Fazit und Praxiserfahrungen:

Überrascht? eigentlich nicht, wenn nahezu identische Technik verbaut wird, kann das Ergebnis der MX100 von den schon bekannten Werten der Crucial M550 normalerweise nicht sonderlich differieren. Und genauso ist es de facto auch, wenn man die Lesegeschwindigkeit als einzigen Leistungsindikator zu Grunde legen würde. Kommt die Schreibgeschwindigkeit dazu, relativiert sich die anfängliche Euphorie wieder, denn die liegt stellenweise deutlich unter den Werten der M550 und tendiert eher in die Richtung der M500. Dies trifft auch auf die etwas schwächelnde Kopierleistungen zu. Es kann also keine Rede davon sein, das eine MX100 die Performance der M550 erreicht und das zu einem sehr viel günstigeren Preis, dazu bedarf es einer sehr genauen Differenzierung.
Solange wir lediglich die 128 oder 256 GB Variante zur Leistungsmessung heranziehen stimmt unsere Analyse noch, kommt die 512 GB Version hinzu, ändert sich der Sachverhalt entscheidend. Crucial hat zwar viel dafür getan, dass auch die MX100 mit geringeren Kapazität möglichst hohe Transferraten erreichen, einer MX100 mit 512 GB haben sie trotzdem relativ wenig entgegenzusetzen und das hat valide Gründe. Nominell besitzen beide SSDs jeweils 16 Flashmodule und eine 8-kanalige Anbindung an den Controller. Darüber hinaus sitzen aber in den Modulen noch unterschiedliche Dies, in der MX100 mit 256 GB deren 128 Gbit Dies und in der MX 100 mit 512 GB Kapazität deren 256 Gbit Dies, so dass auf mehr Speicherdichte zugegriffen wird, was in der Summe den Unterschied ausmacht. Parallelität ist zwar schön und immens wichtig, aber die Speicherdichte darf dabei nicht zu kurz kommen. Und schon haben wir auch den Hauptgrund, warum eine MX100 mit der richtigen Kapazität einer M550 durchaus gefährlich werden kann. Eines wollen wir dabei aber nicht unterschlagen, messbar sind diese Differenzen natürlich, spürbar ist dies in der Praxis so gut wie gar nicht und so etwas wie eine "gefühlte" Performance existiert in der Technik ohnehin nicht.
Jetzt sind wir sehr weit in den Technikbereich eingetaucht, kommen wir darum noch einmal auf die profaneren Eckdaten unseres Reviews zurück. Probleme konnten wir innerhalb unseres 14 Tage Testmarathons keine attestieren. Die Trim respektive Garbage Collection Algorythmen arbeiten schon fast so effektiv wie diejenigen der M550, kein Vergleich mehr zur Trägheit der M500, die sich im Laufe der erhaltenen Firmware Updates aber inzwischen relativiert hat. Der integrierte Temperatursensor arbeitet sehr verlässlich und einschlägige Tools wie beispielsweise Crystal DiskInfo sind in der Lage, realistische Temperaturen auszulesen und anzuzeigen. Wie gut die Power-Loss Protection in Verbindung mit der RAIN-Technology ihren Dienst verrichten, haben wir nicht überprüft, einen akuten Stromausfall wollten wir dem ausgeliehenen Laufwerk und unseren Daten nicht zumuten. Noch mehr Sicherheit wäre natürlich möglich, in dem Crucial einen entsprechenden Stütz-Kondensator integrieren würde.
Die Verarbeitung der SSD bewegt sich fernab von jeglicher Kritik und eine hardwarebasierte 256-Bit AES-Verschlüsselung nach TCG Opal 2.0 und IEEE 1667 ohne Performanceverlust bietet sonst kein Konkurrent.
Was die Ausstattung angeht, so hat Crucial nachgebessert, der Käufer erhält inzwischen eine etwas abgespeckte aber trotzdem sehr sinnvoll einsetzbare Version von True Image 2014. Außerdem bietet Crucial jetzt auch online deutlich mehr deutsche Anleitungen an. Dies ist ein ganz wichtiger Aspekt, denn ein Hersteller darf sich die Sicht auf die Anwender daheim nicht verstellen, dass sind in der Regel keine Profis, sondern sehr viele Anwender, die sich zum ersten Mal mit dem Thema SSD befassen und so etwas kann nicht nur, so etwas muss berücksichtigt werden.

Hat die MX100 die Qualität für eine Preis-Leistungs-Referenz-SSD ? Wir meinen ja, man sollte aber dazu wiederum grundsätzliches beachten, der Focus bei einer SSD sollte keinesfalls auf synthetische Benchmarks begrenzt sein, die täglichen Workloads sind, worauf es an kommt und da hat sicherlich jeder Anwender seine eigenen individuellen Prämissen. Das andere Problem sind die fallenden Preise, die auch vor der Konkurrenz nicht Halt machen. Eine Samsung 840 Pro ist nach einigen Firmware Updates ein Muster an Zuverlässigkeit, bietet immerhin 5 Jahre Garantie und kostet als 256 GB Version auch nur noch 160 € (Retail Version). Die vorzügliche M550 SSD von Crucial selbst steht diesbezüglich mit 120 € zu Buche, was die Entscheidungsfindung sicherlich auch nicht unbedingt beschleunigt. Es ist wirklich schwierig, wer aber konsequent auf sein Budget schaut, für den führt in der aktuellen Situation im Prinzip kein Weg an einer Crucial MX100 vorbei...

Zur besseren Übersicht noch einmal die Fakten unseres Tests in einer kompakten Übersicht:

Plus:
• sehr gute und hochwertige Verarbeitung
• gute bis sehr gute sequentielle Transferleistungen
• gute bis sehr gute 4K-Transferleistungen
• herausragende Zugriffszeiten
• sehr gute Trim-und Garbage Collection Implementierung
• 256-Bit AES Hardwareverschlüsselung ohne Performanceverlust möglich
• Temperaturüberwachungssensor
• Power-Loss Protection und RAIN-Technology schützen die SSD vor kurzzeitigem Datenverlust
• absolut Zugriffs-und Störungsgeräuschfreier Betrieb
• äußerst stoßresistente Technik
• keine mechanischen Bauteile
• geringer Platzbedarf und Gewicht, 9,5mm Spacer
• sehr gute thermische Eigenschaften, bis 70°C belastbar
• überragendes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 85 €)

Minus:
• nur 3 Jahre Garantie
• magere Ausstattung



Gesamtergebnisse unseres Reviews:

 

Die Crucial MX100 256 GB SSD erhält den PC-Experience Technology Award in Gold

 

PC-Experience Award

 

Weiterführende Links:

Crucial

weitere SSDs im Test bei PC-Experience.de

euer PC-Experience.de Team

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