Sapphire R9 290X Vapor-X OC und RaiJintek Morpheus

die Sapphire R9 290X Vapor-X OC und der RaiJintek Morpheus




Einleitung:

RaiJintek Morpheus und Sapphire R9 290X, geht das zusammen...? Im Zuge unserer Systemumstellung von Intels Z87 zum Z97 Chipsatz standen nicht nur diverse Neuinstallationen auf unserem Redaktions-Hauptrechner an, es sollte auch wieder eine AMD Grafikkarte Verwendung finden, wobei wir uns auf das aktuelle Topmodell von AMD konzentrierten: also eine Radeon R9 290X. Die Werkskühlung im Referenz-Layout kam für uns dabei nicht in Betracht, schließlich muss an dem Rechner u.a. auch konzentriert gearbeitet werden können, insofern fiel die Entscheidung für die Sapphire R9 290X Vapor-X OC nicht sonderlich schwer.
Der Zufall oder besser gesagt die Suche nach weiteren Optimierungen brachte uns dann einmal mehr mit Tony Sahin zusammen, der zu diesem Zeitpunkt gerade den neuen Morpheus Nachrüstkühler von RaiJintek lancierte, so dass wir uns neben dem Grafikkarten-Test als solchen noch zu einem Test dieses speziellen Grafikkarten Kühlers entschlossen. Den Leser dieses Reviews erwartet diesmal also eine sehr viel umfangreichere Betrachtung der Kühlleistung respektive der Schalldruck-Minimierung, die ja bei den aktuellen Grafikkarten Boliden der Rubrik High-End nicht unbedingt eine Kleinigkeit darstellt, dazu ist der Aufwand einfach zu erheblich. Zu diesen spannenden Themen seid ihr wieder herzlich eingeladen, viel Vergnügen beim Lesen...







Die technischen Daten der Sapphire R9 290X Vapor-X OC:
Sapphire technische Daten







Die technischen Daten des RaiJintek Morpheus:
RaiJintek technische Daten







Die Referenz-Lüfter:

Wir haben vor dem Test für unsere Referenz-Lüfter für uns selbst eine ganz klare Maxime erstellt, es sollten keine Brüllwürfel oder Volumenmonster verwendet werden, die im Betrieb einen Kopfhörer zwingend voraussetzen. Die Lüfter sollten eine ausgewogene Mischung aus möglichst geringer Lautheit, hoher Laufkultur (Lagerqualität), guter Scalierbarkeit (Spannbreite der möglichen Voltansteuerungen) und trotzdem noch annehmbarem Förder-Volumen mitbringen. Alle diese Attribute vereinen die Noiseblocker Multiframe eLoop B12-1 sowie die be quiet! Silent Wings 2 Lüfterserie in sich, darum stellen sie zur Zeit für jedes Gehäuse das absolute I-Tüpfelchen dar. Dies gilt gleichermaßen für die allermeisten CPU-und GPU-Kühler, sofern sich denn diese beiden Lüfter dort hinreichend befestigen lassen.

die Referenzlüfter








Das Sockel 1150 Testsystem (Haswell, Devil's Canyon):

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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner


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Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner Haswell-Rechner
das Testsystem







Sapphire Grafikkarten Lieferumfang, Layout und Technik:

• Sapphire R9 290X Vapor-X OC 4GB in Full Retail Verpackung
• Sapphire Mini-Mauspad
• Sapphire Treiber-CD und Utilities (TRIXX Übertaktungssoftware)
• 2x 8-Pin zu 6-pin PCIe Adapter
• 1x HDMI 1.4a Kabel (180mm)
• Kurzanleitungen
• 1x Case Badge

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Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC


Die kryptischen AMD Bezeichnungen zu entwirren ist kein leichtes Unterfangen, noch schwieriger wird es, wenn es von den Herstellern dann auch noch viele verschiedene Versionen gibt, wie im Falle von Sapphire. Damit keine Mißverständnisse aufkommen, in unserem Test handelt es sich um die Sapphire R9 290X Vapor-X OC mit 4GB VRAM, also eine ab Werk bereits übertaktete R9 290X, die überdies mit einem überarbeiteten Kühler aus der bewährten Vapor-X Technik ausgestattet wurde. Diese Grafikkarte existiert auch noch mit 8 GB VRAM, aber deswegen einen Aufpreis von 200 € zu zahlen, erschien uns bei dem geringen technischen Mehrwert dann doch "etwas" überzogen. Auch wenn das üppige Paket viel verspricht, den meisten Platz darin beansprucht naturgemäß die Grafikkarte. Das Zubehör fällt nicht sonderlich üppig aus, nicht einmal eine kleine Crossfire-Brücke oder ein aktuelles Spiel wurde hinzugefügt, das konnte Sapphire auch schon besser. Immerhin kann der Käufer über das AMD Never-Settle-Programmzusätzliche Spiele ordern. Die Zubehörschachtel bietet darüber hinaus ein hochwertiges HDMI 1.4a Kabel, die Sapphire Treiber-CD und Utilities (Sapphire TRIXX Übertaktungssoftware), ein Mini Mauspad, 2x 8-Pin zu 6-pin PCIe Adapter, eine Kurzanleitung, ein Echtheits-Zertifikat, sowie ein Case Badge.

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Auch wenn die Sapphire R9 290X Vapor-X OC rein optisch beeindruckende Ausmasse suggeriert, die Karte sollte trotzdem nicht mehr als 2,5 Slots vom Mainboard an Platz beanspruchen. Das wäre auch beileibe nicht rekordverdächtig, es existieren soagr 4-Slot Konstruktionen. Die Höhe des Kühlers fällt mit 114mm im Gegensatz zur MSI GTX 780 Lightning mit ihren 128mm diesmal fast schon moderat aus, insofern sollte es auch keinerlei Kollisionsprobleme mit dem PC Gehäuse geben. Die Platine kommt auf 305mm (inklusive Kühler), das ist minimal länger als bei der vorherigen GTX 780 (295mm) von MSI. Dabei wäre zu berücksichtigen, dass die Grafikkarte je nach Mainboard Layout den internen SATA-Ports sehr nahe kommen kann, unsere SATA-Kabel können wir in einem Sockel 1155 System nur aus den SATA-Ports entfernen oder einstecken, wenn die Grafikkarte ausgebaut ist. Auf unserem aktuellen Sockel 1150 Z97 System sieht die Sachlage schon wieder etwas anders aus, aber nicht weil mehr Platz vorhanden wäre, sondern weil MSI die SATA-Ports etwas weiter nach unten plaziert hat.
Die Sapphire verfügt zwar über drei Lüfter, der Kühler wurde aber der Platinenlänge von 305mm geschickt angepaßt, so dass er die Grafikkarte nicht entscheidend verlängert, auch nicht durch seine Stromanschluß-Ports, die sitzen nach oben ausgerichtet auf der Platine. Ob einem die Optik der Sapphire R9 290X Vapor-X OC zusagt, ist wie immer eine Frage des individuellen Geschmacks, eines kann man der Grafikkarte aber nicht absprechen: die wertige Haptik und die offensichtliche Verarbeitungsgüte. Die Platine besitzt auch auf der Rückseite eine massive Metallverstärkung, die von Sapphire zwar nicht als Zusatzkühler angepriesen wird, sie bewirkt aber eine zusätzliche Wärmeableitung und verstärkt zudem die Stabilität der Grafikkarte. Die Platine selbst besteht aus einem 10-Layer Design, es wurde also eine hochwertige 10-Schichten Platine verwendet, wie sie für Highend Grafikkarten mittlerweile als obligatorisch anzusehen ist.

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Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC


