen die Nachteile? dazu müssen wir etwas weiter ausholen: wie wir ja alle wissen, gehört zu den wesentlichen Eigenschaften eines Speichermediums drei entscheidende Kriterien: 1. die Speicherkapazität, 2. die Übertragungsgeschwindigkeit und 3. die Zugriffszeit. Erst nach diesen drei Aspekten listen die Hersteller die Haltbarkeit der Daten und die Kosten auf, was ja schon mal das erste Stirnrunzeln verursacht.
Davon abgesehen hängen aktuelle SSDs ihre ferromagnetischen Konkurrenten in den genannten drei Kriterien locker ab. Das beginnt bei den sequentiellen Übertragungsraten, wo es schnelle aktuelle SSDs auf mittlerweile 500 MByte/s und mehr bringen. Diese Werte werden von Konsumer-HDDs nicht mal ansatzweise erreicht und auch Server Festplatten müssen sich arg strecken. Wobei man auch hier unterscheiden muß, denn Festplatten erreichen ihre höchste Performance auf den äußersten Bereichen ihrer Magnetscheiben und diese Performance differiert deutlich zu den Ergebnissen auf den inneren Bereichen. In SSDs sind diese Performance Zonen gänzlich unbekannt. SSDs ziehen ihre Performance durch die Qualität des Controllers und über die Anzahl der zu verwaltenden Flashchips inklusive Cache sofern vorhanden. Grundsätzlich ist es aber so, daß der Datentransfer bis auf kleinere Amplituden nahezu gleich bleibt und auch hier muß eine HDD passen. Ein anderes Thema ist das Schreiben von Daten, denn hier besitzen SSDs einen gravierenden Nachteil, mit denen sich wiederum HDDs nicht auseinandersetzen müssen: Festplatten beschreiben Sektoren, egal ob vorher Daten in ihnen gespeichert waren oder nicht. SSDs hingegen müssen erst mal einen Löschvorgang initiieren, wenn sie die Daten in einem Flashchip überschreiben wollen und das kostet eben Zeit. Das ist auch der Grund, warum die Schreibleistung einer SSD nicht ganz mit der Leseleistung korrespondiert. Kompensieren kann man dies zu einem kleinen Teil durch entsprechende Caches, die von den Herstellern auch eingesetzt werden. Einen anderen Ansatz verfolgt die Firma Sandforce, dessen Controller über keinen veritablen Cache verfügen. Dort wird der Zeitverlust durch die patentierte Komprimierung der Daten kompensiert. Neben einer geringeren Write-Amplification erhöht sich durch diese Komprimierung auch die Lebenserwartung des SSD-Laufwerks, da weniger Schreib-Lösch-Zyklen notwendig sind.
Dazu kommt noch die begrenzte Zahl von möglichen Schreibzugriffen auf den Flash-Speicher. Während die einzelnen Speicherpunkte auf den HDD-Scheiben in Festplatten beliebig oft gelöscht und wieder beschrieben werden können, ist die Zahl dieser Zyklen in den Flashchips begrenzt und unterliegt großen Schwankungen. Somit ist die Lebensdauer aufgrund der limitierten Anzahl von Lösch- und Schreibvorgängen begrenzt. Womit wir wieder bei der Qualität und implementierten Technik des Controllers angelangt sind, zumal nicht zuletzt er darüber entscheidet, wie die Daten auf die Speicherzellen verteilt werden. Existieren defekte Zellen, sollten diese über entsprechende Fehlerroutinen erkannt und aussortiert werden. Das klingt in der Theorie logisch und einfach zu handeln, die Praxis sieht allerdings oftmals etwas anders aus.
Aber der Controller samt Firmware ist nicht das alleinige Qualitätssiegel einer SSD, denn auch die Art der verwendeten Flashtechnik spielt eine entscheidende Rolle und bestimmt letztendlich die Performance und Haltbarkeit der Flashchips. Darum beachtet bitte in unseren SSD Tests die Beschreibung der verbauten Technik, dort nehmen wir auch diesen Teilbereich sehr genau unter die Lupe. Für weitere Details zum Thema SSD beachtet bitte auch unseren separaten SSD Artikel, wo es nicht nur um die richtigen Einstellungen, sondern in erster Linie um die Erklärungen der wichtigsten Techniken geht...



 

Ausstattung, Verarbeitung, Tools und Technik:

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Verpackung-1 Verpackung-2 Ausstattung Erstansicht

Zum Thema Plextor sollte man ein paar Fakten kennen, denn die Plextor SSDs entstammen keiner eigenen Fertigung mehr, sondern dem Philips & Lite-On Digital Solutions (PLDS) Konsortium. Klingt kompliziert, ist es aber nur auf den ersten Blick. Shinano Kenshi Co.,Ltd ist ein bereits 1918 gegründetes japanische Unternehmen, das sich zunächst auf die Verarbeitung von Seide beschränkte und erst 1962 seinen Focus auf die Elektronik Branche richtete. 1985 kam Plextor als CD- und DVD-Rekorder-Marke und Tochterunternehmen hinzu (Taiyo Yuden gehörte auch dazu) und war in dieser Funktion über viele Jahre bekannt und erfolgreich. Dieses operative Retail Geschäft wurde in den späten 90iger Jahren aufgegeben, heute werden die optischen Laufwerke und auch SSDs von Plextor im erwähnten PLDS Konsortium gefertigt, die ihrerseits die dafür notwendigen Lizenzen von der Shinano Kenshi Co. Ltd erworben haben.

Die quietschbunte Verpackung verspricht viel, hält inhaltlich auch einiges bereit, neben der SSD und einem schönen schwarzen Einbaurahmen finden wir eine mehrsprachige Kurzanleitung für den Einbau, zwei Schraubensätze für die Montage und einen Softwareaufkleber der uns dazu animiert eine Klonsoftware von NTI herunterzuladen, die über den aufgedruckten Key zur Vollversion freigeschaltet werden kann:

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NTI-Software


Eine deutschsprachige Anleitung für die Klonsoftware ist leider nicht vorhanden. Dies gilt auch für die zweite Vollversion, eine Backupsoftware die ebenso von NTI stammt. Den dritten Software Button kann man getrost sparen, dort werden lediglich werbefinanzierte Trail Versionen angeboten, die nicht sonderlich viel zu bieten haben. Leider funktioniert der in der Verpackung aufgedruckte Link nicht, darum an dieser Stelle die korrekte URL zu den Software Paketen:

Plextor NTI Software

Da wir weder von der Software noch von der fehlenden deutschen GUI angetan waren, verweisen wir an dieser Stelle gerne an unsere entsprechenden Acronis Image und Klonartikel, die ihr an dieser Stelle gebündelt wiederfindet und zwar ganz unten in den weiterführenden Links.

