Verarbeitung und erster Eindruck:

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Viele Anwender haben nicht ganz zu Unrecht Angst vor einem DOA (Dead on Arrival), zumal leider viele Verpackungen kaum noch wirksam einen möglichen Transportschaden vermeiden. Dies können wir im Falle unseres Cooler Master VS Series V550S Netzteil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verneinen, das Netzteil wird durch einen stabilen inneren "Eierkarton" wirklich gut geschützt.
Unsere aufmerksamen Leser haben es sicherlich registriert, seit geraumer Zeit testen wir grundsätzlich zwei Netzteile aus unterschiedlichen Chargen, um den berüchtigten Golden Samples aus dem Weg zu gehen und natürlich auch um uns selbst im Fall der Fälle eine schnelle zweite Meinung bilden zu können.
Neben dem Schutzkarton mit dem Netzteil selbst, finden wir innerhalb der Verpackung die modulen Kabelstränge, das Kaltgerätekabel, Schrauben und ein Handbuch. Wobei die Bezeichnung Handbuch kaum zutrifft, es nicht mehr als ein rudimentäres Faltblatt, ohne irgendeine verwertbare Anleitung für den Anwender. Auf der Homepage zu dem Netzteil existiert auch kein üppigeres Handbuch, dafür aber jede Menge an Marketing Material, das dem Anwender aber auch nicht dabei hilft, das Netzteil einzubauen. Scheinbar glaubt Cooler Master das daheim ausschließlich Netzteil Vollprofis sitzen. Im Grunde fehlt alles, um das Gerät sicher in Betrieb zu nehmen und so etwas können wir einer erfahrenen Firma wie Cooler Master nicht durchgehen lassen. Darüber hinaus fehlen zusätzliche Kabelbändern und/oder Klettbändern, auch wenn man die vorhandenen Kabelbänder zur Not auch im PC Gehäuse weiterverwenden könnte. Immerhin wäre der Support von Cooler Master auch deutschsprachig erreichbar, so dass im Fall der Fälle schnell weitergeholfen werden könnte.

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Cooler Master VS Series V550S Netzteil Cooler Master VS Series V550S Netzteil Cooler Master VS Series V550S Netzteil Cooler Master VS Series V550S Netzteil


Die Lackierung und Farbauswahl gestalten sich recht dezent, ein paar helle Streifen und Beschriftungen lockern das Ganze etwas auf, ansonsten herrscht das übliche Netzteilgrau vor, etwas langweilig, aber auch pragmatisch, das Netzteil sitzt ohnehin meistens an optisch kaum zugänglichen Bereichen des PC Gehäuses. Der Netzteil Deckel verfügt über ein seprates Lüfterblech, das aber sehr sauber mit der Netzteilgehäuse-Oberkante abschließt. Das gilt übrigens auch für das Heck, wo die Kabelports für das teilmodulare Kabelmanagement bündig mit dem Gehäuse abschließen. Somit ergeben sich keinerlei Probleme beim Einbau, denn keine Netzteilklammer (z.B. Lian Li und Lancool) kann das Gitter nebst Lüfter zerquetschen und andererseits verlängern keine überstehenden Kabelports das Netzteilgehäuse noch zusätzlich. Ansonsten hinterläßt die Außenhülle samt aufwendiger Pulverlackierung einen sehr hochwertigen Eindruck, den wir in dieser Preisklasse aber auch als angemessen erachten.
Gitterförmige Aussparungen an der Frontpartie minimieren wie üblich den Luftwiderstand der abzutransportierenden Abwärme aus dem Netzteil, was die Wirkung des Lüfters tatkräftig unterstützen soll und wovon auch das Cooler Master Netzteil maßgeblich profitiert. Mit 1284 Gramm Gewicht ohne die kompletten Kabelstränge liegen wir in einem Bereich, der kein PC-Gehäuse vor allzu große Anforderungen stellen sollte, zumal die Netzteile aktuell ohnehin fast alle im Bodenbereich der Gehäuse verschraubt werden und dort biegen sich relativ selten die Bleche durch. Der Netzteil Korpus ist an den Seiten und auch hinten hermetisch geschlossen ausgeführt, und das macht Sinn, denn durch eventuelle Öffnungen kann im schlechtesten Fall zusätzlich noch warme Abluft aus dem Rechnerinneren eindringen.

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Cooler Master VS Series V550S Netzteil Cooler Master VS Series V550S Netzteil Cooler Master VS Series V550S Netzteil


Das Auslassgitter ist wie schon erwähnt durch eine wabenförmige Struktur dominiert, der klar definierte Ein-Ausschalter sitzt gut erreichbar daneben und teilt sich diesen Platz mit dem Anschlußport für das Kaltgerätekabel, das einmal eingesteckt sehr gut fixiert seinen angestammten Platz behauptet. Wir betonen dies ganz bewußt, wir haben schon einige Netzteile erlebt, an denen gerade an diesem Bereich sehr oft verarbeitungstechnisch geschludert wird, mit der Konsequenz, das sich das Kaltgerätekabel aus seinem Port herauswackelt.