Das Gewicht von 1272 Gramm stellt den PCI-Slot vor keine größeren Belastungs-Probleme, die Befestigung dieses Schwergewichtes sollte aber sichergestellt sein, darum ist eine Verschraubung über beide Einbau-Slotblechnasen unbedingt anzuraten. Nicht genutzte Ports mit einer passenden Abdeckung zu schließen und somit vor Staub zu schützen, sollte von anderen Herstellern übernommen werden, diese Idee macht wirklich Sinn. Schade das Sapphire dies offensichtlich anders sieht. Die zwei 8-poligen Stromanschlüsse liegen wie erwähnt gut zugänglich oben auf der Grafikkarte, somit verlängern sie die Karte nicht noch zusätzlich und erleichtern auf diese Weise den Anschluß. Zweimal 8-Pole (bis maximal 375 Watt) sind zur Stromversorgung über das Netzteil leider notwendig, die Grafikkarte verbraucht unter Vollast an die 270 Watt und die sind nicht aus den PCI-E Slots abgreifbar, dort ist bei 75 Watt die obere Grenze erreicht. Der Vollständigkeithalber, im Idle Modus ohne nennenswerte Grafiklast nimmt die Sapphire nur 21,4 Watt aus der Steckdose respektive Netzteil.
Wer ein aktuelles Netzteil mit den passenden Steckverbindungen besitzt (bitte keinesfalls mit Adaptern arbeiten), sollte die beiden 8-pin Stromanschlüsse natürlich auch entsprechend verstöpseln, ansonsten hagelt es Piep-Kanonaden vom Mainboard. Ein aktuelles Netzteil mit entsprechenden Anschlüssen und moderner adäquater Technik ist Pflicht für diese Grafikkarte, lest dazu bitte unsere Empfehlungen im Verlauf des eigentlichen Testkapitels.
Anschlußtechnisch können wir das übliche für diese Preisklasse attestieren: 1x DisplayPort 1.2, 1x HDMI 1.4a, 2x DVI-D (Dual-Link) sind vorhanden, das Ganze über vergoldete und somit korrosionsgeschützte Ports mit einer maximalen Auflösung von 2560x1600 Pixel. Das auch die Sapphire R9 290X Vapor-X OC über keinen reinrassigen VGA-Port mehr verfügt, überrascht vermutlich niemanden. Dies ist aus technischer Hinsicht kausal nachvollziehbar, zumal ein VGA Port weder die Auflösung, noch die Darstellungs-Qualität aktueller Grafikkarten an hochwertige Monitore liefern kann. DisplayPort ist daneben angetreten, die ausgereizten Schnittstellen VGA und DVI abzulösen. Wobei das größte Manko dieser Schnittstelle zur Zeit sicherlich die wenig verfügbaren TFTs mit eben diesem Port darstellt, aber das wird sich definitiv schnell ändern. Während analoges VGA höchstens noch für den Anschluss von Notebooks an Beamer oder von PCs an billigen Monitoren eine Rolle spielt, ist DVI auf 1600 x 1200 bzw. 1920 x 1200 Bildpunkte begrenzt, heißt es in der Beschreibung für den Display Port.
Über den HDMI 1.4a Port können Dolby-Digital-, Dolby-Digital-Plus, Dolby-TrueHD-, DTS- sowie DTS-HD-Tonspuren von einer DVD, Blu-ray oder HD-DVD entsprechend ausgegeben werden. Alle Ports können gleichzeitig genutzt werden, eine wichtige Information für die entsprechenden Anwender. Mehrere Monitore können natürlich auch genutzt werden, diesbezüglich ist das Stichwort AMD Eyefinity 2.0 maßgebend. Zur weiteren Information verlinken wir an dieser Stelle auf die entsprechende AMD Informationsseite.

Das Zerlegen der Grafikkarte ist aufwendig und sollte für den unerfahrenen Anwender keine Option darstellen. Sapphire verwendet für die R9 290X Vapor-X OC ein Custom Layout. bei dem im Vergleich zur AMD Referenz einiges geändert wurde. Neben der bereits erwähnten 10-layer Platine erwarten den Schrauber nach dem Zerlegen der Karte neben den inzwischen üblichen Polymer-Aluminium-Kondensatoren eine ganze Batterie von Black-Diamond Spulen, die neben einer speziellen Deckelung mit Epoxidharz vergossen wurden, so daß die Spulen dieses Layouts normalerweise weder pfeifen, fiepen oder anders geartete Geräusche von sich geben, was sich in unserem Test auch bestätigt hat. Die SAPPHIRE R9 290 VAPOR-X ist mit einem Dual BIOS ausgestattet. So kann man mit einem einfachen Tastendruck zwischen Kompatibilität mit den neuesten UEFI-Systemen oder mit Altsystemen wechseln. Optimale Leistung erbringt die Karte bei einem Mainboard mit PCI-Express Gen3.0-Erweiterungssteckplätzen. Dank AMD CrossFire-Unterstützung können bei einem kompatiblen Mainboard wie gewohnt mehrere Karten parallel eingesetzt werden.

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Sapphire R9 290X Vapor-X OC Sapphire R9 290X Vapor-X OC


Als GDDR5-Speicher kommen 16 Stück FBGA Chips von Hynix (H5GQ2H24AFR-R0C) zum Einsatz, unserer Meinung nach eine gute Wahl, da diese Speicherchips mit ihren 2,5 Gigahertz bei 1,35 Volt und 3,0 Gigahertz bei 1,50 Volt spezifizierten Herstellerdaten genau das bereitstellen, was die Übertakter für weitere Leistungssteigerungen benötigen.
Die Auswahl der einzelnen Komponenten darf ohne Übertreibung als hochwertig angsehen werden, neben den Feststoff Elkos und patentierten Black-Diamond Spulen, sowie der hochwertigen Platine kommt die Spannungsversorgung natürlich nicht zu kurz, denn die bereits ab Werk übertaktete Grafikkarte soll ja auch noch weitere Übertaktungen ermöglichen. Dafür zog Sapphire ebenfalls einige Register, die Spannungsversorgung der GPU wurde 10-phasig ausgelegt, der Speicher erhielt 2 Phasen und zwei Phasen kümmern sich um die Stromzufuhr: macht summa summarum eine 14-Phasen-PWM-Architektur. Wenn wir das mit dem Referenzdesign vergleichen (GPU: 5 Phasen, Speicher: 1 Phase, Stromzufuhr: 1 Phase) wird deutlich, das Sapphire hier keinen Rotstift angesetzt hat. Gesteuert wird dieses digitale Layout über einen Controller von International Rectifier (IR3567B).

Was die Kühlung angeht, so zieht Sapphire zwar keine optischen, aber dafür viele technischen Register, das Vapor-X Kühldesign und einer ganzen Armada von großflächigen Kühllamellen läßt die Hoffnung keimen, das die Kühlleistung auf einem hohen Niveau liegt und die Grafikkarte darum auch leise gekühlt werden könnte.
Realisiert wird die Kühlung im Detail über die bewährte Vapor-X Technologie von Sapphire. Sapphire war seinerzeit die erste Firma, die auf Vakuum-Dampf-Kammer -Technologie (Vapor Chamber Technology) basierte Kühler für ihre Grafikkarten setzte. Ursprünglich stammt diese Technik aus der Raumfahrt und konnte sich auch schon in der Kühlung von Highspeed Servern bewähren. Das Grundprinzip ähnelt der Heatpipe Technik, wobei das Ganze hier doch etwas komplexer aufgebaut wurde, auch wenn es ähnlich simpel klingt. Ein flüssiges Kühlmittel verdampft auf einer heißen Oberfläche. Der entstehende Dampf kondensiert auf einer kalten Oberfläche und die so erzeugte kühlere Flüssigkeit wird danach wiederum zur heißen Oberfläche geleitet. Dieser Kreislauf findet in einer Vakuum-Kammer statt und wird durch ein äußerst komplexes Schichtsystem kontrolliert. U
nterstützt wird dies durch insgesamt 5 Heatpipes mit 10mm, 8mm und 6mm Durchmesser. Dazu kommt eine massive Aluminium Platte zur Kühlung der Speicherbausteine und eine separate Kühlplatte (Aluminium) zur Kühlung der VRMs (Voltage Regulator Modules) zu deutsch: Spannungswandler/Mosfets des GDDR5 Speichers. Dieser Kühler hat neben einem schicken Schriftzug noch eine weitere optischen Leckerbissen zu bieten, er leuchtet während verschiedener Aggregatszuständen in verschiedenen Farben. Standardfarbe ist blau, dann folgt gelb bis hin zu rot, die aber erst ab 75°C zu sehen wäre.
Werden auf dem System bei aktivierter IFC (Intelligent Fan Control – intelligente Lüftersteuerung) weniger anspruchsvolle Anwendungen ausgeführt, beispielsweise 2D-Anwendungen oder Videos, läuft nur einer der drei Lüfter, was einen nahezu geräuschlosen Betrieb ermöglicht. Steigt bei anspruchsvolleren Anwendungen wie Spielen oder dem 3D-Rendering die GPU-Temperatur, laufen alle drei Lüfter, und zwar mit einer über das Temperaturprofil regulierten Geschwindigkeit. Für besonders anspruchsvolle Anwender oder begeisterte Spieler, die alle drei Lüfter permanent nutzen wollen, ist die Karte auf der Rückseite mit einem Schalter zum Deaktivieren der IFC ausgestattet. Das Drehzahlspektrum der Lüfter reicht dabei von 1435 U/min bis hin zu deutlich vernehmbaren 2695 U/min.
Die drei Axiallüfter (jeweils 85mm) können die Abwärme im Gegensatz zu Radiallüftern nur zu einem geringen Teil über die Lüftungsschlitze in der Slotblende aus dem PC-Gehäuse herausbefördern, eine sinnvoll armierte Gehäuse Be-und Entlüftung ist also Pflicht.