Apropos Software: Plextor verfügt über ein recht beachtliches SSD Tool, über das es auch möglich ist, die Firmware upzudaten, ein Secure Erase durchzuführen und einiges mehr, aber seht selbst:

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Plextool-1 Plextool-2 Plextool-3 Plextool-4

 

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Plextool-5 Plextool-6 Plextool-7 Plextool-8


Eine manuelle Trim Funktion wurde von Plextor zwar nicht eingebaut, aber das kann ja noch kommen. Bis jetzt hinterläßt das Tool einen brauchbaren Eindruck und für unsere M5 Pro Xtreme SSD wurde die Tatsache, dass es eine neue Firmware gibt (1.0.3) korrekt erkannt. Leider hakt es aber auch hier, denn wir können diese neue Firmware zwar herunterladen, aber wie es dann weitergeht, darüber schweigt sich Plextor aus. Keine Sorge, das weitere Prozedere entspricht in etwas dem der anderen Hersteller, man entpackt die Firmware, brennt das ISO Image auf eine CD, bootet von dieser CD und folgt dem gescripteten Prozedere, das weitestgehend automatisiert abläuft. Die Links zum Plextool und zur Firmware Update Anleitung wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:

Plextool 1.0.7 Setup und Plextool Anleitung
Firmware Update Prozedere

Das alles hätte Plextor wesentlich kundenfreundlicher strukturieren können, in dem man beispielsweise eine kleine CD beilegt, auf der sich die Tools und sämtliche Anleitungen befinden, so dass der Kunde sich die Zeit für das mühevolle Zusammensuchen sparen könnte.
Warum wir bei dem Tool die manuelle Trim Funktion vermissen? weil es immer noch genügend Anwender gibt, die so eine SSD auch unter Windows XP oder Windows Vista, oder einem RAID Array nutzen wollen und die unterstützen bekanntlich keine Trim Funktion, so dass trotz Garbage Collection die Trim Funktionalität gelegentlich manuell etwas nachgeholfen werden muss. Intel und Samsung sind diesbezüglich mit ihren ausgezeichneten SSD-Verwaltungs-Tools mindestens einen Schritt voraus. Das 7mm dünne Gehäuse der Plextor M5 Pro Xtreme schaut ein wenig schlicht aus, trotzdem wirkt das gebürstete Aluminium edel und wertig. Die Dicke des Gehäuses spielt eine wesentliche Rolle bei einer eventuellen Aufrüstung von Notebooks, nicht alle Notebooks/Ultrabooks oder Netbooks sind in der Lage, die standardisierten 2,5" SSDs mit 9mm dicken Gehäusen aufzunehmen. Es existieren einige Geräte beispielsweise von HP, Lenovo oder Dell, die lediglich 2,5" Schächte besitzen, in denen nicht mehr als 7 mm Platz ist. Also informiert euch bitte vorher, welche SSDs für eure Notebooks einbaubar wären, es existieren durchaus entsprechende 7mm flache Alternativen von Intel, Samsung, Corsair, OCZ oder eben auch Plextor, eine Auswahl ist also durchaus vorhanden.

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Groeßenvergleich-1 Groeßenvergleich-2 Draufsicht Heckansicht


Endlich druckt ein Hersteller wieder die implementierte Firmware auf den Typenaufkleber, zwischenzeitlich schien es so, als würden die Hersteller diese sinnvolle Information wieder streichen, aus welchen Gründen auch immer. Wir sehen es als elementare Info an, welche Firmware ausgeleifert wird: wer verzichtet schon gern auf ein per Firmware Update nachgereichtes elementares Feature oder beseitigte Bugs und das möglichst vor der Installation des Betriebssystems? das Risiko des Datenverlustes während eines Firmware Updates ist hoch und eine erneute Installation wäre ein vermeidbarer doppelter Zeitaufwand. Ansonsten existiert kaum Kritik an der Verarbeitung, die Passgenauigkeit der Schnittstellen-Anschlußleiste ist vorbildlich. Die Ports liegen nicht zu eng nebeneinander, so dass auch etwas anders konzipierte SATA-Datenkabel mit üppgigeren Isolierungen und Sicherheitslaschen aus dem Zubehör verwendet werden könnten.

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Groeßenvergleich-1 Groeßenvergleich-2 Draufsicht Heckansicht


Unsere Waage präsentiert 60 Gramm für die M5 Pro Xtreme, eine Corsair Neutron GTX wiegt beispielsweise 47 Gramm. Damit liegt auch die Plextor M5 Pro Xtreme ebenso wie die M5 Pro Standard im Bereich aktueller SSDs, eine OCZ Vertex 4 wiegt im Vergleich 91 Gramm, die Samsung 840 54 Gramm, Crucials m4 73 Gramm und die Intel 510 knappe 80 Gramm. Die Unterschiede erklären sich nicht nur durch den Materialeinsatz, sondern natürlich auch dadurch, ob eine SSD einseitig oder doppelseitig mit Nandflashbausteinen bestückt wurde oder nicht. Aber ob nun 50 oder 150 Gramm, ein zumeist stählerne Einbaurahmen wird keinesfalls vor unüberbrückbare Herausforderungen gestellt, große 3,5" Festplatten ab 1TB aufwärts wiegen dank ihrer aufwendigen Mechanik nicht selten bis zu 700 Gramm und darüber hinaus.

Wie immer an dieser Stelle unsere Kabel-Tipps: Damit ihr die SATA 6Gb/s sprich SATA3 Schnittstelle auch ausreizen könnt, sollte als primäre Basis ein entsprechendes Mainboard mit nativer SATA 6Gb/s Anbindung vorhanden sein. AMD bietet diese Schnittstelle ab Southbridge 850, Intel ermöglicht dies erst seit dem Sockel 1155. Die bisherigen separat aufgelöteten SATA 6Gb/s Controller z.B. von Marvell fallen im Performance Vergleich deutlich ab. Nachrüststeckkarten aus dem Zubehör kann man gleich vom Einkaufszettel streichen, die rangieren in der Regel noch hinter den Marvell Controllern, weil auch diesen Zusatzcontrollern sowohl die interne Anbindung als auch die entsprechende Bandbreite fehlt, um wirklich performant zu agieren. Des weiteren empfehlen wir hochwertig geschirmte (jede der Adern einzeln abgeschirmt) und nicht zu lange (nicht über 75 cm) SATA 6Gb/s Kabel, die durchaus nicht die Welt kosten, z.B. von inLine. Um die volle Datenübertragung von SATA 6Gb/s nutzen zu können, sind diese speziellen Kabel zwar nicht nötig, aber die Abschirmung spielt eine wesentliche Rolle und minimiert Interferenzen:

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Kabeluebersicht Kabeldetails Kabel-optimiert Kabel-zerlegt


Wir haben testweise ein handelsübliches SATA 6Gb/s Kabel, wie es aktuell in vielen Mainboard-Verpackungen zu finden ist und ein Kabel von InLine aufgeschnitten, um die Unterschiede in der Abschirmung deutlich zu machen. Das handelsübliche Kabel ist zwar sehr schön isoliert und gut verarbeitet worden, aber die aufwendige Abschirmung fehlt und dabei geht es nicht nur um das äußere Metallgeflecht, sondern auch um die zusätzliche innere Abschirmung über entsprechende Folien. Wenn ihr euch also darüber wundert, dass eure SSD beim nächsten Systemstart nicht mehr erkannt wird und dies immer wieder mal sporadisch auftritt, probiert so ein Kabel aus. Der Aufwand ist relativ gering, diese Kabel kosten je nach Ausführung und Länge nur um die 2 bis 6 € pro Stück.
Wenn ihr euch selbst einen Gefallen tun wollt, dann verwendet Kabel mit Sicherheitslaschen, wir haben es in vielen Praxis-Tests oft genug erlebt, das sich die Kabel ohne Sicherheitslaschen sehr oft aus den Ports heraus wackeln, dazu ist weder sonderlich viel Kraft noch ein besonderes Talent nötig, es passiert einfach und dann geht wieder die Sucherei nach der Ursache los. Leider existieren auch SSDs am Markt, die keine Vertiefung in ihren SATA-Ports aufweisen, um das Einrasten der Sicherheitslaschen zu ermöglichen, solche SSDs sollte man dann einfach meiden. Wer noch mehr über die SATA 6Gb/s Spezifikation wissen möchte, kann dazu bei Sata.org das zuständige Dokumentstudieren.

