Fazit und Praxiserfahrungen:

Es hat etwas gedauert, aber letztendlich hat sich das Warten zweifellos gelohnt, die Erweiterung der Platinum Netzteil Serie rundet das Angebot von SeaSonic nahezu perfekt ab, auch wenn sich sicherlich einige noch ein paar kleinere Leistungsstufen gewünscht hätten, aber dafür zeichnet künftig SeaSonics G-Serie verantwortlich und ob nun 80+ Gold oder Platin ist in diessem Fall fast schon irrelevant.
Extreme Stabilität, sehr hohe Leistungsreserven, Crossload-Verhalten, Minimierung der Spannungstoleranzen, all dies wurde nicht nur auf dem Beipackzettel abgedruckt, sondern auch in der Praxis und das ohne jegliche Taschenspielertricks. Das die Build-Qualität, eine hohe Störimmunität und auch die Unterdrückung der Restwelligkeit mit diesen hohen Qualitätsansprüchen korrespondieren, versteht sich da fast schon von selbst. Die Ausstattung läßt grundsätzlich kaum Wünsche offen, so dass der Endanwender ein in sich stimmiges Gesamtkonzept daheim umsetzen kann, ohne sich für ein Informatik und/oder Elektronik-Studium einzuschreiben. Die verlängerte Garantiezeit, der deutsche Support und schlußendlich ein Bring-in Service runden das Platinum "Facelifting" ab, die Konkurrenz wird es mit einem gequälten Lächeln zur Kenntnis nehmen.Wer wie wir die Entwicklung von SeaSonic über die letzten 10 Jahre vom Geheimtipp zum Premium Hersteller verfolgt hat, wird sich einer gewissen Faszination nicht entziehen können, sollte sich aber auch einen kritischen Blick auf die Fakten nicht verstellen.
Kommen wir noch einmal zur Technik zurück, zumal eben auch Aspekte existieren, die uns nicht gefallen. Die Lüfteroption zwischen Hybrid und Normalmodus dürfte kaum Wünsche offen lassen, obwohl man natürlich darüber diskutieren kann, ob der Schalter nun an den Kabelports verbleiben sollte, oder besser am Netzteil außen aufgehoben wäre. Wir empfinden die jetzige Lösung eigentlich als ideal, da es fatale Folgen haben kann, wenn man daheim hinter dem Rechner nach dem Schalter fingert und dabei den Lüfterschalter mit dem Ein/Ausschalter verwechselt.
Einige andere werden noch weniger Geräuschkulisse fordern und/oder mäkeln das dies doch auch leiser geht. Natürlich wäre dies technisch möglich, dazu wäre lediglich eine Reduzierung der Lüfterdrehzahlen notwendig, aber SeaSonic hatte schon immer klare Maximen und die lauten: "lieber etwas lauter >dafür aber ganz sicher nicht überhitzt", die 7-jährige Garantie soll ja nicht zum Boomerang ausarten. Auf der anderen Seite dürften in diesen Lastbereichen die Gehäuselüfter, entsprechende Grafikkarten und CPU-Kühler das Lüftergeräusch des Platinum Netzteils eindeutig übertönen, darum sehen wir dieses Manko nicht als problematisch an und in einem 90 Watt Stromspar-HTPC hätte dieses Netzteil ohnehin nichts zu suchen.
Besonders ärgerlich sehen wir die fehlende Kommunikation bezüglich der 12 Volt Schienen Implementierung an, nicht nur weil SeaSonic dies nicht mit dem Kunden kommuniziert, sondern weil man damit wieder überflüssige Diskussionen anheizt und ein wichtiges Marketing Argument achtlos in den Äther bläst: "seht her Leute, so wirds richtig gemacht", könnte man etwas überspitzt auf seine Verpackung schreiben und entsprechend begründen. Die derzeitige Situation ist jedenfalls höchst unbefriedigend, aber das haben wir ja schon vor einem Jahr bemängelt und es existieren wie gesagt so gewisse Prinzipien, da agiert SeaSonic extrem stur, warum auch immer.
Kommen wir zu Gretchens Frage: lohnt sich der Kauf? wer noch keines dieser vorzüglichen Netzteile verwendet und ein entsprechend leistungsstarkes System besitzt, für denjenigen lohnt es sich auf jeden Fall. Wer bereits ein SeaSonic Netzteil aus der vorherigen X-Serie gekauft hatte, kann diese Investition von immerhin 135 € auf seiner Einkaufsliste streichen, das wäre nun wirlich zu viel des Guten, auch wenn sich SeaSonic selbstverständlich darüber freuen würde. Sollten sich zu dem Test an sich oder zum Netzteil noch Fragen ergeben, so könnt ihr uns gerne im PC-Experience Forum ansprechen...

Zur besseren Übersicht noch einmal die wichtigsten Eckdaten unseres Tests in einer kurzen Zusammenfassung:

Plus:
• hervorragende Verarbeitung, wertige Haptik
• extrem robuste Lackierung
• ausgezeichnete Effizienz in allen Lastbereichen
• sehr niedrige und nochmals optimierte Spannungstoleranzwerte
• extrem hohe Spannungsstabilität
• hervorragende Stabilität während unserer Crossload-Tests
• hervorragende Ripple and Noise Werte
• sehr hohe Leistungsreserven (bis maximal 791 Watt)
• korrekt ansprechende umfangreiche Schutzschaltungen
• sehr gute active PFC-Werte
• gute Eigenkühlung, variable Lüftereinstellungen
• sehr ausgewogener Lüfter mit exzellentem Lager
• kaum Störgeräusche durch die Netzteilelektronik
• exzellentes Kabelmanagement, stabile Portmechanik (vollmodular)
• vorbildlich beschriftete und keine überstehenden Kabelports
• sehr effektive Kabelabschirmungen und Isolierungen
• größtenteils ausreichend lange Kabelstränge
• SLI/QUAD-SLI/Crossfire/Crossfire-X tauglich
• sehr gute Ausstattung
• überragende Lötqualität
• durchweg hochwertige Bauteile
• verbessertes Handbuch, deutschsprachiger Support
• sehr lange Garantiezeit (7 Jahre, Bring-in-Service)
• angemessenes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 135 €)

Minus:
• im eingebauten Zustand leichte Surrgeräusche unter Vollast
• keine öffentliche Dokumentation über 12Volt Schienen




Gesamtergebnis unseres Reviews:

Das SeaSonic Platinum Series 660 Watt Netzteil erhält den PC-Experience Technology Award in Gold





Weiterführende Links:


SeaSonic

Händlernachweis

Wir bedanken uns bei SeaSonic sehr herzlich für die Bereitstellung der Testexemplare

euer PC-Experience.de Team

Cerberus