 



Montage, Treiberinstallation und Tipps:

 

• Bevor wir den Vorgänger der neuen Sapphire Grafikkarte, eine MSI GTX 780 Lightning aus dem Rechner entfernt haben, wurde der alte Nvidia Treiber aus dem System verbannt, das ist mittlerweile über die Deinstallationsroutine von Nvidia recht gut zu realisieren.
• Wenn das System bereinigt ist, wird das System heruntergefahren und die alte Grafikkarte entfernt.
• Die neue Karte wird nun verschraubt und über zwei entsprechende Stromanschlüsse (2x8-pin) mit dem Netzteil verbinden, schon wäre die Sapphire Grafikkarte startklar.
• Achtet nach Möglichkeit darauf, das sich die Grafikkarte die Stromstecker nicht mit anderen Geräten teilen muß, also verzichtet bitte auf entsprechende Adapter ! in der Regel benötigt die Grafikkarte dezidierte Stecker, die in Verbindung mit seriösen Netzteilen ohnehin entsprechend gekennzeichnet sind.
• Das System wird jetzt neu gestartet und die gewünschten Treiber installiert, in unserem Fall der AMD Catalyst 14.7 RC3 beta.
• Vor dem Einsatz irgendwelcher Bereinigungstools können wir unter Windows 7 oder Windows 8/8.1 nur dringend abraten.
• Abschließend kontrollierten wir für Windows 7 die vorhandene DirectX Version: DirectX-Endbenutzer-Runtimes April 2011. Da diesbezüglich keine neueren Aktualisierungen vorlagen, war dieser Vorgang ebenfalls abgeschlossen.
• Damit wäre die Montage der GrafikKarte und auch die Treiberinstallation zunächst erfolgreich abgeschlossen und wir installierten die noch fehlenden Treiber für den Eizo Foris FX2431 Monitor. Abschließend stellten wir die Auflösung für den Desktop auf 1920x1200 bei 32-Bit und die Bildschirmaktualisierungsrate auf die von Eizo empfohlenen 60 Hertz.

Als ersten Eindruck erhielten wir wie gewohnt sehr schöne und kontrastreiche 2D-Farben und ein gestochen scharfes Bild. Scheinbar können die Eizo Monitore die gelieferten Signale optimal umsetzen.

Noch eine kleine nicht unwesentliche Anmerkung am Rande: ...wer sich eine so teure Grafikkarte kauft, sollte darauf achten, das sein Monitor ebenfalls diesen gehobenen Ansprüchen gerecht wird. Denn Frust ist vorprogrammiert, wenn die teure High-End Grafikkarte mit einem Billig-Monitor kommunizieren muß, der gar nicht in der Lage ist,die erhoffte Pixelpracht zu reproduzieren...!

 


 


Der RaiJintek Morpheus Nachrüstkühler im Detail:

 

Natürlich wollten wir in unserem Test auch herausarbeiten, was ein Nachrüstkühler aus so einer Grafikkarte noch herauskitzeln kann. Wobei für uns die Reduzierung der Temperaturen und der Geräuschkulisse im Vordergrund stand. RaiJintek will dies mit dem aktuellen Morpheus Kühler realisieren, der von der Form her einigen vergleichbaren und bereits vorhandenen Lösungen ähnelt, wobei sich die ähnlichekt tatsächlich nur auf die Optik beschränkt.
Der 524 Gramm schwere Grafikkarten Kühler (ohne Lüfter) verfügt über 129 Kühllamellen aus Aluminium in einem Abstand von 2 mm zueinander und erreicht als Kühlfläche ca. 3300 cm², der früher hoch gelobte Thermalright Shaman bietet diesbezüglich beispielsweise 3100cm². Dazu gesellen sich 6 Kupfer-Heatpipes a´6 mm Durchmesser und eine gekonnt aufgetragene Vernickelung, die dem ganzen Kupferkonsortium den entsprechenden Korrosionsschutz vermittelt. Auch sonst stellt sich die Verarbeitung sehr deutlich in den Focus des Betrachters, die Lamellen sind akkurat mit den Heatpipes verlötet worden, was deren Stabilität zusätzlich erhöht und die mit 2520 mm² immens große Kühlfläche ist hochgradig feinpoliert worden, ein Augenschmaus für jeden Hardware-Enthusiasten. Die Heatpipe-Spitzen unseres Testsamples haben aber scheinbar noch nicht den finalen Status erreicht, dort schimmert noch ein Hauch Kupfer durch. Dank einer Wandstärke von 0,4mm und der schon erwähnten Verlötung sind die Lamellen relativ resistent gegen Verbiegung, Grobmothorik ist an dieser Stelle aber trotzdem fehl am Platze.

 

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RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus

 

Der enge Lamellenabstand von 2mm ist für den reinen Passivbetrieb kontraproduktiv zu attestieren, da so die Wärmeaufnahme der nahestehenden Nachbar Lamellen negative thermische Auswirkungen erzeugen, dafür wurde der Kühler allerdings auch nicht konzipiert. Der Lamellenabstand reicht aber noch aus, um auch Lüftern mit etwas weniger Druck den schnellen Abtransport der vom Kühler aufgenommenen Abwärme zu ermöglichen. Der Kühlblock des RaiJintek Morpheus ist im Gegensatz zu vielen aktuellen Kühlern absolut eben und nicht konvex gefräst worden, diesbezüglich sind also kaum Probleme bei der Kontaktaufnahme mit der AMD-GPU zu erwarten.

 

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RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus

 

Das Gewicht des Morpheus Kühlers ohne die beiden möglichen 120mm Lüfter Lüfter liegt bei 524 Gramm, sicherlich nicht wenig, aber im Vergleich zum MK-26 von Prolimatech (590 Gramm) durchaus im üblichen Bereich, zumal beispielsweise der ATI Referenzkühler auch schon 563 Gramm (Sapphire Vapor-X: 684 Gramm) auf die Waage bringt.
Was versprechen wir uns von dem RaiJintek Morpheus Kühler ? werden sich bestimmt viele technik-interessierte Leser fragen...und die Antwort darauf wollen wir natürlich nicht schuldig bleiben: Die GPU auf einem niedrigen Niveau zu kühlen, ist kein Problem, das ermöglicht fast jeder bessere Nachrüstkühler. Die neuralgischen Hotspots der Radeon R9 Grafikkarten sind ganz klar die VRMs (Voltage Regulator Modules) zu deutsch Spannungswandler/Mosfets des GDDR5 Speichers, die Speicherbausteine und die VDDC Steuerung. Darüber hinaus befinden sich auf der Platine so einer High-End Grafikkarte weitere Zusatzchips und jede Mene Elkos, die zwar allesamt für hohe Belastungen ausgelegt wurden, dies aber nur bei einer adäquaten Kühlung abrufen können. Natürlich ermöglicht dies der Vapor-Kühler von Sapphire und die Kühlgrundplatte tut ihr übriges, zumal sie alle wichtigen Bereiche abdeckt und somit eine gute Wärmeableitung ermögicht. Ein weitere Zusatzkühler für die empfindlichen VRMs ist ebenfalls vorhanden. Das Problem ist dabei allerdings das die drei relativ kleinen Lüfter bestimmte Drehzahlen erreichen müssen, um ihre Kühlbereich entscheidend zu ventilieren, was in der Regel nur über eine dann störende Geräuschkulisse zu realisieren ist. Ohne Last läuft nur der mittlere Lüfter alleine und auf Sparflamme, so daß rechts und links viele wichtige Bereiche der Grafikkarte nicht mit Frischluft versorgt werden.
RaiJintek verfolgt hier einen anderen Ansatz, der Kühler als solcher überdeckt natürlich auch die gesamte Platine, er bietet aber auch einen freieren Zugang für die beiden möglichen 120mm Lüfter, die ihrerseits ihr Luftvolumen ungehindert auf die zu kühlenden Bereiche abgeben können, ohne dass sich gefährliche Hotspots bilden können. Darüber hinaus bietet RaiJintek eine Vielzahl von kleineren und größeren Zusatzkühlern auf, damit der Nachteil der fehlenden Grundplatte ausgeglichen wird. Leider paßt der VRM Zusatzkühler von RaiJintek nicht auf unsere Sapphire, vielleicht kann RaiJintek dies noch korrigieren, dadurch würde sich das Volumen der Wärmeabgabe noch zusätzlich vergrößern. Das Thema VRM-Kühlung sollte niemand unterschätzen, diese Spuelen könnten ohne Kühlung und Kühlkörper sehr schnell 120°C und mehr erreichen, was fast unweigerlich zu Abstürzen führt. Demzufolge ist ein großflächiger Zusatzkühler für diesen Bereich zwingend erforderlich. Was diese theoretischen Betrachtungen in der Praxis für Auswirkungen zeigen, könnt ihr Testkapitel studieren, jetzt geht es erst einmal um den Einbau der Kühlers...