Kommen wir jetzt zur verbauten Technik:

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Verpackung-1 Verpackung-2 Ausstattung Erstansicht


Das Grundgerüst dieser SSD bildet eine hochwertigst verarbeitete und in allerbester Lötqualität ausgelieferten FR4 Platine mit sechs Lagen Epoxidharz getränkten Glasfasermatten, die eine bessere Kriechstromfestigkeit und optimierte Hochfrequenzeigenschaften besitzen als Platinen mit weniger Lagen. FR steht übrigens für flame retardant, zu deutsch: flammenhemmend, wobei FR4 schon fast die Qualitätsspitze darstellt, die nur noch von FR5 übertroffen wird. Auf jeder Seite der Platine finden wir acht Stück Toogle Nand MLC Flash Bausteine von Toshiba in der neuen TH58TEG7DDJTA20 Revision, die zwar auch in einer Struktur von 19nm gefertigt wurden, die aber anstatt 8KB jetzt über 16KB Page Sizes verfügen, was sich positiv auf die Performance auswirken soll und weniger Abwärme enwickelt. Plextor setzt demnach jetzt auf TSOP anstatt auf BGA Flashbausteine.
Das Herzstück dieser Topologie stellt neben einer eigenen Plextor Firmware der Marvell 88SS9187 NBG 3790.1 Controller dar, dieser 8-Kanal Controller arbeitet mit einem Marvell 88FR102 V5 Dualcore Prozessor und High-Performance ECC Engine über adaptive Lese und Schreib Schemata. Die On-Chip RAID Funktion zur Kompensation ausgefallener Speicherblöcke gehört zu weiteren Features ebenso, wie eine optimierte Anbindung an den implementierten Cache, der in diesem Fall aus 512 MB (2x 256 MB Hynix DDR3-1333) besteht. Die 128 GB Variante der M5 Pro Xtreme verfügt über 256Mb und die 512 GB SSD über 768MB Cache. Der große Cache hat eine klare Intention, der Hersteller will so wesentliche Datenelemente prefetchen also vorab schon etwas "aufbereiten", damit sie dann schneller zur Verfügung stehen, was wiederum einer gesteigerten Lese-Performance zuträglich wäre. Neu ist diese Idee aber nicht, denn es ist ja kein Geheimnis, dass schneller Cache die Such-/Lese-/Schreibzeit von Flash-Speichern deutlich verkürzen kann, wodurch eine schnellere Datenübertragung möglich wird. Dank des großen temporären Speicherplatzes reduziert sich die Häufigkeit der Dateneingabe in den Flash-Speicher, so dass die Produktlebensdauer verlängert wird.
Das zweistufige Datensicherungssystem "True Protect" der M5 Pro Xtreme soll die Erhaltung der Daten garantieren: das bedeutet, dass die 128-Bit-ECC-Fehlerkorrektur des Marvell-Controllers dafür sorgen muß, dass die Daten korrekt gesichert werden. In zweiter Instanz werden sie dann nochmals von einem in der Firmware enthaltenen Algorithmus (“Robust Data Hold-out Algorithm”) überprüft. Plextors "True Speed" Technik soll darüber hinaus einen Leistungsverlust nach langem Gebrauch verhindern. Die 2,5-Zoll-Laufwerke unterstützen ebenfalls eine hardwarebasierte Datenverschlüsselung mit 256-Bit-AES.
Wir hatten es ja bereits eingangs erwähnt, der Garbage Collection Algorythmus wurde ebenfalls optimiert, d.h. Garbage Collection nimmt seine Arbeit nun schon bei 10 Prozent statt wie vorher bei 4 Prozent verbleibender freier Speicherblöcke auf. Die Trim Funktion wird natürlich auch von der neuen Plextor SSD unterstützt und für alle die sich mit dem Begriff noch etwas schwer tun, eine kleine Erklärung der Funktionsweise: ein Betriebssystem, das den Trim ATA-Befehl umsetzen kann, also Windows 7 aufwärts, meldet dem SSD Controller, dass bestimmte gelöschte Datenstrukturen frei geworden sind. Dies nimmt der SSD Controller zur Kenntnis und markiert diese Datenblöcke als ungültig. Dadurch werden diese Blöcke quasi vom permanent protokollierten Merkzettel der SSD gestrichen und in den Ruhephasen des Laufwerks gelöscht. Dies wiederum hat zur Folge, dass diese jetzt frei gewordenen Datenblöcke sozusagen frisch renoviert wieder vom System möglichst ohne Performanceverlust verwendet werden können. Vereinfacht formuliert, die Trim Funktion stellt den "Müll" vor die Haustür und die fleißgen Bienchen aus der Abteilung der Garbage Collection "Müllabfuhr" transportieren ihn ab.
Was die möglichen P/E-Zyklen der NAND-Bausteine angeht, gibt Plextor zwar keine konkreten Zahlen an, es werden aber von ca. 3.000 Zyklen gemunkelt. Wir denken da eher an 5.000 Zyklen, können dies aber nicht verifizieren. Die P/E Zyklen gängiger High End SSDs liegen bei 5.000 und darüber. Diese P/E Zyklen geben an, nach wie viel maximalen Schreib-Lösch-Aktionen eine Flashzelle ausfallen kann und somit unbrauchbar wird, wobei die Betonung auf kann liegt. Das erklärt auch gleich, warum SSDs mit hohen P/E Zyklen deutlich mehr kosten. Diese technischen Fakten haben also durchaus Auswirkungen auf die Lebensdauer der Flashbausteine, so richtig relevant sind diese Daten für den Anwender daheim trotzdem nicht, weil er in der Regel diese Grenzwerte kaum erreichen wird.



 

Das Sockel 1155 Testsystem (Ivy Bridge):
 
das Testsystem

 


 

Installation und Tests:

Unabhängig von den Werks Aufklebern (sofern überhaupt vorhanden) prüften wir grundsätzlich jede SSD vor unserem Test auf die Aktualität der jeweiligen Firmware:

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Disk-info Disk-info-2 Disk-info-3 Disk-info-3