Einbau-Tipps: Besitzer von Lian Li oder Lancool Gehäusen sollten wie schon erwähnt auf die mittlerweile zum Standardzubehör beförderte breite Netzteilhalteklammer verzichten und das Netzteil generell verschrauben. Nicht nur weil der Halter nach einiger Zeit unschöne Marken auf dem Netzteil hinterläßt und/oder das Lüftergitter zerdrücken kann, sondern vor allem weil der Halter einen nicht unerheblichen Teil des Gitters verdeckt und somit die nutzbare Fläche für den ansaugenden Lüfter einschränkt, sofern das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum verbaut wird.
Nun könnte man einerseits das Netzteil in seiner "normalen" Position mit dem Lüfter nach unten einbauen. Dann kümmert sich das Netzteil im Grund nur um sich selbst und seine Kühlung, was sehr leise vonstatten gehen kann, da es weitestgehend vom Rest der heißen Komponenten abgeschottet arbeitet. Dank der variablen Bohrungen ist es aber auch möglich, das Netzteil mit dem Lüfter gen Innenraum zu verbauen, beides besitzt Vor-und Nachteile. Da das Netzteil gen Innenraum nicht hermetisch abisoliert ist, gelangt ohnhin Abwärme aus dem Innenraum ins Netzteil, egal welche Einbaurichtung bevorzugt wird und unten positionierte heiße Soundkarten (bis 50°C) sind sicherlich dankbar für eine aktive Unterstützung. Außerdem saugt der Netzteillüfter dann nicht den ganzen Staub und Dreck unter eurem Gehäuse an, auch wenn ein Filter vorhanden ist. Der Netzteillüfter wird durch die Abwärme des Innenraums allerdings stärker beansprucht, was durchaus in einer erhöhten Geräuschkulisse resultieren kann. Der gerne gehörte Vorteil, das so das Netzteil auch die Grafikkarte unterstützt, weil es Abwärme von der Grafikkarte absaugt, ist ein zweischneidiges Schwert. Wenn die Grafikkarte über einen Radiallüfter seine Abwärme selbst aus dem Gehäuse bläst, spielt die Einbauposition des Netzteils eh keine Rolle. Besitzt die Grafikkarte allerdings einen oder zwei Axiallüfter, die auf die Platine der Grafikkarte blasen, "gräbt" das Netzteil der Grafikkarte die angesaugte Luft ab, weil das Netzteil diese Luft ebenfalls ansaugt. Diese Fakten sollte man vor dem Einbau eines Netzteils kennen, damit die Komplettierung eures Rechners nicht im Thermo-Frust endet.

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Cooler Master VS Series V550S Netzteil Cooler Master VS Series V550S Netzteil Cooler Master VS Series V550S Netzteil


Das neue Cooler Master Netzteil verfügt über einen Lüfter aus dem Lüfter-Sortiment von Yate Loon, die früher einen richtig guten Ruf besaßen, aber auch immer wieder mit größeren Serienstreuungen zu kämpfen hatten. Der Lüfter weist folgende Hersteller-Kenndaten auf:

• OEM: Yate Loon
• Kennnummer: Yate Loon D12BH-12
• Lagerung: Kugellager
• IC-Motor: keine Angaben
• Gewicht: 137 Gramm
• Beleuchtung: nein
• Abmessungen (mm): 120x120x25
• Lüfterblätter: 7
• Betriebsspannung: 12 Volt
• max. Lautheit: ca. 41 dBA (3,1 sone)
• MTBF: keine Angaben
• max. Volumentransport (CFM): 89 cfm (151,3 m³/h)
• max. Geschwindigkeit: 2300 U/min
• maximale Stromaufnahme: 7,2 Watt (0,60 Ampere)
• Anschluß: 2-pin


Für den Lüfter steht eine Maximaldrehzahl von 2300 U/min zu Buche, die allerdings eher theoretischer Natur ist, denn im realen Einsatz innerhalb des Cooler Master Netzteils wird mit niedrigeren Drehzahlen gearbeitet. Die lastabhängige Steuerung des Lüfters arbeitet mit klar definierten Kennlinien, so dass der Lüfter bis ca. 50% Last mit einer fest vorgebenen Drehzahl läuft (625 U/min bei 3,2 Volt Ansteuerung). Erst dann wird die Drehzahl kontinuierlich erhöht, bis der Lüfter dann bei 80% Last mit 1320 U/min rotiert und bei 100% Last sein Maximum erreicht (1866 U/min bei 9,4 Volt Ansteuerung), was dann allerdings alles andere als leise ist, wie sich vermutlich jeder vorstellen kann.

Diese Kennlinien Auslegung bezieht sich dezidiert auf unseren 550 Watt Testprobanden, die Lüfterstuerung der wattstärkeren Cooler Master Netzteile funktioniert zwar sehr ähnlich, aber über etwas andere Kennlinien. Insofern kann von der Lautstärke des 550 Watt Exemplars keineswegs auf die Lautstärke der wattstärkeren Modelle geschlossen werden.
Auf eine Nachlaufsteuerung, die wir für ohnehin als gänzlich überflüssig erachten, wurde verzichtet. Hocheffiziente Netzteile benötigen dies im Normalfall nicht und wenn unser PC-Gehäuse tatsächlich über keine Gehäuselüfter verfügen würde, wäre der erste Schritt zu einer optimalen Be-und Entlüftung entsprechende Gehäuselüfter zu kaufen und einzusetzen, damit das Netzteil nicht ständig mit der erhitzten Abluft des Systems konfrontiert wird. Bei den allermeisten aktuellen PC-Gehäusen sitzt das Netzteil ohnehin auf dem Gehäuseboden und kümmert sich nahezu ausschließlich um sich selbst, insofern entfällt eine Legitimation für eine Nachlaufsteuerung, die nur unnötig Strom verbraucht.