 

 

Der Einbau des RaiJintek Morpheus:

 

Neben der in der Verpackung erhältlichen Einbauanleitung, die für unseren Geschmack sehr unleserlich und viel zu klein verfaßt wurde, befindet sich auf der Homepage eine deutlich besser lesbare Version:

 

Installationsanleitung (mehrsprachig)

 


Insbesondere die Einbauanleitung sollte man vorher lesen oder besser gleich ausdrucken, denn die Bilder und der Text im beigelegten Handzettel sind wie gesagt recht klein, auch für Brillenträger. Schon sind wir wieder bei den Einbau Details, zu denen wir natürlich einige generelle Tipps zusammengetragen haben:

 

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Kühler reinigen

 

Da immer wieder leicht vermeidbare Fehler im Umgang mit Wärmeleitpaste gemacht werden, empfehlen wir an dieser Stelle unseren Spezial-Artikel zu dem Thema Wärmeleitpasten-Workaround zu diesem Thema, der diesbezüglich alle offenen Fragen klärt und an Aktualität nichts verloren hat.
Welche Paste ihr verwendet, spielt durchaus auch eine Rolle, darum legen wir euch an dieser Stelle unser entsprechendes Wärmeleitpasten Roundup ans Herz, damit ihr euren Favoriten findet. Die Kühlfläche des Morpheus Kühlkörpers haben wir demzufolge gründlich mit etwas ArctiClean gereinigt, um etwaige Konservierungsmittel und vor allem auch unsere fettigen Fingerabdrücke zu entfernen.
Dieses Prozedere wiederholten wir anschließend mit dem Heatspreader der GPU, denn auch dort müssen natürlich die Reste der alten Wärmeleitpaste oder Fettfinger rückstandlos entfernt werden. Es empfiehlt sich ohnehin, für den Einbau entsprechende Einweghandschuhe zu verwenden, was gleichzeitig auch den Rest des Kühlers vor hässlichen Fingerabdrücken bewahrt. Als Paste verwendeten wir grundsätzlich für alle Kühler auch weiterhin die MX-2 von Arctic Cooling, damit es diesbezüglich zu keinen ungewollten Diskrepanzen im Vergleich zu den bisherigen Tests kommt. Die Flächen der RAM Bausteine müssen ebenfalls sehr gründlich gereinigt werden, sonst halten deren Klebeflächen nicht sehr lange.
Aber Vorsicht! wer glaubt, jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, um die ganzen kleinen Kühler für den RAM usw. zu verkleben, sollte noch etwas Geduld walten lassen, denn deren Klebeflächen reagieren empfindlich auf Rückstände von Reinigungsmitteln. Nach einer Abluftzeit von etwa 15 Minuten kann man die kleinen Kühler so verkleben, das sie nicht gleich wieder abfallen.
Kleiner Tipp: ein Radiergummi kann sehr hilfreich sein, wenn es darum geht, die Kontaktflächen zu reinigen und gleichzeitig etwas aufzurauhen, was wiederum dem Klebekontakt zu Gute kommt.

 

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RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus

 

Der Einbau gestaltet sich relativ unkompliziert, sofern die voran gegangenen Tipps entsprechend berücksichtigt haben. Der Morpheus Kühler muß über zwei kleine anzuschraubende Stege vorbereitet werden, auf dem dann passende M3 Gewindestifte ihren Platz finden, aber bitte an der richtigen Stelle, als lest dazu unbedingt die Anleitung und ob mit oder ohne Unterlegscheibe steht dort ebenfalls drin. Achtet bei der Verteilung der Zusatzkühlerunbedingt darauf, dass ihr unter den Heatpipe Biegungen möglichst flache Zusatzkühler einsetzt, damit Kollisionen vermieden werden. Auf keinen Fall solltet ihr auf Zusatzkühler für den VDDC verzichten (Bild 22 oben links), diese Steuerelemente (voltage digital direct control input) werden sehr warm und reagieren ungehalten über fehlende Wärmeableitungen. Wer jetzt nicht weiß um was es genau geht, dort sitzen die beiden VRM Spulen für die 2-phasige Stromüberwachung und deren Steuereinheit, Letztere wird als VDDC bezeichnet.
Den VRM Werkskühler von Sapphire können wir wie schon erwähnt nicht wechseln, insofern wäre an dieser Stelle auch keine Zusatzarbeit notendig. Damit die Backplate der Sapphire wieder gleichmäßig fixiert ist, könnt ihr bei Bedarf eine Schraube der Vorderseite (Einbauslotblech) auf der Rückseite verwenden, das Gewinde ist identisch und das Ganze verliert seinen leicht murksigen Touch, wenn die Backplate nicht mehr vor sich hin schlackert oder absteht. Jetzt kann der Kühler aufgesetzt und vorsichtig über Kreuz befestigt werden. Dreht die vier Schrauben bitte unbedingt gleichmäßig fest und verwendet keine Gewalt, der Anpressdruck sollte so oder so ausreichen. Wenn ihr den Eindruck habt, das die zu verklebenden Zusatzkühler nicht besonders fest sitzen, dann habt ihr deren Kühlerfläche nicht gündlich genug gereinigt. Thermalkleber wäre natürlich eine gute Alternative, dann wird es allerdings sehr schwierig, die Grafikkarte irgend wann einmal wieder in den Werkszustand zu versetzen, z.B. im Zuge einer Reklamation beim Hersteller oder beim eventuellen Verkauf.

 

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RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus RaiJintek Morpheus

 

So schnell wird aus einer 2,5-Slot Kühllösung eine 4-Slot Variante, wohl dem, der über ein HTPX Mainboard verfügt, in unserem Beispielbild paßt nicht mehr viel auf das Mainboard. Die Lüfter lassen sich zwar relativ schnell und unkompliziert auf dem Kühler verhaken, wir hätten uns an dieser Stelle aber eine Gewinderplattform als Abschlußdeckel unter den Lüftern gewünscht. Dann könnte man die Lüfter verschrauben, die dann immer perfekt ausgerichtet auf dem Kühler plaziert wären und niemand käme in die missliche Lage beim Einbau der Grafikkarte die Lüfter neu verhaken zu müssen, weil man irgendwo hängen geblieben ist. Ansonsten wäre die Sapphire Grafikkarte mitsamt des RaiJintek Kühlers jetzt bereit für einen ersten Probelauf. Unsere Noiseblocker Lüfter haben wir übrigens nicht per Adapter oder anderem Gefummel an die Grafikkarte angeschlossen, sondern direkt an unsere schöne analoge Lüftersteuerung von Zalman (ZM-MFC1 Plus), so dass wir die Lüfter nach Gusto per Drehregler völlig unaufgeregt und ohne zusätzliche Software individuell regulieren können...
Auf PWM Lüfter haben wir ganz bewußt verzcihtet, denn es steht und fällt alles mit der PWM-Integrität auf dem Mainboard und das diesbezüglich sehr schlechte Beispiele existieren, ist sicherlich hinreichend bekannt. Die PWM Steuerung kann in der Lüfter-Elektronik noch so gut implementiert sein, wenn das Mainboard nicht mitspielt, kann schnell Frust aufkommen. Vereinfacht formuliert: über die 4-pin PWM Steuerung erhält der Lüfter sowohl seine 12 Volt Spannung, als auch das notwendigen 5 Volt PWM Signal mit der dazugehörigen 25 khz Basis-Frequenz. Wenn da nun in der Korrespondenz mit dem Mainboard irgendwas falsch interpretiert wird, dreht der Lüfter im Worst Case nie mit der erhofften Drehzahl...



 

 

Die Tests:

 

• Als Testeinleitung wurde das gesamte System eine Stunde mit dem Systemstabilitätstest von Aida64 "vorgeheizt".
• Die Lautheit der Grafikkarten-Lüfter haben wir nicht separat gemessen, sondern als Systemgesamtlautstärke in die Tests eingebunden. Dabei wurden der Schalldruck ca. 15cm vom Rechner entfernt mit einem ACR-264-plus Messgerät verifiziert und dabei die Umgebungsgeräusche so weit wie möglich reduziert, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Das Gerät verfügt ab Werk normalerweise über einen Messbereich von 15 bis 140 dBA umfaßt. Laut DIN-Norm sollte der Abstand von Messgerät zum Testobjekt 100cm betragen, aber da wir nicht über einen schalltoten respektive schallarmen Raum verfügen, waren Kompromisse unumgänglich. Wer trotzdem wissen möchte, was unsere Referenzlüfter diesbezüglich leisten, darf sich gerne unser 120mm Lüfter Roundup 2013 anschauen, dort haben wir die Noiseblocker eLoop Lüfter ausführlich getestet.
• Mit dem Digitalen Temperaturmessgerät TL-305 (Messbereich von Minus 200°C bis plus 1370°C) haben wir während sämtlicher Testdurchläufe die Temperaturen der Grafikkarte per Sensor gemessen und aufgezeichnet. Somit erhält der mögliche Käufer auch eine gute Übersicht bezüglich der zu erwartenden Kühlleistung des Grafikkartenkühlers.
• Um den Stromverbrauch möglichst genau wiederzugeben (gesamtes System), haben wir den grafischen Leistungsmesser Peak Tech 2535verwendet. Das Gerät eignet sich für Messungen von 0,0 Watt bis 4 kW/0,0 bis 600 V und 0,0 bis 15 A (mit externem Zangen-Adapter bis 1000 A)

 

Betriebssysteme, Spiele und Testprogramme, Einstellungen:

 

• Windows XP X64 Edition, alle aktuellen Updates
• Windows 7 Ultimate 64Bit SP1, alle aktuellen Updates
• Windows 8 Pro 64Bit Update 1, alle aktuellen Updates
• DirectX9 Spiele (aktuell gepatcht)
• DirectX10 Spiele (aktuell gepatcht)
• DirectX11 Spiele (aktuell gepatcht)
• AIDA64 v4.60.3129 Beta
• Sapphire TRIXX Übertaktungssoftware
• GPU-Z 0.7.8
• MSI Z97 Gaming 9 AC, BIOS 1.4
• C-States und Stromsparfunktionen im BIOS deaktiviert
• Internal PLL Overvoltage im BIOS deaktiviert
• LPM im Betriebssystem deaktiviert, Hot Plug Im Bios aktiviert
• Intel Chipsatztreiber 10.0.13 WHQL
• Intel Rapid Treiber 13.1.0.1058 WHQL
• Schreibcache-Richtline: Schreibcache aktiviert
• Auslagerungsdatei: 3072 MB für max. und min. eingestellt
• Virenscanner deaktiviert