Sehr lobenswert, dass Plextor die implementierte Werks-Firmware 1.0.2 auf dem großen SSD Aufkleber abbildet, so können wir nach dem Anschließen und der Initialisierung des Laufwerks sofort die neue 1.0.3 Firmware flashen, die uns das Plextool freundlicherweise angeboten hat. Dieser Updatevorgang verlief ohne Probleme und wurde von allen Tools auch entsprechend abgebildet. Damit wären die vorbereitenden Maßnahmen im Prinzip auch schon abgeschlossen.
Was den AHCI Treiber angeht, so sollte man wissen, dass der MSAHCI Treiber von Microsoft, den Windows 7 standardmäßig installiert, die Trim Funktion generell unterstützt und das dieser im Normalfall treibertechnisch völlig ausreicht. Der Intel Rapid Storage-Technologie Treiber kann dies auch, verspricht aber zusätzlich einige Prozentpunkte mehr Performance, die in der Regel bestenfalls messbar aber nicht spürbar wären. In unserem Test haben wir den für unser Z77 Mainboard naheliegensten Intel Rapid Treiber trotzdem ausprobiert. Darüber hinaus auch gleich das aktuellste Bios für unser Mainboard, damit wir möglichst alle Eventualitäten im Zusammenspiel zwischen Chipsatz und SSD entsprechend berücksichtigen. Man sollte sich aber trotzdem vergegenwärtigen, dass der Rapid Treiber nicht für jede mögliche System-Konstellation eine Empfehlung darstellt und darüber hinaus ab Version 10 die LPM-Problematik auslösen kann. Installiert, eingestellt und optimiert wurde Windows 7 Ultimate 64Bit SP1 nach unserem entsprechenden Artikel:

Windows 7: FAQS und SSD Optimierungen (Stand: 20.02.2013)


In dem Artikel findet ihr auch weitere FAQs zum Thema SSD ! und wir können es gar nicht oft genug betonen, es geht in dem Artikel nicht um das Setzen von irgendwelchen ominösen Performanceschaltern, die es ohnehin nicht gibt, sondern um das Verstehen der Materie. Wenn es Einstellungen gibt, die unter bestimmten Umständen bedenkliche Auswirkungen erzeugen können, so wird dies explizit im Artikel skizziert, nach dem Motto: nichts muß, alles kann !

weitere System bzw. BIOS-Einstellungen:
• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Turbomodus der CPU deaktiviert
• SSD Firmware möglichst aktuell
• Verwendung von hochwertigen SATA 6Gb/s Kabeln
• ASUS P8Z77-V Deluxe, BIOS 1805
• Intel Chipsatztreiber 9.3.0.1026
• Intel Rapid Treiber 11.2.0.1006
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Virenscanner deaktiviert

Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem SSD-Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, eine unbemerkte und vor allem unerwünschte Pause einzulegen. Übertaktungen können das Resultat beeinflussen und verfälschen, darum wurden entsprechende Einstellungen genauso wie der Turbomodus grundsätzlich deaktiviert. Die Temperaturen der Festplatten und SSDs wurden mit entsprechenden Sensoren sowohl an der Ober-und Unterseite der Festplatten gemessen, dazu verwendeten wir das digitale Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C). Einen Parallelcheck der Temperaturen haben wir mittels der Software Sensorik von Aida64 Ultimate 2.80.2341, HW Monitor 1.22 Beta und Crystal Diskinfo 5.4.2 versucht durchzuführen, die allerdings allesamt keine realen SSD Temperaturen auslesen können, weil eine SSD in der Regel keinen entsprechenden Hardware-Sensor besitzt, auch wenn hier und dort mal etwas angezeigt wird, wie beispielsweise bei der Corsair Neutron oder den Samsung 830 und 840, die beide über einen auslesbaren Sensor verfügen. Die Raumtemperatur betrug während aller Tests exakt 20°C (klimatisierter Raum).
Die Lautheit der Datenträger wurde ca. 15 cm von der Festplatte entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät geprüft, das normalerweise einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfasst. Jeder Datenträger wurde exakt an der selben Stelle im Tower verschraubt, so dass diesbezüglich keine störenden Abweichungen zu registrieren waren. Dabei wurden die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100 cm betragen, aber da wir nicht über einen reflexionsarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Was den Stromverbrauch angeht, so ist dieser relativ leicht über geeignete Multimeter messbar, die wir an der 5 Volt Leitung des SATA-Interfaces angeschlossen haben.

Zur Leistungsverifizierung verwendeten wir folgende Programme und Hilfsmittel:
• Argus Monitoring Software 2.4.03 •
Harddisk Sentinel 4.30 Pro
• PC Mark Vantage HDD 1.0.2.0
• AS SSD Benchmark 1.7.4739.38088
• Crystal Diskmark 3.01
• Crystal Diskinfo 5.4.2
• ATTO Benchmark 2.46
• DriveControllerInfo 2.1.4
• Aida64 Ultimate v2.80.2341
• Samsung Magician Tool 4.0
• Windows 7 Ultimate 64bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8 Pro, alle aktuellen Updates
• Photoshop CS3
• Office 2010 Professional SP1
• VMWare Workstation 8.0
• WinRAR 4.20

Desweiteren stoppten wir für alle Laufwerke den Bootvorgang in Sekunden, wobei wir den Zeitraum vom Erscheinen des ersten Bios Screens bis zum verfügbaren Windows Desktop gestoppt haben. Wobei wir unter verfügbar verstehen, dass sich Anwendungen öffnen lassen, die pure Sichtbarkeit des Desktops ist noch keine reale Verfügbarkeit !
Das Starten von Anwendungen ist ein weiteres wichtiges Kriterium, dafür wählten wir Photoshop CS3 aus und stoppten wiederum per Hand den Zeitraum vom Programmaufruf bis zur Sichtbarkeit eine 5MB großen Bildes. Um eine Aussage über den Kopierzeitraum zu erhalten, wurde ein 5GB großes Image verwendet, das wir auf die jeweiligen Datenträger kopierten. Die Installationszeit eines bestimmten Medium wäre natürlich auch interessant, wobei wir auf Spiele DVDs verzichteten, da die Qualität der optischen Laufwerke eine größere Rolle spielt, als das datenempfangende Laufwerk sprich die SSD. Darum installierten wir Office 2010 SP1 von einer virtuellen Maschine (VMWare) aus und stoppten abermals die Zeit.
Die Plextor M5 Pro Xtreme 256 GB wurde direkt nach der Initialisierung, dem Firmware Update, der Partitionierung und NTFS-Formatierung über Acronis Disc Director 11 (build 2343) mit einem aktuellen Windows 7 SP1 Image bestückt, das neben dem Servicepack 1 und allen verfügbaren Updates auch alle aktuellen Systemtreiber enthielt. Darüber hinaus enthält das Image einige aktuelle Spiele, Office 2010 SP1 und diverse weitere Programme und Tools. Somit kommen wir in all unseren aktuellen SSD Tests (240 und 256 GB Tests) immer auf einen Füllgrad von etwa 20 bis 30%. Anschließend begann unsere erste synthetische Benchmarkrunde:

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diskmark atto as-ssd kopieren aida64 Argus-Monitor


Nach diesem ersten Testdurchlauf wurde die Plextor M5 Pro Xtreme per Secure Erase (Parted Magic)wieder in den Auslieferungszustand versetzt und anschließend mittels H2testw komplett mit Daten gefüllt:

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h2testw


Die Daten wurden anschließend komplett in den Papierkorb von Windows 7 transportiert und gelöscht, um den Trim Befehl auszulösen. Nach dem Löschen der H2testw Daten beließen wir die SSD die obligatorischen 5 Stunden (ein Zeitraum, den wir neuerdings in allen SSD-Tests warten) im idle Zustand, damit genug Zeit bleibt für die Rekonvaleszenz der Flash-Zellen mit Hilfe des Garbage Collection Algorithmus. So werden die frei gewordenen Blöcke gelöscht und im Idealfall die ursprüngliche Performance der SSD wiederhergestellt. Dies haben wir nun in einer weiteren Benchmark-Session überprüft:

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diskmark atto as ssd kopieren aida64 argus-monitor


Die Rekonvaleszenz der Flash Zellen hinterlässt einen äußerst positiven Eindruck, ein Performance Einbruch, wie wir ihn von SSDs mit Sandforce SF-2281 Controllern kennen, findet auf unserem System definitiv nicht statt. Wir hätten auch nicht unsere obligatorischen 5 Stunden warten müssen, ein weiterer Versuch zeigte, dass die Plextor M5 Pro Xtreme schon nach 45 Minuten wieder ihre volle Leistung zur Verfügung stellte. Die normale M5 Pro braucht diesbezüglich deutlich länger, da sollte der Anwender schon etwa zwei Stunden einkalkulieren.

Bei aller Begeisterung für schicke Screenshots und Diagramme, sollten wir nicht in den Fehler verfallen und die synthetischen Benchmarks als "Maß der Dinge" zu stilisieren. Es sind und bleiben de facto keine alltagsrelevanten Scenarien und werden es auch niemals sein. ATTO ist das Marketing-Aushängeschild für viele SSD-Hersteller insbesondere für sandforce-basierte SSDs, weil es das bestmögliche aber auch theoretischte aller Scenarien abildet, das sequentiell zu erreichen ist. ATTO testet ein Laufwerk mit Nullen, d.h in der Praxis, dass sich die Daten wunderbar komprimieren lassen. Kein Wunder also, dass die Hersteller mit sandforce-basierten SSDs diesen Benchmark bevorzugen. Der AS SSD Benchmark generiert zufällige Daten, die sich nicht komprimieren lassen, demzufolge schneiden Sandforce-SSDs entsprechend schlechter ab. AS SSD besitzt darüber hinaus aber auch eine Option zum Benchen von komprimierten Daten, so dass auch dieser Bereich inzwischen berücksichtig wurde. HD Tune ist, wie der Name schon impliziert, nie für SSDs geschrieben worden und darum setzen wir es auch nicht mehr ein. Crystal Diskmark testet nicht nur mit Nullen, sondern über zufällige Blockgrößen, was der Realität zumindest näher kommt. Sicherlich werden einige über unsere hohen Resultate beim Kopierbenchmark vom AS SSD Tool stolpern, aber das ist schnell entschlüsselt, denn dieser Kopierbenchmark scaliert über den verbauten Arbeitsspeicher. Die in unserem Fall vorhandenen 32GB Arbeitsspeicher haben dementsprechend einen sehr hohen Anteil an dem guten Ergebnis. Kurz und knapp: je mehr Arbeitsspeicher im System steckt, desto höher fallen in der Regel je nach System diese Kopierwerte aus.
Interessant sind diese Benchmark-Tools natürlich trotzdem, weil sie jeder Anwender daheim schnell und unkompliziert ausprobieren kann. Das Problem ist dabei nur, das diesen Benchmarks sehr oft zu viel Gewicht beigemessen wird, was wiederum noch öfter dazu führt, das sich Anwender über zu langsame SSDs beklagen, die aber in der Realität gar nicht zu langsam arbeiten, auch wenn irgendwelche Tools dies optisch suggerieren. Darüber hinaus existieren selbst bei 100% identischen Systemen durchaus unvermeidbare und herstellungsbedingte Toleranzwerte, die bei einem Benchmark-Vergleich berücksichtigt werden müssten, was aber nur in den seltensten Fällen jemand tut. Kurzum, man sollte das Thema nicht überbewerten, sondern sich stattdessen über die SSD und ihre wahren Stärken freuen und das sind ultraschnelle Zugriffszeiten, die Fähigkeit der parallelen Abarbeitung von Eingabe/Ausgabe Operationen unter extrem hohen Transferleistungen und natürlich die Geräuscharmut, um nur einige Vorteile zu nennen. Wir können das alles gar nicht oft genug betonen, trotzdem werden sich die Anwender weiter an die Benchmarks halten und deren vermeintlich schwache Ergebnisse reklamieren, das ist so sicher wie die nächste Generation der SSDs.



 

Temperaturen und Lautheit

Noch eine kleine Erklärung zur dBA Definition: Menschen hören im allgemeinen bei 1000 Hz am Besten, der dBA-Wert nimmt Bezug darauf: ein Geräusch bei 18000 Hz nimmt man entsprechend schwächer war, als eines bei 1000 Hz, und der dBA-Wert ist entsprechend darauf umgerechnet.
Die Samsung 840 Pro verfügt als eine der wenigen SSDs über einen funktionierenden Temperatursensor, insofern sind die Werte, die über unsere Tools ausgelesen werden, auch realistisch. Ansonsten ergeben sich an dieser Stelle keine Auffälligkeiten, auch nicht für die neue Plextor M5 Pro Xtreme, wobei die Samsung 840 Pro deutlich kühler arbeitet als ihr etwas aus der Reihe tanzender Vorgänger. Geräuschtechnisch ergeben sich an diesem durchaus sensiblen Bereich des Tests ansonsten keinerlei negativen Auffälligkeiten, sämtliche neuen SSDs reihen sich nahtlos in die Phalanx der kühlen und leisen SSDs ein. Trotzdem: eine realistische Geräuschmessung der SSDs mag unter Laborbedingungen möglich sein, unsere Messgeräte sind da völlig überfordert. Die SSDs sind aber auch objektiv nicht als Geräuschkulisse wahrnehmbar, egal ob sie nun eingebaut sind oder auf dem Schreibtisch liegen. Hin und wieder berichten Anwender von Fieb-Geräuschen der SSDs, dies konnten wir bisher nicht bestätigen. Wobei diesbezüglich in der Regel andere Verursacher wie Mainboard, Grafikkarte, Zusatzkarten, Netzteil als Verursacher in Frage kommen, zumal dort schwingende Spulen vorhanden sind. Es bietet sich aber durchaus an, C-States, C1E, EIST, Cool'n'Quiet und/oder SpeedStep, Spread Spectrums und Load Line Calibrations testweise zu deaktivieren, um der Ursache auf die Spur zu kommen. Was unsere Festplatten in dieser Rubrik "leisten" ist unübersehbar und leider auch unüberhörbar, insbesondere die WD VeloCiraptor WD1000DHTZ 1000GB erreicht mit fast 2 sone eine traurige Bestmarke.

Vibrationen


Wenig überraschend können die SSDs sich auch hier von ihrer besten Seite zeigen und sich somit deutlich von der HDD Konkurrenz absetzen. Für empfindliche Ohren stellt eine SSD darum derzeit das Maß der Dinge dar. Bezüglich der Zugriffsgeräusche verhalten sich aber auch die Festplatten relativ respektabel und schonen die Nerven des Anwenders. Die Black Caviar Festplatte kann diesbezüglich kaum mithalten, zumal das Zugriffsgeknarze schon leicht nervende Tendenzen entwickelt. Die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ orientiert sich bei den Zugriffsgeräuschen in etwa am VR200M Vorgänger, klingt aber trotzdem noch etwas kerniger.
Die Vibrationen und/oder das Dröhnen können in einem massiven (SECC 1.0) PC-Tower aus Stahl beinahe gänzlich absorbiert werden. In dünnwandigen Alu-Towern sollte man in jedem Fall über eine Entkoppelung inklusive Dämmung nachdenken, eine entsprechende Empfehlung können wir diesbezüglich aussprechen, in denen ihr auch die konkreten Details zu den Entkoppelungen entnehmen könnt:

Aerocool AVN-1000 HDD Cooler

Smart Drive 2002 Copper Festplattenbox

Anzumerken ist in diesem Zusammenhang noch, dass das aktivierte Acoustic Managements (AAM) die dBA-Werte der HDDs im Schnitt um etwa 3 dBA senken. Wobei dies dann die Zugriffszeiten widerum geringfügig erhöht. Die Zugriffsgeräusche und Vibrationen bleiben vom AAM aber unbenommen, diese Problematik ist damit keinesfalls zu minimieren ! das nur der Vollständigkeithalber, auf SSDs trifft dies alles nicht zu.