 

Treibereinstellungen AMD Catalyst 14.7 RC3 Beta:

 

- 3D Einstellungen: Standard • Vertikale Synchronisierung: Aus • sonst ebenfalls alles auf Standard

 

Kommentare zu den üblichen synthetischen 3DMark Benchmark-Programmen ersparen wir uns, dafür gibt es einfach zu viele Irritationen bei Vergleichswerten und ebenso viele Möglichkeiten diese, in welcher Form auch immer, zu manipulieren. Grundsätzlich sollte man trotz 3DMark Vantage oder des neuen 3D Mark 11 synthetischen Benchmarks nicht allzu große Bedeutung beimessen, denn 1. sind einige schon etwas betagt und haben somit kaum einen ernsthaften Bezug zur aktuellen Technik und 2. entstehen immer wieder mal kuriose Situationen, in denen der eine oder andere programmierbedingte Treiber-Lapsus dieser oder jener Grafikkarte Vorteile verschafft, die real gar nicht vorhanden sind. Das ist auch der Grund, warum wir auf dererlei Tests künftig komplett verzichten.
Für aussagekräftige Spiele-Benchmarks sollte als Testeinstieg in jedem Fall die Auflösung 1280x1024 (Standard-TFT-Auflösung für 17 und 19" Geräte) als Minimum und die Option Quality 4AAx16AF (4-fach Antialiasing + 16-fach anisotropischer Filter) aktiviert sein, ansonsten gerät die Beurteilung aktueller High-End Grafikkarten zur Farce. Dies gilt insbesondere für Crossfire/SLI Systeme, wo alles unter 1600x1200 Pixel den Sinn eines solchen Systems mehr als nur in Frage stellt. Ohne entsprechende Qualitätseinstellung, kann man keine Aussage darüber treffen, welche Leistung wirklich erbracht wird, zumal auch eine Mittelklasse Grafikkarte ohne 4xAA und 16xAF recht schnell sein kann. Da sind Spielebenchmarks schon etwas aussagekräftiger, auch wenn viele der Spiele entweder auf ATI oder Nvidia optimiert wurden. Da gilt es dann zu unterscheiden: Open GL Spiele von id-Software wie Doom 3 oder Rage z.B. laufen generell etwas schneller auf Nvidia-Karten und Direct3D Spiele wie Halflife 2 oder die Call of Duty Serie favorisieren AMD, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Selbstverständlich kommen auch aktuelle DirectX11-Spiele in unserem Testparcour zum Einsatz, die dann unter Windows 7 und/oder Windows 8 entsprechend berücksichtigt wurden.

Wer einen Widescreen TFT besitzt, dem sei erklärt, das es bezüglich der Füllrate keinen großen Unterschied macht, ob nun in 1600x1200 (1,9 Millionen Pixel) oder 1680x1050 (1,75 Millionen Pixel) aufgelöst wird. Damit wir den Grafikspeicher auch entsprechend berücksichtigen, haben wir die Tests grundsätzlich bei Auflösungen von 1600x1200, 1920x1600 und 2560x1600 vorgenommen. Zumindest dort, wo es möglich war, ansonsten wurden alternative Auflösungen eingestellt, wie z.B. in Crysis Warhead. Die Stromsparmechanismen haben wir generell in jedem Test deaktiviert, damit der Intel Prozessor nicht zwischendurch auf Idee kommt, eine unbemerkte und vor allem unerwünschte Pause einzulegen.


 


 


1a. Spiele-Benchmarks DirectX 9:

 

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The Witcher 2 The Witcher 2 The Witcher 2 The Witcher 2

 

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The Elder Scrolls V: Skyrim The Elder Scrolls V: Skyrim The Elder Scrolls V: Skyrim The Elder Scrolls V: Skyrim

 

DirectX9 Benchmarks

 





1b. Spiele-Benchmarks DirectX 10:

 

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Crysis Warhead Crysis Warhead Crysis Warhead Crysis Warhead

 

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Far Cry 2 Far Cry 2 Far Cry 2 Far Cry 2

 

DirectX10 Benchmarks

 





1c. Spiele-Benchmarks DirectX 11:

 

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Metro: Last Light Metro: Last Light Metro: Last Light Metro: Last Light

 

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Crysis 3 Crysis 3 Crysis 3 Crysis 3

 

DirectX11 Benchmarks

 

AMD hat mit seinen Radeon R9 Grafikkarten gewaltig Boden gut gemacht, nur die GTX Titan Nachfolger wie GTX Titan Black und GTX 780TI sind in der Lage das Rennen offen zu gestalten. Wenn dann noch getunte Grafikkarten wie unsere Sapphire R9 290X Vapor-X OC in das Geschehen eingreifen, schmilzt Nvidias ohnehin minimaler Vorsprung weiter zusammen respektive ist de facto verschwunden. Am Beispiel unseres RaiJintek Nachrüstkühlers können wir sehr gut nachvollziehen, das so etwas dann auch noch wohltuend leise realisiert werden kann.
Die Menge des Video-RAMs spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, 3 bzw. 4 GB VRAM sollte noch bis weit in 2015 hinein für alle aktuellen Games ausreichen, den teilweise unverschämten Aufpreis können sich auch Hardcore Gamer also getrost schenken und extremes Downsampling war nicht Gegenstand unserer Tests.
Zu aktuellen Dual-GPU Grafikkarten brauchen wir sicherlich nicht allzu viele Worte verlieren, sie setzen sich erwartungsgemäß deutlich vor ihre Single-GPU Pendents, die Kraft der zwei "Herzen" ist definitiv nicht wegzudiskutieren, sofern die Technik halbwegs aktuell ist. Ältere Dual-GPU Grafikkarten haben gegen die derzeitig schnellsten Single-GPU Grafikkarten aber kaum noch eine Performance-Chance, von den traditionellen Mikrorucklern wollen wir dabei gar nicht sprechen, auch wenn sich dieses Thema tendentiell durch die Treiberarbeit von AMD und Nvidia etwas eintschärft hat.

Trotzdem kann man es gar nicht oft genug betonen: viel wichtiger als die schnöden Frames per Sekunde ist eindeutig die Bildqualität und diesbezüglich haben beide Hersteller einen guten Job abgeliefert, wobei sich Nvidias ursprünglicher Tessellationsvorsprung eindeutig minimiert hat. Die erstklassige Super-Sampling-Anti-Aliasing Qualität ist auch kein Alleinstellungsmerkmal von AMD mehr, denn Nvidia ermöglicht inzwischen ebenfalls diese Bildqualitätsoption und dies sogar in allen APIs, also auch in DirectX 10 und 11.

die Meinung der Redaktion: Unsere Maßstäbe mögen da eventuell etwas anachronistisch anmuten, aber wir sehen diese Benchmark-Paraden immer etwas skeptisch. Was spielt es für eine Rolle, ob man in einem Spiel 99 oder 101 Frames angezeigt bekommt, oder bei 3DMark in der Topliste der Benchmarks auftaucht? das Spiel wird dadurch keine Nuance ansehnlicher. Für uns steht die Bildqualität beim Spielen eindeutig im primären Focus und genau an diesem Punkt sind nicht nur die Spiele-Designer, sondern in erster Linie die Grafikkarten-Hersteller entscheidend gefragt Diesbezüglich fehlt es auch ende 2014 immer noch an einer allseits zufriedenstellenden Antwort...



 

 

2. Stromverbrauch (gesamtes System, C-States aktiviert, EIST deaktiviert):

 

der Stromverbrauch

 

Zugebenermaßen haben die Grafikkartenhersteller in den zurückliegenden zwei Jahren einiges getan, um den immer weiter explodierenden Stromverbräuchen einen Riegel vorzuschieben, aber von einem haltbaren Zustand kann immer noch keine Rede sein. Der Idle Verbrauch wurde tendentiell stark gesenkt, die Grafikkarten aus AMDs 7900-und R9 Serie und auch Nvidias aktuelle GTX 770/780/Titan Baureihe sollten diesbezüglich als Vorreiter erwähnt werden. Unsere Sapphire R9 290X Vapor-X OC benötigt in diesem Aggegratzustand auch nur 21,4 Watt.
Dies ändert aber nichts daran, das der Stromverbrauch unter Last noch einiges an Optimierung bereit hält. Natürlich muß eine extrem hohe Grafikleistung auch energetisch versorgt werden, aber uns beschleicht das Gefühl, dass sich die Hersteller damit begnügen, sich auf die Senkung des Idle Verbrauchs zu konzentrieren und das kann es nicht sein, denn niemand gibt 500 € für eine High End Grafikkarte aus, um sie dann im 2D Modus zu betreiben.