Zugriffsgeräusche


Was die Zugriffszeiten angeht, so ergibt sich ein unverändertes Bild, die SSDs distanzieren die HDDs überdeutlich und spielen eine ihrer primären Stärken überzeugend aus. Innerhalb der SSDs sind marginale Differenzen erkennbar, die controller-abhängig zu betrachten sind, aber kaum eine messbare geschweige denn spürbare Relevanz aufweisen und ohnehin chargen-und systemabhängig betrachtet werden müssen. Daran ändern auch die "Bestmarken" der Samsung 470, Samsung 840 Pro, OCZ Vector und Corsiar Neutron GTX nichts, die von den SSDs mit den aktuellen Marvell Controllern (Plextor M5 Pro, und M5 Pro Xtreme) ebenfalls erreicht werden. Die SSDs mit dem Sandforce SF-2281 Controller liegen in etwa auf einem Level, aber auch einen Hauch hinter den Erstgenannten.
Nicht einmal die ultraschnelle VeloCiraptor ist der Zugriffsperformance einer SSD auch nur ansatzweise gewachsen. Dies ist auch eine der eklatantesten Bereiche, denn je nachdem wie verstreut die Daten auf der Festplatte oder SSD angeordnet sind, können sich diese Zeitunterschiede erheblich aufsummieren, so dass wir auch ohne Stoppuhr oder Benchmarks den Unterschied deutlich spüren. Das ist auch kein Wunder der Technik, auf einer SSD existieren konstruktionsbedingt keine schnellen oder langsamen Sektoren, sie arbeitet überall gleich schnell.
Bei den HDDs muß man differenzieren, hier zeigt sich sehr deutlich die Kehrseite der Ein-Platter-Technologie, denn die Zugriffszeiten korrespondieren nicht mit der durch die hohe Datendichte des einen Platters erzeugten Lese-oder Schreibperformance dieser Festplatten. Der Grund dafür ist ganz einfach erklärt, die Minimierung der Platteranzahl ist ausschlagebend für die Verlangsamung der Zugriffszeiten. Wenn dann noch das Acoustic Management aktiviert ist, multiplizieren sich diese Werte deutlich, so daß ein Einsatz als Systemfestplatte nahezu wegfällt. Wird AAm deaktiviert, relativieren sich diese schlechten Werte wieder ein wenig. Festplatten mit mehreren Plattern arbeiten aber naturgemäß performanter, wie sich im direkten Vergleich an der Caviar Black sehr schön ablesen läßt. Eine spürbare Differenz in den Zugriffszeiten zwischen WD VeloCiraptor WD1000DHTZ 1000GB und WD VeloCiraptor VR200M 600GB sind weder darstellbar noch spürbar, was uns schon etwas überrascht hat, zumal die hinzugefügte Magnetscheibe diesbezüglich eine Verbesserung zumindest erhoffen lies.

Transferraten


Crystal Diskmark simuliert quasi genau das, was auf unseren Rechnern täglich vorwiegend geschieht, nämlich das Lesen und Schreiben in unterschiedlichen Blockgrößen. Hier entscheiden die Controller eindeutig über die Performance der SSDs und es zeigt sich, das die aktuellen Controller von Indilinx, Marvell, Samsung, LAMD, aber auch Sandforce SF-2281 in Verbindung mit Toggle Nands ihre Hausaufgaben außerordentlich gut gemacht haben, man beachte dabei auch die aktuelle 040H Firmware für die Crucial m4. Die Samsung 830 hat ihren ersten Platz aber verloren, wobei die Koreaner dies sicherlich verschmerzen werden, zumal der neue Spitzenreiter den Nachfolger darstellt. Wer demzufolge viel mit sequentiellen Lese/Schreibzugriffen arbeitet, sollte sich die Samsung 840 Pro ebenso notieren, wie den deutlich preiswerteren Vorgänger, die brandneue OCZ Vector und auch die Corsair Neutron GTX. Die Corsair Performance Pro wäre in diesem Zusammenhang auch noch zu nennen und Plextors M5 Pro sowieso, egal in welcher Variante.
Bezüglich der Lese-und Schreibleistung bei den HDDs hat die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ den alten Spitzenreiter VR200M relativ deutlich überflügeln können. Alle anderen Festplatten müssen sich an diesen Spitzenwerten orientieren und messen lassen, eine ernsthafte Bedrohung der VeloCiraptoren ist aber aktuell nicht in Sicht, zumindest nicht von der HDD Fraktion.

PC Mark Vantage


PC Mark Vantage HDD generiert aus acht unterschiedlichen Abfolgen praxisnahe Scenarien, in denen beispielsweise Spiele simuliert werden, das Importieren von Bildern, Windows Defender, das Booten und auch das Kopieren von Daten wird einbezogen. Kurzum, PC Mark Vantage HDD vollzieht eine durchaus alltagstaugliche Analyse der Systemperformance mit dem Hauptaugenmerk auf die jeweiligen Datenträger. Auch hier legen unsere SSDs die Messlatte so hoch, das die HDDs nur noch wie Statisten wirken, anders kann man diese eklatanten Unterschiede kaum umschreiben. Die VeloCiraptoren ändern an diesen Fakten auch nichts und können die Wogen bestenfalls glätten, wobei die aktuelle Western Digital VelociRaptor WD1000DHTZ zumindest an der magischen 10.000 Punkte Marke kratzt.

Bootdauer


Das Kopf-an-Kopf Rennen zwischen der neuen Samsung 840 Pro, der Samsung 830, der OCZ Vector und der Neutron GTX geht weiter, wobei unsere Marvell Probanden inklusive der Vertex 4, sowie die Plextor M5, M3 und Corsairs Performance Pro diesen Parcours ebenfalls ausgezeichnet absolvieren, die Sandforce SF-2281 SSDs halten unisono recht gut dagegen, wie überhaupt alle SSDs.
Aber: eine Stelle hinter dem Komma besagt beim Booten rein gar nichts. Die Bootzeitdauer ist zwar immer wieder ein gern diskutiertes Kriterium, allerdings sollte man sie auch nicht überbewerten, denn ob eine SSD nun das Betriebssytem in 25 oder 29 Sekunden (handgestoppt) bootet, ist irrelevant. Die HDDs fallen auch hier deutlich ab, wobei selbst eine knappe Minute immer noch einen überschaubaren Zeitraum darstellt, in dem niemand ein Referat schreiben könnte oder den Hund Gassi führt. Die WD VeloCiraptor VR200M 600GB galt lange Zeit in dieser Kategorie unter den Festplatten als Maß der Dinge, dies wurde nun durch die neue WD1000DHTZ endlich übertroffen, der Abstand zu unseren SSDs kann trotzdem nicht entscheidend verkürzt werden.