Was bedeutet dies nun für den eventuellen Netzteilkauf ? Wer eine Sapphire R9 290X Vapor-X OC kaufen möchte und ein dazu passendes System gleich dazu mit ins Kalkül zieht, benötigt ein qualitativ hochwertiges und effizientes Netzteil aus der 500 bis 600 Watt Kategorie, dementsprechend empfehlen wir euch die Highend Spitzenreiter von Seasonic (X-Serie, Platinum Serie), Corsair (AX Serie) oder Enermax Platinum aus unserem Netzteil-Testarchiv. An dieser Stelle zu sparen ist der definitiv falsche Weg, was sich spätestens dann bewahrheitet, wenn das neue System von Instabilitäten geplagt wird. Die prinzipielle Auswahl hängt aber auch davon ab, was an Peripherie vorhanden ist respektive noch dazu gekauft wird und ob Übertakten für euch ein Thema ist. Solltest ihr diesbezüglich konkrete Fragen haben, könnt ihr sie gerne in unserem Forum stellen.



 

 

4. Temperaturen:

 

die Temperaturen

 

Erinnert sich noch jemand? die Kühler der betagten Geforce 7900 GTX Karten waren lange Zeit die Messlatte für alle anderen Grafikkarten, wobei die Kühler der G80 Baureihe ebenfalls sehr gute Werte ablieferten, insbesondere wenn man deren damalige Stromaufnahme dabei zusätzlich noch berücksichtigt. Die 40nm Fertigung zeigte ja schon bei unserer HD5850/HD5870 Tests deutliche Reduzierungen hinsichtlich der Stromaufnahme und dementsprechend auch eine optimierte Basis für eine effektivere Kühlung. Dies hat Sapphire mit den Vapor-X Kühler Systemen inzwischen mehrmals potenziert, die HD5870 Vapor-X katapultierte sich damals auch unter Last mühelos an die Spitze unseres Testfeldes.
Das alles ist aber Schnee von gestern, mittlerweile sind die Grafikkarten Hersteller mit leichten Abstrichen auch bei AMD durchaus in der Lage annehmbare Werkskühlungen anzubieten und die Boardpartner setzen gerne noch einen drauf und offerieren übertaktete Custom Pendents mit Spezialkühlern und entsprechender Garantie. Für den Verbraucher bedeutet diese Vielfalt in der Auswahl natürlich einen enormen Fortschritt, zumal eine separate aufwendige Kühlernachrüstung mit dem gleichzeitigen Verlust der Garantie in der Regel entfällt. Das gilt sicherlich auch die RaiJintek Morpheus Nachrüstlösung, die aber was die Kühlleistung an sich angeht, alles in den Schatten stellt, was aktuell an Custom-und Nachrüstkühlern auf dem Markt erhältlich wäre.


 


 


5. Lautstärke (Schalldruck, gesamtes System):

 

der Schalldruck

 

AMD hat auf seinen Hawaii XT Referenz-Grafikkarten Layouts ohne Not viel Potentail verschenkt, insbesondere die Kühlleistung und Lautstärke unter Last sind so einer Grafikkarte kaum würdig. Da macht es Nvidia mit den aktuellen GTX 770/780 und Titan Karten eindeutig besser, wenn auch bei weitem noch nicht optimal. Sapphire greift da schon zu anderen Kalibern, vergibt für die R9 290X aber leider das mögliche Potential des Vapor-X Kühlers, denn die Lüftersteuerung ist wie schon in früheren Modellen eindeutig zu agressiv eingestellt. Der Kühler besitzt wesentlich mehr Potential, als die Sapphire Ingenieure ihm zutrauen, insofern liegt hier noch einiges an Geräuschreduktion brach, was aber schnell und problemlos über den MSI Afterburner korrigiert werden kann, ohne das die Karte überhitzt. Wie gesagt, das Potentiel dafür wäre vorhanden, aber Sapphire hat diesen letzten Schritt wahrscheinlich doch der Grafikkartensicherheit geopfert, aus gewährleistungstechnischen Gründen zumindest nachvollziehbar.
Nahezu perfekt wäre unsere Nachrüstung durch den RaiJintek Morpheus Kühler, der zusammen mit adäquaten Lüftern nicht nur das verfügbare Potential der Sapphire nutzt, sondern erstaunliches bei der Kühlung vollbringt und das bei einer nahezu nicht herauszuhörenden Geräuschkulisse durch die Symbiose mit den überragenden Lüftern von Noiseblocker. Wem das nicht genügen sollte, der kann die Lüfter selbstverständlich nach Gusto selbst wählen und somit noch bessere Resultate erzielen, zumindest was die Kühlleistung betrifft.



 

 

6. Video/DVD/Blu-Ray-Qualität:

 

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bitte klicken

 

Wer diese Karten gerne in Bezug auf HDTV und einer 1080p Auflösung testen möchte, der kann sich bei Microsoft ein entsprechendes Video herunterladen (110MB):

 

Step into Liquid

 

Der Mediplayer 11 bzw. 12 sollte dafür aber schon installiert sein, die 10er Variante kann nur nach einem speziellem Update genutzt werden: Update für MP10

 

Noch einige technische Anmerkungen zur Wiedergabe von Blu-ray und HD-DVD Material: AMD hat diesbezüglich immer noch klar die Nase vorne, die Karten decodieren entsprechendes Material etwas schneller und mit weniger Prozessorlast und das nicht ohne Grund: als Avivo bezeichnet AMD eine bereits mit der Radeon X1300 eingeführte Video-Plattform, um die Multimedia-Fähigkeiten von ATIs Grafikkarten deutlich zu verbessern (Qualität und Flexibilität). Die Weiterentwicklung dieser Technologie nennt sich AMD-Avivo-HD-Technologie und kommt seit der HD2000er Grafikkartenserie zum Einsatz.
Der Unified Video Decoder (UVD) (früher auch „Universal Video Decoder“) ist ein Videoprozessor der Firma AMD und basiert auf der Technik der Multimedia-Prozessoren Xilleon. Die ersten Produkte, in die er integriert wurde, waren die AMD Radeon HD 2400 und 2600 der AMD Radeon HD 2000-Serie. UVD wird für Avivo HD benötigt und wurde dementsprechend auch für die aktuellen Grafikkarten-Revisionen in der neuesten Version implementiert. Bei der Wiedergabe von bestimmten Videoformaten kann der UVD die Decodierarbeit übernehmen und somit den Hauptprozessor deutlich entlasten. Das funktioniert ausgezeichnet, wobei wir darauf hinweisen, das Blu-ray nur mit einem HDCP-fähigen Monitor am PC möglich ist, mit einem Blu-ray Laufwerk allein ist es nicht getan:

 

Ist der Rechner bereit für Blu-Ray?

 

Was den 3D-Modus angeht, so bieten die AMD Grafikkarten ab Baureihe HD 5000 aufwärts den sogenannten HD3D Modus an, wobei sich AMD dabei fast völlig auf Fernseher und Beamer konzentriert, die Liste an zertifizierten TFTs ist relativ klein: eine Übersicht. Ansonsten fährt man auf einem ähnlichen Weg wie Nvidia, man bedient sich der Shutter Technologie, setzt aber bei der Software auf einen Drittanbieter sprich separaten Treiber (iZ3D), wohingegen Nvidia dies in seinem Treiber bereits integriert hat.



 

 

7. Übertakten:

 

Natürlich wollen die Kunden wissen, was die ohnehin schon ab Werk übertaktete Sapphire R9 290X Vapor-X OC noch an Reserven in petto hat. In unserem Test nutzen wir dafür das ideale Afterburner Tool von MSI. Ohne Spannungserhöhung kamen wir für die GPU auf einen Maximaltakt von 1160 MHZ (1080 MHZ ab Sapphire) und 1650 MHZ (1410 MHZ ab Sapphire) für den Speicher. Der Raijintek Morpheus Kühler änderte außer den niedrigeren Temperaturen daran auch nichts, für unsere Grafikkarte war somit das Maximum erreicht.
Mit anderen BIOS Versionen wird sicherlich noch mehr möglich sein, man denke nur an LN2, aber wir haben uns ganz bewußt für eine Testweise entschieden, die jeder daheim nachstellen kann, ohne das ein Guru für Flüssigstickstoff eingeflogen werden müßte. Der Stromverbrauch der Karte kratzte bei diesen Versuchen schon arg an der 300 Watt Marke, so dass neben allen üblichen Vorssichtsmaßnahmen auch ein adäquates Netzteil dafür vorhanden sein muß, mit einem handelsüblichen 500 Watt Netzteil ist diesbezüglich kein Strohhalm zu gewinnen. Wir empfehlen an dieser Stelle je nach Auslegung des Restsystems entweder ein Seasonic Platinum Series 660 Watt oder das Enermax Platimax 750 Watt, das noch mehr Reserevn bietet.

Wichtig: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, daß die von uns erreichten Resultate, resultierend aus der fertigungsbedingten Serienstreuung, nicht ohne weiteres auf andere Grafikkarten und/oder baugleichen Systemen übertragen respektive garantiert werden können...!