Photoshop


Die HDDs benötigen nahezu die dreifache Zeit, um unser 5MB großes Bild in Photoshop CS3 zu laden, man darf also auch hier von einer deutlichen Zeitersparnis sprechen. Wie bei allen Messungen mit der Stoppuhr, haben wir den Mittelwert aus insgesamt 5 Versuchen gemittelt, um Fehler und Reaktionsungenauigkeiten auszugrenzen.

Kopierzeitraum


Erstmals bleiben mit der OCZ Vector, der Neutron GTX und der Samsung 840 Pro gleich drei SSDs unter der bisher als schier unüberwindliche Hürde angesehenen 30 Sekundenmarke. Die Plextor M5 Pro Varianten, Samsung 830, Patriots Wildfire, die Vertex 4 von OCZ sowie die Corsair Performance Pro und Plextor M3 folgen direkt dahinter, mit etwas Abstand dann noch Kingstons HyperX und die Vertex 3 von OCZ, Intels 520/330 sowie Crucials m4 SSD (mit Firmware 040H). Das bedeutet nun keineswegs, das die anderen SSDs an dieser Stelle versagen, alles unter 50 Sekunden ist eine ausgezeichnete Leistung. Die HDDs benötigten für den gleichen Vorgang mit Ausnahme der VeloCiraptoren fast die dreifache Zeit.

Installationszeit


Unsere Installation aus einer virtuellen Maschine heraus erwies sich einmal mehr als recht praxisnah, zumal die direkte Installation von einem ROM-Laufwerk aus zu sehr von dessen Performance abhängt. Die Zeitdiskrepanzen sind zwar immer noch hoch, aber eine VeloCiraptor schlägt sich im Vergleich zu den SSDs doch relativ wacker. Viel deutlicher und wichtiger ist aber die "Multitasking Fähigkeit" der SSDs, denn während der Installation war das Weiterarbeiten mit dem System problemlos möglich, so daß wir in der Zwischenzeit an mehreren Excel Tabellen experimentieren konnten. Das wäre zwar mit den HDDs auch möglich, aber auf Grund der deutlich höheren Systemlast eben doch sehr eingeschränkt und weniger performant. Auf der anderen Seite wird hoffentlich niemand ernsthaft auf die Idee kommen, während einer Programminstallation wichtige Schreib-oder Rechenarbeiten durchzuführen, denn sollte sich die Installation aufhängen, landen die anderen Daten sehr wahrscheinlich ebenfalls im Nirvana.

Für den nun folgenden Test haben wir ein 6GB großes Windows 7 SP1 Image mit Winrar 4.20 gepackt/entpackt und den Zeitraum wiederum per Hand gestoppt (5 Durchgänge, anschließend gemittelt):

packen-entpacken


Natürlich zeigen unsere SSDs den Festplatten auch an dieser Stelle die Rücklichter, aber die Abstände werden deutlich geringer, insbesondere SSDs mit älterem Controller verfügen einfach nicht über die notwendige sequentielle Leistung, um den aktuellen SSDs Paroli zu bieten. Die Leistung beim Packen und Entpacken wird aber auch durch die Kapazität beeinflußt, wenn ihr euch also für einen Hersteller/Controller entschieden habt, dann solltet ihr die jeweilige SSD mit größerer Kapazität wählen, zumindest dann, wenn viel gepackt/entpackt wird und wenn eine hohe sequentielle Leistung eine Rolle spielt. Also im Zweifel lieber die 120/128GB Version anstatt der 60 oder 64GB Version kaufen, oder eben die 240/256GB SSD anstatt der 120/128GB Variante. Dies gilt eigentlich generell für nahezu alle Leistungstests, es fällt aber an keiner anderen Stelle so extrem ins Gewicht, wie in diesem speziellen Testbereich.

Spielelevel


Die Ladedauer von Spiele-Leveln ist auch ein immer wieder gerne diskutiertes Thema. Ein typischer aktueller Vertreter ist Battlefield 3, das je nach Level schon einiges an Geduld abverlangen kann. Dabei sind zwei Faktoren besonders zu beachten: einerseits die Zugriffs-und Lesegeschwindigkeit der Speichermedien und andererseits die Prozessorleistung bei der Verarbeitung der geladenen Dateien. Nun ist aber durchaus nicht so, das die Spieleentwickler dies nicht wissen, darum packen sie viel vom Spiel in entsprechende Archivdateien, damit die Festplatte ihre Suchzugriffe nicht unnötig ausdehnen muß und die passenden Informationen möglichst schnell findet. Das allein reicht aber meistens nicht aus und hier kommt nun unsere SSD ins Spiel, die so eine Suche deutlich beschleunigen kann. Die traditionellen Festplatten fallen diesbezüglich deutlich ab, insofern ist eine SSD bei passendem Restsystem, viel Arbeitsspeicher und schneller CPU eine ganz klare Empfehlung für einen aktuellen Spielerechner. Das unsere Vergleichstabelle diesmal etwas schlanker ausfällt, hat durchaus einen trifftigen Grund: es stehen einfach nicht mehr alle Laufwerke für diesen Test zur Verfügung, zumal wir diesen Test-Teilbereich wir erst vor kurzem in unseren Praxis Parcours aufgenommen hatten.

Stromverbrauch


Das Thema Leistungsaufnahme sollte im Idealfall eigentlich zu den Schokoladenseiten einer SSD gehören. Wie wir unserer Liste entnehmen können, ist dies leider nicht unisono der Fall. Alles über 4 Watt eignet sich im Grunde schon nicht mehr für die Verwendung in einem Notebook oder Netbook. Zumindest dann nicht, wenn die Stromersparnis eine wesentliche Rolle spielt und dies tut sie, wenn wir an die Laufzeit der Akkus denken. Darum sollten die Hersteller nicht nur auf die Performancekrone hin optimieren, sondern auch den Stromverbrauch im Focus behalten, die derzeitige Entwicklung ist jedenfalls kontraproduktiv zu bewerten. Dass die Samsung 830 ausgerechnet an dieser Stelle eine neue "Bestmarke" für SSDs setzt, zeigt die Denkfehler der Hersteller überdeutlich auf. Die neue Corsair Neutron GTX agiert zwar unter Last ökonomischer, dafür sind deren Idle Werte zu hoch. Unsere Samsung 840 Pro schlägt sich genauso wie die neue OCZ Vector hingegen angenehm unauffällig, beide Werte bewegen sich im grünen Bereich, das werden die eventuellen Notebook Aufrüster sicherlich erfreut zur Kenntnis nehmen. Die neue Plextor M5 Pro Xtreme kann diesbezüglich ebenfalls glänzen und setzt sich mit ihren Werten auf einen verdienten dritten Platz. Die VeloCiraptoren glänzen in dieser Hinsicht auch nicht unbedingt mit neuen Bestmarken, aber Western Digital hat zumindest eines erreicht, die neue VelociRaptor WD1000DHTZ benötigt trotz gesteigerter Leistung weniger Strom.