 


 


Fazit und Praxiserfahrungen Sapphire:

 

Schnell können sie alle, die High-End Grafikkarten des Jahres 2014, sogar richtig schnell, aber können sie auch leise und stromsparend ? das sind die essentiellen Fragen, die uns in diesem Test-Kapitel bezüglich das Sapphire R9 290X Vapor-X OC primär beschäftigten. Als AMD die Radeon R9 290X im Herbst 2013 vorstellte, ging sehr schnell die Bezeichnung "Titan-Killer" durch die Gazetten und wenn wir uns die Vergleichswerte anschauen, so wäre dies durchaus keine Übertreibung, zumal die R9 290X zum halben Preis einer Nvidias Geforce Titan GTX zu haben war. Mittlerweile sind die Revisionen Titan Black und das Dual-GPU Monster Titan Z dazugekommen, damit konnte Nvidia das Benchmark-Rennen zwar wieder ausgewogener gestalten, die Preise von Nvidia tangieren aber immer noch den Rand des Zumutbaren. (Titan Black ca. 880 €, Titan Z ca. 2.400 €).
Bei AMD kristallisierte sich aber auch zwei entscheidende Probleme heraus, die Kühlung und der Stromverbrauch. Die Lüfter veranstalteten im Werks-Layout unter Last einen nicht unbeträchtlichen Lärm (bis zu 5 sone) und der Stromverbrauch konnte ebenfalls nicht überzeugen (20 Watt idle, bis zu 290 Watt und stellenweise noch mehr unter Furmark). Besonders ärgerlich für AMD ist der Umstand, dass Nvidia mit der Titan zwar mehr oder weniger unbezahlbare Konkurrenz auf den Tisch stellte, aber dass exakt diese Karten ihren Dienst deutlich leiser und erstaunlicherweise auch verbrauchsärmer verrichteten. Hier schlägt nun die Stunde der Hersteller, die dem Kunden Custom Varianten der R9 290X offerieren und auf solche Karten hat vermutlich jeder gewartet, der jemals ernsthaft an einer R9 290X interessiert war...
Sapphire ließ sich viel Zeit mit seinen Custom Exemplaren, aber das Warten hat sich durchaus gelohnt. Den zu hohen Stromverbrauch konnte Sapphire natürlich nicht entscheidend einbremsen, dafür überzeugt uns die eindeutig bessere Kühlung im Vergleich zum Werks-Layout. Wenngleich die Grundeinstellung sicherlich noch Optimierungspotential besäße, da die Lüfter etwas zu aggressiv eingestellt wurden, um die Temperaturen niedrig zu halten. Ansonsten hat Sapphire viele Register gezogen, die aus einer ohnehin sehr guten AMD Werkskarte eine noch bessere High-End Grafikkarte fabrizieren. Dies beginnt traditionell bei der Komponenten-Bestückung: eine 10-Layer Platine, Feststoff-Elkos und Black-Diamond Spulen/Drosseln, 10 Phasen (GPU), 2 Phasen (Speicher) 2 Phasen (Stromzufuhr), vergoldete Kontakte, Dual-BIOS, Vapor-X Kühldesign mit Intelligent Fan Control, FBGA Speicher-Chips von Hynix, usw. usw.
Sapphire hat also offenkundig die obersten Schatullen geöffnet. Das Resultat dieses Materialeinsatzes ist nicht nur optisch darstellbar, sondern auch im alltäglichen Praxisbetrieb. Diese Grafikkarte glänzt durch eine unglaubliche Stabilität in allen Aggregatszuständen, was einerseits durch den Einsatz hochwertigster Komponenten erklärbar ist und andererseits durch die Verwendung respektive Weiterentwicklung der Vapor-X Kühlung, die auf jede thermische Eventualität die richtige Antwort parat hat.
Sicherlich hört sich unser Text ein wenig nach Marketing Katalog Seite 1 an, aber etwas differenzierter sollte man die Komponenten Beschreibung schon verstehen. Wenn wir uns vor Augen führen, das diese Komponenten u.a. eben auch einen sehr hohen Anteil daran ausmachen, ob eine Grafikkarte in bestimmten Lastzuständen Fiep-und/oder anders geartete Störgeräusche erzeugt oder nicht. Und diesbezüglich können wir Entwarnung geben, unsere Sapphire verrichtet ihren Job nahezu geräuschlos, was man ja leider nicht von allen Radeon R9 Karten und auch nicht von den vergleichbaren Konkurrenzmodellen von Nvidia auf dem Markt behaupten kann. Das sie dabei dann auch noch so schnell agiert wie eine Nvidia GTX Titan für ehemals 1.000 €, verkommt dabei schon fast zur Randnotiz.
Es existieren aber und nun kommen wir zu einem weiteren Blickwinkel, durchaus Aspekte, die uns ganz und gar nicht nicht zusagen. Da wäre zum einen das Zubehörpaket, das sehr karg geschnürt wurde, es fehlt definitiv ein attraktives aktuelles Spiel. Die Steuerung der drei Lüfter hat Sapphire wie bereits erwähnt eindeutig zu aggressiv eingestellt, das könnte man sicherlich durch ein entsprechendes Bios Update fixen. Ein weiterer negativer Aspekt wäre der Stromverbrauch unter Last, der keinesfalls unter den Tisch fallen darf, auch wenn die Übertakter und die anvisierte Zielgruppe dieser Grafikkarte dies wahrscheinlich eher sekundär tangiert. Wer auf 4K Monitore mit 60 FPS abhebt, muß den Displayport 1.2 nutzen, HDMI 2.0 ist leider noch nicht dabei und 30 FPS in 4K Auflösungen sind nicht unbedingt ein Augenschmaus.

Nun könnte man abseits der funktionierenden Features noch stundenlang darüber diskutieren, ob das verbesserte AF (Anisotropische Filterung) von Nvidia oder ATIs Supersampling Kantenglättung vorzuziehen wäre, beide Philosophien haben ihre Vor-und Nachteile. Nvidia hat seine Vorteile diesbezüglich durch eine eindeutig geringere Neigung zum Flimmern als AMD, auch wenn AMD inzwischen deutlich aufgeholt hat. Die Anisotrope Filterung (der Schärfeeindruck bei entfernten Texturen) war bisher ebenfalls eine AMD Baustelle, das hat sich aber spätestens mit der HD 7970 geändert. Man erreicht zwar noch nicht ganz die Qualität von Nvidia, aber im Vergleich sind deutliche Verbesserungen sichtbar.
Das Thema Nachladeruckler wird gerne angeführt, um den Kauf einer Grafikkarte mit mehr VRAM zu rechtfertigen. Wobei die Spiele Engine und auch die Qualitätseinstellungen im Treiber diesbezüglich natürlich auch eine enorm gewichtige Rolle spielt, wie man ja beispielsweise anhand von Crysis 3, Metro Last Light oder Battlefield 4 deutlich nachvollziehen konnte. Wer nun aber alles am VRAM festmacht, wird der Sache auch nicht gerecht, da die Qualität der Texturen und Textur-Swaps ein entscheidendes Wörtchen mitreden, zu beobachten über eben diese Nachladeruckler oder starke Einbrüche beim schnellen Wechsel der Games-Level. Da kann mehr VRAM schon etwas Linderung erreichen, wenn auch nicht gänzlich das grundsätzliche Problem beseitigen, denn da sind die Spieledesigner ebenso um nicht zu sagen ganz entscheidend gefordert.
Aber noch einmal zurück zu unserer Sapphire R9 290X Vapor-X OC Grafikkarte, denn schlussendlich stellt sich natürlich die Frage nach der angestrebten Zielgruppe für so eine Grafikkarte, auch wenn der hohe Preis fraglos schon eine grundsätzliche Vorselektierung provoziert. Die Frage ist relativ leicht zu beantworten: wer sich diese Grafikkarte leisten kann, über einen großen Monitor (24" Minimum) verfügt und abseits des Mainstream Gebrauchs an einer Übertaktung interessiert ist, sowie die dafür notwendige technische Erfahrung besitzt, kommt als Klientel in die Verlosung. Klingt simpel und ist es auch, weil so eine Grafikkarte an einen 19-Zoll Monitor anzuschließen ist in etwa so sinnvoll wie der Einsatz von 64 GB Arbeitsspeicher auf einem Office Rechner. Und wer nicht übertaktet und auch sonst keine Begeisterung für ultimativ ausgeklügelte Hardware empfindet, sollte sich einen anderen und vor allem preiswerteren Grafikbeschleuniger suchen, das müssen wir derart klar formulieren, so gerne uns dies auch leid tut...

Zur besseren Übersicht unsere Test-Resultate noch einmal in einer kompakteren Zusammenfassung:

Plus:
• ausgezeichnete Verarbeitung, extraordinäre Lötqualität
• ansprechendes Design, wertige Haptik
• leiser Betrieb ohne Last
• hervorragende 3D-Leistungen, auch in sehr hohen Auflösungen
• sehr hohe GPGPU Leistung
• exzellente Bildqualität, Super-Sampling Kantenglättung nutzbar (ohne externe Tools)
• sehr gutes Übertaktungspotential, werksseitige Übertaktung
• überragende Stromversorgung
• erstklassige DVD/Blu-ray Qualität dank AMD Avivo HD
• HD-DVD und Blue-ray auch an großen TFTs möglich
• Unterstützung für mehrere Monitore (AMD Eyefinity)
• Open GL 4.3 und AMD Mantle Support
• Dual-BIOS für mehr Systemkompatibilität
• nahezu überragende Komponentenbestückung
• erstklassige Kühlung über 3 Lüfter und Vapor-X Technik
• stabilisierende und kühlende Backplate
• keinerlei Fieb-oder Schwing-Störgeräusche der Spulen und Komponenten im Test
• akzeptabler Stromverbrauch (ohne Last)
• kompetenter deutschsprachiger Support
• noch akzeptables Preis-Leistungsverhältnis (ca. 530 €)

Minus:
• Stromverbrauch unter Last zu hoch
• Lüfter unter Last etwas zu laut
• kein HDMI 2.0, 4K nur über Displayport möglich




 

Fazit und Praxiserfahrungen RaiJintek Morpheus:

 

Nachrüstkühler für Grafikkarten waren zwischen 2007 und 2010 mal ein sehr beliebtes Thema, was sicherlich auch darin begründet liegt, dass AMD und Nvidia ihre Grafikkarten ab Werk nicht immer mit dem notwendigen Kühler-Feinschliff unters Volk schickten. Mal fehlte es an der erwarteten Kühlleistung, dann wird die Lautstärke bemängelt, oder auch beides. Natürlich war dies ein gefundenes Fressen für die Kühler-Nachrüster und die Geschäfte liefen gut. Bis die Hersteller sich bei der Garantieübernahme quer stellten und ihre Boardpartner dazu drängten, die Sache selbstverantwortlich zu gestalten. Was folgte war eine logische Konsequenz: die Boardpartner von AMD und Nvidia entwickelten eigene Kühlerlösungen, die mittlerweile so gut sind, das kaum noch jemand Lust verspürt, den Schraubendreher zu zücken, um einen Nachrüstkühler zu verbauen. Der drohende Garantieverlust durch viele Boardpartner war für die Schrauber natürlich auch nicht unbedingt motivierend. Das Nachrüstkühler Dilemma hat aber noch einen zweiten "Erzeuger": die Nachrüstkühler selbst. Dazu sollte einem bewusst sein, worum es bei der Kühlung einer Grafikkarte im Detail geht. Es geht durchaus nicht nur um die Kühlung der GPU als solche, das kann jeder halbwegs taugliche Alu-Klotz mit Lüfter. Es geht um die Kühlung des ganzen komplexen Grafikkarten-Gebildes und dazu gehört eben nicht nur die GPU, sondern auch die Speicherbausteine ->die VRMs, die Elkos, Zusatzchips, kurzum: alles was sich auf der Platine befindet und genau dies leisten die allerwenigsten Nachrüstkühler wirklich zufriedenstellend. Immer wieder fehlte irgendwas, entweder waren es brauchbare VRM Kühler, oder die Zusatzkühler für die Speicherbausteine fielen nach einiger Zeit einfach ab, weil das Klebemittel respektive die Klebepads nichts taugten, oder die verbauten Lüfter waren so schlecht positioniert, das sich ständig Hotspots bildeten. Mit dem Resultat, dass viele Grafikkarten mit Nachrüstkühlern abrauchten und/oder das System wegen Instabilität permanent unter Last abstürzte. Kein Wunder also, dass sehr viele Boardpartner eine Garantieübernahme ablehnten.
Die Custom Grafikkarten der AMD und Nvidia Boardpartner berücksichtigen diese Aspekte, insofern ist es kein Wunder, das kaum einer auf einen einzigen Lüfter zur Kühlung großer Kühlerkomplexe vertraut und dass die Kühler zu aufwendigen und manchmal abenteuerlichen Konstruktionen erwuchsen. Darüber hinaus existiert kaum noch eine schnelle Grafikkarte ohne eigenen dezidierten VRM-Kühler und/oder Backplate, die neben einer Stabilisierung der überlangen Platine auch noch eine Wärmeableitung auf der Rückseite der Grafikkarte ermöglicht. Wozu sollte man sich also noch einen Nachrüstkühler antun? von der zeitintensiven Schrauberei ganz zu schweigen.
All dies weiß natürlich auch RaiJintek, dass sie trotzdem einen aufwendigen Nachrüstkühler anbieten zeugt von Mut, aber auch dem Wissen um die angesprochenen Problematiken. Der neue Morpheus vereint im Prinzip all das, was man sich von einem richtig guten Nachrüstkühler erwartet. Er bringt eine hohe Kompatibilität für aktuelle Grafikkarten mit. Er deckt die komplette Grafikkarte ab, so dass wir mit zwei 120 mm Lüftern wirklich jeden Bereich der vorhandenen Grafikkarte nahezu ungehindert ventilieren können. Und als Zubehör sind ausreichend Zusatzkühler für alle Eventualitäten in der Praxis vorhanden. Dazu stimmt auch noch der Preis, der relativ simple und intuitive Einbau und der mögliche Support über deutschsprachige Ansprechpartner. Überhaupt ist der direkte Draht zum Support von RaiJintek ein ganz entscheidender Pluspunkt für den Kunden. Nicht nur weil wir im Falle von PC-Experience bereits auf ein funktionierendes Support Forum zurückgreifen können, sondern weil man sich dort um seine Kunden kümmert und nicht nur Marketing Luftblasen verbreitet.
Es spricht also kaum etwas dagegen, sich den RaiJintek Morpheus auf die Einkaufsliste zu setzen, zumal er in unserem Test eindrucksvoll bewiesen hat, was er zu leisten imstande ist. Eine übertaktete R9 290X unter Vollast nicht über 65°C warm werden zu lassen, ist ein überragendes Resultat, vor allem wenn wir dabei berücksichtigen, das unsere Noiseblocker eLoop Lüfter dabei auch noch sehr leise mithelfen. Im Leerlauf liegen die Temperaturen bei ca. 30°C. Die für die Stabilität so wichtigen VRMs kommen unter Last nicht über 59°C, ein ebenso vorzügliches Ergebnis.
Gibt es denn neben den viel PROs überhaupt kein Kontra? doch, scheinbar denken viele Kühlerhersteller, daheim sitzen Menschen mit ausschwenkbaren Lupen vor den Augen. Anders ist es kaum zu erklären, dass die Anleitungen immer kleiner und demzufolge immer unleserlicher ausfallen. Da hilft es auch nur bedingt, dass die Anleitung auf der RaiJintek Homepage eine bessere Lesbarkeit aufweist, wenn man einen Rechner samt Kühler komplettiert, ist die Option etwas gleichzeitig online zu lesen in der Regel recht schwierig.
Der mögliche Garantieverlust ist ein ebenfalls nicht weg zu diskutierender negativer Aspekt. Aber inzwischen lassen sich einige Grafikkarten bei Caseking mit dem Morpheus Kühler bereits ab Shop bestücken, so dass vielleicht noch etwas die Auswahl fehlt, aber nicht mehr die Garantie. Ergo kann unsere Empfehlung an alle willigen Schrauber nur lauten: kaufen, es existiert aktuell kein leistungsstärkerer Nachrüstkühler auf dem Markt und mit den richtigen Lüftern auch keiner, der leiser agiert...


Zur besseren Übersicht unsere Test-Resultate noch einmal in einer kompakteren Zusammenfassung:

Plus:
• ausgezeichnete Verarbeitung
• ansprechendes Design, wertige Haptik
• überragende Kühlleistungen
• sehr gute VRM Kühlung
• sehr einfache Montage
• sehr gutes Übertaktungspotential
• hohe Grafikkarten Kompatibilität
• Grafikkarte wird durch den Kühler nicht künstlich verlängert
• akzeptables Gewicht
• hohe Lüfter-Flexibilität (120mm)
• mit den richtigen Lüftern sehr leiser Betrieb möglich
• stabile Lüfterverhakung, Verschraubung wäre aber ideal
• deutschsprachiger kompetenter Support
• sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis (ca. 54 €)

Minus:
• Zusatzkühler passen nicht auf alle gelisteten Grafikkarten
• Grafikkarten-Garantie kann wegfallen
• schlecht lesbare Anleitung (zu kleine Schrift)

Wie immer eine nicht zu unterschätzende Warnung zum Schluß: wer den Werkskühler seiner Grafikkarte durch einen Nachrüstkühler ersetzt, riskiert unter Umständen den Garantieverlust seiner Grafikkarte ! das muß und sollte jedem potentiellen Käufer klar sein. Im Zweifelsfall bitte den Grafikkarten Hersteller kontaktieren und den Sachverhalt vorher abklären, es existieren auch Hersteller, die mit einem Umbau respektive Nachrüstung keine Probleme haben. PC-Experience lehnt jede Verantwortung, die sich aus einer Nachrüstung/Umrüstung ergibt, grundsätzlich ab !

 

Gesamtergebnis unseres Reviews:

 

Die Sapphire R9 290X Vapor-X OC Grafikkarte erhält den PC-Experience-Award in Gold

 

der PC-Experience Award in Gold

 

Der RaiJintek Morpheus Grafikkartenkühler erhält den PC-Experience-Award in Gold

 

der PC-Experience Award in Gold

 


 

Weiterführende Links:

Sapphire

RaiJintek

RaiJintek Morpheus bei Caseking

Händlernachweis: Sapphire Vapor-X Radeon R9 290X Tri-X OC


euer PC-Experience.de Team

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