Achtung: Wir müßen an dieser Stelle deutlich darauf hinweisen, daß die im Review angegebenen Resultate sich ausnahmslos auf den zum Test verwendeten Aufbau beziehen und auf Grund von unterschiedlichen Systemen und Herstellungstoleranzen variieren können...!



 

Fazit und Praxiserfahrungen:

Im Nachhinein hat sich dieser Test unbedingt gelohnt, er zeigt nicht nur sehr deutlich, dass Plextor die M5 Pro weiter optimieren konnte, er zeigt ebenso eindeutig, dass die Vertex 4 von OCZ über eine sehr frühe Revision des Marvell 88SS9187 Controllers verfügen mußte, dazu sind die Diskrepanzen stellenweise zu groß. Der Test bietet aber noch wesentlich mehr Erkenntnis als nur den aktuellen Stennwert innerhalb der Marvell Hierachie, Plextor ist durchaus in der Lage mit der M5 Pro Xtreme sich in den Top Five der aktuell schnellsten SSDs zu etablieren, dies hat unser Testexemplar eindrucksvoll bewiesen.
Nun ist Schnelligkeit beim Datentransfer allein noch kein übergreifender Indikator für die Gesamtqualität einer SSD, dazu gehören gleichermaßen die Stabilität im Dauerbetrieb, Systemintegrität, Komponentenauswahl, Energiebedarf und natürlich eine seriös programmierte möglichst fehlerfreie eigene Firmware. Aber auch diese wichtigen Aspekte wurden zweifellos sehr ernst genommen, anders sind die Resultate der M5 Pro Xtreme kaum zu begründen. Die Trim/Garbage Collection Optimierungen tragen nicht unwesentlich dazu bei, das postive Gesamtbild abzurunden, die M5 Pro Xtreme kann somit durchaus auch in einem System ohne Trim Unterstützung zumindest temporär agieren. Wie gut und vor allem wie lange sich die in 19nm gefertigten NAND Flashbausteine gegen Verschleiß wehren können, dazu können wir an dieser Stelle natürlich keine Aussage treffen, dazu war der Test zu kurz. Die Fertigungs-Seriösität der Toshiba Toogle Nands läßt aber einiges erhoffen, wie auch die komplette Plextor SSD, die wir wieder über einen Online Händler unserer Wahl gekauft hatten, um zu prüfen was tatsächlich beim Verbraucher ankommt.
Nun könnten man natürlich stundenlang darüber diskutieren, dass diese oder jene SSD noch diese oder jene Vorteile bietet und das mag auch alles berechtigt sein, es ist aber auch eine nackerte Tatsache, dass nicht jeder Hersteller die Vorteile genießt, seine Komponenten nebst jedwedem Zubehör aus den eigenen Schatullen zu beziehen und sei es nur das hauseigene Software Tool, das nahezu alle Eventualitäten abdeckt. Insofern stellt der Status von Samsung schon eine gewisse Sonderstellung dar, die der Konkurrenz kaum Luft zum atmen läßt. Am deutlichsten wird dies beim aktuellen Preisgefüge, eine Samsung 840 Pro in 256GB Kapazität kostet knappe 190 €, eine Plextor M5 Pro Xtreme in 256GB knappe 195 bis 200 €, da nützen der M5 Pro Xtreme all ihre Qualitäten kaum etwas, der Kunde wird zur Samsung greifen und das würde er wahrscheinlich sogar noch dann, wenn die Samsung etwas teurer wäre. Quietschbunte Benchmarkdiagramme sind eben doch nicht zu ersetzen oder? Mitnichten, der gut informierte Kunde weiß einfach, was Samsung da anbietet. Die Koreaner können aus dem Vollen schöpfen und sind nicht auf Lieferanten und deren Qualitätsschwankungen angewiesen, das ist in der heutigen Zeit mit immer kürzeren Produktzyklen ein kaum aufzuholender Vorteil.
Aber zurück zu unserem Testprobanden, denn trotz aller Begeisterung für die schiere Technik existieren durchaus noch ein paar Aspekte, die wir ansprechen müssen. Das an sich schon sehr gute Plextool sollte Plextor noch etwas ergänzen und zwar zumindest um die Möglichkeit einer manuellen Trim Option, damit auch die Kunden zugreifen können, bei denen Trim nicht automatisch umgesetzt wird, aus welchen Gründen auch immer. Das Plextor eine Klonsoftware per Link avisiert, ist lobenswert, dann sollte aber bitteschön auch dezidiert erklärt werden, wie diese anzuwenden ist und zwar in der jeweiligen Landessprache. Der Support Bereich wurde zwar insgesamt gesehen verbessert, der Endanwender kann inzwischen auch eine deutschsprachige Email verschicken, damit hat es sich aber auch schon wieder. Deutschsprachige Anleitungen, ein deutschsprachiges Forum oder entsprechende Ansprechpartner lassen weiter auf sich warten, das sind alles Minuspunkte, die der aufmerksame Kunde registriert, da kann Plextor ganz sicher sein, zumal die Konkurrenz mittlerweile besser aufgestellt ist und/oder zumindest intensiv daran arbeitet.
Plextor konnte uns mit der M5 Pro Xtreme und ihrer Qualitäten schon ein wenig überraschen, das muß man einfach so sehen und damit haben wir auch überhaupt keine Probleme. Ganz im Gegenteil, wir freuen uns, dass noch andere Hersteller erstklassige Qualität abliefern, die es lohnt gekauft zu werden. Probleme hat jemand anderer und der heißt Plextor, denn es wird angesichts der aktuellen Konkurrenz aus Korea sehr schwer werden, diese Geräte in lukrativen Stückzahlen zu verkaufen, dafür hat Samsung derzeit einfach zu viele gute Karten im Ärmel und die sind nicht gezinkt, auch das ist eine nackerte Tatsache. Da hilft nur eines: den Support konsequent weiter ausbauen und optimieren, denn diesbezüglich hat Samsung auch noch so seine Defizite. Eine weitere Erkenntnis hat dieser Test aber auch ergeben, wer bereits eine M5 Pro besitzt, braucht über den Kauf einer M5 Pro Xtreme nicht nachzudenken, die Unterschiede wären nun wirklich zu vernachlässigen, dies nur noch als abschließende Randnotiz.

wichtig: eine explizite Differenzierung der M5 Pro Geräte gibt es bei Geizhals derzeit noch nicht, aber fast alle Händler Angebote im Netz beziehen sich bereits auf die M5 Pro Xtreme, im Zweifel bitte nachfragen, nicht dass man euch einen Ladenhüter unterjubelt...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• sehr gute Verarbeitung, wertige Aluminium Haptik
• überragende sequentielle Transferleistungen
• gute bis sehr gute 4K-Transferleistungen
• herausragende Zugriffszeiten
• gute Trim-und sehr gute Garbage Collection Implementierung
• eigene Firmware
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf und Gewicht
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• sehr gute bis gute Stromverbrauchswerte
• gute Ausstattung (Retailversion), Software Downloads
• lange Garantiezeit (5 Jahre)
• befriedigendes bis gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 195 €)

Minus:
• ausbaufähiger Support


Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Die Plextor M5 Pro Xtreme 256 GB SSD erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

Auszeichnung

 


Weiterführende Links:

Plextor

Händlernachweis

vielen Dank an unser Forenmitglied Kongaless für die Teststellung der M5 Pro Standard

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de

euer PC-Experience.de Team

Cerberus